Beiträge von SternSandra81

    27.02.2012: 2 Monate :13: :13: :13:


    Zu diesem besonders traurigen Tag eine dritte Sternengeschichte:


    Wir haben während knapp fünf Jahren in der Nähe jener Stadt gewohnt, in welcher es den schönsten und vor allem grössten Weihnachtsmarkt der Schweiz gibt. Marco und ich haben uns jedes Jahr frei genommen, um mind. einen Nachmittag lang dort zu flanieren, auch dann noch, als wir wieder umgezogen sind. So waren wir auch am 02.12.2011 wieder am Weihnachtsmarkt. Wir haben viele tolle Deko-Sachen gesehen, die draussen aufgestellt werden können, unter anderem Kerzen und Sterne aus Holz geschnitzt. Diese zieren jetzt seit Anfang Dezember unsere kleine Terrasse. Als wir schon wieder fast auf dem Heimweg waren, haben wir an einem kleinen Stand wunderschöne Tonkugeln entdeckt, aus welchen Löcher in Sternform ausgestanzt wurden. In die Tonkugeln kann eine Kerze gestellt werden so dass die Sterne richtig herausfunkeln... Wir konnten nicht widerstehen und haben eine grosse und eine kleine Tonkugel gekauft und diese ebenfalls auf die Terasse gestellt. Marco hat extra batteriebetriebene Teelichter gekauft für diese Windlichter... :33:


    Der Notfallseelsorger des Care-Teams hat mir empfohlen, in der Zeit bis zur Beerdigung in jenem Raum, in dem ich Marco habe finden müssen, etwas aufzustellen (z.B. ein Foto oder eine Kerze). Mir war sofort klar, dass das die Sternen-Tonkugeln sein sollen. So habe ich die beiden dort aufgestellt, wo Marco's Kopf gelegen hat, und habe dafür gesorgt, dass die Batterienkerzen immer gebrannt habe. Am Tag nach der Beerdigung habe ich Marco die grosse Sternenkugel auf das Grab gebracht. Die kleine Kugel ist wieder bei mir auf der Terasse. Und auch jetzt sorge ich immer dafür, dass die Kerze in der Kugel immer brennt und die Sterne für meinen Käfer und mich funkeln...


    :13: :13: :13: :13: :13:


    "Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Hoffnung und Liebe nicht.
    Diese drei werden immer bleiben;
    doch am grössten ist die Liebe."


    :13: :13: :13: :13: :13:


    Hab versucht, hier ein Foto einzufügen, weiss aber nicht, ob es klappt :( Kann mir jemand von euch weiterhelfen, wie man das machen kann?
    Ich danke euch von Herzen. Für den Fall, dass es nicht geklappt hat, habe ich das Foto als meinen Avatar aufgeschaltet...


    Mein lieber Herzkäfer! Heute habe ich dir besonders viele Kerzen aufs Grab gebracht, damit du viel Licht hast heute Nacht. :love:


    Du fehlst mir so.....

    Liebe Traurigetina


    Du schreibst so liebevoll von deiner Grossmutter, dass mir die Tränen nur so über die Wangen kullern. Sie war grossartige Frau und wird die Gesellschaft "da oben" sicher im Schuss halten...


    Ich schicke dir viele liebe Kraftpakete aus der Schweiz,
    deine Sandra


    :24:

    Mir ist eine weitere Sternengeschichte eingefallen:


    Im vergangenen Herbst bin ich per Zufall in einem Schmuckgeschäft darauf gestossen, dass echte Splitter von Meteoriten an einer Kette erhältlich sind. Sofort war mir klar: das ist ein einzigartiges Geschenk für meinen einzigartigen Marco. Ich habe ihm also zu Weihnachten ein Stück von einem Stern geschenkt :love:
    Ich habe ihm mein Geschenk am 24.12.11 überreicht. Er hat sich sehr gefreut darüber und hat ihn am 25.12. und am 26.12. getragen.


