Liebe Ursula,
guten Morgen, herzlich Willkommen bei uns im TrauerForum und danke für Deinen Beitrag. Wie Du selber schreibst, ist der Tod eines lieben und nahen Menschen, vorallem wenn er dann noch so plötzlich kommt, ein so großes und schweres Ereignis, dass man es nicht innert einigen Tagen oder Wochen fassen kann! Dein Gefühl, über Dinge zu reden, die Dir "im Herzen fremd" sind, ist ein deutliches Zeichen dafür! Auf der anderen Seite ist das aber auch sehr gesund und normal, denn unsere Psyche gibt uns die Aufgaben nur scheibchenweise, damit wir nicht völlig überfordert sind.
Auch bei Deinem Vater ist es normal, dass die Situation jetzt noch schwieriger wird. Gerade nach dieser Zeit kehren viele Menschen, die dem Verstorbenen nicht so nahe waren, wieder zu ihrem Alltag zurück und Dein Vater versucht auch das, doch je mehr er das versucht, desto mehr wird die Lücke sicht- und fühlbar, die Deine Mutter hinterlassen hat.
Dieses "den Alltag suchen", wie Du das Verhalten Deines Vaters beschreibst, klingt für mich auch ein bisschen nach männlicher Strategie - durch Struktur starke Gefühle zu binden - und das ist auch gut so! Eigentlich wäre es andersrum unglaublich - wenn er jetzt mit der Situation sofort zurechtkommen würde!
Ich finde Du verhältst Dich genau richtig - bleibe in Kontakt - ich bin mir sicher, dass Du das richtige Gefühl für Nähe und Distanz hast!
Liebe Grüße,
Markus