Beiträge von Angie64

    Liebe Petra, auch ich habe das schon mehrfach erlebt, wie die Leute aus Gier total durchdrehen. Immer geht es um das beschissene Geld und nicht um den verstorbenen Menschen, weil diese Kleingeister glauben, dass sie mit Geld irgendeine Art von Glück kaufen können.
    Es ist normal , dass der Ehepartner mehr erbt als das Kind. Und es ist dein Recht!!!
    Entweder ihm die Meinung sagen oder einfach ignorieren-glaub mir, der kommt schon wieder angekrochen, wenn er dich braucht.
    Es ist eine tiefe menschliche Enttäuschung, das tut weh, aber glaube mir , damit bist du nicht alleine. Ich könnte dir da Geschichten erzählen, was mir alles widerfahren ist.... :24:

    Die Freude am Leben fehlt mir am meisten. Ich habe mich jeden Tag beim Aufwachen auf unseren gemeinsamen Tag gefreut, war so glücklich, dass es meinen Lebensmenschen gibt.
    Jetzt wach ich auf und da ist nichts mehr, worauf ich mich richtig freue....

    Ja das ist das Problem, die Welt dreht sich weiter und die unsrige ist zerbrochen. Meine Tochter ist 23ig und lebt auch nicht mehr bei mir, aber auch junge Erwachsene brauchen ihre Eltern.
    Brauchst nicht glauben, dass ich die Trauerphase schon geschafft habe, manchmal falle ich wieder in ein tiefes Loch, das ist so ein Auf- und Ab, aber glaube mir, es wird mit der Zeit definitiv besser.


    Abkenkung, neues Umfeld, oder einfach nur auspowern, bis man abends müde ins Bett fällt. Ich hatte zum Beispiel aufgehört zu Essen (wollte verhungern) , meine Tochter schleppte mich ins Fitnesstudio und nach dem Training hatte ich Hunger. Jetz geh ich 3 mal die Woche trainieren und bin dann so kaputt, dass ich einschlafen kann (Schlafprobleme habe ich auch seit seinem Tod).


    Wochenende sind schwierig,damit kämpfe ich auch noch, versuche aber, mich zu verabreden, nach 1-2 Stunden geht mir eh jede Gesellschaft am Nerv und dann bin ich froh, wenn ich wieder alleine bin. Lese viel , schaue blöde Serien, die ich mir früher nicht angeschaut hätte, aber die Zeit vergeht wenigstens.


    Ich weiss nicht , ob dir das Buch oder der Film " Lovestory " ein Begriff ist. Da gibt es einen zweiten Teil davon, da geht es darum, wie die Hauptperson Oliver nach dem Tod seiner Frau Jenny weiterlebt. Zum Schluss steht da, dass er eine Frau kennengelernt hat, die er vermutlich heiraten wird und dass die ganz nett ist. Schlusssatz des Buches: " Aber manchmal frage ich mich,was wäre, wenn Jenny noch leben würde. Ja dann würde ich auch noch leben...."


    Ja so fühle ich mich auch, denke aber, dass die große Liebe im Leben ein außergewöhnliches Glück ist, sowas wartet nicht an jeder Strassenecke, manche Leute erleben das nie. Wer das erlebt hat, der will natürlich wieder so einen Zustand erleben, doch wer sind wir, dass wir etwas, das andere gar nicht hatten, 2mal vom Leben erwarten dürfen? Finde mich momentan mit der Durchschnittlichkeit meines Lebens ab, und versuche mich an Kleinigkeiten zu freuen. Jeder Tag ohne Katastrophe ist ein guter Tag, jeder Tag ohne Heulanfall ist ein guter Tag... Schritt für Schritt

    Liebe Malena, naja das mit der Rede lief nicht so wie geplant. Mein Bruder hat eine Rede geschrieben mit Erinnerungen, die ich nicht teilen kann, wie gesagt, ich hatte einfach zu wenig Bindung zu meiner Mutter, weiss zu wenig über sie und die Geschichten,die da von meinem Bruder kamen, die kenne ich nicht.