    :13: :13: :13:
    Und dann ist das allerschlimmste in meinem Leben passiert.


    Seither habe ich den Meteoritensplitter immer in meiner Nähe, auf dem Nachttisch wenn ich schlafe, in der Hosen- oder Handtasche am Tag, manchmal trage ich ihn auch an der Kette um den Hals.


    Jenes Sternenstück, dass ich meiner grossen Liebe geschenkt habe...

    Hallo ihr Lieben


    ich möchte noch etwas loswerden, bevor ich versuche zu schlafen.


    Heute ist es mir ziemlich mies gegangen, den ganzen Tag lang. Ich denke es hat damit zu tun, dass es Montag 2 Monate her sein wird, seit dieser unfassbaren Nacht...
    War heute wieder auf dem Friedhof. Bei uns ist es total am tauen, der Schnee geht weg, das Eis verschwindet. Fast alle Blumenschalen und auch die beiden Blumengestecke (ein Herz mit roten Rosen von mir und ein Stern mit gelben Rosen von Marco's Mutter/Vater/Bruder/Freundin des Bruders) sind verwelkt, bzw. verfroren nach diesen eisigen Wochen. Also hab ich versucht, das was aus den Schalen noch einigermassen aussieht, zusammen zu pflanzen. Leider ging es fast nicht, weil es doch noch gefroren ist :(
    Die beiden Gestecke konnte ich noch nicht wegnehmen, obwohl sie wirklich nicht mehr schön aussehen... Aber es geht mir einfach zu nahe :13: Ich habe eine Urne in Herzform aus Tonscherben ausgewählt (ein wunderschönes Unikat :rolleyes: ). Nach der Beisetzung wurde mein Blumenherz mit den roten Rosen direkt über Marco's Tonherz gelegt. Ich weiss nicht, wer das entschieden hat, aber es hat mich unglaublich berührt, und tut es immer noch ;( Mein Herz liegt über seinem Herz ;(
    Und der Blumenstern von Marco's Familie liegt schräg neben meinem Herz. Ich kann diese Gestecke noch nicht wegnehmen, noch nicht jetzt.


    Hab soviel geweint heute. Wieder einmal frage ich mich, wie viele Tränen haben wir überhaupt?


    Am Abend war ich mit meinem Eltern am Jahreskonzert der Musikgesellschaft unseres Dorfes. War komisch, einerseits war ich überhaupt zum ersten Mal an so einem Konzert. Dann war ich "alleine" da, er hat mir unglaublich gefehlt... :13: Und dann war da die Halle voller Leute, die mich oder meine Familie kennen und wissen, was passiert ist. Ihr kennt das doch sicher auch, wie man von dutzenden oder hunderten Augen durchlöchert wird, die einem beobachten, wie man nun ist. Ob man lacht, ob man traurig ist, ob man "normal" ist.... :cursing: Ich mach mir ja eigentlich nichts aus dem , was andere denken. Aber das Gefühl ist einfach trotzdem doof...



    Bei diesem Konzert wurde unter anderem der Song "Ein Stern, der deinen Namen trägt" gespielt. Sterne haben in unserer Liebesgeschichte und unserer Beziehung eine wichtige Rolle gespielt. Oft sind wir bei klarem Wetter nachts draussen gewesen und haben die Sterne beobachtet, oder nach Sternschnuppen Ausschau gehalten... Ich wurde von Marco liebevoll "mein Goldsternlein" genannt (er war mein Herzkäfer :love: ).
    In der Danksagung haben wir folgendes Gedicht integriert:


    Wenn du bei Nacht in den Himmel schaust,
    dann werde ich auf dem schönsten
    der vielen, vielen Sterne sitzen und zu dir herabwinken.
    Ich werde dir Trost und Licht senden,
    damit du mich in deiner Welt sehen kannst und nicht vergisst.
    Traurig sollst du aber nicht mehr sein, denn schau nur:
    Ich habe jetzt einen eigenen Stern!


