Beiträge von hertha

    Liebe Darina!


    Wie du ja sicher aus meinen Beiträgen weißt, habe ich leider Vati und Mutti schon verloren. Wir hatten bei Vati eine Erdbestattung, ich hätte es Mutti damals niemals verziehen, wenn sie Vati verbrennen lassen hätte und bei Mutti eine Feuerbestattung. Bei uns lief das so ab, daß wir bei Vati nie darüber geredet haben. Er starb nach 9-monatigem Kampf an Blasenkrebs, aber weder die Ärzte, noch wir und schon gar nicht er selbst haben jemals über die Krankheit geredet. Er glaubte immer daran, noch gesund zu werden und aufgrund dessen wußten wir eigentlich gar nicht, was sein letzter Wunsch gewesen wäre.
    Bei Mutti war das anders: Sie äußerte gegenüber ihren Geschweistern und gegenüber meinen Geschwistern immer den Wunsch verbrannt zu werden. Das sie aber wußte, wie schwer ich mich mit der Vorstellung tat, hat sie mir gegenüber immer gesagt, ach eigentlich ist es mir egal.
    Als meine Mutti dann von uns ging, stand die Entscheidung an. Da sich meine Schwester im Gegensatz zu mir, mit Erdbestattungen schwer abfinden kann, und ich insgeheim wußte, was Mutti wollte, stimmte ich schließlich schwersten
    Herzens einer Feuerbestattung zu. Aber bei uns lief das folgendermaßsen ab: Mutti war in der Aufbahrungshalle am Pradler Friedhof und am Tag der Verabschiedung wurden der Sarg plus Kränze und alles was noch dazugehörte in die Kirche gebracht und wir hatten eine Verabschiedung, die unserer Meinung nach, Mutti würdig war. Als die Verabschiedung dann vorbei war, verließen alle die Kirche,
    wir hatten aber die Möglichkeit, solange in der Kirch bei
    Muttis Sarg stehen zu bleiben, wie wir mochten. Erst als wirklich kein Mensch mehr in der Kirche war, wurde Mutti weggebracht. Das sah ich aber Gott sei Dank nicht mehr. Drei Tage später fand dann im Beisein eines Pfarrers die Urnenbeisetzung statt. Die Urne von Mutti wurde in das Grab
    gestellt, welches wir bereits durch das Ableben von Vati hatten. Ich muß auch sagen, als ich die Urne sah, wurde mir
    mehr als flau im Magen, aber wir haben das so gelöst, daß wir ein Bild von Mutti am Grab stehen haben und so muß ich mir nicht die Urne vorstellen, sondern kann das Bild ansehen und sagen, ja so war Mutti. Das hilft mir persönlich ungemein, vor allem, wenn ich am Grab stehe und Mutti und Vati einiges erzählen möchte. Ich hoffe, ich habe dir mit meiner Erklärung ein bißchen helfen können.
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo Manuela!


    Ich bin zwar sowieso per E-Mail und SMS mit dir in Kontakt,
    aber ich muß sagen, so etwas empört mich bis aufs Äußerste.
    Meine Mutti sagt immer und ich bin eigentlich der gleichen Meinung, solange ich mit ihr aufs Grab zu Vati fuhr, wenn jemand einmal es wagen sollte, etwas von unserem Grab zu entfernen, oder etwas zu verwüsten, dem sollen die Hände abfaulen - kein sehr frommer Wunsch, aber ein wahrer. Du hast völlig recht, mach deinem Ärger Luft, das ist eine absolute Frechheit.
    Liebe Grüße
    Claudia

    Liebe Darina!


    Du hast da, glaube ich, etwas völlig falsch verstanden.
    Ich bin keineswegs zornig oder böse auf dich, das mit Sicherheit nicht, um Gottes Willen - ich verschwendete beim
    Schreiben meines Beitrages auch keinen Gedanken daran, daß
    es bei dir so ankommen würde, als würde ich wütend auf dich
    sein. Auch kommt mir mein Geschriebenes nicht hart vor -
    aber Darina, bei dem Gedanken, was da in einem vor sich geht,kann ich dir leider nur schwer helfen, da es auf die
    jeweilige Situation, wie es passiert auch darauf ankommt.
    Mir jedenfalls hat es meinen Boden unter den Füßen völlig
    weggezogen. Es hat so weh getan, daß ich mir lange Zeit dachte und zum Teil habe ich auch heute noch Tage, wo es mir
    so geht, es zerreißt mein Herz in 1000 Stücke. Aber es kommt
    natürlich auch auf die Bindung und das Verhältnis darauf an,
    welches man zu seiner Mutter hat. Ich hatte ein sehr,sehr,sehr enges. Sie war für mich die liebste Mutti auf der Welt und manchmal kann ich heute noch nicht glauben, daß sie einfach nicht wiederkommt. Liebe Darina,ich bin dir nicht böse, wirklich nicht, habe dich auch sehr,sehr lieb und bin froh, daß es dich gibt. Und vor
    allem hoffe und wünsche ich dir von ganzem,ganzem Herzen, daß du deine Mutti noch lange hast!!!!
    Und Darina, schätze bitte jeden Tag, den du mit ihr verbringen kannst und darfst, schätze jeden Tag an dem du
    ihre Stimme hörst - es kann so schnell alles vorbei sein.
    Ich hab dich lieb und drück dich
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Da ich euch versprochen habe, euch nicht zulange auf die Folter zu spannen, wollte ich euch nur sagen, daß ich Andi
    gestern und vorgestern wieder getroffen habe. Wir unterhielten uns wieder prima und es war herrlich. Nur mache
    ich mir manchmal über verschiedene Dinge Gedanken, von denen
    ich nicht weiß, wie ich sie lösen soll.
    Ich verstehe mich blendend mit ihm, habe ihn sehr,sehr lieb
    und wirklich tiefe Gefühle für ihn. Ich weiß aber nicht, ob er gleich empfindet. Auch ist es so, daß er mir sein ganzes Leben anvertraut hat (und er hatte es weiß Gott nicht immer
    einfach) und ich ihm von mir fast noch nichts erzählt habe.
    Er weiß fast nichts davon, wie es mir in den letzten 2 Jahren erging und am meisten Angst habe ich davor, daß wenn
    ich ihm alles erzähle, er sich dann von mir abwenden wird
    (vor allem weil ich ja durch einen riesengroßen Blödsinn
    in den Privatkonkurs schlitterte). Und daher habe ich bis jetzt noch nicht den Mut gefunden, ihm alles zu erzählen bzw. zu erklären. Ich habe Angst vor seiner Abweisung und dann würden alle Träume, die ich mir so mühsam aufgebaut habe, wie Seifenblasen zerplatzen. Ich werde ihn auch heute
    wieder sehen. Aber es ist alles so schwer, mir wird ganz bang ums Herz, wenn ich daran denke, wie er unter Umständen bei gewissen Dingen reagieren könnte. Hat vielleicht jemand
    einen Rat für mich. Ich bin für alles sehr dankbar.
    Alles Liebe
    Claudia

