Beiträge von hertha

    Hallo liebe Christine!


    Ja, du hast im großen und ganzen Recht, ich habe den Tag halbwegs überstanden, wenn ich auch nicht weiß, was der Abend noch bringt.
    Die See war sehr,sehr stürmisch.
    Was die Aussprache mit Andi betrifft, dann muß ich sagen, ich muß erstmal zufrieden sein, so wie es ist. Er hat reagiert, er hat mich nicht abgewiesen (wovor ich solche Angst hatte) und ich kann mir vorerst nicht mehr erwarten.
    Vielleicht ergibt sich im Laufe der Zeit noch mehr. Ich muß
    mich vorerst damit zufrieden geben, daß er mich als liebe Freundin sieht. Ich will ihn zu keiner sofortigen Entscheidung drängen, da ich befürchte, dann ist er weg,
    und das will ich nicht riskieren. Da warte ich lieber noch
    etwas zu. Aber für mich ist seine Entscheidung und seine Aussage irgendwie verständlich, denn er hat in seinem Leben
    bereits soviel hinter sich, daß man normalerweise graue Haare bekommt.
    Alles Liebe
    Claudia

    Guten Abend ihr Lieben!


    Zunächst Danke an Alle, die heute so lieb an mich gedacht haben. Ich wußte ja, auf euch ist immer Verlaß, hier wird
    man aufgefangen und getröstet.
    Nun wie war der heutige Tag - ich kann sagen, ich habs fast
    überstanden. Schon relativ früh wachte ich auch und ich sah
    Muttis Bild und schon kullerten die Tränen.
    Da meine Schwester meinen Zustand ahnte, kam sie heute besonders früh. Wir tranken gemeinsam Kaffee, fuhren dann aufs Grab, wo ich in erstmal mindestens 10 Minuten weinte und weinte, bis ich nicht mehr konnte. Dann fuhren wir zu meiner Schwester, aßen kurz etwas und Nachmittags waren wir bei meiner Nichte zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
    Ich beschäftigte mich die meiste Zeit mit meinem Kleinen meiner Nichte und die Zeit verging eigentlich wie im Fluge.
    Unter Tags mußte ich dann eigentlich nicht mehr weinen.
    Zum weinen ist mir eigentlich nur jetzt wieder. Jetzt sitze
    ich alleine zuhause. Ich werde Mutti noch ein Kerzchen anzünden und darum beten und flehen, sie möge unsere verzweifelte Lage wieder zum Guten wenden. Ich hoffe sosehr
    es hilft.Meine Schwester muß schleunigst wieder Arbeit finden, sonst bricht eine Katastrophe aus.
    Noch etwas zum gestrigen Tag. Ich war gestern am späteren
    Nachmittag noch im Cafe und Andi kam. Er war lieb wie lange nicht, wir sprachen uns aus und er meinte, er hat meine Gefühle für ihn schon lange, sehr lange gespürt, aber er weiß schon wochenlang nicht, wie er damit umgehen soll und vor allem wußte er nicht, was er mir sagen soll.
    Wir sind jetzt so verblieben, daß ich erstmal eine liebe
    Freundin bin. Ob mehr daraus wird, wird sich zeigen.


    PS: Manuela, ich schreibe dir noch extra ein E-Mail.


    Alles Liebe an Alle und noch einen ruhigen Abend
    Claudia

    Hallo liebe Kate,hallo an Alle!


    Ich weiß nicht, warum meine Angst vor übermorgen gar so groß ist! Ich bin psychisch zur Zeit einfach am Ende - ich kann nicht mehr. Mich übermannt zur Zeit meine Trauer total!! Immer wieder kommen diese fürchterlichen Bilder wieder hoch (viel mehr als letztes Jahr), und ich weiß eigentlich nicht warum. Mutti geht mir so fürchterlich ab.
    Gerade jetzt, wo wir sie und ihren Zuspruch und ihre Hilfe
    wegen meiner Schwester so dringend bräuchten, ist sie nicht mehr da. Wir bräuchten sie so dringend wieder!!! Ihren Trost
    in schweren Zeiten, die wir immer zusammen überstanden, ihr Mitgefühl, ihren Optimismus. Nichts ist mehr da, gar nichts
    Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und weiß nicht wie es weitergehen soll. Ins Cafe möchte ich weiterhin gehen, schon
    alleine weil ich die Gäste und vor allem Andy sehr mag.
    Ich weiß allerdings nicht, ob mich nicht der Chef meiner
    Schwester aufgrund dessen, daß ich ihr gesagt habe, daß sie
    gekündigt wird (weil ich es ja gestern von einer anderen
    Aushilfe erfahren habe) nicht rausschmeißt.
    Ich weiß nicht, ob ich in dieses Cafe überhaupt noch darf, und wenn ja, ist die große Frage, wie er mich behandelt.
    Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Übermorgen ist Jahrtag von Mutti und mir geht es von Stunde zu Stunde schlechter. Ich kann einfach nicht mehr - ich könnte nur weinen,weinen und weinen. Zu allem Überfluss ereignete sich gestern noch für uns eine totale Katastrophe.
    Meine Schwester erhielt die Kündigung. Sie selbst war nicht im Cafe und ich erfuhr es durch Zufall von einer anderen Angestellten und habe es meiner Schwester erzählt. Sie fuhr
    jetzt gerade ins Cafe um die Sache zu klären - und es stimmt. Jetzt hat sie natürlich auch am Wochenende keinen Dienst - und ich fürchte mich vor diesem Wochenende noch mehr - ich habe panische Angst davor!!!!! Ich dachte, ich habe wenigstens im Cafe am Sonntag eine kleine Ablenkung, aber nun nichts!!!!! Ich bin so furchtbar traurig - ich weiß
    im Moment nicht, was ich machen soll und wo mir der Kopf steht. Das aber auch immer alles zusammen kommen muß.