    Als ich nun so da sass und dem Text von "Ein Stern, der deinen Namen trägt" zugehört und darüber nachgedacht habe, ist mir eine wunderschöne Idee gekommen, die ich gerade eben umgesetzt habe:


    Ich habe einen richtigen Stern nach Marco benennen lassen! Die Registration wird an seinem Geburtstag, dem 05. Mai, vorgenommen...
    :005: Ab dem 05.05.2012 wird es am Himmel einen Stern mit dem Namen "Marco Schmitter 05.05.1978" geben... :005:


    Mein geliebter Chäfer - nur für dich! Und für mich, damit ich dich auf deinem Stern finde...


    Marco, du bist die grosse Liebe meines Lebens. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich liebe :love: :love: :love:
    Auch wenn du nicht mehr bei mir sein kannst wie bisher, ich werde dich immer lieben, du wirst für immer bei mir in meinem Herzen sein.


    Ich liebe dich so sehr.


    Deine / eure Sandra


    P.S.: Mirjam, falls du diesen Eintrag liest, bitte behalte mein Geburtstagsgeschenk für Marco noch als Geheimnis für dich. Ich möchte Ruth und Silvio überraschen damit... Kannst mir ja sms-en, was du von der Idee hälst?!

    Nach zwei Tagen, an denen ich mich besser gefühlt habe, ist es heute wieder richtig schwer... Fühle mich einfach nur müde und leer. Hab Schmerzen am ganzen Körper. Vor allem die Rückenschmerzen machen mich halb verrückt. Ich bin jetzt seit knapp 4 Wochen in der Physiotherapie. Ohne diese könnt ich mich wohl nur noch auf allen vieren fortbewegen :( Gleichzeitig hab ich auch immer wieder Gelenkschmerzen an Ellenbogen, Handgelenk und Knie, es ist so mühsam. Bis jetzt sind wir davon ausgegangen, dass es Begleiterscheinungen zur Trauerarbeit sind, aber ich weiss nicht... Bei meiner Schwester (27 jährig) wurde vor 3 Jahren Polyartritis diagnostiziert. Und weil in unserer Familie vermehrt Rheuma vorkommt, hab ich ziemliche Bedenken, dass die Schmerzen bei mir auch davon kommen könnten?!



    Wenn mein lieber Schatz noch bei mir wäre, würde er mir jetzt die schmerzenden Stellen mit Salbe einreiben,mich warm zu decken, sich zu mir legen, mir über den Kopf streichen und einfach für mich da sein :13:


    Marco, du fehlst mir so! :13: :13: :13: :13: :13:

    Liebe Tresl


    Danke für deinen lieben Eintrag. Ich habe schon öfter still in deiner Geschichte mitgelesen. Es tut mir so unendlich leid, was du in deinem Alter mitmachen musst. Ich kann mir gut vorstellen, dass du durch die ganze Situation und die Trauerarbeit erwachsener geworden bist! Wir werden gezwungen, uns zu verändern, dadurch, dass uns der liebste Mensch im Leben genommen wurde. Schliesslich ist, wie du schreibst, auf einmal alles anders, da können wir nicht die gleichen bleiben... Ich glaube auch, dass man an der Trauerarbeit wachsen kann.


    Bei mir war das mit dem "noch einmal sehen können" etwas speziell. Marco ist ja in unserer Wohnung gestorben. Wie später festgelegt wurde, ist er ungefähr in jenen Minuten gestorben, als ich ihn gefunden habe. Ich habe ihn somit da schon gesehen gehabt, als er noch "normal" ausgesehen hat. Ich habe ja auch mit den Wiederbelebungsmassnahmen begonnen, bis der Rettungsdienst vor Ort war. Mir ist klar, dass dies für viele Aussenstehende unfassbar erscheint. Viele haben auch Mühe damit, es anzuhören wenn ich es erzähle, weil es sie betroffen macht und ihnen unangenehm ist. Rückblickend ist die Tatsache, dass ich ihm so nah sein konnte, auch noch Körperkontakt mit ihm hatte, für mich etwas unglaublich tröstliches. Ich konnte bei ihm sein, als er übergetreten ist... Für mich ist es kein Zufall, dass ich genau in jenem Moment aufgewacht bin...


