Drei Jahre ist es nun her, als sich unser Leben von einem Tag auf den anderen schlagartig veränderte und ich vor Schmerz um den Verlust meiner Liebe den Weg hier her fand.
Hier hab ich mich geöffnet, geklagt und versucht die die Bandbreite der Gefühle einzuordnen. Hier fand ich Menschen mit dem gleichen Schicksal, die zugehört und verstanden haben.
Jetzt, drei Jahre danach, möchte ich mich bedanken für die Unterstützung und das Verständnis in der schweren Zeit.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es sich anfühlte, von dem Schmerz bestimmt zu sein und wenn mir jemand sagte, dass es irgendwann mal anders werden würde, konnte ich dies nicht glauben. Wollte ich auch nicht wirklich. Ich wollte mein Leben zurück, welches wir uns aufgebaut haben. Ich wollte mein Glück zurück, meinen Menschen wieder haben. Ich wollte die Kontrolle zurück und wehrte mich innerlich gegen die Zeit, die von nun an mein Feind wurde, den mit jedem Tag der verging, verschwand mein Mann immer weiter in das Nichts. So fühlte ich dies jedenfalls und ich wechselte zwischen das Geschehene annehmen und verweigern hin und her.Zeitweise fühlte es sich an, als lebe ich das Leben einer anderen Person, als würde mein Verstand nicht mehr vorhanden sein.
Heute weiß ich, dass die alles zu mir gehört hat. Heute habe ich seinen Tod angenommen.Habe das Leben angenommen.Es war ein harter Weg und ich bin zwar noch nicht am Ziel, doch alles ist gut wie es ist.Mein Mann ist stets in meinem Herzen, die Erinnerung an ihn, die Liebe die da war und in einer anderen Form weiterlebt. Unseren Kindern geht es gut, das schwere Tal scheint überwunden. Die Trauer hat sich verändert. Sie kommt und geht,so wie alles im Leben. Es macht wieder Freude am Leben zu sein, woran ich nie und nimmer geglaubt hab.
Und ja, sie hatten Recht. Es wird anders, niemals mehr so wie es war, aber trotzdem gut.
Ich bin dankbar und genieße die schönen Augenblicke. Ich sauge sie regelrecht in mich auf,
Und sollte dies jemand lesen, so wünsche ich alles Gute und viel Kraft auf diesem Weg.
Und all denen, die mir hier im Forum in dieser Zeit beigestanden haben, ein herzliches Dankeschön.
Beiträge von Hamida
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Man sagt oft, es wird nicht besser, sondern anders.
Es sind 29 Wochen. Es wird immer mehr zur Realität und andererseits, geht es mir noch immer nicht in den Kopf oder ins Herz dass mein Mann nicht mehr lebt. Alls total widersprüchlich. Manchmal fällt mir ein, dass er nicht mehr atmet und mir schnürt es im selben Augenblick den Hals zu. Manchmal funktioniere ich als hätte man mir eine Duracellbatterie eingesetzt und dann fühl ich mich wieder als wäre ich kurz vor'm inneren Zusammenbruch. Dieses leichte Fieber ist noch da, der ganze Körper schmerzt und brennt. Wobei ich das manchsmal sogar als "angenehm" betrachte, weil doch mal ein anderer Schmerz spürbar ist.
Das einzige was anders ist, man setzt sich eine Maske auf. Man geht raus, nimmt am Leben teil, alles nur mechanisch. Ja genau, die Hülle funktioniert. Zwar anders als vorher, aber es läuft. Die Maske ist wie ein Schutz geworden. Eine Mauer.
Die Trauer wird zu einem stillen inneren Begleiter, obwohl der Schmerz mich manchmal noch zu erdrücken droht.
Ich wünschte mir zeitweise, er hätte mich verlassen, weil er das wollte. so könnte ich auf ihn wütend sein, ich würde mich davon erholen und mein Leben weiterleben. Wir würden beide weiterleben. So aber, wurde über uns hinweg entschieden. Ich muss nun mein restliches Leben mit seinem Tod leben. Mit den Bildern seiner Lebendigkeit und seines Sterbens. Die Machtlosigkeit darüber macht mich hilflos. Nichts dagegen tun zu können, es akzeptieren zu müssen. Ein ziemlich schwerer Weg.
Phasen in denen ich am liebsten alles hinschmeißen würde. Phasen in denen ich meine Trauer anschreien und sie wegjagen möchte.
Man sucht sich diesen Weg nicht aus. Alle guten Vorsätze die man sich vornimmt um damit besser umgehen zu können, fallen am nächsten Tag wie ein Kartenhaus zusammen.
Das Leben geht weiter, natürlich tut es das. Zwangsläufig. Niemand sitzt den ganzen Tag zuhause und heult. Man kämpft sich durch, so wie es sich gehört, erfüllt seine Pflichten, sucht sich ein wenig Freude die einen trägt, unterdrückt die Trauer. Doch am Ende des Tages, ist der stille innere Begleiter in seiner vollen Pracht wieder da. Der innere Film läuft automatisch ab, was war, was ist und die Frage was wird sein? Ich will nicht dass er war, ich will dass er ist.
Schön möglich dass der Schmerz mit der Zeit schwächer wird. aber vielleicht nur deshalb, weil man sich an ihn gewöhnt hat. -
Hallo Angie!
Mein Beileid zum viel zu frühen Tod Deines Bruders. Deine Selbstvorwürfe kann ich nachvollziehen. Wenn soetwas passiert, dann denkt man oft, Hätte ich......
Aber man weiß eben nie im Vorhinein, was auf uns zukommt. Dein Bruder hatte Recht, richtig gute Freunde sind ein Geschenk des Lebens.
