Zufällig bin ich jetzt vor einiger Zeit in diesem Forum gelandet. Lange habe ich mir überlegt, ob ich auch einmal schreiben soll. Meine Freundin hat gemeint, es könnte mir nur gut tun. Nun probier ich es halt einmal.Wenn ich eure Beiträge so lese, dann merke ich wieder einmal mehr, wieviel Schreckliches einfach immer wieder passiert. Und wenn man selber betroffen ist, dann stößt man dauernd auf Menschen, die ein ähnliches Schicksal haben.
Unser Andreas ist vor 4 Monaten mit 18 Jahren auf dem Weg zur Arbeit mit seinem Moped verunglückt. Bis heute weiß niemand, was eigentlich geschehen ist. Es war am Morgen, er war ausgeschlafen, nüchtern, und das Wetter war gut und die Straßen wohl auch.
Jetzt schicke ich schnell ab, beevor ich es mir anders überlege.
Elisabeth
Andreas ist verunglückt
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liebe elisabeth,
herzlich willkommen im forum. Ich möchte Dir und Deiner Familie mein Beileid aussprechen.
Es tut mir schrecklich leid für Euch.
Mir fehlen die richtigem Worte es tut mir sehr sehr leid. [IMG:http://www.meinetrauer.de/board/images/smilies/s4.gif]
Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für die schwere Zeit.
Möge diese Kerze in dunklen Stunden Licht für Euch und Euren Engel spenden [IMG:http://www.meinetrauer.de/board/images/smilies/kerze_blau_animiert.gif]
liebe grüße
manu
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Liebe Elisabeth!
Herzlich willkommen hier im Forum und schön,
dass Du den Mut gefunden hast, hier zu schreiben.Es tut mir so leid, dass Du Deinen Andreas durch
einen Unfall verloren hast.Wie kommt es denn, dass man nichts Genaueres
über den Unfallhergang weiß?
Möchtest uns noch ein bisschen mehr erzählen über
Andreas und auch über die letzten 4 Monate?Alles Liebe und es freut mich, dass Du bei uns bist!
Kate
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Hallo liebe Elisabeth!
Herzlich Willkommen hier im Forum! Super, dass du dich nun doch getraut hast zu schreiben.
Zum Tode deines Sohnes Andreas möchte ich dir meine herzliches Beileid aussprechen.
Ganz, ganz schlimm, wenn man so eine Nachricht bekommt. Ich glaube, dann zerreißt es einem das Herz, nicht wahr? Jetzt ist auch noch ganz wenig Zeit vergangen. Möchtest du uns ein bißchen von deinem Sohn erzählen?
Fühl dich ganz vorsichtig umarmt!
Linda
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Liebe Elisabeth
Ein stilles Willkommen hier im Forum und mein tiefstes Beileid zum Tod deines Sohnes Andreas.
Ein Morgen vor 4 Monaten und er verändert das ganze Leben!Nichts ist mehr wie es war!
Elisabeth, wie geht es dir in deiner Trauerarbeit? Ich habe gelesen das du Religionslehrerin bist. Hilft dir der Glaube?
Aber 4 Monate ist noch nicht mal genug Zeit um es zu realisieren!
Bitte erzähl uns von deinem Andreas, wie war er?
Hast du Familie und Freunde mit denen du reden kannst?Fühl dich hier willkommen
deine Chris -
Liebe Elisabeth
Herzlich Willkommen und mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Sohnes Andreas.
Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn es einem das Herz zerreißt, wen die Welt stehen bleibt und man am liebsten sterben möchte.
Ich glaube, so hast du dich gefühlt, als du es erfahren hast.Hast du jemanden mit denen du über Andreas reden kannst?
Ich schließe mich den anderen an, erzähle uns von Andreas, wen du magst.Alles Liebe und schön das du da bist.
Chrisi
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Wo soll ich anfangen?
Also, zuerst, mein Glaube hat mir nicht geholfen. Obwohl mich sehr viele Leute immer wieder darauf angeredet haben und immer wieder eine Antwort und eine Erklärung von mir wollten. Was soll ich ihnen sagen?
