Beiträge von Hanna63

    Lieber Wolfgang,


    guuuuut gemacht. Ich freue mich riesig für Dich denn auch ich bin noch sehr dabei am entdecken das man auch mit sich alleine Spaß haben kann. Leider jedoch steht mir immer noch mein innerer Schweinehund zu oft im Weg um einfach spontan mobil zu machen und etwas zu unternehmen. Allerdings bin ich auch dabei zu entdecken das wenn Der erst einmal überwunden ist die Belohnung selten lange auf sich warten läßt.


    Vermutlich ist auch Das ein gewissen Loslassen indem man sich immer öfters was Schönes gönnt ohne dabei Schuldgefühle zu bekommen oder nur halb zu genießen weil die andere Hälfte der Gedanken bei dem lieben Gegangenen sind. Vermutlich will auch Das erst einmal gelernt sein.


    Dennoch merke ich mit dem Vergehen der Zeit das ich es immer öfters genieße wenn ich aus dem Haus zu gehen nicht mehr dauernd auf die Uhr schielen zu müssen, auch wenn dann doch noch ein wenig Wehmut hoch kommt das eben Keiner mehr auf mich wartet. Und ja, mein Garten ist auch nicht gerade klein geraten und wie zu jedem Frühlingsanfang gibt es eine Menge zu tun um ihn wieder flott zu machen. Etwas wovor ich mich bisher noch ordendlich gedrückt habe da das Wetter nicht besonders einladend war und ich obendrein auch noch sehr viel im Haus zu tun habe um eins komplett Meins zu machen. Ich gestehe das ich mich so manches Mal von diesen großen Aufgaben ordendlich überwältigt fühle wo auch wir einst recht viel zusammen gemeistert haben, aber wo ich nun schon die gesamte untere Etage geschafft habe werde ich die Obere auch noch hin bekommen. Deutlich langsamer als wenn mir Jemand zur Hand gehen würde aber es ist zu schaffen.


    In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen restlichen Sonntag und auf das Du weiterhin viel viel Freude mit Dir selber entdecken magst,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    na, dann wünsche ich Dir gutes Gelingen bei all Deinen Vorhaben und auf das Du aber auch darauf achtest die kleine Entspannungspausen zu gönnen.


    Wollte Dir noch etwas sagen ... neulich hast Du mir doch endlich 'mal eine positive Überraschung gewünscht, und ich antwortete Dir das ich die gewiß gut gebrauchen könnte. Ja, und gestern lag sie in meinem Postkasten. Hatte Post von den Berliner Wasserwerken bekommen die zu meiner Überraschung keine Nachzahlungen haben wollten, sondern mir mitteilten das ich eine Rückzahlung zu erwarten hätte. Und dies nicht gerade wenig!


    Allerdings gestehe ich das meine Freude dann doch recht schnell verflog als mir bewußt wurde warum Dem so war. Der Preis den ich nun zahle dafür das mein Mann nicht mehr da ist und der Wasserverbrauch sich dadurch stark reduziert hat. Damit meine ich nicht das ich mich nicht jeden Tag dusche oder im Dreck lebe, aber ich habe echt nicht schlecht gestaunt wie der groß der Unterschied zwischen "unserer" Zeit und nun "meiner" Zeit waren. Letztlich kein Wunder, denn mein Mann verbrachte oft gefühlte Ewigkeiten im Bad wo ständig das Wasser lief. Oft vergaß er den Hahn am Waschbecken abzustellen und dann lief das Wasser manchmal unbeobachtet stundenlang. Ja, und zu seiner Zeit lief die Wasch-
    maschine mehrmals alle paar Tage, wärend heute es nur einmal in der Woche passiert. Bzw. eine Trommel mit heller Wäsche und Eine mit dunkler/bunter Wäsche. Ja, habe echt nicht schlecht gestaunt was all Das für einen deutlichen Unterschied gemacht hat.


    Dennoch muß ich sagen das ich lieber etwas mehr monatlich zahlen würde aber sagen könnte er lebt und es geht ihm gut. Also eine schöne Überraschung mit einem nicht so schönem Beigeschmack.


    Dir ein großes Kraftpaket für all Das was Du Dir vorgenommen hast,


    Hanna

    Liebe Rabelein,


    ich schließe mich Christine's Worten an, denn die einzigen Verpflichtungen die Du Deinem Ex gegenüber noch hast sind die die Du Dir selber auf-
    erlegst.


    Und dazu möchte ich Dir noch ein paar Worte sagen. Als mein Mann starb habe ich sehr große Gewissenbisse gehabt, weil ich im Grunde nur zu seiner Bestattung ging um ihn in Würde seine letzte Reise antreten zu lassen. Und aus einem gewissen Pflichtgefühl heraus da ich ja nun seine Witwe war, seine Beerdigung organisiert hatte und außer der Bestatterin niemand gekommen wäre. Ich hatte ja Niemanden eingeladen nachdem ich am Tag nach seinem Tod entdeckt hatte das er mir haushohe Schulden hinterlassen hatte. In anderen Worten, ich hatte nicht wirklich die Wahl zuhause zu bleiben, und heute bin ich froh das es so ausgegangen war weil ich mir warscheinlich immer wieder große Vorwürfe gemacht hätte.


    Du aber hast die freie Wahl DEINEM Herzen zu folgen und Das zu tun was DU für richtig empfindest. Vielleicht machst Du Dir Gedanken das Andere böse auf Dich schauen könnten wenn Du nicht hingehst, aber Du kannst sicher sein das dies recht schnell vergessen werden wird. Als ich verkündete das ich niemanden zu seiner Bestattung einladen wollte flogen ordendlich die Fetzen und natürlich war ich das absolut miese Stück. Aber ich kann Dir sagen das ich diese Entscheidung bis heute nie bereut habe weil sie sich damals richtig angefühlt hat und dies auch jetzt noch tut. Keiner von den Leuten auf seiner Wunschliste waren für ihn da als er krank wurde und für mich bedeutete seine Bestattung die Begleitung auf seine letzte Reise und gewiß kein Showtime mit anschließendem Unterhaltungsprogramm. Nun ja, danach bekam ich noch ein paar bitterböse Emails und Anrufe aber dann war es das auch bis heute wo inzwischen bald 10 Monate vergangen sind.