    Ich konnte anschliessend entscheiden, ob ich Marco aufbahren lassen möchte oder nicht. Ich habe es getan für all jene, die ihn nicht wie ich auch im letzten Moment noch gesehen habe. Selber habe ich ihn auch noch ein letztes Mal besucht. Es war das erste Mal, dass ich eine aufgebahrte Person gesehen habe. Ich hatte mir vorgestellt, dass er so aussieht wie ich ihn bei uns in der Wohnung hab liegen sehen und bin unglaublich erschrocken, als diese leere Körperhülle vor mir war. Für mich war das nicht mehr mein Marco, sondern nur eine Hülle, die eine erschreckende Ähnlichkeit mit meinem Mann hatte. Ich konnte ihn auch nicht mehr anfassen, weil ER das nicht mehr war (deshalb bin ich froh, dass ich ihm in jener Nacht noch einmal über den Kopf gestreichelt habe).
    Mir ist es so gegangen wie dir, dass ich froh bin, Marco auch aufgebahrt noch einmal gesehen zu haben. Es hat mir geholfen, sein Äusseres "gehen zu lassen". Das was die geliebten Menschen ausmacht ist ihr Charakter, ihre Persönlichkeit, ihre Ausstrahlung, ihre Gedanken und Werte und all das verschwindet nicht. So oft wenn ich an Marco denke, habe ich all das in meinem Herzen. Und das kann uns niemand nehmen. So leben unsere Liebsten weiter, da bin ich mir sicher.


    Liebe Tresl, es hat mich sehr gefreut, dass du dich gemeldet hast. Wenn du das Bedürfnis hast, schreib mir doch einfach wieder. Ich fühle mich nämlich auch immer noch unter den "Jüngeren" hier im Forum....


    Herzliche, stille Grüsse
    Sandra

    Liebe Annemarie


    Ich kann dich so gut verstehen. Alles was wir neu erleben, können wir nicht mehr auf die gleiche Weise mit unseren Liebsten teilen wie vorher.
    Bei mir waren die letzten Tage etwas besser. Ich war am Sonntag mit Vereinskameraden unterwegs. Es hat wirklich Spass gemacht und wir haben über verschiedenes gelacht. Aber da war sie immer wieder, die Traurigkeit und Wemut, es nicht mit ihm teilen zu können... Ich denke, das wird uns noch lange, vielleicht für immer begleiten.


    Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Pfarrerin, das mir echt gut getan hat. Es ging nicht unbedingt um Gott oder den Glauben, sondern viel mehr darum, was im Moment abgeht, wie mit den Gefühlen umgehen, usw. Ja, das Gespräch hat wirklich gut getan. Sie ist eine beeindruckende Frau, welche in ihrem Leben selbst schon zwei enge Familienmitglieder hat gehen lassen müssen.


    Es gibt so vieles, was Margit und auch Marco nie erleben dürfen. Aber es hat doch auch sehr viel schönes, spannendes, lustiges und interesanntes gegeben, was sie in ihrer ach so kurzen Zeit bei uns auf der Erde erlebt haben! Daran erfreue ich mich jetzt im Moment gerade und bin stolz und froh darum, dass wir sie auf diesem Stück belgeiten durften :love:


    Vielen Dank liebe Annemarie, für das Anzünden einer neuen Gedenkkerze. Es hat mich wieder sehr berührt.


    Lass dir von den sanften Sonnenstrahlen draussen etwas Wärme schenken... Ich denk an dich.


