Beiträge von Hanna63

    Liebe Jutta,


    Dir viel Spaß in Edinbiurgh. Ich war dort vor einigen Jahren zu einem sehr schottischen Event - der Einzug des Haggises. Ein Lebensmittel was so ein bisschen an unsere Blutwurst erinnert, aber dennoch irgendwie deutlich weniger appetitlich aussieht. Der Haggis ... ein sagenumworbenes Teil was laut schottischer Tradition ab Anfang November in den Highlands gejagt wird. So ein bisschen wie der deutsche Wolpedinger.


    Was Edinburgh selbst betrifft erinnere ich mich an eine sehr düstere, deprimierende Stadt wo ich noch zu meinem Mann einst sagte es wäre der perfekte Ort um an Selbstmord zu denken. Die Architektur zwar wunderschön aber eben dunkelgrau und fast schwarz gegen einen bleiernen Himmel. Einzige "Rettung" das helle grün vom gelegentlichen Grashalm.


    Und damit Du noch etwas zum Lachen hast. Einst arbeitete ich als Flugbegleiterein für eine schottische airline. Meine Uniform: ein traditioneller Kilt gewidmet an Prinzessin Mary mit allem Drum und Dran, samt weißen Handschuhen. Oft flogen wir von London nach Edinborough oder Glasgow von London aus um dort unsere Passagiere für die Karibik einzuladen. Kaum ein Schwein verstand deren Akzent. So fragte mich einst meine Chefin wie ich es schaffte mit diesen Leuten gut klar zu kommen wo ich doch eine Deutsche war und die britischen Kollegen nur Bahnhof verstanden. Ja, meine Antwort lautete das ich stehts auf die letzten 3 Worte wartete da diese meist aus dem Namen des Getränkes bestanden die meine Kundschaft haben wollte.


    Liebe Jutta, nenne mich durchgeknallt aber ich mag Schottland, weil es eine Region voller Tradition ist. Ich den heimischen Akzent interessant finde und recht viele schottische Männer echte Hingucker sind weil sie eben noch echte Kerle sind.


    Dir viel viel Spaß und alles Liebe,


    Hanna

    Liebe Anna,


    Dir herzlichen Dank für Deine ermutigenden und aufbauenden Worte. Und dennoch verstehe ich nicht was Du damit meinst wenn Du sagst das ich dabei bin die "liebe Hanna" wieder zu entdecken, denn eigendlich bin ich auch heute noch so wie schon immer. Vielleicht behalte ich nun eher viele meiner Meinungen eher für mich nach der Wien Episode, mir noch mehr Mühe gebend blos niemandem auf den Schlips zu treten, aber mehr ist es gewiß nicht.


    Warum sollte es auch eine liebe und eine nicht so liebe Hanna geben wenn eins und das Andere die selbe Person sind?


    Auch Dir wünsche ich ein schönes Wochenende und sende Dir viele liebe Grüße,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    ich glaube Du hast meine Situation ein wenig misverstanden, denn leider ist die Situation so das ich eben von den Entscheidungen dieser Leute ab
    hängig bin. Weil Das worum ich nun schon seit 11 Monaten hart kämpfe in deren Händen liegt und sich außerhalb der deutschen Gesetzgebung bewegt. Und blöderweise führt kein Weg an ihnen vorbei um Das einfordern zu können was mir letztlich rechtsmäßig zusteht. Ja, der einzige "unabhängige" Weg für mich wäre Alles sausen zu lassen, und das wäre ganz bestimmt nicht in meinem Sinn.


    Was mich immer wieder so fertig gemacht hat war letztlich nicht deren Dummheit sondern wie sie mich bisher auf sehr geziehlte Weise schickaniert habe, bzw. immer wieder Dokumente von mir verlangten von denen sie genau wußten das deren Erstellung mich viel Zeit, Stress und auch Geld kosten würde weil sie eben in Deutschland nicht Usus sind. Ja, als ich denen anfänglich seine Sterbeurkunde schickte dauerte es über 2 Monate ehe man mir glaubte das er tatsächlich verstorben war. Erst übersah man das die Urkunde automatisch mehrsprachig war - natürlich englisch inklusiv. Dann wollte man einen Totenschein den man ja in Deutschland nicht mehr in die Hand bekommt. Da ich Das nicht liefern konnte wollte man dann den ganzen Papierkram vom Friedhof als Beweismaterial das seine Bestattung tatsächlich stattgefunden hatte. Dann wurde heftig an unserer Heiratsurkunde herum gepopelt weil er Brite war, ich Deutsche bin und wir in Amerika geheiratet hatten. Also mußte ich jede Menge Beweismaterial liefern das unsere Eheschließung rundum legal war. Liebe Katarina, wenn ich aufzählen müßte was man schon Alles von mir verlangt hat würde es den Rahmen dieses Forums hochgradig explodieren lassen. Wie Du siehst bin ich überhaupt nicht unabhängig von diesen Leuten und das ist genau DER Knackpunkt der mich so manches Mal in den Wahnsinn getrieben hat. Klar eine Kopfsache, da ich ja keine Wahl habe als immer wieder das Verlangte zu liefern um meine Angelegenheit irgendwann endlich gebacken zu bekommen. Der Tag wo diesen Leuten Nichts mehr einfällt wo mit sie mir kommen können.


