Hallo ihr Lieben
In den letzten Tagen war ich nur eine stille Mitleserin hier. Es geht mir ziemlich mies. Diese Leere, diese Einsamkeit, diese Schmerzern...
Vergangenen Freitag war die Generalversammlung unserer Schützengesellschaft. Meine Kameraden waren alle sehr lieb und so normal wie es für sie in ihrem Schmerz möglich war. Ja, "meine Männer" leiden auch sehr unter dem Verlust, dass spüre ich, auch wenn sie es natürlich nicht so zeigen können.
Für mich war schon länger klar, dass ich in unserem Schützenhaus etwas für Marco deponieren möchte. Wir haben soviel Zeit dort zusammen verbracht und er liebte den Schiesssport genau wie ich so sehr. Ich habe ein grosses Windlicht mit einer grossen weissen Kerze besorgt, die seit Freitag immer brennt, wenn wir beim Training oder sonst im Schützenhaus sind. Meine Kameraden waren alle von meiner Idee angetan und haben sich gefreut über die Kerze. Vielleicht gibt sie ihnen auch die Möglichkeit, Marco zu Gedenken und um ihn zu trauern. Für mich ist es so, wie wenn wir Marco sichtbar machen, in dem wir dei Kerze anzünden.
Die Generalversammlung ist gut abgelaufen, ich musste das Protokoll schreiben und war so beschäftigt und einigermassen abgelenkt. Es sind aber trotzdem Tränen geflossen, während der Gedenkminute, als die Jahresbestresultate von Marco verlesen wurde, als von unseren grössten Wettkämpfen im letzten Jahr berichtet wurde... Wir hatten beide in den letzten Jahren eine Sonderstellung im Verein eingenommen, da wir in unseren Spezialdisziplinen überregional erfolgreich waren und unseren Verein auch ein Stück bekannter gemacht haben... :13: Wir waren doch immer ein Team, dass alles zusammen gemacht haben! :13: Und jetzt? :13: Ich fühl mich so alleine :13: :13: :13:
Jener Abend hat mich unglaublich viel Kraft gekostet. Ich fühlte mich am Wochenende, und auch jetzt noch, so schwach wie noch nie in dieser ganzen Zeit.
Ebenfalls am letzten Freitag hatte ich wieder einen Termin bei meinem Hausarzt. Er hat mich weiterhin arbeitsunfähig geschrieben und meint, es sei immer noch im normalen Rahmen, wie ich mich fühle. Das gleiche meint auch meine Psychologin.
Ich wünschte, ich könnte endlich wieder positiver denken, bin es leid, mich so schlecht zu füheln...
Mein Hausarzt hat mir eine Immunstärkungs-Impfkur verschrieben (muss während der nächsten 3 Monate jeweils während 10 Tagen am Stück kleine "Viren-Portionen" in Tablettenform einnehmen). Dies um meine Atemwege zu stärken, weil ich immer wieder Husten und Schnupfen habe. Mein Körper ist wirklich schwach, die Impfkur fährt mir heftig ein... Auch das Thema Gelenkschmerzen (Rheuma?) haben wir thematisiert. Mein Blutbild ist unauffällig, d.h. es sieht momentan nicht nach Polyarthritis aus wie bei meiner Schwester. Mein Arzt meinte aber, dass es durchaus trotzdem eine Art Rheuma sein könnte, verbunden mit den momentanen Wetter- und Temparaturschwankungen, sowie meiner seelischen Belastung. Hab auch dafür entzündungshemmende und schmerzstillende Tabletten bekommen .
Gestern war ich wieder mal im Büro. Ich habe es nur knapp zwei Stunden ausgehalten...Meine direkten/engen Arbeitskollegen/-innen und mein Vorgesetzter waren alle sehr lieb und verständnisvoll. Ich bin so unendlich froh, dass es sie gibt. Frage mich oft, was ich ohne sie und ihr Verständnis machen würde...
Heute fehlte mir die Kraft, um wieder hin zu gehen, hatte den ganzen Tag Kopfschmerzen...
So siehts im Moment bei mir aus.
Ich wünsche euch eine gute Nacht mit schönen Träumen und hoffentlich ein paar bessere Tage, als es bei mir im Moment der Fall ist.
Liebe Grüsse
Sandra