    :24:


    Sandra

    Liebe Giovanna


    Das ist ja speziell, dass wir zwei Leidensgenossinnen so nahe beieinander sind...


    Ich bin im Schützenverein aktiv und habe viele sehr liebe Kameradinnen und Kameraden, die sich rührend um mich kümmern. Gerade heute war ich mit einem Teil von ihnen den ganzen Tag unterwegs. Auch ich habe eine Schwester, die mir gerade durch diesen schlimmen Schicksalsschlag sehr wichtig geworden ist. Unsere Beziehung war lange nicht die beste und engste. Doch als ich in jener Nacht vom Rettungsdienst gefragt wurde, ob es jemanden gibt, der zu mir kommen könnte, ist mir auf Anhieb nur sie eingefallen. Sie wohnt ebenfalls im oberen Wynental und ist um halb 3 Uhr nachts zusammen mit ihrem Mann innerhalb von 15 Minuten zu mir gekommen. Die beiden haben mich noch in der gleichen Nacht bei sich aufgenommen. Ich war die ersten 5 Tage sehr viel bei ihr und konnte immer wenn mir danach war, bei ihr übernachten (auch heute noch, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt....).
    Ich habe die beste Schwester der Welt. Sie ist jünger als ich, hat selber gesundheitliche Probleme und trotzdem ist sie so unglaublich stark! Bin extrem stolz auf sie. Wir sind uns sehr viel näher gekommen in dieser dunklen und schweren Zeit. Überhaupt ist mir meine Familie viel wichtiger geworden, auch mein jüngerer Bruder, der so lieb und hilfsbereit ist und versucht mich auf andere Gedanken zu bringen.


    Ich habe einerseits guten Kontakt zur Pfarrerin, welche mich begleitet. Habe früher mehrere Jahre Sonntagschule gegeben und kenne sie von dort gut. Ich habe sie sehr bewusst ausgewählt, konnte mir niemand anderes vorstellen für diese Situation. Andererseits bin ich bei einer Psychologin, welche mich berät und unterstützt. Sie ist spezialisiert für Traumabewältigung (obwohl ich nicht oder noch nicht an einem Trauma leide, wie sie mir erklärt hat)


    Nach Bad Schinznach habe ich mich nicht mehr "getraut", weil wir sehr viel dort zum entspannen und bädelen waren. Ich kann mir noch nicht vorstellen, ohne ihn dort hin zu gehen...


    e liebe Gruess
    Sandra

    Nach zwei/ drei besseren Tagen, war es heute sehr durchzogen. Ich bin ja schon seit dem schlimmen Tag immer mal wieder mit Freunden und Vereinskameraden unterwegs gewesen. Für heute haben sie mich angefragt, ob ich mit an eine Ausstellung zum Thema "fischen, jagen, schiessen" gehen möchte. Da für mich die Wochenenden die schlimmsten Tage sind, habe ich mir gedacht, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, mit ihnen weg zu gehen. So bin ich um halb 7 aufgestanden und mit ihnen mit gegangen. Es war recht interessant und wir hatten immer wieder lustige Momente und konnten zusammen lachen. Aber irgendwie war ich trotzdem ziemlich niedergeschlagen. Marco hat mir so sehr gefehlt ;( Immer wieder wäre was zum gucken oder besprechen mit ihm da gewesen. Aber er war ja nicht da. :33: Seine Nähe, sein liebevolles Verständnis, sein Interesse an meinen Interessen, er war einfach nicht da :13: :13: :13:
    Ich kann nicht mehr weiterschreiben, sehe vor lauter Tränen nichts mehr. Es tut so weh!

    Liebe Giovanna


    Ich heisse Sandra und komme auch aus der Schweiz (Oberkulm, Kanton Aargau). Es ist schön, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast, ich heisse dich still und herzlich willkommen.


