Meine Geschichte

  • liebe christine, vielen vielen dank!


    es macht sehr große freude hier zu sein und ich habe gerade über deinen beitrag die armen stofftiere schmunzeln müssen. das ist wohl das leben und das ist das, was es hier so "gemütlich" macht.


    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • hallo ihr lieben,


    am mittwoch ist es nun soweit.
    der tod meiner mama jährt sich zum 2 mal.
    aus diesm grund geht es mir nicht so gut.
    es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen.


    mein umfeld hat das schon alles vergessen und mein papa, mit dem ich das alles erlebt habe, ist auch schon gegangen. ich fühle mich einfach so einsam.


    als ich eure erfahrungsberichte durchgelesen hab, dachte ich mir, vielleicht wäre das ja für mich eine möglichkeit. ich hoffe, es ist für euch okay, wenn ich euch einfach mal von meinen erfahrungen erzähle. und ich hoffe, dass es mir gelingt.....


    am 27. jänner 2006 kam meine mama schon wieder ins krankenhaus. sie fuhr selber mit papa dorthin. sie hatte angst. und ich noch mehr. mein sohn war gerade 1 monat alt und ich kämpfte noch mit einem argen babyblues. und jetzt das noch. sie wurde gleich aufgenommen und die ersten untersuchungen für einen spenderlunge haben begonnen. mama weinte sehr viel. sie hatte solche angst vorm sterben.


    durch felix hab ich sie kaum besucht, aber täglich telefoniert. unbewusst hab ich mir distanziert, jeden tag ein wenig mehr. vielleicht hab ich schon gewusst, dass es bald zu ende geht. und ich bin mir sicher, sie hat das gespürt, dass ich sie nicht mehr so sehr brauche, wie vorher. sie konnte also gehen, ohne sich um mich goße sorgen zu machen.


    26. feber 2006: papa kam angerannt, total fertig, mama sei wieder auf der intensivstation. ich dachte nur "nein, nicht schon wieder, ich kann nicht mehr..."


    montag 27. feber: papa fuhr morgens gleich zu mama, sie war immer noch auf der intenstivstation, die ärtze hatte aber gute hoffnung. mittags schickte sie ihn weg zum essen und er fuhr nach hause. abends hab ich meinen mann gebeten, dass er papa bitte zu uns holen soll, weil ich noch ins fitness studio ging.


    als ich nach hause gekommen bin, war das auto von papa bei uns. ich war erleichtert, papa war da. ich kam bei der tür rein, die stimmung war zum schneiden, ich blickte in die augen von papa, er weinte. nein, bitte nicht!!!! aber genau vor 10 minuten hatte die klinik angerufen, dass mama nun gestorben ist. ich weinte ohne ende, ich lag am boden und weinte, konnte einfach nicht mehr aufhören, es hat so unendlich weh getan. mama war nicht mehr da, sie hat mich verlassen.... ich brauche sie doch so sehr.


    mensch ist das schwer........


    ich hab dann meine freundin angerufen und meine tante, sie waren sofort da. felix haben wir dann ins bett gelegt und mein mann ist mit papa nochmal in die klinik gefahren um sich bei mama zu verabschieden. ich konnte einfach nicht.


    seid dem tag ist die zeit für mich stehen geblieben, es gibt soooo viel offene fragen. meine mama war ein sehr ruhiger mensch und ich hab sie am freitag davor das letzte mal gesehen. was hat sie denn gefühlt?? sie war so stolz endlich oma zu sein, und konnte es einfach zu wenig genießen.


    ich fühle mich so schlecht, dass ich sie im letzten monat nicht mehr oft besucht habe, ich bereue es soooo! anfangs suchte ich sogar dinge, die mich an ihr störten, damit es nicht so weh getan hat, dafür schäme ich mich.


    ich vermisse sie so schrecklich!!


    alles liebe und danke für's zuhören.
    sobald es wieder geht, schreibe ich wie die tage weiterverlaufen sind. momentan ist es genug.


    eure petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,



    ich bin mächtig stolz auf dich für diesen Schritt!


    ich hab die ganze Zeit gesehen, dass du da bist und mir gedacht, hat sie jetzt vergessen sich abzumelden oder was macht sie denn jetzt, es kommt kein Beitrag von ihr, und dann plötzlich sehe ich diese Worte, bravo, so traurig sie auch sind, aber ich glaube es war ein Anstoß von uns, weil wir (chris, kat und ich) so intensiv und vorallem im Detail geschrieben haben.


