Beiträge von Christine

    Liebe Hannah,
    ich bin sowieso ein Kinomuffel - also keine Gefahr! :)


    Liebe alle,
    trotz Wochenenddienst und 3 Sterbefällen, die zu betreuen waren, ist es mir gelungen am Nachmittag ein Stündchen zu schlafen und sowohl Samstag und Sonntag was Gutes zu kochen! Also bin ich sehr zufrieden mit mir und ich bin auch gar nicht mal so sehr erschöpft wie an anderen Dienstwochenenden!
    Liebe Grüße und einen guten Wochenstart!
    Christine

    Imagine there's no heaven
    It's easy if you try
    No hell below us
    Above us only sky
    Imagine all the people
    Living for today...
    Imagine there's no countries
    It isn't hard to do
    Nothing to kill or die for
    And no religion too
    Imagine all the people
    Living life in peace...
    You may say I'm a dreamer
    But I'm not the only one
    I hope someday you'll join us
    And the world will be as one
    Imagine no possessions
    I wonder if you can
    No need for greed or hunger
    A brotherhood of man
    Imagine all the people
    Sharing all the world...
    You may say I'm a dreamer
    But I'm not the only one.
    I hope someday you'll join us.
    And the world will live as one.

    Liebe Petra,
    "Was kränkt, macht krank!" - und da du dich in deiner Trauer nicht auch noch mit krankmachenden Menschen herumschlagen solltest - auch von mir verstärkend und den anderen zustimmend: Brich den Kontakt zu deiner Schwester ab, blockiere sie am Handy, dass die SMS und Anrufe gar nicht bei dir ankommen. Alle Trauerenden müssen die Erfahrung machen, dass sich in der Trauer die Spreu vom Weizen trennt - was den Freundeskreis angeht, aber auch die Familie. Man muss lernen sich von jenen zu trennen, die einem nicht gut tun und sich auf die zu konzentrieren, bei denen man sich aufgehoben fühlt!
    AL Christine

    Hallo Amitola,
    ich finde diesen Ansatzpunkt und dieses Thema toll, weil hier das fokusiert wird, was man geschafft hat und was am Tag positiv war :-)
    Ich habe heute am frühen Morgen schon alle "lästigen" Kleinigkeiten hinter mich gebracht, sodass jetzt nur das zu tun ist, was ich gerne tue: bei euch sein, eine kreative schöne Dankeskarte für Angehörige gestalten, so sinnvolle Dinge halt. Und am Abend treffe ich meine Mädels und wir essen heute "Brasilianisch" :-)
    LG Christine

    Liebe Kisa,
    der Bewältigungsprozess der Trauer, aber auch der nach einem Trauma (und du hattest ja mehrere Traumata) ist kein chronologisches Durchlaufen von Phasen, sondern ein Vor- und Zurückgehen, ein Zeilweise-Bewältigen von Aufgaben. Man kehrt immer wieder zurück zum Beginn oder in ein früheres Stadium, wenn dort eine Aufgabe noch nicht ganz erfüllt wurde. Der erste Jahrtag nähert sich und das ist ein Wieder-Zurückkehren an den Todestag, ganz an den Anfang und von daher sind deine Reaktionen normal. Dennoch: Du hattest mehrere Traumata und wir wissen aus der Psychotraumatologie, dass ein aktuelles Trauma alte Traumata wieder aktivieren kann. Ich glaube auch, dass dir eine Therapie gut tun würde, nicht jede Therapie setzt daran an, dein Leben von der Geburt an aufzuarbeiten, es hängt ganz von der Therapierichtung ab. Es gibt auch Therapien, die bei den aktuellen Symptomen ansetzen und du lernst ihren Sinn zu verstehen und sie in den Griff zu bekommen. Ein Aufarbeiten alter Traumata macht Sinn, aber auch da gibt es Möglichkeiten sehr behutsam vorzugehen und gar nicht so sehr mit Erinnerungen und Bildern zu arbeiten, sondern mit Körperübungen. Lass dich mal auf so eine Therapie ein, du merkst doch selbst, dass dich das, was du gerade erlebst, zermürbt. Ich würde aber an deiner Stelle zu einem Traumatherapueten / zu einer Traumatherapeutin gehen, sie sind spezialisiert auf genau deine Problematik und kennen sich auch gut darin aus, was bei dir neurologisch gerade abläuft - du hängst in einer Art Traumaschleife, die man auflösen sollte, wenn sie sich nicht von selbst löst!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe hopeless,
    es ist auch schwer für mich hier zu lesen wie sehr du dich zerfleischst. In der Nacht wirken alle Geräusche rundherum viel lauter als sonst und man neigt dazu, sie falsch zuzuordnen - gerade, wenn man belastet ist wie du oder Angst hat. Es kann eine Katze gewesen sein, die ums Haus geschlichen ist, es kann irgendwas gewesen sein.
    Menschen mit Durchschlafstörungen wachen meist zwischen 3 und 3:30 auf, das hat was mit dem natürlichen menschlichen Schlaf-Wachrhythmus zu tun, da haben wir meist eine Phase, in der wir nur einen leichten Schlaf haben bzw. die allermeisten Menschen wachen um diese Zeit mal kurz auf, merken das aber nicht wirklich, drehen sich um und schlafen gleich weiter. Wer belastet oder gestresst ist, ist vegetativ grundsätzlich nicht entspannt, wacht auf und das Einschafen gelingt nicht sofort wieder. Das ist alles, liebe hopeless, es hat nichts Übersinnliches zu bedeuten. Aber ich denke, du solltest das Symptom Schlafstörung ernst nehmen, es ist ein Symptom für eine Depression und du zeigst auch andere Symptome einer Depression. Bitte wende dich an einen Facharzt für Psychiatrie bzw. an eine Fachärztin. Ein Antidepressivum kann dir bei den Schlafstörungen helfen, aber auch bei deiner derzeitigen negativen Interpretation der Ereignisse und Wahrnehmungen. Lass dir helfen, du hast es verdient!
    Alles Liebe
    Christine

