Beiträge von nyRXYixO

    Hallo,
    ich möchte mich heute wieder mal nach Tagen, in denen ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen habe, wieder mal melden. Ich komme mir vor, wie wenn ich mich im Kreis drehen würde. Es gibt Stunden und hatte sogar auch schon mal einen relativ guten Tag, wo ich halbwegs abschalten kann und sogar mal kurz Freude empfinden kann. Aber das Tief kommt oft so schnell und unvermittelt, dass ich gar nichts, aber auch gar nichts, dagegen tun kann. Es kommen dann wieder Gedanken und Gefühle hoch, wie sehr ich meinen Mann vermisse und wie unendlich ich ihn immer lieben werde und in meinem Herzen trage.
    Ich habe ja schon einiges (Arzt, Psychotherapie, Trauercafe ...) ausprobiert, was mir helfen könnte, aber es nützt zurzeit alles nur kurzfristig, und dann fühle ich mich oft schlechter als am Anfang. Ich kann es gar nicht verstehen, dass meine ganze Mühe und mein Kampf mich nicht weiterbringt. Natürlich braucht es viel Zeit und Geduld, dass weiß ich vom Verstand her schon, und rede es mir selbst immer wieder ein, aber mein Herz ist so schwer und weint und sagt was ganz anderes - ich vermisse ihn so unendlich.
    In der nächste Woche habe ich zwei sehr spezielle "Gedenktage". Je näher die Termine kommen, umso mehr kommt bei mir Panik auf und ich weiß noch nicht, wie ich das schaffen soll. Am liebsten würde ich mich verkriechen, bis alles vorbei ist.
    Ich wünsche allen eine gute und erträgliche Zeit und hoffentlich mehr Kraft und Zuversicht, als ich sie zurzeit habe.
    LG Veronika

    Hallo,
    habe gestern im Trauercafe folgendes Gedicht bekommen und wir haben auch darüber geredet wo ich mich momentan sehe und über die einzelnen Farben diskutiert. Es hat mich sehr berührt und angesprochen, deshalb möchte ich es Euch weitergeben.


    Farben der Trauer


    Meine Trauer ist rot
    für die Unruhe in mir.


    Meine Trauer ist blau
    für die Einsamkeit, die Leere
    und alle ungestillten Sehnsüchte.


    Meine Trauer ist schwarz
    für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.


    Meine Trauer ist braun
    für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.


    Meine Trauer ist gelb
    für alle Schätze, die mir dennoch zuteil werden,
    für das Licht, das immer wieder für mich scheint
    und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.


    Meine Trauer ist grün
    für die Hoffnung, die Zuversicht
    und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.


    Meine Trauer ist weiß
    für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten,
    mich trösten und Balsam meiner Seele sind
    und für die Kraft,
    die mich durch diese Zeit trägt,
    ohne dass ich ihren Ursprung kenne.


    Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop
    für alle Gefühle in mir,
    die sein wollen und sein dürfen.
    Ich lasse sie zu und halte sie aus,
    gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.


