Beiträge von Christine

    Lieber Dieter,

    ja, ich habe es gelesen und ich habe darauf geantwortet. Kurz, knapp und etwas scharf, weil mich deine Reaktion geärgert, ja verletzt hat.


    Wenn du Empathie einforderst, dann darf ich diese auch von dir erwarten, wenn ich dir zu verstehen geben will, dass ich derzeit am Zahnfleisch daherkomme und eben nicht alles immer sofort lesen und liken kann. Wie gesagt, und noch einmal, ich bin auch nur ein Mensch und keine Lese- und Like-Maschine.


    Gute Nacht!

    Christine

    --es ist mir auch vor einigen Tagen dann etwas passiert, das mir eigentlich so noch nie passiert ist - ich wollte zu einem Treffen fahren von Freunden die gemeinsam an ihn denken wollten - und mir ist der Körper zusammengebrochen.

    Liebe Malena, die Formulierung "mir ist der Körper zusammengebrochen" kenne ich so nicht. Meinst du, du bist zusammengebrochen im Sinne von Bewusstlosigkeit? Du konntest dann nicht zu diesem Treffen fahren?


    Wie deutest du diesen Zusammenbruch?


    Ich schick dir ein großes Kraftpaket!

    :30:

    AL Christine

    Liebe Angie,

    alles braucht seine Zeit .... Du bist im Vergleich zur Anfangszeit so gut vorangekommen in deiner Trauer und du bist weiter auf einem guten Weg! Dass du jetzt immer noch eine Zeitrechnung "vor" und "nach" Rudy hast, ist völlig normal. Dass es nur Statisten gibt, in deinem Leben - zumindest, was die Männerwelt angeht ;) - das ist ein Zeichen, dass 1. der Richtige noch nicht dabei war und/oder 2. du einfach noch nicht bereit bist. Irgendwann wird eine Zeit kommen, da gibt es dann die Zeitrechnung "die Zeit mit Rudy", "die Zeit ohne Rudy" und "die Zeit mit Max Mustermann" (nennen wir ihn mal so;)).

    :24:

    AL Christine

    Lieber Dieter,

    weil du ja nicht willst, dass dieses Forum ein Streichelzoo ist, sage ich dir folgendes: Sei bitte keine Mimose, die nur um sich selbst kreist und seine Wunden leckt, wenn einmal nicht sofort eine Streicheleinheit erfolgt.

    Wenn Bach etwas mit Trauer zu tun hat und Musik, dann hat "alles" mit Trauer zu tun. Auch Kochen, Gymnastik und was weiß ich. Und so ist es auch. Wenn wir trauern, dann umfasst unsere Trauer unser ganzes Leben und alles, mit dem wir uns beschäftigen.

    Darum, lieber Dieter, kannst du auch über alles schreiben, was dich berührt, aber bitte verstehe, dass, wenn es in meinem Leben sonst rund geht, ich thematisch eine Auswahl treffen muss, weil ich es sonst nicht schaffe. Es gibt Wochen, da sind so viele Sterbefälle, dass ich kaum zum Schlafen komme, geschweige denn zum Essen oder sonst was. Auch da versuche ich im Forum einigermaßen am Ball zu bleiben, aber ich kann dann nicht immer alles lesen. Ich bin auch nur ein Mensch, der manchmal an seine Grenzen kommt.

    AL Christine

    Ach Malena, was soll ich sagen .... Es ist schrecklich, es ist gemein, es ist ungerecht.

    Schreib, wenn du magst und wenn du eine Pause brauchst, um zu verdauen, um dich mit anderen zu treffen, die deinem Freund nahe waren, dann gönn dir eine Auszeit. Sei lieb umarmt und fest gedrückt!

    AL Christine

    Liebe Lilo, liebe Leidensgenossin,

    körperlich misshandelt wurde ich nicht, bis auf eine einzige Ohrfeige, aber alles andere hat halt sein Spuren hinterlassen. Das Bild mit dem Depressionsloch, um das man herumgeht ist gut! Ich bin meistens weit davon entfernt, aber es ist irgendwo da und ich weiß auch, dass eine Krise, ein plötzliches Ereignis mich da wieder sehr nah hinbringen kann, deshalb ja meine Prophylaxe und meine Vorsicht. Man lernt ja dazu und lernt sich und die Symptome kennen :)

    AL Christine

    Lieber Dieter,

    versuch es mal aus meiner Perspektive zu sehen: Ich bin aus dem Urlaub zurückgekommen und da ich in meinem "Brotberuf" derzeit zwei Mitarbeiter im Urlaub habe, habe ich da natürlich die Hucke voll zu tun, denn ich muss ja deren Arbeit derzeit auch schultern.