    Ach, komm her ich drück dich ganz fest für diesen Mut es auszuprobieren und über diese schrecklichen Tage zu schreiben.


    Petra, hab keine Angst vor den bevorstehenden Tagen, wir passen auf dich auf und sind alle ganz bestimmt für dich da!


    Von Herzen alles Liebe

  • Liebe Petra!


    Das war jetzt sicherlich ein Kraftakt für Dich - man kann es spüren . . .


    Sich das alles wieder vor Augen zu führen ist nicht leicht - aber wie Darina schon
    sagte - Du kannst wirklich stolz auf Dich sein!


    Und Du brauchst Dich für nichts zu schämen - vielleicht hast Du ja so Deine Wut
    zum Ausdruck gebracht - weil sie Dich verlassen hat!
    Das gehört ja auch dazu!


    Wenn ich unsere Erfahrungsberichte lese, wird mir immer vor Augen
    geführt, wie gerne wir alle die Zeit zurückdrehen würden um manche Dinge
    anders machen zu dürfen . . .


    Ich drücke Dich ganz fest!


    Deine Kate

  • Hallo liebe Petra!


    Auch ich kann nur sagen, es gehört sicher mächtig was dazu,
    nochmals die Tage vor dem Ableben deiner geliebten Mutti
    niederzuschreiben.
    Alles,gar alles kommt wieder hoch (selbst Dinge), die man
    schon vergessen geglaubt hat und es tut zum zerreißen weh!
    Es hat dich beim Schreiben deines Postings sicher in 1000
    Stücke gerissen. Aber Petra, ich glaube auch, daß schreiben
    wichtig ist, vor allem hier, wo du in einem geschützten
    Raum bist. Beim meiner Mutti ist es am 30. März "soweit",
    daß wir ihren 2. Jahrtag haben, und ich traue mich noch
    nicht zu wetten, ob ich die Kraft aufbringen werde, hier
    nochmals alles, oder zumindest Teile davon niederzuschreiben.
    Petra, du bist ganz,ganz tapfer und Mutti sicher stolz auf
    dich, denn mit dem Tod deiner Mutti, war ja dein Albtraum
    noch ewig lange nicht beendet. Es folgte bei dir Schicksalsschlag über Schicksalsschlag. Ein Drama folgte aufs nächste und du kamst (und kommst es wahrscheinlich bis
    heute teilweise nicht) zum atmen. Drum Petra, laß deinen
    Schmerz und deinen Kummer einfach raus aus dir, Emotionen
    müssen raus, vielleicht ist dir dann ein ganz,ganz kleines
    bißchen wohler. Ich umarme und drücke dich ganz,ganz fest
    und denke an dich
    Claudia

  • hallo ihr lieben,


    ich danke euch von herzen für eure lieben worte.
    es hat mir sooo gut getan, dies alles niederzuschreiben.


    manchmal ist es die pure verzweiflung, die mich durch den tag hetzt, manchmal einfach die sehnsucht wieder ein "kind" zu sein und von den eigenen eltern geliebt zu werden.


    doch als ich gerade quendys zeilen gelesen hab, kamen mir meine bedürfnisse doch recht harmlos vor. aber das ist alles relativ, doch mich hat ihre geschichte sehr berührt. wir alle haben etwas gemeinsam, wir haben liebe menschen verloren. wir sind alle hier umd trost und verständis zu suchen, die wir vom alltag und der gesellschaft nicht bekommen.


    ich kann nur zum wiederholten male sagen, wie unendlich froh ich bin, dass es euch alle gibt!!!


    alles liebe
    eure petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    ich habe ein kleines Geschenk für dich für deinen morgigen Tag:



    Du hast gelitten manchen Schmerz,
    geduldig viel ertragen,
    du warst das beste Mutterherz,
    in frohen und auch trüben Tagen.
    Wie sehr wir dich vermissen,
    geliebte Mutter du,
    du kannst es nicht mehr wissen,
    denn du hast Gottes Ruh.



