Beiträge von hertha

    Hallo Gitti!


    Vielen Dank für deine rasche Antwort!
    Aber bei meiner Schwester hat wie gesagt 2 Jahre gesucht
    um einen Job zu bekommen, den sie aufgrund ihrer Erkrankung
    machen kann. Sie hat nur mehr eine Herzleistung von 52 %
    und kann daher sehr,sehr viel (wie ich aber aufgrund meiner
    Behinderung) nicht machen. Und dieses Cafe ist sehr,sehr
    klein, sie hat Überblick, kennt den Besitzer und die Gäste.
    Wenn sie am Samstag arbeitet dann meistens von 15 - 22 Uhr
    die Zeit davor verbringt sie sehr wohl mit mir (darüber
    darf ich mich nicht beklagen), aber wir müssen, so gegen
    14.15 von ihr zu Hause wegfahren, damit sie mich noch nach
    Hause bringen kann und dann pünktlich ist.
    Aber vielleicht hast du recht, ich versuche mit den Leuten
    dort klar zu kommen und drehe den Spieß einfach um. Ich
    bin froh, daß ich nicht den restlichen Samstag alleine bin,
    wie sonst die ganze Woche abends und meiner Schwester ist
    es vielleicht wirklich egal, wo ich bei ihr bin - ob
    im Cafe oder zu Hause.
    Eine Überlegung ist es auf alle Fälle wert.
    Vielen Dank Gitti
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo Ihr Lieben!


    Ich eröffne ein neues Thema, weil es unter die bisherigen
    meiner Meinung nach nirgends dazu passt.
    Meine bisherigen Beiträge könnt ihr alle unter Mama bleibt
    Mama nachlesen doch nun hätte ich speziell an die Administratoren eine Frage.
    Wie schon öfter geschrieben, habe ich eine Schwester, die
    sich eigentlich liebevoll um mich kümmert. Da sie selbst
    an einer schweren Herzerkrankung leidet, war sie jetzt
    2 Jahr arbeitslos und hat jetzt endlich wieder einen kleinen
    Job gefunden
    Am Anfang hieß es ein- bis zweimal die Woche doch jetzt ist
    es so, daß sie auch fast jeden Samstag (und normalerweise
    hat sie das Wochendende immer mit mir und meinem Schwager
    verbracht) arbeitet.
    Da ich sehr viel alleine bin und mich das gerade jetzt in
    der dunklen Jahreszeit belastet, bin ich sehr,sehr traurig
    darüber. Obwohl ich selbst finanziell nicht prima da stehe,
    hab ich ihr in den letzten Monaten geholfen, wo ich konnte
    und gegeben, was mir möglich war.
    Wenn sie jetzt Samstags arbeitet und ich alleine zu Hause
    sitze, merkt sie sehr wohl, wie traurig ich darüber bin,
    aber sie sagt, (was ich auch verstehe) Geld ist Geld.
    Aber für mich kommt das so rüber, als wäre ihr Geld wichtiger als alles andere auf der Welt und das tut mir so
    so weh. Gerne würde ich ihr noch mehr finanziell helfen,
    aber ich kann beim besten Willen nicht.
    Meine Schwester arbeitet in einem kleinen Cafe und dort
    verkehren Leute, mit denen ich nicht so richtig "kann".
    Sie sagt mir immer, wenn sie am Samstag arbeiten muß,
    komm doch mit, dann bist du nicht alleine.
    Aber wenn sie arbeiten muß, kann sie sich auch nicht ständig
    um mich kümmern und so komme ich mir auch im Cafe vor wie
    das sprichwörtliche "5. Rad am Wagen".
    Jetzt meine Frage an die Administratoren und anderen Forums
    mitglieder. Wie soll ich das meiner Schwester sagen, und
    soll ich, um nicht alleine zu sein, doch mit ihr am Samstag
    mitgehen?
    Wie soll ich mich verhalten? Ich will nämlich nicht auch
    nach Vati,Mutti,meinen Bruder (zu dem ich durch massive
    Streiterein keinen Kontakt habe) meine Schwester verlieren -
    denn eigentlich ist sie mein ganzer Halt und ich liebe sie
    über alles.
    Bitte,bitte helft mir.
    Liebe Grüße
    Claudia

    Guten Abend Markus, hallo liebe Forumsmitglieder!


