Beiträge von Hanna63

    Liebe Angie - und auch lieber Wolfgang,


    auch ich möchte Euch etwas Ermutigung schicken, hoffend das es vielleicht ein klitzekleines Bisschen hilft wieder etwas Sonnenschein zu sehen.


    Meine Gedanken zu Euren Worten sind das der Mensch letztlich nicht dafür gebaut ist für immer und ewig im Dunklen der Trauer zu leben. Noch weniger dazu seinem Leben keinen Sinn zu geben - und wenn der Sinn auch nur das nachte Dasein ist. Und wenn man diesen einstigen Sinn des Lebens verlohren hat wird man nicht drum herum kommen sich einen Neuen zu suchen.


    Lieber Wolfgang, ich fühle Deine Trauer sehr mit aber ich erinnere mich auch an einen Posting von Dir der noch gar nicht lange her ist wo Du be-
    schrieben hast was Du Alles noch mit Deinem Leben anstellen willst. Ich sage Dir dazu, was hindert Dich damit loszulegen wenn man bedenkt daß das Leben eine Endlichkeit hat und man nie wissen kann wann die letzte Stunde geschlagen hat? Es muß ja nicht gleich der Bungee Jump vom Main Tower sein, aber vielleicht gehen auch kleinere Schritte?


    Liebe Angie, das ist gut das Du endlich mit der Renovierung Deines Schlafzimmers loslegen willst. Frage Dich nicht wieso, warum, weshalb sondern mache es einfach denn auf seine Art und Weise ist es ein kleiner Schritt voran in ein neues Leben.


    Ihr Lieben, wenn ich nun das Thema ... wieso, warum, weshalb ... angeschnitten habe tue ich es weil ich mich diese Fragen nach dem Tod meines Mannes auch viel zu oft gefragt habe. Blos um irgendwann zu entdecken das es genau sie waren die mich oft genug davon abgehalten haben meinen neuen Weg einzuschlagen. Warum dies oder das jetzt kaufen, wozu das Haus renovieren, was für einen Sinn würde dies, das oder das Andere machen? Dann immer wieder schnell der gleiche Trübsinn mit der Antwort er ist ja nicht mehr da und für wen sollte ich all diese Dinge sonst machen. Ja, und ehe ich mich versehen habe war aller Elan weg und nur noch eine große Traurigkeit da die auf mich wie eine Lähmung wirkte. So habe ich dann das Rad umgedreht und mir einfach immer wieder gesagt das ich all Das was ich nun tuen werde einzig und alleine für mich machen werde. Weil ich gerne ein schönes gemütliches Zuhause ganz nach meinem Geschmack hätte. Weil ich an etwas Freude haben könnte. Weil ich etwas Neues entdecken könnte ....


    Nicht immer war anschließend das erhoffte Glücksgefühl da, aber immerhin habe ich nicht wieder einmal in der Ecke gehockt und sinnlos einen Tag verheult. Ja, und wenn ich mein heutiges Leben fast neun Monate nach seinem Tod betrachte merke ich erst wie sehr sich mein Alltag stark verändert hat. Das ich heutzutage viele Dinge aus Selbstverständlichkeit tue und mich nicht mehr zwingen muß. Und das ich in kleinen Schritten angefangen habe wieder Freude an meinem Leben zu empfinden. Das bedeutet noch lange nicht das meine Trauer eingemottet wurde, aber ich habe sie sehr bewußt in den Hintergrund verbannt anstatt sie in meinem Leben zur "Hauptperson" zu machen. Denn letztlich wäre es diese "Hauptperson" die es mir nicht erlauben würde mit offenem Herzen und voller Neugierde meinen eigenen neuen Weg zu gehen.


    Ich wünsche Euch beiden viel viel Kraft und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Christine,


    auch wenn es warscheinlich jetzt nicht in diesen Thread paßt - ich aber keine Alternative gefunden habe - wollte ich Dir nur sagen das Du nicht alleine bist mit Deiner Einstellung zum menschlichen Leben. Bzw. was den Zufall betrifft der letztlich unseren Werdegang durch unser gesamtes Leben steuert.


    Vermutlich ist meine sehr ähnliche Einstellung der Grund warum ich Nichts mit Religion und Esotherik anfangen kann, da ich sehr davon überzeugt bin das der Gang unseres Lebens aus nur zwei großen Faktoren besteht. Der Eine wie schon gesagt eine kontinuirliche Serie von Zufällen. Der Andere bestehend aus den guten und schlechten Entscheidungen die wir im Verlauf unseres Lebens treffen - 'mal den Verstand ankurbelnd oder ein anderes Mal unserem Bauchgefühl folgend.


    Wohl dem der an höhre Kräfte glaubt und auch wohl dem der fest davon überzeugt ist das unsere lieben Gegangenen von ihrer Ebene aus unser eigenes hier und heute beeinflussen könnten, denn ich will bestimmt nicht mit meinen Worten sagen das meine Überzeugung die einzige Wahre ist.


    Dir alles Liebe und einen schönen restlichen Sonntag,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    wie sollte es auch anders sein wo mich doch ziemlich Alles fasziniert was mit Farben zu tun hat - egal ob künstlich oder von der Natur geschenkt.


    Dir ein schönes entspanntes Wochenende und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Christine,


    da gibt es nur einen sicheren Weg was Dein Weinfaß betrifft. Im Voraus tüchtig bunkern wärend Keiner guckt und ehe Du uns ran läßt! Schließlich hätten wir ja Allesamt groooooooßen Durst nach langer Anreise zu Dir und zu Deinem Faß.


    Dir ein schönes Wochenende und ein liebes Prösterchen aus Berlin,


    Hanna

    Liebe Rabelein,


    es gibt wirklich tausend und eine Dinge im Leben die man recht schnell annehmen und verzeihen kann, und Andere die brauchen ihre Zeit. Desdo größer der Einschnitt in die Seele um so länger der Heilungsprozess und da hilft auch keine Ungeduld mit sich selber.


