Beiträge von nyRXYixO

    Liebe Trauerelfe !
    Danke für die guten Wünsche und den Trost und Kraft die du mir geschickt hast. Das kann ich momentan mehr denn je brauchen.


    Liebe Christine !
    Danke für deine verständnisvollen und trostspendenden Worte. Nur kommt bei mir Zuspruch - gleich welcher Art - nicht immer an bzw. kann ich die Phrasen ab und zu nicht mehr hören. Diesbezüglich habe ich inzwischen zum Glück sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht. Aber das gehört wohl zu meinem neuen Leben und ist ziemlich normal, wie mir andere Betroffene und auch meine Freundin vom Hospiz versichert haben. Mir ist auch nahegebracht worden, dass im zweiten Trauerjahr oft die Gefühle und Gedanken noch intensiver sind, als zu Anfang. Das spüre ich jetzt leider schon seit dem Frühling - oder quasi seit dem Jahrestag im März. Zuerst habe ich gedacht, dass es nach dem Jahrestag etwas leichter, da ja leider unabänderlich, wird. Aber da habe ich mich sehr getäuscht. Seitdem habe ich so intensive Auf und Ab-Phasen erlebt, wie kaum vorher. Mein Mann fehlt mir immer und überall, und das spüre ich mit jedem Moment noch mehr. Er hat die Hälfte meines Herzens und meiner Seele mitgenommen, und diese Wunde wird solange ich bin, nicht heilen. Er war, ist und bleibt für mich nachwievor der wichtigste Mensch meines Lebens - einfach mein Lebensmensch.
    Und dass sich mit der Zeit die eine oder andere Bekanntschaft ohne besonderen Grund "zurückzieht", sei auch normal, habe ich oft genug gehört. Aber es ist für mich trotzdem "schmerzhaft", da kommt dann noch mehr das Gefühl des "Verlassenseins". Aber es ist mir in diesen Fällen nicht wert, dass ich da eventuell eine für mich ungewollte "Verstimmung" heraufbeschwöre, und unnötige Diskussionen führe. Ich habe so schon noch immer große Probleme meinen Alltag in den Griff zu kriegen, und manch "Problemchen ist für mich alleine jetzt ein Riesenberg". Auch das macht mir Angst, weil ich in meinem Leben privat wie beruflich fast immer alles ruhig und friedlich habe regeln können oder im Griff gehabt habe. Im Prinzip bin ich ein friedliebender und schüchterner Mensch, und möchte mich jetzt am liebsten unsichtbar machen und auf "Tauchstation" gehen. Ich habe jetzt seit ich alleine bin erst lernen müssen, auf andere zuzugehen. Denn bei uns, war es immer mein Mann wo gleich Kontakt und Bekannte gefunden hat, er war der aktivere Teil von uns Zwei. Wenn es nötig war, bin ich aber Diskussionen nicht aus dem Weg gegangen, immerhin war ich über 20 Jahre mit meinem Chef und dem Team zusammen, da habe ich mich berufsbedingt auch durchsetzen müssen und war quasi für das "Team, Mädchen für alles". Habe zum Glück mit einigen Kollegen/innen heute wieder mehr Kontakt, wie direkt nach meiner Pensionierung, und das ist ja auch ein "gutes Zeichen" und zeigt, dass ist geschätzt wurde und sich mancher Kontakt bis heute erhalten hat.
    Vor lauter Frust habe ich aber in den letzten Monaten einige "Gewohnheiten oder Eigenschaften" entwickelt, wo mir ab und zu selbst Sorgen bereiten. Unter anderem habe ich in den letzten Wochen Termine, wie mein Ehrenamt und regelmäßig zum Sport gehen, ausgelassen, was mir immer wichtig war. Einfach, weil mir jede Kraft und Motivation gefehlt hat. Jetzt versuche ich wieder konsequenter zu werden. Zudem habe ich eine ziemliche "Kauflust", und beim Essen bin ich oft auch völlig "aus dem Lot", und sündige. Was mir natürlich auch körperlich nicht gut tut, ich weiß es schon. Wie sagt ein Sprichwort: "Einsicht ist der erste Weg der Besserung". Hoffe dass ich mein Leben wieder etwas besser in den Griff bekomme und mein inneres Gleichgewicht eher finde.
    Jetzt hoffe ich, dass jetzt ab Herbst, wenn das Sommerloch vorbei ist, sich etwas neues für mich ergibt, bzw. dass meine "Leute" wieder mehr Zeit haben. Dazu überlege ich jetzt, vielleicht den einen oder anderen Kurs, Vortrag o.ä. zu besuchen. Du siehst ich überlege mir schon, was mich weiterbringen kann. Schön wäre es, wenn sich bei der einen oder anderen Veranstaltung die Möglichkeit für neue Kontakte ergibt.
    Es tut mir zurzeit einfach gut, wenn ich hier mal wieder meinen "Frust" von der Seele schreiben kann. Die Tage, wo ich jetzt momentan keine Verabredung oder sonstiges habe, tun mir einfach nicht gut, und ziehen mich nur weiter runter. Es frustriert mich, wenn ich mal einen ganzen Tag niemanden zum Reden oder nur auf ein kurzes Treffen finde.
    Liebe Grüße Veronika

    Hallo zusammen !



    Heute möchte ich mir nach längerer Pause hier im Forum
    meinen Frust und meine „Schmerzen“ von der Seele schreiben.; es ist wieder
    einer der vielen Tage, wie oft in letzter Zeit, wo ich auf mich alleine
    gestellt bin.