    Wie sicherlich fast alle war auch ich heute mit meiner
    Schwester am Friedhof.
    Wieder einmal (wie schon so oft in den letzten Wochen), dachte ich mir als ich Muttis Bild ansah, warum, warum denn
    nur und begann bitterlich zu weinen.
    Jetzt kommt wohl für alle, die einen lieben Menschen verloren haben, die schwerste und bitterste Zeit.
    Für meine Schwester und mich werden es heuer die 2. Weihnachten ohne Mutti.
    Letztes Jahr hat mir meine Schwester die Wohnung sehr dezent (ich kann es aufgrund meiner Behinderung leider nicht selbst) geschmückt. Den heiligen Abend selbst und die
    Feiertage verbrachte ich dann bei meiner Schwester.
    Wir gestalteten den heiligen Abend und die ganze Advendzeit
    so, daß wir uns weder Weihnachtslieder anhörten noch auf
    Weihnachtsmärkte gingen, noch sonst irgendwas.
    Ach wie habe ich diese Zeit geliebt und mich jedes Jahr auf
    sie gefreut, als Mutti noch da war.
    Ich hatte letztes Jahr kurz die Überlegung, einfach eine
    Schlaftablette zu nehmen und mich früh ins Bett zu legen um
    nichts zu sehen und zu hören, tat es dann aber doch nicht.
    Heuer wird es vielleicht dadurch ein klein wenig besser,
    daß auch meine Nichte mit Familie am Heiligen Abend zu meiner Schwester kommt - und der kleine von meiner Nichte ist grade mal 1 1/2 Jahre alt.
    Ich denke, Kinder lenken doch etwas ab, weil sie es ja nicht verstehen.
    Ansonsten Markus kann ich dir nur schreiben, daß speziell
    Weihnachten sich nach dem Ableben eines geliebten Menschen
    zu einem reinen Horror entwickelt.
    Nichts bereitet mehr Freude, man würde am liebsten gar nichts machen außer stundenlang heulen. Ich spreche aber bitte nur für mich. Vielleicht gelingt es einigen, diesen
    Tag und diese Zeit anders zu verarbeiten.
    Mich jedenfalls graut schon heute vor dem Fest und ich bin
    froh, wenn es überstanden ist.
    Liebe Grüße an alle
    Claudia

    Guten Morgen liebe Muki!


    Danke, daß ihr viel an mich denkt und daß ich bereits in eure Familie aufgenommen bin. Bei dir und deiner Schwester
    scheint es so zu sein wie bei mir und meiner Schwester.
    Wir müssen einander nur ansehen und wissen, obs einer von
    uns dreckig geht oder so halbwegs.
    Ich habe mich übrigens gestern für das Trauerseminar angemeldet. Es waren noch Plätze freu und ich bin heilfroh
    darüber.
    Den Beitrag gestern habe ich leider nicht gesehen. Habe es
    mir zwar vorgenommen, war aber gestern so fix und fertig,
    daß ich eingeschlafen bin. Wärst du bitte so lieb und könntest mir ganz kurz schildern, worum es dort ging.
    Mich würde es echt interessieren.
    Ach ja und noch eine Frage hätte ich an dich, die du aber
    nicht beantworten mußt, wenn du nicht willst. In welchem
    Bundesland bist eigentlich du zu Hause. Vielleicht sogar
    ganz in meiner Nähe???????
    Bitte wärst du so lieb und würdest ganz kurz schreiben.
    Wäre echt lieb von dir.
    Liebe Grüße Claudia

    Hallo Petra, hall Gitte!