Deine Rede ist sehr schön und persönlich.
Ich hielt auf der Beerdigung meines Mannes ebenfalls eine kurze Rede. Mir war es so wichtig dass ich als seine Frau, ein paar persönliche Worte spreche. Hatte das Gefühl, ich wäre es ihm schuldig.
Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit.
Alles Liebe -
Hallo Angie!
Erstmal mein Beileid, schön dass Du hier her gefunden hast. Die Vorwürfe die Du Dir jetzt machst, kann ich nachvollziehen, doch man weiß nie im Voraus was passiert. Dein Bruder hatte Recht, richtig gute Freunde sind unbezahlbar, das hatte er Glück.
Das ist eine sehr schöne und persönliche Rede. -
Hallo!
Ja die Hochzeit war letzten Samstag. Nun, es war eine Barockhochzeit, die meisten kamen in Kostümen. Es war eine perfekte Märchenhochzeit, so wie es sich beide gewünscht hatten.
Ich behielt meine Trauer natürlich für mich, hatte einige Male aber doch mit mir zu kämpfen, durchlebte die Achterbahn der Gefühle.Irgendwie hätte ich mich gerne ein bisschen betrunken, nahm jedoch Medikamente wegen des Fiebers und so ließ ich es lieber. Ich hielt bis 23 Uhr durch und war dann froh und erleichtert als ich zuhause war.
Das leichte Fieber verfolgt mich seit zwei Wochen. Wahrscheinlich eine leichte Infektion, die im Körper rumwandert. Nichts aufregendes. Trotzdem hab ich manchmal das Gefühl, ich stehe kurz vor einem inneren Zusammenbruch, mir geht die Kraft aus.
Tut es natürlich nicht. Irgendwie geht es immer weiter, egal was noch kommt. -
Und da ist es wieder dieses tiefe Trauerloch. Wieder mal am Tiefpunkt, wieder mal wie zur Salzsäule erstarrt.
Vielleicht, weil ich seit drei Wochen immer wieder krank bin,mein Immunsystem streikt und keinen Keim an sich vorüberziehen lässt. Unser ältester Sohn beginnt was Neues und Samstag heiratet meine Schwester. Der Anzug den er tragen wollte ,hängt im Schrank.
So sehr ich mich mit meiner Schwester freue, weil sie die Liebe ihres Lebens heiratet, so sehr belasten mich meine Bilder im Kopf. Ich sehe ihn ständig vor mir. Wie er in der Wohnung rumläuft,im Garten, höre sein Lachen, und und und.So, wie unser Leben mal war. Alles abgespeichert.
Ich möchte, ich will...... ihn zurück. Das erste Fest ohne ihn.Er sollte an meiner Seite sein. Ich fürchte mich nicht vor der Trauung, sondern mich beängstigt eher die ausgelassene Fröhlichkeit der anderen.
Es wird immer mehr zur Wirklichkeit. Das Unwiderrufliche wird immer mehr zu meiner Realität. Das war es auch schon vorher, doch mein innerstes hat sich dagegen gewehrt.
Ich hab gelesen, der Tod eines geliebten Menschen stellt alles in Frage. Ja, das tut es.
Ich werde auch diesmal wieder aus dem Loch kriechen, doch ich bin müde, sehne mich nach einer Pause.
Sechs Monate. wo ist nur die Zeit geblieben. Es fühlt sich nicht so an.
Ich vermisse ihn. Es hört nicht auf weh zu tun. Manchmal versteckt sich der Schmerz nur.
Eigenartig, wie laut die Stille sein kann. -
Hallo !
Erstmal möchte ich Dich hier willkommen heißen und Dir mein Mitgefühl aussprechen.
Bei Dir ist alles noch so frisch und warscheinlich bist Du gerade dabei das Ganze langsam zu realisieren.
Du kannst Dir hier alles von der Seele schreiben und bist nicht allein.Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und wie gesagt, schreibe einfach wenn Dir danach zumute ist.
Liebe Grüße
Hamida -
Es regnet. Den ganzen Tag schon. Meine Gedanken kreisen um Dich. Du fehlst uns. Es ist als ob ein Auto nur auf drei Rädern fährt. Bald 24 Wochen dass Du in eine andere Welt gegangen bist. Was sind schon 24 Wochen gegen das halbe Leben welches wir gemeinsam lebten. Vor einem Jahr war unsere Welt noch in Ordnung. Aber nur scheinbar. Du warst schon krank und die Zeit der Diagnosestellung , des ersten Schocks, der Therapien, der Hoffnungen und der heimlichen Angst naht unaufhaltsam. Dein Weggehen hat mich in eine große Krise gestürtzt.Ich kann mir vorstellen wie Du auf Deiner Wolke sitzt ,den Kopf schüttelst und Dich fragst, was ich hier wohl anstelle. Du sagtest mir ein paar Wochen vorher, egal was passiert, man darf nicht innerlich zusammenbrechen. Du hast mir soviel gesagt und alles ist in mir gespeichert. Doch hab Geduld mit mir. Ich werde nicht aufgeben, auch wenn es manchmal vielleicht so scheint. Ich muss erst lernen das Unwiderrufliche zu aktzeptieren. Ich muss lernen, unsere Beziehung umzuwandeln. Noch viel zu oft spüre ich nur Deinen Verlust, sehe den Moment Deines Todes, fühle die Ohnmacht. Noch viel zu oft hab ich das Bedürfnis Dich anzurufen um Dir etwas zu erzählen. Ich wünsche mich in Deine Arme, wenigstens für einen kurzen Momet. Deine Umarmungen,meine Kraftquelle.