    LG Veronika

    Liebe Trauerelfe !
    Ich kann dich nur allzu gut verstehen, dass so ein Fest wie eine Hochzeit, wo alles fröhlich ist, eine Belastung ist und du dich im Nachhinein nicht gut gefühlt hat. Bei dem Fest bist du sicher auch an die eigene Hochzeit erinnert worden, und das ist besonders hart und schmerzlich.
    Ich habe jetzt in der relativ kurzen Zeit (3 1/2 Monate) seit mein Mann nicht mehr ist, auch schon mehrere Gedenk- und Geburtstage in der Familie "mitfeiern" müssen. Da war jeder einzelne Tag für mich schlimm, die Erinnerung hat mich immer und überall eingeholt. Und wenn ich nach Hause gekommen bin, dann ist es mir fast immer genauso gegangen wie dir, ich habe geheult ohne Ende. Heute ist für mich auch wieder so ein besch... Tag, deshalb bin ich um diese Zeit hier im Forum noch unterwegs. Erstens bin ich zu erschöpft und aufgeregt, und kann aber trotzdem noch nicht schlafen.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und das wieder Tage mit einigen Lichtblicken für uns kommen mögen.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Hamida !
    Momentan ist meine Trauer und der Schmerz nicht mehr zum Aushalten, ich weiß schon gar nicht mehr wie ich die Zeit überstehen soll. Wenn es nur ein Schritt zurück wäre, ich habe aber das Gefühl, dass nach ein paar schönen Stunden, welche durchaus ein Lichtblick sind und mir guttun, der Absturz zurzeit immer tiefer und schlimmer wird.
    Heute war ich z. B. am Vormittag im Trauercafe, was zum großen Teil schon gut war, aber natürlich auch mit Emotionen verbunden war. Danach war ich bei der Familie auf Besuch. Und seit ich am Abend nach Hause gekommen bin, ist es mit meiner Beherrschung vorbei. Ich heule mir jetzt zu später Stunde die "Augen aus", und flehe zu Gott und zu meinem Schatz, dass sie mich erlösen von allem. Ich sehe immer weniger Sinn in der Zukunft. Es ist zum Verzweifeln, das steile Auf und Ab halte ich kaum mehr aus.
    Ich weiß, ich bin wahrscheinlich etwas ungerecht, und jammere, denn es geht ja dir und allen anderen hier im Forum auch nicht besser. Aber die Trauer muss doch jede(r), bei aller Unterstützung, allein verarbeiten.
    Ich danke Dir noch für den Wunsch auf ein erträgliches Wochenende, aber wie du hier siehst, ist es eher ein "Katastrophen-Wochenende für mich.
    Ich wünsche Dir einen schönen und hoffentlich erträglichen Sonntag und eine gute Zeit mit viel Kraft und Mut.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Ramona,
    es tut mir leid, wenn ich vielleicht ein wenig Gedankenlos und unsensibel reagiert und geschrieben habe. Es war keinesfalls meine Absicht, dass ich Dir "zu Nahe trete". Ich habe zu wenig genau gelesen, dass bald der Jahrestag deines Mannes ist. Da ist es natürlich schon verständlich und auch klar für mich, dass je näher so ein Jahrestag oder sonst ein besonderer Gedenktag oder Geburtstag kommt, die Trauer und der Schmerz einen wieder einholen.
    Auch ich habe, obwohl mein lieber Mann erst 3 1/2 Monate nicht mehr lebt, auch schon einige besondere Gedenktage und Geburtstage irgendwie überstehen müssen, und dass ist unendlich schwer und es schmerzt, dass ich ab und zu nicht mehr weiß, was ich tun soll, damit es weiter geht oder etwas leichter wird. Aber habe nicht viel Geduld mit mir selbst, und bin jetzt ab und zu vielleicht zu spontan und unüberlegt, das weiß ich und gebe ich auch zu. Deshalb bitte ich nochmal um Nachsicht, wenn ich dich irgendwie gekränkt haben sollte.
    LG Veronika

    Liebe Ramona !
    Ich kann nur allzu gut mitfühlen, dass jetzt wenn es draußen schön ist und alles grünt und blüht, trotzdem "schwarze" Gedanken kommen. Ich habe mich seit dem Frühling schon oft gefragt, warum scheint die Sonne und blüht alles weiter, wie wenn nichts gewesen wäre. Warum "dreht sich die Welt überhaupt weiter".
    Wir hatten auch für diese schönen Wochen viele Pläne und mein Mann hat es immer genossen draußen in der Natur zu sein. Ab und zu für ein paar Stunden kann ich es schon in genießen, aber spätestens wenn ich wieder alleine zu Hause bin, dann komme ich ins Grübeln und denke hie und da, die ganze Welt "kann mich mal ..". Dann will ich niemanden sehen oder hören.
    Ich habe es selbst erfahren wie schwer der Kampf ist und das ewige auf und ab ist "ermüdend". Wenn ich mal einen halbwegs guten Tag habe, bin ich ein wenig euphorisch und denke jetzt geht es langsam "aufwärts". Aber der "Absturz" kommt garantiert und die Realität holt mich immer wieder ein.
    Seit du deinen Mann verloren hast, ist es ja auch noch nicht so lange her, da werden die Tiefs dich auch noch lange begleiten (so hat man mir gesagt, dass ich Geduld brauche). Und bei mir sind es jetzt erst 3 1/2 Monate her, und ich kann das Alleinesein und den Alltag nicht immer so akzeptieren.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass du und wir doch einige schöne Sommertage erleben dürfen, auch wenn die Traurigkeit uns immer wieder einholt.
    Alles Liebe
    Veronika [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]