    Es tut mir unendlich leid, dass dein Mann dich für immer verlassen hat. Ich finde keine Worte für diese traurige Situation, die Trost spenden könnten. Es gibt keine?!


    Wir teilen das gleiche Schicksal, auch mein geliebter Marco ist, 33jährig, in der Nacht vom 26.12. auf den 27.12.11 in unserer Wohnung völlig unerwartet an einem Herzstillstand verstorben. Seit diesem Moment bewegt sich für mich die Erde in anderen Bahnen... In den ersten 4-5 Wochen habe ich nur funktioniert und versucht, irgendwie bei Kräften zu bleiben und zu "überleben". Seit ca. 2-3 Wochen schlägt die Trauer voll zu. Ich fühle mich verzweifelt, schwach und oft leer.
    Ca. 2 Wochen nach der Beerdigung habe ich mit einer "Arbeitstherapie" wieder angefangen (war anwesend, hab mein Büro aufgeräumt und ein wenig rumgewerkelt...) Ich wurde jedoch immer wieder körperlich krank (Erkältung, Fieber), weil ich wohl mein Körper einfach zu wenig Kraft hat. Die letzten zwei Wochen war ich nicht mehr bei der Arbeit. Ich mag gar nicht daran denken, was dort alles erledigt werden müsste (obwohl ich keinen unmittelbaren Druck habe, meine Stellvertretung organisiert ist, mein Team und mein Vorgesetzter haben enorm viel Verständnis, ich bin so dankbar).


    Auch ich habe mich dafür entschieden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einerseits wegen der Trauerbewältigung, andererseits auch, weil ich echt Angst habe, mich bei der Arbeit so zu überfordern, dass ich richtig abrutsche.


    Hast du Familie, Freunde oder Bekannte, mit denen du über alles sprechen kannst?


    Liebe Grüsse und eine gute Nacht wünscht dir
    Sandra

    Liebe Giovanna


    Ich heisse Sandra und komme auch aus der Schweiz (Oberkulm, Kanton Aargau). Es ist schön, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast, ich heisse dich still und herzlich willkommen.


    Es tut mir unendlich leid, dass dein Mann dich für immer verlassen hat. Ich finde keine Worte für diese traurige Situation, die Trost spenden könnten. Es gibt wohl auch keine.


    Wir teilen das gleiche Schicksal, auch mein geliebter Marco ist, 33jährig, in der Nacht vom 26.12. auf den 27.12.11 in unserer Wohnung völlig unerwartet an einem Herzstillstand verstorben. Seit diesem Moment bewegt sich für mich die Erde in anderen Bahnen... In den ersten 4-5 Wochen habe ich nur funktioniert und versucht, irgendwie bei Kräften zu bleiben und zu "überleben". Seit ca. 2-3 Wochen schlägt die Trauer voll zu. Ich fühle mich immer wieder verzweifelt, schwach und oft auch leer.
    Ca. 2 Wochen nach der Beerdigung habe ich mit einer "Arbeitstherapie" wieder angefangen (war anwesend, hab mein Büro aufgeräumt und ein wenig rumgewerkelt...) Ich wurde jedoch immer wieder körperlich krank (Erkältung, Fieber, Husten), weil wohl mein Körper einfach zu wenig Kraft hat in dieser schweren Zeit. Die letzten zwei Wochen war ich nicht mehr bei der Arbeit. Ich mag gar nicht daran denken, was dort alles erledigt werden müsste (obwohl ich keinen unmittelbaren Druck habe, meine Stellvertretung organisiert ist, mein Team und mein Vorgesetzter haben enorm viel Verständnis, ich bin so dankbar).


    Auch ich habe mich dafür entschieden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einerseits wegen der Trauerbewältigung, andererseits auch, weil ich echt Angst habe, mich bei der Arbeit so zu überfordern, dass ich richtig abrutsche.


