Beiträge von nyRXYixO

    Liebe Christine !
    Danke für die Umarmung und die immer so tröstenden und im Nachhin, wenn ich eine Zeitlang drüber nachdenken kann, so treffenden Worte. Auch wenn es mir sehr, sehr schwer fällt, muss ich mir wohl Zeit genug geben, um die "Trauerarbeit" zu leisten. Aber ich bin von Natur aus ein eher ungeduldiger Mensch und habe bisher gerne immer alles selbst in "der Hand gehabt und organisiert".
    Aber mit Tod des geliebten Menschen wird man von einer Minute auf die andere "völlig aus der Bahn geworfen" und man muss schauen wie man Weiterleben kann.
    Ich bin schon sehr dankbar, dass ich hier ein paar ganz nette Leute "getroffen" habe, denen ich meine Gedanken mitteilen darf und die mich verstehen. Und ab und zu bin ich hier im Forum nur als "stille Mitleserin" dabei. Ab und zu finde ich dann Gedanken, Tipps oder "Überlebensstrategien" wo mir auch vielleicht weiterhelfen. Und es ist auch ein Trost das man hier ohne Beurteilung schreiben kann, wie es einem momentan ergeht. Auch wenn ich ab und zu gerne, gerade wenn es mir besonders schlecht geht, eine "schnellere Antwort" hätte. Aber ich habe es auch schon selbst erlebt, dass es Tage gibt, da bin ich "sprachlos" und habe auch keine Lust zum Schreiben, da "verkrieche ich mich in meinem Schneckenhaus".
    [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/2.gif]
    Liebe Grüße
    von Veronika

    Hallo liebe Hamida !
    Es ist gut dass du zusammen mit deinen Kindern ein Stückchen Alltag hinter dir läßt und vielleicht ein paar schöne Stunden mit Lichtblicken für die Zukunft erleben kannst.
    Ich bewundere dich für deine Stärke, dass du das machen kannst. Denn ich bin ja im Prinzip nur noch für mich alleine verantwortlich, und mir fällt es oft schwer mich zu irgendwas "aufzuraffen". Und wenn ich unterwegs war und komme nach Hause, dann fällt mir oft "die Decke auf den Kopf". Es ist niemand da mit dem ich reden kann, die Wohnung ist so "kalt und leer, ohne Seele". Ich sehne mich so unendlich nach meinem Mann, dass es mir ab und zu körperliche Schmerzen bereitet. Die Einsamkeit und das endgültige, das ist so grausam. Oft nicht zum Aushalten, dann weine ich "ohne Ende".
    Ich habe auch schon versucht im Glauben Trost zu finden, aber auch das nützt mir momentan nicht viel. Ich überlege oft, ist das Alles gewesen? Oder gibt es noch eine unsichtbare Verbindung zwischen uns, und gibt es ein Leben danach?
    Momentan habe ich sowieso ganz schlechte Tage, sowohl in körperlicher wie auch nervlicher Hinsicht. Ich habe darüber in meinem Thread geschrieben. Wenn Du möchtest, kannst du dort nachlesen, wie es mir in den letzten Tagen gegangen ist.
    Zur Information: Ich habe unter "Gedichte" etwas geschrieben. Ich habe ein ganz berührendes Gedicht gefunden, was mich bis tief in mein "Innerstes" erschüttert hat.
    Ich möchte dir einfach danke sagen, dass du, trotz der eigenen Trauer versuchst, mir und anderen Mut zu machen.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und einen erträglichen Alltag. Wie Du schon geschrieben hast, wir gehen hier "alle Schritt für Schritt in ein neues und anderes Leben". [IMG:http://www.aspetos.at/forum/wcf/images/smilies/24.gif]
    Liebe Grüße
    von Veronika

    Liebe Schnee !
    Danke für deine tröstenden Worte. Es ist aber trotz allem Zuspruch immer noch unendlich schwer weiterzuleben,und oft denke ich wie sinnlos, weil ein Teil von mir fehlt. Warum soll ich alleine "weiter kämpfen"? Wir hatten doch noch so viele Pläne und wollten noch viele Jahre gemeinsam durchs Leben gehen und die Zeit der Pension miteinander genießen. Und jetzt bin ich alleine, und muss schauen was ich mit meinem Leben und meiner vielen freien Zeit die ich jetzt habe, anfange.
    Ich mache zwar Pläne wie ich meine Freizeit ausfüllen kann, aber zurzeit bleibt es oft beim Planen. Es fehlt mir einfach der Mut und die Kraft was Neues anzufangen. Ich lebe "von einem Tag zum Anderen".


    Meine Gedanken und Gefühle sind wie eine Achterbahnfahrt und oft überraschend und unberechenbar. Mir kommt die Endgültigkeit und die Einsamkeit immer mehr ins Bewußtsein. Und ewig die Frage, nach dem "Warum ...."?? Was ich natürlich vom Verstand her weiß, dass es zu nichts führt, und mich oft "runterzieht", aber ich kann das nicht immer "abstellen".
    Ich wünsche Dir und allen anderen hier viel Kraft und ab und zu sonnige Stunden.
    Liebe Grüße
    Veronika

    Ich weine bittere Tränen um Dich,
    denn Du bist gegangen!
    Warum?!
    Ich lieb Dich doch!
    Schenk mir zum Abschied noch
    die Gabe loszulassen,
    schenk mir die Gnade,
    mein Schicksal anzufassen,
    um wütend meine Trauer
    frei zu geben,
    um nach der Trauer
    wieder frei zu leben,
    um somit deiner
    und auch meiner
    Seele Platz zu machen,
    um der Erinnerung
    einen Raum zu schaffen,
    damit Du in Deiner
    neuen Welt von mir
    befreit beginnen kannst
    und ich getrennt von Dir
    in meiner, meiner Zeit
    ein leichtes Atmen und
    ein Lachen abgewinnen kann.
    So geh!
    Ich geb Dir einen Platz
    um Dich zu achten denn:
    Ich lieb Dich noch!
    Diese berührenden Zeilen habe ich heute "entdeckt" und die haben mich bis ins Innerste erschüttert, und möchte sie mit Euch teilen.
    LG Veronika