    Und was das Hier und Jetzt betrifft habe ich erneut keine andere Wahl als abwarten was nun als Nächstes kommen wird. Aber das heißt noch lange nicht das ich diesen Leuten vertrauen werde wo es letztlich deren einziges Ziel ist mich bis zur Aufgabe zu zermürben. Schon oft genug sollte etwas der letzte große Paukenschlag gewesen sein, blos um dann erneut vor irgend welchen sinnlosen Forderungen zu stehen.


    Dennoch ... das Wochenende ist da und es hat riesig gut getan heute den ganzen Tag die Seele in Gesellschaft einer Bekannten baumeln zu lassen. Einfach nur zusammen das tolle Wetter in meinem Garten bei ein paar kalten Bierchen genießen. Ja, ehrlich gesagt habe ich nun den nächsten Schritt um einiges in den Hintergrund geschoben da ich ihn vorerst eh nicht mehr beeinflussen kann. Liebe Katarina, ehrlich gesagt habe ich beschlossen diese aufgezwungene "Ruhepause" zu nützen um frische Kraft zu tanken, mich mit MEINEM Leben zu beschäftigen, um wieder gut auf beiden Beinen zu stehen falls doch wieder eine Keule auf mir landen sollte. Oder um - mit etwas Glück - wieder jede Menge Kraft zu haben um ordendlich feiern zu können, sollte ich meinen Fall gewonnen haben.


    In diesem Sinne wünsche ich auch Dir ein tolles Wochenende und viel Genießen,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    wo ein Wille ist wird es auch immer einen Weg geben. Ne Bratpfanne hab ich ja und die Currysauce ist auch einfach zusammen zu stellen.


    Anbei gesagt habe ich heute das erste Frühstück - frischer Obsalat mit Joghurt - auf meiner Terrasse geschafft. In der Sonne sitzend, das Vogel-
    gezwitscher genießend nebst dem irre lauten Gedröhne der um die Ecke landenden Flugzeuge. Habe dabei eine kuriose Entdeckung gemacht. Wo diese Geräuschkulisse mich einst irre genervt hat, klingt sie nun nach Fernweh, Reiselust und großer weiter Welt. In Kürze wird mich eine Bekannte von mir besuchen kommen und da wird es Kaffee und Kuchen geben, und für den Abend und zum kühlen Bierchen habe ich eine große Schüssel Gemüse Couscous gemacht.


    Wie schön wäre es doch wenn dies der Anfang von einer Rückkehr in ein normales Eßverhältnis wäre.


    Dir ein schönes Wochenende,


    Hanna

    Liebe Angie,


    Du hättest die Gefühlseben die sich auch bei mir breit gemacht hat nicht besser in Worte fassen können. Damit meine ich ... man hat irre hart daran gearbeitet mit so Vielem abzuschließen und sich ein völlig neues Leben aufzubauen das es einfach nur riesig gut tut wenn Alles so vor sich hin tuckert wie es sich gerade gut anfühlt.


    Ich weiß nicht wie es Dir ergeht, aber wo das wieder Alleinsein doch nicht sooo lange her ist, bin ich einfach noch viel zu sehr damit beschäftig mich selber ganz neu kennen zu lernen. Herauszufinden in welche Richtung mein Leben nun gehen soll und ob ich wirklich noch einmal bereit wäre mich voll und ganz auf eine neue Beziehung einzulassen. Das Komische daran ist das mir z. Z. weder Beziehung noch Sexualität großartig fehlen. Ja, natürlich wäre es schön hier und da einen Partner an der Seite zu haben aber wenn ich ehrlich mit mir bin würde der mich nur kurz über lang eher überfordern - egal ob unter einem Dach lebend oder separat.