    Ab und zu halte ich das Alleinsein, schon für mich
    erstaunlich, relativ gut aus. Und dann ist plötzlich aus heiterem Himmel, und
    oft ohne erkennbaren Grund, wieder alles anders. Dann sitze ich z.B. beim
    Frühstück am Tisch und plötzlich fangen die Tränen unaufhörlich an, zu laufen,
    und kann mich dann lange nicht beruhigen. Starre dabei auf den leeren Platz mir
    vis a vis und dann ist der Tag meistens eh schon gelaufen.


    Ich habe es schon seit Wochen und Tagen immer wieder
    verschoben hier zu schreiben. Komme mir derzeit wieder vor wie auf der
    Achterbahn der Gefühle, aber meistens geht es zurzeit tief abwärts.


    Nun sind es inzwischen 17 Monate seit mich mein geliebter
    Schatz, Walter, verlassen hat müssen. Habe inzwischen auch viel Neues
    ausprobiert, um mein Leben irgendwie in den „Griff“ zu kriegen und in halbwegs
    geordnete Bahnen zu bringen. Aber ich vermisse ihn immer und überall, selbst in
    schönen Momenten wird mir sein Fehlen schmerzhaft bewusst. Und wenn ich z.B.
    nach einem Treffen oder Ausflug … nach Hause komme, da wird mir die Einsamkeit,
    das Verlassensein, die Endgültigkeit, umso stärker bewusst. Wenn ich
    beispielsweise auf Besuch bei der Familie war (wohnen ca. 40km weg), dann wird
    mir schon beim heimfahren „eng“, und ich denke nur daran, dass ich wieder
    zurück in meine Einsamkeit komme. Es schmerzt mich oft körperlich, sodass ich
    alle „Zustände“ kriege. In solch schwachen Augenblicken bete ich, flehe Gott
    und meinen Schatz an, dass sie mich einfach einschlafen lassen. Hie und da
    fehlt mir an solchen Tagen, wo ich absolut niemanden an meiner Seite habe,
    jegliche Kraft und Energie. Mein Herz und meine Seele hat erst wirklich Ruhe
    wenn ich hoffentlich mit meinem Schatz und allen Lieben, wieder vereint bin.


    Zurzeit ist sowie ein Sommerloch, viele aus meinem
    inzwischen mühsam aufgebauten Bekannten- und Freundeskreis sind im Urlaub oder
    mit ihren Familien beschäftigt, was ich ja auch verstehe; und außerdem haben sich in den letzten Monaten einige von meinen neuen Bekannten, wo im Anfang da waren, auf einmal zurückgezogen. Das sind Erfahrungen wo ich als besonders schmerzlich empfinde, dann fühle ich mich von allen verlassen. Und dann sind
    Tage wo mir 2 oder 3 Leute absagen, wenn ich versuche wenigstens ein kurzes
    Treffen zu verabreden. Und das sind dann Zeiten, wo ich mich dann schon zu
    Hause vergraben habe, und den ganzen Tag nur planlos in der Wohnung rumgetigert
    bin, und „pflege“ meinen Frust und Schmerz.
    Mein Leben ist, trotz einiger neuer Aktivitäten, so leer und
    sinnlos. Und ich versuche dann zeitweise alles „mitzunehmen“. D.h., ich
    unternehme viel und versuche unterwegs zu sein, nur um nicht in meinen vier
    Wänden zu sitzen und dann wieder zu grübeln. Es haben mir schon einige gesagt,
    ich solle nicht zu viel machen, dass sei auch nicht gut, das sei wie eine
    Flucht. Und genauso empfinde ich es auch zeitweise. Und ich habe mir den
    Gedanken, „das tue ich ja alles nur weil ich muss …“, noch nicht abgewöhnen
    können. Es erscheint mir alles so erzwungen und falsch; und ist kein Ersatz für
    mein früheres Leben.
    Habe schon ein paar gute „Engel“ wo oft für mich da sind,
    und mir schon geholfen haben, aber im Prinzip wiederholen sich doch alle
    Ratschläge (gut gemeinte) und manchmal weniger gut gemeinte. Da könnte ich dann
    sowie Amok laufen, wenn ich von Bekannten gewisse Sprüche höre, das ist einfach
    zum k…
    Man hat mir von Anfang an gesagt, die Trauer wird mit der
    Zeit erträglicher und ich soll dankbar sein für alle schönen Erinnerungen und
    die lange Zeit wo wir hatten. Aber genau die schönen Erinnerungen machen mich
    dann oft umso trauriger, denn dann kann ich den Verlust und die Trauer kaum
    ertragen. Da werde ich umso stärker dran erinnert, was ich verloren habe. Und
    bei mir haben sich so Gedanken – wie „nie wieder …. das, nie wieder das …
    eingebrannt. Das ist einfach nur grausam, dann möchte ich nur bei meinem Schatz
    sein.


    So nun möchte ich langsam zum Ende meines Stimmungsberichtes
    kommen. Entschuldigt, wenn ich so viel und durcheinander geschrieben habe, aber
    irgendwie ist es denke ich, auch gut dass ich den Weg hierher wieder gefunden
    habe. Obwohl ich mich ab und zu schon besser gefühlt habe. Die schöneren Tage
    sind dann wie ein Aufatmen und geben mir dann schon Kraft und Energie.
    Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Zuversicht.


    Liebe Grüße
    Veronika


    Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden
    kann" (Jean Paul)

    Unendliche Trauer !