    Hallo,
    heute ist für mich schon seit der Früh ein extrem schlechter Tag. Schon beim Frühstück, als ich heute alleine wieder am Tisch war, sind mir schon die Tränen gelaufen, ob ich es wollte oder nicht. Danach bin ich wie üblich zum Sport gegangen, was ich aber nach ein paar Minuten abbrechen mußte, da ich heftiges Nasenbluten bekommen habe. Nun sitze ich zu Hause und weine mir die Augen aus. Meine Gefühle kommen mir heute vor, wie wenn ein "Wirbelsturm" über mich kommt.
    Heute habe ich auch keine Verabredung oder Treffen mit meinen "Helfern", wo sonst für mich da sind. Also muss ich den ganzen Schmerz heute alleine aushalten.
    Ich bin so verzweifelt, weiß gar nicht wie ich heute und auch morgen, wo nicht viel "läuft" überstehen soll. Meine Tochter hat im LKH Dienst und hat deshalb erst wieder am Sonntag Zeit für mich, da gehe ich dann zum Mittagessen zu ihr und der Familie. Das sind aber so wenige Momente, und die Tage sind endlos lang, wenn man alleine ist. Und immer habe ich auch keine Lust zum Spazierengehen oder zur Ablenkung in die Stadt fahren. Wenn ich unterwegs bin und überall Paare und Familien sehe, dass ich auch nicht so gut, da kommt mir meine Einsamkeit noch stärker ins Bewußtsein.
    Jetzt werde ich mich wahrscheinlich für einige Zeit ins Bett oder auf der Couch verkriechen und meinen Schmerz über mich ergehen lassen (müssen).
    Ach, an das Leben alleine, kann ich mich noch lange nicht, wenn überhaupt, gewöhnen. Ich vermisse meinen Mann immer mehr und flehe ich an, mich zu ihm zu holen. Auch wenn es Tage gibt wo ich viel unternehme, danach ist man doch mit allem wieder auf sich allein gestellt.
    Grüße von der tieftraurigen
    Veronika

    Liebe Evi !
    Deine Gedicht hat mich sehr berührt und beim Lesen erschüttert. Ich kann deine unendliche Trauer und das Gefühl "Verlassen" zu sein, so gut verstehen. Es berührt mich bis in den "hintersten Winkel" meines Herzen. Habe grad heulen müssen, beim Lesen deines "Liebesgedichtes". Ich kann es so gut nachfühlen. Mir geht es genau gleich wie Dir. Ich vermisse meinen Schatz auch unendlich, und bis jetzt ist für mich jeder Abend, wenn ich alleine zu Hause bin, einfach unerträglich. Meine Gefühle sind das reinste Chaos.
    Mir fehlt auch der Trost und Zuspruch, die Umarmungen und alles, sodass alleine die Gedanken daran schmerzen. Am liebsten möchte ich ihm folgen, dann müßte ich die Trauer und die Schmerzen nicht mehr aushalten.
    Aber noch habe ich Hoffnung, dass es vielleicht bald etwas, wenigstens für ein paar Stunden am Tag, erträglicher wird. Meine ganzen Gedanken drehen sich fast nur um das Eine. Und ich lebe einfach so von Tag zu Tag und weiß eigentlich garnicht für was.
    Ich wünsche Dir viel Trost und Kraft. Ich brauche selbst momentan soviel Kraft und Zuspruch, da kann ich Dir leider noch "nichts abgeben" davon. Aber ich schicke Dir positive Gedanken für alle die einen schmerzlichen Verlust erlitten haben.
    Das heutige Wetter passt genau zu meiner momentanen Stimmung, föhnig-stürmisch, bewölkt und gewittrig.
    Liebe Grüße von Veronika

    Liebe Ramona !
    Bisher war ich hier bei Dir nur "stille Mitleserin".
    Ich bewundere Dich und andere, wenn ich hier lese wie ihr eurer Leben wieder "auf die Reihe" kriegt, auch wenn die Trauer und der Schmerz über den Verlust immer ständige Begleiter sind. Von einer "Trauerbewältigung" bin ich, wie ich selbst finde, noch meilenweit entfernt. In den hier von dir und anderen geschilderten Gefühlen, erkenne ich mich meistens total wieder, und das tut dann beim Mitlesen schon weh, sodass mir oft die Tränen kommen (ich habe "nah am Wasser gebaut").
    Zur Zeit wirbeln meine Gefühle oft durcheinander, und ich empfinde alles "noch schlimmer" als in den ersten Wochen". Ich weiß auch nicht, warum? Eigentlich bin ich ja schon aktiv und habe gelernt neue Kontakte zu knüpfen, um mich abzulenken. Aber das bringt mir zurzeit nur kurzfristig, vielleicht mal für ein paar Stunden "Erleichterung" und einen Lichtstrahl.
    Dabei geht es mir innerlich schlecht, weil alles in mir nach meinem Walter schreit und ich oft nicht mehr weiß wieso und warum ich eigentlich noch weiterleben soll. Es ist so hart... !! "Ach würde er mich doch zu sich holen ...".
    Ich weiß, eigentlich sollte ich eines Tages dankbar an unsere schönen gemeinsamen Jahre zurückdenken und darin Trost finden, aber das gelingt mir nocht nicht. Da ist immer noch der Verlust der alles beherrschende Gedanke.
    Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und viele "sonnige Tage".
    Liebe Grüße von Veronika