    Von Herzen alles Liebe für dich!

  • hallo ihr lieben,


    was ich plane?
    tja, das ist mit kind leider so gar nicht mehr möglich und das wurde mir heute wieder vor augen geführt....


    mein plan wäre gewesen: felix ein wenig länger in der kinderkrippe lassen, nach der arbeit noch ein schönes gesteck kaufen und in aller ruhe das grab schön richten. soviel zu meinem plan.


    und nun?
    sohnemann liegt mit 39 crad fieber im bett, ich muss mir morgen pflegeurlaub nehmen, weil meine tante keine zeit hat.


    ich hoffe, dass es ihm morgen dann doch ein wenig besser geht und ich wenigstens mit ihm auf den friedhof gehen kann.


    und genau das sind dinge, die mich einfach total aus der bahn bringen.....


    alles liebe
    eure petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • liebe darina,


    mensch, ich blinde hummel!!!
    vielen lieben dank für das wunderschöne gedicht!!!


    ich hab es schon in der arbeit gelesen und mir sind die tränen gekommen, also bin ich gleich wieder aus dem forum ausgestiegen.


    ich danke dir von herzen!!
    ich hab es mir auch schon abgeschrieben, es gefällt mir sehr sehr gut.


    danke!
    alles liebe deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • du brauchst dich für nichts schämen,es war sicher bestimmung,so wie es war.du hast deine mutter geliebt und sie wuste es und weiß es noch immer,sie würde es bestimmt nicht wollen das du jetzt so leidest,sie würde dich sicher lieber lachen sehn,,,,ich weiß es ist schwer eine mutter zu verliren ich habe meine heuer am 31.11.zehn jahre verloren und auch ich wünsche mir oft das sie noch da währre,,sie währe auf ihre ur enkerln sicher auch sehr stoltz,,mein vater hat 2 jahre später wieder geheiratet,,und was mich am meisten stört,1)er hatte die hochzeit dort wo wir mama,s abschied beweihnt hatten,das versteh ich nicht und will es nicht verstehen,,2)papa ist 76 jahre sie ist 59 jahre.gut er ist glücklich das solte das wichtigste sein,aber sie ist für mich eine hexe--eine mutter kann nimand ersetzen sie kann nicht mal eine freundin sein.denke mama ist zu schnell vergessen worden.der tod kommt immer viel zu schnell,auch meine mama war wochenlang auf der intensiv station,sonntag sagte mann uns das alles gut wird montag das sie sterben wird,aber glaube mir meine mutter und deine sind immer für uns da,im leben so wie auch im jenseits.und glaube mir eins egal was du machst,du machst dir immer vorwürfe od du bei ihnen bist oder nicht im nachhinen denkt mann immer anders,,es ist gut so wie es war,glaub es mir,,,,ich drück dich silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • liebe sili,


    vor 10 zehn jahren hast du deine mutter verloren?
    das ist wirklich eine lange zeit. ich hab mir immer gedacht, dass es nach einigen jahren besser wird, wird es auch, aber es wird dann anders. und dieses "anders" tut auch weh, auf eine gewisse art und weise.


    dass männer dann wieder heiraten höre ich immer wieder.
    ich wüsste nicht, wie ich damit umgegangen wäre, wenn mein papa wieder eine neue frau gehabt hätte. jedoch würde ich es nicht akzeptieren, dass er in der kirche, wo meine mama verabschiedet wurde, heiratet. da verstehe ich dich gut.


    ich danke dir von herzen für deine worte!!
    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!