    Hallo,
    heute möchte ich hier meinen ganzen Kummer, Trauer, Schmerz wieder mal von der Seele schreiben.
    Am kommenden Montag ist der 1. Jahrestag seit ich meinen liebsten Schatz verloren habe. Meine Gefühle und Gedanken, mein ganzes Denken und die Sehnsucht, alles dreht sich nur rund um den Jahrestag. Speziell die letzten Tage und Stunden in unserem Leben laufen bei mir wie im Film ab, und es wühlt alles wieder auf, es kommt mir alles so präsent vor, wie wenn es erst gestern gewesen wäre. Und wie ich die eigentlichen Minuten, morgen auf Montag um 0.05h überleben soll - der Gedanke daran ist schon der reinste Horror. Ich kann mich mit meinem neuen und ungewollten Leben immer noch nicht abfinden. Walter fehlt mir in jedem Augenblick des Lebens, ich warte nur auf den Tag, dass wir hoffentlich eines Tages wieder vereint sind und unsere Seelen wieder zusammen sind. Erst dann hat meine Herz und meine Seele Ruhe, es schmerzt einfach unglaublich. Und jetzt zum Jahrestag kommt alles wieder, das es mich fast "zerreißt". Ich kann mir nicht vorstellen wie ich die nächsten Tage überstehen soll. Es ist einfach zum Heulen. Und ich habe leider nicht ständig jemand, wo für mich da ist, und außerdem habe ich in den vergangenen Tagen gemerkt, dass das Reden, wo mir sonst oft Kraft und Mut gegeben hat, nichts nützt. Mir kommt vor, wie wenn die gutgemeinten Worte an mir vorbei gehen.
    Ja ich habe im vergangenen Jahr schon manche Lichtblicke, Fortschritte und viel Neues erlebt und gemacht. Aber das kommt mir immer noch so "falsch und erzwungen" vor. Denn ich mache das ja alles nur, weil ....
    Ich weiß schon, dass die Tage jetzt rund um den Jahrestag wieder alles quasi "auf Null" stellen, ich hoffe nur, das nächste Woche am Freitag, nach der Jahrtagsmesse, wieder ein wenig mehr Ruhe und Normalität, sofern man überhaupt davon reden kann, über mich kommt. Denn ich bin zurzeit auch körperlich sehr belastet und habe zudem eine gewaltige innere Unruhe in mir. Ich habe das Gefühl, als wenn ich explodieren würde.
    Ich halte oft Zwiesprache mit ihm und hoffe, dass er mich unterstützt und als mein persönliches Schutzengel, Mut und Kraft gibt. Ach, ich vermisse ihn so unendlich, dass es kaum zu ertragen ist. Am liebsten möchte ich einschlafen dürfen, damit ich endlich bei ihm bin. Erst dann werde ich meinen Frieden und Ruhe finden.
    So nun habe ich meinen totalen Frust hier wieder mal abgeladen. Es ist schon gut, wenn es hier auch nur "stille Mitleser" gibt.


    Ich wünsche Euch allen viel, viel Kraft und Mut, uns das unser aller Leben nach den Verlusten die Jede(r) von uns hier erlebt hat, wieder erträglicher wird (mehr erwarte ich mir gar nicht).


    Ganz liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Christine !


    Ich hatte nach langer Zeit wieder mal das Bedürfnis mich hier im Forum zu melden, um euch auch an meinen "Lichtblicken teilhaben" zu lassen, und von meiner "Entwicklung" zu berichten. Ja, ich habe jetzt schon gute Tage, aber dann kommt so plötzlich wieder ein Tief, und alles ist wieder anders. Aber inzwischen kann ich schon etwas besser mit den "Stürmen des Lebens" umgehen. Aber trotz allem vermisse ich meinen lieben Mann in jedem Moment meines Lebens. Ich denke unzählige Male am Tag an ihm und dann wird es mir oft "schwer und ich werde wieder wehmütig, und dann weine ich ganz hemmungslos. Hatte in letzter Zeit ein paar Gedenktage, wie z.B. unseren ersten Hochzeitstag, ohne ihn. Da war meine Stimmung für ein paar Tage im Keller. Und die kommenden Feiertage, und dann Anfang Januar der erste Geburtstag von ihm, da weiß ich noch nicht wie ich die Tage überstehen soll.
    Obwohl für Weihnachten habe ich seit gestern "einen Plan". Da hat mich die Familie eingeladen zwei Tage bei ihnen zu bleiben. Da bin ich schon froh und erleichtert, dass ich nicht so viel alleine sein muss, es wird trotz allem wahrscheinlich schwer genug.


    Heute war ich nach zweimonatiger Pause, weil es mir vorher relativ gut gegangen ist, wieder das Trauercafe besucht. Da haben die zwei Hospizmitarbeiterinnen wo ich schon seit Monaten kenne, mir gratuliert, wie ich jetzt "drauf bin" und was ich alles mache. Das freut mich natürlich schon, und macht mich etwas Stolz. Und ich hoffe das Walter auf mich auch Zufrieden und Stolz ist, wie ich mein neues Leben meistere.


    Ich wünsche Dir, und allen hier im Forum, noch eine ruhige und trotz allem besinnliche Adventzeit. Wenn ich auch gerade in diesen Tagen, wenn man überall vom Familienfest redet, schon die "Krise" kriege. Denn der wichtigste Mensch in meinem Leben ist nicht mehr da, und das schmerzt unendlich.


    Alles Liebe
    Veronika


    Durchkreuztes Leben –
    Vieles kann man im Leben
    nicht verstehen.
    Besser ist es, Tag für Tag
    tapfer das Leben zu
    bestehen.