    Liebe Darina!


    Entschuldige bitte, daß ich dir auf deinen Beitrag noch nicht geantwortet habe, aber ich möchte dir dazu folgendes
    sagen. Am 30. März werden es 2 Jahre, daß ich meine über alles geliebte Mutti von einer Minute auf die andere verlor.
    Ich habe schon öfter gehört, daß, das schlimmste, was einem passieren kann ist, daß man sein eigenes Kind verliert. Ich wußte, daß Mutti schwer herzkrank ist und trotzdem habe ich den Gedanken, daß der Tag kommen wird, an dem ich sie nicht mehr haben werde, verdrängt. Meine Oma (also die Mutter meiner Mutter) wurde 92 und ich hoffte sosehr, meine Mutti würde ihr nachschlagen und auch dieses Alter erreichen. Und Darina es kam alles anders: so fürchterlich und grausam anders. Mutti schien, wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, gespürt zu haben, daß es bald soweit sein wird, denn sie tat noch 2 Tage vor ihrem Ableben Dinge, die sie
    ihr ganzes Leben nicht getan hat. Ein kleines Beispiel dafür ist, daß sie alle Rechnungen noch am Dienstag einzahlte (in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist sie von mir gegangen), die leicht noch Zeit gehabt hätten. Aber das fiel mir erst nach und nach auf. Auch wenn meine Mutti mit mir über das Sterben reden wollte und sagte "Claudia, wenn ich einmal nicht mehr bin, dann....,", brach ich immer
    ab und sagte: ach Mutti, was redest du denn, du wirst doch bestimmt 100 so wie es dir geht. Sie jammerte nie, klagte nie und ich verdrängte ihre Herzerkrankung so gut ich konnte.
    Darina ich konnte, ich wollte es einfach nicht wahrhaben.
    Als dann in der Nacht von 29. auf 30 März 06 Mutti starb,
    lag sie noch von halb drei Uhr früh bis halb zwölf mittags
    zuhause und immer wieder ging ich ins Schlafzimmer, weil ich mir dachte, Mutti schläft heute bestimmt nur länger. Und da ich mich nie damit auseinandersetzen wollte, bekam ich von einer Sekunde auf die nächste die grausame Rechnung präsentiert. Ich stand vor dem Nichts, kannte mich niergends aus und konnte nichts, rein gar nichts, da ich alles immer Mutti machen ließ. Darina, ich vermisse sie sosehr und wenn ich daran denke, daß wir bald den 2. Jahrtag haben, kommen mir heute schon die Tränen. Sie wurde nur 75 Jahre und wir hatten noch solche Pläne. Und wenn Mutti mal einen Wunsch äußerte, dann bemühte ich mich zwar
    diesen zu erfüllen, ich dachte mir aber auch oft genug, ach dafür haben wir später noch Zeit. Dieses später gab es nicht mehr. Ich habe manchmal jetzt schon Zeiten (du weißt
    schon durch die ganzen Umstände), wo es mir schon ein bißchen besser geht, aber mindestens 1 1/2 Jahre dachte ich
    mir jeden Morgen, wenn der Wecker klingelte: "claudia, wozu
    wachst du wieder auf, was hat das Leben ohne Mutti für einen
    Sinn, nämlich gar keinen. Ich habe mir speziell am Anfang
    fast täglich gewünscht, ich wäre mit Mutti gestorben. Da
    sie mich am Mittwoch noch mit dem Auto von der Arbeit holte,
    überlegte ich im Nachhinein immer, wie es gewesen wäre, wenn
    Mutti während des Autofahrens eine Herzattacke bekommen hätte und mich einfach mitgenommen hätte. Diesen Gedanken empfand ich sehr lange als schön, da ich mir dachte, ich müßte jetzt diesen grausamen, fürchterlichen Schmerz nicht ertragen und alles wäre vorbei und ich wäre dor, wo ich hingehöre, nämlich zu Mutti und Vati. So das wärs liebe Darina.
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo lieber Haufen!!!!