    Meine lieben Mädels,
    wie schön ist es doch zu lesen, wie ihr euer Leben tatkräftig anpackt. So frisch eure Trauer einerseits ist, so zeigt eure Herangehensweise gut, dass aktives Herangehen an eine Lebenskrise auch gute Phasen und Tage erzeugt und die Tiefen besser erträglich macht, wei eben "morgen ein neuer Tag ist", wie Hannah so schön sagt, mit neuen Chancen und man wieder ein Stück weiter ist auf dem Weg durch die Trauer. Ihr macht MUT, Mädels! Ich wünsche euch viel Kraft beim Werkeln an euren Wohnungen, in euren Gärten und in eurer Trauer. Dir Hanna, ein schönes Wien-Wochenende mit deiner Mutter - Ausruhen kannst du danach! :D
    AL
    Christine

    Liebe Angie und liebe Hannah,
    ich finde eure Reisepläne wirklich gut. Gerade in Krisenzeiten des Lebens sollte man schauen, dass man sich was Gutes tut und möglichst regelmäßige Erholungsphasen einleiten. Tapetenwechsel ist immer eine gute Sache und ja, dem Weihnachtskitsch entgehen, das ist sicherlich auch gut! Mir hat mal eine trauernde Mutter gesagt, dass sie Weihnachten immer eine Reise bucht, seit ihre Tochter bei einem Unfall gestorben ist und dass sie mit den Jahren gelernt hat, da ganz bewusst "Urlaub von ihrer Trauer" zu machen, und dass das dann immer ein riesiger Ernergy-Kick ist!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Kisa,
    das kann schon eine posttrauatische Belastugsstörung sein. In Stresssituationen kommen Erinnerungen grundsätzlich durcheinander, weil das Gehirn reagiert - es ist da ein sehr sensibles Organ. Es können die von dir erinnerten Ereignisse mit den traumatischen Ereignissen so verknüpft sein, dass sie getriggert werden, auch wenn sie an sich nicht zum Trauma selbst gehören.
    Ich würde einfach mal zu Psychiater gehen und die Symptomatik abklären lassen. Dann bist du auf Nummer sicher und er /sie wird dir Möglichkeiten der Behandlung aufzeigen.
    AL Christine

    Liebe Marsue,
    starke Frau, starke Mutter! Ich freue mich, dass dir und deinen Lieben gelungen ist neben Schmerz auch Freude und Dankbarkeit zu empfinden und dass neben den Tränen auch das Lachen nicht verloren gegangen ist. Ein neues Jahr ist angebrochen, in dieser besonderen Zeitrechnung "nach seinem Tod", ein Jahr mit seinen spezifischen Herausforderungen, das auch noch nicht immer leicht sein wird, aber das dir auch viele schöne und freudvolle Augenblicke schenken soll! Dir und deinen Kindern natürlich!
    Herzlichst!
    Christine

    Eine mögliche Praktik dein Hirn wieder in die richtige Richtung zu weisen, ist es, dass du übst, diese Intrusionen als Schwarz-Weiß-Filme zu sehen. Das verlangt ein wenig Übung und klappt oft nicht gleich. Versuchs mal: Du weißt ja im Grunde, dass dir dein Hirn ein Schnippchen schlägt und erkennst das Filmchen ja als "alt", also versuchs mal in S/W oder in Sepia.