Auch alle Sprüche und Worte, die mir vorher so sinnvoll und logisch erschienen, waren auf einmal nur leeres Gerede.
Wir haben noch zwei Kinder: Johannes(17) und Christina(14). Sie haben ihren großen Bruder heiß und innig geliebt, und besonders Johannes war sein Schatten, sein Zwilling,....
Die leeren Worte vieler Leute haben besonders Christina schwer zu schaffen gemacht, und sie musste da ganz schnell mit ihrer Wut fertig werden.
Ich arbeite wieder, aber es fällt manchmal unheimlich schwer, und ich merke, dass es eigentlich immer schwerer wird. Es stimmt nichts mehr.
Aber für uns alle, auch für meinen Mann Hans, ist es ganz wichtig, dass wir von Andreas reden können. Und wir alle sind der Überzeugung, dass es ihm jetzt einfach gut gehen muss. Sonst würden wir es gar nicht aushalten.Warum wir nichts über den Unfall wissen? Es war am Morgen, niemand unterwegs. Jemand ist dann dazu gekommen. Ich -wir- haben dann aufgehört zu fragen, es wird eh alles so öffentlich, da bleibt nichts mehr für einen selbst.
Die Unfallstelle ist in Südtirol.Und wenn man nachdenkt, war es nur seltsam, dass Andreas genau auf diesen einen Strommasten hingefahren ist. Wieso?Dass es im "Ausland" passiert ist, war nicht gerade einfach, die ganzen Formalitäten, aber wir haben auch von den Carabinieri ganz viel Anteilnahme erfahren.
Gut für uns alle war- jedenfalls sehen Hans und ich das so - dass wir am Unfalltag - Sonntag- selber und ganz alleine / nur wir vier) hingefahren sind und Andreas gesehen haben. Da waren wir keinen neugierigen Blicken ausgesetzt, die Anwesenden waren unbekannt und so war es nicht wirklich wichtig.
Genug für jetzt, es macht einfach traurig, auch die Kinder sprechen da noch oft darüber, Andreas hat so lieb und ruhig ausgesehen, wir wollten, dass er aufsteht und mit uns fährt.Es ist nur schlimm!!!
Danke an euch1
Elisabeth -
Liebe Elisabeth!
Ich kann Dich gut verstehen - alles an was
man bisher glauben konnte stimmt plötzlich nicht
mehr, wenn so etwas Schreckliches passiert...Gut, dass Ihr noch die Möglichkeit hattet, Andreas
zu sehen - so hattet Ihr wenigstens noch einen ganz
persönlichen Abschied von ihm.Möchtest Du uns von der Trauerfeier erzählen, wenn
es Dir nicht zu viel wird?
Wir wissen, wie schwer es ist darüber zu reden - das
Schreiben ist noch schwerer. Deshalb danke, dass Du
uns erzählst!Alles Liebe!
Kate
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Liebe Elisabeth...
Es ist so unheimlich wichtig das man über sein Kind und über seinen Bruder sprechen darf. Wenn ihr über euren Schmerz miteinander sprechen könnt, das ist so unendlich wertvoll!
Ja - ich habe auch mit Entsetzen festgestellt das viele Sätze die ich früher für sinnvoll gehalten habe, so leer sind... so unbrauchbar!!Elisabeth, ich weiß wie viele Tränen beim Schreiben fließen (auch bei vielen Mitlesern fließen leise die Tränen) aber es hilft!
Ich weiß wie schwer es ist über Andreas und den Unfalltag zu schreiben.
Man durchlebt jede Sekunde noch einmal.
Den Anruf, die Fahrt dorthin.....Ich bin mir sicher das es dort wo unsere Lieben jetzt sind, das es dort ganz schön sein muss. (ich hoffe nur das sie nicht zu oft runtersehen zu uns... sonst wären sie sicher traurig wenn sie sehen würden wie doll wir sie vermissen!)
Elisabeth, dein Andreas war noch so jung. Wie habt ihr die Beerdigung erlebt?
