Beiträge von hopeless

    Meine Mama


    Du warst mein alles, meine Beschützerin, Freundin, Heldin, meine Stütze und mein Halt, die Wärme wenn mir kalt im Herzen war, mit deiner Liebe hast du meine Wunden geheilt und mich wieder hoffen lassen wenn ich am Boden war. Du hast alles gegeben - für mich.


    Du warst mein Licht des Lebens


    Jetzt ist es dunkel


    Es tut so weh ich vermisse dich ich liebe dich


    deine Gerlinde

    Hallo Fallingsky,


    danke für diese wunderschönen Worte.
    Sie beschreiben genau das was in mir im Moment vorgeht.
    Die Wellen sind so hoch und ich habe jede Minute das Gefühl zu ertrinken.
    Leider sehe ich im Moment nichts woran ich mich festhalten kann und ich glaube das will ich auch nicht.


    Aber irgendwann - vielleicht irgendwann - wird das Meer ruhiger und die Wellen niedriger.


    Wünsch dir ein großes Stück an dem du dich festhalten kannst
    Alles Liebe
    Gerlinde

    Liebe Hanna,


    du hast sicher recht mit dem was du mir geschrieben hast. Aber im Moment suche ich einfach nach einer Erklärung für alles. Obwohl ich ja genau weiß was passiert ist. Ich klammere mich an jeden Strohhalm und weiß das die Wahrheit mir noch mehr weh tun wird.
    Wie schaffst du es alles so vernünftig zu sehn ?
    Wie du sagst muss ich jetzt mal auf die Befunde warten und dann wird man sehn. Ich glaube das bei mir im Moment alles im Kopf wirr ist. Bin ständig am weinen, aber ich kann nicht aufhören. Ich musste jahrelang immer so tun als ob alles in Ordnung sei, selbst als ich vor zwei Jahren Brustkrebs hatte. Hab damals meiner Mam nicht mal gesagt wie schlimm es war weil sie sich sonst zu sehr gesorgt hätte. Ich musste immer stark sein, zuhause, im Job und auch vor meinem Bruder. Und jetzt ist es das gleiche wieder. Nur nicht zeigen wie es wirklich geht, denn meinem Bruder geht's selber nicht gut und ich will ihn nicht noch mehr belasten. Gestern hat eine Nachbarin zu mir gesagt ob es mir schon besser geht, denn jetzt könnte ich mich schon langsam beruhigen ???? und das wo meine Mam gerade erst vor zwei Wochen gestorben ist. Ich kann doch nicht einfach so zur Tagesordnung über gehen und vielleicht noch lachen .
    Deshalb bin ich froh das ich jetzt hier mit euch reden kann, denn ihr versteht, was in mir vorgeht, und das tut gut.


    Ich wünsche dir alles Liebe !!!!!
    Gerlinde

    Liebe Andruscha,


    danke für deine lieben Worte !
    Ich spüre, das du verstehst was in mir gerade vorgeht und das tut gut. Leider hab ich nicht wirklich jemanden, außer eine Bekannte die mich versteht. Aber sie hat auch vor einer Woche erst ihre Mutter verloren und ist selber gerade total fertig. Und eine andere Bekannte ist selbst noch nicht über den Tod ihres Mannes hinweg. Da will ich nicht alte Wunden aufreißen. Es ist einfach schlimm, wenn ich so wie jetzt in der Wohnung bin, und ich höre Mam nicht mehr. Alles ist so still. Es erdrückt mich fast. Und - wie bei euch allen - es tut so weh..........


    Ich drück dich ganz fest :24:
    Gerlinde

    Liebe Hanna,


    danke für deine lieben Worte !! Habe keine Erfahrung mit Foren und hoffe das ich nicht zu viel schreibe. Aber es muss raus und die Menschen mit denen ich ab und zu reden kann, sagen immer das selbe. Sie war ja schon alt, oder, das war Bestimmung, oder jetzt geht es ihr gut.....Ich kann diese Worte nicht mehr hören.