    Genau wie recht viele andere Lieben habe auch ich Momente wo ich mit der Faust gegen die Wand schlagen könnte, und Andere wo ich sagen kann das ich über mein hier und heute nicht wirklich klagen kann. Als mein Mann verstarb steckte ich so voller Wut, Enttäuschung und Hadern mit dem Leben das ich drohte zu platzen, aber Dank der liebevollen Unterstützung dieses Forums bin ich nun gute acht Monate später an einem Punkt angekommen wo sich die "Brennpunkte" deutlich reduziert haben. Vermutlich hat sich mit dem Vergehen der Zeit bei mir die Erkennung breit gemacht das es eben Dinge gibt die sich leider nicht mehr ändern lassen und Nichts weiter bleibt als sie so zu akzeptieren wie sie sind. Und mit akzeptieren meine ich keine Abstumpfung sondern ein Lernen mit ihnen gut weiterleben zu können.


    Nicht zu vergessen daß das Forum mir auch sehr gut geholfen hat Vieles nicht mehr so schwarz auf schwarz zu betrachten und so manche Ant-
    worten auf meine Fragen bei mir selber zu finden. So bin ich sehr optimistisch das es auch Dir gut helfen wird den Weg aus Deinem "Sumpf" heraus zu finden, denn immerhin hast Du schon nach kurzer Zeit angefangen kleine Schritte - die für Dich riesengroß waren - vorwärts in ein neues Leben zu machen. Ein Jeder von uns hat dieses Forum sehr bereichert mit seinen Erlebnissen, Gedanken und seiner einzigartigen Weise den Weg in ein neues Leben zu finden, und Das macht auch Dich zu einer Bereicherung wo doch auch Du hart für ein besseres, glücklicheres Dasein kämpfst.


    Sei liebevollst gedrückt und mit einem dicken Kraftpaket versehen,


    Hanna

    Liebe Rabelein - die liebe Nachteule!


    mach Dir keinen Kopf daraus das Du den Tag verschlafen hast, denn wenn die Nacht umtriebig war braucht Dein Körper und Deine Seele diese "Erholung".


    Und bedenke ... hier im Forum bist Du nicht die Einzige die Nachts umtriebig ist. Manche von uns schreiben sich ihren Kummer von der Seele zu dieser Zeit, Andere gehen damit anders um - aber ich vermute das es unter uns deutlich mehr Nachteulen gibt als sie es jeh zugeben würden. Wenn ich noch um diese Zeit wach bin - wenn auch nur mit einem Auge inzwischen - ist Dem nur so weil ich meinen nächsten alleinigen Urlaub für das das irgendwann nahende Weihnachten und Silvester gebucht habe. Ehrlich gesagt ist mir noch etwas übel von der Endsumme die rausgekommen ist dafür das ich eben als Einzelstück reisen werde. Aber egal. Habe nun das restliche Jahr um auf das Eine oder Andere zu verzichten um nicht mutterseelens alleine unter dem nächsten Weihnachtsbaum zu hocken oder mit mir alleine das Silvesterfeuerwerk zu beheulen.


    Liebste Rabelein, etwas was mir wichtig ist Dir dennoch zu vermitteln ... ja, nach sehr vielen Rückschlägen fällt es irre schwer sich selber wieder wertschätzen zu können. Du tust es weil Du Dich für den Tod Deiner heißgeliebten Tochter schuldig fühlt. Ich tue es weil ich leider einen Mann hatte dem ich nie wirklich genug war. Von Frau zu Frau sprechend, was denkst Du was es mit meinem Selbstwertgefühl gemacht hat als er mich für eine Andere verließ die meine Mutter hätte sein können? Mir dann die ewige Liebe schwor um sich von mir pflegen zu lassen als sie ihn mit seiner tödlich verlaufenden Krankheit vor die Tür setzte? Liebe Rabelein, hier schreibt Dir eine Frau die zwar kein knackiges junges Ding mehr ist aber noch lange nicht zum alten Eisen gehöhrt. Eine die für die letzten Jahre stehts nur in 3 verschiedenen Jogging Hosen und ein paar ausgeleierten T-Shirts lebte und schon gar nicht mehr wußte wie ein Frisör Salon von innen aussieht.


    Und ja, in Anbetracht Deiner Postings habe auch auch Tage wo bei mir Kraut und Rüben wachsen und es mir danach irre schwer fällt den Aller-
    wertesten hoch zu kriegen um Ordnung zu schaffen. Nach dem Motto ... es klopft ja sowieso Keiner an meine Tür. Liebe Rabelein, es ist in unserer trauernden Situation so irre einfach Alles so laufen zu lassen wie es eben laufen will aber ..... wir schulden es uns selber gut zu leben, denn wenn wir es nicht für uns tuen, tut es Keiner für uns. Auch ich kämpfe so manches Mal mit Schuldgefühlen, aber letztlich ist es doch Tat-
    sache das man nun Nichts mehr rückgängig machen kann. Es mag hart klingen, aber das Einzige was uns geblieben ist, ist aus UNSEREM Hier und Heute das Beste zu machen. Genauso hart mag der Gedanke klingen das unsere Lieben Nichts davon haben werden wenn wir uns hängen lassen und keine Freude am Leben mehr haben. Der Grund warum ich heute Nacht diese Reise gebucht habe weil ich eben keine Lust darauf habe für immer und ewig in Trübsinn wegen etwas zu leben was sich leider nicht mehr ändern läßt.