    Ich finde es sehr,sehr lieb von euch, daß ihr Anteil an
    meinem Schicksal nehmt und daß ihr mir eure Hilfe anbieten wollt.
    Das gibt es in Zeiten wie diesen äußerst selten!!!
    Nur ist es so: gegen mein Hauptproblem (nämlich die Einsamkeit) könnt wahrscheinlich auch ihr nichts machen,
    mit meiner Körperbehinderung muß ich auch alleine fertig
    werden, die kann man leider auch nicht wegzaubern und finanziell ist sowieso ein Desaster.
    Ich muß die nächsten 6 Jahr irgendwie überstehen. Es wird eine sehr,sehr harte Zeit, die ich (auch finanziell) noch
    vor mir habe, aber ich habe mir diesen Mist ganz alleine
    eingebrockt, jetzt muß ich ihn irgendwie auslöffeln.


    Der heutige Tag war schön. Wir waren bei meiner Nichte zu
    Kuchen und Kaffee eingeladen und verbrachten einen netten
    Nachmittag bei ihr. Jetzt ist sowieso schon wieder Abend
    und morgen Gott sei Dank Montag, sodaß ich wieder arbeiten
    gehen kann.


    Ich hoffe, auch ihr habt den Tag halbwegs über die Runden
    gebracht. Jetzt beginnt ja dann gleich die peinharte Zeit
    mit Allerheiligen, dann folgt Weihnachten usw.usw.
    Und gerade in dieser Zeit gehen einem jene Menschen besonders ab. Und nichts, gar nichts auf der Welt kann sie
    zurückbringen. Das ist das, worüber ich am meisten traurig
    macht, und wo ich immer wieder in Tränen ausbreche und mir
    denke, "Mensch Mutti, warum bist du nur von einer Minute auf die andere gegangen". Aber eine Antwort auf diese Frage
    werde ich wohl erst kriegen, wenn ich sie irgendwann (und
    natürlich auch Vati) wiedersehe und auf diesen Tag freue
    ich mich schon heute.
    Ich wünsche euch einstweilen alles Liebe und Danke für eure
    Hilfsbereitschaft.
    Claudia

    Lieber Markus, liebe Christine,hallo an Alle!


    Um hier bitte nochmals etwas aufzuklären: ich heiße Claudia, ich habe mich nur mit Hertha angemeldet, weil das
    der Namen von Mutti war.
    Markus, danke für deine Hilfe bezüglich eines Trauerseminars. Ich werde mich dort sicher anmelden, denn
    ich glaube, ich brauche das dringend, vor ich "draufgehe".
    Und wenn ich mich bezüglich der Kostenübernahme, falls Einzelgespräche nötig sind an euch wenden könnte, wäre das
    für mich eine große Hilfe.
    Ich kann es mir leider aufgrund meines Privatkonkurses beim
    allerbesten Willen nicht leisten.
    Christine, daß es Mutti sicher etwas bedeutet hat, daß ich
    in ihrer Todesstunde bei ihr war, haben mir schon viele
    gesagt - aber das ist für mich nur ein kleiner Trost.
    Ich werde die Schuldgefühle einfach nicht los, daß ich ihr
    hätte zum Beispiel trotz meiner Behinderung mehr bei der
    Hausarbeit helfen oder sonst vielleicht Wünsche erfüllen,
    die ich erahnen hätte können, oder die sie nur ganz kurz
    mal erwähnt hat und ich habe diese nicht wichtig genug
    genommen, weil ich mir dachte, daß können wir später immer
    noch nachholen.
    Bezüglich meiner Freundinnen ist es so, daß ich ihnen schon
    zu verstehen gebe, daß ich nicht über Muttis Tod hinweg bin.
    Gleichzeitig geben sie mir aber zu verstehen, ich bin nicht
    alleine auf der Welt und sie haben schließlich alle ihre
    Familien, um die sie sich kümmern müssen (was ich auch irgendwie verstehe).Heute zum Beispiel wollte ich einen schönen Tag mit meiner Schwester verbringen aber am Vormittag hieß es, sie muß aber 15.30 arbeiten. So jetzt sitze ich wieder alleine vor meinem Computer und denke an Mutti und Vati.
    Sehr oft denke ich mir, jeder (oder zumindest fast jeder)
    hat seine Familie zu der er gehört, meine Familie sind Mutti und Vati aber ich kann nicht bei ihnen sein, obwohl ich es so gerne möchte.
    Denn nicht nur das Verhältnis zu meiner Mutti war sehr innig, auch mein Vati hat alles für mich getan, nur war es
    bei ihm so, daß er Krebs hatte und wir alle wußten, daß ihm
    nicht mehr zu helfen war. Sein Tod war für uns alle furchtbar aber da hatte ich noch Mutti und wir machten uns
    gegenseitig Mut und wußten insgeheim, das der Tod für Vati
    eine Erlösung war, der ihn von seinen entsetzlichen Schmerzen befreite. Drum kann ich auch dich Petra sehr,sehr
    gut verstehen, nur bei mir war es so, daß ich nach dem Ableben von Vati meine Mutti wenigstens noch 13 Jahre hatte.
    Ich hoffe sehr, daß mir das Trauerseminar hilft und ich vielleicht ein bißchen Lebensfreude zurück gewinne. Momentan ist alles furchtbar grau und trostlos und ich mag nich mehr. Ich möchte momentan nur zu Mutti und Vati, denn
    ich habe das Gefühl, dort gehöre ich hin.
    Ich wüßte nicht, was das Leben sonst noch spannendes für mich bereit hält. Ich kann mir momentan einfach nicht vorstellen, daß es irgendwann besser wird und es nicht mehr
    so sehr weh tut.
    Ich wünsche euch allen einen halbwegs erträglichen Abend
    und vielleicht schreibt der eine oder andere wieder mal.
    Es würde mich freuen.
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo Gitti!