    Liebe Hamida !
    Mir geht es genau gleich wie Dir, ich bin auch schon froh wenn ich halbwegs durch den Tag komme, und ab und zu ein paar Stunden habe, wo ich abgelenkt werde, so dass ich nicht ständig daran denken muss. Aber wenn ich z. B. mir was besonderes gönne oder ich unternehme etwas mit der Familie oder einer Freundin, dann habe ich in den letzten Tagen ein schlechtes Gewissen. "Ich denke dann, wie kann ich das genießen, wie kann ich nur ..."??
    Heute nachmittag war ich z. B. mit einer Freundin spazieren und anschließend sind wir eingekehrt und haben ausgiebig geredet. Jetzt bin ich wieder alleine in meinen vier Wänden, und schon ist der Augenblick der "kurzen Freude" vorbei und alles ist wieder grau in grau.
    Ich weiß es sind weitere negative Gedanken wo mir das Leben momentan nicht einfacher machen, aber ich kann es nicht abstellen, die Gefühle und Gedanken kommen einfach, oft ohne das ich es kontrollieren kann, kommen mir dann die Tränen. Dann ergreife ich "schnell die Flucht" nach Hause, wo niemand meinen Kummer und Schmerz sieht.
    Bei Gesprächen bekomme ich immer wieder den Ratschlag, ich müsse anfangen positiv zu denken, und dankbar für die vergangene Zeit sein; alles andere zieht mich noch weiter runter. Ab und zu weiß ich es vom Verstand her schon, dass das in Zukunft so sein sollte, aber noch komme ich nicht von meinen negativen Gedanken los, wenn mein Herz und meine Seele weint. Ich hoffe schon, wie wir alle hier, auf die Zeit, die angeblich Wunden heilt, aber die Schmerzen der "Amputation" werden immer bleiben.
    Zu deiner Frage, ob ich z. B. seltsame Vorfälle oder ähnliches erlebt habe, kann ich nichts sagen. Ich habe noch nie etwas bemerkt. Auch wenn ich z. B. schon gebetet habe, dass mein Mann sich wenigstens in Träumen bei "mir meldet". Auch da ist noch nichts passiert, ich kann mich jetzt grundsätzlich nie an Träume erinnern. Es wäre ein "schöner kleiner Lichtblick" und tröstlich für mich, aber leider...
    Ich bin in dem Bereich immer schon die "Ungläubige" und Realistin gewesen. Mein Mann hingegen hat schon an solche Sachen geglaubt, das hat er auch schon von seinem Elternhaus mitgekriegt. Da hat seine Mutter schon einiges von früher erzählt und er selbst hat auch daran geglaubt. Er hat mir früher, wenn wir mal übers Sterben geredet haben, gesagt, wenn es eine Verbindung zwischen den Welten gibt, dann werde ich das merken, wenn er sich bemerkbar macht. Es ist eigentliche schade, dass noch nichts passiert ist, vielleicht bin ich auch momentan nicht sensibel genug dafür.
    Aber dafür denke ich, dass mein und unsere Partner für immer in unseren Gedanken und Herzen weiterleben und bei uns sind. Denn ohne diese Vorstellung wäre es ja noch unerträglicher.
    Liebe Grüße von Veronika

    Liebe Jutta !
    Ich habe gestern teilweise einen guten Tag gehabt. Deswegen habe ich aber, wenn ich daran denke, fast ein schlechtes Gewissen und denke "wie kann ich nur .... Essen gehen und genießen, mich mit Freunden treffen und mal von was anderem Reden als sonst, wie kann ich nur einen Moment wieder fröhlich sein und lachen? Diese Gedanken sind neu für mich, das kommt bei mir ab und zu jetzt, wenn ich mir mal was gönne, wo durchaus normal ist, denke ich, mein Mann ist nicht mehr da, und ich lass es mir ab und zu gut gehen. "Wie kann ich nur"???
    Außerdem kann das "Genießen" oder mich mit Freunden und meinen anderen "guten Geistern", die ab und zu für mich da, momentan nicht wirklich was ändern, denn spätestens wenn ich nach Hause komme, "bricht alles über mich zusammen", und meine trüben Gedanken sind wieder da.
    Ich hoffe dass das Wetter an deinem Haus keine weiteren Schäden verursacht hat, denn solche Probleme, erscheinen dir und mir zurzeit unüberwindbar und machen das Leben noch schwerer, und das Fehlen unser Liebsten wird einem dann wieder in voller Härte bewusst.
    Mich wirft derzeit auch jedes noch so kleine Problem "aus der Bahn". Bisher habe ich alles mit meinem Mann beredet und er hat immer für alles eine Lösung gefunden, oder mir zugeredet und getröstet nötig. Er hat schon oft gesagt, "du denkst zuviel über alles nach". Darum hat mir seine ruhige Art und "geht nicht - gibt es nicht", war sein Motto, gut getan. Und das alles fehlt mir natürlich jetzt umso mehr. Da wird einem tagtäglich der Verlust bewusst. Wie oft gäbe es jetzt Situtationen wo man gerne über was Reden will, oder einen Rat holen, Trösten lassen usw., aber "NIE MEHR....". Der Gedanke zieht mir bis jetzt immer noch den Boden unter den Füßen weg. Es ist so grausam.
    Ich habe dann meistens das Bedürfnis mit jemanden zu Reden, oder hier z. B. meinen Schmerz von der Seele zu schreiben. Es ist schön, wenn jemand da ist. Aber inzwischen verstehe ich es schon, wenn man auch mal "wortlos" ist, und sich hier nicht meldet, weil man nicht einmal mehr schreiben mag und seine Ruhe will. Das ich die Telefonseelsorge angerufen habe, war ein Tipp von meiner "persönlichen Trauerberaterin"; es hat mich das erste Mal auch einige Überwindung gekostet, aber es tut gut, und ich bin an wirklich nette Leute geraten. Wenn zu nächtlicher Stunde niemand da ist, den man nicht mehr stören kann oder mag, und es "brennt einiges auf der Seele", dann ist das für mich eine gute Sache. Ich war schon froh drum.
    Ich habe mich auch schon darauf beschränkt, hier nur als "stille Leserin" da zu sein. Aber das ist auch nicht so leicht, denn wenn ich von Euch die traurigen "Geschichten" und von euren Gefühlen lese, dann kommen mir beim Lesen, ob ich will oder nicht, die Tränen. Denn bei Vielem, sehe ich meine Situation und Gefühle, 1:1.
    Bei uns im Westen ist das Wetter gestern schon schön gewesen, obwohl es für ein paar Stunden einen Föhnsturm gehabt hat. Bin gestern Nachmittag, weil niemand von meinen sonstigen Begleiterinnen da war, alleine im Wald und Feld spazieren gegangen. Raus in die Natur, das tut mir gut, habe ich jetzt gemerkt. Dann sitze ich ab und zu auf eine Bank und höre dem Vogelgezwitscher zu und schaue einfach der "Natur zu".
    Ich wünsche Dir eine erträgliche Zeit und das viele kleine Lichtblicke und Sonnenstrahlen die uns und unsere Herzen wärmen.
    Ich umarme Dich (wenn ich darf)
    und ganz herzliche Grüße
    von Veronika

