Beiträge von Dschina68

    ..... den tiefen Blick in deine unbeschreiblichen blauen Augen
    ..... deinen Stoppelbart
    ..... deine Umarmungen
    ..... deine Anrufe
    ..... das fertige Essen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme
    ..... die angeregten Diskussionen beim Fernsehen
    ..... unseren täglichen Rundgang durch unseren Garten
    ..... deine scheinbar unerschöpfliche Energie
    ..... deine liebevollen, manchmal gemeinen Neckereien
    ..... unsere Gespräche über Gott und die Welt
    ..... sogar unsere Streitereien, die oft sehr heftig ausfallen konnten
    ..... einfach dich :33:

    Liebe Schnee,
    bist ein tolles Mäderl, so wie du das alles schupfst. :028:
    Ich selber bin im Moment durch die Gartenarbeit auch wieder voll im Einsatz und mein Sohn und ich haben schon wieder ein neues Projekt am Laufen. Wenn es fertig wird, gibt es wieder ein Foto davon für euch.
    Allerdings muss ich gestehen, dass bei mir auf jeden Motivationsstoß leider immer eine "Durchhängerphase" folgt. Aber was soll's, wir können ja nicht immer nur fleißig sein.
    Nachdem ich keine Kaffeetrinkerin bin, stoße ich mit einem virtuellen Glaserl Wein auf uns an. Ist dir das recht?

    Liebe Sandra,
    ich freue mich für euch, dass die OP gut verlaufen ist und es deinem Papa den Umständen entsprechend gut geht. Da fällt jetzt hoffentlich ein dicker Brocken Stress und Anspannung von dir ab. Schlaf dich ordentlich aus und mute dir nicht zu viel zu, damit du recht bald wieder gesund bist.
    Gute Besserung und alles Liebe wünscht
    Dschina

    Die Tage verrinnen unaufhaltsam. Einer nach dem anderen vergeht und schwupps, schon ist wieder eine Woche um. Und gleich darauf noch eine und eh man sich's versieht ist ein Monat vorbei. ?(
    Manchmal kommt es mir vor, als wäre es schon ewig her, dass wir diese glückliche, zufriedene Familie waren und gleich darauf fühlt es sich an, als ob es erst gestern geschehen wäre, dass unser geliebter "Herr und Meister" (so nannte ich ihn oft zum Spaß) uns für immer verlassen hat. :13:
    Der Schmerz, die Trauer und die Sehnsucht werden mit der Zeit nicht weniger oder leichter, aber man "gewöhnt" sich an die ständigen Begleiter und lernt mit ihnen zu leben.
    Ach ja, mein Lieber, du fehlst uns! Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht an dich denken und immer wieder sagt jemand "Weißt du noch, wie der Gerhard .....". Du wirst immer ein Teil von uns bleiben. ICH HAB DICH LIEB!!!
    Viele liebe Grüße und an alle die es brauchen eine liebevolle :24: von eurer
    Dschina