  • liebe chris,


    schon komisch, dass es an diesen tagen immer besonders weh tut. aber man wird wohl grad am todestag mit der nase drauf hingewießen, dass es sich wieder mal jährt. da ist sie wieder da, dieses trauer und dieser schmerz. genau wie damals. man erlebt es immer wieder.


    ich bin heute zu hause.
    auch so ein ZUFALL. felix hatte gestern 39 crad fieber, die nacht war mies (ich bin gefühlte 200 male aufgestanden und zu ihm ins zimmer gegangen) und dafür haben wir heute bis halb neun geschlafen. also ich bin zu hause geblieben. gerade an diesem tag..... felix geht es heute wieder gut. kein fieber, nur rotznase und husten. er ist putzmunter und stellt mir grad die wohnung auf den kopf.


    und jetzt werden wir ins dorf zum friedhof gehen.
    und nachmittag kommt meine tante vorbei. mein onkel ist ja leider noch krank...


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra, liebe claudia, liebe Manuela,


    ich sitze nun schon eine Weile hier und denke nach.
    Ich denke darüber nach, was in euch und auch in meiner besten Freundin wohl vorgeht. Ich hab es nicht erlebt, dass meine Mutter gestorben ist, nicht erlebt, noch nicht, und ich denke darüber nach, dass ich es erleben werde. Wahrscheinlich. So ist es ja meistens,... wie ICH es erlebt habe, geht es auch umgekehrt, das Kind geht voraus und so furchtbar, wie es ist, wenn das Kind voraus geht, so furchtbar muss es sein die Mutter zu verlieren.


    Ich bewerte hier nicht, es ist auch furchtbar, seinen Vater oder Bruder, Schwester oder egal wen es tut weh, ich denke nur an diese Verbindung, die man von Mutter und seinem Kind hat nach, deshalb bitte ich um Verständnis, dass hier nur die Mutter und ein Kind angesprochen wird.


    Ich mache mir Gedanken, weil ich mir vorstelle, was möchte ich, das mein Kind von mir als Mutter in sein Leben mitnimmt, um den Schmerz auszuhalten, wenn ich gehe. Ich habe mit ihm die größte körperliche Verbindung gehabt, beide (Michael und Marcel) sind IN mir aufgewachsen und ich bin nur im Körper meiner Mutter herangewachsen.


    Hoffentlich könnt ihr mir folgen.


    Ich nehme, von meiner Mutter Sätze mit, die sich förmlich in mein Hirn eingebrannt haben, wie: Setzt die Haube auf.
    So höre ich ihre Worte schon, wenn ich das zu meinem Kind sage und dann denke ich; ich bin wie meine Mutter :rolleyes:


    Meine Mama spricht in letzter Zeit sehr häufig mit mir über ihren Tod, auch weil wir immer wieder über Michael reden und wie das für mich ist, das mein Kind vor mir gegangen ist. Sie sagt mir genau, wie sie begraben werden will,....
    Ich will das zum einen gar nicht hören, doch, es wird irendwann so sein, und irgendwann muss ich mich damit auseinander setzten.
    Als ich damals hörte, wie die Mutter meiner besten Freundin an Krebs gestorben ist, hab ich meine Eltern gleich angerufen und gesagt, dass ich sie lieb hab und froh bin, dass sie noch leben.


    Ich will hier auf gar nichts hinaus, ich will euch nur zeigen, wie ihr mich anregt dazu, darüber nachzudenken, sich in den anderen hineinzuversetzen, .. was wäre wenn,..
    Ich danke euch, dass ihr uns erzählt, wie es euch geht, und uns (oder zumindest mich) in einer Art darauf vorbereitet wie es ansatzweise werden könnte, wenn die Mutter stirbt.


    Ich erlebe gerade, wie Michis Mutter Krebs hat und es keine Hoffnung gibt und zu wissen, dass es jeden Moment sein könnte, dass sie geht. Das ist furchtbar und ich stehe im bei, höre ihm zu, kann es mir aber nicht vorstellen wie es selbst ist und sein wird.


    Ich danke euch und denke an euch,
    und wünsche mir für Marcel, dass er seine Mutti noch lange hat ;)

  • Liebe Darina!