    Liebe Angie, immerhin würden einer möglichen neuen Partnerschaft gewiß keine Schuldgefühle im Weg stehen, denn ob ich nun für den Rest meiner Tage alleine bleibe oder nicht würde ja Nichts daran verändern das mein Mann für immer gegangen ist. Und warum sollte ich auf eine neue große Liebe verzichten wo ich doch mein nun zu ende gegangene Ehe ... bis auf das der Tod uns scheide ... bestmöglichst bis zu seinem letzten Atemzug erfüllt habe? Dennoch habe ich es eben nicht eilig mich erneut an Jemanden zu binden, und vermutlich ist Dem so weil es mir eben in meinem Hier und Heute richtig gut geht so wie es ist.


    Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße dazu,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    ich habe mit großem Interesse Eure lieben Postings gelesen, und vielleicht habe ich schon heute einiges davon mit ins Boot nehmen können. Da Berlin gerade echt tolles Wetter genießt habe ich die letzten paar Tage hart daran gearbeitet mir meinen Garten wieder richtig schön zu machen, und folgedessen auch die Terrasse - die immer noch vom letzten Winter sehr verdreckt und uneinladend ausschaute. Dies mit dem Plan die dortige Sitzecke für meine Mahlzeiten zu nützen wann immer das Wetter es erlaubt.


    Ok, das Abendessen wird noch schwer fallen, aber in Anbetracht meiner gegenwärtigen Situation wäre ich schon stolz wie Bolle wenn wenigstens Frühstück und Mittagessen wieder ein regelmäßiger Teil meines Alltages wären.


    Anbei gesagt, liebe Amitola, mußte ich herzlich lachen bei der Vorstellung im Stehen zu essen. Du wirst lachen aber ich esse für mein Leben gerne Currrywurst, aber was mich immer wieder von deren Genuß abhält ist das sie meist nur im Stehen zu genießen ist. Aber was noch nicht ist könnte ja noch werden!


    Und liebe Katarina, ja, ich bin täglich meinem Mann unendlich dankbar das er mir solch einen schönen Wohnsitz ermöglicht hatte - besonders wo es eben nicht selbstverständlich ist einen eigenen Garten zu haben wenn man in einer Großstadt lebt.


    Euch allen einen dicken Drücker und besten Appetit,


    Hanna

    Liebe Amitola, und liebe Anna,


    Ihr hättet den Sinn des Lebens nicht besser definieren können, denn letztlich hat doch ein Jeder von uns seine sehr eigene und sehr persönliche Vorstellung von Dem was ein gut gelebtes Leben wäre.


    Wenn ich heute schon wieder so sehr gut im Leben stehe ist dem eigendlich nur so weil mir wärend der Trauer plötzlich sehr bewußt wurde das jeder verheulter und antriebsloser Tag nie wieder zurück kommen würde. So fing ich an mir für jeden neuen Tag Aufgaben aufzuerlegen und mir Ziele zu setzen um vor dem Schlafengehen sagen zu können ... ja, der heutige Tag hat sich gelohnt ihn zu leben und zu erleben.


    Liebe Amitola, als ich damals so schwer krank wurde und meine OP überlebte versprach ich mir nie wieder auch nur einen Tag völlig sinnlos zu verdönsen. Etwas woran ich seit dem immer wieder hart gearbeitet habe, um eben eines Tages sagen zu können das sich mein Leben gelohnt hatte. Im Lauf meines Lebens habe ich so manche ältere Leute kennen gelernt die immer nur vor sich hingelebt hatten und mit dem Ruhestand überhaupt nicht klar kamen. Ich denke da z. B. an meine Großeltern. Opa hatte sein ganzes Leben hart gearbeitet wärend Oma zuhause blieb. Obwohl mein Opa zwar gut verdiente hockten meine Großeltern fast ihr ganzes Leben nur zuhause. Ja, sie gingen nicht einmal gelegentlich ins Kino oder ins Theater. Einziges Highlight war das Kanasterspiel mit ein paar Bekannten alle paar Wochen. Ich schreibe all Das nur um zu sagen das sobald Opa in Rente ging Beide zusehends verbitterten. Ihr Lieben, ein Grund mehr warum ich nun ständig darauf aus bin mir eigene neue Erinnerungen zu schaffen und versuche so viel wie möglich aus meinem Leben zu machen. Eben um eines Tages mit gutem und erfülltem Gefühl zurück blicken zu können, anstatt sagen zu müssen ... hätte ich doch, was wäre gewesen wenn, ja wenn ich doch nur.