Egal welch schöne Momente noch in mein Leben treten werden, das Gefühl sie mit Dir teilen zu wollen, wird immer bleiben.Du wirst immer an meiner Seite fehlen. -
Gerne erzähle ich davon und verzeiht bitte wenn ich zu sehr ausschweife!!!!!
Alles Ereignisse geschahen immer nur dann, wenn ich abgelenkt oder ruhig war.
Es war an einem Freitag. Mein Mann war bereits zwei Tage im Krankenhaus, um für die geplante OP vorbereitet zu werden.An diesem Tag war es soweit und ich fuhr nachdem die Kids in der Schule waren in das 60km entfernte Krankenhaus. Obwohl wir wussten dass er danach zwei Tage im Tiefschlaf gehalten würde, wollte ich bei ihm sein, wenn er von der OP in die Intensivstation gebracht werden sollte.Wenn ein Angehöriger operiert wird, ist es immer ein mulmiges Gefühl , doch Grund zur Besorgnis hatten wir nicht.
Ich wusste wie lange die OP dauern würde und beschloss ein Frühstück zu mir zu nehmen.Ich suchte mir einen Platz in der Sonne auf der großen Terrasse, las eine Zeitung, genoß mein Frühstück.Ein Vogel störte meine Ruhe. Er flog dicht an mich ran und ging mir mit seinem Geschrei erstmal gehörig auf die Nerven. Er flog weg, um kurz darauf wieder zu kommen und begann erneut mit diesem panikartigen Geschrei. Kein Gezwitscher, es war ein richtiges Geschrei. Nun zog es mir plötzlich im Magen und ich fragte mich, ob irgendetwas nicht stimmt. Ging es meinem Mann schlecht? Da ich mich nicht verrückt machen wollte, schob ich dieses Gefühl weg und beschloss diesen Vogel zu ignorieren.
Leider erfuhr ich danach, dass es Komplikationen gegeben hatte. Ich konnte zwar nicht mehr zu ihm, blieb aber mit Freunden bis spät am Abend und hoffte weitere Informationen zu bekommen.
Als ich zuhause war, fing mein Handy an sich zu verselbstständigen. Das Display bewegte sich unentwegt und auf einem Balken waren statt der gewohnten Symbole völlig andere Zeichen.Ich nahm das Gerät auseinander, nahm Karte und Akku raus, baute das Ganze wieder zusammen und das Spiel begann von vorne . Auch am nächsten Tag spielte das Handy noch verrückt.Ich machte mich gerade fertig, als es dann läutete und das Krankenhaus mir mitteilte, dass es sehr schlecht um meinem Mann aussieht. Von diesem Zeitpunkt weg, funktionierte es wieder normal. Da ich eigentlich überzeugt war, dass mein Mann dies überleben würde, nahm ich diese "Vorfälle" mit einem Schulterzucken hin.Stunden später starb er. Erst auf der Heimfahrt fielen mir diese Dinge wieder ein und ich fragte mich, ob sie vielleicht ein Zeichen waren um mir zu sagen dass er gehen muss. Ich weiß es nicht.
In den ersten drei Wochen wurde ich immer wieder mit Vorfällen konfrontiert, die ich bis heute nicht einordnen kann. Ich weiß nicht was es war, kann aber mit Sicherhit sagen, dass da was war.
Ich hörte ganz deutlich wie auf seinem Schreibtisch Papier durchgewirbelt wurde. Ich dachte mir, ich hätte vergessen das Fenter zu schließen.Sagte mir aber, dass die Blätter jedoch nicht aus de Fenster fallen würden wegen dem Insektengitter. Als ich rüber gehen wollte mir dem Gedanken alles würde am Boden liegen, bemerkte ich dass das Fenster geschlossen war und sich am Schreibtisch keine Blätter befanden. Da erinnerte ich mich, dass ich alles in einen Ordner geräumt hatte. Ich weiß noch als ich vor seinem Schreibtisch stand und mich stirnrunzelnd fragte ob ich nun zu spinnen beginne. Eben weil ich keine Erklärung fand, tat ich auch dies mit einem Schulterzucken ab.
Mitten in der Nacht fing der Drucker zum Arbeiten an. So als würde jemand etwas ausdrucken. Sprachlos saß ich da, mit lauter Fragezeichen im Kopf.
Ein andermal saß ich beim Eßtisch und war dabei etwas zu schreiben. Draußen war es regnerisch und düster. Als ich einen Sonnenstrahl entlang meinen linken Arm bemerkte, sah ich auf zum Fenster, weil ich dachte die Sonne käme raus. Nur leider war da keine Sonne. Der Sonnenstrahl aber noch immer über meinen Arm. Ich dachte ein paar Sekunden darüber nach und schüttelte es ab. Zweimal überkam mich das Gefühl, als wäre jemand direkt neben mir. Und einmal war ich von einer Sekunde zur anderen von seinem Parfumgeruch eingehüllt.
ein Erlebnis war Nachts, ich lag wach und dachte ins Leere. Dieses Erlebnis ist schwer mit Worten zu beschreiben, aber so wunderschön, dass ich mir dies wieder wünschen würde.
Ich war mir nie sicher, ob ich an ein Leben nach dem Tod glauben soll. Aber diese Erlebnisse brachten mich dazu, mit dem "Forschen" zu beginnen.Ich hab mit Esoterik nichts am Hut. Ich wollte nicht glauben, sondern wissen.Trotz des vielen Lesens, der andauernden Geräusche im Handy, für mich war das alles kein Beweis. Meine Zweifel blieben und manchmal wurden sie sogar noch verstärkt.
Dann kam unverhofft die Wende.