    Liebe Hamida!
    Liebe Goldelse !
    Wie Recht ihr habt, bei mir ist oft die kleinste Entscheidung im Alltag schon ein großes Problem und wenn etwas nicht so "läuft" wie man denkt oder will, dann ist es für mich wie eine Niederlage und ich empfinde manches als "Nadelstiche". Vorher hätten wir alles mit unseren Liebsten besprechen und diskutieren können, jetzt sind wir für unser Leben allein verantwortlich. Das ist so mühsam und qualvoll.
    Ich komme mir ab und zu vor, wie ein Krebs, ein Schritt vor, zwei zurück. Es ist ein Kampf, und der ermüdet mich manches mal.
    Ich kann mein neues Leben bis jetzt, so noch nicht akzeptieren und annehmen. Wenn ich auch ab und zu ein paar gute Stunden habe, so falle ich bald wieder ins nächste "Trauerloch". Ich versuche ja viel und habe durchaus den Willen zum Kämpfen, aber die Gefühle sind oft stärker. Und wenn ich abends alleine bin, dann ist es am schlimmsten.
    Ich wünsche Euch sonnige Tage und viel Kraft.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Schnee!
    Es ist schön zu lesen, dass es bei dir im Leben wieder aufwärts geht und du einen Mann kennengelernt hast. Die positiven Erfahrungen und Gedanken, welche du mit uns teilst, zeigen uns, dass es auch wieder bessere und hellere Tage geben kann, auch wenn ich jetzt noch nicht daran glauben kann. Dazu ist das Gefühl des Vermissens, meines Schatzes, noch viel zu stark und zu frisch.
    Wir werden ja immer einen Teil unserer Liebsten immer in unserem Herzen und unseren Gefühlen behalten, egal was das Leben auch noch bringt.
    Bei dem schönen Wetter geht es mir jetzt phasenweise auch besser, besonders dann, wenn ich mich mit lieben, netten Leuten treffen kann. Aber heute war nicht so ein toller Tag, habe heute nur "Absagen" bekommen, und mich deshalb zu Hause eingeigelt. Wenn mir jemand spontan absagt, dann ist es für ich momentan "tragisch", und ich denke, dass man mich schon im Stich lässt.
    Aber ich werde mich bemühen, weiterhin das eine oder andere, notfalls auch alleine zu tun.
    Ich wünsche Dir noch eine gute Zeit, genieße die freien Tage.
    Alles liebe und [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    Veronika

    Liebe Hamida !
    Danke für Deine Schilderung unserer - offenbar teilweise gemeinsamen - Gefühlwelt und der Trauerphasen.
    Ich weiß es schon, dass ich geduldiger und langsamer alles auf mich zukommen lassen sollte. Aber Geduld war noch nie meine Stärke, das hat mein Mann auch ab und zu auf die "Palme gebracht". Er hat dann oft zur mir gesagt, "es geht alles, wir schaffen es, nur ruhig Blut". Ich weiß jetzt oft nicht wie ich mit allem alleine fertig werden soll, oft möchte ich ihn um Rat fragen, aber da kommt nichts mehr, soviel ich auch versuche mit ihm zu reden.
    Ab und zu habe ich schon ein paar gute Stunden oder fast der ganze Tag ist gut, vor allem wenn ich mich mit lieben Freundinnen oder, gute "Engel", wie ich sie bezeichne, treffen und reden kann, oder sonst was gemeinsam unternehmen. Aber das geht meisten nur so lange, bis ich wieder alleine in "unserem gemeinsamen Nest" bin. Dann kommt früher oder später wieder "alles hoch", und da nützt es auch nichts, wenn ich versuche das zu beeinflussen oder mich zu beherrschen. Denn der wichtigste Teil in meinem Leben fehlt einfach und er hat einen ganz sicher einen Teil von mir mitgenommen.
    Diese "Teile" werden erst wieder vereint und komplett, wenn wir uns hoffentlich im Jenseits wiedersehen.
    Mein Alltag kommt mir immer noch so erzwungen vor, ich muss was tun, denn sonst zieht es mich weiter runter.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und danke dir für alles.
    Liebe Grüße
    Veronika
    Das