    ..... schon der zweite ohne ihn. Ich habe gehofft, dass es beim zweiten Mal einfacher ist. Ich habe versucht, nicht an die Bedeutung, die dieser Tag für mich hat, zu denken, ihn als ganz normal anzusehen. Ich bin in der Früh aufgewacht und der erste Gedanke war: Heute ist unser Hochzeitstag!
    Er hat in 21 Jahren kein einziges Mal darauf vergessen!!! Ich kann mich leider nicht mehr an jeden einzelnen erinnern, aber ich möchte euch gerne ein paar "Highlights" erzählen:
    Zum ersten Hochzeitstag bekam ich ein AMC-Starterpaket geschenkt. Das ist dieses tolle Edelstahlgeschirr ("Kochen mit System"), von dem er total begeistert war. Im Laufe der Zeit wurde das Sortiment erweitert und irgendwann gab es nur noch AMC bei uns.
    Vor einem unserer Hochzeitstage stritt er mit seinem Vater. Wir halfen immer bei den Frühlings- und Herbstfesten seines Vereins aus, und in diesem Jahr fiel das Fest ausgerechnet auf unseren Hochzeitstag. Als mein Mann seinem Vater erklärte, dass er diesen besonderen Tag mit mir alleine verbringen möchte, anstatt mit den Leuten aus dem Verein, erwiderte dieser wütend: "Du wirst noch mehr Hochzeitstage haben. Wirst schon sehen, was du davon hast, du wirst es schon noch billiger machen".
    Meistens gingen wir "nur" fein essen, manchmal auch noch ins Kino, vor allem in der Zeit als die Kinder noch klein waren und wir auf Babysitter angewiesen waren. Bei einem dieser Essen bestellte er ein Pferdefuhrwerk, das uns durch die halbe Stadt nach Hause führte. Das war sooooooo romantisch! Einmal fühlte ich mich nicht so besonders wohl. Ich bekam vom pipifeinen Essen kaum einen Bissen herunter und wollte eigentlich nur heim in mein Bett. Am nächsten Tag hatte ich eitrige Bronchitis. Ich erinnere mich an einen Besuch im Zirkus Knie mit den Kindern, bei dem die Karten doppelt verkauft wurden und ich damit drohte das Zirkuszelt abzubauen, wenn wir nicht sofort hinein gelassen werden.
    Zum 10. Hochzeitstag verbrachten wir eine gemeinsame Woche in London & Liverpool. Es war nach sieben Jahren der erste Urlaub ohne Kinder und obwohl es damals bei uns begann etwas zu kriseln, war es ein unvergessliches Erlebnis.
    Wir machten eine Fahrt mit dem "Gourmet-Express" - eine Zugfahrt mit einer nostalgischen Eisenbahngarnitur, bei der auf der Heimfahrt ein mehrgängiges Menü serviert wurde. Auch mit dem Schiff unternahmen wir eine Themenrundfahrt auf der Donau mit piekfeinem Essen und ein anderes Mal organisierte er einen Abend im Kasino in Baden.
    Zum 20. Hochzeitstag überreichte er mir einen Strauß mit 20 langstieligen, dunkelroten Rosen. Er wollte neue Eheringe für uns besorgen, weil er seinen kurz zuvor verloren hatte, aber weil wir erst ein Jahr zuvor mit dem Hausbau fertig geworden waren und das Geld knapp war, vertröstete ich ihn auf die Silberhochzeit, auf die er sich unbändig freute und immer neue Ideen dafür entwickelte. Stattdessen machten wir eine Donaukanal-Donau-Rundfahrt, von der ich schon so oft geschwärmt hatte.
    Zu unserem letzten gemeinsam Hochzeitstag vor zwei Jahren kochte er zu Hause groß auf. Es gab in Speck gehüllte Schweinefilets mit Bratkartoffeln und Gemüse. Mmmmmhhhh!!! Danach verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag und Abend in unserem lange geplanten und erarbeiteten Traumhäuschen. Für den nächsten Urlaub beschlossen wir einen Besuch im damals neu eröffneten Madame Tussaud's Museum. Dazu sollte es nicht mehr kommen - eine Woche davor passierte das Unfassbare.
    Diese unvergesslichen Erlebnisse spuken mir heute den ganzen Tag durch den Kopf und treiben mir immer wieder die Tränen in die Augen. Und wenn ich an dem Kalender vorbei gehe, den er gekauft hat, bevor er gestorben ist, und das Bild ansehe, muss ich lächeln:

    Liebe Schnee,
    lass dich zu allererst einmal ganz fest :24:.
    Ja, du hast völlig recht damit, dass alles so vollkommen besch***en ist. Ganz egal, was man macht, ohne den geliebten Partner an der Seite ist alles nicht einmal halb so viel wert. Das Leben scheint nur noch aus negativen Gefühlen und Gedanken zu bestehen.
    Trotzdem gibt es dazwischen immer wieder winzige Lichtblicke, die mit der Zeit unmerklich aber doch wachsen. Nur nicht aufgeben, meine Liebe. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker!
    Ich denke fest an dich und schick dir dabei ein dickes, fettes Kraftpaket und eine große Portion Lebensfreude vom anderen Ende des Landes in den tiefen Westen.
    Alles Liebe von
    Dschina

    .... aber ich habe für Samstag eine Einladung von ganz lieben Freunden bekommen, die mir sehr am Herzen liegen und das hat natürlich meine zaghaften Absichten nach Salzburg zu pilgern über den Haufen geworfen. :(
    War mir die ganze Zeit über sehr unsicher, weil Salzburg für mich in Zusammenhang mit meinem Schatz steht (herrliche Urlaube!). Wünsche euch ein erholsames, spannendes, aufregendes, lustiges, interessantes Wochenende und werde fest an euch denken. Irgendwann schaff ich es sicher zu einem Treffen.
    Alles, alles Liebe wünscht
    Dschina


    P.S.: Grüße auch von meiner Tochter, die mitgefahren wäre.

    Bin seit Tagen am überlegen, ob ich auch nach Salzburg komme, kann aber erst am Samstag da sein.
    Wie Evi schon vorgeschlagen hat, wäre es toll, wenn wir gemeinsam frühstücken könnten und somit im selben Hotel wären. (Star Inn klingt vom Preis her recht vernünftig).
    Liebe Grüße
    Dschina

    Liebe Goldelse,


    herzlich willkommen in unserer Runde.