Es war Samtag Abend. Ich schrieb meinem Mann einen Brief in dem ich ihm viele persönliche Fragen stellte. Zum Abschluss meinte ich, dass ich wohl niemals eine Antwort darauf bekommen würde. Am nächsten Tag ging ich wie immer Abends an sein Grab. Dort lag ein Kuvert mit meinem Namen darauf. Ich war verwundert und öffnete den Brief. Darin war ein langes Gedicht und jeder Vers enthielt genau eine Antwort auf meine Fragen. Dieses gedicht hinterlegte mir die Tochter jener Frau, die neben meinem Mann begraben ist. Ich hinterließ ihr meine Telefonnummer, wollte wissen woher sie dieses Gedicht hatte, wie es dazu kam. Sie erzählte mir, dass sie Sonntagmorgen dass dringendes Bedürfnis hatte mir dies zu schreiben und die worte wie von selbst aus ihr kamen. Erst dann berichtete ich ihr von meinem Brief. Für manche mag das nach Zufall scheinen, doch dieses ereignis schob all meine Zweifel weg. Ich war mir sicher, dass mein Mann mir durch diese junge Frau geantwortet hatte.Zwei Wochen später nahm ich einen schon länger geplanten Termin bei einem "Medium" wahr. Auf dem Weg dorthin,fragte ich mich immer wieder warum ich das tu. Ich glaubte nicht wirklich daran, wollte es mal versuchen. Ich weiß dass es Scharlatane gibt. Aber ich muss mir immer selbst ein Bild machen und dann entscheide ich wie ich urteile.Ich gab ihm nur meinen Vornamen bekannt. Nicht weshalb oder für wen ich da war.Meine Erwartungen beschränkten sich darauf, dass man mir allgemeine aussagen geben würde, die zu den meisten der Bevölkerung passen würden. Gottseidank begleitete mich eine Freundin, den das würde mir wahrscheinlich niemand glauben.
Nun, meine halbe Verwandschaft, mit exakter Personenbeschreibung inklusiv dazu passenden Namen, Todeszeitpunkt und Todesart.Er erzählte präzise von zwei Ritualen die ich täglich für meinen Mann mache. Auch Ereignisse von lebenden Verwandtenmit Namen, die ich nicht wusste, sich aber zuhause beim Nachfragen als wahr herausstellten.Es dauerte zwei Stunden, er stellte keine Fragen, sah uns beim Reden nicht mal an.
Ja, ich bin mir sicher, dass es danach in irgendeiner Form weitergeht und unsere Lieben , nicht immer ,aber oft bei uns sind.
Ich vermisse ihn, aber ich weiß es geht ihm gut. Meine Suche ist beendet. Bin aber immer interessiert, sollte jemand etwas neues entdecken.
Entschuldigt für den laaaangen Text.
Wünsche Euch alles Liebe!!! -
Das gekippte Haus, ist bildlich gemeint. Es fühlt sich so an.
Dieser " Kontrollverlust" macht mir wirklich zu schaffen. Mein Kopf meckert die ganze Zeit mit mir, der Rest ist aber erschöpft und steht auf der Bremse.
Ich hab liebe Freunde die meinen Mann gut kannten und gerne von ihm sprechen. Das tut mir gut. Wie es in mir aussieht, kann ich durchaus zeigen. Aber es fällt mir schwer. Zumal mir jeder sagt dass man mir diese Schwäche nicht ansieht. Wie soll einer verstehen, der selbst diesen Verlust noch nicht durchgemacht hat? Das hab ich doch vorher ebenfalls nicht geahnt.
Meine Familie hält sich seit der Beerdigung fern. Ein trauernder Mensch passt nicht in ihr Leben. So ist mein Gefühl.Es gab mal eine Zeit, in der meine Verzweiflung so groß war, ich mit der Trauer meines jüngsten Sohnes überfordert war, nur mehr dunkel sah. Ich hab gebettelt und gefleht, doch einmal vorbei zu sehen, mir nur einmal den "Kleinen" abzunemen. Aber sie gaben mir zu verstehen, dass sie dann kommen wenn sie das wollen und nicht wenn ich das sage. Ich begriff, dass ich dabei war, mich zum Bittsteller zu machen. Also ließ ich es. Ich meldete mich nicht mehr, sie sich auch nicht.Ich begann zu schweigen. Eine bittere Enttäuschung und es dauert eine Weile bis man sich damit abgefunden und dies angenommen hat. Dennoch empfinde ich keine Wut weil ich weiß, dass niemand dies Böse meint. Sie können nicht anders, wissen es nicht besser.
So stell ich mir halt vor, ich hätte keine Familie und es wären nur entfernte Bekannte.So hab ich keine Erwartungen und es kränkt nicht weiter. Es gib Menschen die wirklich keine Familie als Background haben und da alleine durch müssen.
Das Leben lehrt uns manchmal Dinge ´von dem wir den Sinn oft nicht erfassen. Es ist, als müsste alles neu erlernt werden. Ich werde mein zerbrochenes Ich wiederfinden, die Puzzleteilchen Stück für Stück aneinander legen, mich wandeln, neues beginnen .Mich von Menschen trennen wenn meine Intuition mir sagt d ass sie niht gut sind für mich, andere in mein Leben lassen, weiter lernen. Ich weiß, das alles Potenzial in mir steckt, auch wenn ich es jetzt noch nicht sehe. Zur Zeit ist alles ein Widerspruch. Diese tiefe Trauer, die Sehnsucht nach ihm, die mir manchmal die Luft zum Atmen nimmt und gleichzeitig das Wollen, nach vorne zu gehen, wieder Ich zu sein, mit IHM in meinem Herzen.