    Etwas erfreulicher sieht es mit Andi aus. Ich traf ihn gestern wieder und erst gestern bedankte er sich für die "Ostergrüße" - und zwar ganz leise. Ich unterhielt mich mit ihm prima und er sagte: Claudia, wir sehen uns spätestens am Wochenende - das war 2 Stunden vor ich vor ich
    von der Kündigung meiner Schwester erfuhr. Sowohl meine Schwester als auch mein Schwager betreten natürlich dieses Cafe jetzt niemehr - und mir ist mulmig - da der Chef meiner Schwester ja wissen oder ahnen wird "woher der Wind
    weht". Jetzt gehen die ganzen Probleme von vorne los - finanzieller wie psychischer Natur.
    Ich kann nicht mehr!!!!!!!
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Ich hoffe, ihr habt Ostern alle halbwegs überstanden und es
    geht allen so einigermaßen.
    Mir wird immer mulmiger, da der 30. März von Stunde zu Stunde näher rückt. Ja irgendwie werden wir diesen Tag wohl
    überstehen müssen. Wie schon geschrieben, meine Schwester muß arbeiten, wir fahren ganz früh aufs Grab und dann bin ich hoffentlich für den Rest des Tages "aufgehoben: Ich weiß noch nicht, wie sich alles entwickeln wird - aber Tränen werden mit Sicherheit nicht ausbleiben.


    Jetzt noch kurz etwas zu meinem Brief. Ich schickte ihn am
    Mittwoch ab und habe Andi bis gestern nicht mehr gesehen. Im Nachhinein habe ich erfahren, daß er ein Abszess im Gesicht hatte, welches herausoperiert werden mußte. Dementsprechend groß waren seine Schmerzen. Als ich gestern dann im Cafe saß kam er. Es geht ihm bereits besser, er hat von dem Brief nichts erwähnt, da einfach zu viele Leute um uns rum waren, aber für mich war ein deutliches Zeichen, daß er ihn bekommen hat erkennbar: er kam herein, wir unterhielten uns prima, wie schon vor Wochen und er wich die ganze Zeit über nicht von meiner Seite. Ich war irgendwie glücklich und beruhigt - auch wenn
    er nichts gesagt hat, seine Augen sprachen für mich Bände.
    Ja, jetzt heißt es abwarten und Tee trinken - mehr kann ich im Moment nicht machen, aber ich bin schon überglücklich, wenn er mich wieder beachtet und wir uns wieder normal unterhalten können. Das muß trotz meiner Ungeduld genügen fürs erste (indem das auch ein Tip von Markus ist, nehme ich es schweren Herzens zur Kenntnis.
    Selbstverständlich werde ich euch berichten, wie es weitergeht und euch nicht zulange auf die Folter spannen.
    Alles Liebe und einen erträglichen Abend an Alle
    Claudia

    Hallo Manu!


    Also mir fehlen wirklich die Worte, es tut mir sehr leid, aber ich weiß einfach nicht, was ich dir im Moment am besten schreiben soll. Das kann doch nicht wahr sein.
    Ich kann im Moment nur ganz fest an dich denken, die ein ganzes Paket Kraft schicken und dich symbolische in den Arm
    nehmen.
    Alles Liebe
    Claudia

    Guten Abend ihr Lieben!


    Ich habe wieder mal ein Problem und würde gerne eure Meinung dazu hören.
    Es geht um folgendes: ich war heute Mittag bei meiner Schwester zum Essen eingeladen. Sie kam schon relativ früh und mir fällt in den letzten Tagen schon ihr sehr schlechtes Aussehen auf. Als ich sie fragte, was denn los sei, meinte sie, sie schläft schon seit Tagen maximal bis 3.00 oder 4.00 früh und wacht dann schlagartig auf, weil sie träumt. Und sie hat seit einiger Zeit immer den gleichen Traum - nämlich, daß ihre Mann, also mein Schwager stirbt. Mein Schwager war Ende es letzten Jahres bei einer Gesundenuntersuchung und es wurde festgestellt, daß seine Blutwerte von vorne bis hinten nicht stimmen.
    Er hatte daraufhin einige Untersuchungen, bekam Medikamente,muß jetzt einmal monatlich zur Kontrolle und bei der letzten Kontrolle, waren seine Werte tadellos.
    Das Problem ist nur folgendes - nämlich das Problem, welches auch mich schon heute den ganzen Tag in höchste Panik versetzt: als vor knapp 2 Jahren meine Mutti starb, träumte meine Nichte auch, und zwar hatte sie den selben Traum wie jetzt meine Schwester, nämlich daß mein Schwager, also ihr Vati stirbt. Nun gestorben ist nicht mein Schwager, sondern Mutti. Seit ich das heute morgen erfahren habe, beschleicht mich ein ganz ungutes Gefühl, ich habe Angst, panische Angst. Kann mir bitte irgenwer von
    euch schreiben - ich werde sonst noch wahnsinnig.
    Alles Liebe an Alle
    Claudia

    Liebe Yasemine!


