Beiträge von ramona

    Liebe Trauerelfe!
    Mein aufrichtiges Beileid. Schön, dass Du den Weg hier her gefunden hast - und das ist schon mal ganz viel wert, denn hier hören Dich Menschen die wie Du betroffen sind und Dein Leid verstehen.
    Eine gute Freundin hat mir Rosenöl empfohlen, echtes für die Duftlampe, vielleicht magst Du das auch mal probieren, mir hilft es. Vielleicht magst oder glaubst Du an Heilsteine, da wäre ein Rauchquarz gut gegen die Trauer. Ich gehe zur Psychotherapie weil ich alleine nicht aus dem Trauerloch rauskomme und ich mache Yoga um meinen unruhigen Geist zu beruhigen, aber jeder von uns ist individuell und findet seinen Weg zurück ins Leben. Dieses Leben ist halt nicht mehr das, das es vorher war.
    Ich drück Dich! LG Ramona

    Liebe Schnee!
    Danke für die Schutzengel und Deine Worte. Ich habe Anfang Jänner mit Psychotherapie begonnen und geh da einmal in der Woche hin. Das tut mir gut und meine Psychotherapeutin liegt mir, das heißt, ich kann ihr alles anvertrauen und fühle mich gut aufgehoben. Mit ihr kann ich über den Tod sprechen wie ich möchte ohne als psychisch krank abgestempelt zu werden. Einmal die Woche geh ich zum Yoga und das ist ebenfalls sehr gut für mich, diese Ruhe und das ZurRuheKommen des unruhigen Geistes, die Gedanken ordnen und an nichts zu denken. Natürlich gibt es immer noch viele Tage die mich zur Verzweiflung bringen, es reicht wenn "unser" Lied im Radio läuft und die Erinnerungen sind voll da, die guten wie die schlechten... Was mir aber mehr und mehr gelingt ist, dass ich in Dankbarkeit an die schönen Jahre und die wertvolle Liebe zurück denken kann und diese nicht mehr nur wie ein Stachel im Herzen sitzt. Trotzdem ist es ein langer und einsamer Weg aus der Trauer und es wird nie wieder so sein wie es war. Es können viele Menschen um einen sein, man ist dann zwar nicht alleine - aber im Herzen ist man einsam weil der eine Teil, der uns vervollständigt hat, nicht mehr ist....
    GLG Ramona

    Liebe Dschina!


    Danke für Deine Worte :30: . Ich habe Dein Schicksal hier mitverfolgt und darum bedeutet es mir sehr viel, dass Du geantwortet hast.

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    Deine Kinder sind ca. im Alter von meinem Sohn, also bist Du auch eher schon mehr alleine. Ich will Philipp halt nicht belasten, der würde sich viel mehr um mich kümmern, aber er muss sein Leben leben, man hat ihm eine große Verantwortung mit dem "kümmer Dich um die Mama" aufgeladen, das darf aber nicht sein. Damit ich ihm nicht zur Last falle gehe ich zur Psychotherapie und ab Donnerstag auch Yoga. Raus aus dem Loch kann ich nur alleine, auch wenn Hilfe gut tut, es liegt letztlich an mir, das hab ich jetzt endlich begriffen.


    GLG Ramona


    Lieber Mario!
    Schön, dass Du geantwortet hast. Ich wohne in Felixdorf, bei uns gibt's gar keine Trauergruppe und in Wiener Neustadt (8km) gibt's die für ältere Semester. Du hast Recht, man soll nicht immer über die Trauer reden aber dort kann man über seine lieben Verstorbenen reden wenn man will. Ich geh ja zur Psychotherapie, das tut auch gut weil ich da sagen kann wie ich mich fühle, ohne, dass gleich wieder irgendjemand auszuckt und meint ich soll mir schleunigst einen neuen Partner suchen... Was ich schon überhaupt nicht hören will, ich kanns aber verstehen wenn die anderen das sagen, so lange Jürgen gelebt hat war ich kein Problem, aber jetzt bin ich eines, weil ich ja keinen Mann mehr habe der sich um mich kümmert. Viele können auch nicht verstehen, dass ich, so eine starke Frau, jetzt schwach bin.
    Hast Du es geschafft aus dem WIR ein ICH zu machen?
    Schön, dass Du Deine Astrid noch immer liebst. Ich werde meinen Mann auch immer lieben.
    GLG Ramona