Ich träumte heute von ihm. Er war da. Lag neben mir. Wir redeten und wussten gleichzeitig dass er tot war. Er sagte , er könne nicht bleiben, aber wir können sein Sterben nochmal erleben um uns zu verabschieden. Draußen vor der Tür ging mein verstorbener Großvater auf und ab. Wir küssten uns, ich atmete seinen Geruch ein. Er sagte, die Liebe bleibt immer.Dann schlief er ein. Mein Traum war zu Ende. -
Und schon wieder sitz ich hier und hab das dringende Bedürfniss meine Seele zu befreien.
Die Kids sind in ihrem Zimmer, sehen Fern und ein Freund meines jüngsten Sohnes ist heute Nacht zu Gast.
Ich könnte schreien. Seit 22 Wochen auf und Ab. Mal schlecher, mal besser, aber immer Augen zu und durch.Ich hab mich in der Zeit sehr mit Leben nach dem Leben beschäftigt. Wollte eine Antwort, wollte ihn finden. Nun, das habe ich. Ich habe meine Antwort und ich weiß dass es meinem Mann gut geht. Meine Skepsis, mein Verstand, wurde eines "besseren" belehrt. Diese Beschäftigung trug mich oft, wenn mich meine Verzweiflung drohte niederzustrecken.
Donnerstag hatte ich meinen letzten Termin beim Psychotherapeuten, zu dem ich eigentlich nur deshalb ging, um sicherzustellen, dass ich nicht verrückt werde.Zuerst aber musste er sich versichern, dass ich nicht Suizid gefährdet bin. Ich tu mir nichts an. Ich würde mich nur gerne hinlegen und abgeholt werden.
Für mich ist alles gesagt. Ich will nicht immer über das gleiche sprechen, bekam das Gefühl, mich im Kreis zu drehen. Sowieso hab ich das Gefühl, mich um die eigene Achse zu winden.
Ich erkannte, dass mir niemand dabei helfen kann.
All die Monate, kämpfte ich gegen diesen Schmerz an. Versuchte Strategien zu entwickeln, damit ich so schnell wie möglich aus diesem vorher nicht gekannten Gefühl rauskomme.
Nun wird es Zeit, das Schicksal anzunehmen.
Ich merke aber, dass sich mein Körper mit jeder Faser dagegen wehrt. Ich wollte den Sommer nicht, nahm ihn eigentlich gar nicht richtig wahr. Versuchte wirklich nur einen Tag nach dem anderen zu leben, während aber mein Gehirn voller Pläne war und diese so schnell wie möglich umsetzten wollte.
Jetzt kommt der Herbst. Auch ihn will ich nicht. Habe mich aber dazu entschieden,bewusst da durch zu gehen.
Ich weiß nicht wie ich den Tod meines Mannes annehmen kann. Es ist, als würde mein Verstand den Körper hinterherschleifen. Bin noch immer, oder schon wieder in dieser verda.....
Starre. Alles geht mir zu langsam. Tief in meinem Inneren, verweigere ich diese furchtbare Tatsache. Ich will es nicht!!!
Es fängt plötzlich wieder an, dass ich fortlaufend Tränen in den Augen habe.
Es war früher manchmal so, dass er beruflich für ein paar Wochen weg musste, dann war er kurz zuhause und dann gleich wieder woanders. Das war alles okay für mich. Die drei Kinder waren damals noch klein und ich schaffte dies alles mit Links. Jetzt macht alles Mühe.
Mein Mann, meine große Liebe bis zum Rest meines Lebens, mit soviel Dankbarkeit in meinem Herzen, jedoch konnte ich mir niemals vorstellen, was sein Tod in mir auslösen würde. Ich konnte mir niemals vorstellen, dass er sterben würde.
Ich hab all seine Sachen noch da. Alle Ordner, Angefangen von seinem Studium, seine Geschäftsunterlagen, einfach alles. Der Inhalt dieser Ordner erzählt sein ganzes Leben, sein Schaffen. wie kann ich das weggeben? Ich muss irgendwann damit beginnen, doch bis jetzt verließ mich jedesmal die Kraft , ich brach in Tränen aus.
Ich ärgere mich über mich, weil ich es zulasse dass meine Gefühle mich beherrschen.Das bin eigentlich nicht ich. Ich hab schwierige Situationen immer mit dem Verstand gemeistert, war stets kontrolliert.Aber dies schaffe ich nicht mehr. Dieses innerliche Chaos, will ich nicht.
Ich weiß, das die Trauer ein Teil meines Lebens sein wird. Ich weiß, das nichts mehr so sein wird wie es war. Aber ich möchte endlich meine Kontrolle wieder zurück.
In unserem Freundeskreis erkrankte vor kurzem wieder jemand an Krebs und es sieht nicht gut aus. Es scheint, als würden wir immer weniger werden.
Meine Umgebung, alle halten mich für stark. Dabei fühle ich mich wie ein Häufchen Elend und dieses Elend geht mir gehörig auf die Nerven. Ich mach nach wie vor Unternehmungen, kann mal Lachen, lebe Normalität. doch sie sehen nicht, diese innere Qual. Ich kämpfe darum, aufzustehen, jeden Tag zu kochen, den Haushalt machen, die Pflichten zu erfüllen. Sie sehen diesen Kamppf nicht, das Zerbrochene, das gekippte Haus. Ich lebe, aber fühle keine Normalität. Ich fühle das gekippte Haus, die Schieflage. Ich will es wieder gerade haben, alles geordnet haben, trotz der Trauer, trotz des Schmerzes.Danke für's Jammern- Dürfen
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Liebe Kainzi!
Schön dass Du Dich entschieden hast, hier in dieses Forum zu kommen.
Du kannst Dir alles von der Seele schreiben, Deinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen.