    Laß dich bitte auch von mir einmal vorsichtig in den Arm nehmen. Sei mir bitte nicht böse, aber wenn ich mir deine Beiträge so durchlese, dann denke ich mir, das darf doch nicht wahr sein.
    Yasemine, du hast von einer Minute auf die nächste deine Zwillingsschwester verloren und stehst mit deinem Schmerz und deiner Trauer quasi alleine da. Gerade in dieser so schweren Zeit sollte es doch so sein, daß dein Partner zu dir hält, dich unterstützt, dich in den Arm nimmt, wenn es dir nicht gut geht. Yasemine, es steht mir nicht zu, mich in deine privatesten Angelegenheiten zu mischen, aber wenn er so wenig Verständnis für deine Situation hat, dann wäre zumindest vorübergehend eine Trennung nicht das schlechteste. Du hast ja sowieso nichts von ihm, du hast nichts davon, wenn du bei ihm bleibst, denn er ist sowieso nicht für dich da. Im Gegenteil, er versteht deinen Schmerz und deinen Kummer nicht, verlangt nach so kurzer Zeit, du sollst wieder so sein wie früher!!!! Nach 10 Wochen - bitteschön!!!!! Yasemine, jeder von uns muß letztendlich durch diesen furchtbaren Schmerz alleine durch, das stimmt schon, abnehmen kann ihn uns niemand, aber das wenigste, was man in so einer Situation von einem Partner verlangen kann, ist ein bißchen Verständnis und Einfühlungsvermögen - das ist um Gottes Willen nicht zuviel verlangt. Aber ich glaube generell, daß Männer anders trauern als Frauen. Männer betrinken sich unter Umständen bis zur Besinnungslosigkeit, damit sie den Schmerz nicht spüren, oder sie werden agressiv oder sonstiges. Aber die wenigsten Männer weinen - was ich einfach nicht verstehen kann. Warum kann ein Mann nicht einmal in so einer Situation Gefühle zeigen - sei mir bitte
    nicht böse Yasemine, aber mir kommt das Verhalten deines Partners einskalt vor - kalt wie eine Hundeschnauze. Du brauchst noch sehr,sehr lange, bis du das endgültige überhaupt zu Begreifen im Stande bist. So etwas geht nicht von heute auf morgen. Und wer das nicht versteht, von demjenigen sollte man meiner Meinung nach Abstand nehmen - ganz egal ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt.
    Viele sind auch der Ansicht, wenn das Ableben eines geliebten Menschen, schon 2 oder noch mehr Jahre zurück liegt, jetzt ist aber genug getrauert, man sollte sich gefälligst wieder normal benehmen, darf nicht mehr traurig sein und vieles mehr. Aber Yasemine der Trauerprozess verläuft bei jedem anders und dauert bei jedem unterschiedlich lange - man kann dafür keinen für alle gültigen Zeitplan aufstellen.
    Ich wünsche dir jedenfalls, ganz,ganz viel Kraft für die noch kommende schwere Zeit und nimm dir die Zeit und das Recht zu trauern, wann du willst, wie du willst und solange du willst.
    Ich nehm dich nochmal in den Arm
    Claudia

    Guten Abend liebe Manu!


    Zunächst mal ein herzliches Willkommen im Forum. Ich möchte dir mein Aufrichtiges Beileid zum plötzlicehen Tod deiner Mum aussprechen, so etwas ist und bleibt einfach unbegreiflich. Daß du nicht weinen kannst und wie versteinert bist vor Schreck, ist eine der Reaktionen, wie man beim plötzlichen Tod eines geliebten Menschen reagieren kann. Das ist bei jedem anders. Aber Manu, noch ist alles viel,viel zu frisch und du wirst mir das, was ich dir jetzt schreibe vielleicht auch nicht glauben, aber die Zeit, wo du weinen kannst (und auch sollst, denn das gehört auch zum trauern dazu) wird mit Sicherheit noch kommen. Am Anfang ist man erstmal fassungslos, hilflos und heillos mit allem, was zu tun ist, überfordert. Entschuldige bitte die Frage, aber du schreibst, du kannst dich von deiner Mum nicht verabschieden, weil du kein Geld hast, um zu ihr zu fahren. Wäre es vielleicht möglich, daß dir in dieser Ausnahmesituation irgenjemand finanziell hilft. Hast du vielleicht einen guten Freund, Freundin oder
    jemanden aus dem Verwandtenkreis? Ach Mensch, du hast schon
    soviel durchmachen müssen, in den letzten 2 Jahren, was kaum zu verkraften ist, es kann doch nicht sein, daß dich in so eine Lage wirklich jeder im Stich läßt und du dich nicht verabschieden kannst? Versuche vielleicht einen Weg zu finden, denn sich von dem geliebten Menschen wenigsten verabschieden zu können, finde ich, ist ganz,ganz,ganz wichtig für die Trauerarbeit. Und wenn du irgendetwas brauchst oder sonst nicht mehr weiter weißt, oder traurig bist oder was auch immer, hier im Forum bist du immer herzlich willkommen, irgendjemand ist immer da und gibt dir Auskunft und versucht dich zu trösten und dir zu helfen. Natürlich muß jeder von uns durch diesen furchtbaren Schmerz letztendlich alleine durch, aber wie du sicher schon an den vielen Beiträgen gemerkt hast, hier bist du nicht wirklich alleine und wir sind für dich da.
    Laß dich vorsichtig umarmen
    Claudia