    Genaus wenig habe ich Lust darauf in meinem Haus - was ich anbei gesagt heiß und innig liebe - alt, grau und verbittert zu werden. Wer hätte schon etwas davon? Genau wie in Deiner Situation würde es auch Deiner Tochter nicht besser gehen wenn Du Dich vergammeln läßt aus Schuld-
    gefühlen die sich eben nicht mehr beim besten Willen wieder gut machen lassen. Auch die Wut die Du manchmal spühren magst ... was würde sie ändern? Sagt die Jenige die sie immer noch so manches Mal empfinded wann immer sie erneut entdeckt was für ein verlogener und heimlich-
    tuender Mensch ihr Mann letztlich war.


    Liebe kleine Nachteule, in diesem Sinne hoffe ich nun das wir Beide es schaffen werden einen guten und erhohlsamen Schlaf zu erhaschen.
    Dir ein dickes Kraftpaket,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    ja, sehr sehr bewegenden Bilder, die Einen wirklich so denken lassen wie Du es dabei getan hast. Vor nun einigen Jahren erlebte ich eine Aurora Borealis im Flugzeug unterwegs von Alaska nach Uzbekistan. Ein Spektakel was ich wohl nie vergessen werde da ich das Glück eines vollen Panoramaausblickes , hoch über den Wolken hatte auch wenn die Aurora Borealis die ich gesehen habe keine bunten Farben hatte - sondern bläulich weiß war.


    Sie manifestierte sich wie große Bögen aus Licht die ständig in Bewegung waren, und oft hatte man das Gefühl sie würden um uns herum tanzen. Andere Male das wir duch sie hindurch fliegen würden. Dazu die große Stille um mich herum da keine Passagiere an Bord waren außer mir. Wenn ich mich nun zurück erinnere kann ich Dir nur recht geben das auch sie sehr an tanzende Geister denken ließen. Was dem Ganzen eine Atmosphere verleitete die zwischen einer gewissen Unbehaglichkeit und begeistertem Staunen pendelte.


    Dir und Deinem Schlawunsch alles Liebe,


    Hanna

    Allerliebster Schlawunsch,


    Bitte, bitte, bitte mach keinen Unfug denn das würde Frauchen nur sehr unglücklich machen. Siehe zu das Du wieder auf die Beine kommst denn krank sein ist echt nicht toll - weder für Dich noch für die Jenigen die ihr Herz an Dich verlohren haben.


    Ich schicke Dir ein ganz besonders liebevolles großes Kraftpaket um Dir zu helfen wieder auf die Beine zu kommen, aber Du mußt Deinen Teil auch tuen. Gönne Dir einen guten, erquickenden Schlaf und entscheide Dich für das LEBEN; mit Frauchen durch die Gegen pirschen, gut zu futtern und uns Allen - die Dich leider nicht in Persona kennen und Denen die schon 'mal Deine nasse kalte Nase gespührt haben - viel viel Freude zu bereiten.


    Einfach nur mit Deinem lebendigem, liebevollem Dasein.


    Dir eine sehr schnelle und gute Genesung und auf das Onkel Doktor morgen sagen kann das Du es einfach nur mit dem Herumrennen ein wenig übertrieben hattest.


    Hanna

    Liebster Wolfgang,


    na, da sind wir ja uns wieder einmal auf sehr vielen Gebieten einig - und nein, ich habe keine Sekunde lang gedacht das Du mich wegen meiner Worte ausgelacht hast. Es hat mich einfach nur gefreut das ich Dich ein wenig zum lachen bringen konnte. Kostet Nichts und soll angeblich hin und wieder sehr gut tuen!


    Und was das Hier und Heute betrifft denke ich das wir das sehr auf der selben Wellenlinie schweben. Klar, die Trauer über unsere lieben Gegangenen wird immer da sein egal welche Wege wir einschlagen werden, aber auch ich arbeite hart an einer Zukunft wo das Motto steht ... Alles darf, Nichts muß.


    Genau wie Du habe auch ich eine Menge nachzuhohlen was ich für viel zu viele Jahre stehts auf morgen verschoben habe. Möchte auch wieder viel Spaß an meinem Leben haben, Reisen, Neues entdecken und mir so manche Träume endlich einmal erfüllen. Spontan leben und nicht ständig Alles durchplanend, etwas Leichtigkeit des Seins genießen anstatt ständig nur für Alles verantwortlich zu sein. Und natürlich möchte ich auch viele liebe Menschen kennenlernen weil ich so sehr lange darauf verzichten mußte im Namen einer "glücklichen" Ehe, und genau wie Du auch 'mal hin und wieder etwas verrückt sein dürfen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Act like my shoesize and not my age - wenn Du Das verstehst.


    Klar bedeutet Das jetzt nicht das ich gleich nach Las Vegas auswandern will um dort die Sonne zu putzen - wie Udo Lindenberg einst in einem seiner Lieder sagte, aber möchte auch 'mal an Anderes denken können als immer nur die lieben unumgänglichen Verpflichtungen des Alltages.
    Anbei gesagt habe ich es schon riesig genossen einfach so und ganz spontan den Flug und das Hotel für unser baldiges Treffen in Wien zu buchen. Habe dabei zum ersten mal entdeckt das Alleineleben auch Vorteile haben kann da ich niemanden erst fragen mußte ob das ok wäre.
    Du magst lachen, aber für mich ist es noch sehr gewöhnungsbedürftig so unendlich viel Freiheit zu haben da ich diese für so sehr viele Jahre nicht mehr kannte. Ja, in gewisser Weise fühle ich mich ständig wie ein Kind in einem riesigem Sußigkeitenladen und einem Budget ohne Ende. Egal ob ich shoppen gehe und es mir dabei immer wieder bewußt wird das ich nun ganz alleine und frei entscheiden kann was geht, wofür gespart werden muß und was Wunschdenken bleiben muß. Habe vor nächsten Winter wieder zu verreisen und wieder stehe ich vor einem großen Süßig-
    keitenladen. Ja, und ehrlich gesagt passiert es mir oft genug das mich die Qual der FREIEN Wahl auf ziemlich allen Gebieten so manches Mal quasi halb erschlägt.