Bitte lass dir die Zeit die es braucht... 4 Monate sind ein Wimpernschlag!
Danke für dein Vertrauen - du schreibst so liebevoll!
deine Chris -
Hallo an euch alle!
Was mir sehr zu schaffen macht, ist so der Wechsel der Jahreszeiten. Im Sommer ist es passiert, so lange noch Sommer war, war alles noch so, wie es Andreas zuletzt gesehen hat.
Noch einmal zurück zum Glauben. Wichtig waren in diesen ersten Tagen die ganz normalen Rituale unserer Religion. Bei uns in einem kleinen Dorf ist das noch besonders verwurzelt.
Wir konnten unseren Andreas zu Hause aufbahren, in der Stube, an der Stelle, wo er oft auch geschlafen hat.
Das Beten, es war einfach wichtig.
Und ganz besonders beeindruckend waren Andreas' Freunde und die Freunde von Johannes und Christina. Schon ehe Andreas zu Hause war, kamen etwa 20-25 Mädchen und Buben, haben uns umarmt, mit uns geweint und einfach geschwiegen.
Dann haben sie alle die gleichen T-Shirts machen lassen, mit Andreas' Bild und einem Text. So sind sie dann zum Beten gekommen.
Und am Donnerstag waren sie eine ganze Stunde bei uns in der Stube, haben ihre Musik gespielt, haben Texte vorgelesen und haben mit Andreas gesprochen. Es war ganz, ganz lieb von ihnen. Und diese Gemeinschaft hat unsere Kinder über den Sommer gerettet. Sie waren so gut aufgehoben, haben ganz viel Liebe und Fürsorge gespürt, es war einfach in Ordnung.
So sind sie zusammengewachsen, aber ich habe mich wirklich gefragt, ob es so etwas sein muss, dass Jugendliche zusammenschweißt. Kann es nicht etwas Schöneres sein?Noch etwas - ich habe am Anfang einige Texte bekommen, in denen stand, dass sich Andreas wahrscheinlich auch ganz fest nach uns sehnt und auf uns wartet. Das hat mich unheimlich traurig gemacht, aber ich glaube jetzt einfach, dass er eben nicht sieht, dass es uns schlecht geht, denn sonst könnte er es da, wo er ist, nicht gut haben, und gut muss er es haben.
Ein anderes Mal weiter - es ist zu viel und belastet mich und sicher auch euch.
Elisabeth -
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Liebe Elisabeth
Wau, das finde ich wirklich schön, was Andreas Freunde da gemacht haben, sehr berührend. Man spürt, das er sehr gemocht wurde.
Andreas war sicher jemand Besonderes.Junge Leute haben eine ganz besondere Art zu trauern, das habe ich auch bei den Feunden meines Sohnes gemerkt.
Da waren auch alle da. Die Anteilnahme hat mich sehr berührt, aber es hat mir auch weh getan,weil eben alle da waren nur mein Sohn nicht.Ich denke mir auch oft, hoffentlich sieht er es nicht, wie sehr wir alle um ihn weinen, es würde ihm weh tun.
Hoffentlich spürt er nicht, das er nicht mehr auf dieser Welt ist, weil er so sehr sein Leben geliebt hat und auch intensiv gelebt hat.Das Schreiben hier hat mich am Anfang auch manchmal belastet und ich habe dabei viele Tränen vergossen, auch wenn ich die Antworten gelesen habe flossen die Tränen, aber glaub mir letztentlich hat es mir wirklich sehr geholfen und ich hoffe das tut es bei dir auch.
Wünsche dir viel Kraft
Chrisi
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Liebe Chrisi,
das ist ja das Schlimme, alles passiert, alle sind zusammen, aber einer fehlt, und das ist unmöglich.
Andreas war immer da, er war der erste, und so kennen die anderen beiden kein Leben ohne ihn.
Aber ich habe gleich am ersten Tag mit ihnen darüber gesprochen, dass sie jetzt in keiner Weise glauben sollen, dass Andreas wichtiger, besser,... war,ist als sie, aber damals drehte sich halt alles nur um ihn. sie haben es gut aufgenommen und wissen, dass sie alle gleich wichtig für uns sind.