    Hallo liebe Chris!


    Danke für deine Sichtweise zu meine "Problem".
    Ich hoffe, du hast recht, und es hat wirklich nichts mit meiner Behinderung zu tun.
    Jetzt zu meiner Schwester. Ja, es stimmt, sie ist nicht nur meine Schwester sondern sie ist mir auch eine gute Freundin, die so gut wie alles von mir weiß und mir mit Rat und Tat zur Seite steht, soweit ich es zulasse, sich aber niergends einmischen würde, wenn ich es nicht möchte.
    Sie selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder, die aber beide bereits erwachsen sind. Bei meiner Schwester und meinem Schwager ist es so, daß vorher schon und seit Muttis
    Tod erst recht der Samstag jedem "alleine" gehört, das heißt, jeder kann dort seiner Beschäftigung nachgehen und tun was er möchte. Mein Schwager zum Beispiel ist ein großer Eisenbahnfan und es gibt für ihn nichts schöneres, als am Samstag am Bahnhof zu gehen und sich dort umzusehen oder sehr gerne ist er auch am Flughafen.
    Meine Schwester ist Gott sei Dank (hoffe ich), gerne mit mir zusammen, ansonsten hoffe ich, sie ´hätte es mir einmal gesagt und nicht schon 2 Jahre "durchgehalten".
    Ich jedenfalls bin heilfroh, daß ich sie habe.
    Alle Liebe
    Claudia

    Schönen Abend an Alle!


    Ich hoffe, ihr hattet alle einen halbwegs erträglichen Ostersamstag und es geht euch einigermaßen gut. Ich war heute mit meiner Schwester am Vormittag Mineralienausstellung und anschließend gingen wir noch eine Kleinigkeit Essen. Nachmittag machten wir es uns bei mir zuhause gemütlich. Morgen möchten wir zum Grab fahren.
    Ja, nächsten Sonntag ist Muttis 2. Jahrtag, ich weiß nicht wirklich, wie sich meine Schwester fühlt, mir jedenfalls geht es nicht gut und das merkt meine Schwester auch. Wir versuchen uns gegenseitig zu helfen, so gut es geht, aber ich befürchte die Tage bis zu Muttis Jahrtag werden kein Zuckerschlecken. Immer wieder muß ich daran denken, wie schön es noch vor zwei Jahren war, als wir alles noch gemeinsam unternahmen, und keiner an diese Katastrophe dachte.


    Noch eine Neuigkeit habe ich: ich war gestern im Cafe und
    erfuhr, daß Andi in den letzten Tagen deshalb so merkwürdig
    war, weil er Schmerzen hatte. Ein Gast traf ihn kurz zufällig in einem Geschäft, weil er unbedingt etwas besorgen mußte. Seine linke Gesichtshälfte schillert in allen Farben, er bekam am Mittwoch ein Abszess operiert, welches sich unter dem Auge gebildet hatte und dementsprenchend sieht er jetzt aus und kommt auch nicht ins Cafe.
    Bezüglich des Briefes weiß ich noch nichts, aber meine Freudin hat mich auf noch eine, wenn auch sehr harte Idee
    gebracht. Wenn er sich nach einiger Zeit nicht rührt und nicht reagiert, kann es auch sein, daß das mit meiner Behinderung zu tun hat. Er kann sich dann wahrscheinlcih nicht vorstellen, daß auch jemand der ein Gebrechen hat, ein eigenständiges Leben führen kann. Jeder glaubt da wahrscheinlich, man ist sowieso auf fremde Hilfe angewiesen und was soll man schon mit so jemandem als Partnerin. Ein für mich durchaus nachvollziehbarer, wenn auch sehr schmerzhafter Gedanke. Sollte dem so sein, muß ich irgendwie damit leben. Ich weiß zwar dann noch nicht wie - aber was soll ich sonst machen. Es zählen in der heutigen Gesellschaft nunmal nur Schönheitsideale und da passt man al Behinderter" nicht hinein. Naja, wie gesagt, abwarten, was jetzt von seiner Seite kommt.


    Ansonsten wünsche ich euch noch halbwegs schöne Osterfeiertage.


    Alles Liebe an Alle
    Claudia

    Guten morgen lieber Markus, hallo Chris!