    Lieber Uffti - was ja sicher nicht Dein richtiger Name ist!
    Danke für Deine Antwort, ich habe schon einen Beitrag von Dir gelesen und man bemerkt, wie sehr Du Deine Astrid geliebt hast. Ich habe einige Freundinnen die schon länger verwitwet sind und denen geht es nicht anders als mir. Es wird leichter aber die Wunde bleibt als große Narbe. Macht sich Deine Astrid manchmal bei Dir bemerkbar? Es gibt Momente an denen ich mir sicher bin, dass Jürgen oder zumindest seine Energie hier ist, es passieren komische Dinge, das ist schön aber auch traurig, weil ich ihn ja nicht mehr in den Arm nehmen kann.
    Ich habe mich hier im Forum mit Marion angefreundet, wir schicken uns täglich sms und versuchen uns gegenseitig zu stützen, manchmal sagen wir uns aber auch nur wie schlecht es uns grad geht, das kann man nur jemanden sagen, der das Schicksal teilt, andere verstehen das nicht. Ich habe mir überlegt, ob es vielleicht sinnvoll wäre eine Trauergruppe für "junge Witwen/r" zu gründen, es gibt bei mir in der Nähe zwar eine Trauergruppe aber das ist eher vom Pensionistenverein .... Ich geb Dir gern Bescheid wenn Du willst, vielleicht kann man sich ja mal persönlich austauschen.
    LG Ramona

    Liebe Karin!
    Ich habe alle Deine Beiträge gelesen und ich bewundere Dich für Deine Kraft und Stärke! Du hast schon Recht, die Kinder (auch wenn mein Sohn schon 21 ist) sind es wert weiterzuleben. Mein Sohn lebt halt schon sein eigenes Leben aber er vermisst Jürgen auch sehr, er war bei uns immer der ruhende Pol und das fehlt natürlich sehr. Mein Mann hat es immer geschafft, dass ich mich in meiner Mitte fühlte, weißt Du was ich meine? Ich hatte ein schönes Leben und eine glückliche Zeit, für das bin ich Jürgen dankbar. Ich versuche aus dem WIR ein ICH zu machen und gehe zur Psychotherapie, das tut mir gut wenn ich dort bin und wirkt ein paar Stunden nach, aber dann kommt wieder diese verdammte Einsamkeit. Dann hadere ich mit meinem Schicksal und würd am liebsten davon laufen. Aber wohin soll ich laufen? Ich trage ihn in meinem Herz und das hab ich ja immer dabei....also würde ich den Schmerz mitnehmen. Es gibt auch mal Tage wo es nicht ganz so schlimm ist, aber das kommt eher selten vor.
    Mich belastet auch das Leiden meines Mannes und oft gebe ich mir die Schuld dafür, haben wir falsche Entscheidungen bezüglich Behandlung getroffen, hätten wir in eine andere Klinik gehen sollen, etc. DAS bringt natürlich gar nichts, aber die Gedanken sind halt da. Ich durfte ihn bei seiner "Weiterreise" begleiten und ich hatte das Gefühl, dass ich genau diese Situation schon mit ihm erlebt habe. Er wollte mich dabei haben wenn er geht und er wusste, dass ich die richtige Entscheidung für ihn treffen würde, dessen bin ich mir sicher.
    Ich weiß nicht, ob ich das so schaffen würde wie Du, Karin. Die Trauer um den geliebten Mann und das Baby allein großziehen. Ich umarm Dich ganz fest Du bist eine tolle Frau!
    LG Ramona

    Liebe Evi!