    In diesem Sinne Euch viel Kraft und Spaß am Bauen Eures sich sehr lohnendem Leben,


    Hanna

    Guten Morgen Amitola,


    wenn das Ankurbeln der Lust auf gut Essen doch so einfach wäre, wie es in der Theorie klingt. Wenn es doch so einfach wäre eine einst ange-
    eignete schlechte Gewohnheit wieder los zu werden, denn inzwischen weiß ich das meine Eßstöhrung schon angefangen hatte als ich noch meinen Mann pflegte.


    Dies weil er irgendwann anfing unsere gemeinsamen Mahlzeiten als den Moment zu nutzen um allen tagsüber angestauten Frust an mir abzulassen. So schnürte sich bei mir oft Alles schon zusammen beim Kochen ahnend das es erneut krachen würde, oder spätestens dann wenn das Essen auf dem Tisch stand und er einen Streitpunkt gefunden hatte. So verbinde ich bis heute im Hinterstübchen den Eßtisch mit dieser grauenvollen Zeit obwohl das Eßzimmer nun dermaßen umgestaltet ist das es überhaupt nicht mehr an die damalige Zeit erinnert. Und esse ich vor dem TV erinnert mich das immer wieder im Hinterstübchen an die Zeit wo er in seinem Büro aß und ich alleine im Wohnzimmer obwohl ich ja einen Partner im Haus hatte.


    Liebe Amitola, ich schreibe Dir Das nur um zu sagen das meine Eßstöhrung eher wenig mit Mangel an Lebensfreude zu tuen hat - die auf allen anderen Gebieten nicht presenter sein könnte - sondern eher mit einem psychischem Knacks den ich aus der damaligen Zeit leider davon getragen habe. Ein Knacks der sich besonders arg manifestiert wenn ich Stress habe wo Viele sich eher mit all Möglichem vollfuttern würden.
    So lebe ich nun meist von Unmengen von Kaffee, der gelegendlichen Tüte Kartoffelchips und den 3-4 lustlosen Happen am Abend, meist mit Heiß-
    hunger lebend. Bin ich in der Stadt unterwegs ist der oft richtig schlimm weil es überall nach Essen richt, mir so manches Mal das Wasser im Mund zusammen läuft. Aber kaum stehe ich in der Schlange um mir was zu hohlen fühle ich mich auch schon total von der Auswahl überfordert und lasse es dann sein.


    Was auch noch hinzukommt - erneut eine blöde Kopfsache - ist das ich die Wechseljahre durchmache und eine riesen Phobie davor habe dabei aus dem Leim zu gehen. Auch eine Sache die sich von Kindheit auf bei mir eingefleischt hat da meine Mutter ständig an mir herum nörgelte wegen meiner pummeligen Figur. Obwohl ich schon lange nicht mehr einer Top Figur hinterher renne achte ich dennoch auf mein Gewicht um eben fit und gesund zu bleiben. Die Angst wieder stark übergewichtig zu werden mich dabei begleitend, da ich das einmal durch gemacht habe und mich absolut nicht wohl in meiner Haut fühlte. Der Grund warum ich damals mich für 2 Jahre der Trennkost verschrieb weil ich irgend wann das Geschnaufe beim Treppensteigen satt hatte.


    Wie Du siehst liebe Amitola ist Eßstöhrung bei Manchen von uns viel mehr als "nur" die Trauer oder eine Phase er Appetitslosigkeit sondern so manches Mal das Resultat von erlebten Traumas. Dennoch bin ich nicht bereit meinen täglichen Kampf dagegen aufzugeben, hoffend dieses Problem recht bald gut in den Griff zu bekommen da ich ja letztlich ein Genußmensch bin, für den Eßkultur auch ein großes Stück Lebensfreude ist. So ist Dein Thread eine echt gute Idee, besonders wenn man vor dem Kühlschrank steht und wieder einmal nicht weiter weiß.


    Dir einen schönen restlichen Tag und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Hallo liebe Amitola,


    ich hoffe ist ist ok für Dich wenn ich mich ein wenig durch Deine Postings durchgelesen habe und nun meinen "Senf" dazu gebe.