    Und schulden tust Du ihm auch Nichts, denn er war ja der Grund warum Eure Beziehung in die Brüche ging. Und das er sich am Ende tod gesof-
    fen hat sagt ja auch das er keinerlei Absichten hatte sich auf positive Weise zu verändern. Schon gar nicht Deinetwegen.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft um eine für DICH gute Entscheidung zu treffen. Sei dicke gedrückt,


    Hanna

    Meine liebe Katarina,


    ich könnte Dir dazu jede Menge schreiben, aber ich gestehe das nun mein Bett nach mir brüllt. Wie Du es sagtest ... morgen ist ein neuer und hoffentlich wunderschöner Tag,


    Hanna

    Liebste Sandrita,


    kann zwar nicht das Foto sehen wovon die Rede ist, aber ich denke wir alle Trauenden machen diesen Prozess durch das sich unsere Leid durch-
    furchten Gesichter irgendwann glätten und unsere Augen wieder anfangen zu glänzen.


    Dies ohne uns einen flotten Haarschnitt, neues Make-up oder eine neue Gardrobe zulegen zu müssen. Erst ist Alles einfach nur für das Überleben unseres ungewollten neuen Alltages ausgerichtet aber irgendwann meldet sich die Lebensfreude. Trotz aller Trauer können wir plötzlich wieder ein Gläschen Wein genießen. Das Eine oder Andere bringt uns zum lachen und irgendwann merkt man das die alten Klamotten nicht mehr zu Einem passen.


    Es mag komisch klingen aber ich denke das für die Meisten von uns einst ein gewisser Stiel perfekt war weil "er" daran gefallen hatte und man ja sonst Niemandem imponieren wollte. Und nun steht man alleine da und Das was 'mal war macht keinen Sinn mehr. Peu a peu probiert man Dinge aus die einst kein Thema waren und findet an so manchen Sachen sogar Gefallen.


    Betrachte ich das letzte Foto von mir wo er noch lebte und vergleiche es mit Dem für meinen neuen Reisepass nach seinem Tod sehe ich zwei völlig verschiedene Menschen. Dies obwohl der Haarschnitt sich kaum verändert hat und ich weder zu-oder abgenommen hatte. Das neue Foto strahlt einfach nur eine unendliche Entspanntheit aus die ich erst errungen hatte als die schwere Aufgabe seiner Pflege und Begleitung von mir ab-
    fiel. Meine liebe Sandrita, so vermute ich das auch Dich Das verändert hat, bzw. das Du nun nur noch für Dich alleine verantwortlich bist. Die Welt nicht mehr untergehen wird wenn Du etwas später nach Hause kommst oder es ok ist am Wochenende im Schlafanzug zu leben.


    Liebste Sandrita, wollte schon vor einiger Zeit ins Bett gehen aber diese Zeilen waren mir ein Bedürfnis,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    nun weißt Du warum ich auf die Idee kam diesen Thread zu eröffnen - vermutend das ich nicht die Einzige bin die so manches Mal lange nach dem Bett suchen muß.


    Ich weiß zwar nicht was Du nun entdeckt hast, aber Du kannst sicher sein das ich Dir die ganzen Entäuschungen und das Aufgewühlt sein sehr gut nach empfinden kann. Wie Du ja von meinen Postings weißt habe ich ja so manches Mal das Gefühl gehabt in all den vielen Entdeckungen zu ersticken. Fatal dabei ... man denkt man hat endlich Alles durch und dann kommt Neues hinzu wo man es gar nicht mehr vermutet hat.


    Das Bittere daran, das man selbst zwar nie ein absoluter Engel war aber es immerhin stehts versucht hat Alles richtig zu machen. Ich weiß nicht wie es Dir gerade ergeht, aber ich habe mich bei den meisten Entdeckungen immer wieder auf das Neue völlig verarscht gefühlt. Eine Wut auf mich selber das ich das Geschende nicht bemerkt habe. Eine Wut auf ihn das er immer wieder mein Vertrauen so ausgenutzt hatte. Aber dann - in Anbetracht seiner gesundheitlichen schweren Strafe ihn nicht wirklich hassen könnend. Wärend ich Dir schreibe liegt die externe Festplatte seines PCs neben mir und ich weiß das sie voller Dateien ist wo ich noch nicht weiß was sie allesamt beinhalten. Ich weiß das ich sie mir angucken muß um meinen eigenen Frieden finden zu können, aber ... ich denke Du weißt wie irre schwer mir dieser Schritt fällt. Ich glaube Du würdest es verstehen wenn ich Dir sagen würde das es sich für mich anfühlt wie das Herumwühlen in der Privatsphere eines Menschens der sich nicht mehr erklähren, oder gar entschuldigen kann. Und dennoch werde ich es tuen müssen um sicher zu sein das sich darunter nichts Wichtiges befinded. Dann die Zwickmühle ... werde ich Dinge finden die mir so manche Fragen beantworten werden oder Neues was erneut verdaut werden muß?


    Anbei gesagt, nudelt die ganze Geschichte mit Bezug auf seine Lebensversicherung immer noch vor sich hin und ich frage mich warum man es mir so irre schwer macht. In zwei Monaten wird ein ganzes Jahr vergangen sein wärend dessen ich darum kämpfe diese Sache endlich einmal und entgültig abschließen zu können.


    Liebste Katarina ... komm, laß uns in die Kiste fallen denn durchlebte Nächte machen weder unsere Haut schöner, noch unsereinst frischer und knackiger erscheinend. Wir sitzen doch noch lange nicht auf dem Abstellgleis, oder?


    Dicker Drücker,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ehe ich den Abflug ins Bett mache kenne ich da eine viel effizientere Version der Verteidigung ....


    Eine Bekannte meiner Eltern wollte einen Trekking Trip nach Nepal machen. Mein besorgter Vater ermahnte an die Gefahren die auf zwei Mädels im Zelt auf dem Dach der Welt zukommen könnte. Darauf hin die Bekannte ... kein Problem. Meine Freundin hat riesen Möpse die sie bei Angriff blank ziehen würde wärend ich die Knarre locker mache. Natürlich wußte mein lieber Vater nicht das diese Frau einen Waffenschein hatte.