    Markus, recht vielen für dein Posting und für die männliche
    Sichtweise meines Problems. Ich werde mich daran halten und
    das auch so machen, jetzt kann ich sowieso nichts mehr ändern und das Geschehen nimmt seinen Lauf - in welche Richtung auch immer. Aber sollte er darauf nicht reagieren ist es vielleicht am besten, ihm ein bißchen Zeit zu geben und die Angelegenheit zu überdenken.
    Ich habe mich zwar bemüht, den Brief so zu verfassen, daß er sich von mir nicht überrumpelt und in die Enge getrieben fühlt, aber das glaube nur ich, ob er das genau so sieht, wird sich zeigen.


    Chris, ich muß sehen, wie ich den Jahrtag und die Tage davor
    mit meiner Schwester verbringen kann. Wir müssen uns beide die Zeit regelrecht "stehlen", da ich unter Tags arbeite und sie entweder vormittags beginnt und dann bis spät abends Dienst hat oder nachmittag beginnt, wo ich nach Hause
    gehe. Von Muttis Geschwistern kann ich niemanden fragen. Ich habe in einigen früheren Postings bereits geschrieben, daß mit Muttis Ableben ich anscheinend mitgestorben bin, denn kein Mensch von Muttis Geschwistern meldete sich bei mir, wenn dann mußte ich das machen und da waren alle sehr kurz angebunden. Ich habe auch schon mal erwähnt, daß wenn mir was passieren würde, sicher von Muttis Geschwistern kein Hahn nach mir krähen würde.
    Du siehst also, liebe Chris, nach dem Begräbnis hieß es allgemein Claudia, wir sind für dich da und melde dich ja,
    wenn du was brauchst. Alles nur leere Phrasen, alles nur
    blablabla. Wer wirklich seit Muttis Tod für mich da ist sind meine Schwester mit ihrer Familie, meine Freundinnen,
    die Bekannten im Cafe und last but not least natürlich ihr
    alle.
    Liebe Grüße
    Claudia

    Hallo liebe Chris, hallo an Alle!


    Chris, ich komme gerade vom Cafe und der heutige Tag spiegelte eigentlich die letzten Tage seit dem 5.3. wieder. Andi kam, setzte sich aber, aufgrund dessen, daß an der Bar kein Platz war, woanders hin. Auf die Frage, Andi wie gehts dir den bekam ich nur ein kurzes "es geht schon danke". Irgendetwas ist los, und ich weiß beim besten Willen nicht was. Ich habe wieder einmal den Eindruck, er ist todunglücklich, aber früher hätte er mit mir darüber geredet. Gut, heute war eine blödes Situation, es ergab sich nicht. Nach ca. einer 3/4 Stunde verschwand er wieder, aber er "spendierte" mir wenigstens zum Abschied wieder ein Lächeln, ein Lächeln, wie ich es jetzt
    monatelang gewohnt war und das es seit 14 Tagen nicht mehr
    gibt. Der Brief liegt seit 15.30 im Briefkasten und ich habe mir heute gedacht, nachdem ich im Cafe war und eigentlich kein Wort mit ihm sprach "Mensch da hast du Mist gebaut". Aber jetzt kommt es, wie es kommen muß, ich kann es jetzt nicht mehr ungeschehen machen.


    Chris, damit keine Mißverständnisse entstehen, der Jahrtag von Mutti ist der 30.3., nicht dieser Sonntag. Wenn ich daran denke, werde ich immer trauriger. Viel zu viele schöne Erinnerungen gibt es an sie. Ich konnte alles mit ihr zusammen unternehmen, von den Urlauben angefangen, bis zum bummeln, über gemütliche Abende bis zum Kaffeetratsch, wo ich ihr all meine Sorgen und Nöte anvertrauen konnte und
    wo ich ihr von meiner Arbeit erzählen konnte. Immer war Mutti da und hörte mir zu, immer half mir Mutti, wenn es mir nicht gut ging. Und was ist heute, ich komme heim in die leere Wohnung, starre auf das Bild von Mutti und Vati, zünde für sie ein Kerzchen an und anschließend starre ich ins Leere oder die Wände an. Nichts ist mehr wie es war, gar nichts und es wird auch nie mehr so sein. Chris, bitte sei mir nicht böse, ich muß es jetzt lassen, ich weine schon wieder, ich habe momentan einfach nicht die Kraft mehr zu schreiben.
    Ich umarme die und alle anderen ganz fest
    Claudia

    Liebe Chris, halle liebe Forumsmitglieder!


    Wie schon geschrieben, war meine Freundin gestern bei mir
    und hat sich meinen Brief durchgelesen. Sie kennt meine
    Situation bis ins Kleinste und war hellauf begeistert.
    Sie sagte, dieser Brief sei mit soviel Gefühl geschrieben,
    daß muß man erstmal zusammenbringen.
    Ja wie fühlte ich mich dabei? Liebe Chris, ich muß dir sagen, mir ist nach wie vor nicht ganz wohl dabei, denn ich werde ihn heute mittag abschicken, zusammen mit einer netten
    Osterkarte. Ich habe mich gestern außerdem noch mit einem ganz lieben Kollegen unterhalten, der mit mir lange zusammengearbeitet hat und der mich in und auswendig kennt.
    Zuerst war er etwas skeptisch, als ich ihm die Situation aber dann genauer erklärte, meinte er, er würde sich über einen Brief riesig freuen. Ich soll das Risiko eingehen aber er hat natürlich gleich gesagt: Claudia das kann gewaltig nach hinten los gehen, darüber mußt du dir im Klaren sein. Ja jetzt kann ich sobald der Brief abgegeben ist nur darauf warten, wie er reagiert und wie es weitergeht. Mir ist gar nicht gar so wohl dabei!!!!


