Wie soll man nur weiterleben ...

  • Liebe Marion,


    ja unsere Lieben sind immer irgendwo bei uns. Und ich glaube, mein Mann hat mir heute auch die Kraft gegeben, den Tag besser als befürchtet überstehen zu können. Ich hoffe, du hast den Tag auch gut hinter dich gebracht. Wünsche dir noch viel Kraft für die Feiertage und trotz allem ein paar schöne Momente!

    Immer, wenn wir von dir erzählen,
    fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
    Unsere Herzen halten dich gefangen,
    so, als wärst du nie gegangen.
    Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.


    Es ist schwer, dass Du gegangen bist,
    aber es ist schön, dass es Dich gegeben hat.

  • Hallo ihr Lieben!


    Das erste Weihnachten ist vorbei und heute auch der erste Geburtstag von Stephan, den wir nicht wie die letzten 23 Jahren Seite an Seite feiern konnten ...


    Ich war heute am Grab. Es war nicht so traurig wie ich es gedacht hatte, eher wehmütig, aber auch von einem Lächeln begleitet.


    Ich bin froh, wenn das neue Jahr da ist - aber ich weiß, dass es wichtig ist, sich diesen - schweren Zeiten wie Weihnachten, Geburtstag und Jahreswechsel- zu stellen und sie zu durchleben.


    Natürlich war ich zu Weihnachten immer wieder ein Häufchen Elend, aber wichtig ist - ich habe den Kopf wieder gehoben und weiter gemacht. Es geht nun einmal weiter ... und das ist auch gut so.


    Wir dürfen noch weiterleben - lasst uns was Gutes daraus machen ... im Sinne unserer Lieben, aber auch in unserem Sinn. Wir haben viele schöne Jahre, an die wir uns erinnern können und das gibt uns die Kraft mit Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft weiter zu tun.


    Schönen Abend,
    liebe Grüße
    Marion

  • Ja, das erste Jahr. Eigentlich das schmerzhafteste, nach der Krankheit an sich. Ich bin beeindruckt, wie tapfer Deine Worte klingen.
    Ich glaub ich war ein Häufchen Elend zu der Zeit. Immer wieder mit Phasen voller Hoffnungsenergie, aber eigentlich doch ziemlich zerstört.
    Auch für mich ist jetzt bis in den April die schlimme Zeit. Sie war ja Krank von November bis April. Von November bis Februar war die schmerzhafteste Zeit für sie und somit auch für mich. Sie hat ja auch am 24.12. Geburtstag. Direkt zu Weihnachten. Ich mach immer noch das Geburtstagsfrühstück für Sie wie immer und jedes Jahr. Obwohl ich diesmal schon am überlegen war es nicht zu tun. Aber ich kann es nicht. Und die Jahre ziehen dahin. Nun, das fünfte Jahr nach Ihrem Tod. Die Welt zieht vorbei und die Astrid und Ich bleiben zurück. Jede Änderung in unserer Umgebung schmerzt etwas. Weil wieder ein Teil der Erinnerung weg ist ? Weil ich nicht will, daß sie die stete Veränderung, das Leben, nicht mehr mitkriegt ? Sowas in der Richtung denke ich.
    Und nun der nahende Jahreswechsel. Bringt wieder Erinnerungen an unser letztes Sylvester mit der Krankheit und den Schmerzen und der Einsamkeit. Wer feiert schon gerne mit jemandem der bald stirbt ? Vorher waren wir zu Sylvester immer unter Leute. In diesem Jahr nicht. Sie konnte nicht mal aufstehen und das Feuerwerk betrachten. Was für eine schmerzhafte Erinnerung. Und das jedes Jahr. Egal ob ich wieder unter Leute bin oder nicht. Wenn ich zu Sylvester meine Freundin umarme. Wie kann man da glücklich sein ? Ich freue mich natürlich, daß ich sie überhaupt umarmen kann. Aber ich kann nicht behaupten, daß ich glücklich bin. Ich bin glücklicher als ohne sie. Und tanzen. Ich vermisse das tanzen mit der Astrid. Wir haben jedes Sylvester getanzt. Und ich mag nicht wirklich tanzen :) Aber ohne Sie vermisse ich es. Absurd. Ich weiß nicht ob Erinnerung mir Kraft gibt. Es kostet mich eher Kraft. Aber es schmerzt zumindest nicht mehr so wie im ersten Jahr. Es wird leichter. Langsam aber doch, wirds leichter den Schmerz zu ertragen. Und doch liebe ich sie.