    Wie gesagt, was du durchachst ist im Normalbereich, aber statistisch gesehen, leiden Betroffene mit posttraumatischen Symptomen häufiger an Chronifizierung ihrer Symptome als Betroffene mit aktuten Belastungsreaktionen. Eine Chronifizierung heißt: Auch ach mehreren Wochen verschwinden die Symptome nicht mehr von alleine. Diese Symptome sind zwar ein Zeichen, dass du am Verabeiten bist, aber dennoch sollte man sie allmählich in den Griff bekommen und nicht umgekehrt die Symtome den Betroffenen. Von daher würde ich persönlich auf Nummer sicher gehen und einen Trauma-Therapeuten aufsuchen, das schadet nie!
    Ich hatte übrigens sowas auch schon und hab es gut in den Griff bekommen!
    Alles Liebe!
    Christine

    Hallo zusammen, hier bin ich! :-)


    Liebe Kisa,
    keine Sorge, du bist weder irre noch verrückt, woran du ziemlich sicher leidest, das nennt das "Posttraumatische Belastungsreaktion". Deine "Erinnerungen" sind keine normalen Erinnerungen, sondern so wie du sie beschreibst, handelt es sich um so genannte Flashbacks oder Intrusionen, das sind Erinnerungen, die wie Filme auftauchen, sehr real wirken und das belastende daran ist, dass man den Eindruck hat, ihr Auftauchen weder kontrollieren noch steuern zu können. Das kann man heutzutage neurologisch sehr gut erklären: In einem traumatisierten Gehirn werden jene Bereiche durch den Traumastress blockiert, welche Ereignisse in Raum-Zeit-Kategorien filtern uns abspeichern. Erlebtes wird "eingefroren" (so nennt man das) und zwar auf einer sehr primitiven Ebene. Wenn diese eingefrorenen Erlebnisse dann durch irgendein Ereigniss (das kann die Eiladung gewesen sein) aktiviert werden, laufen sie automatisch als Filme ab, weil du die Erinnerungen ja nicht als "das geschah am so und so vielten um x Uhr" und somit vergangen abgespeichert hast, weil dein traumatisiertes Hirn genau diesen Raum-Zeit-Speicher blockiert hat. Deshalb wirkt alles so real und hier und jetzt und vermischt sich mit der Gegenwart!
    Außerdem ist das Angstzentrum hoch aktiv, das heißt, du bist in Alarmbereitschaft und filterst bedrohliche Reize aus deiner Umwelt und du bist ängstlich und schreckhaft, was zu Ängsten (um deine Tochter) und zu Albträumen führt. Bei den meisten Menschen kommen derartige Belastungsreaktionen in den ersten Wochen vor und legen sich allmählich mit der Zeit von selbst. Bei ca. 20% der Betroffenen - und auch bei dir - entstehen diese Belastungsreaktionen zeitverzögert. Man spricht dann von posttraumatischen Belastungsstörungen. Posttraumatische Belastungsstörungen sind wie akute Belastungstörungen NORMALE REAKTIONEN auf NICHT-NORMALE EREIGNISSE! Du kannst also erstmal beruhigt sein ....