    Ja bei so vielen guten Wünschen und Daumendrückern, die ich heute hatte, mußte es ja klappen. Bin gerade vom Cafe gekommen - und muß sagen es war herrlich!!!!!!!!! Habe auch Mutti und Vati wiede ein Kerzchen angezündet und wieder mal Danke gesagt. Da ich nicht genau wußte, wenn Andi heute mit der Arbeit aufhört, war ich schon so gegen halb fünf im Cafe. Ich unterhielt mich zunächst ganz gut mit anderen Gästen (die ja zumindest offiziell keine Ahnung
    haben) und dann als schon alle gegangen waren, es war so gegen 17.45 ging die Türe auf und Andi kam. Mein Herz machte 1000 Freudensprünge. Er erzählte mir von seinem ersten Tag in der neuen Firma, er hat einen super Job erwischt, und redeten auch viel über private Dinge. Und ich
    stelle nur immer wieder fest - ach er ist einfach süß!!!!!!
    Er ging dann kurz vor halb acht, da er genauso wie ich relativ frühzeitig am Morgen beginnen und da sollten wir ausgeruht sein und mit einem liebevollen Bussi verabschiedeten wir uns. Ich schwebe wie auf Wolken und ich muß sagen, es geht mir gut. Danke allen fürs Daumendrücken. Ach ihr seid so ein liebe Haufen. Wünsche euch allen einen geruhsamen Abend und jenen, bei denen die
    Wellen heute wieder besonders schmerzhaft hochkamen, daß es
    ihnen morgen wieder ein bißchen besser gehen soll. Auf der
    einen Seite ist es bei mir nämlich auch so. Ich fühle mich
    glücklich aber wenn ich auf das Bild von Mutti und Vati sehe, denke ich mir, wieso wollte das ganze nicht einige Jahre früher sein. Warum durfte nicht zumindest Mutti ihn noch kennenlernen. Aber sie haben sicher von oben heute zugeschaut und mir das Beste gewünscht. Daran glaube ich einfach ganz fest.
    Alles Liebe
    Claudia

    Liebe Darina!


    Verzeih bitte, daß ich jetzt zum Lesen deines Beitrags gekommen bin. Es ist einfach schön, das du da bist, und wie
    schon geschrieben, keiner kann dir deinen Schmerz abnehmen,
    aber ich denke wir werden immer alle füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen, wenn für einen von uns die Wellen wieder mal zu hoch gehen. Dein Tag, an dem die
    Wellen sich einfach nicht beruhigen wollten war heute. Wir
    sind für dich da und werden es auch blieben. Fühl dich von
    mir umarmt und ich hoffe, es geht dir einstweilen etwas
    besser.
    Alles Liebe
    Claudia

    Liebe Darina!


    Mensch ist das lieb von dir, daß du an mich denkst - das freut mich aber. Ja ich bin aufgeregt, sehr sogar. Ich verbrachte das Wochenende wie immer bei meiner Schwester und erzählte ihr von dem, was sich am Freitag ereignete.
    Drück mir bitte die Daumen, daß morgen alles klappt. Mensch ist mir flau in der Magengrube, aber trotz allem denke ich mir, wird schon gut gehen, denn Mutti und Vati schauen morgen sicher auf mich herunter und drücken mir ganz fest die Daumen.
    Alles Liebe
    Claudia

    Guten Abend liebe Yasemin!


    Auch von mir ein spätes aber umsso herzlicheres Willkommen im Forum. Das was dir passiert ist, nämlich von einer Sekunde auf die nächste seine Zwillingsschwester zu verlieren ist schrecklih und sicherlich auch nur für jemanden nachvollziehbar, der es erlebt hat. Du hast mit deiner Schwester eine Einheit gebildet, ihr habt soviel zusammen unternommen und plötzlich ist sie nicht mehr da. Es zieht einem einfach den Boden unten den Füßen weg und man ist starr vor Schreck. Man will und kann es einfach nicht glauben, daß der über alles geliebte Mensch nicht mehr da ist. Aber Yasemin, du solltest, auch wenn du es villeicht momentan nicht verstehst, dir soviel Zeit geben, wie du brauchst. Diese Katastrophe passierte im Jänner, wir
    haben gerade mal Anfang März - ich glaube, keiner der hier
    regelmäßig im Forum schreibt oder auch nur mitliest, dem
    geht es nach so kurzer Zeit wieder gut. Und Yasemin, sei traurig, wenn du traurig sein willst, schreibe, wenn du schreien willst!!!!! Gib dir Zeit alles zu verarbeiten. Aber das braucht deine Zeit!!! Niemand kann einen Zeitrahmen bestimmen, wie lange wir um einen Menschen trauern dürfen, wie lange wir weinen dürfen, wie lange wir
    wütend sein dürfen. Ich besuchte ein Trauerseminar, und in
    1 1/2 Wochen findet dort der letzte Abend statt und ich habe in diesem Seminar eines gelernt. Die Trauer um einen geliebten Menschen ist wie eins Spirale. Kaum glaubt man, man ist ein Stück weitergekommen, schon gibt es irgendeinen
    Auslöser (sei es Geburtstag, Weihnachten, Jahrtag usw.) schon ist man wieder am Anfang dieser Spirale angelangt. Bis man wirklich bereit ist, den geliebten Menschen gehen zu lassen und nur noch die schönen Erinnerungen bleiben, das dauert eine Ewigkeit und nimm dir bitte diese "Ewigkeit". Du hast jedes Recht der Welt dazu. Versuch doch bitte auch, wie dir schon einige geraten haben, deine Tochter mit einzubinden. Je nachdem, welches
    Verhältnis sie zu deiner Schwester hatte, ist sie bestimmt
    genau so traurig und trauert und gemeinsam läßt sich dieser
    enorme, grausame Schmerz ein ganz klein wenig leichter ertragen. Ich verlor vor knapp 2 Jahren von einer Sekunde auf die andere meine über alles geliebte Mutti und auch bei mir hieß es, melde dich wenn du etwas brauchst, wir sind alle für dich da.Aber auch bei mir war alles nur leeres Blabla, ich fühle mich heute noch teilweise, als wäre ich mit Mutti mitgestorben, denn seit sie gegangen ist, meldet sich kein Mensch mehr bei mir. Ich habe meine über alles geliebte Schwester, meine Freundinnen, inzwischen einen großen Bekanntenkreis, den ich mir selbst
    aufbaute und nicht zuletzt das Forum, wo ich mich immer mitteilen kann, ganz egal wie es mir geht. Wo mich jemand auffängt, wenn es mir dreckig geht und wo sich jemand mit mir freut, wenn es mir gut geht. Und genauso liebe Yasemin
    soll es bei dir sein. Schreib immer,wenn dir danach ist und
    dir etwas auf der Seele brennt. Wir können dir deinen Schmerz alle nicht nehmen, aber du bist hier in einem geschützen Raum, kannst deinen Gefühlen freien Lauf lassen, alle nehmen Anteil an deinem Schicksal und niemandem, der hier im Forum ist, ist es egal, wie es dem anderen geht.
    Sei ganz lieb von mir umart und ich hoffe, du kannst ein bißchen schlafen.
    Alles,alles liebe
    Claudia