    Es wird von Tag zu Tag schlimmer, es zerreißt mich innerlich vor Schmerz und egal was ich tue oder wo ich bin ich denke immerzu an das was ich falsch gemacht habe. Bevor ich Mam verloren hab konnte ich mich immer auf mein Gefühl verlassen. Und auch wie sie von der Ärztin eingewiesen wurde hat alles in mir laut geschrien - das ist ein Fehler -und aus lauter Egoismus hab ich es nicht verhindert. Auch beim Morphium hab ich es gewusst das es zu viel ist und nichts gesagt. Ich kann es nicht verstehen und werde es auch nie.
    Ich war gestern bei unserer Hausärztin, die jetzt die ganzen Befunde anfordert. Auch sie meint, das da etwas schief gelaufen ist. Von Anfang an. Bin am überlegen ob ich die Patienten Anwältin einschalte. Ich weiß, das bringt mir meine Mam nicht zurück, aber vielleicht hilft es, das das nicht auch anderen Menschen passiert.
    Muss die Wohnung von Mam räumen in der wir so viele Jahre zusammen gelebt haben. Jedes Stück von ihr bringt mich zum weinen ich kann nichts weggeben. Jeder Zettel mit ihrer Handschrift, jedes Kleidungsstück, sogar das Kaffee Häferl aus dem sie getrunken hat, alles bringt mich zum weinen. Musste heute den Schlafzimmer Schrank den sie sich mühsam zusammen gespart hat, weg tun und ich bin dabei fast eingegangen. Es sind so viele Dinge und jeden Tag sterbe ich ein bisschen mehr, mit jedem Stück das ich in Kartons packe. Wie schafft man das ohne durch zu drehen. War heut auch noch beim Notar - war schlimm immer zu hören - die Verstorbene........ich will das nicht hören........
    Fühl mich so allein, mein Bruder, er lebt in Deutschland kommt zwar am Freitag für 2 Tage, aber da muss ich mich auch zusammen reißen. Er ist bei der Beerdigung zusammen gebrochen.
    Noch so ein Thema. Wollte meiner Mam einen würdigen Abschied bereiten und dann ging alles schief.
    Es sollte zum Schluss unsere Lieblings Arie von Pavarotti gespielt werden, damit jeder sich im Gedanken von Mam verabschieden kann. Der von der Bestattung hat einfach nicht eingeschaltet. Als endlich der Kaplan ein Zeichen gegeben hat, hörte man nur Krachen, dann Übersteuerung und nur ein kurzes Stück vom Lied. Aber das Schlimmste, die haben eine Live Aufnahme abgespielt, wir haben alle geweint und auf einmal hört man tosenden Applaus und Bravo und Jubel Schreie. Über 2 Minuten hat das gedauert. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben das in mir vorging. Mam hat sich sicher auch gekränkt. Dann hat es geschüttet. Die Bestattung ging am Grab vorbei bis ich sagte halt. Dann ein Bauwagen neben dem Grab, es sah aus wie auf einer Baustelle, dadurch hatten wir keinen Platz zum Stehen. Und dann ist mein Bruder kollabiert und wir mussten ihn ins LKH bringen. So was kann man nicht vergessen, genau wie alles andere.
    Ich hab immer das Gefühl das meine Mam unglücklich ist, und sehr sehr traurig. Ich spüre es immer und überall. Ich bitte sie immer um Verzeihung aber ich spüre nur Traurigkeit.
    Bevor das alles passierte hab ich immer geglaubt es gibt irgendwo da oben eine höhere Macht die schützend die Hand über uns hält. Aber jetzt fühle ich nur Zorn. Zorn, weil sie nicht mehr da ist.Zorn, weil sie so leiden musste. Zorn, weil sie nicht friedlich gehen konnte.....
    Wie kommt man damit jemals zurecht ???????


    Ich wünsch euch allen alles Liebe und das ihr an eurer Trauer nicht mehr so schwer zu tragen habt.
    Gerlinde

    Hallo zusammen!