    Hast du Familie, Freunde oder Bekannte, mit denen du über alles sprechen kannst?


    Liebe Grüsse und eine gute Nacht wünscht dir
    Sandra

    Liebe Giovanna


    Ich danke dir herzlich für deine Worte. Auch ich teile das gleiche Schicksal wie du und Dschina. Mein geliebter Mann ist am frühern Morgen des 27.12.11 gestorben (auch plötzlicher Herzstillstand). Mir sind verschiedene Gedanken ähnlich wie dir auch schon gekommen, z.b. das wegen dem nicht Leiden müssen. Ich habe noch nie von ihm geträumt, leider :(
    Was mir im Moment am meisten zu schaffen macht sind zwei Dinge: oft erlebe oder sehe ich etwas, dass ich mit ihm teilen, ihm erzählen möchte - und das geht nicht mehr im "realen" Leben (natürlich kann man es in Gedanken, aber das ist halt einfach nicht das gleiche ;( ) Das zweite was mich sehr schmerzt ist, dass er so Vieles in seiner viel zu kurzen Zeit unter uns nicht erleben durfte. Vor allem das es bei uns nicht mit Kindern geklappt hat. :33: Er hat immer so viel Liebe gegeben und wäre mit Sicherheit ein wundervoller Vater gewesen :33:


    Wenn es doch nur Antworten gäbe...


    Sandra

    Es tut mir sehr leid, was dir alles schlimmes passiert, immer wieder.
    Es gibt keine Worte dafür, ausser dass das Leben unfassbar ungerecht ist.


    Ich wünsche dir all das, was dich in dieser schwierigen Situation stärkt und Kraft gibt. Ich schliesse dich in meine Gedanken mit ein.


    :30: (wenn ich darf)


    Sandra

    Es ist mir heute ein grosses Bedürfnis, ein riiiiiiiiiiiiieeeeeesiiiiiiiiig grosses Dankeschön auszusprechen!


    :2:


    Erst einmal an euch alle, die in meinem Thread mit dabei sind. Ihr seid so eine super Unterstützung für mich. Die vielen lieben Worte, Ratschläge und Tipps. Oder auch mal nur eine stille Umarmung. DANKE


    :2:


    Ich möchte mich auf diesem Weg aber auch bei meinem Umfeld bedanken. Ich habe so viele hilfsbereite und verständnisvolle Menschen um mich herum. Angefangen bei meiner Familie und den engsten Freunden, die mich einladen und motivieren zum Essen zu kommen, zu Veranstaltungen zu gehen oder an Ausflügen teilzunehmen. Es ist immer wieder schön, mit euch zusammen zu sein!
    Weiter bedanke ich mich bei meinen vielen Vereinskameradinnen und -kameraden. Ihr seit einfach so toll und lieb, ihr bietet mir so viel Unterstützung und Hilfe an. Ich kann nicht alles annehmen im Moment, weil es mir fast zu viel wird. Aber ich bin euch dankbar für das Angebot und hoffe, ihr habt Geduld und könnt/wollt auch dann fürm ich da sein, wenn es für mich geht. Ein weiterer spezieller und tiefer Dank geht an mein Arbeitskolleginnen, meine Mitarbeiterinnen und meinen Vorgesetzten. Ihr zeigt unglaublich viel Verständnis für meine Situation und dafür, dass ich jetzt Zeit für mich brauche, um zu trauern und zu neuen Kräften zu kommen. Dies ist alles andere als selbstverständlich, dass ist mir bewusst! Ich hoffe und möchte auch so bald als möglich wieder so fit sein, um wieder bei euch zu sein und euch zu unterstützen.


    :2:


    :( Meine grosse Liebe ist nicht mehr bei mir, dafür so viele liebe Menschen. :) Ihr gebt mir Kraft, Wärme und Trost um mich in dieser schweren und dunklen Zeit auf den Beinen zu halten.