    Liebe Jutta !
    Danke für deine tröstenden Worte, es tut mir so unendlich gut, wenn ich jetzt mit jemanden über meine Gefühle und das ganze "Wirrwarr" schreiben kann, und auf Menschen treffe wo mich verstehen und auch ein wenig Trost schenken. Wenn auch Jede(r) hier an und für sich mit sich selbst und mit der eigenen Trauer zu tun hat. Aber es ist doch schön, wenn man ohne "Wertung" hier seine Gedanken und Gefühle mitteilen kann.
    Ich merke selbst , dass ich momentan ganz viel Hilfe und "Ansprache" brauche. Sei es hier im Forum oder mit lieben Leuten am Telefon. Und wenn ich in der Nacht niemand sonst mehr anrufen kann oder will, dann habe ich in der Nacht, die immer meine schlimmste Zeit ist, mit der Telefonseelsorge telefoniert, nur damit ich eine Stimme höre und mit jemanden reden kann. Dann war ich jetzt zwei Mal im Trauercafe. Aber zurzeit bringt mir alles zusammen nicht die Hilfe und Erleichterung, wo ich mir erhoffe. Wahrscheinlich bin ich auch mit mir selbst immer noch viel zu ungeduldig. Aber wenn meine Trauer und der Schmerz immer schlimmer werden, dann denke ich oft, es kann ja nicht sein, dass es noch schlimmer wird. Ich bin so verzweifelt und weiß nicht was ich noch tun kann oder soll. Es ist ja nicht so, dass ich nichts tue, denn ich versuche schon vieles um mich abzulenken, und mein Leben, d.h. die viele Zeit wo jetzt unausgefüllt ist, neu zu ordnen und auszufüllen. Aber es wird mir oft alles zuviel und dann bin ich auch schon, trotz Verabredung oder Plänen, einfach zu Hause geblieben, weil ich niemanden sehen oder hören wollte.
    Heute hatte ich eigentlich tagsüber eine gute Zeit mit der Familie. Aber nur so lange, bis wir zum Abschluss des Ausfluges noch auf dem Friedhof waren. Von da an und die ganze Fahrt nach Hause, war es, als wenn sich alle "Schleusen öffnen" würden und meine "Verfassung" war nicht mehr die Beste. Heute war die Heimfahrt damit sehr schwierig und länger als sonst (zirka 45 min.).
    Das Ergebnis von meiner Untersuchung der Schilddrüse habe ich erst diese Woche bekommen. Es ist zum großen Teil positiv. Wenn auch die Punktion nicht ausgewertet werden konnte, da anscheinend "zu wenig Material gewonnen" wurde. Aber da alle anderen Ergebnisse gezeigt haben, dass die Werte in der Norm sind, ist jetzt erstmal Entwarnung angesagt. Da bin ich schon erleichtert und heilfroh. In einem halben Jahr muss die die gleiche Untersuchung nochmal zur Kontrolle über mich ergehen lassen, da doch einige Knoten ziemlich groß sind und beabachtet werden müssen. D.h., auch nochmal die ganze Prozedur mit Punktion, in der Hoffnung dass es dann verwertbar sein wird und natürlich wieder positiv ist. Denn jetzt ist alles was mich verunsichert oder Probleme macht, ein für mich unüberwindbares "Hindernis", und ein Drama, auch wenn es im Nachhinein nicht so ist.
    Jetzt fehlt mir der geliebte Partner besonders, mit dem ich immer über alles habe reden können und der mich auch überall unterstützt hat. Wir haben uns oft ohne viele Worte verstanden, wir waren schon sehr eng verbunden. Immerhin hatten wir das Glück 41 1/2 Jahre zusammen zu sein. Auch wenn ich das jetzt noch nicht so sehe, aber irgendwann werde ich mit Dankbarkeit an diese Zeit denken können, ohne das der Schmerz so groß ist.
    Danke liebe Jutta
    Ich schicke dir ganz herzliche Grüße
    Veronika

    Hallo,
    Hamida danke für deine lieben und tröstenden Worte, auch wenn es momentan nicht immer hilft, so ist es doch gut zu wissen, dass man seine Gedanken und die Trauer anderen hier mitteilen kann und darf. Und da wir ja alle hier einen geliebten Menschen verloren haben, verstehen wir was jede(r) mitmacht.
    Heute habe ich tagsüber ein paar gute Stunden mit der Familie gehabt, zuerst haben wir zusammen gegessen und dann das schöne Wetter draußen genossen und einen Spaziergang gemacht. Zum Abschluss des Tages waren wir alle gemeinsam auf dem Friedhof, und von da an war es wieder um meine Fassung geschehen. Als ich anschließend nach Hause gefahren bin, habe ich heute ein paar Pausen einlegen müssen, weil ich so fertig war (die Fahrt von meiner Tochter nach Hause dauert so etwa 45 min.). Und jetzt am Abend in der Einsamkeit zu Hause, kommt bei mir "wieder alles hoch".
    Ich bin wahrscheinlich mit mir selbst zu ungeduldig und erwarte zuviel bzw. andere erwarten von mir, dass ich "etwas tue" um mich abzulenken. Aber das ist mir oft alles zuviel, und dann "streike" ich und bleibe zu Hause.
    Ich wünsche Dir und allen anderen schöne sonnige Tage, vielleicht hilft das etwas um unsere "Gemütslage" zu bessern. Auch wenn ich bis vor kurzem noch gedacht habe, "warum scheint die Sonne, als wenn nichts gewesen wäre. Dabei hat sich doch für uns alle das ganze Leben und damit unsere kleine Welt, sich total verändert und aufgelöst".
    Ich wünsche dir einen halbwegs guten Start in die neue Woche, mögen die guten bzw. erträglichen Stunden für dich und uns mehr werden, auch wenn es ein ewiger "Kampf" vor allem mit uns selbst bleibt.
    Ganz liebe Grüße
    von Veronika