    Anbei gesagt war sie eine echte Powerfrau die sich als solche erst nach dem Tod ihres Mannes entdeckte. Er war Geschäftsinhaber und sie Vor-
    zeigeweibchen und Mutter die nicht ahnte das ihr Mann kurz vor der Pleite stand. Eines Tages kam sie vom Einkaufen nach Hause und fand ihn in der Garage baumelnd. Ja, und "Muttchen zuhause" schaffte es binnen 2 Jahre all seine Schulden zu tilgen, die Chefin der Firma zu werden - die aus nur männlichen Angestellten bestand - und diese auch noch auszubauen. Eine Frau die an eine süße zarte kleine Porzellanpuppe denken läßt aber für wirklich Alles zu haben ist und die vor Nichts und Niemandem zurück schreckt.


    Ich freue mich jedenfalls viel zu sehr auf Wien und unserer Aller Begegnung um mir all zu große Gedanken zu machen ob mein Air Berlin Pilot gerade Lust auf Suicid hat oder die Räder des Landegestelles abfallen könnten.


    In diesem Sinn Abflug ins Bett mit Vorfreude auf einen guten neuen Tag wo das Wetter endlich frühlingshaft werden soll,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ich habe da keinerlei Bedenken, denn gottseidank ticken die Uhren der westlichen Airlines noch einigermaßen normal. Vielleicht leide ich unter einer gewissen ehemaligen Berufskrankheit, aber als ich anfing zu fliegen lernte ich es recht schnell alle Bedenken und Ängste komplett auszuschalten.
    Vermutlich weil ich sonst meinen Beruf gar nicht hätte ausüben können.


    Und dann erneut als ich mich in meinen Mann verliebte. Ich glaube ich wäre durchgedreht wenn ich mich jedes Mal gefragt hätte was Alles auf seinen Reisen schief gehen könnte. Schließlich ist es ja statistisch bewiesen das deutlich mehr Menschen wegen Verkehrsunfällen sterben. Ver-
    mutlich höhrt sich das Andere immer wieder nur so schockierend an weil es so Viele auf einmal dahin rafft. Ehrlich gesagt hätte ich heutzutage mehr Muffensausen beim Reisen mit der Bahn oder einem Bus als mit dem Flugzeug.


    Du magst das nun nicht lesen wollen aber auch ich bin einst mit Jet Airways geflogen (erst von Mumbai nach Delhi, und von dort aus nach Goa) und war begeistert von den tollen und echt leckeren Mahlzeiten und dem sehr guten Service - obwohl diese Fluggesellschaft letztlich der Easyjet von Indien ist. Nicht zu vergessen das auch unser Gepäck gut am Ziel ankam nachdem beide Flüge völlig reibungslos verlaufen waren.


    Letztlich denke ich das Unglücke überall passieren können egal wo man sich befindet. Ja, sicher ist man sich letztlich nur in den eigenen 4 Wänden vorausgesetzt der Nachbar jagt die ganze Bude nicht in die Luft, man begegnet keinem Einbrecher oder man fliegt die Leiter runter beim Austauschen einer Glühbirne! Dennoch bin ich gespannt wie meine Teilreise mit einem asiatischem Rasenmäher it Flügeln am Ende dieses Jahres ausgehen wird. Mit etwas Glück werde ich berichten können.


    In diesem Sinne ... Abflug ins Bett hoffend das mich meine Daunendecke nicht erschlagen wird,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    wo die Meisten nun schlafen werden und mein Bett noch nicht nach mir gegröhlt hat ... Klasse Thema mit jeder Menge Luft nach Oben und intens-
    siven Blicken in den Spiegel.


    Ich bin .... sehr verantwortungsvoll, zuverlässig und stur wenn ich mich für ein Ziel entschieden habe. Bin allerdings auch schnell enttäuscht, erwarte viel von meinen Mitmenschen - vermutlich oft viel zu viel. Tue mich sehr sehr schwer mit dem Loslassen wenn mein Herz erst einmal verschenkt wurde selbst wenn der Zug schon lange abgefahren ist. Auch wenn eher die Einzelgängerin steckt letztlich in mir eine echte Partymaus und kleine Rampensau die gerne die Feste feiert wie sie kommen und auch gerne 'mal 9 grade stehen läßt.


    Tue mich sehr schwer mit Routine da sie mich schnell langweilt, bin absolut kein Frühaufsteher da eher Nachteule und habe eine gewisse Scheu davor Neues zu erkunden obwohl neugierig genug.


    Ja, und was die Trauer betrifft ist das so eine Sache für sich. Jede Menge Traurigkeit ja, aber auch eine ebenso große Resignation das er nicht mehr wieder kommen wird - die ich immer noch so manches Mal erneut in mir verinnerlichen muß.


    Wer ich gerne sein würde? Hätte gerne etwas mehr Selbstbewußtsein, würde gerne besser auf meine Gesundheit achten können wärend zu oft der innere Schweinehund gewinnt - und würde gerne eine Mission finden mit der ich mich rundum gut fühlen würde. Würde gerne wieder gebraucht werden ohne das es in Abhängigkeit ausartet. Schön wäre es auch wenn die Vergangenheit mit meinem Mann mich nicht mehr so belasten würde. Schön wäre es auch wenn ich mich noch einmal ordendlich verlieben könnte ohne erneut riesig enttäuscht zu werden.


    Ach liebste Katarina, Dein Thread ist eben ein Thema was sich nicht so einfach mit wenigen Zeilen hinschreiben läßt.


    Es ist wieder einmal spät geworden und so wünsche ich Dir eine gute Nacht und einen tollen neuen Tag - und wer bist Du?


    Hanna

    Liebste Amitola,


    kein Wunder das Du vom Schock fest getackert da sitzt. Kein Wunder das es Erik so geht wie es ihm geht. Wie Du ja weißt habe ich selber für längere Zeit für eine indische Fluggesellschaft als Flugbegleiterin gearbeitet und Das war absolut nicht zu vergleichen mit all Dem was ich bis dahin aus meiner alten Berufserfahrung kannte.