    Vermutlich weil ich es für so viele Jahre nicht anders kannte als Das ziemlich Alles mit Mann erst besprochen und von ihm genehmigt werden mußte. Allerdings muß ich auch gestehen das ich an meinem neuen Leben so langsam aber sicher immer mehr Spaß habe auch wenn es wohl noch dauern wird bis ich mich wirklich wieder rundum frei, eigenständig und vogelfrei fühlen werde.


    Liebster Wolfgang, Trauer ja und für immer ein Teil unseres Lebens aber ... ich denke wir schulden es uns bestmöglichsts unser Hier und Heute erfüllt und glücklich auszuleben. Denn man weiß ja nicht wirklich ob was und was noch nach dem Tod kommen könnte! Stell Dir vor Du würdest sagen das Du die Spritztour auf dem Motorad auch noch da Drüben machen könnest und dann gibt es dort so etwas nicht. Oder Du wolltest schon immer 'mal einen fetzigen Haarschnitt haben und dann gibt es dort nur die Glattrasur oder einen Üni -Schnitt für Alle. Nicht zu vergessen die Wiskey Tour durch Irland oder Schottland und auf der anderen Seite gibt es nur heiliges Wasser was nach Nix schmeckt. Also mein Lieber, ran and den Speck denn man weiß ja nie wie viel Zeit im Hier und Heute Einem gegönnt sein wird.


    Auch Dir einen fetten Drücker,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    bin zu tiefst gerührt von Deinen Worten die so sehr viel über Dich und was Du für ein toller, gefühlvoller und feinfühliger Mensch bist - in unserer leider so sehr schnell lebigen Zeit.


    Ich bin riesig glücklich für Dich das Dir die Zeit, Ruhe und absolute Privatsphere gegönnt war auf so sehr emotionale Weise von Deiner Tatjana Abschied nehemn zu können. Etwas was leider recht Vielen von uns wohl eher nicht gegönnt wurde, denn als mein Mann starb ging Alles so schnell das ich es nur im völlig versteinertem Zustand mitbekam. Etwas was ich warscheinlich bis and Ende meines Lebens sehr bedauern werde.


    Und wie großartig muß Eure Liebe gewesen sein und immer sein wird egal welchen Weg Du nun einschlagen wirst. Liebste Katarina, ich bewundere Dich und Euch als Menschen sehr, besonders nachdem ich so einiges über Euch und Euer gemeinsames Leben erfahren habe.


    Sei liebevollst in Gedanken gedrückt,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    auch ich möchte noch einmal schriftlich ganz doll an Dich denken und meinen Gedankensweg an Dich verstärken indem ich Dir erneut sage das Ruhe bewahren und sich von Nichts und Niemandem unter Druck setzen zu lassen - auch nicht von Dir selber - die halbe Miete ist.


    Du weißt ja duch meine Postings wie sehr mich die Schulden, die vielen Unklarheiten und der Nachlaß meines Mannes mich heftig durch den Fleischwolf gezogen haben und wie oft ich dachte ich könnte keinen weiteren Schritt mehr schaffen. Auch wirst Du Dich vielleicht daran erinnern wie schwer es mir zu schaffen machte das ich gar keine Zeit und auch nicht den Kopf frei hatte um zu trauern, weil ich kurz davor stand absolut Alles zu verliehren. Jeder Tag war ein irrer Kampf gegen Leute die mir völlig fremd waren aber die gnadenlos bereit waren mich in den Ruin zu jagen.


    Liebste Sandra, ich bin weder eine riesige Intelligenzkanone, noch eine Expertin wenn es darum geht mit Gläubigern und Behörden in Deutschland und im Ausland zu verhandeln aber stehts die Ruhe zu bewahren war immer wieder mein großes As in der Tasche. Nebst einer kleinen doofen Mantra mit der ich mir immer wieder klar machte das so lange die Handschellen nicht klickten noch lange Nichts verlohren war. Nur am Rande be-
    merkt könnte ich heute noch Herzrasen bekommen wenn mich an den Tag erinnere wo mich mein Anwalt noch am selben Tag zum Finanzamt schickte weil er hinter den heimlichen Geschäften meines Mannes Steuerhinterziehung vermutete. Aber nicht erkennen konnte in welchem Ausmaß.


    Und dies könnte vielleicht auch für Dich Thema werden was Dein Haus betrifft. Als ich vor dem Nichts stand und eine sehr hohen Kredit für das Haus machte ich einen Termin bei meiner Bank um heraus zu finden was es für Möglichkeiten geben könnte eine Zwangsversteigerung abzuwen-
    den - mit der ich damals stark rechnete. Und siehe da. Die Bank bot mir an den Kredit um einige Jahre zu verlängern damit meine Rückzahlungs-
    raten sich in eine Höhe reduzierten die ich warscheinlich auch für eine Mietwohnung hätte zahlen müssen. Natürlich wäre ich auf dieser Basis alt und grau geworden ehe ich schuldenfrei gewesen wäre, aber immerhin hätte ich weiterhin in meinem Haus bleiben können.


    Ja, und ein guter Steuerberater ist wirlich Gold wert. Meiner ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber er beschehrt mir sorglose Nächte wo gerade mit dem Finanzamt überhaupt nicht zu Spaßen ist. Außerdem verhalf er mir dazu das ich meine Steuern nun nur noch in Deutschland zahle obwohl meine Rente aus England kommt - etwas was ich allene nie geschafft hätte weil ich einfach nicht das Know-How gehabt hätte mich durch die ganzen dazu gehöhrigen Formulare durchzukämpfen. Auch etwas was vielleicht für Dich interessant sein könnte wenn Du Dein Geld zwar in Spanien verdienst aber dennoch ein Standbein in Holland oder Deutschland hast.


    Und etwas was Du vielleicht auch noch einmal überdenken solltest was den Nachlaß betrifft. Ist etwas dabei was als "Schenkung" durchgehen könnte und was nicht testamentarisch festgelegt wurde? Das sage ich Dir nur weil Schenkungen in den meisten Fällen nicht von Erbschaftssteu-
    ern und/oder Erbverpflichtungen befallen sind.


    Meine liebste Sandrita, ich will Dich nicht weiter mit so vielen Gedanken und Informationen belagern. Wollte Dir nur ein paar "Flöhe" ins Ohr setzten an die Du vielleicht noch nicht gedacht hast.


    Sei wie immer allerliebst gedrückt und paß gut auf Deine Ernährung, Dein Trinken und Deine nötigen Ruhepausen auf. Wie der Pfleger meines Mannes mir einst sagte - als ich nur noch auf dem Zahnfleisch ging - ein halb toter Pfleger ist für den Patienten eher ein Klotz am Bein als eine sinnvolle Hilfe. In Deinem Fall mene ich ... es würde Dir eher Alles noch schwerer machen wenn Du Dich selber völlig runterwirtschaftest weil Du meinst Alles perfekt zur gleichen Zeit liefern zu müssen.


    Dir ein extra großes Kraftpaket und alles Liebe dieser Welt dazu,


    Hanna

    Liebster Wolfgang,


    freut mich das ich Dich ein wenig zum Lachen bringen konnte auch wenn ich meine Zeilen nicht mit dieser Absicht geschrieben habe. Dazu solltest Du wissen das mein lieber Papa ein wenig an meiner Einstellung zum Tod Schuld hat - und das meine ich auf sehr liebevolle und sehr sehr dankbare Weise.


    Auch er war Einer der glaubte das nach dem Tod Nichts mehr kommen würde und betrachtete ihn - genau wie ich - als einen Grund mehr das Hier und Heute um so intensiver und genußvoller zu leben. Ja, eher betrachtete er den Tod als etwas extrem lästiges weil er ja meist dann auftritt wenn es zeitlich am allerwenigsten paßt. Ehrlich gesagt genau meine Einstellung zu diesem Thema es sei denn man ist so aussichtslos schwer erk-
    krankt das dem Leben einfach Nichts mehr abzugewinnen ist.


    Und zu guter Letzt beschäftigt mich dabei ja auch die Frage ob es mir wirklich gefallen würde bis in alle Ewigkeit irgendwie zu existieren wo es auf der anderen Seite wohl eher keinen Alterungsprozess gibt. Ehrlich gesagt würde mir Das auch ein wenig Angst machen bis in die Ewigkeit nie etwas zu meckern, oder zu bejammern zu haben. Auf einer Ebene zu existieren wo stehts Alles ausnahmelos perfekt und rundum happy ist. Könnte das nicht auch auf die Dauer langweilig werden?


    Lieber Wolfgang, klar ist unser Hier und Heute nie rundum rosig und extatisch glücklich perfekt, aber ist es nicht genau Das was unsere Lebendig-
    keit aus macht? Bzw. das es das Traurige, Schmerzvolle, Schwierige gibt damit wir dann das Glückliche, Freudige und Leichte um so mehr genießen können? In gewisser Weise denke ich da z. B. an die Superreichen die ziemlich Alles haben was das Herz begehrt und was nicht ge-
    fällt wird ihnen von Anderen abgenommen. Und dennoch sind sie genau die Leute die am Meisten Psychosen, Alkohol-und Drogen Probleme entwickeln und unter denen es kaum langfristig glückliche Beziehungen gibt. Eben weil sie sich jeden Wunsch leisten können und es irgendwann Nichts mehr gibt was sie wirklich von Herzen glücklich und zufrieden machen würde.


    So nun habe ich Dich aber 'mal wieder tüchtig vollgequatscht obwohl ich Dir nur ein paar meiner Gedanken über die andere Seite vermitteln wollte - und die Ewigkeit nach dem Tod.


    Sei lieb gedrückt,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Du warst nicht die Einzige die über die verschiedenen Postings in diesem Thread lachen, schmunzeln oder lächeln mußte. Was sind wir doch Allesamt für tolle Menschen Dank unserer großen Vielfältigkeit des Seins, Empfindens und Denkens!


    Auch wenn ich fest davon überzeugt bin das nach dem Tod Nichts mehr kommt - und man sich freuen kann wenn man noch den Rosenbusch düngen darf den ein liebevoller Mensch auf uns drauf gepflanzt hat - bedeutet das noch lange nicht das auch ich mir manchmal versuche vorzustellen die die andere Seite aussehen könnte. Schließlich habe ich ja nie gesagt das meine Theorie die einzig Wahre und gut Bewiesene ist. So denke ich manchmal an die Worte meines Vaters und meines Mannes die sie kurz vor ihrem Tod sagten. Mein Vater fing wenige Tage vor seinem Hinübergehen an auf sehr überzeugte Weise auch von einer wunderschönen Wiese zu erzählen. Eine wo die Sonne schien und die voll mit lauter netten Menschen war die sich freuten ihn willkommen zu heißen. Ja, er ließ sich sogar seine alte Armbanduhr - die schon lange stehen geblieben war - bringen weil er fest davon überzeugt war das er eines Nachmittages um 17:00 dort erwartet wurde. Nun ja, er verstarb dann doch eines späten Vormittages. Mein Mann dagegen fing an mir wenige Tage vor seinem Tod zu erzählen das er ganz intensiv von seiner Mutter ge-
    träumt hatte, und das diese auf einer schönen Wiese am anderen Ufer eines breiten Baches stand. Ihm zuwindend und ihm zu rufend er solle doch recht bald zu ihr kommen.