  • Erinnerungen schmerzen, ja. Und wenn wir ehrlich sind - es schmerzen sowohl die schönen als auch die schlimmen, von der Krankheit gezeichneten, Erinnerungen - die schönen und glücklichen, weil wir so was mit unseren Partnern nicht mehr erleben können und die schlimmen, weil sie so furchtbar und wir so hilflos waren.


    Aber wir durften etwas erleben, was alles andere als selbstverständlich ist. Wir haben DEN Menschen getroffen, der uns glücklich und zufrieden gemacht hat. Die Liebe unseres Lebens. Dafür bin ich unendlich dankbar und daraus schöpfe ich Kraft.


    Vielen Menschen bleibt ein solches Glück ihr ganzes Leben lang verwehrt.


    Ich finde es sehr schön, dass du nach wie vor Astrids Geburtstagsfrühstück machst - aber hat es für Dich noch dieselbe Bedeutung? Ich denke, dass es gewisse Dinge/Rituale gibt, die nur schön waren, wie man sie auch gemeinsam genießen konnte. Ach ja, tanzen - Stephan war der Antitänzer schlechthin (abgesehen davon, dass es ihm überhaupt keinen Spaß gemacht hat), aber zum Jahreswechsel haben wir immer - manchmal im Pyjama - Walzer getanzt.


    Du wirst Astrid und ich werde Stephan immer lieben. Sie werden immer in unseren Herzen sein und bleiben. Auch wenn du eine neue Partnerin hast - ich glaube, dass das normal ist. Ich kann mir eine neue Beziehung absolut nicht vorstellen, aber bei mir sind es erst knapp sechs Monate. Ich weiß nicht, ob du mit Deiner Freundin offen über Deine Gefühle sprichst - wenn ja, finde ich, dass Deine Freundin eine tolle Frau sein muss. Es ist für sie sicher auch nicht einfach.


    Du machst es gut, Deine Astrid sieht das sicher genauso :)


    Liebe Grüße,
    Marion

  • Vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Es ist sehr gut, daß Du so positiv denkst. Du bist auf einem guten Weg. Ich freu mich für Dich. Ich wünsch Dir ein schönes Sylvester, auch wenn es vielleicht sentimentale Erinnerungen bringen wird. Machs gut, Mario

  • Lieber Mario!
    Ich werde Silvester zu Hause verbringen. Ich habe zwar Einladungen, aber ich denke, dass ich keine Lust dazu habe. Also werde ich es mir mit Brötchen gemütlich machen.
    Ich wünsche Dir auch alles erdenklich Gute,
    ich denke, auch du bist auf dem richtigen Weg angelangt und ... unsere Trauer gehört nun jetzt immer zu unserem Leben dazu.
    Manchmal ist sie stärker und manchmal schwächer.
    Liebe Grüße
    Marion

  • Liebe Marion,
    Silvester habe ich wie Du daheim verbracht.
    Ich will Dir alles alles Liebe und Gute für das Neue Jahr wünschen und dass Du auch viele schöne Momente haben wirst, wünsche ich Dir von ganzen Herzen.
    Liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Lieber Josef!
    Ich wünsche Dir von Herzen ein schönes neues Jahr, Glück und Zufriedenheit, vor allem Gesundheit.
    Ich halte eigentlich nichts von Neujahrsvorsätzen. Aber dieses Jahr ist anders - wie so vieles anders ist in meinem Leben.
    Und so wünsche ich mir für das heurige Jahr, dass es mir gelingt, mich mit dem Schicksal zu versöhnen.
    Auch habe ich mir fest vorgenommen, dass ich keine Fragen mehr stelle, auf die es keine Antwort gibt. Diese Fragen tun nur weh ...
    Ganz liebe Grüße
    Marion

  • Liebe Marion!