    Hallo liebe Chris!


    Verzeih bitte, daß ich dir erst heute eine Antwort auf die Frage, wie denn der letzte Mittwoch war gebe, aber ich konnte einfach nicht. Ich war heute im Cafe und muß dazu sagen, daß ich Andi jetzt geschlagene 14 Tage nicht mehr gesehen habe, weil er ein großes Problem zu lösen hatte. Bis jetzt hat er es ganz gut hingekriegt und ich bin stolz auf ihn. Ich hatte schon die schlimmsten Bedenken, ich würde ihn nicht wiedersehen und wurde in den letzten Tagen von Tag zu Tag trauriger. Ich dachte mir, Mensch, es will einfach nicht sein!!!!!!!!! Deshalb wollte ich ja den Brief schreiben, doch so "gescheit" wie ich hier meine Postings abgebe, so ungeschickt war ich darin, auch nur eine Zeile zu Papier zu bringen, wenn es darum ging, ihm meine Gefühle mitzuteilen oder ihm alles Gute für seinen Arbeitsbeginn am Montag zu wünschen. Und heute, als ich schon gar nicht mehr damit rechnete geschah das, woran ich nicht mehr glaubte. Die Tür ging auf und er kam!!!!!!! Huurrrrrraaaaaaaa er war da. Sofort kam er zu mir uns sagte mir, daß er die letzten 14 Tage meistens mittags im
    Cafe war und abends dann nicht mehr wegging. Vielleicht habe ich in einem späteren Posting den Mut, euch zu erklären, was los war. Momentan kann ich das noch nicht.
    Jetzt haben wir ab Montag vereinbart, daß er nach der Arbeit ins Cafe kommt und wir uns wiedersehen. Wie auf Wolken getragen ging ich heute nach Hause. Ich bin soooo glücklich - endlich ist er wieder da!!!!! Und wieder kann
    ich nur einen Satz sagen, denn ich schon in einem anderen Posting mal geschrieben habe: Danke Mutti und Vati!!!
    Gute Nacht
    Claudia

    Liebe Petra!


    Auch ich kenne dieses Gefühl, einfach alles verkehrt zu machen. Fragt man nach, wie es einem geht ist es nicht recht,fragt man nicht nach, heißt es, alles ist einem egal.
    Mach dir wirklich nicht zuviel draus, deine Schwiegermutter ist wahrscheinlich wirklich nicht zu ändertn. Das was du schreibst, bezüglich des Verlustes eines Partners oder eines
    Kindes mag vielleicht schon stimmen. Ich kann da leider nicht mitreden, da ich weder Kinder noch (zumindest bis jetzt) einen Partner habe. Für mich war der Verlust meiner Eltern das aller,aller-,allerschlimmste, was mir passieren konnte. Bis jetzt gab es für mich in meinem Leben noch nichts schlimmeres. Liebe Petra, das soll bitte jetzt kein
    Vorwurf sein (nimm es bitte um Gottes Willen ja nicht so auf) aber du mußtest sehr,sehr viele Schicksalsschläge in den letzten Jahren bewältigen, aber du hast eine Familie - und das muß (kann ich mir vorstellen) ein irrsinnig schönes Gefühl sein. Jemanden zu haben, mit dem man reden kann, wo
    man sich geborgen, wohl und aufgehoben fühlen kann. Ich hoffe, mir geht es auch eines Tages so, daß ich das sagen kann. Drum, ärgere dich nicht über deine Schwiegermutter, laß sie einfach, ich habe auch so ein Prachtexemplar(meinen
    Bruder, zudem seit dem Ableben von Mutti kein Kontakt mehr besteht). Laß einfach gut sein und leb dein Leben so gut es geht. Du hast noch eine Menge Trauer und Schmerz zu verarbeiten, denn deine letzten 2 Jahre waren alles andere als leicht, dann mußt du dir solche Aussagen wirklich nicht anhören. Gib dich ab, mit wem du dich abgeben willst, wer dich und deinen Schmerz versteht, ist in Ordnung, den Rest der Welt laß einfach, denn dem ist nicht zu helfen.
    Alles,alles Liebe
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Ich möchte euch ganz kurz vom gestrigen (es war ausnahmweise diese Woche an einem Dienstag) vorletzten Abend des Trauerseminars berichten. Wie immer wurden wir gefragt, in welcher Verfassung wir zum Seminar kommen und wie die Zeit seit dem letzten Seminar war. Der zweite Teil
    bestand dann darin, daß Gerhard uns einen Zettel gab und wir sollten uns kurze Notizen machen, was sich in den vergangenen Monaten bei uns verbessert hat und was wir uns noch für die Zukunft vorstellen, woran wir noch arbeiten müssen. Wir waren uns eigentlich alle einig, daß wir froh waren, dieses Seminar besucht zu haben, und es für uns alle
    hilfreich war. Anschließend sollten wir erzählen. Ich konnte dazu eigentlich nur sagen, daß es mir in sehr,sehr
    schneller Zeit gelingen mußte "erwachsen" zu werden, denn
    da Mutti ja von einer Sekunde auf die nächste verstarb und ich von nichts eine Ahnung hat, war das gar nicht so einfach.Nun ich bin in der Lage meinen Haushalt selbst zu führen, das heißt, waschen, putzen,bügeln, einkaufen usw.,
    wobei ich sagen muß, daß mir am Anfang dabei meine Schwester sehr hilfreich war. Weiters sagte ich auch, daß sich in den letzten Monaten, seit meine Schwester arbeitet mein Bekanntenkreis sehr vergrößert hat und ich sehr froh
    darüber bin. Meine Einsamkeit ist seitdem fast wie weggeblasen (natürlich gibt es immer Tage, wo man sich einsam fühlt), aber im Großen und Ganzen geht es schon.
    Weiters sagte ich auch, daß ich, wenn es mir gut geht, auch
    in der Zwischenzeit zustande bringe und sage, Mutti und Vati
    "danke, daß ihr mir geholfen habt, die schwere Zeit bis jetzt zu überstehen". Was meine Zukunft anbelangt so teilte ich Gerhard mit, daß ich mich bemühen möchte, noch selbständiger zu werden, auch mal alleine uns selbständig etwas zu unternehmen (was ich bis jetzt so gut wie vermieden habe) und daß ich mir eine Partnerschaft wünsche -
    nichts sehnlicher als das.
    Ja das wärs in Kurzform und ich wünsche euch allen einen
    erträglichen Tag.
    Alles Liebe
    Claudia