    Hallo,
    auch wenn ich anscheinend hier momentan auch niemand ist, den es interessiert wie es mir geht, so möchte ich doch meine immer schlimmer werdende Trauer und den Schmerz in die "Welt hinausschreien".
    Warum nur bin ich noch da? Ich sehne mich so nach meinem Walter, am liebsten würde ich alles "hinschmeißen", und ihm folgen. Es ist kein schöner Gedanke dass ich auf Dauer, für den Rest meines Lebens mit dem Verlust leben muss.
    Meine Gefühle sind das reinste Chaos, ein schnelles auf und ab. Wenn ich einen Moment oder vielleicht mal ein paar Stunden habe, wo ich glaube, es geht besser, dann kommt garantiert wieder der "Absturz". Da reicht nur eine Erinnerung oder ein Ort aus, und dann ist es um meine Fassung geschehen. Es hat jetzt auch schon Zeiten gegeben, da habe ich Verabredungen abgesagt, nur damit ih niemanden sehen und hören muss. Da habe ich mich in unserer Wohnung verkrochen und meinen Schmerz "gepflegt".
    Mir wird auch mit jedem Tag und jeder Woche, seit ich alleine bin, die Engültigkeit und die Einsamkeit, das Verlassensein, immer mehr bewusst. Da nützt es nichts wenn ich unter Leute gehe und aktiv werde, ich muss doch schlussendlich den "Kampf alleine bestehen und verarbeiten". Und da sehe ich momentan einfach noch kein Licht. Da nützt alles "Schönreden" nichts. Wahrscheinlich bin ich mit mir selbst jetzt auch zu ungeduldig und ich habe mich sicher sehr verändert, ich merke es selbst. Oft sind es Kleinigkeiten die mich aufregen und aus der Fassung bringen, da fehlt halt der Partner, mit dem über alles reden hat können; bin halt empfindlicher und ab und zu "unberechenbar" geworden.
    So, nun habe ich hier mal wieder meine Trauer und den Frust abgeladen. Bin schon neugierig, ob sich jemand meldet, denn in den letzten Tagen ist es hier im Forum schon sehr ruhig - niemand da??
    LG von der tieftraurigen Veronika

    Liebe Hamida,
    du sprichst mir mit der Schilderung deiner Trauer und Gefühle aus der Seele. Mir geht es ganz genau so mies. Bei mir sind es heute genau 10 Wochen als meine Welt zusammengebrochen ist. Und ich würde alles dafür geben, wenn ich mein (unser) altes Leben wieder hätte. Das Wissen um die Endgültigkeit und die damit verbundene große Einsamkeit, ist einfach unmenschlich und übersteigt oft meine Kräfte. Dann "spielen" meine Nerven wieder mal "verrückt" und ich fühle mich einfach mies.
    Heute war für mich ein besonders schwieriger Tag, denn ich habe heute zusammen mit meiner Tochter das Grab neu bepflanzt und schön gerichtet. Das war "Schwerstarbeit" so lange auf dem Friedhof zu sein.
    Ich bin zur Zeit wieder so tief unten, dass ich oft über den Sinn des Lebens im Allgemeinen nachdenke, und wie viele Jahre ich alleine, ohne meinen Schatz, auf dieser Welt "absitzen" muss. Ich vermisse ihn so unendlich, da hilft kein Weinen, flehen, schreien, nichts bringt mir und uns unsere Partner wieder zurück. Es ist so grausam. Dann denke ich "warum nur mein Gott, oder wer auch immer, hast du mir das angetan? Für was muss ich so leiden und büßen?"
    Ich versuche schon mich abzulenken, und unternehme einiges und habe auch einige Leute mit denen ich mich immer wieder treffe und was unternehme. Aber das macht mir meistens auch keine Freude, denn ich denke immer, für was soll und muss ich das tun? Es ist ja nur weil jetzt meine "zweite Hälfte meines Herzens und der Seele" fehlt. Es kommt mir alles so erzwungen und falsch vor, und dann wird mir alles zu viel, und schon kommen bei mir 1000 Erinnerungen, und dann will ich nur noch meine Ruhe haben und meinen Schmerz zu Hause "pflegen".
    Ich bin momentan schon zufrieden, wenn ich ab und zu ein paar gute Stunden am Tag habe, ganze Tage an denen es besser "läuft" habe ich noch nie erlebt.
    Es ist schon gut dass man hier seine Gefühle offen schildern kann und alle wissen wie es gemeint ist und wie es einem geht. Aber zurzeit ist es hier im Forum sehr, sehr ruhig. Bin schon ein wenig enttäuscht, dass auf ein paar Beiträgen keine Antworten gekommen sind.
    Liebe Hamida ich wünsche dir bessere Stunden oder Tage und wieder etwas "wärmere und hellere" Tage. Es wird für uns immer ein auf und ab der Gefühle bleiben, ich stelle mir vor das ist wie Achterbahnfahren. Ich weiß zwar selbst auch nicht wie ich das Chaos verarbeiten soll und ein halbwegs normales Leben möglich ist, aber ich "kämpfe" weiter.
    LG und Umarmung
    von Veronika