    Wenn ich 'mal meine leise Meinung äußern darf denke ich das der große Knackpunkt für Viele von uns nicht das Essen selbst ist, sondern das Essen nicht mehr mit unserem Lieblingsmenschen teilen zu können. Schließlich waren unsere gemeinsamen Mahlzeiten nicht nur Sinn zum Zweck sondern vor Allem Zeit mit einander verbringen und gemeinsam zu genießen. Folgedessen denke ich das die meisten unserer Eßstöhr-
    ungen eher eine Kopfsache sind als ein Körperliches.


    Nicht zu vergessen das ein schön gedeckter Tisch Einem erst recht die Einsamkeit vor die Nase klatscht weil man den Genuß eben nicht mehr teilen kann. Niemand da für ein bisschen rege Unterhaltung. Niemand da mit dem man auf die Erfolgserlebnisse des Tages anstoßen kann. Nur der sehr leere Stuhl auf dem unser Lieblingsmensch einst seinen festen Platz hatte.


    Liebe Amitola, ich habe seit dem Tod meines Mannes nicht so gegessen wie es sein sollte. Das Kuriose jedoch ist das wenn ich richtig rein-
    hauen kann wenn in Gesellschaft aber wenn alleine zuhause, ist es immer wieder der selbe Katzenjammer. Kann noch so großen Heißhunger haben - der inzwischen mein täglicher Begleiter ist - aber dann steht mir stehts die große Appetitslosigkeit im Weg. Zwinge ich mich zum Essen fühle ich mich schon nach ein paar Bissen rand voll und esse ich dennoch weiter folgt eine ungemütliche Zeit. Und desdo mehr ich versuche mein Eßverhalten auf die Reihe zu bekommen, kommt der Druck es schaffen zu müssen. Ist es wieder einmal schief gegangen kommen der Frust und eine reisige Enttäuschung nach denen dann erst recht Nichts mehr geht.


    Ehe ich schließe .... Appetit läßt sich leider nicht per Knopfdruck einschalten und wenn der fehlt bleibt leider auch alles Andere sehr auf der Strecke.


    Dir liebe Grüße,


    Hanna

    Liebe Angie,


    Du hätttest keine besseren Worte finden können um genau DAS zu beschreiben was mir sehr im Weg steht was eine mögliche neue Beziehung betrifft.


    Seit dem Tod meines Mannes habe ich irre hart daran gearbeitet mir ein neues Leben aufzubauen, mir ein Zuhause zu gestalten was 100% meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen entspricht. Jaaaaa, würde sonst etwas für ein wenig liebevolle Zärtlichkeiten geben, aber dennoch nicht bereit mir möglicherweise Alles wieder kaputt machen zu lassen. Oder erneut all Das zu verliehren was ich lieb gewonnen habe.


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    ich kann Dich auf indirekte Weise sehr gut verstehen, denn auch ich tue mich sehr schwer mit dem Ausgehen - in meinem Fall männlicher Begleit-
    ung, obwohl überhaupt nichts sexuelles im Hintergrund steht.


    Jaaa, es ist genau dieses komische Gefühl im Hinterstübchen ... was werden die Nachbarn sagen, ist es vielleicht viel zu früh das man mich das Leben wieder genießen sieht? Wird es von derer Seite auch nur bei einer Freundschaft bleiben? Haach und noch so viele unendliche Fragen ohne zufriedenstellende Antworten.


    Das Komische daran ist diese Zwickmühle in der man steckt wenn man nicht als altes Eisen betrachtet wird. Oft bin ich schon gefragt worden warum ich "immer noch nicht" einen neuen Partner habe. Aber ooooh weeeh wenn ich tatsächlich "schon" Einen hätte. Lieber Wolfgang, auch ich habe keinen besonders großen Drang nach Aktion im Bett, aber eine riesige Sehnsucht Freud und Leid mit einem liebevollen Menschen teilen zu können. Damit meine ich das gemeinsame über etwas zu lachen, gemeinsam etwas zu genießen, entdecken oder einfach nur gemeinsam die Seele baumeln lassen. Leider habe ich aber immer wieder nur die selbe Erfahrung gemacht das männliche Freunde früher oder später dann doch mehr erwartet haben. Und für das komplette Paket bin ich noch lange nicht wo weit. Nicht aus Schuldgefühlen meinem verstorbenen Mann ge-
    genüber, sondern weil die Narben der nun vergangenen Beziehung noch nicht genug verheilt sind.


    Dir eine gute Nacht und alles Gute auf all Deinen Wegen,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    wenn Du wüßstest wie sehr Du mir mit diesem letzen Posting aus der Seele gesprochen hast, bzw. was das Thema körperliche Nähe betrifft. Leider für sehr Viele scheinbar ein Tabu Thema besonders wenn man eine Hinterbliebene ist.