    Bei der Suche nach dem Sinn wirst du leider keinen Erfolg haben. Anfangs fällt es sehr, sehr schwer, sich die vielen aufkommenden Fragen nicht zu stellen. Mit der Zeit rücken sie in den Hintergrund und irgendwann interessieren sie nicht mehr. Vielleicht erfahren wir den Grund, wenn auch wir einst den Weg gehen, den unsere Lieben uns voraus gegangen sind - wer weiß?!


    Bis es so weit ist, braucht dich dein Zwerg aber noch für lange, lange Zeit. Du hast einen schwierigen Weg vor dir und ich wünsche dir dafür viel Mut, Kraft und Unterstützung von lieben Menschen.


    Alles Liebe von Dschina

    Liebe Schnee,


    es freut mich, dass ich dich zum Lachen gebracht habe, denn da konntest du für einen kleinen Augenblick deinen Kummer vergessen. Gern geschehen!


    Und übrigens: Man muss nicht verrückt sein, um zu überleben - aber es hilft. ;)


    Wünsche dir noch viele schöne Tage, so wie den letzten Sonntag.


    Alles Liebe von Dschina

    Am Freitag war ich auf einem gemütlichen "Weiberabend" und habe ihn sehr genossen. Trotzdem bin ich seitdem einigermaßen irritiert, denn selbstverständlich sprachen wir wiedereinmal über die Trauer und ich möchte mir jetzt hier ein paar Gedanken von der Seele schreiben.


    Ist es unnormal, wenn der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen nach fast 18 Monaten noch immer zum größten Teil das Leben beeinflusst? Ist es falsch, in Erinnerungen zu schwelgen und die schöne, gemeinsame Zeit zu vermissen? Ist es ein Fehler, furchtsam in eine Zukunft zu blicken, die man sich ganz anders vorgestellt hat? Ist es therapiebedürftig, wenn ein junges Mädchen, dass sehr an seinem Papa hing, seinen Tod bis jetzt nicht überwunden hat? Ist es ein Alarmzeichen, wenn ein junger Bursche jegliches Gespräch über seinen verstorbenen Vater verweigert? Ist es unpassend, mit dem Unfassbaren zu argumentieren, wenn man mit etwas nicht zurecht kommt? Ist es möglich, dass wir noch mehr Zeit brauchen, um das tragische Geschehen zu verarbeiten?


    Ich denke, dass jeder seine eigene Strategie und sein eigenes Tempo hat, mit diesem schrecklichen Schicksalsschlag umzugehen. Meine Kinder und ich halten als Familie fest zusammen und sind immer für einander da, selbst wenn wir uns dabei oft gegenseitig nerven. Auch meine Eltern sind für mich eine wertvolle und wichtige Stütze, weil sie an unserem alltäglichen Leben teilnehmen.


    Alle anderen, ob Familie oder Freunde, leben weiterhin ihren gewohnten Alltag und lassen dazwischen hin und wieder von sich hören, schauen bei uns vorbei oder laden uns ein. Ich möchte nicht bestreiten, dass sie der plötzliche, unerwartete Tod meines Schatzes nicht beschäftigt oder berührt, aber sie sind nicht jeden Tag auf's Neue damit konfrontiert. Sie halten sich nicht ständig in den Räumlichkeiten auf, die sie mit ihm bewohnt haben, müssen nicht alles, was früher gemeinsam erledigt wurde, alleine bewältigen und haben nicht ununterbrochen Leere vor Augen, wo eigentlich ER sein sollte. Sie haben den Schutz ihrer kleinen, heilen Welt, die für uns damals zerstört wurde. :( Ist es denn wirklich so schwierig zu verstehen, dass für uns noch lange nicht wieder "alles gut" sein wird und uns dieses Trauma wahrscheinlich das ganze Leben lang begleiten wird?

    Mein Mann ging leidenschaftlich gerne einkaufen und wenn wir mitgingen, gab es oft Anlass sich zu genieren.


    Einmal waren wir mit beiden Kindern im Supermarkt und nachdem wir die Einkäufe im Kofferraum verstaut hatten, wollte mein Sohn den Einkaufswagen zur Sammelstation bringen. Er war schon ein schönes Stück weit vom Auto weg und mein Mann wollte ihm mitteilen, dass er nicht zurückkommen brauche, weil wir ihm nachfahren und ihn einsammeln und rief quer über den Parkplatz ganz laut: "STINKER!!!"


