Liebe Shokoloko,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Als ich deinen Beitrag las, hatte ich ein Wahnsinns dejavu. Ich habe meinen Mann vor genau 109 Wochen auf dieselbe Art verloren. Entweder Lungenembolie oder Herzinfarkt. Habe auch eine halbe Stunde auf die Rettung gewartet--- es war zu spät. Deinen Schmerz, den Schock, die Ausweglosigkeit kenne ich nur zu gut. Ich habe es bis heute nicht verkraftet. Hast du Familie oder Freunde, die dir in der schlimmen Zeit beistehen? Dass du deinen Laden aufmachen musst, ist grausam. Zu all dem furchtbaren seelischen Schmerzen auch noch die finanziellen Ängste.... Auch da kann ich mitreden. Bin durch die gleiche Horrorzeit gegangen und gehe immer noch....
Mein Rat: Schreib dir hier alles von der Seele. Den Schmerz können auch wir dir nicht nehmen, aber das Schreiben ist so wichtig. Gut, dass du so schnell hier hergefunden hast.
Ich bin seit damals "auf Droge". Psychopharmaka helfen mir, dass ich nicht aus dem Leben kippe und einfach liegen bleibe. Seit heuer mache ich eine Psychotherapie, parallel dazu bin ich regelmäßig bei der Psychiaterin und im August fahre ich auf Kur. Hatte so arge "Herzschmerzen", dass der Körper auch nicht mehr mitmachen wollte. Suche Hilfe, alleine ist dieses Trauma kaum zu bewältigen. Warte nicht zu lange, sonst gehst du vor die Hunde.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du nicht durchdrehst, dass du dein Leben wieder in Griff bekommst. Dein Schatz hätte es sich so gewünscht. Bitte erzähl uns von ihm. War er krank, hat sich das Drame vorher abgezeichnet?
Wenn du magst, drück ich dich ganz sanft und biete dir gern meine "virtuelle" Schulter zum Weinen an. Beim Schreiben kannst du viel Weinen und das hilft dir weiter.... In ganz kleinen Schritten,- aber es funktioniert. Hier sind alles Menschen, die jemanden, den sie sehr geliebt haben, einfach verloren haben. Wir verstehen deinen Schmerz, weil wir ihn selber jeden Tag fühlen.
Liebe Grüße
Michi