    Ein Dilemma was mich schon so manches Mal gut beschäftigt hat auch wenn es mir nicht den Schlaf geraubt hat. Die große Zwickmühle wo man auf der einen Seite sich fragt ... das kann doch nicht Alles gewesen sein. Und die Frage aller Fragen ... wäre ich bereit mich erneut 100% auf einen anderen Menschen einzulassen, samt allen Verpflichtungen die eben eine engere Beziehung mit sich bringt. Dabei wäre vermutlich der One-Night-Stand die "pflegeleichteste" Option, aber auch Eine die auf die Dauer keine innere Zufriedenheit bietet.


    Liebe Amitola, ich bin Anfang 50 und kann mich nicht wirklich mit dem Gedanken anfreunden das mein Liebensleben nun bis zum Ende meiner Tage am Nagel hängen soll. Andererseits jedoch bin ich nicht bereit erneut Tisch, Bett und ziemlich Alles mit einem neuen Partner zu teilen da ich die viele Freiheit und Eigendständigkeit die ich nun habe viel zu sehr wertschätze. Ja, und das Dumme an der ganzen Geschichte ist das eine neue Beziehung die eben diese vertraute körperliche Nähe bieten würde ohne feste Bindung und all möglichen Verpflichtungen nicht dauerhaft funktionieren würde.


    Also habe ich es eben nicht eilig und erfreue mich daran das ich nun schon so lange "abstinent" gelebt habe das es nicht mehr mein Leben groß-
    artig bestimmt. Vielleicht liegt es auch daran daß das erste Trauerjahr kurz vor seinem Ende steht. Vielleicht liegt es daran das die Beziehung die ich in meiner Ehe erfahren hatte mit so sehr vielen grauenvollen Erfahrungen bestückt war. Vielleicht liegt es auch daran das ich mich noch wie ein Kind im Spielzeugparadies fühle seit ich wieder ganz frei nach Lust und Laune tuen und lassen kann wonach mir gerade ist.


    Liebe Amitola, ich schließe indem ich sage das ich nicht auf der Suche nach einer neuen Beziehung bin, aber dennoch die Chance auf eine erneute große Liebe nicht in den Wind jagen würde, sollte sie sich tatsächlich ergeben. Möglicherweise hat dieser Mangel an Eile auch viel damit zu tuen das man das erste oder die ersten Jahre so sehr mit dem Abschließen mit der Vergangenheit und dem Neuanfang beschäftigt ist, das man kaum Platz für Anderes im Kopf und im Herzen hat. Etwas was meiner Meinung nach weniger mit Schuldgefühlen und Trauer zu tuen hat, sondern einfach nur dem guten Meistern eines völlig veränderten Daseins.


    Dir einen schönen gemütlichen Abend und alles Liebe,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    wieder einmal danke ich Euch für so viele Kraftsendungen, die ich wirklich gut gebrauchen kann.


    Etwas was mich wärend der letzten Tage sehr beschäftigt hat ist wie enorm belastend solch eine Angelegenheit sein kann, egal wie oft man sich einredet das Alles gut werden wird. Egal wie hart man daran gearbeitet hat Alles richtig zu machen. Habe allmögliches versucht mich wenigstens ein wenig abzulenken und mich anderen Dingen zu widmen, aber nüchtern gesagt konnte ich kaum an Anderes denken. Dies obwohl es nun nur noch um die Abhohlung der fertig gestellten Dokumente und deren Absendung nach England geht - was ansich kein großes Thema ist.


    Vermutlich erdrückt mich immer wieder das Gefühl das Andere - die mich überhaupt nicht kennen - über mich entscheiden wollen. Nebst dem sehr mulmigen Gefühl das mein Gegner leider Einer ist der mich letztlich nur zum Kapitulieren bringen will, und sich folgedessen immer wieder Neues einfallen läßt um den Abschluß der ganzen Angelegenheit hinauszuzögern.


    Ihr Lieben, ich kann es nicht in Worte fassen wie froh ich sein werde wenn der ganze Kram abgeschickt ist und ich mich endlich einmal wieder anderen Dingen widmen kann wärend auf der Insel die Mühlen sehr langsam mahlen. Und dennoch ... würde ich gerne Mäuschen sein wenn meine Post dort angekommen ist, denn das Einzige was auf den Dokumenten nur noch fehlt ist die Unterschrift unserer Kanzlerin und der Siegel vom Papst!