    Danke für deine lieben Worte!
    Ich bin so froh, daß ich dieses Forum gefunden haben, dort
    treffen sich gleichgesinnte und hier wird man nicht behandelt als ob man "spinnen" würde. Aber bitte Gitti denk
    eines: du hast im Gegensatz zu mir einen ganz,ganz entscheidenden Vorteil: auch wenn du das vielleicht im Moment nicht siehst oder auch gar nicht sehen willst, du hast 2 Söhne die dich brauchen und für die du da sein mußt.
    Ich habe weder einen Freund noch Kinder, nur wie gesagt meine heiß geliebte Schwester mit ihrer Familie, die sich
    auch um mich kümmert und Freundinnen, die sich aber inzwischen auch nur mit mir treffen, wenn ich mich bei ihnen melde. Hinzu kommt noch, daß auch meine Schwester vor
    2 Jahren im Alter von 48 Jahren einen sehr schweren Herzinfarkt erlitt und diesen nur knapp überlebte. Meine
    Mutti hat leider ihre "Herzgeschichte" an meine beiden
    Geschwister vererbt, ich bin noch davon verschont (zumindest laut der letzten Untersuchung).
    Ich weiß also auch nicht, wie lange ich meine Schwester habe, man hat bei Mutti gesehen, wie schnell es gehen kann.
    Ansonsten habe ich niemanden. Mutti hat zwar noch 3 Geschwister, aber seit ihrem Ableben besteht auch zu ihnen
    kaum Kontakt. Es würde also kein Hahn nach mir krähen, wenn
    ich mir etwas antun oder mir irgendetwas passieren würde.
    Wahrscheinlich ist das auch mit ein Grund, warum ich nicht
    mehr mag. Als Mutti noch lebte hieß es immer: "Ja um Gottes
    Willen, was wird denn aus Claudia wenn ihre Mutter mal nicht mehr ist". Ja nun ist es seit 1 1/2 Jahren soweit,
    aber wirklich interessieren wie es mir geht, tut es eigentlich nur meine Schwester mit Familie und ab und zu meine Freundinnen. Aber so ist wahrscheinlich das Leben und man muß es nehmen wie es ist. Ich habe einmal einen
    Spruch gehört, indem es heißt "Gott lädt einem nicht mehr
    auf, als man ertragen kann". Ich weiß nicht so recht, wenn
    ich meine letzten 1 1/2 Jahre zurückverfolge, habe ich da
    so meine Zweifel. Auf mich jedenfalls trifft das sicher nicht zu.
    Alles Liebe
    Claudia