Und die ganz schrecklichen Sorgen, die ich mir zuerst besonders um die beiden gemacht habe, sind auch vorbei. Sie können gut über Andreas sprechen, wollen zwar nicht zu oft zum Grab, aber es geht ihnen besser als erwartet.
Die ersten Tage hat Johannes gesagt, er möchte so gerne alt sein, damit er schneller bei Andreas sein kann - da zerreißt es einem wirklich das herz, was soll man tun, wenn man eigentlich genau das gleiche fühlt.
Und Andy fehlt - er war bei der Musik, beim Jugendchor-zuerst), beim Fußball und einfach überall dabei. Auch wenn er als Kochlehrling die ganze Woche nicht da war, hat er seine Freunde am Wochenende zusammengetrommelt zum Fußballspielen und geschaut, dass sie nicht "zu falul" werden.
Wir haben das Haus voller Fußbälle, Johannes hat schon gesagt, den einen brauche ich jetzt nie mehr, da spielt jetzt niemand mehr mit mir vor dem Haus - es ist zum Schreien.
Gehe jetzt
Elisabeth -
Morgen ist sein Namenstag, morgen ist erster Advent!!!!!!!!!!!!??????????
Elisabeth -
Liebe Elisabeth
Namenstag..... der erste Namenstag ohne Andreas!
Wie feiert ihr den Namenstag? (bei uns darf sich derjenige das Essen aussuchen und bekommt eine Torte!)Möchtest du nicht einfach morgen zum 1. Advent irgendein Ritual einführen.
Zum Beispiel - alle "müssen" das Lieblingsessen von Andreas Essen (<-- das kann fürchterlich sein Chrisis Rene mochte am liebsten frischen Spinat!)
Oder vielleicht hat jemand anderer eine andere Idee??Elisabeth, ja - Jugendliche gehen heutzutage mit dem Tod viel besser um als wir es je tun hätten können. Zu unserer Zeit wurde der Tod noch verdrängt und nicht so "öffentlich" gemacht!? Das mit den T-Shirts finde ich so wunderschön und berührend. Nur eine kleine Geste, aber das tut einfach nur gut!!
Jetzt kommt das schlimmste Monat im ganzen Jahr.... der Dezember mit Weihnachten, mit Silvester - mit der "stillen und besinnlichen" Zeit.
Alles geschieht zum ersten mal...
Ach du... ich drück dich ganz fest!
deine Chris -
Liebe Elisabeth
Das finde ich gut, das ihr gleich über das Besser und Wichtiger geredet habt. Gerade in so einem Moment könnten sich die Geschwister benachteiligt fühlen, oder denkt man doch nur selber so.
Wir haben das auch gemacht, besonders bei meinen älteren Sohn, der übrigens Andreas heißt und auch morgen Namenstag hat.Mein Mann und ich haben immer gedacht, Andreas hat sich immer benachteiligt gefühlt, da ja Rene mit einem Herzfehler zur Welt kam und sich mehr oder weniger alles um ihn gedreht hat. Durch den Tod von Rene dreht sich auch wieder alles um ihn.
Andreas hat uns aber deutlich gesagt, er hatte nie das Gefühl.
Meine Kinder gehen auch nicht allzu oft auf den Friedhof.
Ja, diese gewissen Tage sind schlimm und tun verdammt weh. Ich kann dir da nicht einmal einen Rat geben.
Ich muß auch ehrlich sagen, ich hab keine Freude das Advent ist, das bald Weihnachten ist, obwohl ich diese Zeit immer geliebt habe.
Auch immer alles weihnachtlich geschmückt habe. Hab keine Lust dazu, weil es einfach ohne Rene kein richtiges Weihnachten sein wird.So wie du von Deinem Sohn Andy schreibst, das er überall dabei war, war er sicher sehr lebensfroh und hat sein Leben gelebt. ( sowie mein Sohn Rene).
Ach , Elisabeth ich kann dich so gut verstehen.
