Meine liebe Manuela,
dich so traurig zu wissen und mich so hilflos - dir nicht wirklich helfen könnend....
Deine Beschreibungen sind so voller Leben, so als ob du von "gestern" berichtest, wenn du euren Mutter Tochter Tag beschreibst. Da war ich doch in meinem Gedanken mit euch unterwegs in die Weinstube. Deine Mami war eine ganz wundervolle Frau. Du hast recht, dass du es als Trost siehst, dass sie nicht Päpelchens- oder deinen Tod miterleben musste. Wie dien Päpelchen schon mal sagte: Sie hätte das nicht verkraftet. Der liebe Gott gibt uns ja angeblich nur solche Prüfungen auf, die wir auch (wie auch immer) bestehen können. Wir denken uns, das schaff ich nicht, das halt ich nicht aus, ich werde verrückt in meinem Schmerz--- und doch --- wir überleben-- wir reifen--- wir geben anderen (hier im Forum) so viel Liebe und Kraft-- wir haben das alles überstanden. WIr werden noch vieles überstehen müssen. Wer weiß, was man für uns alle noch im "Angebot" hat. Ich hab immer gesagt: Ich möchte so gerne in mein Zukunftstürchen schauen können,--- was da wohl für mich versteckt ist. Das letzte mal hab ich es 5 Tage vor Willis Tod gesagt. GUt dass ich damals nicht in das TÜrchen sehen konnte, sons wär ich wohl verrückt geworden.
Wir müssen uns unserem Schicksal stellen, so grausam es auch ist. Heinz Dieter hat einen guten Satz geschrieben: HABEN WIR DAS RECHT AUFZUGEBEN??? Deine Mami hätte nicht gewollt, dass du so fertig bist. Dein Päpelchen will es nicht, und doch kannst du nicht anders, weil die guten Zeiten so lebhaft in deinem Herzen sind, dass du gar nicht verstehen kannst, wie das alles so schnell anders wurde. Deine Eltern und du -- ein absolut unschlagbares Team. Dass da auch mal die Türen knallen ist wohl klar. Ihr seid MEnschen mit Emotionen, aber wichtig war für euch, dass sich alles ganz schnell wieder aufgelöst hat. Du hast so viel Liebe auf deinen Weg mitbekommen, und darum kannst du jetzt so viel Liebe weiter geben. Das spüren wir hier mit jeder Zeile, die du uns schenkst liebe Manuela. Ich nehme deine lieben Worte auf wie ein trockener Schwamm.
Hab meiner Mami von dir erzählt. Nun fragt sie jeden Tag nach dir, und läßt dich ganz herzlich grüßen. Ich hatte auch immer ein intensives Gefühl für meine Eltern. Seit ich in den letzten WOchen bei dir "in die Eltern-Kind-Liebesschule" ging, hab ich meine Mami wieder ganz fest in den Arm genommen. Sag ihr oft, wie lieb ich sie hab, und wie dankbar ich ihr für alles bin. Ich hab ja nie aufgehört sie lieb zu haben, aber erst durch deine Intensität ist mir die Vergänglichkeit so schmerzvoll bewusst geworden. Dafür :2: ich dir aufrichtig.
SIe ist so krank und so schwach und doch so stark für mich. Liebe Manuela, wie kann man den Tod einer Mama verkraften ohne vollkommen durchzudrehen? Man ist doch aus dem selben Fleisch und Blut, man war mit der Nabelschnur über Monate miteinander verbunden. Diese Schnur wird zwar radikal durchschnibbelt, aber der Gefühlsfaden reißt nicht,---- den kann doch auch der Tod nicht zerreißen. Deine liebe Mami sitzt jetz immer an Päpelchens Bett, wenn du bei ihm bist und sie hält euch beide fest :30: . Sie gibt dir die Kraft, das alles zu verkraften. Sie weiß, dass du leidest, sie weiß wie sehr du liebst- Sie ist bei dir. Immer und alle Zeit. Das darfst du nie vergessen. Wahrscheinlich wirst du auch viel mit Mama reden nehme ich an. Dein Bauchgefühl ist ihre Antwort, da bin ich ganz sicher.
Und wieder hab ich mich verzettelt im SChreiben. ICh will dich ganz lieb in den Arm nehmen, dir Trost und Zuspruch geben und dir wünschen, dass für dich bald wieder ein wenig SOnne in dein Herz kommt. :24: :30:
Ich wünsch dir alles Liebe.
Bis bald deine
Michi