    Hallo ihr Lieben !
    Ich bin froh dass diese zwei Tage vorbei sind. Meine Tochter hatte an beiden Tagen leider Dienst im KH, deshalb habe ich gestern außer dem Besuch der Messe einen faulen Tag zu Hause gemacht, was aber gar nicht so gut für mich war. Da hatte ich viel zu viel Zeit zum Studieren und die Einsamkeit zu Hause hat mich fast erdrückt. Heute habe ich zwar für einen Teil der Familie zu Mittag gekocht und war einige Stunden dort, aber das nach Hause kommen war wieder, wie fast immer, furchtbar. Und meine "guten Geister" wo ich sonst um mich habe, die mich immer wieder mal aus meinem Alltag und meiner Trauer rausreißen, waren an diesen Tagen alle nicht da oder hatten keine Zeit, da sie ja teilweise auch ihre Familien haben. Was ich ja auch verstehe, ich kann ja nicht erwarten, dass immer jemand für mich da ist. Aber das Alleinsein fällt mir immer noch sehr schwer, da habe ich viel zu viel Zeit für "dumme Gedanken und Gefühle". Ich war immer jemand, der alles vom Verstand und Gefühl her, alles selbst bestimmt und regelt, ich hatte mein und unser bisheriges "gut im Griff". Nun hat sich mein ganzes bisheriges Leben "aufgelöst", und bin völlig machtlos dem Ganzen ausgeliefert.
    Ich bin froh, wenn heute wieder ein normaler Arbeitstag ist, da kann ich wenigstens was unternehmen um mich abzulenken.
    Wahrscheinlich erwarte ich von mir selbst, in so kurzer Zeit zuviel. Ich versuche ja mein Leben irgendwie neu zu organisieren und in den Griff zu kriegen, aber das gelingt mir nicht. Denn mir ist ja, wie euch allen hier, in dieses "neue Leben aufgezwungen" worden. Es hat mich wie ein Wirbelsturm überrollt, und oft bin ich noch am Boden.
    So nun werde ich versuchen ein wenig zur Ruhe zu kommen und meine Gedanken "sortieren", und vielleicht etwas zu schlafen. Es wäre gut, wenn man die dunklen Gedanken einfach abstellen könnte, aber es geht einfach nicht.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Hallo Ihr Lieben !
    Ich habe am Donnerstag den Termin beim Psychotherapeuten gehabt. Aber da bin ich nur um eine Erfahrung reicher geworden - das war wohl nichts. Er hat mir drei verschiedene Medikamente verschrieben und die üblichen Ratschläge und Tips, wo ich eh schon von vielen Seiten her kenne, gegeben. Als ich ihn meine "Geschichte" erzählt habe, hat er gemeint, ich bin eh schon auf einem guten Weg. Und zudem war mir der Arzt nicht gerade sympathisch. Und starken Medikamente, bin ich von Anfang an ablehnend gegenüber gestanden. Nur wenn es unbedingt nötig ist. Also werde ich das Rezept und den Arzt ganz schnell, als eine neue Erfahrung abhaken. Weil ich möchte mir ja mit den Medikamenten nicht noch Nebenwirkungen und Probleme "einhandeln", wo schlimmer als mein jetziger Zustand ist.
    Ich greife in meiner Situation halt nach jedem Strohhalm und versuche vieles was mir Erleichterung bringt. Aber trotz allem was ich tue, ist es immer noch ein ewiges auf und ab und ich falle immer wieder in die "Trauerlöcher". Vom Verstand her weiß ich schon, dass mich das noch lange begleiten wird, das Gefühlchaos, aber wenn ich mal ein paar schöne Stunden gehabt habe, kann ich es nicht so ganz verstehen, das es danach wieder steil bergab geht.
    Ich verweigere ab und zu noch die Realität, und denke mein Walter müßte gleich nach Hause kommen. Und wenn ich dann zu Hause die leeren Plätze sehe, dann kommt das ganze Elend wieder über mich.
    Mein jetziges Leben, welches wie ein Wirbelsturm über mich gekommen ist, erscheint mir so leer und sinnlos. Auch wenn ich einiges unternehme, das kommt mir immer noch so erzwungen und falsch vor. Das muss ich ja nur machen, weil .... Ich habe einfach ein tiefe Sehnsucht nach IHM und mir wäre es am liebsten, wenn ich auch erlöst wäre und ihn und mein Eltern dann im Jenseits treffe, dann wären wir wieder vereint.
    Es ist oft von der einen Stunde zur anderen so schwer und schmerzhaft, da überrollen mich meine Gefühle.
    Alles liebe
    Veronika