    Das Forum betreue ich dann, so wie ich es schaffe und da gehen eben die dringlichen Foren-Themen, die die persönlichen Trauer-Geschichten von Mitgliedern betreffen vor ein Thema wie "ein bisschen Philosophe", das nicht direkt mit Trauer zu tun hat .

    Je nachem, was nun in "bisschen Philosophie" diskutiert wird, schalte ich mich ein, wenn ich Zeit habe und mitreden kann oder auch nicht. Zur aktuellen Diskussion: Ich habe mit Quantenphysik und Bach wirklich nichts am Hut. Ich kenne mich bei Bach überhaupt nicht aus und ich bin einfach keine Klassik-Kennerin. Ich hänge musikalisch eher am Starkstromkabel...;)

    Daher überfliege ich diesen Thread oft nur, weil er sehr viel Lesearbeit zu Themengebieten ist, bei denen ich teilweise nicht mitreden kann. Deshalb mein - durchaus wohlwollendes Schweigen..... Wenn du, lieber Dieter, über persönliche Dinge, die dir wichtig sind, schreibst und nicht willst, dass sie neben Bach & Co untergehen, dann bitte eröffne doch ein neues Thema. Danke füf dein Verständnis:)

    AL Christine

    Liebe Sili,
    willkommen bei uns auch von mir und mein herzliches Beileid!
    Die letzten drei Jahren waren sicher sehr anstrengend - emotional wie organisatorisch. Und ich denke, dass auch die Trauer jetzt emotional und organisatorisch schwierig einzubinden ist in dein Leben.
    Wenn wir dir dabei helfen können, dass du dich mit jemanden über deine große Liebe und deinen großen Verlust austauschen kannst, wenn das Forum der Ort ist, an dem du offen sein kannst und wo Raum für deine Trauer ist, dann sind wir gerne für dich da!
    AL Christine

    Liebe Natascha,
    sind die Entzugserscheinungen jetzt wenigstens vorüber?
    Es ist halt so, dass man die Trauer durch das Fühlen und nicht durch das Betäuben bewältigt. Hab also Mut und Geduld.
    :24:
    AL Christine

    Liebe Natascha,
    das Anerkennen der Realität, das braucht seine Zeit. Dass es weh tut, das ist klar.... Aber der Schmerz zeigt auch, dass du am Verarbeiten bist. Gesunde Verarbeitung geschieht dadurch, dass man sich der Realität und dem Verlust stellt und begreifen lernt, dass es wahr ist ... Das bedeutet Schmerz, aber auch, dass man weiterkommt in seinem Trauerprozess und dass man sich auch Phasen der Distanzierung von der Realität und dem Schmerz zugesteht. Das "Hinsehen" auf die Erinnerungen ist daher wichtig, aber auch das "Wegschauen", um sich zu erholen. Rituale helfen dabei diesen beiden wichtigen Aspekten Raum zu geben.
    :24:
    AL Christine