    :2: :2: :2:


    Heute war ein anstrengender Tag. Als Dank dafür ist mein quälender Husten wieder zurück :wacko:
    Ich hoffe auf eine erholsame Nacht, was ich euch auch wünsche!


    LG Sandra

    Das mit dem reden über das Ganze finde ich auch sehr schwierig. Ich hbae viele Bekannte und Freunde, die mir gerne helfen und beistehen möchten. Aber ich habe Mühe damit auf die anderen zuzugehen, weil ich selber überfordert bin mit meiner Situation und nicht so recht weiss, wie un dwas ich mit den den anderen sprechen soll. Sie leiden ja auch alle so sehr...


    Sandra

    Ich habe euch ja schon mal geschrieben, dass ich sehr Mühe habe mit dem Schlafen. Es ist nicht nur das Einschlafen alleine, sondern auch die Tatsache, dass ich nicht mehr in unserem Bett schlafen konnte. Es hat mich einfach zu sehr geschmerzt. Daher habe ich wochenlang auf dem Sofa im Wohnzimmer gedöst (schlafen wäre wohl zuviel gesagt...).


    Mit der Zeit ist mir der Gedanke gekommen, ich könnte das Schlafzimmer umgestalten, in der Hoffnung, so eine Art Neuanfang zu starten. Und auch wieder bequemer und ev. erholsamer schlafen zu können. Zuerst habe ich mir neue Bettwäsche gekauft. Letzte Woche Montag habe ich mit Hilfe meiner Schwester den Kleiderschrank von meinem Schatz ausgeräumt und sortiert. Den grössten Teil der Kleider werde ich spenden. Die Stücke die mir besonders viel bedeuten, habe ich sorgfältig in zwei schön verzierte Boxen verpackt und aus dem Schlafzimmer verbannt. Es gibt zwei oder drei Sweat-Jacken, die Marco immer getragen hat, diese konnte ich bisher nicht mal anschauen, ohne dass die Tränen in Strömen geflossen sind. Diese Jacken riechen immer noch nach ihm... :rolleyes:


    Am Samstag hat mir dann mein Bruder geholfen, Marco's Kleiderschrank zu demontieren und die Möbel umzustellen. Nun habe ich ein neues Schlafzimmer. Eigentlich freut es mich, etwas neues zu haben, dass ich auch ziemlich gelungen eingerichtet finde. Andererseits ist es sehr komisch und traurig, weil ich so Marco und seine Sachen fast ganz aus dem Schlafzimmer verbannt habe... :(
    Nach unserer Hochzeit habe ich zwei meiner Lieblingsfotos auf Foto-Leinwände spannen lassen und im Schlafzimmer aufgehängt. Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Fotos nun weghängen soll. Habe sie aber gelassen, sie sind doch so schön! Und Marco ist so doch noch bei mir, wenn ich schlafe (oder nicht) und wacht über mich...


    Letzte Nacht hat es wieder lange nicht geklappt mit dem Einschlafen. Habe mir zum x-ten Mal den wunderschönen Film "Bodyguard" mit Kevin Kostner und Whitney Housten angesehen - und zum Filmschluss einen fürchterlichen Heulkrampf bekommen. ;(
    Danach hatte ich das dringende Bedürfnis, mir Marco's liebste Sweat-Jacke zu holen und anzuziehen. Es war so tröstlich, und hat sich angefühlt wie eine warme, innige Umarmung von meinem Liebling... Sein Kopfkissen eng umschlungen bin ich dann endlich gegen halb zwei Uhr morgens eingeschlafen.


    Heute morgen habe ich mir lange eines der beiden Hochzeitfotos angeschaut. Mein Liebster war ein wunderschöner Mann... :love: Speziell aufgefallen sind mir seine attraktiv kurz geschnittenen Haare. Ich habe es so geliebt, ihm über den Kopf zu streicheln...


    Ach mein lieber Herzkäfer, du fehlst mir so...