    Liebe Karla, auch an dich ein Dankeschön für deine tröstenden Zeilen. Zum Fotos schauen oder sonstiges wird an diesem Tag keine Zeit sein, da meine Schwester ja arbeiten muß und zwar nicht nur am Jahrtag selbst sondern auch am Samstag. Daß dein Vati auch so plötzlich gehen mußte, tut mir sehr, sehr leid für dich und 3 Monate sind nun wirklich keine Zeit, in der man sich "erholen" kann oder wo es schon etwas weniger weh tut. Ich denke, das braucht Zeit sehr viel Zeit, deine Zeit, die du dir zum Trauern auch nehmen solltest.


    Alles Liebe wünscht euch
    Claudia

    Hallo Lisi!


    Zunächst mal von mir ein willkommen im Forum! Ach Gott, da
    läuft es einem kalt den Rücken hinunter,wenn man liest, was
    diese armen, kleinen Würmchen schon so früh alles durchmachen müssen.
    Aber Lisi, eines bitte sei so lieb und glaube mir: wir haben
    einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis gehabt, der Kleine
    kam zu früh auf die Welt, hatte eine Gehirnblutung und wir
    bangten fast 2 Monate um sein Leben. Heute ist der junge
    Mann 17 Jahre alt und es geht ihm gut. Lisi, diese kleinen
    Würmchen sind ungeheure Kämpfernaturen und entwickeln Kräfte, die wir kaum für möglich halten. Sie haben einen unbändigen Lebenswillen, wenn es darauf ankommt. Der junge
    Mann, von dem ich spreche, hatte damals laut Auskunft der
    Ärzte kaum eine Überlebenschance - und hat es gesagt. Liebe
    Lisi ich möchte dir und deiner Cousine ein bißchen Mut machen. Ich drücke dich vorsichtig, und wünsche dir und deiner Cousine eine Extraportion Kraft und einen Sonnenstrahl, damit sich alles zum Guten wendet. Schreib
    hier, wenn dir danach ist und du traurig bist. Wir können
    dir zwar deinen Verzweiflung und deinen Schmerz nicht abnehmen und doch versuchen wir zu helfen so gut es geht.
    Laß dich umarmen und alles Liebe
    Claudia

    Hallo liebe Kate!


    Spezielles geplant haben wir für diesen Tag nichts. Ich hoffe, wir schaffen es gemeinsam aufs Grab, meine Schwester und ich - denn ich muß sicher noch mehr weinen, wenn ich mutterseelenalleine vor Muttis und Vatis Grab stehe und die
    grausamen Bilder in meinem Gedächtnis habe. Meine Schwester
    muß von halb zehn Uhr vormittags bis 22.00 Uhr arbeiten
    und ich hoffe, wie gesagt, wir schaffen es vorher. Der
    Friedhof öffnet um 8.00 morgens und es müßte sich eigentlich
    ausgehen. Aber es tut einfach von Tag zu Tag wieder mehr weh,dieser unerträgliche Schmerz ist kaum auszuhalten!!
    Jetzt bin ich soweit, daß ich momentan sagen muß, in diesem
    Fall hat mir das Trauerseminar nichts genützt. Der einzige
    ganz,ganz,ganz kleine Trost ist der, daß es zum Beispiel
    bei Vati heuer 16 Jahre werden und das tut schon nicht mehr
    ganz so weh nach dieser Zeit. Bei Vati ist es schon etwas
    besser. Aber ich weiß nicht, ob das damit zusammenhängt,
    daß bei Vati einfach schon mehr Zeit vergangen ist, oder
    damit, daß Vati unter ganz anderen Umständen von uns ging
    als Mutti. Vati war sehr,sehr krank(Blasenkrebs) und es
    war zu erwarten, wenngleich der Schock, als es soweit war dann doch groß war, bei Mutti stand ich von einer Sekunde
    auf die andere vor dieser unfassbaren Katastrophe.
    Alles Liebe
    Claudia

    Guten Morgen ihr Lieben!