    Hallo liebe Petra!


    Auch ich kann nur sagen, es gehört sicher mächtig was dazu,
    nochmals die Tage vor dem Ableben deiner geliebten Mutti
    niederzuschreiben.
    Alles,gar alles kommt wieder hoch (selbst Dinge), die man
    schon vergessen geglaubt hat und es tut zum zerreißen weh!
    Es hat dich beim Schreiben deines Postings sicher in 1000
    Stücke gerissen. Aber Petra, ich glaube auch, daß schreiben
    wichtig ist, vor allem hier, wo du in einem geschützten
    Raum bist. Beim meiner Mutti ist es am 30. März "soweit",
    daß wir ihren 2. Jahrtag haben, und ich traue mich noch
    nicht zu wetten, ob ich die Kraft aufbringen werde, hier
    nochmals alles, oder zumindest Teile davon niederzuschreiben.
    Petra, du bist ganz,ganz tapfer und Mutti sicher stolz auf
    dich, denn mit dem Tod deiner Mutti, war ja dein Albtraum
    noch ewig lange nicht beendet. Es folgte bei dir Schicksalsschlag über Schicksalsschlag. Ein Drama folgte aufs nächste und du kamst (und kommst es wahrscheinlich bis
    heute teilweise nicht) zum atmen. Drum Petra, laß deinen
    Schmerz und deinen Kummer einfach raus aus dir, Emotionen
    müssen raus, vielleicht ist dir dann ein ganz,ganz kleines
    bißchen wohler. Ich umarme und drücke dich ganz,ganz fest
    und denke an dich
    Claudia

    Liebe Corinne!


