In den letzten Tage lese ich immer wieder ein wenig im Forum. Ich finde es ganz toll, wei gut ihr euch kennt und wie lieb ihr zueinander seid.
Chris, ich glaube, es gibt immer wieder Augenblicke, Sätze,..., die einen einfach ganz unerwartet treffen, obwohl man glaubt, gerade ganz gut drauf zu sein. So hast du mich auch nicht verletzt, einfach nur erwischt.
Was manchmal so schwer ist - es sind eben viele Leute, deren Leben normal weitergeht und die dann nicht verstehen, warum es einem schlecht geht. Und ich muss mich jetzt im Nachhinein, jetzt, da ich selber so eine Erfahrung machen musste, gedanklich und teilweise auch wirklich bei Menschen entschuldigen, die ich selber "früher" nicht verstanden habe. Da ist meine beste Freundin, sie hat vor 8 Jahren ihren 10 Tageg alten Sohn verloren. Damals glaubte ich sie zu verstehen und habe sie auch begleitet. Am Tag der Beerdigung musste ich ihr allerdings sagen, dass ich nichts, aber auch gar nichts verstanden habe. Heute begleitet sie mich - und es ist sehr tröstend, damals sagt sie, hätte unsere Freundschaft keine Chance gehabt, wäre ich nicht gewesen,und heute muss sie mich anrufen und mir helfen. Damals war es für mich normal, heute weiß ich, dass sie keine Kraft zum Anfufen gehabt hätte. So wie ich eben auch.
Ich bin in der Schule, das geht so, aber ich mag nicht viel Kontakt mit anderen. Schule ist schon an der Grenze.
Ich habe eine ganz tolle Schwester, sie und ihr Mann sind die Paten von Andreas, und sie haben mir sehr geholfen. Vor allem brauche ich bei ihnen auch gar nicht immer etwas zu erklären oder vielleicht sogar die Starke zu spielen.
Denn das ist mein Problem - seit meine Mama 1980 gestorben ist - ich war noch nicht 15, meine Schwester fast 14, habe ich mich stark gemacht. Dieses Image habe ich bis heute - und jetzt, wo das mit Andreas passiert ist, kommen halt so tolle Meldungen wie. Wenn einer es schafft, dann nur Elisabeth. Da lobe ich mir die starke Frau,... Es hat sogar so wei geführt, dass auch mein Mann Hans meinte, ich wäre sicher viel stärker als er. Gerade, dass wir nicht darüber streiten mussten.
Wenn mir eine Freundin nicht das Buch"Meine Trauer wird dich finden" geshenkt hätte, wäre ich wohl schon in den ersten Tagen an mir selber verzweifelt. Du weißt auf einmal nicht mehr, was richtig und falsch ist, ob es das überhaupt gibt.
Und die ersten Tag, das glaube ich schon selber, waren wir alle richtig daneben. Das wird wohl der Schock sein. Was da alles geschehen ist und wir alles erledigt haben, heute unbegreiflich.
Ich denke an euch alle, die ihr so viel zu tragen habt, ich kann nur selber nicht wirklich viel zu euch sagen.
Macht es ganz gut und bis demnächst
Elisabeth