    Hallo,
    heute möchte ich mich nach langer Zeit mal wieder melden. Ich habe inzwischen sehr turbulente Zeiten und viele Stürme überstanden. Und ich habe inzwischen für mich beschlossen, für mein neues Leben, zu kämpfen. Denn entweder "gehe ich unter", habe ich gedacht, oder ich versuche aktiv etwas zu tun. Auch wenn es nach wie vor Talfahrten gibt, und ich sogar durch die vielen Auf und Ab´s mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und teilweise immer noch habe. Den Tod meines über alles geliebten Mannes kann ich oft immer noch nicht akzeptieren. Er fehlt mir in jedem Moment meines Lebens, dass es einfach nur unglaublich weh tut. Ich komme mir wie amputiert vor. Die Lücke die entstanden ist, wird sich durch nichts und niemand schließen lassen. Die Liebe zu ihm ist unendlich, und endet nicht "bis das der Tod euch scheidet". Ich warte auf den Tag, dass unsere Seelen wieder vereint sind. Denn egal wo ich bin oder was ich tue, es kommen mir immer 1001 Erinnerung, Gedanken, Gefühle und Bilder.


    Ab und zu kann ich jetzt schon für Momente dankbar auf die schönen Jahre, wo wir hatten, zurückblicken. Aber oft sind es gerade die Erinnerungen, die mir das Herz auch schwer machen, und ich den Verlust dann noch intensiver empfinde.


    Aber in den letzten Wochen und Monaten habe ich viel Neues angefangen und hatte das Glück, das ich wirklich tolle Leute kennengelernt habe, wo mich wirklich unterstützen und durch die schwierigen Zeiten "tragen". Manche bezeichne als meine "hilfreichen Engel". Es ist für mich schön zu wissen, dass ich neue Kontakte und Freundschaften gefunden habe. Das gibt mir doch Mut, Kraft und Zuversicht. Auch wenn es wieder mal Tage gibt, wo ich mich am liebsten verkriechen würde. Speziell bestimmte Gedenktage und Feiertage, sind sehr schwierig, da weiß ich oft nicht, wie ich diese Tage überstehen soll. Ich darf zum Beispiel überhaupt nicht an die kommenden Feiertage denken, da würde ich mich am liebsten verkriechen. Obwohl meine kleine Familie für mich da ist, es wird halt nie mehr wie früher und das erste Mal die Feiertage ohne meinen Schatz. Ich weiß noch nicht, wie ich das schaffen kann und soll...
    Ich habe im Trauercafe zwei "Leidensgenosinnen" kennengelernt, und die sagen das gleiche. Am besten suchen wir uns einen Rückzugsort und machen Winterschlaf. Aber das Leben ist leider kein "Wunschkonzert".
    Inzwischen habe ich angefangen mich einmal wöchentlich, einen halben Tag, ehrenamtlich zu betätigen. Das macht mir viel Freude, und ich lerne neue Leute kennen, kann und darf etwas sinnvolles tun, und das tut mir letztendlich gut, das ich wieder einen fixen Termin mehr in der Woche habe.
    Dann habe ich in den letzten Wochen einige Vorträge und Seminare besucht. Ich beschäftige mich jetzt ganz intensiv mit dem Leben, den Glauben, mache Entspannungsübungen ....


    Ihr seht, ich mache wirklich viel. Eine Freundin vom Hospiz, und auch andere, haben mich schon "gewarnt", ich soll alles langsamer angehen und einen Gang runterschalten. Ja, ab und zu merke ich schon, das manche Tage so ausgefüllt sind, dass ich danach froh bin, wenn ich wieder meine Ruhe zu Hause habe.
    Ich wünsche allen, die selbst einen geliebten Menschen verloren haben, ganz viel Mut, Kraft und Zuversicht.
    LG Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Liebe Christine !
    Ach ich verstehe dich nur allzu gut, auch ich habe zurzeit wieder eine Phase der Sprachlosigkeit, alles wird mir zuviel bzw. erscheinen mir meine ganzen Aktivitäten wieder, oder immer noch, "so künstlich und hohl", ich will oft einfach meine Ruhe haben.
    In solch schlaflosen Nächten wie heute kommt mein ganzer "Weltschmerz" hoch und überrollt mich einfach. Ich vermisse meinen Mann mit jeden Tag mehr und wäre am liebsten mit ihm wieder vereint. Heute ist für mich der 168. Tag meiner neuen Zeitrechnung. 168. Tage Gefühlschaos, mit Gefühlen wie Trauer, Einsamkeit ... : Zeitweise habe ich keine Tränen mehr, dann fühle ich mich nur einfach ausgebrannt und leer und denke nur, "mein Gott warum ..."?
    Ich schicke dir etwas von meiner bescheidenen Kraft, ich teile sie mit dir. Ab und zu blicken ja bei mir ein paar Sonnenstrahlen durch. Grundsätzlich passt aber meine Stimmung zum derzeitigen Wetter.
    Liebe Grüße
    Veronika
    Ich habe schon bessere Stunden und Tage erlebt, als jetzt. Ich kann es dann gar nicht verstehen, warum es mich wieder so runterzieht. Das ewige Auf und Ab hört einfach nie auf, und das macht mir Angst.