Den geliebten Menschen zu verlieren, ist ein Schicksal, welches man erst nicht annehmen will. Es zieht uns den Boden unter den Füßen weg, hineinkatapultiert in eine andere Welt.
Es braucht Zeit, sich in dieser neuen Welt zurecht zu finden.
Lass dir Zeit, es geht oft nur in kleinen Schritten.Es kommen immer Momente in denen wir denken, es geht nicht mehr. Doch irgendwie schafft man es dann doch.
Wie man dir schon gesagt hat, versuchst du vielleicht nur einen Tag nach dem anderen zu sehen.Ich wünsche Dir viel Kraft für diese Zeit
Alles Liebe Hamida -
Lieber Reinhold!
Ich bin zufällig auf Deinen Beitrag gestoßen. Vielleicht bist du gar nicht mehr im Forum, da schon etwas Zeit vergangen ist, aber ich würde dennoch gerne was dazu sagen.
Schon in früheren Zeiten, erlebte ich Vorfälle, die nicht zu erklären waren. und weil sie für mich nicht rational einzuordnen waren, tat ich es als Einbildung ab.
Als mein Mann Ende März diesen Jahres im OP lag und ich wartete, hatte ich das erste Erlebnis. Am nächsten Tag, bevor er starb wieder. Dass dies ein Zeichen gewesen sein könnte, er sich von mir verabschiedet hat, das kam mir erst später in den Sinn. Ich dachte nicht daran, dass er sterben würde.Nach seinem Tod,die ersten drei Wochen, waren voller Vorfälle, die ich heute noch nicht erklären kann. Es passierte immer in einer Situation, in der ich innerlich ruhig war. Von einer Sekunde auf die andere war ich mit etwas konfrontiert, für das mein Verstand keine Erklärung hatte. Ich bin viel zu viel Kopfmensch und konnte all das nicht als Zeichen annehmen.Ich wusste nicht was es war, sondern nur, dass da was war. Also begann ich mit Leuten darüber zu sprechen. so ziemlich jeder berichtete über Vorfälle die nicht einzuordnen waren.Auch Menschen, die nicht daran glauben und sich nie damit beschäftigen. Nun wollte ich es wissen. Ich fing an zu forschen, wollte für mich eine Antwort finden.
Ich las alles. Zwischendurch bemerkte ich immer wieder "Zeichen", doch meine Skepsis blieb. ( Ich war schon immer ein Dickkopf)!
Dann, vor drei Wochen kam die Wende. Es geschah etwas unglaubliches und ein paar Tage später machte ich ein Experiment im Beisein einer Freundin.Jetzt, 22 Wochen nach seinem Tod, habe ich für mich , meinen Beweis gefunden.
Jetzt kann die eigentliche Trauerarbeit beginnen. Ich vermisse ihn, das Leben mit ihm. Doch ich muss mir keine Sorgen mehr machen. Ihm geht es gut.Ich möchte Dir danken für diesen Beitrag.
L.G. H. -
Ups, Fehler. War noch nicht fertig.
Es sind 22 Wochen, in denen ich viel über mich selbst gelernt habe. Ich musste mir eingestehen, dass es Bestimmungen gibt die man nicht kontrollieren kann. Problemlösung... die gibt es hier nicht. Jedenfalls nicht im Außen. Die Reise führt tief ins Innere, in die eigenen Abgründe, die eigene Unvollkommenheit. Jeden morgen mit dem Alptraum zu erwachen, dass es wahr ist. Dass das Sterben nicht nur andere betrifft. Die Realität zu erfassen, dafür eine Sprache zu finden.
Die Normalität wie ich sie kannte, gibt es nicht mehr und mein altes Ich ist irgendwo tief vergraben. Als wäre man in einem völlig fremden Land gelandet.. Man muss sich erst der Sprache ermächtigen,sich einleben. Jetzt heißt es, die Trauer in mein Leben zu integrieren, zu lernen mit der Abwesenheit des geliebten Menschen zu leben.
Mein Lebensplan wurde durchkreuzt. Ich habe mich lange gewehrt dies zu aktzeptieren. Tu es zeitweilen noch immer.Habe gehadert, dachte sogar ich könnte verhandeln. Ich habe mir dies nicht ausgesucht, aber ich versuche langsam zu vertrauen, dass es etwas Höheres gibt und alles irgendwann einen Sinn macht.
Wie die Gezeiten von Ebbe und Flut, so ist auch der Weg durch die Trauer. Ich kann von einem Moment auf den anderen Glück empfinden und von einer Sekunde zur anderen den tiefsten Schmerz.
Auch wenn es Tage gibt an denen der Schmerz mich einfach überrollt, weil ich mir ein Leben ohne Ihn nicht vorstellen kann, so bin ich doch auch dankbar für das was geblieben ist.
Für unsere Kinder, die mir den Sinn zum Weitermachen geben. Auch wenn sie es nicht wissen, doch sie haben mir das Leben gerettet.
Dankbar für Menschen die neu in unser Leben getreten sind und es bereichern. Für alte Freunde und die Tatsache dass unsere Freundschaft noch mehr an Tiefe zugenommen hat.
Der Tod von meinen Mann hat uns alle verändert.
Zitat:
Wenn man jemanden liebt, sind wir keine Einzelperson mehr. Wir sind dann mehr als wir selbst.
Es ist, als reichten unsere Nervenbahnen über unseren Körper hinaus zum geliebten Menschen
und als erreichen uns ebenso viele von ihm ausgehende Verbindungsbahnen. -
Die Trauer ist ein einsamer Weg. Nicht weil keine Menschen ihn mitgehen, sondern weil man nur selbst diese Gefühle empfindet. Freude lässt sich teilen. Aber die Trauer?
