Beiträge von ramona

    Und jetzt nach den Antworten werd ich mal schreiben wie es mir momentan geht und was sich so tut...


    Ich mag mein Leben noch immer nicht, aber ich steh trotzdem jeden Tag auf und lebe oder versuche es zumindest. Mein Anker hat das erste Treffen in Seewalchen am Attersee, wie passend :-) Der Anker ist auch etwas was mir sehr gut tut und wofür es sich lohnt weiterzutun. So hat der Tod meines Mannes wenigstens einen Sinn. Die Warumfrage kommt immer seltener und die Wellengänge sind zwar nicht mehr so hoch wie zu Beginn, aber sie sind dennoch da.


    Ich war voriges Wochenende in Klagenfurt bei einem Vortrag von Pascal Voggenhuber und hatte das Glück ihn persönlich und ganz privat beim Rauchen kennenzulernen. Der Vortrag ist zu empfehlen und für mich war das auch alles stimmig was er gesagt hat.


    Was ich merke ist, dass ich mit Veränderungen oder Verabschiedungen ein massives Problem habe, scheinbar Verlustängste... Früher bin ich nicht gern von zu Hause weggefahren, heut mag ich nicht mehr heimkommen... So ändert sich alles, ob das gut ist weiß ich nicht, aber ich kann es ohnehin nicht rückgängig machen!


    LG Ramona

    Liebe overthehillsandfaraway


    Ich habe mich von der gesamten Familie meines Mannes zurückgezogen und jeglichen Kontakt eingestellt, nötigenfalls mit polizeilicher Wegweisung, das hab ich ihnen angedroht wenn sie sich meinem Grundstück, meinem Sohn oder mir nähern. Diese Familie ist es nicht wert Familie genannt zu werden, das haben sie mit dem Tod meines Mannes bewiesen.


    Und Du hast Recht, niemand der das erlebt hat, was wir erlebt haben, kann uns verstehen. Drum ist es gut, dass es das Forum gibt, es ist eine erste Anlaufstelle für Trauernde. Gerade am Anfang bestehen ja auch Hemmungen persönlich zu reden noch dazu mit jemanden den man nicht kennt. Mit der Zeit möchte man sich dann aber doch kennenlernen und selbst das ist hier möglich gewesen. Meine liebe Goldelse ist mir in diesem Jahr zu einer guten Freundin geworden, die ich gerne treffe und mit der ich täglich telefoniere, das ist unser Ritual. Wir können uns gegenseitig alles sagen, wie wir uns fühlen, was wir wollen oder nicht wollen, das ist einfach toll.


    Alles Liebe für Dich!
    Ramona

    Liebe Veronika!


    Bitte bewundere mich nicht, ich kriege mein Leben zeitweise genau so wenig auf die Reihe wie alle anderen auch. Ich versuche weiterzuleben obwohl sich tief in mir drinnen alles weigert dieses Leben zu leben. Aber ich bin Vorbild - für meinen Sohn und die Freundin meines Sohnes, so treffend hat das ein sehr gutes bekanntes Medium formuliert - und ich hab mir das zu Herzen genommen, weil ich will, dass mein Sohn stolz auf mich ist und sich keine Sorgen mehr um mich macht. Das tut verdammt weh, wenn ein junger Mann, 22 Jahre, nicht nur zusehen muss wie sein Vater und Vorbild elendig zu Grunde geht, sondern ihm dann auch noch aufgezwungen wird, dass er sich um die Mama kümmern "muss". Wir Mütter sind stark, wir mussten es immer auf irgendeine Art und Weise sein. Und darum versuche ich jeden Tag zu leben und anderen in dieser schwierigen Lage behilflich zu sein. Ich betreue meine Anker Witwen(er) persönlich wenn sie das wollen, teils auf Facebook, teils über Telefon. Somit hat mein Leben dann noch einen Sinn, auch wenn ich nicht gerne lebe.


    Ich schick Dir viel Kraft!
    LG Ramona

    Liebe Magdalena-Stefanie,


    mit das kann ich einfach nicht annehmen oder akzeptieren kommst Du nicht weiter, tut mir leid, dass ich Dir das so direkt sage. Erst wenn wir annehmen können wir lernen, und viele von uns hier haben ein wirklich schwieriges Schicksal vor bzw. hinter sich. Vielleicht ist der Tod Deiner Freundin ein Thema zum Lernen für Dich um Dich mit dem Tod auseinander zu setzen? Einsehen, dass wir Menschen nicht alles bestimmen können, auch wenn wir das gerne glauben?