    Liebe Jutta !
    Ich bin mit einer lieben Nachbarin zu der Beerdigung gegangen, obwohl ich lange überlegt habe, ob ich es mir antun soll. Die Verabschiedung wurde vom Verein "Abschied in Würde" gestaltet, und war, da ich es das erste Mal so erlebt habe, doch sehr feierlich und persönlich gestaltet. Es hat schon Momente gegeben, wo für mich sehr berührend waren und ich schon überlegt habe, zu "flüchten". Ich habe es aber dennoch ausgehalten und meine Nachbarin hat mir immer wieder für Augenblicke die Hand gehalten, was mir ein gutes Gefühl gegeben, und beruhigt hat.
    Ansonsten habe ich jetzt recht turbulente Tage, so wie das Wetter zurzeit, hinter mir. Ich kann sagen, dass ich jetzt auch schon ein paar gute Stunden oder Tage, wo ich mich auch wieder freuen kann, erlebt habe. Für mich ist oft das Nachhausekommen nach einem schönen Tag, das schlimmste, wenn ich in die leere Wohnung komme, ist die Leere kaum zu ertragen. Und dann erfassen mich wieder die Wellen und ziehen mich runter. Da kommen wieder die ganzen Gefühle "hoch". In solchen Augenblicken bin ich dem Chaos und der Trauer hilfslos ausgeliefert, und alles erscheint mir so schmerzlich, mühsam und sinnlos.
    Letzte Woche habe ich beim Trauercafe, obwohl ich vorher schon zweimal dort war, Leute getroffen, wo wir gleich gemerkt haben, dass wir "auf der selben Wellenlänge sind", wir haben schon mehrmals miteinander telefoniert, und haben uns auch schon in der Stadt verabredet. Es ist gut wenn man mit Betroffenen reden kann, da weiß jeder genau von was man redet, oft auch ohne viele Worte. Oder sich einfach mal zum Trost in den Arm nehmen, das tut so unendlich gut. Mal sehen was in Zukunft draus wird.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht, sowie hoffentlich noch einige schöne Sommertage mit viel Sonnenschein für uns Alle.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Hallo liebe Jutta !
    Es macht mich fast "sprachlos", wenn ich deine Zeilen lese. Dass nach so einer langen Zeit durch die Verabschiedung bei dir wieder alles aufgewühlt wird, und du in einem "großen tiefen Tal" bist. Aber wie du mir auch schon geschrieben hast, kommt danach hoffentlich bald wieder ein "Lichtblick". Aber das ist dir in deiner jetzigen Verfassung und Gefühlslage kein großer Trost. Mir geht es genauso, wenn mir jemand sagt oder schreibt das die Hoch- und Tief´s "normal" seien, fehlt mir auch der glaube daran und tröstet mich momentan nicht wirklich.
    Ich stehe auch vor der Entscheidung, ob ich am kommenden Freitag an einer Beerdigung teilnehme oder nicht. Es ist der Mann von einer Nachbarin und guten Bekannten, wo sich in den ersten Wochen, wo ich Walter verloren habe, sich ab und zu um mich gekümmert hat. Da fühle ich mich fast verpflichtet hinzugehen. Aber wenn ich daran denke, will ich mich der "Situation" jetzt noch nicht aussetzen. Ich glaube nicht, dass ich das Aushalte, da wird sicher alles wieder "hochkommen" und mich "aufwühlen", denn es sind ja doch erst 5 Monate her seit ich Walter verloren habe. Das "für und wider", soll ich hingehen oder nicht, beschäftigt mich jetzt schon sehr und ist für meine eigene Verfassung gar nicht gut.
    Ich habe auch sonst zurzeit wieder mit dem Gefühlschaos zu kämpfen. Nach guten Stunden oder Tagen, ist der "Absturz" momentan umso tiefer. In solchen Momenten vermisse ich IHN unendlich, und denke nur "warum .... ". Aber bringt mich nicht weiter, und halte es momentan wie das Wetter. Auf Regen folgt wieder Sonnenschein.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Trost.
    Ich umarme dich ganz herzlich
    Veronika

    Liebe Barbara !
    Liebe Jutta !
    Wenn ich eure Zeilen lese, wie ihr eure Gedanken und Gefühle beschreibt, dann kann ich dem nur zustimmen. Die Schilderungen von euren Gefühlen und Gedanken könnten genauso von mir sein, denn auch ich bin hin und hergerissen. Es gibt Stunden oder auch mal einen Tag wo ich mit der Trauer besser umgehen kann, und dann "bricht wieder alles über mich zusammen". Und ich fühle mich hilflos und so leer, das die Sehnsucht kaum zum Aushalten ist, es tut mir ab und zu körperlich weh.
    Die vielen schönen und positiven Erinnerungen, an die ich mich auch voll Dankbarkeit erinnere, kann mir niemand nehmen, die werden immer Teil meines Lebens sein. Aber genau die Erinnerungen machen mir auch oft bewusst, was ich verloren habe, und alles läuft wie ein Film bei mir ab. Jeder neue Tag ist für mich eine Herausforderung und ein Kampf, und ich bin dankbar wenn es mir wieder mal besser gelingt. Dann denke ich, Walter hätte es so wollen, dass ich "meinen Weg" gehe.
    Ich wünsche Euch viel Kraft und Zuversicht.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Danke für die Nachfrage, aber gestern nach dem Sport hatte leider niemand mehr Zeit. Zur Zeit kommen weniger Leute ins Fitneßstudio, liegt wohl an den Sommerferien. Deshalb bin ich am Nachmittag, in einer Regenpause", alleine spazieren gegangen und habe mich dann mit dem "bißchen" Haushalt beschäftigt.
    Später hatte ich noch einen langen und hilfreichen Anruf von einer Freundin, sie ist auch offiziell als Trauerbegleiterin beim Hospiz. Sie hat mich schon oft aufgebaut, mit ihr kann ich zur Not auch noch spät Abends telefonieren, wenn mir danach ist. Denn sie selbst hat ihren Mann auch vor einigen Jahren verloren, weiß also als Betroffene am Besten wie ich mich fühle. Sie ist für mich inzwischen zu einer wichtigen Stütze geworden. Ich bezeichne sie "als meinen persönlichen Engel".
    Ist deine Hand inzwischen wieder voll einsatzfähig? Ich hoffe es geht dir wieder besser und du hast keine Schmerzen mehr. Ja, so eine Verletzung oder eine Krankheit, kann mich (uns) schon aus der "Bahn werfen". Da wird einem wieder voll bewusst, dass man alleine ist, und keine Soforthilfe von unserem Liebsten mehr da ist.
    Die Vorstellung, dass bei mir gesundheitlich was ist, und mein Mann, der in solchen Fällen alles getan und erledigt hat, verunsichert mich und macht mir Angst.
    Ich wünsche dir eine ruhige und schöne Woche. Hoffentlich kommt bald wieder mal die Sonne, sonst werde ich noch trübsinniger.
    LG und Umarmung
    Veronika