    Euch einen dicken Drücker und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    die Umtriebige schaut 'mal wieder vorbei um sich an Euren Postings zu erfreuen.


    Dir lieber Joseph danke ich von Herzen für die vielen Kraftpakete die Du mir geschickt hast. Werde sie gut in der neuen Woche gebrauchen können wo es in einer juristischen Angelegenheit sehr um die dicke Wurst gehen wird.


    Liebe Amitola, mich freut es wenn es Dir Freude macht Deinen Senf zu meinen Kommentaren zu geben. Du weißt ja das auch wenn ich manchmal sehr direkt sein kann keine meiner Worte jeh verletztend oder böse gemeint sind. Wenn wir verschieden über etwas denken macht uns Das nicht zu dummen, arroganten oder streitsüchtigen Menschen. Liebe Amitola, was wäre die Welt doch irre langweilig wenn wir Allesamt stehts die selbe Meinung hätten und dem selben Lebensweg entlang traben würden?


    Und Dir liebe Katarina danke ich - wie schon so oft - für Deine lieben Worte, sehr die Fotos Deines Schaffens bewundernd. Mich zu dieser späten Stunde so pudelwohl hier in Eurer Runde fühlend wie schon lange nicht mehr.


    So wünsche ich Euch Allen einen guten Start in die neue Woche und viel Kraft und Erfolg bei all Euren Vorhaben verbunden mit einem großen universalem Drücker,


    Hanna

    Lieber Joseph,


    ich danke Dir für Deine lieben Worte die mir den heutigen Pfingstmontag ordendlich verschönert haben. Ich gestehe das ich in letzten Zeiten das rege Miteinander dieses tollen Forums sehr vermißt habe. Dies aber nicht weil ich letztlich doch nicht mit mir alleine klar komme, sondern weil mir die vertraute Geselligkeit doch sehr oft fehlt. Eine Geselligkeit die eben mit dem realen Umfeld nicht zu vergleichen ist.


    Wann immer ich mich durch die neuen Postings durchlese würde mir zu quasi jedem Einzelnen etwas einfallen was ich schreiben könnte, aber dann wiederum ist es mir auch stehts sehr bewußt das ich Vieles nicht mehr aus der Sicht einer Trauernden sehe, sondern Einer die den Absprung ins eigene neue Leben inzwischen recht gut - samt gelegentlichen Ausrutschern - geschafft hat. Ja, wo einst oft genug die Tränen kullerten sobald mich etwas an meinen Mann erinnerte steht heutzutage das große Vermissen im Vordergrund, wann immer mir etwas wiederfährt von dem ich weiß das er seine Freude daran gehabt hätte.


    Lieber Joseph, wenn ich mich so manchmal durch das Forum lese würde ich Manchen so gerne vermitteln können das die Tage tatsächlich zurück kommen an denen man wieder Freude am Leben hat, vorausgesetzt man ist bereit die Vergangenheit loszulassen. Und daß das veränderte Leben alles Andere als sinnlos und schwarz auf schwarz ist. Mit Loslassen meine ich gewiß nicht das Vergessen, denn das würde Keinem von uns jeh gelingen, wo die einstige Zeit mit unseren Lieben ja auch ein wichtiger Bestandteil von uns selber war. Gerne würde ich vermitteln können das auch das neue Leben - wenn auch stark verändert - sehr schön, bereichernd, und genußvoll sein kann wenn man es erst einmal wirklich akzeptiert hat das all Das was uns einst erfüllt hat nie wieder kommen wird.


    In diesem Sinne wünsche ich auch Dir viel viel Kraft und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    haaach, nun doch voll beim stillen Lesen erwischt worden obwohl unter der Tarnkappe unterwegs! Auch wenn nun sehr zurück gezogen fühle ich mich dennoch zu diesem wundervollen Forum verbunden.


    Anbei gesagt hat meine Abwesenheit nun Nichts mehr mit Wien zu tun, sondern weil ich durch die selbst auferlegte Pause erst gemerkt habe das ich wohl doch aus dem Gröbsten der Trauer wirklich raus bin, obwohl es dennoch weiterhin Momente gibt wo ich ihn sehr vermisse, jede Menge Erinnerungen hochkommen oder der eine oder andere Tag nicht so sonnig ist. Dennoch bleibt es weiterhin ein schönes Gefühl ab und zu vorbei zu schauen um zu gucken wie sich die Lieben dieses Forums weiter entwickeln. Schließlich waren wir ja allesamt für recht lange Zeit Weggefährten.