    Liebe Gerlinde,
    es ist sehr schwer für uns alle zuzusehen (bzw. zu lesen) wie sehr du dich quälst, obwohl wir alle sehen, dass du keine Schuld trägst.Ich weiß aber, wie schwierig es ist, das selbst auch zu sehen, wenn man tief in eine Leidensgeschichte verstrickt ist ... Wie du sagst: Dein Herz hat noch die Überhand und dann klappt es nicht so gut, wenn man die kühle Vernunft einschalten sollte. Sie hinkt hinterher, aber sie wird schon noch zum Zug kommen. Du scheinst mir ein Mensch zu sein, der sein ganzes Leben immer gegeben hat und sich zu wenig geben hat lassen bzw. im Nehmen nicht geübt war. Du siehst nur, was du angeblich (aus deiner Sicht) nicht gemacht hast, was du unterlassen hast, aber du siehst nicht, was du getan hast. Und ich wette, wenn wir eine Waage hätten und wir würden in die eine Schale das legen, was du deiner Mutter gegeben hast und was du für sie getan hast und in die andere Schale das, was du ihr nicht gegeben hast bzw. unterlassen hast, dann wäre sonnenklar, dass die Waagschale mit dem Gegebenen ganz deutlich nach unten ziehen würde, weil sie das viel größere Gewicht hätte. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass eine Tochter gänzlich auf ihr eigenes Leben verzichtet und nur für die Pflege der Mutter da ist. Die meisten würden die Pflege der Mutter einer Institution oder zum Großteil fremden Personen überlassen. Du nicht! Du warst tagtäglich, Stunde um Stunde, Nacht für Nacht für deine Mutter da.
    Ereignisse am Lebensende, vor allem letzte Stunden, sind für uns besonders bedeutsame Momente und wir neigen dann dazu, alles im Lichte dieser letzten Zeitspanne zu sehen, sie erscheint wichtiger als alles andere, wichtiger als all die anderen Jahre. Und wenn dann etwas in dieser Zeitspanne nicht optimal läuft oder vielleicht wirklich schief geht, dann bewerten wir das oft über. Versuche doch mal all das, was du für deine Mutter getan hast wieder ins rechte Licht zu rücken und den Scheinwerfer über die vielen guten Dinge und Jahre zu streuen und nicht so sehr das zu fokussieren, was in deinen Augen falsch war. Vielleicht kannst du dann deine Selbstverurteilung und Schuldgefühle etwas mildern.


    Und dann wieder zurück zu dem, was du angeblich alles vermasselt hast: Ich kann es einfach nicht sehen! Deine Mutter war 82 Jahre alt und hatte Anfang des Jahres eine Lungenentzündung. Ich weiß, dass der Keim, der im Winter 2014/2015 umging für viele ältere Menschen ein Todesurteil war. Meine Großmutter verbrachte selbst 8 Wochen im Krankenhaus und erholte sich nur sehr schwer. Auch sie trug einen Demenzschub davon. Mich selbst hat der Keim ganze 4 Wochen niedergestreckt und dann nach 2 Wochen Pause noch einmal für 2 Wochen. Eine derartig schwere Erkrankung führt bei alten Menschen, die noch dazu untätig im Krankenhaus liegen, sehr häufig zu einem Demenzschub – mit oder ohne Medikamente! Das Liegen, die Schwäche, die fehlenden Umweltreize und die fehlende Beschäftigung reichen völlig aus, um eine Demenz auszulösen bzw. einen Schub zu begünstigen.
    Du schreibst, deine Mutter galt als „austherapiert“: Austherapiert heißt, dass man nicht mehr geheilt werden kann. So wie ich das verstehe, hat sie sich von der Lungenentzündung nicht mehr erholt. Liege ich da richtig? Wenn ja, dann heißt austherapiert, dass sie Palliativpatientin war, dass klar war, dass sie früher oder später sterben wird. Und sie starb früher als erwartet, das hat ihr aber andererseits vielleicht auch Tage an Qual und noch mehr Morphium erspart. So sehe ich das, die ich nicht verstrickt bin und aus etwas Distanz zusehe.


    Dein Leben ist jetzt leer, es war erfüllt von deiner Mutter, der Pflege deiner Mutter und es klafft ein riesiges schmerzendes Loch, das jetzt wieder Erfüllung verlangt. Versuch es mit kleinen Dingen zu füllen, mit Dingen, die dir gut tun. Du hast es verdient! Gibt es irgendetwas, das du gerne getan hättest in den letzten 10 Jahren und nicht tun konntest? Ich bin mir sicher! Und ich bin mir sicher, dass deine Mutter dir das von Herzen gönnen würde!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Sandra,
    mein verspätetes herzliches Willkommen hier bei uns! Ich hatte grad viel um die Ohren und immer wenn ich in deinen Thread hineingelesen habe, habe ich so viele kluge und warmherzige Beiträge gelesen, dass ich mich ganz überflüssig gefunden habe. Will sagen:Meine Forumsmädels, ihr seid ja so toll! :)
    Dir liebe Sandra wünsche ich für den Umzug und die Erbscchaftsangelegenheit viel, viel Kraft und einen guten Neustart in Spanien - ohne deinen Rob, ohne deine Katze, aber hoffentlich nicht ganz alleine! Ich weiß, deine Katze ist unersetzbar, aber vielleicht magst du als Zeichen für den Neustart dir doch ein kleines Kätzchen zulegen, einfach für die Wärme an deinen Fußsohlen und am Herzen! Ich habe aber gehört, dass in Spanien jede Menge Hunde und Katzen herumlaufen. Vielleicht sucht sich dich ja eines davon aus und dir bleibt gar nix anderes übrig als es anzunehmen! :)
    Alles, alles Liebe und viel Kraft wünscht dir Christine