    Du bist eine starke Frau und Du wirst es schaffen Dich mit Deinem Schicksal zu versöhnen. Ich möchte Dir hier mal danken, dass Du inzwischen meine Freundin geworden bist und unser tägliches Ritual genau so liebst wie ich. Es ist immer wieder schön eine sms von Dir zu bekommen, immer um die selbe Zeit, es hat etwas von "Beständigkeit" - obwohl wir ja inzwischen wissen, dass nichts im Leben beständig ist. Wir werden unsere Männer immer lieben, es wird lange dauern und die Wunden in unserem Herzen werden bleiben. Vielleicht gelingt es uns ein neues Leben zu führen in das wir Stephan und Jürgen integrieren und in dem wir wieder "glücklicher" sind - so wie es mit den beiden war wird es aber nicht mehr werden... WIR halten zusammen, wir haben uns gefunden und stehen uns zur Seite! Pass gut auf Dich auf Schwupps, ich hab Dich lieb und schick Dir eine Umarmung! Busserl Ramona

  • Ich war schon lange nicht mehr hier im Forum und bin durch Zufall auf dich gestossen.


    Deine Zeilen haben mich sehr berührt.Auch ich habe vor fast drei Jahren meine große Liebe - nämlich meinen Sohn Philipp - verloren.



    Damals, als ich dachte, dass ich diesen Schmerz nicht mehr ertragen kann, hat mir meine Trauerbegleiterin einen Satz gesagt, an den ich mich


    bis zum heutigen Tag klammere. "Wenn die Seelen bereit sind zu gehen, werden sie einen Weg finden.Und sei es in Form eines unfähigen Arztes."


    (es wurde ärztl.Versagen nachgewiesen)



    Ich wünsche dir alles, alles Liebe und viel Kraft.


    Ingrid

  • Liebe Marion,


    dein Neujahrsvorsatz "sich mit dem Schicksal zu versöhnen" gefällt mir gut, ob es mir jemals gelingen wird wage ich allerdings zu bezweifeln. Es wird immer wieder Momente geben, in denen ich mit den Geschehnissen hadern werde und mir trotz aller Vernunft die Frage "Warum?" stelle. Aber ich weiß auch, dass es irgendwie weiter geht und wir mit jedem Tag, den wir hinter uns bringen, stärker werden. Die Erinnerung an die schönen Zeiten mit unseren Männern wird uns hoffentlich dabei helfen.


    Alles Liebe wünscht Dschina

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Hallo ihr Lieben!


    Da bin ich mal wieder. Ich habe längere Zeit nicht geschrieben, aber bei euch mitgelesen. Ich wusste einfach nicht, was ich schreiben soll.
    Morgen sind es acht Monate ohne Stephan. Einerseits eine Ewigkeit, andererseits manches wie wenn es gestern geschehen wäre ...


    Was mache ich? Ich gehe arbeiten, nach der Arbeit bin ich zu Hause. Ich weiß, dass ich leben sollte. Ich meine damit, etwas unternehmen.
    Meinen Freundeskreis pflegen. Einfach rausgehen ins Leben. Ich bin (fast) 47 Jahre alt, ich sollte noch nicht nur zu Hause sein.
    Aber viel unternehmen heißt Veränderung. So bin ich eigentlich nicht. Oder so waren wir nicht. Stephan und ich haben es immer
    genossen, wenn wir es uns daheim gemütlich gemacht haben.


    Irgendwann reicht es auch den tolerantesten Freunden, wenn man immer nur ablehnt oder absagt, werden sie auch aufgeben.
    Und dann ist gar niemand mehr da. Ich bin am besten Weg, Einzelkämpfer und Couch-Kleber zu werden. Ich lege mir selbst
    Steine in den Weg - wie wenn mein Weg nicht steinreich genug wäre ...