Dieser Weg führt mich durch mein tiefstes Inneres ,welcher mich selbst tausend Tode sterben lässt , mich aber auch Dinge erkennen lässt, die ich vorher nicht sah.
Ertrinken, im Meer der Tränen, oder sich an die Oberfläche zurück zu kämpfen und das Schicksal annehmen.JedenTag habe ich die Wahl mich neu zu entscheiden. -
Schon klar, dass man nicht nur klagen , sondern sich gegenseitig Mut zusprechen soll.
Aber, ich schreib hier nur, wenn ich schlechte Tage hab, ich schreib hier über Dinge, die ich sonst kaum anspreche. Ich weiß, dass jeder nur ein gewisses Mass an Erträglichen hat, deswegen denke ich, sollte ich nicht mehr über meine Trauer sprechen.Es werden bald 21 Wochen und meine Umgebung wäre mit mir überfordert, würde ich darüber sprechen, was sich in mir abspielt.Abgesehen davon würde es keiner verstehen.
Ich will aber nicht mehr stark sein. Ich will nicht mehr kämpfen. Ich will den Anforderungen der anderen nicht mehr gerecht werden.
Ich möchte meinen Schmerz endlich mal rausschreien, bis mir die Stimme versagt. Ich will seinen Tod beklagen. Ich will darüber klagen, wie besch..... ich es finde, dass er einfach so sterben musste. Ich finde es besch.... meinem elfjährigen Sohn erklären zu müssen, warum er seinen Vater nicht mehr umarmen kann. Er braucht mich so sehr. Doch ich fühle mich manchmal erdrückt. Erdrückt, weil es zeitweise ein ziemlicher Kraftaufwand ist, meine Haltung zu bewahren.Ich hör mich Gedanken denken wie, er möge jetzt sofort wieder kommen. Es war lange genug, dass er weg war, jetzt sollte er doch endlich wieder bei uns sein. Während diese Gedanken meine Gefühle übernehmen, weiß ich gleichzeitig, wie dumm diese Gedanken sind.
Die Schulferien neigen sich allmählich dem Ende zu. Der Herbst steht langsam vor der Tür. Wieder eine Veränderung. Wieder ein Zeichen, dass das Leben weitergeht, ohne ihn. Es kommt die Zeit der Diagnosestellung, die Zeit, der Therapien, die Zeit in der uns jedoch immer wieder gesagt wurde, dass alles gut ausgehen würde. Die Zeit, in der zum Erstenmal das Gefühl aufkam, dass sich alles für immer veändern wird. Dieses Gefühl schob man mit dem Verstand weg. Es verlief schließlich alles nach Plan. Kein Grund, sich allzu große Sorgen zu machen.
Wollte ich erst den Sommer nicht, so wiederholt sich jetzt das Ganze mit dem Einzug des Herbstes.
Noch immer fällt es mir schwer, seinen Tod zu aktzeptieren. Noch immer kämpft der Verstand mit dem Herzen. Noch immer ist das Verlangen ihm nachzugehen größer als mein Lebenswille.Nicht weil ich jetzt allein bin, es ist auch allein alles zu schaffen.Sondern weil er in dieser Welt keine neuen Spuren mehr hinterlasssen wird.Ich fühle mich wie in einer Zwickmühle. Einerseits hoffe ich dass ich nicht mehr allzu lange hier bleiben muss, ihm bald folgen darf, weil ich nicht in einer Welt sein möchte in der er nicht mehr ist. Die Freuden des Lebens haben keine Bedeutung mehr. Ich will sie nicht mehr.
Andererseits, finde ich mein Verlangen moralisch ziemlich verwerflich und egoistisch unseren Kindern gegenüber.Welcher Schmerz würde ihnen zugefügt werden, wenn sie mich auch noch verlieren würden. Ein Teil will zu meinem Mann, der andere ist sich aber der Verantwortung die ich hier habe bewusst.Natürlich macht man weiter. Man geht seinen Weg von dem man noch nicht weiß wohin er führt.
Ob es ein Leben danach gibt weiß man nicht. Es gibt Indizien dafür, aber keine Beweise. Genauso wie die Wissenschaft auch keine Gegenbeweise hat.
Doch sollte es ein Wiedersehen geben, dann möchte ich, dass mein Mann stolz ist darauf ist, wie wir hier alles gemiestert haben. Und allein schon diese Vorstellung ist es wert, weiterzumachen, sich aufzurichten und in seinem Sinne weiterzuführen. -
Hallo!
Erstmal, mein aufrichtiges Mitgefühl für Deinen Verust!
Ich kann gut verstehen dass es Dir schlecht geht. Der Verlust eines lieben Menschen ist nie leicht zu verkraften. Noch dazu, wenn mehrere zusammen kommen. Alle möglichen Gefühle stellen sich ein.
Aber überleg doch mal. Der Schmerz den Du empfindest findet kein Ende wenn Du ihn mit Alkohol betäubst.Im Gegenteil, es fängt alles wiedervon vorne an.
Dass Deine Verwandten sich so verhalten ist zwar nicht schön, aber ich denke sie wissen es nicht besser.
Du hast sehr viel für Deine Familie getan. Sei stolz darauf dass Du nicht so bist wie der Rest.
Auch wenn es den Verlust nicht geringer macht, so versuch vielleicht zu denken, dass Deine Ur- Großeltern ein langes schönes Leben hatten. Du sie lange begleiten durftest.
Bei all den Schmerz den Du empfindest, versuch dankbar dafür zu sein.Vielleicht kann Dir die Therapie helfen aus diesem Teufelskreis rauszukommen oder Du versuchst Bücher zu lesen die Dich ansprechen und Dir helfen das Ganze zu verarbeiten.