    Hallo liebe Schnee !
    Es tut mir sehr leid, dass du an diesem für dich besonderen Tag so alleingelassen wirst mit deinen Erinnerungen. In dem Moment, kann ich mir vorstellen erfasst dich wieder die Trauer und die Realität holt dich wieder ein. Dass du traurig bist, dass niemand an den Geburtstag von deinem Liebsten gedacht hat, verstehe ich gut. In solchen Momenten möchte man sich sicher zu Hause "verkriechen" und nur heulen, und die ganze Welt "vergessen".
    Von anderen darf man sich anscheinend nicht zu viel erwarten, dass sie an solche speziellen Tage denken. Da sind wir mit unseren Erinnerungen, der Trauer und den ganzen wiederauflebenden Gefühlen alleine. Im Prinzip ist man bei aller Hilfe von außen, doch mit seinen Gefühlen, der Trauer, dem "Vermissen" .... alleine, und muß da durch. Das Leben ist seit unserem Verlust einfach jeden Tag ein "Kampf". So empfinde ich es derzeit. Und es ist eine endlose Berg- und Talfahrt.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, Trost und Zuversicht.
    Lass dich umarmen [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    Alles liebe
    Veronika

    Liebe Karla,
    mein herzliches und aufrichtiges Beileid zum Verlut deiner Tante.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Zuversicht für die kommende Zeit.
    Wenn ich hier lese, was du schon für Verluste erlitten hast, da werde ich gegenüber meinem eigenen Schicksal richtig "demütig". Deine Lieben, wo du verloren hast, mögen dich und die Familie als Schutzengel begleiten. [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/005.gif]
    Liebe Grüße
    Veronika

    Hallo liebe Trauerelfe !
    Meine mühsam "erarbeitete und aufgebaute gute Stimmung" ist heute wieder völlig dahin, und das Gefühlschaos hat mich wieder erfasst.
    Gestern und heute habe ich ein paar positive Erlebnisse gehabt, aber es ist auch einiges auf mich "eingestürmt" wo nicht so gut "gelaufen" ist, wodurch ich wieder auf "Talfahrt" bin. Es ist zum Verzweifeln, den oftmals schnellen Wechsel der Gefühle, damit kann ich immer noch nicht gut umgehen. Da "bricht meine Welt" wieder mal zusammen. Ich bin froh wenn das Wochenende wieder vorbei ist. Morgen vormittag habe ich wenigstens das "Sportstudio" als Fixpunkt, da kann ich mich abreagieren. Und wenn ich Glück habe, treffe ich ein paar Frauen, mit denen ich reden oder noch einen Kaffee trinken gehen kann.
    Ich wünsche Dir einen ruhigen und schönen Start in die neue Woche.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Ich kann dich gut verstehen, dass man in so einer Situation, wo im "normalen Leben eine Kleinigkeit" wäre, verzweifelt, und den Partner noch mehr als sonst vermisst. Da wäre der Mann an unserer Seite, wo uns verarztet, getröstet und wenn nötig "kulinarisch" verwöhnt hätte. Und bei gewissen "Handgriffen", wie jetzt bei dir einen Verband machen, oder ähnliches, da muss man sich selbst behelfen oder Hilfe bei anderen suchen. Was aber auch nicht immer einfach ist. Ich hoffe das es deiner Hand inzwischen wieder besser geht und du wieder ohne "Behinderung" den Alltag im "Griff" hast.
    Ich habe auch schon, wenn ich wieder total im Trauerloch versinke, solche Gedanken gehabt, wie es funktionieren soll oder wer hilft und "bemuttert" mich, wenn ich krank werde oder sonst auf Hilfe angewiesen bin. Da habe ich richtige Panik davor, dass ich alleine ohne Hilfe und "Zuspruch dastehe". Es muss ja nichts "großes" sein, aber selbst bei einer simplen Verkühlung, ist mein Mann immer und überall da gewesen. Er ist dann z. B. in die Apotheke, hat eingekauft, mir mein Lieblingsessen gekocht oder besorgt usw. Ich kann und mag es mir gar nicht vorstellen, wie ich das jetzt alleine auf die Reihe kriegen soll. Denn egal ob Nachbarin, MOHI oder Krankenpflegeverein, darum muss man sich ja immer erst bemühen. Und mein Mann war Tag und Nacht einfach da für mich. Es hat auf Gegenseitigkeit beruht, genauso habe ich immer alles für ihn getan, was für mich (uns) selbstverständlich war.
    Ich wünsche Dir, dass es mit deiner Stimmung bald wieder aufwärts geht und du wieder sonnige Tage hast. [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    Alles Liebe
    Veronika