    Liebe Pitty,
    "widerfahren" ist mir das Aufwachsen in einer Familie mit lauter depressiven und kränklichen Frauen mütterlicherseits und hilflosen (und dadurch unter Sprachlosigkeit und zur Aggression neigenden Männern), das ganze noch dazu eingebettet in einen bigotten und sehr strengen Katholizismus. Es gab nur Kontrolle, ängstliche Besorgnis um meine "Unschuld", keine Freiheit und keine Erlaubnis eigene Bedürfnisse zu äußern und zwar in der Familie und in der Schule (8 Jahre Klosterschule).
    Die psychischen Symptome haben so ca. mit 16 begonnen, mit 18 dann schwerste Schlafstörungen, Panikattacken, Platzangst ... Das bekam ich dann mit meiner ersten Therapie ganz gut in den Griff. Dann wurde ich mit 28 Jahren schwanger, ein geplantes Wunschkind, aber nach dem Kaiserschnitt lief vieles nicht so gut: Stillen funktionierte nicht, mein Sohn hatte Ernährungsschwierigkeiten, konnte die Flaschenmilch nicht behalten und es ging soweit, dass wir nach 5 Wochen wieder stationär aufgenommen wurden, weil er dramatisch abgemagert war. Von da an ging es mit ihm bergauf und mit mir wieder bergab: Schlafstörungen, Depressionen .... etc. wieder Therapie. Dann war ich eigentlich relativ stabil, allerdings nicht besonders belastbar, sodass mich über die Jahre Schlafstörungen immer wieder begleitet haben. Mit 38 dann bekam ich das Pfeiffersche Drüsenfieber, das mich insgesamt 4 Jahre nicht losgelassen hat. Die ersten 2 Jahre waren von der Symptomatik her sehr schwer, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Nach 2 Jahren ging es rückblickend zwar in ganz kleinen, kaum merkbaren Schritten besser, allerdings hat sich zum Drüsenfieber eine schwere depressive Episode dazugesellt .... da gings dann nur mehr mit Mediakmenten. Ein wunderbarer Psychiater hat mir sofort die richtigen Antidepressiva verpasst, da war ich nach 3 Wochen wieder einigermaßen stabil und therapiefähig. Noch 2 Jahre verbrachte ich mit milder werdender Symptomatik und mit Therapie. Seither geht es mir gut. Ich würde sagen, ich bin "geheilt", ich habe aber gelernt, sehr gut auf mich zu achten und lieber früh genug und prophylaktisch zur Therapeutin zu gehen, wenn es in meinem Leben mal wieder zwickt und zwackt.
    So, das war so im Wesentlichen, sehr verkürzt meine Geschichte :)
    Und bitte frag mich nicht, warum ich bei der Lebensgeschichte dann auch noch Bestatterin und Trauerbegeliterin geworden bin *schmunzel*, aber ich bin es wirklich gerne!
    AL Christine

    Liebe Natascha,
    was ist denn in Bad Bramstedt geschehen, dass du so große Angst davor hast? Magst du erzählen? (Natürlich nur, wenn du willst!)


    Vielleicht würde es dir wirklich helfen, wenn du deine Gefühle mithilfe von Ritualen regelmäßig zum Ausdruck bringst:


    Trauerrituale:


    -Eine Gedenkwand- oder Ecke mit Fotos gestalten und immer wieder einmal dort Platz nehmen, eine Kerze anzünden, Erinnerungen, die aufkommen aufschreiben, und sehen, ob du weinen kannst.
    - Deine Klagen und alles, was dich bedrückt, auf ein Stück Papier schreiben und dir eine "Klagemauer" suchen, in die du diese Zettel hineinstecken und deine Klagen dort abladen kannst. Bei uns im Wald gibt es eine Mauer eines alten Gebäudes, das man dafür nutzen kann. Vielleicht findest du auch so eine "Mauer" in deiner Umgebung.


    Wutrituale:
    - wilde Musik hören und dabei ein wildes Bild malen
    - Trommeln oder laut schreien
    - Auf einen Polster oder eine Matratze einboxen und laut fluchen und schimpfen
    - Alles, was dich wütend macht, aufschreiben, die Zettel dann zerreißen und in einer feuerfesten Schale verbrennen (bitte aber im Freien und mit einem Kübel Wasser daneben!)


    Entspannungsrituale:
    Phantasie-Reisen oder Progressive Muskelsntpannung nach Jacobson können helfen
    https://www.youtube.com/watch?v=JlbQUjJzO6o

    Probiers mal! :)
    AL Christine

    Liebe Shanee,
    auch von mir ein herzliches Willkommen von mir in diesem Forum!


    Du hast mehrere Traumata hinter dir, schreibst du - Missbrauchserlebnisse, der frühe Tod deines Vaters, weitere Sterbefälle in deiner Familie. Du leidest an Depressionen und chronischen Schmerzen... Keine leichte Kindheit und Jugend für dich. Der Gedanke "Keine 21 zu werden" ist ein typisches Symptom einer posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche, welche traumatische Erfahrungen machen mussten, leiden sehr häufig unter Zukunftsängsten und düsteren Visionen, was aber nicht heißt, dass sich diese bewahrheiten müssen. Gut, dass du in therapeutischer Behandlung bist! Ich nehme an, dass du diese Ängste schon mit deiner Therapeutin besprochen hast.