    Liebe Hamida !
    Ich kann dich nur allzu gut verstehen, dass das nicht Glaubenwollen und das Annehmen des neuen Lebens nicht kannst und willst. Mir geht es ja zurzeit genauso. Ich will ja mein Leben, wie ich es jetzt führen muss, gar nicht. Es ist alles so erzwungen, falsch und oft trostlos. Da habe ich es genauso wie Du, wie ein kleines Kind - "ich will mein altes Leben zurück".
    Aber wenn wir nicht für unsere Lieben weiterleben und weiterkämpfen, dann lohnt sich das ganze Leben nicht, dann haben wir keine Zukunft mehr. Auch ich habe in den letzten Wochen oft den Gedanken gehabt, dass ich am liebsten bei meinem Mann wäre, dann hätte das ganze Leiden ein Ende. Ab und zu kommt bei mir ein kleiner Funken Hoffnung und Kampfgeist hervor, und ich denke "dass musst du irgendwie schaffen". Ich werde mir jetzt eine weitere Hilfe holen, und zwar habe ich vor, zur Psychotherapie zu gehen. Mal schauen und ausprobieren ob es etwas bringt.
    So wie es mir geht, greife ich nach jedem "Strohhalm" und versuche alles mögliche.
    Wir alle hier, soviel habe ich jetzt "gescheckt", müssen wir unser Leben komplett neu organisieren und aufbauen, ohne die körperliche Anwesenheit unserer geliebten Partner, da führt kein Weg dran vorbei Aber doch nicht ganz ohne IHN, denn im Herzen und in Gedanken ist er immer gegenwärtig. Es ist natürlich kein Ersatz für das physische Dasein, aber dieser Wunsch wird uns nicht erfüllt werden. Gott - oder wer auch immer - erfüllt uns unseren "heißesten und innigsten" Wunsch leider nicht.
    Ich hoffe für Dich, dass du mit deinen Kindern wieder sonnigere Tage erlebst und einen erträglichen Alltag hast.
    Ich [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    Alles liebe
    Veronika

    Liebe Evi !
    Danke für die Kraft die Du mir geschickt hast, die kann ich momentan dringend brauchen. Irgendwie ermüdet und frustriert mich das ewige auf und ab. Ich bin ein Krebs und ich bin momentan auch im "Krebsschritt" unterwegs.
    Nun habe ich eine Frage an Dich und auch besonders an Jutta und Christine.
    Ich habe heute bei einer Vorsorgeuntersuchung meiner Ärztin erzählt wie es mir momentan geht bzw. sie hat selbst gemerkt dass es mir momentan nicht gut geht. Sie hat gemeint, dass ich dringend Hilfe und Unterstützung brauche, und mir vorgeschlagen, dass ich es mit Psychotherapie versuchen sollte, ob es mir Erleichterung bringt. Sie hat für mich sogar persönlich einen Termin für übermorgen bei einem Therapeuten kurzfristig arangiert. Jetzt weiß ich gar nicht was ich tun soll. Ist das einen Versuch wert, weil alles Bisherige mich momentan nicht wirklich "weiterbringt" und ich von einem Tief ins nächste komme.
    Wie ihr hier lesen könnt, bin ich ja durchaus bereit was Neues zu versuchen und arbeite und kämpfe mit mir und mit jedem Tag.
    Ein paar gute Stunden habe ich durchaus, z. B. wenn ich regelmäßig zum Sport gehe, oder wie jetzt am Wochenende das Konzert auf der Seebühne. Es hat mir schon gut getan, aber war doch sehr bewegend und ein kleiner Kraftakt für mich. Aber danach zu Hause .... Ich kann mich an das Alleinsein und das neue Leben als "Zwangs-Single" noch nicht gewöhnen.
    Heute war er ziemlich guter Tag, ich war mit meiner Tochter beim Shoppen und zum Essen in der Stadt. Das waren wirklich ein paar Stunden, wo das "Thema" ausnahmsweise mal nicht im Vordergrund gestanden ist. Nun bin ich wieder alleine in meinem "Nest", werde mir einen hoffentlich gemütlichen Fernseh- und Leseabend machen.
    Alles Liebe und ein "dickes" [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/2.gif]
    Veronika
    Veronika

