Hallo an euch alle, Chrisi, Chris,Christine, Kate!
Da meine Tochter Christina, genannt Chrissi heißt, könnt ihr euch das Schlamassel am Montag vorstellen.
Es ist wieder der Alltag eingekehrt, alles ist ruhiger.
Dafür schweifen die Gedanken.
Wir sind alle Menschen geblieben, die immer noch blödeln und lachen können, trotz aller Wehmut und Trauer, die dahinter steckt.
Wir hatten so viel Spaß beim Essen, und es braucht echt keine Ruhigstellung, wir sind voll geeicht. Es war wunderbar.
Aber ich habe in den Gesprächen eine Erfahrung gemacht, die ich gerne teilen möchte. Chrisi, du kannst mir sicher zustimmen, vielleicht fallen dir sogar noch andere Dinge ein.
In jedem Dorf, überall, gibt es bestimmte Regeln, Rituale, Gewohnheiten, die man kennt - halt nicht unbedingt aus so unmittelbarer eigener Erfahrung.
Aber man rechnet damit und ist darauf gefasst.
Zum Beispiel: bei uns wird noch zum großen Teil zu Hause aufgebahrt. Das ist so... Es tut zwar entsetzlich weh, wenn sie dein Kind zur Beerdigung aus dem Haus tragen, aber es ist so.
Chrisi hat erzählt, dass bei ihnen in den Särgen Sichtfenster sind. Gibt es bei uns vielleicht auch, aber es ist nicht üblich. Eine ganz seltsame Vorstellung also für mich.
Die Beigaben im Sarg, die Begleiter in die Ewigkeit also, die sind bei uns.............. vielleicht schon normal.
Bei uns kommen in diesen ersten Tagen ganz, ganz viele Leute, Nachbarn,.... die Kuchen, Gebäck, Kerzen, .... bringen. Beileid wünschen, Gutes und weniger Gutes sagen.
Es ist ein totaler Zugang, man ist nie allein.... das ist so.
Und alles das, was man kennt, mit dem man rechnet, das kann man auch "derpacken", alles Neue, Fremde ist uns so wild, so fremd, so schiach erschienen, dass wir gegenseitig gemeint haben, dass man es nicht schaffen würde.
Versteht ihr, was ich meine?
Und das Beileid wünschen, früher für mich eine abgedroschene Formel, erscheint mir jetzt so hilfreich. Was sagst du sonst, was ist ähnlich "neutral"?
Und etwas musst du, sollst du sagen.
So wie Gini geschrieben hat bei den Hilfen- wortlose Umarmungen müssen stimmig sein, da ist die alte Formel manchmal besser.
Nun aber genug mit meinem Gedankenwirrwarr.
Ich grüße euch alle und bis bald
eure
Elisabeth