    Auch von mir ein willkommen im Forum und es tut mir sehr,sehr leid, was dir passiert ist. Und es ist für uns alle sehr gut nachvollziehbar, daß du darüber noch nicht hinweg bist und zeitweise das Gefühl hast, es wird immer schlimmer.
    Aber wie schon von einigen hier geschrieben, hier kannst du immer deinem Kummer und deinem Schmerz freien Lauf lassen,schreiben was du dir denkst, traurig sein und niemand, wirklich gar niemand wird das als nervig empfingen oder gar darüber lachen. Dafür sind ist dieses Forum da, damit wir uns gegenseitig so gut wie möglich unterstützen können. Du hast geschrieben, daß dich keiner versteht und auch kaum mehr darüber geredet wird. Ach Corinne, wie gut ich dich verstehen kann. Vor knapp 2 Jahren ist meine über alles geliebte Mutti von einer Minuten auf die andere verstorben. Zunächst war großes Entsetzen und "melde dich, wenn du was brauchst" und wir
    helfen dir, und wir sind immer für dich da usw.usw. Der lange Rede kurzer Sinn, ich habe ein paar Freundinnen, die
    mich anfangs regelmäßig besuchten, inzwischen wurde es aber auch schon weniger und habe mir inzwischen meinen Bekanntenkreis aufgebaut. Von der so viel gepriesenen Verwandtschaft blieb kein Mensch übrig. Die ganzen 2 Jahre
    nicht - so als wäre ich mit Mutti mitgestorben. Das ist ja
    das entsetzliche (neben vielen anderen Dingen), daß jemand,
    der so etwas nicht selbst erlebt hat, nicht mitreden und sich auch nicht in den Menschen hineinfühlen kann. Wenn man
    da nach dieser Zeit immer noch traurig ist heißt es höchstens "ja jetzt reichts aber". So etwas wirst du hier
    nie hören oder geschrieben bekommen. Denn wir sitzen alle
    mehr oder weniger "im selben Boot", und haben den Tod eine
    geliebten Menschen zu verarbeiten und zu verkraften. Aber das braucht deine Zeit, und du hast das Recht dazu, dir deine Zeit dafür zu nehmen. Die Welt dreht sich erbarmungslos weiter, man soll und muß funktionieren und alles soll immer klappen wie am Schnürchen. Aber so spielt
    das Leben nicht, und die meisten, die so denken, kommen erst drauf, wenn sie selbst über enen Todesfall hinwegkommen müssen. Aber Corinne, eines sei bitte sicher:
    wenn du so ein gutes Verhältnis zu deinem Bruder hattest,
    dann ist er auch in irgendeiner Form bei dir, beschützt dich und passt auf, daß dir nichts passiert.
    Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft und schreibe wenn dir danach ist und weine, wenn dir danach ist.
    Du hast jedes Recht dazu, es ist deine Trauer und das hat auch jeder zu akzeptieren, und wer es nicht tut, dem ist nicht zu helfen.
    Alles,alles Liebe wünscht dir
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Zunächst möchte ich mich nochmals für die gestrigen lieben
    Beiträge und Zusprüche recht herzlich bedanken. Der Tag ging vorüber. Doch heute packte mich neuerliches Entsetzen.
    Meine Schwester hat Dienst und ich habe vor, nach Dienstschluß ins Cafe zu gehen.
    Eigentlich wollte ich, soferne er kommt, heute mit Andi,
    vor ich einen Brief schreibe reden. Doch vor 10 Minuten
    rief mich meine Schwester an und mich packte das nackte
    Entsetzen. Es verschlug mir momentan die Sprache. Sie sagte mir, daß heute früh ein langjähriger Stammgast des Cafes
    plötzlich von einer Minute auf die andere verstorben ist.
    Ich bin sprachlos, einfach sprachlos, denn ich unterhielt
    mich am letzten Dienstag mit ihr noch großartig, wir tranken
    was zusammen und quatschen über allerlei. Jetzt ist natürlich die Stimmung im Cafe dementsprechend und ich muß
    das Gespräch wohl verschieben (selbst wenn Andi kommt) und
    doch beim Brief blieben.
    Denn ich fände es mehr als pietätlos, mich mit einem Menschen über die Zukunft zu unterhalten, während ein anderer Stammgast verstarb. Das kann ich nicht! Das kann
    ich beim besten Willen nicht machen und finde ich auch
    absolut nicht gut. Ja so schrecklich schnell kann es gehen,
    ein paar Tage vorher redet man noch über Gott und die Welt
    und plötzlich geht dieser Gast "heim". Ja jetzt muß ich
    mich zunächst mal von meinem Entsetzen erholen, denn ich
    habe sie recht gut gekannt.
    Claudia

    Liebe Petra!


    Danke für deine lieben Zeilen.
    Ich habe Andis Brief noch nicht aufgesetzt, da ich mir dachte, sollte meine Schwester morgen arbeiten, nutze ich,
    soferne ich es ergibt, die "letzte Chance" mit ihm zu reden
    und sollte er nicht kommen, dann habe ich beschlossen, gemeinsam mit meiner Freundin einen Brief aufzusetzen, der
    so oder so ähnlich formuliert wird, wie ihr es mir vorgeschlagen habe.
    Petra, es geht mir heute nicht gut. Ich könnte nur weinen.
    Ich bin heute schon heulend aufgestanden und mein Zustand
    hat sich bis jetzt nicht gebessert. Aber Gott sei Dank
    bekomme ich heute Abends Besuch und dann bin ich ein klein
    wenig abgelenkt und dann ist dieser Tag Gott sei Dank vorbei. Dann darfst du mir bitte nur die Daumen drücken, daß
    meine Schwester morgen im Dienst ist und Andi kommt. Das wäre dann das nächste. Ich bin momentan nervlich total angespannt. Es ist nämlich auch so, daß der Chef meiner
    Schwester seit September nicht fähig ist, einen Dienstplan
    zu erstellen. So weiß sie von einem Tag auf den anderen nicht, wann sie zum Einsatz kommt. Ich sehe auf der einen
    Seite ein, daß sie das nervt und auf der anderen Seite sage
    ich mir, sie ist 51 Jahre alt, herzkrank, und muß froh sein,
    daß sie im letzten Abdruck wenigstens das gefunden hat. Es
    war das Geld mehr als knapp (oft reichte es nicht mal für das Nötigste) und meine Schwester riß sich natürlich um die
    Arbeit und fragte ihren Chef immer zu Wochenbeginn, wenn
    sie arbeiten soll. Nun hat sie sich finanziell einigermaßen
    gefangen und steht auf dem Standpunkt, sie geht nicht betteln, ob sie arbeiten gehen darf oder nicht. Ich hatte
    diesbezüglich mit ihr heute auch noch eine Diskrepanz am Telefon, weil sie meinte, ich würde ihr ein schlechtes Gewissen einreden, sie geht nicht mehr betteln, ob sie arbeiten darf oder nicht. Aber wenn dann das Geld wieder knapp wird,ist der große Katzenjammer wieder da. Zusätzlich
    steht sie auf dem Standpunkt, daß sowieso niemand so flexibel ist wie sie und jederzeit zur Arbeit kommen kann.
    Ich hingegen sage, ihr Chef findet immer jemanden. Das ist
    kein Problem - er ist nicht auf sie angewiesen. Ich stehe
    halt auf dem Standpunkt, sie ist nicht mehr jung, sie ist
    krank, muß froh sein, daß sie noch irgendwas gefunden hat
    und sich halt nach der Decke strecken. Bei der heutigen
    Situation, wo so viele Leute arbeitslos sind, ist keine
    Firma (ganz egal um was es sich dreht) auf irgendjemanden
    angewiesen. Aber meine Schwester meint, er soll endlich
    einen fixen Dienstplan "auf die Reihe" kriegen, das wäre
    das mindeste, was man verlangen könnte. Aber sollte sich
    ihr Chef bei ihr nicht mehr melden und sich irgendjemanden
    anderen suchen, glaube ich, daß sich meine Schwester äußerst
    schwer tun wird, wieder etwas zu finden und dann ist der
    Mist wieder am dampfen. Aber sie fühlt sich im Recht - was
    soll ich machen. Außerdem habe ich mir von ihr heute noch
    vorwerfen lassen können, ich würde mich nicht in die Situation anderer Leute hineinversetzen können, da ich ja
    einen sicheren Arbeitsplatz habe. Ja soviel zum heutigen
    Tag - alles Mist, alles läuft schief und weder meine Schwester noch ich sind heute besonders gut drauf und jetzt
    liege ich mit ihr auch noch im Clinch - einfach wunderbar -
    der Tag könnte nicht besser sein.
    Liebe Grüße
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Ja das ist schön!!!!!! Hier gibts ja tatsächlich ein paar
    Innsbrucker. Ich bin auch darunter. Wahrscheinlich wohnen
    wir alle zusammen nicht weit voneinander entfernt, sind uns
    zum Schluß schon ein paarmal irgendwo begegnet - und wenn
    wir einen Treffpunkt ausmachen würden (ganz egal wofür auch
    immer), dann würde großes Erstaunen ausbrechen, weil wir
    uns alle kennen!!! Ja, da wären wir doch wieder bei den
    Zufällen!!!!!!!!