    Hallo liebe Monika !
    Ich möchte dich in meinem Namen hier begrüßen und dir mein tiefes Mitgefühl zum Tod deines Mannes aussprechen. Ich glaube, da verstehen wir alle ohne viele Worte was wir zurzeit "durchmachen", um unser "neues" Leben irgendwie in den Griff zu bekommen.
    Das Leben ist momentan anstrengend, ein auf und ab, wie eine Achterbahnfahrt kommt es mir vor. Die speziellen Gedenktage habe ich ja, wie du zuvor schon gelesen hast, dank Unterstützung gut verbracht. Eigentlich viel besser als ich erwartet bzw. befürchtet hatte. Wenn ich auch viele wehmütige Augenblicke hatte und IHN schmerzlich vermisst habe bzw. immer und überall vermisse. An das Alleinsein und die Einsamkeit habe ich mich noch nicht gewöhnt. Auch wenn ich tagsüber ziemlich viel unternehme und unterwegs bin, am Abend ist es nach wie vor einfach am schlimmsten, wenn ich alleine in der Wohnung bin.
    Ansonsten hatte ich in letzter Zeit schon einige gute Stunden bzw. Tage, die wie kleine Lichtblicke, oder eine Verschnaufpause für mich sind. Das Trauerloch kommt dann sowieso immer wieder und holt mich zurück auf den Boden, in die derzeitige Realität.
    Ich war auch schon im Trauercafe und habe auch schon Einzelgespräche mit einem Trauerbegleiter geführt. Es ist schon gut, wenn da jemand ist der einem zuhört, tröstet und Tipps gibt, und sagt, das meine Gefühle und meine Gedanken wo ich zurzeit habe, normal sind, das sei einfach "Trauerarbeit". Aber schlussendlich ist man doch mit seiner Trauer und dem Gefühlschaos doch alleine, und muss damit fertig werden.
    Liebe Grüße
    und viel Kraft und Zuversicht
    Veronika

    Liebe Christine !
    Ja in den letzten Tagen rund um meinen Geburtstag hatte ich eine gute Zeit, dank meiner kleinen Familie und Freunden. Das Hoch war mir selbst schon unheimlich, und ich habe den üblichen "Rückfall" schon förmlich erwartet. Nun hat mich die Realität wieder eingeholt und die alten, schon bekannten Gefühle in ihrer ganzen Heftigkeit haben mich wieder voll erwischt. In diesen Momenten fühle ich mich so einsam, verloren, traurig und hilflos. Habe in den letzten Nächten deshalb auch kaum geschlafen, weil ich so unruhig war und viel und oft bis zur Erschöpfung geweint habe. Ich komme momentan gegen mein Gefühlschaos nicht an. Das Gedankenkarrusell dreht sich wie von selbst.
    Aber ich unternehme trotz allem nach wie vor einiges und versuche aktiv zu werden oder zu bleiben. Auch wenn ich mich ab und zu lieber zu Hause einigeln möchte.
    Dann habe ich momentan auch noch immer mit der Bürokratie zu kämpfen, was mich auch nicht gerade aufbaut, sowie ein auch noch ein paar andere Probleme. Das alles ist alleine schwer zu bewältigen, da merke ich wieder mal, wie sehr mir Walter mit Rat und Tat fehlt. Das alles fördert nicht gerade meine Laune und meine Lebensfreude. Aber er hat immer zu mir gesagt: "Zusammen sind wir stark und schaffen alles, so schlimm kann es nicht sein". An diese Worte denke ich jetz oft, und deshalb versuche ich mein Bestes zu geben, damit er im Himmel auf mich Stolz sein kann.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Hallo liebe Christine !
    Danke für die guten Wünsche zum Geburtstag, auch wenn ich den Tag heuer "gerne vergessen hätte". Ich habe mich schon lange vorher vor diesem Tag gefürchtet. Das erste Mal alleine, ohne meinen Walter, es sind ja erst 4 1/2 Monate seit er nicht mehr bei mir ist.
    Aber ich habe den Tag doch erstaunlich gut überstanden, denn ich war bei meiner kleinen Familie und die haben mir die letzten Tage so angenehm als möglich gemacht und mich auch verwöhnt. Natürlich sind viele Emotionen hochgekommen und auch Tränen geflossen. Aber das habe ich ja auch so erwartet, aber insgesamt war es doch eine gute Zeit, mit einigen Lichtblicken. Wir habe auch mit der Familie viel über Walter geredet und wie früher so ein Tag abgelaufen wäre. Ich habe mir vorgestellt, dass Walter auch an diesem besonderen Tag bei mir ist und mir Trost und Kraft gibt. Mir war es wichtig, dass ich an diesem Tag nicht alleine in unserer Wohnung sitze, wo ich viel zu viel Zeit zum Grübeln gehabt hätte, der ganze "Schmerz über mich hereingebrochen" wäre und mich außerdem alles an IHN erinnert. Aber vor den Erinnerungen kann ja ja eh nicht davonlaufen, das spielt sich bei mir im Kopf und im Herzen ab, oft ob ich will oder nicht.
    Ich weiß schon dass ich da durch muss, aber ab und zu verzweifle ich trotzdem und alles erscheint mir so sinnlos und das ewiger Auf und Ab "ermüdet" mich.
    Ich versuche aber trotzdem mit meinem neuen Leben zu Recht zu kommen und unternehme einiges (z.B. mehr Sport, Verein, ich bemühe mich neue Kontakte zu Knüpfen usw.).
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Ja, ich habe schon einige neue Kontakte geknüpft, aber das bringt mir nur bedingt was. Denn mir geht es genau wie Dir, die Abende zu Hause sind entsetzlich. Da fühle ich mich oft einsam und verlassen und wünsche mir nichts sehnlicher als das mein Mann noch da wäre. Denn wir haben viel und oft miteinander geredet, über "Gott und die Welt". Und da ich eher die "Grüblerin und zurückhaltende" bin, fällt es mir ab und zu schon schwer, auf fremde Menschen zuzugehen und überhaupt mich zu "öffnen". Es war mein Mann der gleich Kontakt hatte zu anderen und einfach "locker" mit Menschen umgehen konnte. Ich bin vielfach einfach nur "dabeigewesen". Aber jetzt muss ich es lernen, dass ich auf mich alleine gestellt bin. Und das fällt mir oft sehr schwer, und eigentlich will ich es jetzt oft nicht. Ich mache es ja nur, damit ich nicht alleine zu Hause total vereinsame.
    Ich mache oft keine konkreten Pläne, sondern ich lebe von Tag zu Tag und schaue dass es irgendwie weitergeht. Auch wenn ich es nicht will, aber Walter hätte es gewollt, dass ich mein Leben lebe und mich nicht "hängen" lasse. Also mache ich Schritt für Schritt, und manchmal einen Schritt zurück.
    Heute ist übrigens der 122. Tag meines neuen Lebens - einfach unvorstellbar und so schmerzhaft.
    Ich wünsche Dir alles gute und viel Kraft.
    Alles Liebe
    Veronika
    "Glauben heisst, die Unbegreiflichkeit Gottes auszuhalten".

