Hallo an euch alle!
So, jetzt ist es bei mir so weit.
Habe so fest mit Chrisi gedacht, dass ich meinte, es kann mich auch nicht mehr überraschen.
Aber es ist da. Jeden Tag aufs Neue kommen die Erinnerungen und die Begegnungen der letzten Tage werden wichtiger und wichtiger.
Schulschluss - für Schüler und auch für uns Lehrer immer ein Grund zur Freude. Endlich Erholung! Aber dieses Jahr ist alles verändert.
Haben doch die Ferien im vorigen Jahr nur gute 10 Tge gedauert. Danach war alles anders.
So war auch die Schlussmesse dieses Jahr ganz schlimm für mich.
Wir haben für Andreas und die Mama einer Schülerin gebetet, die dieses Jahr verstorben ist.
Dann auch für den kleinen Sebastian aus Nordtirol, der bei einem Schulausflug überfahren wurde.
Dieser Tod hat mich am Mittwoch so stark beschäftigt, es war einfach nur wild. Als Mama und als Lehrerin, einfach unfassbar.
Normalerweise mache ich in den Ferien viele Dinge, die ich aufgeschoben habe.
Dieses Jahr habe ich bewusst vorher damit begonnen.
Jetzt fallen mir so viele Dinge von Andreas in die Hände, die mir einfach nur wehtun.
Seine Kritzeleien in den Heften und Büchern, seine Taufkerze (der Text: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen! - er war mir noch nie so bewusst wie gerade jetzt!), alles das kommt beim Saubermachen zum Vorschein und ist schlimm.
Er fehlt so sehr - es geht mir so ab, dieses dritte Element in unserer Familie. Johannes und Christina verstehen sich wirklich gut, aber da war immer noch etwas mehr, ein anderes, ausgleichendes Etwas. Das merke ich jetzt, nach einem Jahr, viel mehr, es fehlt...... es kann auch durch gar nichts ersetzt werden.
Wir waren im Hotel bei seinem Chef, seinen Kollegen- einerseits schlimm, denn das Leben geht so offensichtlich weiter. Dann sieht man wieder die traurigen Augen einiger seiner Freunde, und man merkt, es geht eben doch nicht so einfach weiter.
Ich denke an seine Aussprüche, seine Liebe, seine Zärtiichkeiten, seinen Schmäh und einfach alles, und ich sitze hier und die Tränen fließen.
Andreas hat am Samstag vor seinem Unfall seine Kapitänsschleife an seinen Cousin übergeben - weil er einfach am kommenden Wochenende nicht da sein konnte zum Fußballspielen. Im Nachhinein hat das für mich eine ganz andere Bedeutung bekommen - er hat sie abgegeben, und ab diesem Zeitpunkt war Michael der Kapitän.
Und der Gedanke tut so weh, wie einfach alles,............
Ach, jetzt muss ich es lassen, es geht nicht mehr.
Alles Liebe
eure Elisabeth