    Schönen Abend an Alle
    Claudia

    Hallo ihr Lieben!


    Nachdem ich schon gar nicht mehr daran glaubte, hat sich gestern doch noch eine Kleinigkeit geändert. Meine Schwester hatte Dienst, ich ging etwas früher von der Arbeit nach Hause und ins Cafe - und er saß da!!!! Gott sei
    Dank. Er sagte, daß er einfach dauernd nur müde ist, da
    er die Zeitumstellung einfach noch nicht geschafft hat.
    Er könnte einfach nur schlafen.
    Und Andi kam am Montag vom Urlaub zurück und am Mittwoch hatte ich Geburtstag - er hat es nicht geschafft zu kommen und was mich ein bißchen traurig machte, ich habe es ihm gegenüber aber noch nicht erwähnt, daß er nicht mehr an meinen Geburtstag gedacht zu haben scheint. Aber er war sonst lieb wie immer und ich bemerkte mir gegenüber keinerlei Veränderungen. Jetzt stehe ich nur vor einem neuerlichen Problem. Da der Chef meiner Schwester eine zweite Kellnerin angestellt hat, hat diese jetzt immer am
    Samstag Dienst und meine Schwester kommt (fürchte ich - ich
    bete immer noch, es möge doch ein Wunder geschehen) nicht
    mehr zum Zug. Und Andi fängt am 3. März arbeiten an und ich
    hatte bisher nicht den Mut, ihn daraufhin anzusprechen, ob
    wir vielleicht mal einen anderen Treffpunkt vereinbaren könnten. Ich bin eher besser im Schreiben, als im Reden.
    Ich möchte ihn aber auch nicht verschrecken, denn meine Gefühle für ihn sind echt und tief und ich hoffe und glaube, er empfindet auch so für mich, mir fällte es aber extrem schwer, ihm meine Gefühle zu gestehen. Andererseits
    denke ich mir, er müßte es längst gemerkt haben. Andi sitzt
    auch, wenn er im Cafe ist, inzwischen nur mehr neben mir und redet auch nur mit mir.
    Aber sollte ich es nicht schaffen, ihn bis 3. März zu irgend etwas zu bewegen, sollte er mir nichts sagen und meine Schwester tatsächlich am Samstag nicht mehr arbeiten(das wäre dann der einzige Tag, wo ich ihn sehen würde), dann weiß ich beim allerbesten Willen nicht, wie es weitergehen soll. Aus diesem Grunde hatte ich die Idee mit
    dem Brief, um ihm darin meine Gefühle zu gestehen. Ich weiß
    einfach sonst nicht, was ich machen soll, aber jetzt geht
    dieses "Theater" seit November und langsam muß eine Lösung
    her, denn ich bin mit meinen Kräften und mit meinem Latein
    so ziemlich am Ende. Aber es lohnt sich für mich mit allen
    Mitteln um diesen Mann zu kämpfen - die Frage ist nur, welche Mittel ich einsetzen soll - denn eines möchte ich auf keinen Fall - dadurch alles kaputt machen, daß ich ihm
    auf die Nerven gehe oder aufdringlich erscheine. Und da ich
    im Unterbewußtsein wahscheinlich Angst vor einem "Nein" zu
    einer festen Beziehung seinerseits habe, sage ich lieber gar nichts, denn dann kann ich wenigstens hoffen. Ach ist
    das alles schwer. Ich bin so froh, daß ich euch habe. Von
    euch ist immer wer da und das finde ich so toll.
    Was absolut nicht toll ist, ist die nächste Woche. Meine geliebte Mutti würde ihren 77er feiern und wenn ich daran
    denke, könnte ich heute schon losheulen und nicht mehr aufhören. Mir fallen dann immer jene Dinge ein, von denen
    ich wußte, daß sie ihr Freude bereiten und die ich ihr schenkte und mir fallen auch immer unsere gemeinsamen Unternehmungen an solchen Tagen ein. Das waren ein gemütlicher Ausflug, ein tolles Mittagessen, ein toller Abend - einfach schön!!!!!! Und es wird nie mehr so sein,
    nie mehr wieder. Meine Schwester und ich fahren morgen aufs
    Grab und dort werde ich beten - vielleicht schicken Mutti
    und Vati mir, wie schon so oft in den letzten 2 Jahren eine
    Eingebung, wie es weitergehen soll und was ich machen soll.
    Ich bin momentan jedenfalls total durcheinander und in meinem Kopf geht es zu wie in einem Bienenstock.
    Eine dicke Umarmung schickt euch
    Claudia
    Ich bin so froh, daß ihr für mich das seid!!!!!!!!!