    Meine Schwester hat dann ein paar Einwände gegen die Rede gehabt, die hat behauptet, dass Mutter nie babygesittet hätte (kann dazu nichts sagen, habe ja 25 Jahre in Tirol gelebt, aber wenn ich auf REHA war, haben meine Eltern sehr wohl Bianca betreut), sie bestand darauf, die Rede zu ändern.Dafür dass sie Mutters Lieblingstochter war, verhält sie sich sehr seltsam. Jammerte meinem Bruder vor, die Eltern hätten ihr finanziell zuwenig geholfen (ich weiss da anderes).
    Ich habe mich da rausgehalten, will meine Nerven nicht zu sehr strapzieren. Auch die von mir vorgeschlagene Vorfinanzierung des Begräbnissses (jeder soll eine Teil auf ein Sparbuch zahlen) wurde nicht gerade erfreut von ihr angenommen. Dabei hat die einen Superjob und verdient gut und ich bin nur Mindestrentnerin.


    Zum Begräbnis am Dienstag kommen Leute, die ich kaum kenne, werde mich vermutlich nicht lange dort aufhalten.
    Werde mich sehr beherrschen müssen, bin sicher, dass da wieder ein paar unschöne Worte fallen werden.


    Bin froh, wenn das vorbei ist. Das Ausräumen der Wohnung müssen wir auch noch regeln, werde das sicher nicht, wie bei meinem verstorbenen Bruder fast ganz alleine machen. Wegen der Erbschaft haben wir schon einen Notar, der schon den Nachlass meine Vaters geregelt hat, der ist sehr korrekt.


    Habe so wenig schöne Kindheitserinnerungen an meine Mutter, denke dauernd darüber nach, finde es traurig, wenn man nicht alles klären oder aussprechen konnte-ungelöste Fragen.....

    Liebe Rabenfrau, im April 2016 hab ich auch meine Katze gehen lassen müssen, nach 19 Jahren! Es tut weh, denn auch unsere Tiere sind Teil unserer Familie.
    Heute sage ich noch oft:meine zwei Katzen...obwohl nur mehr eine lebt.


    Ich bin aber überzeugt, dass sie auf der anderen Seite auf uns warten.Klingt kindisch, aber mein Rudy hat meine Sissy gerne gemocht,schätze dass die ihre Streicheleinheiten jetzt von ihm bekommt.

    Lieber Mark, ich verstehe dich so gut . Das Leben wird nie mehr so sein, wie es war, Unwiderbringliches ist dahin. In dieses tiefe Loch des Nichtweiterlebenwollens sind wir beinahe alle gefallen, der Meinige ist schon 19 Monate tot und ich vermisse ihn noch immer bei jedem Atemzug. Ich fühle mich noch immer wie amputiert, mir fehlt ein Teil meiner Seele, meiner Persönlichkeit.
    Trotzdem lebe ich noch-wofür? In erster Linie für meine Tochter, in zweiter Linie, weil unsere Lieben sicher nicht gewollt haben, dass wir das Geschenk Leben einfach wegwerfen.


    Mein Geliebter war ein sehr lebensintensiver Mensch, der gerne und gut gelebt hat.Außerdem war er 4 Jahre Witwer, als ich ihn kennenlernte und er sagte zu mir:Ich habe nie geglaubt, dass man die Liebe des Lebens 2mal finden kann. Also er hat es geschafft ,sich wieder zu öffnen und zu lieben, vielleicht wartet auf uns in ein paar Jahren auch irgendwo ein Mensch, der uns nochmal zeigt, wie schön Liebe sein kann.
    Sein Leben wegzuwerfen ist so, als ob man ein Buch nicht zu Ende lesen würde-da kann noch einiges Wunderschönes kommen (hoffe ich zumindest).


    Anfangs ist es nur ein Überleben, von Tag zu Tag, schmerzhaft, einsam und traurig, aber es wird besser. Ich frage mich immer, was der Meinige für mich gewollt hätte und dann weiß ich, dass er sich wünscht, das ich so gut als möglich lebe, dass ich das Leben genieße, Dinge tue, die mir Freude machen. Sicher macht mir nicht mehr von dem Freude, was wir früher gemeinsam gemacht haben, also unternehme ich Sachen, die ganz neu sind. Neue Erfahrungen, neue Erinnerungen schaffen ,trotzdem tut es noch weh, trotzdem fehlt er mir schrecklich. Ich glaube, dass der Schmerz ein ganzes Leben lang bleiben wird, doch er wird milder,nicht mehr andauernd präsent-zumindest ist das bei mir so. Es überwiegen die schönen Erinnerungen, die Dankbarkeit, diesen besonderen Menschen in meinem Leben gehabt zu haben, der unvergessen ein Teil meines Seins bleiben wird.