    Ich könnte ein Buch darüber schreiben wie extrem fremd mir die Berufswelt erschien auf die ich dort traf. Ehrlich gesagt ein völlig anderer Planet wo Sicherheit nur etwas war was auf dem Papier stand - aber die Meisten keine Ahnung davon hatten. Als ich anfing zu fliegen wurde es uns in der Ausbildung immer wieder eingetrichtert das Kommunikation zwischen Kabine und Cockpit das ganz große A und O war. In Indien konnte man für solche Kontakte gefeuert werden. Wir Europäerinnen riskierten stehts groß weil wir der Meinung waren das ein gut gefütterter und gut "be-
    wässerter Pilot deutlich besser arbeitet als Einer der einen fast in sich zusammen gestürzten Mange und einen Mund wie Löschpapier hat. Als ich anfing zu fliegen arbeiteten beide "Teams" stehts eng zusammen da die Piloten ja nicht sehen konnten was in der Kabine abging, wärend in Indien die Cockpit Crew erwartete das wir sie wie wandelnde Götter behandelten. Ich verlohr einst beinahe meinen Job weil ich es gewagt hatte dem Käptain zu sagen das der rechte Reifen des Landegestelles so durch war das der gelbe Luftschlauch schon durchguckte. Nun ja, am nächsten Morgen flogen wir mit selbigem Defekt von Goa nach Mumbai da Mann sich ja nie etwas von einer blöden Kaffeeschubse sagen ließ. Nicht zu vergessen das wir nur 5 Schwimmwesten für max. 45 Passagiere an Bord hatten und der Erste Hilfe Kasten aus einer großen blechernen Keksdose bestand wo Keiner wußte was drin war.


    Wir Europäerinnen wurde von ehemaligen Arbeitsgebern gut ausgebildet aber unsere indischen Kolleginnen wußten teilweise nicht einmal wie man die Tür für die Passagiere öffnete - geschweige denn im Notfall. Auch wir bekamen nie eine Ausbildung sondern nur ein Heftchen in die Hand ge-
    drückt was eigendlich für die Techniker war, damit wir wenigstens etwas Ahnung hatten wo was war. Und der Grund warum wir allesamt am Ende unsere Jobs verlohren war das es aufgeflogen war das die Unterlagen des Flugzeuges gefälscht waren da es schon jahrelang nicht gewartet wurde.


    Sorry, das ich so lange ausgeschweift habe aber ich wollte damit nur untermalen das in Indien wirklich Alles sehr sehr anders tickt und kaum etwas so läuft wie wir es kennen. Das dort aber leider Alltag ist und Erik diesen leider erleben mußte, da er nicht nur bei kleinen Fluggesell-
    schaften so ist sondern auch bei den ganz großen. Werde nie den Tag vergessen wo einer unserer indischen Co-Piloten sich einfach nach Links setzte weil der Käptain keinen Bock hatte zur Arbeit zu kommen. Angeblich hatte er wieder einmal nicht seinen Lohn bekommen. Ihr werdet es nicht glauben, aber unser Anfang 20 jahre alter Co-Pilot flog uns alleinig von Goa nach Delhi ohne das jeh Einer damit ein großes Problem hatte.
    Ach ja, und wenn ein Fluginstrument kaputt ging wurde es eben rausgerissen, das Loch mit Zeitungspapier gestopft und improvisiert!


    Euch allen eine gute Nacht und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    ja, es ist gewiß schade das die Zeiten wo ich nach Lust und Laune im Sommer meine Terrassentür wärend des Tages oder die Balkontür nachts wärend heißen Sommernächten offen lassen konnte nun wohl sehr vorbei sind, aber dennoch weigere ich mich nur noch in Angst zu leben. Eher werde ich mich mit dem Gedanken anfreunden müssen das sich mein einstig friedlicher, ruhiger und sich recht sicher fühlender Kiez stark verändert hat.


    Dies ist dadurch gekommen das in den alten sozialen Brennpunkten die Mieten dermaßen erhöhrt wurden daß das ganze dort lebende Gesocks nun in meine Richtung gezogen ist. Ein Teil Berlins wo noch großzügige Wohnungen für relativ wenig Geld zu haben sind. Der Grund warum sich wärend der letzten 1-2 Jahre auch das Straßenbild stark verändert hat. Wo einst rüstige Rentner mit ihren Rollies herum schlurften wimmeln die Straßen mit Flotten von Kinderwagen wo die Eltern meist selber noch halbe Kinder sind. Wo einst grau und beige die dominierende Farben waren sind es nun die Unmengen von bunten und schwarzen Kopftüchern und sehr viele junge Männer die ihre Tage mit dem Herumlungern verbringen.


    Ja, und genau ab dem Zeitpunkt wo so Viele von ihren alten Kiezen in den meinigen umgesiedelt sind hat es mit den Wellen der Einbrüche ange-
    fangen die nun meine Umgebung zum sozialen Brennpunkt Nummer 1 in Berlin gemacht hat.


    Meine liebste Katarina, klar hätte ich gerne einen Hund, aber das würde für mich erneut Bindung bedeuten wo ich doch gerade erst angefangen habe meine neue Freiheit ein wenig zu genießen. Habe lange genug ständig auf die Uhr schielen müssen weil Zuhause wer auf Versorgung ge-
    wartet hat. Ja, und wenn ich Pech habe freunded sich mein Hund sogar noch mit dem Einbrecher an sobald der ihm ein Leckerli rüberschiebt!


    Anbei gesagt, wurden vor vielen Jahren Bekannte meiner Eltern in ihrem Haus hier in Berlin mitten in der Nacht überfallen und krankenhausreif ge-
    schlagen - wärend deren Dalmatiner die Träume aller Träume schnarchte. Erst aufwachte und anschlug als der Rettungsdienst vor der Tür stand, den die Frau mit letzten Kräften gerufen hatte nachdem die Einbrecher wieder verschwunden waren. Zum Glück im Unglück waren die Kinder in der Nacht bei den Großeltern. Das Irre an dieser Geschichte war das der Angreifer ein Schulfreund des älteren Sohnes war der Dank öfterer Besücher das Haus gut kannte. Dennoch war die Ausbeute mager für so viel Unglück: eine Hand voller Bargeld, eine eher wertlose Korallenkette, ein ebenso eher wertloser Pelzmantel und ein Bild wo der Täter nicht wußte das es von seinem Opfer gemalt wurde und folgedessen ihm keinen Geldsegen beschehrt hätte.


    Liebste Katarina, das mag paranoid klingen aber seit ich wieder alleine lebe bin ich extrem vorsichtig geworden wen ich ins Haus lasse und sehr froh darüber bin das ich mir schon vor Zeiten ein kleines aber gutes Netzwerk von Handwerkern aufgebaut habe die inzwischen wissen das bei mir keine Wertsachen herum liegen oder stehen.


    Ist es nicht irre schade das man heutzutage auf so unendlich viele Dinge achten muß anstatt einfach nur das Leben voll und ganz zu genießen?


    Dir eine gute Nacht und süße Träume,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    klar hast Du recht aber ich meinte ja nur den einen Sinn auf den ich wirklich nicht verzichten könnte - wenn ich wählen müßte.