    Liebste Amitola, da habe ich nun ein bisschen ein Problem damit denn vielleicht könnte ja tatsächlich etwas wahres daran gewesen sein. Würde dem so sein fände ich es wirklich toll dort erneut den lieben Menschen zu begegnen die ich schon verabschieden mußte. Aber was wäre mit Denen wo ich froh wäre ihnen nicht erneut begegnen zu müssen? Und dann wäre da noch so ein Gedanke der mich hin und wieder beschäftigt. Was wäre wenn mein Mann mich tatsächlich von seiner Eben aus ständig beobachten könnte? Gut und schön wenn ich etwas tue was ihn erfreuen mag aber gar nicht auszudenken wenn ihm etwas sehr sehr misfallen würde. Abrechnung beim Wiedersehen auf der anderen Seite?


    So komme ich dann doch wieder auf meinen alten Standpunkt zurück denkend das wenn nach dem Tod Nichts mehr kommt man endlich 'mal seine absolute Ruhe hat. Mag vielleicht nicht besonders spannend sein aber wenigstens kommt man in keine Schieflagen mit denen man dann vielleicht bis ans Ende der Ewigkeit zu "leben" hat.


    Dir eine wohlige gute Nacht und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    das Alles klingt ganz und gar nicht gut, und guten Rat - außer bestmöglichsts auf Dich zu achten - kann man Dir da wohl leider auch nicht geben.
    Das nun Deine neue Lebenssituation heftig auf Dir lastet ist echt kein Wunder, denn mich hat schon alleine der ganze verrückte Rummel um seinen britischen Nachlaß fast platt gemacht. Auch wenn diese Dinge vielleicht nicht körperlich zehren, fressen sie doch gerwaltig an der Psyche. Oft mehr als man sich dessen bewußt ist.


    Das Irre an der ganzen Sache ist das man ja letztlich nur Alles richitg machen möchte aber dennoch "nur" Laie ist wenn es um juristische Angele-
    genheiten ist. Und leider gibt es mehr als genug "Experten" die darin eine gute Gelegenheit sehen ihr fettes Geld zu verdienen. Das Einzige was ich Dir mit Bezug auf Deine Nachlaßabwicklung raten kann - geschöpft aus schon eigens gemachter Erfahrung - ist das Du Dich nie niemals unter Druck setzen lassen sollst. Habe es mehrmals durchgemacht das Gläubiger und Behörden das als Taktik anwenden um schnellstmöglichst ihre Ziele zu erreichen - die meist nicht den Deinigen entsprechen würden. Ich will gewiß nicht unken, aber wenn ich auf die Monate zurück blicke wo ich oft genug mit schlackernden Knien zu meinem Postkasten gelaufen bin oder mit Herzklopfen in meine Mailbox schaute, verdanke ich meine heutige recht stabil gewordene Situation vermutlich einzig und alleine der Tatsache das ich mich nicht habe unter Druck setzten lassen.


    Eine Taktik die recht gut funktioniert hat war das ich oft erst einmal mit Gegenfragen auf Post geantwortet habe wo ich sofort etwas unterschreiben oder bewilligen sollte. Klar, das hat das Problem was dahinter steckte nicht aus der Welt geschafft, aber immerhin "kaufte" es mir etwas Zeit um den nächsten Schritt gut zu überlegen, und um ein wenig zu recherchieren was meine Optionen sein könnten. Nicht zu vergessen das Konstruiren eines Plan B. Du kannst es mir glauben das ich es oftmals mit echt hartem Tobak zu tun hatte, wo man mir schon mit Anwälten und Stafverfahren vor Gericht gedroht hatte.


    Liebste Sandra, ich weiß daß das eine riesige Nervenprobe ist wenn man als Laie nur noch einen Supergau nach dem Anderen vor sich sieht, but remember that Rome was not built in one day on their side either. Ja, und wem sagst Du es wie irre zermürbend das Alles ist, denn Du kannst sicher sein das meine letzten acht Monate gewiß kein Zuckerschlecken waren, und mich so manches Mal an der Decke zu kleben hatten vor lauter Frust und Aussichtslosigkeit.


    Es mag z. Z. Dir z. Z. Alles sehr über den Kopf gewachsen zu sein, und Dein Körper mag Dir sagen das er nicht mehr kann/will aber ich bin mir sehr sicher das Du Deinen Weg gut gehen wirst weil Aufgeben letztlich kein Thema für Dich sein wird. Besonders wo Du doch schon so irre viel geschaft hast wo die Meisten schon längst kapituliert hätten.


    Sei allerliebst gedrückt, paß riesig gut auf Dich auf und wie gesagt ... laß Dich von Nichts und Niemandem unter Druck setzen.


    Dir ein megagroßes Kraftpaket,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    auch ich habe mich recht viel mit dem Thema sterben und Tod befaßt. Das erste und zweite Mal als ich kurz vor dem Eigenen stand, und das dritte und intensivste Mal als es mir bewußt wurde daß das Leben meines Mannes in absehbarer Zeit und auf unaufhaltsame Weise zu Ende gehen würde.


    Immer wieder stand ich vor der Frage ob nach dem Tod noch was kommen würde, und selbst als ich wußte das an jenem frühen Morgen mein letztes Stündlein schlagen könnte fand ich keine andere Antwort als daß das Ende entgültig sein würde. Ja, am späten Nachmittag davor hatte man mir noch einen Pastor ans Bett geschickt damit der mir die letzte Segnung gab, und ehrlich gesagt konnte ich absolut gar Nichts mit all seinen gläubigen Worten anfangen. Dennoch stimmte mich diese Begegnung für lange Zeit sehr nachdenklich, was aber Nichts an meiner Meinung änderte. Eher kam ich zu dem Entschluß das viele Menschen einen Glauben brauchen - egal in welcher Form der sein mag - weil sie sich nicht damit abfinden können das nach dem Tod vielleicht tatsächlich Nichts mehr kommt. Das der geliebte Mensch der gegangen ist wirklich nur noch aus seinen sterblichen Überresten besteht wie letztlich Alles was einmal gelebt hat.