    Ich bin hier zum ersten mal weil ich hoffe unter Menschen zu sein, die mich verstehen.
    Hier meine Geschichte.
    Meine geliebte Mam ist am 22.09.2015, genau heute vor zwei Wochen gestorben. Mit ihr ist mein Herz und meine Seele mit gestorben.
    Sie war mein Lebensinhalt, mein ein und alles. Sie hat soviel für mich getan und musste auf so viel verzichten. Ich vermisse sie sosehr !!!
    Ich gebe mir die Schuld an ihrem Tod und kann einfach nicht verstehn was da passiert ist.
    10 Jahre habe ich meine Mam gepflegt. Sie hatte Kinderlähmung, und war nach einem Oberschenkelhalsbruch auf den Rollstuhlangewiesen. Es war, zugegeben, nicht immer leicht, da ich kein eigenes Leben mehr hatte. Keine Zeit für ein Privatleben und immer unter Zeitdruck. Einkaufen ging nur wenn die Hauskrankenpflege kam. Aber es machte mir nichts aus. Man gewöhnt sich an alles. Ich habe gar nicht bemerkt wie es mit meinen Kräften bergab ging.
    Anfang des Jahres kam sie wegen Verdacht auf Gallensteine in eine Klinik in Graz. Da wurde dann eine Lungenentzündung festgestellt. Leider hat Mam eine Menge Medikamente nicht vertragen und unter anderem eine paradoxe Reaktion auf Schlaf.-und Beruhigungsmittel gehabt. Das heißt , statt ruhig wurde sie total
    aufgekratzt. Ich habe das alles bekannt gegeben und trotzdem haben sie ihr 2 verschiedene Beruhigungsmittel gegeben. Darauf hin wurde sie total unruhig. Worauf hin ihr ein Narkosearzt irgendwas gespritzt hat. Am nächsten Tag war sie nicht mehr ansprechbar, wie nach einem Schlaganfall. Durch dieses Mittel hatte sie einen Demenzschub und ich hab Wochen gebraucht bis es ihr wieder so halbwegs ging. Am Tag war es nicht schlimm, aber die Nächte wurden immer anstrengender. Sie war eine ganz liebe, nie böse oder aggressiv. Aber in der Nacht wusste sie nicht das ich ihre Tochter bin oder das sie in ihrer Wohnung war.
    Und dann kamen die Halluzinationen. Ich konnte nicht mehr schlafen und sie auch nicht, und dann hat meine Ärztin leider meine Mutter gegen ihren Willen einweisen lassen. das ich das zugelassen habe, war ihr Todesurteil. Da ich nicht bei ihr bleiben konnte wurde sie unruhig und sie haben sie an Händen und Füßen nieder gebunden. Das sagte mir eine Bett Nachbarin im Vertrauen als ich am nächsten Tag meine Mutter röchelnd und mit Fieber im Bett antraf. Sie wurde in ein anderes Spital überstellt, in der Nacht ist sie fast gestorben, aber sie hat sich durch gekämpft. Zwei Wochen wurde sie behandelt und dann als aus therapiert in ein anderes Spital überwiesen. Ich wusste das war ein Fehler, aber leider hab ich mich auf die Ärzte verlassen. Zum Schluss bekam sie Morphium, obwohl sie keinen Tumor oder sonstiges hatte und auf meine Frage warum sie es bekommt hieß es, weil sie so schwer atmet .Gut, das war auch so, aber sie haben ihr zu viel gegeben und die Atmung wurde nur schlechter und sie war nicht mehr ansprechbar. Am Donnerstag kam sie in gutem Zustand dort hin, am Dienstag war sie Tod. Ich kanns nicht glauben und weiß ich hätte sie - erstens nicht einweisen lassen dürfen, denn das LSF ist nicht gut. Zweitens - Nach dem aus therapieren hätte ich sie nach Haus nehmen sollen. Und Drittens hätte ich verhindern müssen, das sie so viel Morphium bekommt. Das alles zusammen hat sie umgebracht. Ich war zwar jede Minute neben Ihr aber hab nichts richtig gemacht. Sie hat so gekämpft, weil sie wusste das sie nicht sterben hätte müssen. Ich höre noch ihren letzten Atemzug und den letzten Herzschlag. Habe sie angefleht nicht zu gehen. Ich werde ihr trauriges Gesicht nie im Leben vergessen, sehe es Tag und Nacht vor mir. Sie ist nicht mehr da und ich weiß nicht wie ich jemals im Leben damit klar kommen soll. Ich hab sie so lieb gehabt und vermisse sie so sehr ...........