    Liebe Hamida,
    du sprichst mir mit der Schilderung deiner Trauer und Gefühle aus der Seele. Mir geht es ganz genau so mies. Bei mir sind es heute genau 10 Wochen als meine Welt zusammengebrochen ist. Und ich würde alles dafür geben, wenn ich mein (unser) altes Leben wieder hätte. Das Wissen um die Endgültigkeit und die damit verbundene große Einsamkeit, ist einfach unmenschlich und übersteigt oft meine Kräfte. Dann "spielen" meine Nerven wieder mal "verrückt" und ich fühle mich einfach mies.
    Heute war für mich ein besonders schwieriger Tag, denn ich habe heute zusammen mit meiner Tochter das Grab neu bepflanzt und schön gerichtet. Das war "Schwerstarbeit" so lange auf dem Friedhof zu sein.
    Ich bin zur Zeit wieder so tief unten, dass ich oft über den Sinn des Lebens im Allgemeinen nachdenke, und wie viele Jahre ich alleine, ohne meinen Schatz, auf dieser Welt "absitzen" muss. Ich vermisse ihn so unendlich, da hilft kein Weinen, flehen, schreien, nichts bringt mir und uns unsere Partner wieder zurück. Es ist so grausam. Dann denke ich "warum nur mein Gott, oder wer auch immer, hast du mir das angetan? Für was muss ich so leiden und büßen?"
    Ich versuche schon mich abzulenken, und unternehme einiges und habe auch einige Leute mit denen ich mich immer wieder treffe und was unternehme. Aber das macht mir meistens auch keine Freude, denn ich denke immer, für was soll und muss ich das tun? Es ist ja nur weil jetzt meine "zweite Hälfte meines Herzens und der Seele" fehlt. Es kommt mir alles so erzwungen und falsch vor, und dann wird mir alles zu viel, und schon kommen bei mir 1000 Erinnerungen, und dann will ich nur noch meine Ruhe haben und meinen Schmerz zu Hause "pflegen".
    Ich bin momentan schon zufrieden, wenn ich ab und zu ein paar gute Stunden am Tag habe, ganze Tage an denen es besser "läuft" habe ich noch nie erlebt.
    Es ist schon gut dass man hier seine Gefühle offen schildern kann und alle wissen wie es gemeint ist und wie es einem geht. Aber zurzeit ist es hier im Forum sehr, sehr ruhig. Bin schon ein wenig enttäuscht, dass auf ein paar Beiträgen keine Antworten gekommen sind.
    Liebe Hamida ich wünsche dir bessere Stunden oder Tage und wieder etwas "wärmere und hellere" Tage. Es wird für uns immer ein auf und ab der Gefühle bleiben, ich stelle mir vor das ist wie Achterbahnfahren. Ich weiß zwar selbst auch nicht wie ich das Chaos verarbeiten soll und ein halbwegs normales Leben möglich ist, aber ich "kämpfe" weiter.
    LG und Umarmung
    von Veronika

    Liebe Hamida,
    ich danke dir für deine aufmunternden Zeilen. Alles was du beschrieben hast, könnte 1:1 von mir sein, und beschreibt genau meine momentanen Gefühle. Das ist zurzeit eine Berg- und Talfahrt.
    Ich bewundere Dich, dass du überhaupt die Kraft findest und hier noch für andere tröstende Worte zu finden. Aber ab und zu komme ich mir auch etwas gestärkt vor, aber dann kommt gleich drauf wieder das Tief.
    Wie du schreibst wird es für uns Irgendwann einmal besser und leichter, aber der Weg dorthin ist lang, und mit viel Tränen, Schmerzen, Verzweiflung und Trauer gepflastert. Ich kann es mir heute noch nicht vorstellen, dass ich einmal wirklich wieder eine gewisse "Lebensfreude" entwickle, denn immer und überall fehlt doch einfach ein wichtiger Teil von mir.
    Bisher hatte ich auch vor allem in der Nacht meine schlechtesten Zeiten, aber wie ich dir schon geschrieben habe, mag ich jetzt seit ein paar Tagen tagsüber ab und zu auch nicht mehr raus und was unternehmen. Da ist mir ab und zu einkaufen gehen oder ein Arztbesuch schon zuviel. Und wenn ich bei meiner Familie zu Besuch bin, fühle ich mich schon wohl und gut aufgehoben. Aber selbst da überfallen mich die Gedanken, dass da in "unserer Mitte der wichtigste Teil" fehlt - für immer. Und wenn ich dann am Abend alleine nach Hause komme, dann ist es sowie aus. Dann "verliere ich mich wieder in 1000 Gedanken und würde mich am liebsten auflösen".
    Es wird ein langer und beschwerlicher Weg für uns alle, ich weiß es vom Verstand her, schon.
    Du musst dich noch um deine Buben sorgen, aber ich finde du bist sehr, sehr tapfer und versuchst mit vielen Kleinigkeiten ihnen die Trauer zu verarbeiten und zu erleichtern. Das du dann am Abend, wenn die Kinder im Bett sind, dann völlig fertig bist, und die ganze Trauer und Einsamkeit über dich kommt, das ist wohl auch normal. Es fehlt dir der wichtigste Teil deines Lebens, mit dem man alles geteilt und unendlich geliebt hat.
    Der Gedanke an das Endgültige ist für mich kaum zu ertragen, immer denke ich "NIE MEHR" - Umarmen, Reden, einfach Dasein ...". Das kann uns wohl jeder noch so gut gemeinte Besuch oder Rat niemals ersetzen.
    So, nun habe ich auch wieder mal meinen Frust hier abgelassen. Ich hoffe ich habe dich und andere nicht zu sehr damit belastet.
    Wünsche dir einen erträglichen Tag - und umarme dich
    LG Veronika

    Liebe Schnee,
    danke für deinen Versuch mir Trost zu spenden. Ich nehme zur Zeit eh auch professionelle Hilfe in Anspruch und habe meine kleine Familie, wenn die beruflich Zeit haben, und auch sonst einige "gute Geister" wo immer wieder versuchen mit abzulenken, zu spaziergängen überreden usw., aber das ganze Reden, der Trost und Zuspruch, und vor allem der "Spruch: Die Zeit heilt Wunden ... es wird dann schon werden"; kann ich schon nicht mehr hören. Irgendwie bringt mir das alles nur kurzfristig etwas, und dann stürze ich trotzdem "ins tiefe Tal" ab. Vom Verstand her weiß ich, das manches so ist oder kommt, wie man sagt, aber das erreicht mich nicht, es kommt nicht im Herz an. Denn dort ist nur eine große Leere und ich sehne mich mit jedem Gedanken nach meinem Mann.
    Da die Familie etwa 35 km von mir entfernt wohnt, und mein Mann und ich eine "gutes Team" waren, muss ich erst lernen alleine zu (über-)leben und die Einsamkeit erdrückt mich oft. Da kommt nur das große Heulen.
    Ich bewundere dich, wenn ich deinen Weg bis zum heutigen Tag lese, wie gut du dein Leben in den "Griff gekriegt" hast (müssen), und wieviel Kraft ....
    Ich fühle mich zurzeit oft unendlich schwach und oft einsam. Ich kann wohl spontan zu jemanden gehen oder telefonieren, aber das ersetzt ja nicht meinen Liebsten, und die Leere kann nie mehr "gefüllt" werden. Die Lücke ist für immer und ewig, und tief im Herzen bei mir.
    Ich wünsche Dir auf dem schmerzlichen Weg, auch wenn du schon ein Stück "weiter gegangen" bist als ist, weiterhin ganz viel Zuversicht und Kraft. Du kannst mir ja, wenn du eine "Prise übrige Kraft" hast, mir schicken. Denn ich glaube, dass wir beide ganz "tief im Westen - in der Nähe - wohnen, da geht nicht viel Kraft verloren.
    Liebe Grüße von Veronika