    Super! Dein treuer Wegbegleiter wird noch einige Wege mit dir gehen. Meine Nachbarn haben einen kleinen herzigen Hund, der ist schon 16 Jahre alt und doch noch quicklebendig.Ich bin davon überzeugt, dass man spürt, wenn ein Wesen über die Brücke gehen will, ich jedenfalls habe das immer ein paar Tage vorher gewußt.
    Bei deinem Schlawunsch ist es noch nicht soweit, der weiß, dass du ihn noch dringend brauchst! :thumbsup:

    Manchmal kann ich noch nicht glauben, dass meine Mutter tot ist. Denk mir oft, ich sollte sie wieder anrufen oder wenn ich etwas Interessantes lese oder erlebe, will ich es ihr erzählen. Es war oft mühsam jeden Tag einen Gesprächsstoff für unser Telefonat zu finden, weil sie ja sehr oft depressiv war, deshalb war ich immer fieberhaft auf der Suche nach etwas Unterhaltsamen , was ich ihr berichten konnte.
    Das war so ein Ritual die täglichen Anrufe.


    Heute habe ich ihr Telefon abgemeldet, die Nummer in meinem Handy gelöscht und unter gedacht: Mutter, jetzt brauchen wir das nicht mehr, wir können jetzt auch so miteinander reden. :13:

    Gestern beim Bestatter die Frage: Wer hält die Grabrede? Ich kann das nicht,da ich so böse es klingt, zuwenig von meiner Mutter weiss. Meine Kindheitseindrücke waren da eine von vier Kindern überforderte Frau, die aber dafür ihren Mann sehr liebte. Ich habe meine Mutter selten lachen gesehen, sie war zeitlebens kränklich , hatte früher Kinderlähmung . Ich weiss, dass es vor mir (bin das dritte Kind der Familie) noch einen Bruder gegeben hätte, der eine Totgeburt war. Wenig weiss ich von ihren Träumen, Sehnsüchten, Ängsten, von ihrer Jugend . Oft hielt sie mir vor, dass ich nicht so wie meine Schwester sei, die beiden waren einander ähnlich und verstanden sich gut. Mein verstorbener Bruder und ich hatten immer das Gefühl, dass wir nicht gerade Wunschkinder gewesen sind.


    Mit 18 bin ich im Streit von daheim ausgezogen, zog dann nach Tirol, Kontakt zur Familie spärlich, wobei ich dazu sagen muss, dass sie mich immer finanziell unterstützt haben. 2008 zog ich wieder nach Wien, von da an ein bißchen mehr Kontakt, aber auch nicht sehr oft (im Schnitt einmal pro Monat Besuch in Baden).Man hatte sich auseinandergelebt. Erst nach dem Tod meines Rudys verstanden Mama und ich uns besser, weil wir als Witwen den gleichen Schmerz zu tragen hatten.


    Meine Tochte und ich haben ein ganz anderes Verhältnis. In ihrem Handy bin ich nicht als Mutter sondern als Angie eingespeichert, wir bereden alles, kenen einander in-und auswendig,hatten selten Streit und halten zusammen wie Pech und Schwefel: wir zwei gegen die Welt da draußen! <3



    Mein ältester Bruder, den wir auch schon mit den Finanzen betraut haben, muss jetzt diese Aufgabe auch noch übernehmen. Er tut mir leid, alles bleibt an ihm hängen. Überlege wie ich ihn unterstützen könnte.....


    Versuche schöne Erinnerungen hervorzukramen,zum Beispiel wie meine Mutter sich jeden Tag, bevor Vater nach Hause kam , umzog und Lippenstift auftrug, oder wie sie mit uns, als wir im Wochendhaus Hochwasser hatten, am Dachboden gesessen hat und uns beruhigt hat, obwohl sie selber Angst hatte.


    Vielleicht sollte jeder von uns drei Geschwistern seine schönen Erinnerungen suchen und damit könnte man die Grabrede gestalten.

