Liebe Chris,
immer, wenn ich männlich-sachliche Texte schreibe, gibst du vor, dass du sie dreimal lesen musst, um sie zu verstehen. (Was ich dir ja nicht wirklich abnehme!)*ggg*
@ all:
Bei diesem Thema "männlich=sachlich"/"weiblich=emotional" möcht ich ein paar Dinge ansprechen, die mir hier im Forum schon länger auffallen:
Was ich meinte, mit dem Männer-Verschrecken: Sie ticken anders, da hat der Markus schon recht (und er weiß schließlich, wovon er spricht!;-).
Was finden trauernde Männer aber, wenn sie hier ins Forum einsteigen wollen?
Eine sich umarmende und drückende Weiberwirtschaft, welche dazu neigt, in Bildern zu sprechen (krass vereinfacht gesprochen). Das ist nicht schlimm, - überhaupt nicht, aber Männer sprechen über Gefühle nicht so leicht und sie gehen nicht so locker mit Körperkontakt um wie Frauen. Sie reden sich ihren Kummer auch nicht so leicht von der Seele, sondern verschieben Gespräche lieber auf die Ebenen Politik und Fußball (krass vereinfacht; sorry, liebe still mitlesende Männer!), da kann man die Sorgen auch gut verdrängen oder verschieben.
Das sind 2 Bewältigungsstrategien:
Jedes Problem besprechen (= eher weiblich)
oder nicht drüber sprechen, über was anderes sprechen (= eher männlich).
Beide Strategien sind gut, nur die Dosis macht das Gift:
Jedes Problem zerreden, macht es mitunter größer als es ist.
Niemals ein Problem besprechen, macht es auf Dauer auch immer größer.
Schmerz immer zulassen und nie verdrängen, macht krank. Schmerz immer verdrängen und nie zulassen und bearbeiten macht auch krank.
Immer in Bildern und über Gefühle sprechen = Gefühle immer zulassen.
Immer sachlich bleiben = Gefühle abblocken.
Manche Probleme muss man ansprechen, bei manchen hilft es, eher mal abzuwarten und dann lösen sie sich wie von selbst.
Um gut und gesund durchs Leben und durch die Trauer zu kommen, brauchen wir beides: Mal zulassen, mal abwehren und entspannen, männliche und weibliche Strategien.
Hier dominieren die weiblichen Strategien, das kann Männer (und Frauen, die anders ticken;-)schon abschrecken, Angst machen. Wo man sich selber hart tut oder was einem nicht vertraut ist, macht oft Angst.
Zur Körperlichkeit in unserem Forum: Drücken und sich Umarmen sind eine gute Möglichkeit, um sich Vertrautheit und Nähe zu zeigen. Das ist gut, das kann beruhigen, das kann trösten! Aber es bedeutet, wieder auf der Gefühlsebene zu kommunizieren bzw. diese Ebene zu verstärken/zu unterstreichen. Für Männer ist das schwierig, für manche Frauen auch. Und: Auf viele (Männer wie Frauen) könnte das auch so wirken, dass sie den Eindruck bekommen, wir sind hier so ein eingeschworener vertrauter Haufen, da kann man nicht einfach so reinplatzen.
Das heißt nicht, dass Drücken und Umarmen ab sofort verboten sind, ich hab nur den Eindruck wir sollten es ein bisschen vorsichtiger dosieren, damit es 1. nicht so inflationär wirkt und 2. nicht den Eindruckt erweckt, dass wir hier ein eingeschworener Weiberhaufen sind.
Alles klar?
So, jetzt hab ich mal wild um mich geschlagen und mindestens 3 Themen vermischt und neue angefangen, aber es hängt irgendwie alles miteinander zusammen.
Mit der Bitte um eure Kommentare umarmt euch
eure
Forumsmami