    Hallo liebe Hamida !
    Ich kann dich und alle anderen hier nur allzu gut verstehen, die Trauer, der Schmerz, die Einsamkeit .... erdrücken einen fast. Und ich und wir alle wünschen uns wohl nicht sehnlicher als aus dem Alptraum aufzuwachen. Aber leider hilft da kein beten, flehen, weinen, wütend werden, und bitten, der Tod unserer Liebsten ist und bleibt eine Tatsache. Und sei es auch noch so hart, mit dem werden wir leben - oder überleben - lernen (müssen). Mein Verstand sagt mir jetzt nach 9 Wochen, "es ist so", sein Platz bleibt für immer leer, genauso wie mein Herz und mein Leben. Mir kommt vor, er hat auch ein Stück von mir mitgenommen. Ich kann und will den Verlust noch immer nicht wahrhaben, und in meinem Herzen "brennt es vor Sehnsucht".
    Ich möchte mir nicht anmaßen, deine (eure) Trauer mit meiner zu vergleichen. Denn erstens ist es anders, jeder hat seine eigene Art damit umzugehen und Strategien zum Überleben. Ab und zu denke ich, wenn ich hier mitlese, dass ihr, wo ihr noch Kinder habt, die selbst Trost und Zuspruch brauchen, sicherlich um ein vielfaches schwieriger ist, denn man sollte ja die Kinder auf dem "Weg begleiten", damit sie den Tod des Vaters verstehen und verarbeiten können. Denn bei Kindern ist die Seele sicher viel verletzlicher und sie können das nicht verstehen, warum der geliebte Vater nicht mehr da ist. Dafür bewundere ich Euch, denn es braucht doch ungleich viel Kraft, wo ihr selbst am Tiefpunkt seit, um den Rest der Familie zusammen zu halten. Aber ihr habt wenigstens noch einen "Teil" eures Partners, wo euch brauchen und da sind.
    Meine Tochter hat schon lange eine eigene Familie mit vier Kindern, und wohnt etwa 35 km von mir entfernt. Da bin ich dann in unserer Wohnung, auch wenn ich tagsüber was unternehme, wieder mit meinen Gedanken alleine. Und da frage ich mich in dn letzten Tagen immer wieder, wie Sinn- und Hoffnungslos momentan mein Leben ist.
    Ich mache schon so oft es geht Besuche bei der Familie, habe liebe Nachbarn, Freunde, gehe zum Sport, und habe auch schon professionelle Hilfe vom Hospizteam gehabt. Aber das alles lenkt mich nur kurzfristig ab und ich falle bald wieder in das "tiefe schwarze Tal", der Trost und Zuspruch hält nicht lange an. Ich weiß schon nicht mehr, was ich sonst noch tun kann. Es ist einfach furchtbar, überall kommen 1000de Erinnerungen und wenn ich zu Hause bin, dann kann ich ab und zu wie abwesend lange auf seinen Platz z. B. auf der Couch oder am Eßtisch starren. Das ist doch nicht mehr normal. Und die Nächte sind sowieso der Horror - und dann das leere Bett neben mir!!! Ich weiß selbst, dass ich momentan durchaus launisch und unberechenbar bin. Das ist wohl "Trauerarbeit", wie man mir gesagt hat, und die ist Schwerarbeit. Ab und zu, bleibe ich dann trotz Einladung, oder wenn ich was erledigen sollte, zu Hause, und "vergrabe" mich in unserem "Nest". Das ich zu Hause jetzt alleine lebe, abgesehen von Besuchen, an das muss ich mich erst noch gewöhnen; und das ist verdammt schwer und tut so weh, dass ich lange und oft weinen muss. Ich kann gegen den Zustand momentan nicht viel machen, es kommt einfach so über mich.
    So, nun habe ich genug gejammert, ich werde versuchen, jetzt noch noch ein wenig Fernsehen oder Lesen, zur Ablenkung. Entweder der Fernseh oder der Radio muss bei mir fast immer laufen, nur damit es nicht so still ist.
    Ich wünsche Euch allen ein paar "sonnige Stunden oder Tage", das "Tief" holt uns alle wohl noch lange wieder ein.
    Ich umarme dich und alle ganz herzlich und schicke ein paar gute Wünsche und Gebete für uns alle in den Himmel
    Veronika

    Liebe Schnee !
    Wie ich gelesen habe, bewältigst du den Alltag trotz aller Trauer mit viel Elan und Tatendrang. Diese Eigenschaften fehlen wir zurzeit komplett, ich fühle mich, wie wenn ich aus dem dunklen Tal gar nicht mehr rauskomme. Es sind heute genau 9 Wochen dass mein lieber Mann von mir gegangen ist, und ich fühle mich zur Zeit von Tag zu Tag schlechter. Ich denke viel über den Sinn des Lebens nach, wofür das Ganze ...? Du hast deine Trauer schon ein Stück weit bewältigt, mir steht das noch bevor. Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass es so bald anders wird.
    Ich versuche schon das ein oder andere zu unternehmen, aber wenn ich zu Hause bin, dann fällt mir die "Decke auf den Kopf". Dann wird mir das Endgültige, die Einsamkeit und Trauer umso mehr bewußt.
    Da kann mir wohl nur die Zeit und viel Unterstützung und Aktivität etwas weiterhelfen. Ich bin auch kein geduldiger Mensch, wahrscheinlich erwarte ich in der viel zu kurzen Zeit, zuviel.
    Ich lese hier im Forum sehr viel, und in den meisten "Schilderungen finde ich mich genauso wieder". Und wenn ich hier lese, dass es bei dir schon so lange her ist, und du immer noch Phasen der tiefen Trauer hast, dann macht mir das eher Angst als Mut. Und über den Verlust und die Einsamkeit kann mich und wohl hier die meisten, niemand trösten. Es ist eine Lücke im Leben entstanden, die nie mehr zu schließen sein wird.
    Ich wünsche Dir und allen anderen viel Mut, Kraft und Zuversicht, dass wir das Leben, so gut es unter den Umständen möglich ist, aushalten und vielleicht auch wieder mal genießen können.
    Liebe Grüße
    von Veronika