    Wut und auch Neid sind sehr natürlcihe Reaktionen im Trauerprozess. Wir reagieren immer mit Wut, wenn uns etwas genommen wird, das uns lieb und wichtig war. Undes is auch natürlich, dass man neidisch ist auf diejenigen, welche noch besitzen, was wir verloren haben.
    Wut und Trauer gehören zusammen, sie sind wie Schwestern oder 2 Seiten einer Medaille.


    Ich hab da einmal einen Artikel dazu geschrieben, vielleicht magst du ihn lesen und er hilft dir weiter zu verstehen:


    https://aspetos.com/at/post/wu…chwester-der-trauer-2/749


    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Nadine,
    noch 9x früh aufstehen .... :)


    Du musst dich nicht entschuldigen, wenn du mal wenig Zeit oder Energie fürs Forum hast. Diese Aus-Zeiten sind auch wichtig. Danke Trotzdem für dein Lebenszeichen und genieße die Vorfreude auf den Urlaub.


    AL Christine

    Liebe more,
    ich bin auch sprachlos über derartig üble Machenschaften! Es ist gut, dass du dich entschlossen hast nicht zu reagieren. Ignoranz ist - wie du richtig schreibst - das beste, weil diese Frau natürlich auf eine Reaktion von dir wartet.Schreib einen wütenden Brief und verbrenn ihn anschließend, wenn du magst, einfach, dass du deiner Wut Ausdruck verleihen kannst.
    Erhol dich weiter gut! :24:
    AL Christine

    Liebe Natascha,
    gibt es irgendwelche Rituale, die dir gut tun? Etwas, das du ganz bewusst machen kannst, um deine Gefühle bewusst zum Ausdruck zu bringen. Das könnte den Eindruck des Kontrollverlusts über deine Gefühle etwas mildern. Ein Ritual, das das Weinen unterstützt und ein Ritual, das deine Wut ausdrücken lässt, ohne dass du dir selbst weh tun musst. Ein Ritual, das dich entspannen lässt ...?
    AL Christine

    Liebe Pitty,
    erstmal auch von mir herzlich willkommen hier bei uns (ich war ja bisher im Urlaub).


    Zu deiner Frage in Bezug auf die Psychotherapie: Sehr gut! Mach das! Ich halte eine Kur auch nicht für sinnvoll. Sie reist dich in einer Krisensituation aus deinem gewohnten Lebensumfeld und das, was an Aufgaben im Trauerprozess gelöst werden muss, wird aufgeschoben. "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben." Du kennst das Sprichwort sicherlich. Wenn du während der Kur nicht in ein noch größeres Loch fällst, dann kommt alles, was der Trauerprozess halt mit sich bringt, eben zeitverzögert daher.


    Eine Psychotherapie kann dich dabei unterstützen, mit dem Schmerz besser umzugehen, ihn aushalten zu lernen, aber auch mit der Zeit einen guten Rhythmus zwischen Schmerzwellen und Erholungsphasen zu finden. Eine Psychotherpie kann dir helfen, den Schmerz und die Trauer in dein alltägliches Leben zu intergrieren und auch mit den Reaktionen deines Umfelds klar zu kommen. Für alle anderen geht das Leben ja frisch und munter weiter und für diejenigen, die keinen geliebten Menschen verloren haben wie du, sind deine Gefühle, dein Verhalten, dein tiefer Schmerz nicht nachvollziehbar. Es kommen dann Sprüche, missglückende Trostversuche und andere Reaktionen, die für dich verletzend sind. Mit dem Therapeuten/der Therapeutin kann man all das besser verabeiten.
    Wichtig ist: Beim Erstkontakt schau mal, ob die Chemie grundsätzlich stimmt und wenn das der Fall ist, dann geh offen an die Sache ran. Ich habe einige Therapie-Erfahrungen hinter mir (seit ich 24 bin, mittlerweile gehe ich auf die 47 zu) und jede hat mich ein Stück weiter gebracht, ich hab mich besser kennengelernt, habe in Krisensituationen wichtige neue Strategien gelernt und mittlerweile ist es sogar so, dass ich mir noch heute, wenn mir was zu schwer wird, die ein oder andere Sitzung mit meiner Therapeutin gönne, gar nicht weil ich sie aus psychologischer Sicht brauche, sondern einfach als "Massage-Einheit für meine Seele". :)
    AL Christine