    Hallo liebe Christine und liebe Jutta !
    Ja, ich habe mich gestern überwunden und bin mit meiner Tochter zur "Schlagernacht" auf der Seebühne gegangen. Es hat mich viel Kraft gekostet und meine Gedanken waren meistens nur bei IHM. Das Wetter hat ja gestern gut mitgespielt und es war schon fast "kitschig" schön, die Umgebung (der See und die Berge ringsum) und das Konzert. Ich habe es zeitweise schon genossen und es hat mich für ein paar Stunden abgelenkt und erfreut. Aber bei einigen Liedern war es dann trotzdem fertig mit meiner Fassung, ich habe zwischen vielen tausend Leuten, einfach nur geheult, und habe in den Himmel geschaut und überlegt auf welchem "Wölkchen" Walter wohl wohnt und ob er zusieht".
    Wie ihr schreibt, und was mir andere auch schon gesagt haben, dass er sicher immer bei mir ist, und dass ich das spüre, das kann ich noch nicht so spüren und glauben. Ich weiß auch nicht warum, ich bete viel zu Walter und meinen verstorbenen Eltern, dass sie mir helfen und Trost und Kraft geben, aber entweder bin ich zu wenig sensibel oder zu ungläubig. Obwohl, ich selbst versuche mir auch immer wieder als eine Art "Selbsthypnose" einzureden, dass er bei mir ist und mir hilft. "Womit habe ich das nur verdient"?
    Seit gestern Abend erscheint mir meine Welt wieder viel trost- und sinnloser. Mir kommt vor, wenn ich einen Schritt mache, dann gehe wieder zwei zurück.
    Ich sage Euch allen einfach [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/2.gif]
    und [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]Euch, wenn ich darf. Auch wenn ich das heute auch besonders nötig hätte. Denn gerade heute, wo es mir so besch... geht, ist heute niemand von meinen "Nothelfern ansprechbar".
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Jutta !
    Ich möchte Dir einfach danke sagen, für die lieben und trostvollen persönlichen Zeilen, und das Kraftpaket, dass Du mir geschickt hast. Wenn es nur am richtigen Ort bei mir ankommen würde. [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/2.gif]
    Heute ist für mich ein sehr besch... Tag, immer das ewige auf und ab, es ist kaum auszuhalten. Zur Zeit komme "ich kaum vom Fleck", irgendwie alles leer und so trostlos.
    Der kommende Sonntag wird für mich auch wieder ein "spezieller" Tag, wenn der nur schon vorbei wäre. Am Sonntag findet bei uns auf der Seebühne in Bregenz die "Schlagernacht" statt. Die Karten dafür hat Walter für uns zu Weihnachten besorgt. Eigentlich wollte ich die Karten schon zurück geben, aber meine Tochter begleitet mich jetzt. Sie hat gemeint, das hätte der Papa sicher wollen, dass wir Zwei hingehen. Noch überlege ich, ob ich nicht doch noch "die Flucht" irgendwo hin antreten soll. Werde dann eventuell, wenn ich wirklich gehe, berichten wie es mir ergangen ist, ob ich den Bodensee "geflutet" habe.
    Bei dem Sch....wetter werden deine Sorgen mit der Reparatur am Haus auch nicht weniger, da wird man jetzt beim Dauerregen nicht viel tun können?
    Liebe Grüße und [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    von Veronika