    Ich wollte mich heute nur wieder mal melden und sagen, daß
    ich gestern einen besonders schlechten Tag hatte (wie schon
    so viele andere).
    Was mich interessieren würde ist, ob es euch auch so geht
    daß euch jene Menschen, die ihr verloren habt, jetzt, wo
    die Tage immer kürzer, und das Wetter schlechter wird
    besonders abgehen. Ist es bei manchen von euch auch so, daß
    ihr nur mehr da sitzen und weinen könntet. Ich bin momentan
    total verzweifelt.
    Ich hätte so gerne meine über alles geliebte Mutti wieder -
    ach wäre ich doch in dieser Nacht schneller gewesen, vielleicht wäre sie zu retten gewesen. Diese Schuldgefühle
    fleischen mich noch auf und erledigen mich total.
    Ich bin mittlerweile soweit, daß ich einfach nicht mehr mag.
    Jeder Tag ohne Mutti ist ein Kampf ohne Ende.
    Ich hätte bitte eine Frage an die Administratoren dieses
    Forums. Kann mir bitte jemand sagen, ob und wann in
    Innsbruck einmal ein Trauerseminar stattfindet und was
    das kosten würde. Ich würde mich über zahlreiche Antworten
    sehr freuen. Es gibt einem das Gefühl nicht alleine zu sein.
    Liebe Grüße von einer sehr traurigen
    Claudia

    Vielen Dank für deine lieben, einfühlsamen Zeilen. Ein
    Trost, daß man nicht ganz alleine da steht mit seinen
    Problemen. Zunächst möchte ich der Reihe nach alle Fragen
    beantworten: Ich hatte eigentlich sofort Hilfe. Es waren
    sofort 2 Leute vom Kriseninterventionsteam zur Stelle,
    aber ich war wie versteinert vor Schreck und konnte keinen
    Ton sagen. Als dann nach und nach meine Geschwister (ich
    habe auch noch einen Bruder, aber zu dem ist der Kontakt
    aufgrund massiver Erbstreitigkeiten abgebrochen)und die
    Verwandten eintrafen ging es zu Hause zu wie in einem
    Taubenschlag. Meine Mutter lag von 2.30 früh bis 11.30 am
    Vormittag zu Hause. Ich hatte also immer wieder die
    Gelegenheiit, mich von ihr zu verabschieden, aber ich konnte
    es eigentlich nicht glauben - ich wollte es nicht glauben!
    Weiters hatte ich bei der Verabschiedung unserer Mutter
    die Möglichkeit solange am Sarg stehen zu bleiben, wie ich
    mochte.
    Bezüglich meines Umfeldes sieht es so aus, daß sich wie
    schon geschrieben meine Schwester rührend um mich kümmert
    und das auch meine Freundinnen alle anfangs taten. Aber
    ich glaube, langsam denken sie, "naja nun ist es 1 1/2 Jahre
    her, mit der Zeit muß sie alleine zurecht kommen".
    Ich versuche so gut es geht den Kontakt aufrecht zu erhalten, aber manchmal sitze ich auch eine ganze Woche
    abends alleine zu Hause und habe keinen Besuch. Und diese
    Einsamkeit ist es genau, was mich in den Wahnsinn treibt.
    Ich habe einfach das Gefühl, meine Mutti war 42 Jahre
    Tag und Nacht für mich da und in dieser einen Nacht hätte
    sie mich ein einziges Mal in ihrem Leben gebraucht und ich
    konnte ihr nicht helfen!!!!!!!!!!
    Nun zu meiner Wohnsituation. Zu Hause bin ich in Innsbruck
    in der Reichenau. Ich benötige aber aufgrund meines Gebrechens täglich einen Fahrdienst um in die Arbeit und nach Hause zu kommen. Mit dem Gedanken ein Trauerseminar
    zu besuchen befasse ich mich schon länger, aber ich bin
    durch eine riesengroße Dummheit, welche ich bereits begangen
    habe, als Mutti noch lebte (ich habe ihr davon aber nie
    erzählt, weil ich ihr jede Aufregung ersparen wollte) in
    einen Privatkonkurs geschlittert und muß daher jeden Euro
    3 x umdrehen. Das kommt zu allem noch dazu.
    Trotzdem tut es gut, seinen ganzen Kummer von der Seele
    zu schreiben und jemanden zu haben, der dies liest und
    wo man auch eine Antwort bekommt.
    Vielen Dank nochmal
    Claudia