    Ich empfehle Dir Bücher von Elisabeth Kübler-Ross, James van Pragh oder Pascal Voggenhuber, da klärt sich vieles!

    Ich war heut am Friedhof bei meinem Mann, nach langer Zeit wieder einmal richtig lange - ohne am Grab zu arbeiten. 9 Monate ist es her, dass er von uns gegangen ist. Die Erinnerung schmerzt nach wie vor, aber sie ist nicht mehr wie ein Stachel, eher ein Geschenk, dass ich die Liebe meines Lebens finden durfte und wir fast 15 Jahre glücklich sein durften. Es gibt Menschen in meinem Bekanntenkreis, die haben das bis heute nicht erfahren dürfen...


    Mittlerweile hab ich meinen Mann so verinnerlicht, dass egal wo ich bin, er immer bei mir ist (Dank der Psychotherapie, dem Anker, meiner liebgewonnenen Goldelse und den guten Tipps von Christine :-) )

    Liebe Hamida!


    Überfordere Dich nicht - versuche nicht weiter zu denken als maximal an den nächsten Tag, denn alle weiteren Gedanken an die Zukunft machen Angst und tun furchtbar weh. Mir hat das eine Freundin geraten, die auch verwitwet ist. Ich hab mir nie gedacht, dass ich diesen Rat mal weitergeben werde... Mir hat das sehr geholfen und da waren es schon 4 Monate für meinen Mann und keine Besserung meiner Gemütslage in Sicht...


    Die Zeit heilt keine Wunden, sie hilft uns nur das Geschehene zu verarbeiten und es wird IMMER eine Narbe bleiben. Ich kann das Leben mittlerweile in manchen Momenten kurzfristig sogar als schön empfinden, das ändert aber nichts daran, dass mir mein Mann fehlt. Und irgendwann wirst Du das Gefühl haben, dass Du in der Matrix lebst weil es Dir so vorkommt als ob das alles total unwirklich war....


    Ich drück Dich! LG Ramona

    Liebe Juli!


    Ich bin eine junge Witwe, ich war noch nicht mal ganz 40 Jahre alt als mein Mann mit 38 Jahren viel zu früh gestorben ist. Ich kann Deine Angst, dass Dir nichts passieren soll leider nicht nachvollziehen, denn ich wünsche mir nach wie vor nichts anderes als, dass mir endlich was passiert und ich meinem Mann in den Tod folgen kann. Ich bin unvorsichtig beim Autofahren und ich fahre seit dem Tod meines Mannes auch viel risikofreudiger als zuvor.


    Morgen bin ich wieder bei meiner Psychotherapie, vielleicht überlegst Du Dir, ob Du nicht auch eine Therapie machen sollst. Da kannst Du Dir alles von der Seele reden und es hört jemand zu -ein Mensch und kein Computer.


    LG

    Liebe Hamida!


    Ich will meinen Mann auch immer noch zurück, aber leider sind wir hier im echten Leben und nicht bei "wünsch Dir was". Wir wissen, dass wir unsere Männer nicht zurückhaben können, aber wie soll man etwas verstehen was nicht im Kopf sondern im HERZ ist?! Meine Freundin Petra hat ihren Mann vor 10 Jahren verloren und sagt, dass diese Gefühle weniger werden aber immer noch da sind. Also wie soll dann jemand von Dir verlangen, dass Du NORMAL sein sollst?!?! Jetzt? In 10 Jahren? ES wird nie wieder so sein wie vor dem Tod unserer Männer. Manchmal denk ich mir, lieben die alle ihre Partner nicht, dass sie so deppat daherreden? Merken die nicht wie sehr sie uns verletzen mit irgendwelchen blöden Aussagen? Eine Kollegin hat mir vor einiger Zeit mal gesagt, dass sie mit ihrem Partner gemeinsam sterben wird (sind seit 4 Monaten zusammen) weil sie ihn so sehr liebt. Ich musste sie fragen ob sie noch ganz normal ist und ob sie sich vorstellen kann wie sehr mich diese Aussage verletzt. Liebte ich meinen Mann zu wenig und durfte deshalb nicht mit ihm sterben?! Hab ich was verbrochen, dass ich hier bin und er gestorben ist?! Manche Leute sind so sensibel - wie eine Dampfwalze fahren die über Dich drüber und denken nicht mal daran, dass sie verletztend sind.


    Und noch was, wir müssen uns nicht immer Mut machen, manchmal tut es auch gut wenn man sich anjammert, vor allem uns gegenseitig - weil wir können uns gegenseitig verstehen!!!