    Liebe Evi !
    Zur Zeit habe ich wieder eine ganz schlechte Phase, ich bin momentan wie leer und ausgebrannt, kann momentan nicht einmal mehr Weinen, was ja an und für sich eine gewisse Erleichterung bringt. Komme mir vor, wie wenn das Leben momentan an mir vorbeigeht. Ich weiss selbst nicht was los ist, komme mir schon unheimlich vor. Obwohl ich weiterhin gewisse Aktivitäten und Treffen habe, ist es so.
    Die Trauer, wo sonst mich regelmäßig in Wellen erfasst hat, ich zur Zeit "Tot".
    Ich hoffe, es kommen bald wieder hellere Tage, wo ich wieder mehr vom Leben spüre.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Jutta !
    Liebe Christine ! [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/2.gif]
    Wie ich schon an Hamida geschrieben habe, geht es mir in den letzten Tagen garnicht so gut. Ich habe seit Tagen irgendwie eine innere Leere, komme vor, wie wenn meine Gefühle eingefroren wären. Ich sitze da, und starre nur meine vier Wände an. Meine Gedanken drehen sich aber nach wie vor vorallem um die Endgültigkeit, und die Einsamkeit die mich von Zeit zu Zeit zu Hause überkommt. Aber ich bin so leer, ich kann momentan nicht einmal mehr weinen, was mir sonst ab und zu "Erleichterung" verschafft hat. Wahrscheinlich wird mein Herz und meine Seele innerlich weinen und oft möchte ich meinen Schmerz hinausschreien.
    Ich weiß schon, dass es ein langes auf und ab ist, und die Wellen mich ab und zu überrollen. Momentan wäre ich froh wenn ich was spüren würde, dann merke ich wenigstens dass ich lebe.
    Dass ich durch meine Ablenkungen ab und zu ein paar gute Stunden habe, ist schon ein Lichtblick. Das sind kurze Momente zum Durchatmen. Aber danach ....
    Ich danke Euch allen von Herzen, dass ihr mir und uns allen hier immer wieder "zuhört und gute Tips" gebt und auch mit den Tatsachen konfrontiert und nichts schönredet. Wie z. B. es "braucht Zeit", ab und zu kann ich die Worte nicht mehr hören oder lesen. Vom Verstand her weiss ich, dass es so sein wird, aber mir fehlt momentan der Glaube an solche "Floskeln".
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Hamida !
    Ich kann dich nur zu gut verstehen, mir macht ja auch der Gedanke der Endgültigkeit und des Verlassensein schon einige Wochen zu schaffen, und bringe diese Gedanken und Gefühle nicht zum Vertreiben.
    Da kann man nur abwarten dass die "Wellen über uns hinwegrollen", und dass wir wieder an der Oberfläche auftauchen.
    Zur Zeit kann ich Dir wenig "Zuspruch und Kraft" schicken, denn seit zwei Tagen habe ich offenbar eine neue Phase. Ich bin so erstarrt und leer, komme mir irgendwie "weggetreten" vor. Ich kann nicht einmal meine Trauer rauslassen und weinen, zurzeit weine ich wohl innerlich und meine Seele "schreit". Ich bin mir mit meiner derzeitigen Ruhe, schon selbst unheimlich.
    Ich wäre froh, wenn ich endlich wieder etwas mehr spüren würde, auch wenn es noch so schmerzlich ist.
    Das du versuchst mit deinen Kindern was zu unternehmen erfordert ja auch ganz viel Kraft, die du ja praktisch teilen musst, denn du selbst hast ja jetzt auch wieder stärker unter dem Verlust deines Mannes zu leiden.
    Vorschläge dazu kann ich dir dazu keine geben, weil es bei mir eine ganz andere Situation ist. Ich bin jetzt hauptsächlich für mich alleine verantwortlich und muss oft schauen dass ich über den Tag komme.
    Ich wünsche dir dass bald wieder bessere Tage für dich und deine Familie kommen.
    Liebe Grüße und [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    von Veronika