    Du hast Recht, wir müssen unser Schicksal annehmen und es abarbeiten. Wut verspürte ich kaum, mein Mann hat gekämpft und wollte so gerne leben, das Schicksal hat es halt nicht zugelassen, wie könnte ich da wütend auf ihn sein. Mein Schicksal dagegen hasse ich wie die Pest, ich weiß ich muss es annehmen, aber ich will nicht. Alles in mir weigert sich so weiterzuleben. Jürgen ist tot, das weiß ich, obwohl ich es lange nicht wahrhaben wollte, ich weiß, dass es in diesem Leben kein Wiedersehen mehr gibt.



    Ich bin nicht böse auf die Menschen die mich verlassen haben seit dem Tod meines Mannes, eher enttäuscht, dass es meine eigenen Eltern und mein Bruder sind, die so auf Abstand gehen. Die wenigen Menschen, die noch immer an meiner Seite sind, sind Freunde meines Mannes, bzw. gemeinsame Freunde von uns. Die, die ihren Partner lieben können meine Trauer verstehen und nachvollziehen. Glaube auch, dass das Menschen sind, die sich über ihren eigenen Tod im Klaren sind und sich keine Unsterblichkeit vorlügen. Wir gehen diesen Weg ja alle einmal, der eine früher, der andere später. Somit hoffe ich auf einen natürlichen Tod, ich bete jeden Tag (hab ich auch vorher schon gemacht), dass sich mein Lebensplan bald erfüllt hat und meine Seele heimgehen darf...

    Lieber Josef!



    Danke für Deine Zeilen. Es tut mir leid, wenn Dich mein Eintrag zu Tränen gerührt hat, ich möchte niemanden mit meiner Trauer belasten, habe gesehen, dass das nicht gut ist und sich letztlich alle abwenden.



    Für die Kraft sag ich Danke, ich kann sie brauchen. Ich kann aus dieser Situation nicht raus, ich versuche jeden Tag aufs Neue mich "positiv" einzustellen aber es gelingt mir nicht...



    LG Ramona

    Hallo!
    Ich bin zwar nicht ganz neu hier, habe aber bisher keinen eigenen Beitrag verfasst. Marion und ich haben hier Freundschaft geschlossen, da wir beide das selbe oder zumindest ähnliche Schicksal haben.
    Mein Mann Jürgen ist am 11.08.2013 um 11:50 Uhr an Leukämie oder vielmehr an einer Aspergilluspneumonie im Zuge der Leukämie verstorben. Er wurde einen Tag vor seinem Tod in künstlichen Tiefschlaf versetzt, war aber schon in der Nacht nicht mehr zu stabilisieren. Ich musste die Entscheidung treffen, dass die Maschinen abgedreht werden. Ich hab in seinen halboffenen Augen gesehen, dass seine Seele bereits aus dem Körper gegangen war, die Augen waren leer und glanzlos. Jürgen hätte nicht an den Maschinen hängen wollen und es gab auch keine Hoffnung mehr, da seine Organe bereits versagt hatten. Die Entscheidung war trotzdem nicht leicht, ich musste ihn gehen lassen...
    Es folgten viele schwere Tage und ich wusste von Anfang an, dass ich ohne ihn nicht leben will. 13 Tage nach seinem Tod wurde ich 40 Jahre alt, es kam einige Tage danach ein Packerl mit seinem Geschenk, wieder so ein Schlag...
    2 Monate konnte ich nicht arbeiten gehen, wollte keine fremden Menschen sehen und wollte einfach nur sterben. Die Familie meines Mannes hat sich bereits 1 Monat nach seinem Tod abgewendet, die hatten scheinbar nur Geld im Sinn - welches jedoch nicht vorhanden war.
    Meine Familie (Eltern und Bruder) hat sich vor Weihnachten gegen mich gewandt weil sie meine Trauer nicht aushalten können und ich ja in die "Klapsmühle" gehöre. Meine Entscheidungen wurden von meiner Familie immer wieder in Frage gestellt und zum Schluss sind die mich auch noch hintergangen. Es kam zum Bruch. Meine Eltern haben es noch nicht mal für notwendig erachtet meine Sohn zu Weihnachten anzurufen.
    Ich kann keinen Sinn in meinem Leben mehr finden, es gibt kein WIR mehr für das ich so gerne gelebt habe. Meine Lebensfreude ist mit meinem Mann gestorben. Diese Traurigkeit bestimmt die meiste Zeit mein Leben, es hat dazwischen nur ein paar Tage gegeben wo es nicht so entsetzlich weh getan hat. Seit voriger Woche bin ich in therapeutischer Behandlung weil ich es meinem Sohn versprochen habe. Philipp ist 21, wohnt mit seiner Freundin bei mir in unserem Haus. Die beiden sind überfordert mit der Situation, zumal mich mein Sohn als lebenslustigen Menschen kennt - diesen Menschen gibt es aber nicht mehr.
    Selbstmord ist keine Lösung aber leben möchte ich auch nicht mehr. Nimmt dieses Jammertal jemals ein Ende???