    Jetzt wird das Wetter schöner. Dann macht es hoffentlich mehr Spaß rauszugehen.


    Aufgeben tue ich nicht. Nicht nur, weil ich es Stephan versprochen habe. Auch deswegen, weil das Leben wieder schön werden kann.


    Liebe Grüße an euch alle,
    Marion

  • Ich bin durcheinander und unsicher.


    Ich habe beschlossen, dass ich morgen aufgrund des schlechten Wetters und vor allem wegen dem Sturm nicht ans Grab fahre.
    Ich bin jeden Sonntag am Grab von Stephan und auch meinen Papa gehe ich besuchen. Das mache ich seit acht Monaten - also ich
    glaube, ich war zwei Mal nicht, weil ich krank war.


    Ich glaube auch nicht daran, dass Stephan dort ist und trotzdem zieht es mich hin. Und wenn ich es ein Mal nicht mache,
    habe ich ein schlechtes Gewissen. Das ist doch nicht normal, oder?


    Ich sollte wieder zu leben beginnen. Ich weiß es, aber ich habe Angst, dass es dann so aussieht, wie wenn ich Stephan
    vergessen hätte.
    Ich weiß auch, dass ich die Friedhof-Besuche sowieso irgendwann reduzieren sollte, aber ... genau ...
    da ist wieder das schlechte Gewissen und die Befürchtung, dass es so aussieht, wie wenn mir Stephan nicht mehr wichtig ist.


    Aber mein Leben geht doch weiter?! Stephan hätte nie gewollt, dass ich alleine zu Hause sitze und mit niemanden mehr
    Kontakt habe.


    Ach, ich bin so zerrissen ... und immer wieder auch so traurig. Es sind nicht mehr die nicht enden wollenden Trauerlöcher,
    aber es tut noch immer so weh.


    Irgendwie kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass mein Leben jemals wieder "normal" sein wird.

  • Lieber Marion,
    es ist schon normal, dass du ein schlechtes Gewissen hast, wenn du nicht ans Grab gehst (das kennen viele hier), aber du brauchst trotzdem keines zu haben! :)


    Stephan ist am Friedhof und gleichzeitig bei dir, in deinem Herzen, in deinen Gedanken, es ist also wirklich einerlei, wo du bist! Was die anderen denken oder reden, muss dir egal sein, denn - egal was du tust, die reden sowieso immer! Wenn du dauernd zum Grab gehst, dann reden sie über dich, weil du angeblich nicht mehr ins Leben zurückfindest und wenn du nicht hingehst, dann weil du nach so kurzer Zeit "drüber hinweg" bist.


    Tu das, was dir gut tut. Manchmal braucht man die Friedhofsbesuche und manchmal nicht! Erlege dir keinen zwanghaften Rhythmus auf, sondern handle nach deinen Gefühlen und Bedürfnissen!
    Alles Liebe!
    Christine

  • Liebe Marion,
    schlechtes Gewissen ist sicher nicht angebracht, denn bei diesem Sturm hätte es für dich gefährlich werden können und das hätte dein Stephan sicher nicht gewollt.


    Ich selbst gehe so gut wie nie auf den Friedhof. Ich war bei der Urnenbeisetzung dort, einmal gemeinsam mit meinen Eltern zu Weihnachten und noch einmal bei der Beerdigung meiner Oma. Für mich ist der Friedhof ein Ort, an dem die sterblichen Überreste deponiert werden (irgendwo müssen sie ja hin). Die Stadt ist voll mit Plätzen, an denen wir gemeinsam waren und in Gedanken ist er ja sowieso immer bei mir.


    Leben hat nichts mit vergessen zu tun! Du bist hier allein zurück geblieben und musst vielleicht noch sehr lange dableiben, deshalb ist es sicher kein Fehler, diese Zeit so angenehm wie möglich zu verbringen. Wenn du es dir gerne daheim gemütlich machst, ist das in Ordnung, solange du dich dabei wohl fühlst. Vielleicht solltest du nicht alle Einladungen ausschlagen. Nimm ab und zu eine an - du wirst sehen, dass es gut tut. Es dauert einige Zeit, bis du wieder bereit bist, dich voll und ganz auf das Leben einzulassen. Ich schicke dir dafür eine Riesenportion Kraft und gaaaaaanz viel Geduld.