    Nun ja, und was eine positive Überraschung betrifft würde ich mich sehr darüber freuen da es so sehr wenige davon in letzten Zeiten gegeben hat.
    Gerade gestern entdeckte ich das schon wieder Jemand versucht hatte bei mir einzubrechen. Kurioserweise sind meine Nachbarn scheinbar nicht davon betroffen nachdem ich nachgefragt habe. So vermute ich das Jemand es speziel auf mein Haus abgesehen hat, da es von Aussehen her nicht nur das Größte in meiner Straße ist aber auch von der Optik vermuten läßt das eher Laptops, Handies und all möglicher High Tech Kram zu hohlen sein könnte als bei Oma und Opa nebenan. Vermutlich hat sich auch schnell rumgesprochen das ich nun wieder Alleinstehende bin und oft aus dem Haus bin.


    Klar stelle ich mir oft genug die Frage wie lange es dauern wird bis Einer es endlich geschafft hat ins Haus zu kommen, aber dann wiederum hoffe ich das die Rolläden die jeden Abend zur Dämmerung runter gehen mich schüzten werden. Dieses Mal hatte jemand versucht den gepanzerten Glasteil der Garagentür auf der Gartenseite einzuschlagen aber hat es Gottseidank nicht geschafft. Nun ja, selbst wenn würde er nicht weit kommen da die Tür die zum Keller führt eine Feuertür ist und deren Schloß würde viel zu viel Zeit und Arbeit kosten um es auszubauen.


    Klar verführen solche Episoden zur Parania, aber letztlich will ich ja mein Leben in diesem Haus genießen, und letztlich muß ich mich mit dem Gedanken abfinden das wo ein Wille ist es immer einen Weg geben wird. Das sagen ja auch die Experten oft genug das es letztlich keinen 100% Schutz vor Einbruch gibt egal wie viel man bereit ist dagegen zu investieren. Und schließlich will man ja selber nicht am Ende wie in einem Hoch-
    sicherheitstrakt leben.


    In diesem Sinne auch Dir viele positive Überraschungen und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ich wünschte ich könnte soooo optimistisch sein wie Du, denn dann hätte ich es vielleicht so manches Mal ein wenig leichter in meinem Leben. So kann ich zu Deinen Gedanken nur hinzufügen das ich damit einigermaßen gut leben könnte wenn ich meinen Geschmack-oder Geruchssinn ver-
    liehren würde. Der letztere könnte warscheinlich in so manchen Situationen sogar von Vorteil sein. Aber die Seeschärfe ging gar nicht, da ich genau wie Du Eindrücke hauptsächlich mit den Augen auf-und wahrnehme.


    So wünsche ich Dir alles Gute für Dich und Dein Auge, damit Du uns Alle gut beäugeln kannst wenn wir in Wien endlich real vor einander stehen werden.


    Sei liebevollst gedrückt und paß gut auf Dich auf,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    erst einmal ... tut mir von Herzen leid was mit Deinem Auge los ist. Wäre für mich der ultimative Alptraum eine beeinträchtigte Seefähigkeit zu haben wo die doch so irre wichtig ist beim kreativen Schaffen. Ohne und ohne Dies könnte ich mir mein Leben überhaupt nicht vorstellen. So drücke ich Dir ganz doll die Daumen das Dein Arzt Dir gut helfen kann und das sich das Problem schnellstmöglichst wieder auflöst.


    Und was meine Situation betrifft weiß ich es ja im Grunde das der einzige Weg diese Kummerkiste zu bewältigen der Blick in die Realität der Dinge ist. Leider liegt dazwischen nur ein riesiger Ozean, bzw. dem Wissen was zu tun ist und der tatsächlichen Umsetzung. Du weißt ja wie lange ich mich davor gedrückt habe endlich einmal sein Hospizgepäck zu entleeren und zu entsorgen. Allerdings habe ich seit seinem Tod gelernt mich nicht mehr unter Druck zu setzten wenn mir etwas irre schwer fällt. Frage mich nicht warum, aber bisher hat es immer wieder irgend wann DEN Tag gegeben wo sich das "anpacken" einer unangenehmen Situation als richtig angefühlt hat. Inzwischen habe ich auch eine Nacht tief und fest über meine neuen Kummerkisten geschlafen, und wie schon so oft ist der riesige Klotz zu einem Maulwurfhaufen geschrumpft.


    Und ja, ich gebe Dir da sehr recht, das trotz Allem ein Quantum Liebe übrig geblieben ist, aber eben eher mit Bezug auf eine glückliche Zeit die einst war eh Alles anfing den Bach runter zu gehen. Eine Liebe die es immer wieder möglich machen wird den einstigen Menschen an meiner Seite nicht zu hassen, ihn zu vermissen und ab und zu ihm auch 'mal ein paar liebevolle und gute Gedanken zu senden wo immer er nun auch sein mag.


    Dir einen ganz besonders dicken Drücker und heftiges Daumendrücken auf das Dein Auge recht bald wieder gut gucken kann,


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    wieder einmal hat die Nacht angefangen und obwohl völlig übermüded wollen die Gedanken nicht aufhöhren zu drehen. Nun ja, es war auch 'mal wieder so ein Tag der mir nicht leicht gefallen ist.


    Er fing damit an das die BSR meine "Entrümplung" vom Osterwochenende in seinen schwarzen großen Säcken abholte. Für mich der unwiderruf-
    liche Abschied von seinen Sachen, mich dabei wiederum auch an dem Gedanken festhalten das es ok war. Das es keinen Sinn machte an ihnen weiter festzuhalten da weder er noch ich nun noch was damit anfangen konnten.


    Gegen Mittag kam dann mein Computer Experte um meinem Laptop einen ordendlichen Frühlingsputz zu verpassen. Als ich am Osterwochen-
    ende es endlich geschafft hatte das Hospizgepäck zu leeren hatte ich unter den Sachen meines Mannes eine externe Festplatte gefunden. So bat ich meinen Computer Helferlein 'mal nachzugucken ob da was drauf war denn wenn sie leer gewesen wäre - was ich stark vermutete da mein Mann ja Alles von seinem Handy, Laptop und Tablet gelöscht hatte - sollte er mir einen ordendlichen Back-up für meine Dateien darauf einrichten.