    Ich möche mich wieder mal bei euch melden, da es mir gar nicht gut geht und hier immer Leute sine, denen ich mich anvertrauen kann und die mich auffangen. Ach ihr seid alle so lieb und ich bin sooo froh, daß ich dieses Forum gefunden habe.
    Am 30. März jährt sich zum 2. Mal der Tag, an dem meine geliebte Mutti für immer gehen mußte. Und schon seit Tagen
    (und ich habe das Gefühl, es wird von Tag zu Tag schlimmer)
    kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch.
    Ich sehe die ganzen entsetzlichen Bilder wieder vor mir, höre Muttis letzten Atemzug, mein verzweifeltes "laufen" um
    Rettung und Notarzt zu verständigen, die sinnlosen Bemühungen des Notarztes, den Augenblick, als die Notärztin
    ins Wohnzimmer kam und mir mitteilte, es täte ihr leid...
    All dies ist wieder so präsent, wie es am 30.März 06 war.
    Das nicht wahr haben wollen, ich ging immer wieder ins Schlafzimmer zu Mutti, weil ich mir dachte, Mutti hat bestimmt nur verschlafen, es konnte, es durfte ganz einfach nicht wahr sein. Dies panischen Gedanken kriechen seit Tagen
    immer wieder in mir hoch. So wie es zur Zeit aussieht, werde
    ich am Todestag von Mutti ziemlich früh am Friedhof sein und
    anschließend zu meiner Schwester, da sie ausgerechnet an diesem Sonntag Dienst hat. Momentan sitze ich wieder da, weiß mir keinen Rat und bin total verzweifelt. Ich vermisse sie sosehr. Sie mußte so früh gehen und so plötzlich, ohne Vorwarnung, ohne ein Wort.
    Und noch etwas bereitet mir ein etwas flaues Gefühl im Magen: ich faßte mir gestern ein Herz und schrieb Andi einen Brief. Heute abend kommt meine Freundin (die Bescheid
    weiß), liest ihn durch und gibt mir sicher den Rate, ob ich
    ihn so abschicken oder noch einiges verbessern muß. Dann
    kann ich nur auf seine Reaktion warten, den irgendetwas muß
    dann kommen. Mensch mir geht es heute gar nicht gut.
    Scheiß Tag!!!!!!
    Aber ich habe ja Gott sei Dank euch und ihr seid immer für
    mich da
    Seid ganz fest umarmt
    Claudia

    Guten Abend ihr Lieben!


    Ja mit dem loslassen, das ist so eine Sache. Ich zum Beispiel muß für mich sagen, daß ich es, als mein Vati vor
    15 1/2 Jahren starb leichter gekonnt, als jetzt bei Mutti.
    Bei Mutti gelingt mir das Loslassen überhaupt nicht.
    Ich mußte bei vielen von euren Beiträgen weinen. Mir fällt (genau wie Manuela), das Loslassen wahrscheinlich deshalb so schwer, weil ich mit Mutti zusammen gewohnt habe bis zu ihrem letzten Atemzug und wir alles zusammen unternommen haben. Heute noch ist es so, wenn ich irgendeinen Rat brauche oder irgendeine Hilfe, ich nicht hergehe und ein Gebet zu Gott spreche sondern immer zu Hause vor Muttis und Vatis Bild sitze oder am Grab stehe und sie frage, was ich bei allen möglichen anstehenden Entscheidungen machen soll. Ich bitte immer Mutti und Vati um Hilfe - und hoffe es nützt. Ich weiß nicht, ob ich ihnen damit schade, daß ich immer sie um Hilfe bitte, aber (und vielleicht ist es egoistisch), ich kann damit einfach besser umgehen, weil ich mir dann (speziell bei Mutti denke), ich kann sie ja fragen, wenn ich etwas brauche, ganz weg ist sie nicht, ich kann sie nur nicht sehen und hören, aber helfen tut sie mir trotzdem, und auch bei Vati ist es so. Sie lassen mich nicht alleine! Daran glaube ich ganz,ganz fest. Vielleicht ist das ein Fehler, ich weiß es nicht, aber wenn ich mir vorstelle, Mutti und Vati sehen und hören mich nicht mehr und helfen mir auch nicht mehr, wenn ich etwas brauche, ist das für mich eine schreckliche Vorstellung. Denn ich glaube einfach daran, daß in den letzten 2 Jahren vielen von dem, was mir passierte, von ihnen in eine positive Richtung gelenkt wurde. Ich kann jetzt momentan nicht mehr dazu schreiben - muß schon wieder weinen.
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo meine Lieben!