    Liebe Hamida !
    Liebe Jutta !
    Ihr habt doch alle mit euren eigenen Gefühlen und Gedanken genug und trotzdem gebt ihr mir die Möglichkeit von meinem Gefühlchaos zu berichten und mit Euren Erfahrungen und Euren "Geschichten" gebt ihr mir das Gefühl, nicht alleine zu sein. Das ist einfach so schön, dass ihr da seid.
    Ich bin oft froh, wenn ich hier meinen Kummer von der Seele schreiben kann. Es gibt doch auch Stunden wo sonst niemand um diese späte Zeit mehr da ist.
    Zur Zeit habe ich ab und zu schon Stunden, wo es mir ziemlich gut geht, wenn ich beschäftigt und abgelenkt bin. Noch kann ich das aber nicht wirklich genießen, und der "Absturz" zu Hause, kommt garantiert. Vielleicht ist es dann auch oft so schlimm für mich, weil ich es schon erwarte. Mit dem positiven Denken habe ich es jetzt noch nicht so, aber ich arbeite an mir.
    Hamida es ist gut, dass Du mit deinen Kids zusammen neues versuchst, das gemeinsame Erleben ist sicher sehr wichtig für Euch als Familie. Und vielleicht auch einen Moment wo sich nicht alle Gedanken um das "Eine" drehen. Die Realität holt Dich und uns alle, wieder ein, auch wenn wir vielleicht ein paar schöne Stunden mit der Familie oder mit Freunden haben.
    Jutta, das Du mit den Schäden am Haus und allem alleine fertig werden musst, ist sicherlich ein Kraftakt. Und du würdest gerade jetzt deinen Mann brauchen, der dir mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich kann mir denken, wie schlimm es ist, wenn man alles alleine bewältigen und organisieren muss. Ich habe jetzt auch schon einige Situationen erlebt, wo ich gerne meinen Schatz als Ratgeber und Tröster gebraucht hätte. Es tut mir leid, wenn ich hier lese, dass du jetzt mit den Schäden zu kämpfen hast und hoffst dass es nicht noch schlimmer wird.
    Wir werden alle lernen müssen, dass wir für alles alleine verantwortlich sind und in vielen Situationen auf uns allein gestellt sind.
    Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und "sonnigere Tage" (das Wetter ist ja zur Zeit auch nicht gerade aufbauend).
    Ich [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif] Euch
    Liebe Grüße
    Veronika

    Liebe Ramona !
    Ab und zu fehlen mir die Worte um zu beschreiben, wie es mir momentan geht. Denn es ist eigentlich immer das gleiche auf und ab. Noch verspüre ich überhaupt keine Besserung und das der Schmerz "milder" wird. Ich kämpfe wie alle mit mir und mit jedem Tag, damit ich ihn auf die Reihe kriege. Und meistens am Abend kommt das "große schwarze Loch". Ich vermisse meinen Mann immer mehr und habe oft schon daran gedacht, dass ich am liebsten ihn folgen würde. Aber dann kommt doch ein "Fünkchen" Lebenswillen" und ich kämpfe weiter.
    Ich verstehe schon, dass du dich nicht immer auf deinen Sohn "stützen" willst, denn er hat ja auch unter so tragischen Umständen seinen Vater verloren. Er braucht ja auch Zeit und Raum. Aber es ist dennoch gut, wenn wenigstens jemand aus der Familie ab und zu da ist, und man seinen "Jammer und Schmerz" loswerden kann.
    Ich habe leider keine Eltern und Geschwister mehr, auch nicht von der Seite meines Mannes. Meine Familie besteht nur noch aus meiner Tochter, Schwiegersohn und vier Enkel (drei davon sind schon zu Hause ausgezogen). Ich bin schon froh wenn ich bei Ihnen sein kann und darf, sie wohnen allerdings etwa 35 km von mir entfernt, im Heimatdorf meines Mannes. Dort ist auch das Grab von ihm, er wollte in seine alte Heimat "zurückkehren". Ich möchte aber meine Tochter auch nicht ständig belasten, denn sie hat auch ihre Arbeit und ihre Familie, und hat ja auch ihren Vater verloren. Ich möchte ihr ab und zu schon eine "Verschnaufpause" von mir gönnen.
    Bei uns hier in Vorarlberg habe ich bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden, um mit anderen Witwer(n) in Kontakt zu treten. Beim Trauercafe bin ich zwei Mal gewesen, aber bisher war ich jedes Mal die Einzige. Da habe ich quasi ein Einzelgespräch mit zwei Betreuern gehabt. Ist zwar nicht schlecht, aber der Austausch mit anderen Betroffenen ist glaube ich, schon wichtig, und die wissen von was sie reden. Privat habe ich jetzt zwei Witwen gefunden, mit denen Treffe und telefoniere ich ab und zu, was so gut ist.
    Ich wünsche Dir und allen anderen hier ganz viel Kraft und Zuversicht. Wir werden das Leben, ob wir es jetzt so wollen oder nicht, weiterhin so mit der Trauer und dem Verlust, leben lernen müssen.
    Ganz liebe Grüße
    von Veronika