    Ja, und dabei kam heraus das diese externe Festplatte krachvoll mit Dateien war und darunter einige die noch kurz vor seinem Tod gespeichert wurden. Vermutlich weil er entweder nicht mit seinem plötzlichen Tod gerechnet hatte oder es nicht mehr geschafft hatte Alles komplett zu löschen wie überall woanders auch. So geht in mir nun immer wieder dieses mulmige Gefühl herum erneut lauter extrem unangenehme Entdeck-
    ungen machen zu müssen über seine geheime Vergangenheit, wenn ich den Mut gehabt habe mir diese Dateien anzugucken. Um sicher zu sein das da nichts Wichtiges dabei ist.


    Ein weiteres unangenehmes Gefühl was mich heute Nacht plagt ist der Gedanke an mein Schließfach was ich bei einer anderen Bank als der Seinigen hatte. Nach seinem Tod schloß ich das dazu gehöhrige Konto da ich es nicht mehr brauchte und entdeckte dadurch das Beide meiner Schlüssel im ganzen Haus nicht mehr zu finden waren. Immerhin hatte er mir ja auch meinen Schlüssel zu unserem gemeinsamen Schließfach klamm heimlich entwended um ihn seiner damaligen Affaire in die Hand zu drücken. Vermutlich als ich nicht darauf einging meine Wertsachen darin zu deponieren um die Kosten für mein Schließfach bei der anderen Bank zu sparen. Blicke ich heute zurück bin ich nur heilfroh das ich damals nicht so dumm gewesen war es zu tuen, denn sonst wäre warscheinlich Alles weg gewesen.


    Ihr mögt nun hinterfragen wie diese Frau Zugang haben konnte. Ja, mein Mann ließ meinen Namen auf dem Zugangskärtchen - ohne mein Wissen streichen - um den Ihrigen einfügen zu lassen. Etwas was ich erst entdeckte als ich nach seinem Tod an unser gemeinsames Schließfach wollte dazu seinen Schlüssel benützend den ich in einer Schublade in seinem Büro gefunden hatte. Dabei sah ich auch das die letzten seiner beiden Unterschriften definitiv gefälscht waren da mein Mann kein Typ war dessen Handschrift schnörkelig war.


    Und nun zu meinem Schließfach. Als ich meiner Bank sagte das beide Schlüssel nicht mehr aufzufinden sind sagte man mir das man dann eben eine Zwangsöffnung unternehmen müsse die nicht wenig kosten wird. Was mir nun Sorgen macht ist das ich seit dem letzen Jahr nie zur Kasse gebeten wurde für die Laufkosten dieses Schließfaches. Dabei geht mir der Gedanke im Kopf herum ob dem vielleicht so ist weil es sowieso leer ist. Wieder so eine Situation wo ich mich bisher gedrückt habe möglicherweise einer sehr häßlichen Realität in die Augen schauen zu müssen, denn ich weiß das ich darin etwas hatte was mein Mann einst um jeden Preis wieder haben wollte. Es ging um unsere Eheringe die wir seit der Trennung nicht mehr trugen und er wollte sie partout seinen Kindern schenken. Ja, und ich habe mich damals dagegen gewehrt weil man so etwas doch nur macht wenn Jemand verstorben ist - oder bestenfalls sobald die Scheidung durch ist. Daraufhin machte er jedes Mal ein riesen Theater wann immer ich mich erneut geweigert hatte ihm seinen Wunsch zu erfüllen.


    Ihr mögt nun sagen das so etwas ja gar nicht ginge wenn dieses Schließfach nur in meinem Namen lief, aber ich weiß zu was mein Mann fähig war. Wärend unserer Trennung erreichte ich nämlich einen Punkt wo ich aufhöhrte zu glauben das ich ihm etwas nie zutrauen würde. Ihr Lieben, da waren Dinge dabei die mir kein Mensch glauben würde da so völlig irre und stehts so sehr still schweigend minutiös geplant. Meist wärend der Zeit wo er auf lieb, nett, einsichtig und rundum bemüht machte mit mir einen friedlichen Weg nach Vorne zu suchen.


    Letztlich weiß ich das ich mich auch diesen Dingen stellen muß um sie abhaken zu können, aber besonders gut geht es mir eben nicht bei dem Gedanken.


    In diesem Sinne werde ich 'mal auf die Suche nach meinem Bett gehen denn morgen ist ein neuer Tag und den will ich genießen wo endlich der Frühling auch nach Berlin kommen soll.


    Euch eine friedvolle, erhohlsame Nacht und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    laß Dich erst einmal tröstend drücken und Dir sagen das mir Deine heutige Nachricht sehr sehr leid tut. Ja, Krebs ist eine Sch... krankheit, aber nüchtern betrachtet ist sie nicht die Einzige die zu verachten ist. Und gerecht ist sie auch nicht, denn fragst Du mich denke ich das kein Mensch solch eine "Strafe" jeh verdient hat.


    Ich vermute Du wirst meine Worte verstehen, aber wenn ich immer wieder aus allen Ecken höhre wer gerade schwer erkrankt ist oder ins Licht ge-
    gangen ist läßt mich das mein eigenes Leben um so mehr wertschätzen. Mich sehr dankbar sein das ich das große Glück und Privileg habe rundum fit und gesund zu sein - jeden Tag auf das Neue hoffend das mir Das noch lange erhalten bleiben mag. Ein Grund mein Hier und Heute um so intensiver und aktiver zu leben da man ja nie weiß wie bald Alles vorbei sein könnte.


    Lieber Wolfgang, vielleicht liegt die Gerechtigkeit einfach nur darin das Krankheit und Tod nicht wählerisch sind. Das es absolut ein Jeden von uns erwischen kann egal was wir beruflich machen, egal wie groß oder klein unser Konto ist, egal ob wir liebe gute Menschen oder echte Brutalos sind. Egal ob jung oder alt, gut aussehend oder potthäßlich, dick, dünn oder sportliche Größe. Ja, selbst Kinder sind davor nicht sicher und schon gar nicht die "Alten" die sich daran erfreuen können ihr Leben für sooo viele Jahre gemeistert zu haben.


    Sei lieb gedrückt,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    das ist ein Lied was oft genug auf meiner Lieblingsradiostation gespielt wird und was ich selber inzwischen sehr sehr verinnerlicht habe. Genauso wie der neue Hit von Silbermond was darauf hinweist ... desdo weniger Gepäck um so weiter die Reise.