    Hallo an alle!


    Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Claudia
    bin 42 Jahre alt und seit meiner Geburt körperbehindert.
    Mein Vater starb vor 15 Jahren an Blasenkrebs und seitdem
    lebte ich mit meiner Mutter zusammen. Vor 10 Jahren hatte
    sie eine Bypassoperation und nach massivsten Komplikationen
    überstand sie diese. Obwohl Mutti sehr krank war, war sie
    Tag und Nacht für mich da. Seit ich wußte, wie krank Mutti
    ist, habe ich auch bei ihr geschlafen, weil ich dachte,
    falls sie Nachts etwas braucht, kann ich ihr irgendwie helfen.
    Am 29.3.06 verlief alles wie immer. Mutti holte mich mit
    dem Auto von der Arbeit, wir tranken zusammen Kaffee, anschließend bereitete sie das Abendessen zu, wir sahen
    fern und gegen 22.00 gingen wir schlafen. So etwa gegen
    1.45 hörte ich ein merkwürdiges Geräusch und fragte Mutti,
    ob alles okay sei. Ich bekam keine Antwort!!!!!!!!
    Voller Panik stürzte ich so schnell ich konnte zum Telefon
    und rief Rettung und Notarzt, die auch relativ schnell
    zur Stelle waren. Sie versuchten noch alles - doch schließlich kam die Notärztin ins Wohnzimmer und sagte, es
    täte ihr leid, meine Mutter sei soeben verstorben.
    Ich hatte das Gefühl, als würde man mir den Boden unter
    meinen ohnehin wackeligen Beinen wegziehen. Ich war zu
    keinem klaren Gedanken fähig und mir fielen auch keine
    Telefonnummern ein, um jemanden verständigen zu können.
    Ich war wie betäubt und bin es auch heute noch. Mit Muttis
    Tod wurde mir mein ganzer Lebensmut genommen. Ich habe
    zwar eine Schwester, die sich rührend um mich kümmert und
    Freundinnen, aber auch die haben nicht immer Zeit und das
    Alleine sein macht mich verrückt.Was hat das Leben für
    einen Sinn alleine. Ich kann einfach nicht glauben, daß Mutti nicht mehr kommt und denke mir immer, ich habe sie
    bestimmt zu spät gehört und sie hätte mich in dieser Nacht
    garantiert noch gebraucht. Zur Verzweiflung,Trauer und
    Einsamkeit kommen auch noch enorme finanzielle Probleme.
    Ich kann nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr!!!!!!!!!
    Der Gedanke, meine Mutti nicht mehr zu haben bringt mich
    um meinen Verstand. Immer denke ich mir, Mutti, warum bist
    du von einer Minute auf die andere gegangen! Wir hatten
    noch solche Pläne und wollten noch soviel zusammen unternehmen - doch es wurde nichts mehr daraus. Es ist jetzt zwar bereits 1 1/2 Jahre her, aber ich werde damit
    einfach nicht fertig. Mutti bitte komm doch zurück - ich
    werde noch verrückt vor Einsamkeit!!!!!!
    Vielleicht ist es jemandem ähnlich ergangen, dann bitte ich
    hier zu schreiben. Vielleicht hat irgendwer für mich einen
    kleinen Trost - ich bräuchte ihn so sehr.
    In tiefster Verzweiflung
    Claudia