Ich wünsche Dir Kraft wieder ins Lebenzurück zu finden.
Liebe Grüße -
Als ich heute abend an das Grab meines Mannes ging, lag da ein Brief in Plastik gehüllt mit meinen Namen drauf. Ich war verwundert, zündete erst die Kerzen an, die der Wind ausgelöscht hatte, gab frische Blumen in die Vase , hockelte mich hin und öffnete das Kuvert.
Es war ein Gedicht, welches genau zur rechten Zeit kommt, mit den richtigen Worten, die ich jetzt brauche, da ich denke, ich habe nun den völligen Tiefpunkt erreicht.Wer mir diese wunderbaren Worte hinterlassen hat, weiß ich nicht. Werde es aber rausfinden. Wunderschöne Zeilen.Kein Abschied!
Hörst Du mich? Ich ruf Dir zu!
Fühlst Du mich an Deiner Seite?
Ich hör Gedanken, die weißt nur Du
und merk, dass ich Dich wirklich leite.Du kannst mich laut und deutlich hören,
Du fühlst es tief in Deinem Herzen drin.
Lasse Dich dabei nicht stören,
so weißt du, dass ich immer bei Dir bin.Schließ die Augen, mein liebster Schatz
und fühl die Wärme die ich Dir jetzt gebe,
ich füll nun auf den leeren Platz,
zeig Dir so, dass ich noch ewig lebe.Ich spüre Deine ganze Liebe,
sie trägt mich in mein Paradies,
während ich den Schmerz besiege,
weil ich Dich so früh verließ.Weine nicht, mein liebes Herz,
es wird für uns der Tag noch kommen.
Vergessen wirst Du all den Schmerz,
hat erst die Ewigkeit für Dich begonnen.Ich werde reichen dir die Hand
wenn die Tore sind geöffnet,
und unser starkes Seelenband
uns die Gemeinsamkeit eröffnet.Ruf mich wenn Du einsam bist,
ich bin immer für Dich da,
und auch wenn Du mich so sehr vermisst,
dass ich da bin, jede Sekunde gar.So wünsch ich mir von ganzem Herzen,
dass du auf dieser Menschenwelt,
wieder lachst und tanzt, beginnst zu scherzen,
und Du mir so mein Sein erhellst.Dies ist kein Abschied, mein liebes Herz,
dies soll Dir nur eins beweisen,
dass all Dein Kummer und Dein Schmerz
nicht nötig sind auf diesen Reisen.Ich hab Dich lieb, im Hier und dort,
und werde immer bei Dir sein.
Bis wir gehen gemeinsam fort,
nach Haus in Gottes Lichterschein.Es ist ein langes Gedicht, hab aber dennoch einige Verse ausgelassen. Es rührt mich zu Tränen, weil es genau meine Stimmung, meine Fragen trifft.
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Es ist schon so wie Ramona sagte. Ich war und bin es zur Zeit wieder, sauer auf die ganze Welt. Obwohl mein Verstand mir schon sagt, dass es dafür keinen Schuldigen gibt. Außer den Kindern,ertage ich momentan kaum Menschen um mich. Reiße mich jedoch zusammen. Ich hab das Vertrauen verloren. Ich hab mich verloren.
Bin so in meiner Trauer gefangen und ich weiß, es liegt nur in meiner Macht da wieder rauszukommen. Ich weiß, das alles nur an mir liegt.Meine Trauer trag ich innen weil ich eben an die Kinder denk.
Ich habe mich bei der Grtenarbeit ausgetobt. Als mein Mann starb, wollte ich den Garten eigentlich nie mehr betreten. Dann aber fiel mir ein, wieviel ihm der Garten bedeutet hat, wie sehr er letztes Jahr darin gearbeitet hat, die Pflanzen die er gesetzt hat. Also fing ich irgendwann an. Ich tat das für ihn. Viele Dinge mach ich, die in seinem Sinne sind. doch den Gefallen, wieder so zu sein wie ich mal war, den kann ich nicht erfüllen.
Ich hab mein Herz nie auf dier Zunge getragen, war nie sehr Mitteilungsbedürftig. Dachte immer das man alles überwinden kann.
Es ist so, als wen man mit seinem Schiff auf den Ozean fährt und plötzlich kein Land mehr in Sicht ist. Man hat auch keine Ahnung in welche Richtung man fahren soll. Man treibt orientierungslos umher. Jedenfalls fühlt es sich zur Zeit so an.
Ich bin überzeugt es wird wieder anders werden. Irgendwann. -
Nein, keiner meint es böse und ich verurteile auch niemanden. ( Mittlerweile).
Ich glaub auch nicht, dass ich auf einen Selbstzerstörungstrip bin.
Ich fühle auch keine Einsamkeit.Zugeben muss ich jedoch, dass mich Sein Tod an meine Grenzen bringt und ich den Weg, wie ich das Geschehene in mein Leben integriere noch nicht gefunden habe. Ich nehme es an,doch ich hasse es. Versuche aber den Alltag ganz normal zu leben.
Ich werde damit Frieden schließen müssen, weiß aber noch nicht wie.Jedenfalls aus der Sicht des Herzens.
Zur Zeit versuche ich körperlich über meine Grenzen zu gehen. Völlig auspowern, um sich zu spüren.
Vielleicht sollte ich in den vier Monaten schon weiter sein. Ich weiß es nicht.Da ist die Liebe, die immer da sein wird. Die Dankbarkeit für die gemiensame Zeit.
Aber auch die Wut und Trauigkeit darüber, was nicht mehr sein wird.