    Dir einen liebevollen Drücker zu sehr später Stunde,


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    na, dann wissen wir ja wovon wir reden. Leider veränderte sich diese Welt schon lange vor dem 11. September, denn ich hatte noch das große Glück eine Zeit kennen gelernt zu haben wo es Keinen kümmerte was am Ende des Monats übrig bliebt. Lieber Wolfgang, wenn Du Deine Schwester auf ihrem Werdegang begleitet hast dann werde ich Dir auch nicht sagen müssen das "damals" nur der oder die Jenige gut überlebte die durch und durch eine skrupellose Rampensau und Parymaus war. Leider/Gottseidank etwas was man entweder im Blut hat oder nicht und was den damaligen Unterschied zwischen den "Eintagsfliegen" und den "Überlebenden" machte.


    Leider war es auch eine Welt ohne moralischen Anstand die nach dem Motto lebte ... alles kann, nix muß ... und das war ein Grund mehr das es mich besonders hart traf als ich meine Lebensprognose bekam - wo ich doch zu der Zeit voll und mittendrin des ganzen maßlosen bunten Treibens stand.


    Allerdings muß ich auch dazu sagen - nun völlig das eigendliche Thema dieses Threads sprengend - das sich das Rad schon lange vorm dem 11. September gedreht hatte. Bei meiner ersten Airline ging ziemlich Alles was nicht in den Knast führte. Bei meiner 2. war es schon strenger, bzw. man mußte aufpassen mit wem man zusammen arbeitete. Ja, und als ich dann zu United Airlines ging war Alles was einst Spaß machte aus und vorbei. Schon das Training war wie der ultimative Boot Camp und bis heute glaube ich das die Amis oberste Experten darin sind wie man Menschen bis auf das Knochenmark quälen kann um ihnen den letzten Krümel an Individualität zu rauben. Stell Dir vor ... unser Training bestand aus gezieltem Schlafentzug, psychischer Folter und jeden Tag mußten wir auf die Waage steigen. Wer über das Anfangsgewicht hinaus zunahm wurde sofrot gefeuert, wobei der Fraß den man uns servierte ausschließlich aus Kohlenhydraten und literweisem Fett bestand. Ansonsten warend wir zu Viert in ein Mini-Zimmer gepfertt und Klo und Dusche waren durch eine sehr durchsichtige Glasscheibe vom Schlafbereich getrennt. Zur "Entspannung" hatten wir einen Raum und wann immer Pause oder Feierabend war raste einer der Ausbilder mit Filmkamera herum um die Jenigen aufzunehme die alleine herum saßen - die "Freaks". Ja, und wenn Jemand seine Prüfung nicht bestand verschwand er einfach. Man kam zurück in den Klasseraum um hier und da leere Stühel vorzufinden. Vermutlich der Prototyp von Guantanamo Bay?


    Jedenfalls ... um nicht den Rahmen komplett zu sprengen .... Ich werden den gewissen 11. September nie vergesse denn an jenem Tag rief mich mein Mann vom Flugzeug aus an mich bittend mitten am Tag den TV anzuschalten. Wunderte mich zuerst das er mich via Satellit angerufen hatte um mir die Bilder eines neuen Hollywood Blockbusters zu zeigen - bis das 2. Flugzeug ins World Trade Centre krachte und ich verstand daß das bittere Realität war. Dann meine Panik da mein Mann zu dem Zeitpunt auf dem Weg von Seoul nach New York war. Noch größere Panik da es endlose Stunden dauerte bis er mich anrief um mir zu sagen das er auf halber Strecke zurück gerufen wurde und Alles gut war. Lieber Wolfgang, das blöde an Allem war das sein Flugzeug der US Army von den Farben her sehr ähnelte und er immer wieder an der Grenze von Afganistan zwischenlanden mußte um nach Hause zu kommen. Du kannst es mir glauben das die Monate die auf den 11. September folgten sehr sehr unruhig waren. Besonder traurig daran war as sein Co-Pilot mit einer Stewardess verlobt war die in dem Anschlg umgekommen war. Sie war die Jenige die fast bis zum Schluß noch SMS schicken konnte.


    Lieber Wolfgang, wenn ich Dir all Das heute Nacht schreibe - obwohl es eher wenig mit dem Ausgangspunkt zu tuen hat - ist weil ich mir sicher bin das Du es nun verstehen würdest warum mein Mann und ich eine sehr besondere und intesive Beziehung hatten auch wenn sie leider nicht immer auf der rosaroten Wolke stattfand. Ich habe mich inwzischen ziemlich damit abgefunden das er mich nie wirklich mit Herz und Haaren geliebt hatte, aber vermutlich wußter er meine unerschütterliche Zuverlässigkeit zu schätzen. Du magst lachen, aber zu der Zeit fragte er mich ob ich bereit wäre mit ihm in der Wüste unter zu tauchen. Ich antwortete ihm daß das ok wäre wenn ich meine Leinewand und ein paar Farben mit-
    bringen dürfte. Möglicherweise mit ein Grund warum er mir die letzten Jahre und Monate seines Lebens in meine Hände legte - er der es stehts so sehr gewohnt war zu befehlen, zu bestimmen und über Andere zu entscheiden.


    Ohhh jeh, habe gerade gesehen wie sehr ich über alle Stränge geschlagen habe und werde nun Schluß machen. Und ja, auch ich freue mich riesig darauf Dir in Wien in Natura gegenüber zu stehen. Lieber Wofgang, was soll weiteres sein als ein dicker fetter Drücker wo wir doch schon so viel mehr "Intimitäten" ausgetauscht haben als auf einer Partnerbörse? Und ja, recht trinkfest bin ich auch - glaube ich zu mindest.


    Dir einen dicken Drücker,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Du hättest "unsere" Situation nicht besser beschreiben können. Du magst lachen aber ich tue mich noch sehr schwer damit mich als "Rentnerin" zu betrachten da ich solch eine Lebenssituation bisher mit einem ganz anderem Alter verbunden habe. Und dennoch bin ich es da ich ja von seiner Witwenrente lebe. Vermutlich hat das eine Menge damit zu tuen das die Menschen in meinem Alter noch alle berufstätig sind - es sei denn sie sind krankheitsbedingt in Rente. Blicke ich auf die Bevölkerung meines Kiezes verbinde ich mit Rentner etwas was mit ondulierten grauen Haaren und beige in beige gekleidet meist am Rollator hängend herum schlurft - und dazu gehöhre ich gewiß nicht!