    Liebe Marion!


    Du bist eine starke Frau und Du wirst es schaffen Dich mit Deinem Schicksal zu versöhnen. Ich möchte Dir hier mal danken, dass Du inzwischen meine Freundin geworden bist und unser tägliches Ritual genau so liebst wie ich. Es ist immer wieder schön eine sms von Dir zu bekommen, immer um die selbe Zeit, es hat etwas von "Beständigkeit" - obwohl wir ja inzwischen wissen, dass nichts im Leben beständig ist. Wir werden unsere Männer immer lieben, es wird lange dauern und die Wunden in unserem Herzen werden bleiben. Vielleicht gelingt es uns ein neues Leben zu führen in das wir Stephan und Jürgen integrieren und in dem wir wieder "glücklicher" sind - so wie es mit den beiden war wird es aber nicht mehr werden... WIR halten zusammen, wir haben uns gefunden und stehen uns zur Seite! Pass gut auf Dich auf Schwupps, ich hab Dich lieb und schick Dir eine Umarmung! Busserl Ramona

    An Marion weil mir Deine Einträge aus der Seele sprechen... Ich musste am 11.08.2013 meinen Mann Jürgen gehen lassen. Er war erst 38 Jahre alt und war seit März 2013 an akuter myeloischer Leukämie erkrankt.
    Ich habe bisher nur mit meiner Familie und mit Freunden über den Verlust meines Mannes sprechen mögen. Ich bin noch immer nicht fähig zu arbeiten und mag keine fremden Menschen um mich haben, das halte ich nicht aus. Ich habe eine Trauerbegleiterin mit der ich über Jürgens Tod spreche, das ist zwar gut und professionell aber sie hat nicht ihren Partner verloren, kann mich also auch nur begrenzt verstehen. Von der Familie meines Mannes kann ich leider keine Hilfe erwarten, sie hassen mich abgrundtief weil nicht ich sondern ihr Sohn gestorben ist...
    Jetzt sitze ich allein in unserem Haus und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Ich fühle mich einsam auch wenn mich unsere Freunde besuchen, es ist schwer zu begreifen, dass Jürgen nicht mehr hier ist. Lange habe ich mich geweigert die Krankenhaustasche auszuräumen in der Hoffnung, dass er vielleicht doch nach Hause kommt... Er war so lange im Krankenhaus, dass ich mich nach seinem Tod bei dem Gedanken erwischte, dass er halt jetzt auch nur im Krankenhaus ist und dann eh wieder nach Hause kommt. Dann wieder hab ich gedacht ich rede mir jetzt einfach ein, dass er auf Urlaub ist - auch voll daneben. Irgendwann trifft es einen dann mit voller Wucht - er kommt n i e wieder nach Hause...


    Vielleicht tauschen wir mal Email Adressen oder wir plaudern am Telefon, GLG Ramona