    In diesem Sinne wünsche ich auch Dir eine gute, erhohlsame Nacht und ein schönes restliches Pfingsten - und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Hallo ihr Lieben,


    wollte mich nur 'mal kurz melden nachdem ich mich ein wenig durch das Forum durchgelesen habe um Euch zu sagen das ich trotz meinem Fern-
    bleiben recht oft an Euch denke.


    Ich weiß nicht ob Ihr Das verstehen könnt aber es hat mir wirklich enorm gut getan für eine Weile mit mir alleine zu verbringen, weil so enorm viel los war das ich gar nicht mehr den Kopf für Anderes frei hatte. Etwas was leider immer noch heftig um mich herum tobt aber hoffentlich in absehbarer Zeit endlich sein Ende finden wird egal ob positiv oder nicht so doll.


    So wünsche ich Euch Alles Liebe und viel viel Kraft für all Eure Vorhaben bis ein baldiges nächstes Mal,


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    nach etwas Zeit der Abwesenheit habe ich mich heute Abend ein wenig durch das Forum durgelesen, und dabei bewegten mich ganz besonders Deine Postings.


    Sehr hat es mich gefreut zu lesen das Du den Garten für Dich entdeckt hast, denn auch für mich - wie wohl für recht Viele hier - hat er mir oft genug über sehr schwere Zeiten hinweg geholfen. Wenn ich Nachts kein Auge zu bekam half die physische Müdigkeit gut nach jeder Menge Arbeit im Garten nach. Wenn mir die Decke auf den Kopf gefallen war ermunterte mich so manches Mal das Beobachten des lebendigen Treibens der Natur. Ja, und wenn erneut wichtige Entscheidungen getroffen werden mußten, half der Garten mir immer wieder einen klaren Kopf zu bekommen um die Richtigen treffen zu können. Lieber Wolfgang, erst jetzt wo alle Frühlingsblüher ihr buntes Wunderwerk tuen ist mir bewußt ge-
    worden wie arg ich letzten Herbst an der Verarbeitung seines Todes gearbeitet haben mußte anhand der Unmenge von Blumenzwiebeln die ich in die Erde setzte.k


    Ja, und was das wegräumen von persönlichen Sachen betrifft kann ich Dich nur all zu gut verstehen und wie irre schwer es Dir gefallen sein muß.
    Dennoch, wie schon gesagt ist es leider ein sehr wichtiger Schritt um die eigene Gegenwart und Zukunft wieder gut annehmen zu können. Genau wie für Katarina und viele andere Lieben habe auch ich sehr darunter gelitten seine Kleidung, seine persönlichen Sachen und ziemlcih Alles was an sein einstiges Dasein erinnerte zu entsorgen. Dabei bin ich lange noch nicht fertig damit, aber immerhin fällt es inzwischen nicht mehr ganz so schwer weil ich es ja schon seit einiger Zeit peu a peu betreibe. So kaltschneuzig wie es klingen mag ist es inwzischen mein Ansporn weiter zu machen das Wissen das es anschließend auch ein gewisses befreiendes Gefühl mit sich bringt. Wo ich einst eine immer größere Hemmung hatte sein Schlafzimmer zu betreten fühlt es sich inwzischen gut an das es bald das Meinige sein wird nachdem ich es komplett geleert und mit neuer Farbe gestrichen habe. Ist mir anfänglichst enorm schwer gefallen, aber inzwischen bin ich froh das ich mich da durchgeschlagen habe weil es sehr schade gewesen wäre wenn mein Haus ein No-Go Raum gehabt hätte der Niemandem etwas genützt hätte.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft um auf diesem guten Weg weitergehen zu können,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    Ihr habt ja Allesamt so sehr recht in all Dem was Ihr geschrieben habt, und mein Posting sollte auch um Gotteswillen nicht gegen irgend Jemanden diskriminierend sein!


    Nein, meine Bemerkung galt einfach nur einer Observation die ich so manches Mal gemacht habe wenn unterwegs in der Stadt und meine Mit-
    menschen beobachtend. Einfach nur beobachtend wie sich unsere Welt dabei ist ständig zu verändern. Vermutlich für mich auffällig da selbst möglicherweise zu den Auslaufmodellen gehöhrend, und aus einer Zeit stammend wo noch so manches sehr anders war als heute. Deswegen das Heute bestimmt nicht negativ betrachtend.


    Hanna