    Vielleicht ist dieses an Nichtsglauben auch nur eine Art Krücke um mit dem Tod besser klar zu kommen. Vielleicht so eine Art Resignation nach dem Motto ... wer sich keine Illusionen macht kann auch nicht enttäuscht werden. Vielleicht ein selbst auferlegtes Plfichtgefühl mein hier und heute doppelt so intensiv zu leben - mit dem Gedanken im Hinterkopf das meine letzte Stunde früher schlagen könnte als erhofft. Vielleicht ein Denken was mir persönlich die Angst vor dem Tod genommen hat weil ich gelernt habe gut damit zu leben das wenn er kommt es Das war. Hofffend das ich vielleicht doch durch gute Erinnerungen in anderer Menschen Gedanken noch etwas weiter leben darf.


    Ihr Lieben, Das ist nun meine eigene persönliche Meinung aber ganz bestimmt heißt das NICHT das sie die einzige wahre Tatsache ist.
    Letztlich steht es doch ein Jedem von uns frei wie er glaubt, denkt und fühlt um sein Leben gut leben zu können und Antworten auf die Dinge zu finden die sich nicht wissenschaftlich oder logisch erklähren lassen.


    Euch alles Liebe,


    Hanna

    Lieber Wolfgang,


    eigendlich wollte ich mich nicht in Euren Austausch einmischen, aber nun liegt es mir doch auf dem Herzen ein paar Worte zu Deinen Postings zu sagen.


    Ich weiß nicht wie es bei Dir gelaufen ist, aber ich konnte mir ganz bestimmt nicht meine Eltern aussuchen. Ich wurde gebohren und sie waren einfach da. Punkt. Sie waren meine Eltern ganz egal ob sie mir sympatisch waren, mir ihre Art zu leben und zu denken gut oder ganz und gar nicht gefiel. Anbei gesagt, hatte ich es mir nicht persönlich ausgesucht gebohren zu werden und wo.


    Was den Verlauf des Lebens betrifft teile ich erneut nicht Deine Meinung das man Alles selber nach eigener Wahl entschieden hat, denn als ich die 6. Klasse beendete fragte mich Keiner ob mir eine Zukunft in Italien gefallen würde. Die Wohnung wurde einfach aufgelöst, die Koffer gepackt und ehe ich mich versah fing dort meine neue Schule an. Punkt. Fragst Du mich trifft der Mensch meistens seine Entscheidungen der gegen-
    wärtigen Lebenssituation entsprechend und leider nicht oft genug aus reiner Lust und Laune. Habe früher Jobs annehmen müssen die mir über-
    haupt keine Freude machten, aber letztlich sicherte sich ja meine Existenz nicht von alleine, und so manches Mal war eben die Arbeit die ich sehr gerne gemacht hätte nicht so schnell und einfach zu haben. Ja, und was Beziehungen betrifft, war es absolut nicht mein Wunsch und meine freie Entscheidung das mein Mann mich von einem Tag zum Nächsten für eine Andere verließ. Genauso wenig und ohne Zweifel beschloß er aus lauter Begeisterung an der Sache schwer krank zu werden und an seiner Krankheit zu sterben.


    Lieber Wolfgang, die Liste könnte endlos werden von Umständen die man sich wirklich nicht ausgesucht hat aber mit denen man dennoch klar zu kommen hatte. Etwas was ich in unser aller Leben nie ändern wird. Ja, und was die lieben Schuldgefühle betrifft, denke ich das sie uns Allen mehr als zu stehen so lange wir empfindend, gefühlvoll und hinterfragend sind. Vermutlich genau Das was uns von den Tieren unterscheided.


    Dir einen guten restlichen Tag und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    auch wenn wir uns nun nur noch wenig schreiben sollst Du wissen das kein Tag vergeht an dem ich nicht an Dich gedacht und Dir ein dickes Kraftpaket geschickt habe. Freue mich schon riesig darauf Dich recht bald persönlich kennen lernen zu dürfen.


    Sei liebevollst umarmt und paß gut auf Dich auf,


    Hanna

    Liebe Christine,


    bin auch von der Partie. Muß allerdings nicht die Schwitzerei in der Sauna haben und Kneiplandschaft ... hmmmm, weiß nicht. Aber das beim Weinfaß verweilen würde mir sehr sehr gut gefallen.


    Und ja, vermutlich geht es mir genauso wie sehr Vielen. Auch mir macht dieses ständig wechselnde Wetter tüchtig zu schaffen. Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Lustlosigkeit wärend meine alten Narben immer wieder auf Hochtouren ziepen, zerren und nerven.


    So denke ich das man verbunden mit einem Weinfaß die Zeit bis zum Frühling recht gut verdümpeln könnte. Weinchen ... Schläfchen ... Weinchen ... Schläfchen ....


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    ja, lache nur aber ich glaube ich wäre auch am Defibrillator angeschlossen dahin gekrochen. Ich kann nun 'mal Nichts für meine große Leidenschaft.


    Spaß beiseite. Das mit dem Arztbesuch ist so eine Sache. So lange ich mich zurück erinnern kann war ich dies bezüglich schon immer ein riesen Muffel und bin nur gegangen wenn mein Bauchgefühl mir sagte das es notwendig sei. Will nicht unken, aber bis heute bin ich sehr gut damit gefahren. Was zu meinem Widerwillen auch noch beträgt ist die Angst davor die nächsten Monate von einem Spezialisten zum nächsten gejagt zu werden für lauter Krankheiten die ich möglicherweise eines Tages entwickeln könnte.


    Das ist mir das letzte Mal so ergangen. Wolte einach nur eine Grippe Impfung und ehe ich mich versah hatte ich einen Stapel Überweisungs-
    scheine in der Hand wo ziemlich Alles dabei war - vom Orthopeden bis zum Hautarzt. Selbst was meine Schilddrüse betraf meine meine Ärztin erst die paar kleinen Krümelchen die auf dem Ultraschall zu sehen wären seine sehr grenzwertig - und plötzlich sollte es gut sein sie rausoperieren zu lassen.