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Liebe Marion !


    Und wieder lese ich von Dir ein paar Dinge die ich auch kenne.


    Das mit den Freunden ist klar. Du solltest wieder unter Gesellschaft gehen. Das ist wichtig. Glaub mir. Freunde verliert man auch schon wenn man sich um sie kümmert. Und umso mehr wenn man das nicht mehr tut. Darum hab ich zu Sylvester eher gedrängt unter Leute zu gehen. Vor allem der Freundeskreis zu meiner Astrid hat sich ziemlich aufgelöst. Es ist schon für die bestehende Freunde schwer genug das trauern zu berücksichtigen. Man kommt meist nicht umhin Freude spielen. Mir passierts manchmal, daß ich im Lokal bin mit Leuten und blöd scherze wie wenn nichts wäre und dann geh ich aufs Klo oder in den Garten und weine mal eine Runde weil ich die Freude mit Ihr teilen will (wie letztens in der Fledermaus). Ja, es ist schon wirklich so, daß ich sie mehr vermisse wenn ich glücklich bin als wenn ich traurig bin weil ich sie brauche. Aber trotzdem ist es gut diese, wenn auch ungeteilte, Freude zu haben.


    Und dem kannst Du Dir gewiss sein. Freude ist uns Trauernden nicht verboten. Es ist einfach nur schwieriger geworden es zu geniessen.


    Und ich glaube nicht, daß Du Dir selber Steine in den Weg legst. Den Spruch hab ich auch schon oft gehört. Es ist ja nicht so, daß Du trauerst weil es Dir Spaß macht und Du das einfach abstellen könntest. Es ist wie ein Bierbauch den man vor sich her trägt. Er ist halt einfach da und braucht sehr lang bis er weg ist oder erträglich wird.


    Und das Thema mit dem Sonntag. Ich fahre seit bald 6 Jahren jeden Sonntag um 14:00 auf den Dornbacher Friedhof. Weil Sie eben an einem Sonntag um 14:00 gestorben ist. Ich glaube nicht, daß ich das wieder los krieg. Es ist mir wichtig. Schlechtes Gewissen ? Ich weiß nicht. Eher mich um sie kümmern. Ihr bei Ihrer schwersten Stunde beistehen. So irgendwie. Aber ich verzichte auch darauf, wenn was anderes ansteht. Aber dann ziehe ich mich meistens wenns geht örtlich oder gedanklich um diese Zeit irgendwo zurück. Aber manchmal ist es mir auch schon passiert, daß ich nicht zu dieser Zeit bei Ihr war (=an Sie dachte). Dann tuts mir leid. Das war z.b. als ich mit Paintballs Freunden blaue Flecken verpasste. Oder sie mir :) Wie gesagt Freude ist nicht verboten. Und wenns kommt dann geniessen.


    normal ? was ist schon normal. man wird nicht mehr so unbeschwert. Das stimmt. Ich habe Angst um die Menschen (aber auch meine Katzen) die mir noch geblieben sind. Vorher hab ich mir darum kaum Gedanken gemacht sie zu verlieren. Manchmal denke ich daran wenn ich ihnen gegenübersitze und bin froh, daß sie noch leben. Hmm. Ja. Das ist nicht normal, denk ich. Das wäre gut wenns wieder "normal" wird.


    Und, nun ja, bald ist es 14:00 und ich fahr dann mal wieder ...


    Versuche gemeinsame Aktivitäts Urlaube zu machen. Das war gut für mich. Vielleicht auch für Dich.

  • Lieber Mario!


    Schön, dass wir uns wieder mal lesen! Ich habe mir gestern erstmalig seit 3 Monaten ein Herz gefasst und einen Freund angeschrieben,
    ob er schon was vor hat. Gott sei Dank hatte er Zeit und so haben wir einen schönen Nachmittag mit spazieren gehen in der Hauptallee
    und anschließendem Stelzen-Essen verbracht. Am Abend sind wir noch in die Stadt und haben ein paar Lokale besucht.