    Lieber Chris, immerhin schaffst du es, dich zu verlieben. Das ist schon ein großer Schritt, die Liebe zu deiner Frau bleibt ja trotzdem immer bestehen.
    Ich hab das mit der neuen Bekanntschaft auch versucht, klappt bei mir nicht so recht, denn in mir schreit alles: Ich will meinen Partner zurück!!!
    Da bist du schon einen erfreulichen Schritt weiter. :24:
    Wir müssen quasi bei Null anfangen, alles auf Anfang und den neuen Menschen in unserem Leben auch eine Chance geben und sie in ihrer Andersartigkeit und Einzigartigkeit erkennen und annehmen.Mir fällt das noch immer sehr schwer, aber vielleicht ist es bei mir auch der falsche Partner, weil mir halt das gewisse Kribbeln fehlt.

    Bin heute total vergrippt aufgewacht, nach Baden gefahren, wir drei Geschwister waren beim Bestatter, Mama bekommt eine Feuerbestattung, weil im Grab zuwenig Platz ist, da mein Bruder 2014 gestorben ist.


    Harmonie, naja- ich habe mich bemüht, trotz Vorwürfe meiner Schwester (du warst nie da), schließlich wohne ich nicht wie sie ums Eck, friedlich zu bleiben.
    Nachher mit meinem Bruder in Mamas Wohnung gefahren, Dokumente sortiert, Papiere ausgemistet etc. Um 11h außer Haus, um 18h30 todmüde heim.


    Werde schauen, wann das nächste Treffen zum Wohnung ausräumen stattfindet. Werde morgen sämtliche Sachen kündigen (Telefon, Versicherungen, Orf etc.), Hausverwaltung verständigen , halt alles was in so einem Fall gemacht werden muss.


    Bin müde, traurig und ein bißchen sauer, dass da wieder die üblichen Streitereien zwischen mir und meiner Schwester aufzuflammen drohten.
    Hab einfach keine Lust mehr, selbst nach dem Tod meiner Mutter mit ihrem Liebkind in Konkurrenzkampf zu treten.

    Liebe Amitola, ja die Seelen auf der anderen Seite, die auf uns warten, die uns beschützen und begleiten, werden mit zunehmendem Alter mehr. Ich hoffe, dass deine Schwägerin sanft hinübergegangen ist und dass sie mit eurer ganzen Seelenfamilie vereint ist. :005:
    Wichtig ist, dass Friede geherrscht hat und dass nichts Ungesagtes zwischen euch gestanden ist. Jeder Mensch ,der uns begegnet ist ein Teil unseres Karmas,von jedem kann man was lernen, und sei es auch nur, wie man mit gewissen Situationen umgeht. Und in der anderen Welt sind die Seelenfamilien besammen und da ist nur mehr Verstehen und Liebe.

    War gestern bei meiner Mutter, Geschwister waren auch da. Sass bei ihr am Bett, hielt ihre gelähmte Hand , auf einmal packte sie mich mit ihrer funktionierenden Hand und hielt mich fest.
    Ich habe das Gefühl, dass sie mir unbedingt noch etwas mitteilen muss, aber das geht vermutlich nur, wenn ich mit ihr alleine bin. Werde Montags (falls sie noch so lange durchhält) wieder zu ihr fahren
    ( da sind meine Geschwister in der Arbeit) und mit ihr reden . Wir hatten in meiner KIndheit kein gutes Mutter-Tochter-Verhältnis, ich nehme an, dass sie das jetzt quält. Vielleicht kann sie dann in Frieden gehen, wenn ich ihr sage, dass ich das heute auf Grund der Zeit in der sie aufgewachsen ist und weil sie eigentlich nicht so viel Kinder wollte, verstehe und dass ich ihr nicht böse bin.
    Habe zwar das letzte Mal versucht ihr das mental zu vermitteln, aber vielleicht will sie es doch laut hören.
    Ich hoffe, dass sie nicht mehr lange leiden muss :13: .

    Ja ich finde das mit den Infusionen auch nicht gut, das verlängert nur das Leiden, andererseits sind da auch wieder Schmerzmittel drinnen und der Arzt, der selber sagt, dass es nicht mehr lange dauern wird, findet es richtig. Leider ist es nicht an mir, zu entscheiden, muss dem Arzt vertrauen.