    Zunächst möchte ich mich nochmals bei Markus recht herzlich für die Vermittlung des Termins für das Trauerseminar bedanken.
    Gestern war der letzte Tag. Ja, was soll ich sagen: Wir begannen wie immer damit, die letzten 14 Tage aufzuarbeiten und schließlich zogen wir Bilanz über die letzten Monate, das heißt, wir wurden gefragt, was uns von den einzelnen
    Abenden in Erinnerung geblieben ist. Aufgefallen ist, das
    mit der Zeit die Tränen bei allen von uns weniger wurden.
    Weiters stellte vor allem ich fest, daß es schade ist, daß
    nur genau die Hälfte durchgehalten hat. Die anderen 5 schafften es einfach nicht. Und ich muß sagen, es war alles andere als einfach. Es war eine Achterbahn der Gefühle, die sich wahrscheinlich kein Mensch vorstellen kann.
    Ob mir das Seminar wirklich auf lange Sicht etwas gebracht hat, kann ich heute noch nicht sagen. Ich sagte zu Gerhard auch (und da war ich die einzige), daß ich es schade finde,
    daß es vorbei ist, alle anderen waren froh, daß es sich gestern un den letzten Abend handelte. Wir haben jetzt Adressen und Telefonnummern ausgetauscht und versprachen uns, in Kontakt zu bleiben.
    Ich für mich selbst muß sagen, daß ich momentan nicht das
    Gefühl habe, es hat mich sehr viel weiter gebracht. Aber das
    hat wahrscheinlich auch andere Gründe. Muttis Jahrtag steht kurz bevor, ich könnte heute schon einen Heulkrampf kriegen, wenn ich nur daran denke und sonst geht es mir psychisch auch nicht gut. Der Rat, den mir Petra und Chris
    unter dem Titel "vorletzter Abend im Trauerseminar" gegeben
    haben, ist zwar nicht schlecht, aber ich kann ihn nicht ansprechen, denn er ist seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Ich weiß weder, ob er krank ist, noch ob es ihm
    sonst wie schlecht geht, noch sonst irgendetwas. Die einzige
    Erklärung, die mir noch einfällt ist die, daß er aufgrund dessen, daß er ja am 3.3. zu arbeiten begonnen hat, auch kein Arbeitslosengeld mehr bekommt. Vielleicht steht er den ganzen Monat ohne Geld da - und daß man das nicht sagen will, das kann niemand besser verstehen als ich.
    Aber vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, er taucht wieder auf und hat soviel Vertrauen, mir selbst das zu sagen. Ich weiß es nicht, ich sehe nur darin auch noch eine
    Möglichkeit, warum er nicht mehr kommt. Irgendwie wäre das
    für mich dann fast schon beruhigend, denn dann weiß ich wenigstens, daß nicht ich es bin, die Schuld hat. Und wenn
    ich ihm einen Brief schreibe, und er mir aber nicht sagen will, was wirklich los ist, nützt das auch nicht viel.
    Mir ist momentan jedenfalls mehr als schwer ums Herz, weil
    viele Dinge zusammenkommen und ich auf der einen Seite immer noch gleich um Mutti trauere (zumindest an manchen Tagen), und ich auf der anderen Seite nicht weiß, was mit Andi los ist. Mir ist nur eines noch aufgefallen und darum
    komme ich auf die Idee mit seinen Finanzen. Ich lud ihn, als
    ich ihn am Montag das letzte Mal sah, auf einen Saft ein und
    glaubte an seinem Gesichtsausdruck zu merken, wie froh er darüber war. Als ich ihn dann fragte, wie es ihm geht,
    meinte er nur kurz angebunden "Danke Claudia es geht schon".
    So das wär wieder mal ein Kurzbericht von einer Claudia, die
    momentan "nicht besonders gut drauf ist." Ich umarme euch
    ganz fest und bin so froh, daß es euch gibt.
    Alles Liebe
    Claudia

    Guten Morgen meine Lieben!


    Morgen ist es soweit, es findet der letzte Abend des Trauerseminars statt. Ja und momentan fühle ich mich wieder,
    als hätte es mir gar nichts gebracht. In 3 Wochen ist Muttis 2 Jahrtag und ich könnte heute schon, wenn ich daran denke, nur weinen. Auch mit Andi klappt es zur Zeit nicht, wie es sein soll. Ich sehe ihn zwar beinahe täglich im Kaffee, aber er ist irgendwie "komisch". Kurz angebunden und einfach nicht mehr, so wie letzte Woche. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Das ganze könnte vielleicht dadurch bedingt sein, daß letzten Donnerstag ein total chaotischer Tag war, an dem der Arbeitsplatz meiner Schwester auf "des Messers Schneide" stand und zu allem dazu kam auch noch ein Stammgast, der das mitbekam. Ich saß ich Kaffee und weinte bitterlich. Daraufhin meinte der Stammgast, mir gegenüber, "Claudia du weinst wohl auch wegen Andi". Hast du Angst, daß du ihn dann nicht mehr siehst? Da wurde mir erst richtig bewußt, daß meine "Situation" inzwischen bestimmt das ganze Cafe weiß und Andi sicherlich, falls er es nicht selbst schon gemerkt hat, irgendetwas zugetragen wurde. Aber es wurde ihm sicher nicht so zugetragen, wie ich es gesagt habe, sondern da wurden sicher einige Dinge dazugedichtet. Ich bin total verzweifelt und traurig momentan. Ich muß zu der ganzen Sache dazusagen, daß Andi noch gebunden ist, er hat aber immer wieder (auch mir gegenüber betont), daß das keine Beziehung ist und er so nicht weitermachen kann. Aber ich kann auch nicht mehr, ich bin mit meinen Nerven und Kräften am Ende. Nichts klappt, nichts funktioniert und zur Zeit gibt er sich mir gegenüber so, als würde ich entweder nicht existieren oder ihm völlig egal sein. Ich sitze heute schon wieder im Büro weinend vor meinem Computer und kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren. Ich bin so traurig, so furchtbar traurig und es zerreißt mich fast, weil so viele Dinge zusammenkommen und ich für mich nicht weiß, wie ich damit fertig werden soll.
    Ich wende mich wieder mal ganz verzweifelt an euch, vielleicht hat die eine oder andere von euch eine Ahnung oder Idee, wie ich mich jetzt verhalten soll und was ich machen soll - denn ich kann nicht mehr. Meine Kräfte sind fast aufgebraucht und meine Nerven liegen blank.
    Alles Liebe und eine dicke Umarmung schickt euch
    Claudia