    Mindestens 20 Köpfe drehten sich neugierig in unsere Richtung um zu sehen, wer denn gemeint sei, nur unser Sohn schob mit versteinerter Miene den Wagen vor sich her und mein Mann verkündete mindestens ebenso laut: "Wer da aller Stinker heißt!" Daraufhin verschwanden die 20 Köpfe hochrot angelaufen in ihren Autos. :D

    wie gut kann ich deine Gedanken nachvollziehen. Auch ich fürchte mich davor, den Rest meines Lebens alleine zu bleiben. Noch hält sich meine Einsamkeit in Grenzen, weil ich mit meinen Kindern zusammen wohne, aber dem wird nicht immer so sein. Mir bleiben zwar noch ein paar Jährchen Schonfrist, aber mein "Kleiner" wird im März 18 Jahre alt, und meine Tochter begeht im Juni ihren 20. Geburtstag. Mein Mann hat sich unbändig auf die Zeit ohne Kinder gefreut und hatte viele Pläne und Ideen, was wir dann alles machen könnten. Ich wollte schon damals nicht gerne daran denken, sie nicht mehr bei mir zu haben.


    Andererseits kann ich mir einfach keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen. Manchmal überlege ich, wie er sein sollte, um dann festzustellen, dass es ihn sowieso nicht gibt. Und wo sollte ich ihn auch hernehmen? Ich bin keine großartige "Fortgeherin", wüsste nicht einmal, wo so ein überwutzeltes, mittelalterliches Mädel wie ich hingehen sollte, um jemanden kennenzulernen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass es für mich jemals wieder so eine großartige Beziehung geben kann, wie ich sie gehabt habe.


    Aber ich bin mir auch sicher, dass sich alles ergeben wird, sobald ich dazu bereit bin. Im Moment hätte wahrscheinlich der beste, tollste Mr. Right keine Chance bei mir. Es braucht noch viel Zeit dazu, bis ich für solche "G'schichterln" zu haben bin und bis dahin versuche ich einfach zu leben.


    Viele liebe Grüße aus dem zugeschneiten Wien von
    Dschina :30:

    Liebe Silvia,


    genau diese kleinen Dinge waren es, die das gemeinsame Leben ausgemacht haben und je länger sie da waren, um so mehr fehlen sie. Die Erinnerungen daran können sehr schmerzhaft sein, sie können aber auch trösten in den schlimmen Momenten der Einsamkeit.


    Alles Liebe von
    Dschina

    Liebe Sandra,


    es ist schön, zu lesen, dass es deinem Papa, zwar langsam, aber doch, besser geht. Und ich freue mich darüber, dass es auch dir anscheinend - den Umständen entsprechend - gut geht.


    Ja, die Arbeit hilft für ein paar Stunden am Tag die Gedanken abzulenken, das gibt Kraft für die traurigen, einsamen Momente.


    Ich wünsche dir gute Besserung für deinen Rücken und deinem Papa weiterhin alles Gute.
    :24: Dschina

    Liebe Schnee,


    manchmal glaube ich, du schleichst dich heimlich bei mir daheim ein, und schreibst dann darüber im Forum. ;)


    Auch mein Mann war bei uns zu Hause der "grüne Daumen" und seit er nicht mehr da ist, wollen die Pflanzen drinnen und draußen nicht so richtig, obwohl ich mir größte Mühe mit ihnen gebe. Und mit Werkzeug und Zubehör bin ich gesegnet, dass es eine Freude ist, nur weiß ich bei der Hälfte nicht, was es ist und wozu ich es brauche und für die andere Hälfte bin ich zu blöd, sie zu benutzen. Sogar die wechselnden Arbeitszeiten kommen mir sehr bekannt vor, denn mein Schatz war Zugbegleiter bei der ÖBB. Dass er mir an allen Ecken und Enden ständig fehlt, muss ich sicher nicht erwähnen.


    Meine Tochter hat diese Woche etwas ganz, ganz Liebes zu mir gesagt: "Du kannst einfach alles". Nachdem ich im ganz normalen Alltagschaos am Rande der Verzweiflung stand und irgendwie doch alles irgendwie hinbekommen habe, ging das runter, wie Öl. Und auch mein Sohn schafft es immer wieder, mich dazwischen zum Lachen zu bringen.


    Ganz tief in mir drinnen bin ich davon überzeugt, dass für uns irgendwann wieder fröhliche, unbeschwerte Zeiten kommen. Manchmal blitzen sie für einen ganz kurzen Moment hervor, um sich gleich darauf in Luft aufzulösen. Dann wünsche ich mir, dass ich schon alles hinter mir hätte, so ähnlich wie im Zeitraffer. Wenn ich mich lange genug ausgiebigst im Selbstmitleid gesuhlt habe, denke ich mir: Auf geht's, pack' ma's an! Und wenn ich dazwischen völlig motivationslos vor mich hin sumpere, dann ist es auch in Ordnung - zumindest eine Zeit lang, denn wer bitteschön soll mir Vorschriften für mein Leben machen.


    Wünsche dir alles Liebe und viel Kraft!


    Dschina :thumbup: