Hallo Maki
Du hast vor nicht langer Zeit danach gefragt. Nachdem ich selbst keine Antwort darauf habe, habe ich auch nicht geantwortet.
Würde ich sagen: es geht mir gut, so stimmt dieses nicht.
Würde ich sagen: es geht mir nicht gut, so stimmt dieses nicht.
Jedoch möchte ich Deine Frage beantworten, und so werde ich es schildern, und Du kannst Dir dann selbst ein Bild davon machen.
Ich bin Gesund. So Gesund dass ich fast Bäume ausreißen könnte. Aber nur faßt, denn ich bin mittlerweile wahrscheinlich zu schwach dazu.
Ich wohne in einer etwas düsteren 42m² Miet-Wohnung. Diese ist N/W-seitig gelegen. Hat zwei Fenster. Eines davon ist im Wohnzimmer in Richtung West. Das Zweite im Schlafzimmer in Richtung Nord. Daneben gibt es noch zwei Gucklöcher. Nordseitig. Jeweils 1x im Küchenbereich sowie Badbereich. Hat den Vorteil, dass ich beim Fenster putzen immer rasch fertig bin. Die Miete zu dieser Wohnung werde ich mir aus Finaznöten, aufgrund von Arbeit, aber nicht mehr lange Leisten können.
Ich habe Arbeit. Diese ist hauptsächlich im Freien und daher auch sehr vom Wetter abhängig, was gerade zu bearbeiten ist. Die Arbeit selbst freut mich sehr. Der Chef dazu nicht. Er ist der Typ, den die Gier nach Reichtum zerfrisst. Niemand mag ihn. Weder Leute aus seinem ehemaligen Betrieb, - hat ihn an seine Kinder übergeben - , noch die Nachbarn in deren Häusern, noch die Gemeinde der Ortschaft, in der er lebt. Ich bin sein einziger Angestellter(Neger).
Ich suche nun schon seit fast 2 Jahren nach einer passenden Arbeit für mich, wo man auch dabei so viel Geld bekommt, dass man finanziell überleben kann.
Ich habe seit Christas Weggang, keine Freunde mehr dazu gewonnen. Ich meine damit Leute in denen man auch in die Augen sehen kann.
Ich habe mit Christas Weggang, Ihre dazugehörige Familie und auch dessen und Ihre so lieben Bekanntschaften verloren. Und weiß noch immer nicht warum.
Ich habe seit nunmehr 21 Jahren einen Sohn. Leider durfte ich ihn seit seiner Geburt nicht sehen. Ich habe aber 18 Jahre lang Unterhalt bis zu einen Drittel meines kargen Lohnes an ihn ausgegeben. Jedoch gehöre ich nicht zu jenen die deswegen der Forderung einer Teilnahme am Geschehen des Aufwachsen des eigenen Kindes pochen. Es muss schon mit Einverständnis der Kindesmutter geschehen. Dies war aber nie.
Ich selbst habe ansonsten kein Kinderlachen rund um mich. Auch nicht die Ausicht, im meinem eigenen hohen Alter, vielleicht einmal von den eigenen Kindern betreut zu werden.
Ich selbst habe seit X-Jahren schon keine sonstige Verwandten mehr, darum gehen mir die Meinen auch gar nicht mehr ab. Sie sind mir auf Grund von Seltenheit auch nie abgegangen.
Ich war gestern an 2 Plätzen von Christas Kindheit. Um, wiederum selbst gezeichnete Kerzen für heute dort hinzubringen. Zuerst bei dem Haus wo sie bei Zieheltern aufwuchs. Dieses ist schon vor ein paar Jahren nach dem Ableben Christas Ziehmutter verkauft worden. Die neuen Besitzer sind nur selten da, so auch gestern nicht. Einzig ein neues Dach hat es inzwischen bekommen.
Ich habe dort einen älteren Herrn mit Hund, der gerade des Weges kam, nach der dortig befindlichen Situation gefragt. Es stellte sich dabei heraus, dass es Christas ehemaliger Schullehrer ist. Was hatte der für eine Freude, als er wieder einmal, - auch wenn es eine traurige Geschichte ist - , etwas von eins seiner damaligen Schüler erfuhr. Er wußte vom Tod von Christa nichts. Er meinte das ganze Dorf(Nest) wisse nichts davon. Über die Fotoserie von Christa, die ich als Danke zur Verabschiedung anfertigte und auch jeder der damals in der Kirche Anwesenden, bekam, freute er sich ganz besonders. Kommt zu dem Akt seiner Schülerin Christa, sagte er mir voller Stolz. Was für eine Freude.
Ich fuhr, bzw. ging anschließend den Berg hoch zu einem Bergbauernhof, an dem Christa immer zu den Sommermonaten war. Sie selbst hatte sich zwar mit der dort hoch über dem Tal wohnenden Besitzerin, schon vor längerer Zeit zerstritten. Es ging damals anscheinend um die Frage, ob man sich bei schwierigen Verhältnissen Scheiden lassen darf oder nicht. Dort hoch oben ist die Anschauung dazu ein klares Nein.
Ich ließ trotzdem mein Auto, im Tal stehen, und machte mich zu Fuß einen sehr steilen Weg hinauf zu diesem Hof. Noch im ersten Drittel kam ein Auto hoch, blieb neben mir stehen und die Fahrerin fragte mich nach meinem Weg. Es stellte sich dabei heraus, dass es sich genau um jene vorhin beschriebene Besitzerin vom Hof handelt. Sie nahm mich dann mit hinauf. Wir hatten längere Zeit bei selbst gemachten Kuchen und Kaffee ein nettes Gespräch über Christa. Auch sie hatte den Tod von Christa erst viel später von Bekannten bei denen ich schon zu Christas Geburtstag war erfahren. Anschließend verweilte ich noch Alleine in der zum Hof gehörenden Kapelle, die - man staune - genau in meinem Geburtsjahr errichtet wurde. Christa war bestimmt oft hier drinnen.
Ich war auch wieder bei Christas (Batchwork-)Bruder mit Frau. Habe aber aus den schlechten Erfahrungen vom Sommer, nur eine Kerze vor ihres Hauses Haustüre gestellt und einen 2 Seiten langen (Beschwerde/Feststellungs-)Brief über Aussagen unseres Treffen an Christas Geburtstag im Sommer, in den Postkasten daneben geworfen.
Ich war auch wieder bei einer Freundin von Christa, im Tal gegenüber unterhalb dieses Berghofes von zuvor. Diese hat keinerlei Verbindung zu Christas Familie. Es war wieder ein herzliches Treffen. Man wird sich wieder nächstes Jahr sehen können, wenn ich wieder in das Osttirol fahren kann.
Ich werde heute den tollen Sonnenscheintag nicht am Friedhof verbringen. Ich war schon gestern 2x bei Christa dort. Zuerst in der Früh vor meinem Ausflug nach Osttirol. Und das zweite Mal am Abend, um Danke für den schönen Tag den Christa mir geschenkt hat zu sagen. Auch war ich in der Früh noch bei Christas ehemaligen zuhause, um auch dort eine solche Kerze zu hinterlassen. Mit einem Zettel daran, auf dem steht "Hallo, möchte an allen Plätzen wo Christa zuhause ist, diese Kerze von mir, für diese Tage anzünden. Gruß Walter"
Ich werde heute durch den farbenprächtigen Wald schreiten, hoch zu unserm Liebesbaum, Eine Kerze hinbringen, und dort den Tag genießen.
Lieb Gruss
Walter (
)
PS Ich habe mit Absicht so ziemlich jeden Absatz mit einem ich begonnen.