Liebe Kathrin!
Ich melde mich erst spät zu Wort.
Tut mir sehr leid, dass du deinen Mann so früh verloren hast. : :30:
Das ist ein grausames Gefühl, allein zu sein und dem alltäglichen "Kampf" nicht gewachsen zu sein, Angst vor der Zukunft zu haben. Angst davor zu haben, dass die eigene Kraft nicht reichen wird. Du willst stark sein, für dich und deinen Sohn. Ich kann dich soo gut verstehen.
Ich glaube, das kennen wir alle Mal. Zu deiner großen Trauer kommen noch all diese Ängste dazu. Ich habe zwar meinen Mann, aber auch ich habe diese Ängste ab und zu. Wird man all das schaffen, können die Kinder ihre Ausbildung fertig machen, das wäre zu richten und jenes, wird man das immer bewältigen können?
Aber dann wieder hilft mir persönlich das Gebet, ich kann all meine Sorgen abgeben an eine höhere Macht. Da kann ich dann ruhiger werden. Die Probleme sind damit nicht gelöst, aber ich kann ruhiger werden, zuversichtlicher, Vertrauern darauf haben, dass alles zu schaffen sein wird. Außerdem hilft es mir, nicht zu weit nach Vorne zu schauen, immer einen Tag nach dem anderen nehmen.
Außerdem finde ich es auch ganz wichtig, jeden Tag etwas zu tun, was dir Freude bereitet. Auch wenn du vorher gar keine Kraft dazu hast. Zwing dich selber dazu. Und vor allem hab kein schlechtes Gewissen dabei, wenn du was tust, was dir gut tut.
Bei deinen Hobbys steht, Klavier spielen. Hast du schon Mal gespielt, seit dein Mann gestorben ist? Wenn nicht, versuch wieder damit anzufangen.
Oder nimmt dir ein Vollbad, mit Enstpannungsmusik, gutem Dutf und ein paar Teelichtern rundherum.
Spazierengehen - immer wieder gut für Körper und Seele - rauskommen, was anderes sehen, die frische Luft spüren, die Natur genießen.
Hast du schon Mal gemalt? Meine Tochter mag so genre Malen nach Zahlen. Wau, das gibt tolle Bilder und entspannt dabei (aber nicht ganz billig).
Od. magst so kleine Deckchen häkeln - geht ganz leicht, man ist mit den Gedanken eine Weile abgelenkt und ich denke, wir brauchen diese "Oasen", ein paar Minuten ausspannen von unseren quälenden Gedanken. Ein wenig Pause haben.
Mich freut es, dass du geschrieben hast, du hast eine Mutter, die täglich bei dir anruft. Wie wunderbar. Auch sie hat ihre Sorgen, nicht wahr? Aber ihr habt euch noch gegenseitig, und das ist für euch beide sehr wichtig.
Gut auch, dass du zur Therapie gehen kannst. Vielleicht kann sie dir ein wenig helfen? Es tut gut, dort im geschützten Rahmen reden zu können, nicht wahr?
Mit Panikattacken kenne ich mich nicht aus, aber Christine hat dir dazu eh schon einen Tipp gegeben.
Die Ratschläge deiner Mitmenschen sind alle gut gemeint, "loslassen", die "Trauer darf dich nicht zu weit runterziehen" - aber das geht nicht, die Trauer und der Schmerz um deinen großen Verlust sind da. Aber eben kleine "Auszeiten" einbauen, dass man Kräfte sammeln kann für die nächsten "Wellen" - dass dies gelingen möge, das wünsche ich dir.
Mögen sich auch bei dir andere Türen öffnen'!
Ganz liebe Grüße zu dir Kat
Linda