    Hallo ihr Lieben!


    Wollte mich heute wieder melden, weil es mir einfach nicht
    gut geht, und ich hier einen Platz gefunden habe, wo mir
    immer irgendwer mit Rat und Tat zur Seite steht.
    Wie schon unter dem Titel (Weiterer Abend im Trauerseminar)
    beschrieben, verlief mein Geburtstag alles andere als so,
    wie ich ihn mir vorstellte.
    Nichts klappte, Mutti fehlte mir so sehr, Vati fehlte mir
    so sehr und Andi kam auch nicht ins Cafe, obwohl ich den
    ganzen Tag wartete. Wir haben aber, wie schon geschrieben
    auch nichts fixes vereinbart.
    Jetzt hätte meine Mutti nächsten Dienstag Geburtstag und
    momentan geht es in meinem Kopf drunter und drüber. Und
    in meinem Herz auch. Ich könnte nur weinen,weinen und wieder
    weinen. Ich denke mir, Mutti,Vati, wo seit ihr denn an
    meinem Geburtstag gewesen. Warum war Andi nicht da?? Ich
    habe mir nur das gewünscht und es ging nicht in Erfüllung.
    Ich bin heute fast wieder da, wo ich vor einigen Monaten
    war. Ich habe Angst vor der wiederkehrenden Einsamkeit und
    daß ich sowieso für den Rest des Lebens alleine bleibe.
    Ach heute ist einfach nicht mein Tag.
    Ich dachte schon daran, daß wenn ich die nächsten Tage
    nichts von ihm höre, ob ich ihm vielleicht einen Brief
    schreiben soll und einmal Klartext reden, wie es eigentlich
    weitergehen soll. Heute habe ich wieder mal einen Tag und
    ich hoffe, es werden nicht wieder soviele, wie es einmal
    waren, wo ich einfach nicht mehr mag.
    Claudia

    Guten Morgen an Alle!


    Ich möchte mich zunächst bei allen bedanken, die so lieb
    an meinen Geburtstag dachten. So ein Echo habe ich mir
    wirklich nicht erwartet. Ich freue mich wirklich sehr
    darüber.
    Nun möchte ich euch ein bißchen vom gestrigen Tag erzählen
    der leider Gottes bei weitem nicht so verlief, wie ich es
    mir erträumte.
    Meine Schwester hatte Dienst - ich nahm mir Urlaub.
    Ich stand relativ früh auf, richtete mich her, und so gegen
    10.00 ging ich ins Cafe. Ich muß gleich dazu sagen daß
    meine große Liebe mir nichts versprochen hat. Er war die
    letzte Woche in der Dominikanischen Republik um vor seinem
    neuen Arbeitsbeginn am 3. März ein bißchen Urlaub zu machen.
    Trotzdem saß ich voller Hoffnung auf einen schönen Tag
    (oder zumindest ein paar schöne Stunden) mit ihm im Cafe
    und wartete - vergebens. Ich erfuhr, daß er am Montag vom
    Urlaub zurückkam und tröstete mich damit, daß er vielleicht
    die Zeitumstellung noch nicht geschafft hat und aus diesem
    Grunde nicht gekommen ist.
    Aber es tat weh, sehr weh so irrsinnig weh. Ich hatte keine
    materiellen Wünsche und meine Schwester und meine Freundinnen taten sich heuer sehr schwer, mir mit etwas Freude zu bereiten, denn ich wünschte mir etwas, was sich
    mit keinem Geld auf der Welt kaufen läßt. Nämlich Zeit,
    Zeit mit einem Menschen in den ich mich verliebt habe.
    Dieser "Gratiswunsch" erfüllte sich leider nicht.
    Als dann am Abend auch noch ein Stammgast kam und mich fragte, wie es mir geht und wie es Mutti geht (obwohl ich+
    ihm bereits mehrmals erzählte, daß Mutti vor knapp 2 Jahren
    verstarb), war es mit meiner Beherrschung vorbei. Ich
    bezahlte meinen Cafe und besuchte, obwohl ich für gestern
    entschuldigt war, das Trauerseminar. Da ich total aufgelöst
    und genervt dort ankam, wollte Gerhart (also Herr Waibel)
    natürlich wissen, was denn passiert sei und ich fasste mir
    ein Herz und erzählte die Geschichte in der Runde (genau
    das, was ich vermeiden wollte). Aber alle reagierten zu
    meinem Erstauen sehr lieb und verständnisvoll. Ja dann
    ging ich um 21.00 tränenüberströmt nach Hause und habe
    wieder nicht geschlafen und kann mich jetzt nur überraschen
    lassen, wie es weitergeht.
    So das wäre ein Kurzbericht des gestrigen, traurigen
    Geburtstages.
    Trotzdem nochmals vielen Dank für eure Glückwünsche.
    Alles Liebe
    Claudia