    Es war wirklich sehr nett und hat gut getan, obwohl ich heute dementsprechend müde bin, weil ich es natürlich überhaupt nicht mehr gewohnt bin.
    Aber es war einfach gut draußen zu sein und wieder mal am Leben teilzunehmen.


    Es tut gut, Freunde und Freude zu haben ... auch bei mir ist es so, dass ich mit einigen früheren Freunden keinen Kontakt mehr habe. Was aber
    hauptsächlich daran liegt, dass sie nicht wissen, wie sie mit mir und meiner Trauer umgehen sollen. Das verstehe ich und bin niemanden deswegen böse.


    Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass du Astrid mehr vermisst, wenn du glücklich bist - es geht mir ähnlich. Ich kann meine Freude nicht mehr mit
    Stephan teilen und das macht es ungeheuer schwierig, Freude und Glück auszuleben. Weil es halt einfach nicht mehr das ist, was es mal war ...


    Die Worte von Christine und Dschina haben mir auch geholfen ... und ... Mario, ganz ehrlich, wir müssen nirgends hinfahren, um bei unseren Lieben
    zu sein ... sie sind immer bei uns. ABER wenn es uns ans Grab zieht, dann sollten wir das auch machen.


    Ja, es ist nun mal so, dass ich noch hier bin und vielleicht auch noch lange hier verweile (wie Dschina es geschrieben hat).
    Ich möchte natürlich nicht wie ein Zombie durchs Leben laufen. Bin dabei den neuen Weg zu gehen ... um mir selbst mein Dasein so angenehm
    und positiv wie möglich zu machen.


    Und auch aus diesem Grund habe ich jetzt den Schritt gewagt, den ich schon lange vor hatte, aber solange Stephan krank war, nicht daran gedacht
    habe, es auch umzusetzen. Ich werde mich mit Anfang Mai beruflich verändern, ich bleibe zwar in der selben Firma, gehe aber in einen anderen Bereich.
    Das ist eine neue Aufgabe und bedeutet auch beruflich einen neuen Lebensabschnitt. Bin natürlich nervös, ob ich es schaffen werde - aber es wird
    mir hoffentlich gelingen!


    Was ich auch mache bzw. eben nicht mehr mache - ich habe mich letztes Jahr auch im Krebsforum angemeldet und viel geschrieben. Für eine
    gewisse Zeit war das auch gut, allerdings habe ich gemerkt, dass die regelmäßige Konfrontation mit dieser schrecklichen Krankheit und all den
    damit verbundenen traurigen Schicksalen, mein positives Weiterkommen verhindert. So habe ich das Schreiben und Lesen in diesem Forum eingestellt.


    Ach ja, wegen Urlaub - ich fahre über Ostern eine Woche nach Deutschland zu einer Freundin und ihrem Sohn - der sich schon mächtig darauf freut
    mit mir gemeinsam seinen Lego-Raupenbagger zusammenzubauen. Es ist meiner erster Urlaub, schauen wir wie es sein wird.


    Liebe Grüße
    Marion

  • Liebe Marion!
    Wie schön, dass Du was unternommen hast und wieder unter Leute gegangen bist (außer der Arbeit). Deinen neuen Job wirst Du sicher gut machen! Ich freu mich für Dich!
    GLG Ramona

  • Liebe Marion ,
    Ich bin beim stöbern auf den etwas älteren thread von dir gestossen und musste feststellen das es dir genauso geht und du genauso fühlst wie ich. Ich habe meinen Mann am 13.09.2016 ebenfalls durch lungen und leberkrebs verloren und war ebenfalls bis zum Schluss bei ihm . Es ist schrecklich . Ich hoffe das du irgendwann wieder reinschaust und das liest . Ich würde gerne wissen wie es bei dir heute ist . Bist du wieder im Leben oder bleibt man so entwurzelt mit seinem einsamen ich .
    Lg Petra