    Liebste Katarina, meine Gesundheit war mir noch nie gleichgültig und wenn sich was nicht gut anfühlt würde ich es immer wieder überprüfen lassen. Allerdings glaube ich aber auch nicht ans Übertreiben, denn oft genug höhrt man ja von Fällen die halb tod behandelt wurden. Vor einigen Jahren wäre es mir beinahe genauso gegangen. Hatte heftige Bauchschmerzen und da fand man ein recht großes Gebilde im Unterleib was keiner der Ärzte identifizieren konnte. Dennoch redete man immer wieder davon mich "auszuräumen" wie ein netter Arzt sagte. Da es kurz vor Weihnachten war und ich mich etwas erhohlt hatte schickte man mich erst zu meinem Gynaekologen und sagte mir ich solle bis zu meiner Rpck-
    kehr im neuen Jahr nur Flüssiges und Püriertes zu mir nehmen da Teil meines Darmes von diesem Gebilde eingequetscht war. Ach ja, und ehe ich wieder ins Krankenhaus kam sollte ich nach den Feiertagen noch einmal zu meinem Frauenarzt. Nun der hatte Ultraschallaufnahmen gemacht und meinte mit sehr bedrücktem Gesicht ich solle mich an die Essenregeln halten und mich auf eine mögliche Notoperation gefaßt machen, sollte eben dieses Gebilde platzen. Ja, liebe Katarina. Ich hielt mich an die Regeln und merkte nach einer guten Woche zuhause das es anfing mir besser und besser zu gehen. Als mein Frauenarzt einen neuen Ultraschall machte - wie verabredet - fiel dem wortwörtlich die Kinnlade runter vor Staunen. Das Ganze hatte sich von alleine aufgelöst und war komplett verschwunden. Bis heute weiß niemand genau was es war aber das war vor gut 6 Jahren die ich mit einem vollständigem Körper genossen habe.


    Anbei gesagt, sollte ich auch zur Nachkontrolle zum Arzt gehen als ich den Blinddarm raus hatte. Habe ich auch nie gemacht da ich meine Narben lieber täglich selber versorgte und es mir wichtiger war schon am 3. Tag zuhause meine Frühlingszwiebeln unter die Erde zu bekommen anstatt herum zu "kränkeln". Schaue ich heute auf die da hin wo operiert wurde ist absolut gar Nichts mehr davon zu sehen und auch wenn es die ersten Wochen noch ab und zu tüchtig geziept hatte sah ich keinen Grund deswegen ewig in einem Praxis Wartesaal herum zu hocken.


    Liebste Katarina, vielleicht bin ich auch nur so gepolt weil ich in einer Welt aufgewachsen bin wo man stehts erst einmal versuchte sich selber zu heilen ehe man Hilfe in Anspruch nahm. Nenne es vielleicht auch einen kleinen Aufprall der verschiedenen Kulturen, denn bis ich nach Berlin zog kannte ich kein Land was im Fernsehen soooo viele Programme über Hygene hat wie Deutschland. Und meist sind es nur die Deutschen die in ihren Urlaubskoffer Putzmittel einpacken - für den Fall aller Fälle.


    Trotzdem danke ich Dir von Herzen für Deinen liebevoll gemeinten Ratschlag, und versichere Dir das ich ganz gewiß nicht lange warten würde wenn mir etwas nicht mehr überzeugt,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    bin zu tiefst gerührt wie riesig Sorgen Ihr Euch um mich gemacht habt, und habe nun dafür ein dickes Schuldgefühl das ich diese Sache erwähnt hatte und mich nicht früher gemeldet habe.


    Gestern Abend ging es mir schon ein bisschen besser, war aber irre müde und bin deshalb deutlich früher schlafen gegangen als sonst. Wollte ja auch fit für den Stoffmarkt sein auf den ich mich so sehr gefreut habe. Immerhin hatte ich gestern kein Herzrasen mehr sondern ehen nur dieses dumpfe Ziehen und Zerren im Brustkorb was vermutlich Dank sehr wechselhaftem Wetter auch von meiner großen Narbe herkam. Zusammen als Nachfolge dafür das ich mich mehrmals hintereinander so irre aufgeregt hatte und mein Herz wohl deutlich überstapaziert wurde.


    So kann ich nun melden das mir der tiefe Schlaf der letzten Nacht sehr gut getan hatte denn ich bin wieder Gottseidank ganz die Alte. Wenn mir heute ab und zu 'mal das Herz ein wenig schneller geschlagen hat war es dann wirklich nur die Begeisterung an all den vielen schönen Sachen auf dem Markt und die Freud das Eine oder Andere "Leckerli" ergattert zu haben.


    Auch wenn nun wohl eher ein Besuch beim Arzt nicht mehr erforderlich sein wird habe ich Das was wärend der letzten paar Tage passiert ist sehr ernst genommen. Werde in Zukunft ganz besonders darauf achten mich nicht wieder so irre aufzuregen. Ja, Ihr Lieben, mir war einfach nur völlig die Sicherung durchgegangen weil die Vollstreckung des englischen Nachlasses meines Mannes nach fast acht Monaten harter Arbeit und Geld drohte zu scheitern - und nur wegen einer lächerlichen Kleinigkeit.


    Ihr Lieben, eigendlich bin ich ein sehr geduldiger und friedfertiger Mensch, aber wenn ich nun zurück blicke war ich einfach nur über meinen äußersten Limit gekommen, und bin mir sicher daß das so schnell nicht wieder passieren wird. Will ja noch ein langes buntes Leben genießen!


    Ich drücke Euch Allesamt ganz ganz doll und danke Euch von Herzen - was nun vor sich hintuckert wie es sein sollte - für Eure fürsorgliche, liebevolle Freundschaft,


    Hanna