    Liebe Hamida!


    Drück die Trauer nicht weg, sie gehört jetzt zu Dir und das für eine sehr, sehr lange Zeit. Sie ist Dein Begleiter, wie eine Freundin, die Du eigentlich gar nicht magst oder wie der ekelhafte Nachbar.... Ich denke wir müssen lernen damit zu leben, aber immer wieder wird auch dieses Loch hier sein und wir fallen da rein, ob wir wollen oder nicht. Du darfst mir immer gerne schreiben, die Trauer muss raus, auf welchem Weg ist egal!!!


    Die Menschen, die mit Deiner Trauer nicht umgehen können, meinen das nicht böse. Sie haben nur nicht dieses Schicksal zu teilen und können nicht mit der Situation umgehen. Viele werden sich abwenden, manche für immer, manche kommen irgendwann wieder zurück. Aber darauf brauchst Du keine Rücksicht zu nehmen - es ist Dein Leben und nicht deren.


    Ich habe immer noch den Wunsch meinem Mann bald folgen zu können, wünsche und bete dafür, dass meine Zeit endlich aus ist, aber scheinbar hat die Schöpfung noch was mit mir vor...


    Umarmung!

    Liebe Hamida!


    Es kann nicht sein, dass Du wieder so bist wie Du warst, Du hast einen Schicksalsschlag erlitten und Du wirst nie wieder so sein wie davor. Deine Kinder werden das irgendwann akzeptieren, mein Sohn hat auch gelernt damit umzugehen, obwohl er auch immer die lebenslustige Mama wieder haben wollte. Im Moment glaubst Du, die Zeit steht still, er kommt wieder, ist nur auf Urlaub, ja das ist alles normal... Auch, dass Du möchtest, dass der Nachbar stirbt oder gestorben wäre. Ich ertappe mich immer wieder bei solchen Gedanken und das nach 9 Monaten...


    Du kannst Dir nicht vorstellen wie oft ich mir gewünscht hätte, dass ich anstatt seiner gestorben wäre. Er könnte leichter mit der Trauer umgehen, wäre vielleicht schon darüber hinweg. Das Trauerloch kommt immer wieder aber die Wellen sind nicht mehr gar so hoch aber bis dahin ist es ein schwerer Weg...


    Ich drück Dich!
    LG Ramona

    Dieses Trauerloch ist wieder da, ungebeten und ganz leise hat es mich wieder verschlungen. Ein paar Lichtblicke und auch und wieder einmal ein herzliches Lachen war mir scheinbar nicht vergönnt. Heut sind es 9 Monate, dass Jürgen gegangen ist, heut ist auch ein Sonntag wie der 11. August ein Sonntag war, ich hasse Sonntage....


    Ich habe ein Problem mit dem Abschied, mit jeglichem Abschied. Karin war bei mir über das Wochenende, das war wirklich toll, der kleine Oliver ist so ein lieber Fratz. Wir haben einiges miteinander unternommen und hatten mit 2 Freunden gestern einen wirklich netten Abend - und dann musste Karin wieder heimfahren... :33: Ich fühle mich so schrecklich allein, jeden Tag allein ins Bett, morgens aufstehen-allein, immer allein :13:


    Der Weg durch die Trauer ist schlimm, es ist die Hölle, und mein Lebensmut ist wieder einmal abhanden gekommen, der muss aber wieder her, denn ich hab mit dem Anker eine Verantwortung übernommen. Mein Anker ist nach wie vor mein Mann, auch wenn ich ihn nicht mehr neben mir habe, er ist dennoch für alle Zeit in meinem Herzen :005: und manchmal vermiss ich ihn halt so sehr, dass mich das Trauerloch auffrisst...

    Liebe Hamida!


    Wir teilen ein Schicksal, aber ich werde Dir meine Geschichte nicht aufs Auge drücken, denn es geht um Deine akute Trauer und nicht um meine. Bei mir sind es fast 9 Monate, dass mein Mann mit 38 Jahren verstorben ist, und ich kann Dir sagen, dass es lange Zeit die Hölle für mich war.


    Du musst gar nicht funktionieren, solche Ratschläge sind ein Faustschlag ins Gesicht, Du darfst trauern und Du musst nicht ständig stark sein für Deine Kinder. DU hast den wichtigen Teil im Deinem Leben verloren, der, der Dir zur Seite stand! Trauer braucht Zeit und Raum und ich glaube, dass es für die Kinder, die ja keine Kleinkinder mehr sind, auch wichtig ist Dich trauern zu sehen und sie werden Dir Deine Trauer zugestehen.