    Liebste Amitola, Alles ein Grund mehr warum ich mein hier und heute doppelt und dreifach extrem wertschätze. Ja, ich mag eine sehr gute Rente bekommen, aber ich habe auch sehr kostspielige finanzielle Verpflichtungen was meine heutige Existenz betrifft. Eine Situation wo ich am Ende jedes Monats riesig stolz auf mich bin das Alles so gut abgesichert wurde wie es sein sollte - und doppelte und dreifache Freude wenn ich mir das Eine oder Andere gönnen kann weil ich gut aufgepaßt habe. Letztlich allergrößtes Geschenk ist das ich nicht schuften gehen muß blos damit das Dach über dem Kopf erhalten bleibt. Etwas wo für ich sehr gerne auf so manches verzichte oder mich mit der deutlich preiswerteren Version begnüge. Nach dem Motto ... ein Dach über den Kopf läßt sich immer irgendwie finden, aber eine gewisse Lebensqualtiät nie.


    Du wirst lachen, aber lieber gehe ich für 2 Wochen nicht vor die Tür wenn es mir ermöglicht aufstehen zu können wenn ich wirklcih ausgeschlafen habe, im Garten zu wuseln wenn mir danach ist oder nach Lust und Laune - ohne auf die Uhr zu gucken - den Pinsel zu schwingen. Liebste Amitola, ich denke Du hast es sehr gut verstanden warum ich absolut nicht bereit bin jeh mein Haus aufzugeben wo besonders meine Dachgeschoß zu meinem sehr eigenen und sehr persönlichem Nirvana geworden ist wo ich immer wieder Gott , die Welt und all meine Probleme gut vergessen kann. Wo Keiner meckert das die Musik mitten in der Nacht zu laut ist, wo es Jemanden stöhrt das ich mir ein paar Zigarettchen reingepfiffen habe oder der Hammer um 03:00 ein paar Ösen in ein Projekt reinhaut.


    Wie herrlich das gerade im Radio "Let it be" spielt denn es paßt so super perfekt zu der wohligen gemütlichen und friedlichen Atmosphere meines Dachgeschosses wärend ich Dir schreibe.


    Dir eine wunderbare Nacht,


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    oh wie sehr muß ich Dir recht geben. Schau Dir doch die größten Genies unserer menschlichen Geschichte an. Die Meisten davon waren entweder schwer krank, oder haben sich fast to Tode gesoffen, sich mit Rauschmitteln zugedröhnt wenn die Syfilis sie nicht hingerafft hat.


    Kann Dir auch sehr recht geben daß das seelische Leid nur selten da zuschlägt wo es wirklich klemmt. Eigene Erfahrung, denn als mein Mann sich von einem Tag auf den Nächsten von mir trennte hätte ich Herzleiden haben sollen, aber dafür schwitze ich Nachts wie ein Vieh, verlohr den Großteil meiner Haare und konnte mir beim immer dünner werden zuschauen.


    Nun ja, und was die Welt der super fitten Sportler betrifft ... bitte finde mir einen Champion der jeh einen halb wegs intelligenten Satz hervor gebracht hat. Die Meisten können doch nur grunzen oder etwas hervor bringen wo es selbst in der eigenen Landessprache Untertitel benötigt!


    Dennoch wird wohl etwas Wahres daran sein das ein einigermaßen körperlich fitter Mensch schwere Krankheiten oder große OPs besser weg steckt als Einer der übergewichtig ist, sich ungesund ernährt und hauptsächlich auf der Couch vor dem TV verblöded. Dennoch ist wohl Keiner von uns sicher vor Altersdemenz, Knochenschwund und all Dem was das Altern mit sich bringt. Egal ob er einen Dr. Dr. Prof. Titel hat oder "nur" sein ganzes Leben lang stempeln ging. Will nicht unken, aber vermutlich würde der "Stempler" ein deutlich entspannteres und "burn-out" freieres Leben haben als der Dr. Dr. Prof. Kurioserweise denken viele Menschen das jeh höher das Einkommen um so sorgloser das Leben ist. Der Vater einer ehemligen Kollegin war Hirn-Chirurg und begang Selbstmord. Wärend meiner Ehe höhrte ich irgend wann auf zu zählen zu wie vielen Bestat-
    tungen ich ging wo die Todesursache Suizid war. Etwas was nie zum Medien-Thema wurde weil diese Leute ihr Leben still und auf sehr private Weise beendeten anstatt viele unschuldige Menschen auf ihre letze Reise mit zu nehmen. Ja, mit Einen davon war ich der letzte Mensch mit dem er ein langes telefonisches Gespräch führte. So viel zum Thema " Sana mens in sana corpore".


    Lieber Wolfgang, es tut mir leid das ich nun ein wenig ausschweife aber es ist etwas was mich sehr beschäftig hat und irgendwie zur Theorie paßt das ein gesundes Hirn in einem gesunden Körper lebt. Ich denke da an den Absturz der Geman Wing. Immer wieder sah ich nur die ganz große scheinheilige Verlogenheit der Airlines darin, denn duch eigenen Beruf und durch meinen Mann lernte ich diese Welt sehr gut kennen. Was vielen nicht bewußt ist, ist das wenn man für solch eine Gesellschaft arbeitete - egal in welcher Form - verkauft man sein Leben an sie. Klar promovieren Airlines ohne Ende das wer Probleme hat liebevoll, fürsorglich und hilfreich aufgefangen wird, aber leider sieht die knallharte Realität sehr anders aus. Ein jeder der den Mut haben würde zu erwähnen das er ein Alkohol, oder Beziehungsproblem hat fliegt sofort raus. Genauso wie ein Jeder der erwähnt das er/sie unter Depressionen oder sonstigen psychischen Problemen leidet. Folgedessen werden Unmengen von Leid runter geschluckt oder verheimlicht um den sicheren Schritt in die Arbeitslosigkeit zu verhindern. Und da hast Du wieder dieses Bild das ein fitter Mensch ein fittes Gehirn haben muß. Ehrlich gesagt habe ich in keiner anderen Berufsklasse wie die meines Mannes so viele heimliche Alkoholi-
    ker, Psychopaten und schlichtweg Perverse kennen gelernt! Menschen die sich super gut hinter ihrer Uniform - genauso wie hinter dem weißen Kittel eines Arztes - verstecken konnten.


    In diesem Sinne freue ich mich schon riesig das vielleicht noch nicht entdeckte Genie was in Dir schlummern mag in Wien live zu entdecken,


    Hanna