Manchmal habe ich das Gefühl, als ob Rene sein Leben so gelebt hat, mit dem Unterbewußtsein, es wird kurz und daher das überall dabei sein und das keine Zeit vergeuden mit nichts tun.
Hast du dieses Gefühl auch?
Ich wünsche die alles Liebe für morgen, werde an dich und deinen Andy denken, wen ich meinen Sohn zum Namenstag gratuliere.
Fühl dich umarmt
Chrisi
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Liebe Chrisi!
Tausend Dank für deine lieben Worte.
Ich habe jetzt ein wenig nachgelesen und gesehen, dass dein Rene ja auch kurz vor unserem Andreas von euch gegangen ist. Vieles, was du schreibst, ist mir so bekannt. Auch wenn du sagst, wie ruhig und friedlich dein Sohn ausgesehen hat. Man glaubt es einfach nicht, dass sie nicht aufstehen können und mit einem gehen.Zum Advent. Johannes und besonders Christina bestehen so fest auf gewissen adventlichen Dingen, wie Schmücken, Kerzen, Adventkranz, dass ich einfach schon ihnen zuliebe "muss". Aber die Vorstellung, dass alles für immer ohne das eine Kind sein wird.
Und wirklich weiterdenken - Weihnachten,.. mag ich gar nicht.Dann denke ich an dich, wenn du sagst, wie intensiv und lebensfroh Rene gelebt hat. Manchmal im Nachhinein habe ich auch gesagt, Andreas hat doppelt gelebt, so als hätte er wenig Zeit. Seltsam, wenn es dann wahr wird.
Aber ist es dir nicht auch trotz allem eine Beruhigung zu wissen, dass Rene sein Leben so aus dem Vollen gelebt hat. Sicher war es für euch alle schwieriger, da er ja schon einen Herzfehler hatte. Doch wenn man weiß, dass dieses geliebte Kind auch Freude und Spaß auf der Welt hatte und man sich nicht im Nachhinein denkt, man hat ihm etwas verwehrt, so lebt es sich auch ein wenig leichter, oder.
Und wenn du schreibst, du wolltest ihn manchmal zu sehr behüten - das ist wohl auch wieder normal, aber in Wirklichkeit kann man es wohl einfach nicht. Ich muss da jetzt bei den anderen beiden aufpassen, denn da machen wir uns noch viel mehr Gedanken.Liebe Chris!
Dass mit dem Lieblingsgericht war eine gute Idee, aber es hat mich direkt zu einem schlechten Zeitpunkt erwischt und ich war fix und fertig.
Ich werde dir erzählen, was ich getan habe.
Bis dann, alles Liebe euch allen.
Elisabeth -
So, ich habe gekocht - Schlipfkrapfen - die gibt es ganz selten und eben meistens dann, wenn Andreas zu Hause war.
Und seit seinem Unfall habe ich sie noch nicht wieder kochen können.
Ich war ganz intensiv bei Andreas heute Vormittag, aber es war unheimlich anstrengend. Zuerst war schon Messe, und dann eben dieses Essen. Er hat oft gesagt: Mama, so wie bei dir schmecken sie bei uns im Hotel halt nicht!
Wir waren 10 Leute beim Essen, Hans, Johannes und Christina, dann die Schwiegereltern, die bei uns wohnen, meine Schwägerin und mein Schwager sowie zwei Gäste, die auch vor etwa zwei Jahren ihren Sohn verloren haben.
Das Essen war auch anstrengend, ich durfte nicht nachdenken - und irgendwie ist genau eine Portion übrig geblieben.
Nach dem Essen bin ich dann ins Bett und habe mich wieder einmal richtig ausgeweint.Gestern habe ich seit langem auf einmal ganz unbewusst gedacht, jetzt kommt dann bald Andreas nach Hause, und leider gleich gemerkt, dass es einfach nicht mehr stimmt.
So, wenn dieser Tag dann zu Ende ist, ist wieder ein Tag vorbei, einer, der so viele Erinnerungen mitbringt.