    Ich kann Dir nur ans Herz legen Dir eine Therapie zu gönnen, ich gehe selbst seit Anfang Jänner dahin und es tut mir gut. Ich habe im März einen Verein für JUNG verwitwete Menschen gegründet, Du findest uns unter Facebook "Mein Anker". Du kannst Dich gerne bei mir melden wenn Du irgendwas brauchst! Buchtipp: Pater Anselm Grün "Trauern heißt lieben"...


    Fühl Dich umarmt, GLG
    Ramona

    Liebe Allesanders! Du schaust beim Anker vorbei wenn Dir danach ist. Wir drängen niemanden, da wir allesamt das Schicksal teilen JUNG Verwitwet zu sein. Wir müssen im Leben stehen, werden von niemandem bedauert oder geschont und da keine von uns in ein Trauercafe oder eine Trauergruppe gehen würde gibt es den Anker. Wir sind berufstätig, versorgen unsere Kinder und Häuser und oftmals ist keine Zeit vorhanden um irgendwohin zu gehen. Die Homepage ist in Arbeit darum gibt es momentan nur die FB Seite. Ich drück Dich! LG Ramona

    Es ist eine schlimme Zeit wenn unser Partner so jung von uns gegangen ist, bei Dir kommen die Kinder dazu. Ich glaube, dass euch aber gerade die Kinder helfen das alles durchzustehen! Bei mir sind es fast 9 Monate, dass Jürgen gegangen ist, ich hätte nie gedacht jemals aus diesem tiefen Tal rauszufinden, aber es kommt schön langsam... Ich habe Dir unter meinem Thread eine Antwort geschickt, vielleicht magst Du das Angebot annehmen, wann immer Du willst, wir sind Dir gerne ein Anker! Ich drück Dich!

    Hallo! Du bist wie Karin und ich eine junge Witwe, wie ich dieses Wort hasse.... Es gibt einen Verein für jung verwitwete Menschen der gerade im Aufbau ist. Wenn Du Facebook nutzt schau doch mal unter Mein Anker rein und schick mirr eine Nachricht Ich würd mcih echt freuen, vielleicht können wir uns gegenseitig unterstützen und auch anderen ein Anker sein! Alles Liebe, ich drück Dich!

    Hallo meine liebe Karin! Das ist ja so nett von Dir mir so herzliche Worte zu schreiben! Du bist seit einigen Monaten zu einem "Meiner Anker" geworden, ein wichtiger Mensch für mich! Danke, dass es Dich und Oliver gibt! Ich hab Dich lieb und bin stolz, dass Du zu Mein Anker gehörst!!!! Busserl Ramona

    Liebe Dschina!



    Ich drück Dich jetzt mal ganz fest, nutzt zwar auch nicht wirklich gegen das "Allein/Einsamkeitsgefühl" aber es kommt von Herzen! Irgendwie funktionierte am WE die PN nicht, hab Dir geschrieben und jetzt grad vorher wieder.



    Wenn Du die PN gelesen hast melde Dich bitte bei mir, ich würd mich echt freuen!



    Busserl Ramona

    Liebe Christine!
    Danke für Deine Zeilen. In meinem Leben ist in den letzten Tagen viel passiert, meine Eltern sind wieder da... ich hab sie am Friedhof bei meinem Mann am Grab getroffen, wieder einmal hat er es geschafft (wenn ich mit ihnen gestritten hab war er es, der immer gesagt hat: Ramona, es sind Deine Eltern...) Langsam kommen sie alle zurück, dürfte nicht nur an mir und der Trauer gelegen sein...
    Am schönsten find ich aber, dass ich meine kleine Nichte wieder sehen darf, zwar nur bei meinen Eltern, aber wenigstens was. Mein Mann hat Hannah geliebt und sie ist so ein Sonnenschein.
    GLG Ramona

    Liebe Schnee!
    Danke für die Schulter :-). Es ist halt ein ewiges auf und ab und die Matrix... Scheinbar aber normal, dann brauch ich mir da keine Sorgen mehr machen.
    Bei uns am Friedhof kann man solche Sachen nicht machen, weißt ja bei uns im Osten sind die Leute ja spießig, glaub so was wird nicht toleriert. Also schrei ich dann im Auto bei voll lauter Musik...
    Am Samstag geh ich auf ein Konzert von Julian Le Play, ist zwar nichts zu schreien aber die Musik mag ich ;-)
    LG Ramona