    Liebe Christine !
    Danke für den trostvollen Worte welche du mir geschrieben hast. Ich habe sicher mit mir zu wenig Geduld, die Trauer braucht halt ihre Zeit. Ich habe geglaubt, dass es bald ein wenig anders wird. Ich hole mir schon alle erdenkliche Hilfe. Heute war ich zum zweiten Mal im Trauercafe, auf der einen Seite ist es schon gut wenn ich mich aussprechen kann und auch eine andere "Sichtweise erfahre". Aber das bringt mir zurzeit noch nicht allzu viel. Ich weiß zwar vom Verstand her, das manches so richtig ist, wie man mir sagt, aber das umzusetzen und glauben, findet noch nicht den "Weg zu meinem Herzen". Das ist, wie ich es fühle, unendlich verletzt. Ich glaube, ich habe nicht nur meinen lieben Mann verloren, er hat auch die Hälfte von mir mitgenommen.
    Ich bin ziemlich viel unterwegs, und versuche schon Neues, aber wenn ich nach Hause komme, dann kommt meistens spät am Abend oder in der Nacht die "große Krise". Bei uns war es ein festes Ritual, dass wir am Abend vor dem Schlafen gehen, lange über "Gott und die Welt" diskutiert haben, und uns dabei sehr nahe waren. Jetzt habe ich zu dieser Zeit niemanden mehr, und das Gespräch und die Nähe fehlt mir so unendlich. Da verspüre ich die Trauer und den Verlust umso stärker.
    Jetzt geht es mir auch selbst gesundheitlich nicht so gut. Ich überstehe momentan den Tag nur mit Beruhigungsmittel. Und am Abend zum Schlafen brauche ich auch was. Tagsüber habe ich bisher nur "Naturmittel" genommen, aber ich habe selbst gemerkt, dass es nicht mehr geht. Aber ich möchte schon so bald als möglich die Tabletten wieder weglassen, denn sonst bekomme ich ja wahrscheinlich das nächste Problem. Denn ich möchte icht abhängig davon werden oder Nebenwirkungen, wo alles noch schlechter machen, erleben. Aber ist ist wahrscheinlich auch meine Geduld und viel, viel Kraft dazu erforderlich.
    Liebe Grüße
    von Veronika

    Liebe Hamida !
    Ich danke dir für den Trost und die Kraft die du mir geschickt hast, aber du benötigst selbst wahrscheinlich eine ganze Armee um deine Kraft für dich um deine Kinder zu stärken. Ich werde dich ebenfalls ins Gebet einschließen und Mut und Kraft sowie ein paar Sonnenstrahlen schicken, damit sie dir und auch mir den Alltag erhellen, und vielleicht ein paar erträgliche Stunden möglich machen.
    Mit meiner Überschrift "Stille", meine ich, dass es hier im Forum momentan sehr, sehr ruhig ist und sich fast niemand meldet. Eigentlich schade, denn ich habe bei "meinem Thema" vor ein paar Tagen einen "Hilferuf abgesetzt", weil es mir da in der Nacht wieder mal besonders schlecht gegangen ist. Meine Gedanken sind wieder mal durcheinander gewirbelt, und das lässt sich meistens nicht so einfach abstellen. Und ich habe über den Sinn des Lebens im Allgemeinen nachgedacht und was für mich speziell der Sinn ist, weiterzukämpfen. Da habe ich dann, weil in der Nacht niemand sonst da ist, schon bei der Telefonseelsorge angerufen. Es hat mir schon gutgetan, dass ich mit jemandem Reden kann, danach ist mir dann etwas leichter. Du selber hast ja auch schon geschrieben, dass du vor allem am Abend wenn deine Buben im Bett sind, verzweifelst. Aber das ist ja kein Wunder, mir kommen die Tränen wenn ich an dich und deinen schweren Schicksalsschlag denke. Du musst für Vier denken und schauen wie es weitergeht.
    Hast du schon versucht, Hilfe vom Hospizteam, im Trauercafe, zu finden? Ich hatte jetzt zweimal ein Einzelgespräch mit Hospizmitarbeitern, die waren zwar sehr emotional und fordernd, aber ich habe gemerkt, dass es mir ein klein wenig hilft. Vielleicht versuchst du es auch mal, auf diesem Weg. Ab und zu kann man mit jemand Fremden besser oder leichter reden, wenn man Vertrauen gefaßt hat, als wie jemandem aus der Familie oder Freundeskreis.
    Mir geht es zur Zeit auch nicht gerade so gut, es ist, auch jetzt nach 8 1/2 Wochen, ständig ein Wechselbad der Gefühle. Aber ich bin wenigstens nur für mich alleine verantwortlich, denn meine kleine Familie, bestehend aus Tochter, Schwiegersohn, Enkel, wohnen weiter weg und haben alle ihre Arbeit, da bleibt nicht immer Zeit für mich übrig. Sie unterstützen mich schon wo es geht, und ich habe auch ein paar Freunde und Ex-Kollegen/innen, die sind ab und zu für mich da. Mal ein Telefonat, ein Mail, ein Treffen auf einen Cafe, zum Mittagessen, spazierengehen usw... Ich tue schon viel um mich um mich abzulenken, aber hie und da ist es mir sogar zu hektisch und zu viel. Dann bin ich gerne alleine zu Hause und verkrieche mich in unserem "Nest". Aber wenn ich längere Zeit alleine zu Hause bin, fällt mir dann auch oft die Decke auf den Kopf. Ich muss mich erst an das Alleinsein gewöhnen, mein lieber Mann fehlt mir so unendlich.
    Ich möchte dir nicht noch mit meiner Geschichte dein Herz unnötig "schwer machen", aber wir alle müssen irgendwann mal lernen mit der Trauer und der Endgültigkeit, zu leben. Ich wünsche Dir ganz viel Stärke und Kraft.
    Ganz liebe Grüße
    von Veronika