Bis demnächst
Elisabeth -
Hallo Elisabeth
Schlipfkrapfen - kenne ich gar nicht, hört sich aber lecker an.
Das gewisse Speisen allein beim Kochen schon weh tun kenne ich nur zu gut und erst recht das eine Portion übrig bleibt.
" Apfelschlangel " wird so ähnlich wie Apfelstrudel zubereitet, nur statt dem Strudelteig wird Mürbteig gemacht, hat einmal bei meiner Schwiegermutter und mir eine Flut der Tränen ausgelöst. Rene hat ihn gern gegessen.
Find es gut das ihr Gäste hattet die auch ihren Sohn verloren haben.
Manchmal will man es einfach nicht wahr haben, das sie nicht wiederkommen. Denke mir auch oft, jetzt muß Rene um die Ecke sausen .
Gewisse Tage die einem besonders weh tun, die wird es halt immer wieder geben. Ich hatte sie schon oft und weiß genau sie kommen mit Sicherheit wieder. Aber genau wie du geschrieben hast, manchmal muß man sich ausheulen damit sich wieder besser fühlen kann.
Irgendwie beruhigt es mich schon, das Rene sein Leben voll ausgeschöpft hat und viele Leute sagten auch zu uns, er hat mehr gelebt als manch anderer der im hohen Alter gestorben ist. Doch oft kommt es mir vor, das genau das sein Todesurteil war. Er war halt nicht zu bremsen.
Liebe Grüße
und mögen für dich bessere Tage kommen als der heutige
Chrisi -
Liebe Elisabeth!
Da hast Du aber wirklich einen anstrengenden Tag
hinter Dir...
Ich hoffe dass Du in den nächsten Tagen mit Freude daran
zurückdenken kannst.
Andreas hat sich Mama's Schlipfkrapfen heute sicher nicht entgehen lassen!Es ist schön, wie nahe wir unseren Kindern fühlen,
wenn wir Dinge tun, die wir gerne für sie gemacht haben.Ich möchte an dieser Stelle unsere Christine zitieren:
Wir tragen unsere Kinder wie einen Drachen an der Schnur.
Bei manchen Müttern und Kindern ist die Schnur sehr kurz: Das kann schön sein, wie es bei Manuela und bei Petra und ihren Müttern war. Das kann aber auch anstrengend sein - v.a. für die Kinder, wenn die Mutter grundsätzlich nur eine sehr kurze Schnur vorgesehen hat.
Bei manchen ist die Schnur so lang, dass man sich grad noch im Blick hat und wenn's mal sehr stürmisch wird oder gar eine arge Flaute ist, dann kann man ja mal die Schnur verkürzen und sich näher als sonst sein.
Wenn ein Kind stirbt, ist die Schnur so lang, dass man es nicht mehr sieht (wie bei Kate, Chris und Darina), aber über den Faden dennoch spürt.
Ich glaub nicht, dass Trauerbewältigung nach dem Tod eines Kindes so aussieht, dass wir den Faden (die Bindung) loslassen oder gar abreißen lassen sollen. Loslassen heißt hier vielleicht, dass ihr irgendwann einmal akzeptieren könnt, dass die Schnur einfach viel, viel länger ist als ihr das je gewollt hättet.
Ich stelle mir immer vor, dass gerade an solchen Tagen und mittels der Rituale die wir
beibehalten, die Schnur dann zwischenzeitlich wieder mal etwas kürzer ist und das tut
dann einfach nur gut!Ich wünsche Dir einen entspannten Abend mit vielen schönen Erinnerungen!
Kate
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ein leises hallo,es ist schön das du in das forum gefunden hast,mir ging es ähnlich wie dir überlegte auch,aber jetzt bin ich froh das ich hir bin,es ist wie eine familie,,es wirt mit dir geweihnt mit dir und gelacht mit dir,du wirst aufgefangen wenn es dir nicht gut geht,,,du wirst sehn das du dich hir wohlfühlst,,es tut mir leid um deinen sohn auch ich habe michael vor 2 jahren verloren,ich drück dich ganz fest sili65
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