    Entschuldige bitte, daß ich dir auf deinen Beitrag noch nicht geantwortet habe, aber ich möchte dir dazu folgendes
    sagen. Am 30. März werden es 2 Jahre, daß ich meine über alles geliebte Mutti von einer Minute auf die andere verlor.
    Ich habe schon öfter gehört, daß, das schlimmste, was einem passieren kann ist, daß man sein eigenes Kind verliert. Ich wußte, daß Mutti schwer herzkrank ist und trotzdem habe ich den Gedanken, daß der Tag kommen wird, an dem ich sie nicht mehr haben werde, verdrängt. Meine Oma (also die Mutter meiner Mutter) wurde 92 und ich hoffte sosehr, meine Mutti würde ihr nachschlagen und auch dieses Alter erreichen. Und Darina es kam alles anders: so fürchterlich und grausam anders. Mutti schien, wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, gespürt zu haben, daß es bald soweit sein wird, denn sie tat noch 2 Tage vor ihrem Ableben Dinge, die sie
    ihr ganzes Leben nicht getan hat. Ein kleines Beispiel dafür ist, daß sie alle Rechnungen noch am Dienstag einzahlte (in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist sie von mir gegangen), die leicht noch Zeit gehabt hätten. Aber das fiel mir erst nach und nach auf. Auch wenn meine Mutti mit mir über das Sterben reden wollte und sagte "Claudia, wenn ich einmal nicht mehr bin, dann....,", brach ich immer
    ab und sagte: ach Mutti, was redest du denn, du wirst doch bestimmt 100 so wie es dir geht. Sie jammerte nie, klagte nie und ich verdrängte ihre Herzerkrankung so gut ich konnte.
    Darina ich konnte, ich wollte es einfach nicht wahrhaben.
    Als dann in der Nacht von 29. auf 30 März 06 Mutti starb,
    lag sie noch von halb drei Uhr früh bis halb zwölf mittags
    zuhause und immer wieder ging ich ins Schlafzimmer, weil ich mir dachte, Mutti schläft heute bestimmt nur länger. Und da ich mich nie damit auseinandersetzen wollte, bekam ich von einer Sekunde auf die nächste die grausame Rechnung präsentiert. Ich stand vor dem Nichts, kannte mich niergends aus und konnte nichts, rein gar nichts, da ich alles immer Mutti machen ließ. Darina, ich vermisse sie sosehr und wenn ich daran denke, daß wir bald den 2. Jahrtag haben, kommen mir heute schon die Tränen. Sie wurde nur 75 Jahre und wir hatten noch solche Pläne. Und wenn Mutti mal einen Wunsch äußerte, dann bemühte ich mich zwar
    diesen zu erfüllen, ich dachte mir aber auch oft genug, ach dafür haben wir später noch Zeit. Dieses später gab es nicht mehr. Ich habe manchmal jetzt schon Zeiten (du weißt
    schon durch die ganzen Umstände), wo es mir schon ein bißchen besser geht, aber mindestens 1 1/2 Jahre dachte ich
    mir jeden Morgen, wenn der Wecker klingelte: "claudia, wozu
    wachst du wieder auf, was hat das Leben ohne Mutti für einen
    Sinn, nämlich gar keinen. Ich habe mir speziell am Anfang
    fast täglich gewünscht, ich wäre mit Mutti gestorben. Da
    sie mich am Mittwoch noch mit dem Auto von der Arbeit holte,
    überlegte ich im Nachhinein immer, wie es gewesen wäre, wenn
    Mutti während des Autofahrens eine Herzattacke bekommen hätte und mich einfach mitgenommen hätte. Diesen Gedanken empfand ich sehr lange als schön, da ich mir dachte, ich müßte jetzt diesen grausamen, fürchterlichen Schmerz nicht ertragen und alles wäre vorbei und ich wäre dor, wo ich hingehöre, nämlich zu Mutti und Vati. So das wärs liebe Darina.
    Alles Liebe
    Claudia

  • Liebe Claudia,


    Ich wollte nicht, dass du dich dafür entschuldigst, dass du noch nicht geantwortet hast, ich wollte doch nur, wissen was ihr denkt. Nicht böse sein ;)


    Wir können hier sehr offen darüber reden und sind uns hoffentlich auch nicht böse ;) Warte jetzt red ich um den heissen Brei.