    Liebe Christine !
    Liebe Jutta !
    Ich danke Euch für die aufmunternden Worte und auch für die Ehrlichkeit, dass ich mir bei meiner Verarbeitung der Trauer nicht so schnell und zu viel erwarten darf. Ich habe schon gemerkt, dass es oftmals eine Berg- und Talfahrt ist und meine Gefühle außer Kontrolle sind. Das sind dann so schwere Momente, dass ich kaum weiß, wie ich das bewältigen soll. Denn meine Einsamkeit, speziell zu Hause am Abend, die ist fast nicht zum Aushalten. Denn Walter und ich waren kaum einen Tag getrennt, und der Abend war mit speziellen Ritualen verbunden.
    Ich kann es ab und zu selbst nicht verstehen, denn ich habe schon mit Freundinnen und Bekannten ein paar gute Stunden, aber danach ... Irgendwie ist es ermüdend, so auf der "Stelle zu treten". Dann sehne ich mich besonders nach meinem Walter und halte hie und da Zwiesprache mit ihm und habe ihn auch schon "wütend und verletzt vorgehalten", warum er mich alleine gelassen hat und was ich ohne ihn tun soll und wie ich weiterleben soll". Aber da kommt "kein Echo von oben".
    Ich werde die kommenden zwei besonderen Tage bei meiner Familie verbringen und auch dort übernachten. Das Alleinsein, besonders am Geburtstag würde ich wohl kaum verkraften. Da habe ich schon einige Zeit richtige Panik vor diesen Tagen. Denn morgen am 10.7. ist unser 42. "Kennenlerntag", mein Vater ist auch an diesem Datum von uns gegangen, und am anderen Tag der Geb. Das sind schon Tage wo für ich, und früher auch für Walter, immer untrennbar miteinander verbunden waren.
    Was wir zusammen mit der Familie am Geb. unternehmen, wissen wir noch nicht so genau, das werden wir je nach Wetter spontan entscheiden. Aber die Hauptsache ist für mich, dass ich nicht alleine bin, und diese Woche schnell vorbeigeht.
    Ich danke Euch beiden für die guten Wünsche und Gedanken. Ich bin froh und dankbar, dass es Euch gibt.
    Alles liebe
    Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Es ist schön, wenn du von so einem positiven Erlebnis berichtest und uns daran teilhaben läßt. Wenn sich jemand unverhofft meldet und Interesse zeigt, dann ist es wirklich was besonderes. Das zeigt dann doch die Wertschätzung dir und auch deinem Mann gegenüber, und das man nicht von allen vergessen wird.
    Ich habe inzwischen auch schon einen neuen und größeren Bekanntenkreis .... aufgebaut und Kontakte geknüpft. Es sind auch ein paar Leute von sich aus "auf mich zugekommen", was mich besonders freut und teilweise wundert, was die von mir "Trauerweide" wollen. Aber es gibt trotzdem immer wieder Tage, da haben entweder "alle oder niemand" Zeit. Ab und zu denke ich dann, "das mich alle verlassen haben", wenn ich an einem Tag z. B. mehrere "Absagen kriege". Wenn ich an einem Tag 3 oder 4 "Termine oder Treffen" habe, dann ist es mir oft zuviel und ich bleibe dann ab und zu lieber zu Hause und will meine Ruhe haben. Tage an denen nichts los ist, mit denen kann ich noch schlecht umgehen, da fällt mir früher oder später die "Decke auf den Kopf". Da fehlt mir dann mein lieber Mann unendlich. Die Gedanken an ihn tun oft unheimlich weh und ich weiß nicht wie ich ohne ihn weiterleben soll. Ich bemühe mich ja wirklich um irgendwie einen "geregelten Alltag" hinzukriegen, aber es ist jeden Tag oder oft innerhalb von Stunden anders. Manchmal geht es besser und dann kommt oft wieder ein tiefes Loch.
    Nun ja, ich will nicht weiter jammern, werde jetzt mal versuchen ein paar Stunden zur Ruhe zu kommen.
    Ich wünsche Dir und allen anderen eine gute Woche mit viel Kraft und Zuversicht.
    LG Veronika



    "Glauben heisst, die Unbegreiflichkeit Gottes
    auszuhalten".