    Claudia, ich hab in deinem Schlusssatz heraus gehört, dass du schon einen gewissen Zorn in dir hast.


    ..So das wärs meine liebe Darina...


    Oder kommt das durch das Schreiben so rüber? Wenn man jemanden gegenübersitzt ist es durch den Ton und die Mimik leichter zu verstehen.


    Claudia, du hast sehr hart geschrieben und das ist auch verständlich, bei dieser Wut, dass deine Mama gehen musste.
    Ich sag dir was, jetzt bin ich nochmehr verunsichert, weil ich dich, Petra und Manuela besser verstehen wollte. Ihr regt mich ja an darüber nachzudenken.


    Ich weiss nun, dass man sich das nicht vorstellen kann. das es mit Sicherheit ganz anders kommt und sich furchtbar anfühlt, wenn es passiert.


    Claudia, ich wollte dich bestimmt nicht wütend machen, das war nicht meine Absicht, ich wollte wissen, was da in dir vorsich geht.


    Ich hab dich lieb und du weisst, ich freue mich ja auch so mit dir, wenn du glücklich bist.
    Ich hoffe nun wirklich, dass das ankommt was ich dir sage und du fühlst, dass es mir leid tut, wenn ich da etwas angerichtet hab.
    Ich drücke dich ganz vorsichtig
    und wünsche mir, dass wir offen und ehrlich bleiben können, ohne ...ach ich kann das gar nicht ausdrücken.
    Claudia, ich hab dich einfach ganz viel lieb!

  • Liebe Darina!


    Du hast da, glaube ich, etwas völlig falsch verstanden.
    Ich bin keineswegs zornig oder böse auf dich, das mit Sicherheit nicht, um Gottes Willen - ich verschwendete beim
    Schreiben meines Beitrages auch keinen Gedanken daran, daß
    es bei dir so ankommen würde, als würde ich wütend auf dich
    sein. Auch kommt mir mein Geschriebenes nicht hart vor -
    aber Darina, bei dem Gedanken, was da in einem vor sich geht,kann ich dir leider nur schwer helfen, da es auf die
    jeweilige Situation, wie es passiert auch darauf ankommt.
    Mir jedenfalls hat es meinen Boden unter den Füßen völlig
    weggezogen. Es hat so weh getan, daß ich mir lange Zeit dachte und zum Teil habe ich auch heute noch Tage, wo es mir
    so geht, es zerreißt mein Herz in 1000 Stücke. Aber es kommt
    natürlich auch auf die Bindung und das Verhältnis darauf an,
    welches man zu seiner Mutter hat. Ich hatte ein sehr,sehr,sehr enges. Sie war für mich die liebste Mutti auf der Welt und manchmal kann ich heute noch nicht glauben, daß sie einfach nicht wiederkommt. Liebe Darina,ich bin dir nicht böse, wirklich nicht, habe dich auch sehr,sehr lieb und bin froh, daß es dich gibt. Und vor
    allem hoffe und wünsche ich dir von ganzem,ganzem Herzen, daß du deine Mutti noch lange hast!!!!
    Und Darina, schätze bitte jeden Tag, den du mit ihr verbringen kannst und darfst, schätze jeden Tag an dem du
    ihre Stimme hörst - es kann so schnell alles vorbei sein.
    Ich hab dich lieb und drück dich
    Claudia

  • Liebe Claudia,


    hast du den Stein gehört, der mir vom Herzen gefallen ist.


    Puh...ich dachte schon...
    aber nun bin ich wieder beruhigt.


    Claudia, es tut mir so leid, dass du deine liebe Mutti verloren.


    Ach, jetzt muss ich schnell weg, ich komm dann gleich wieder.


    Bis dann ;)


    So, ich bin wieder da.


    ach so falsches Posting, Claudia ;)