Beiträge von AnnaL

    Liebe Jutta,


    ich hab ja gelesen, dass der Tod deines Verlobten schon sehr lange zurückliegt. Wie überlebt man denn die vierzig Jahre? Generell bin ich kein dauertrauerndes, nölendes Etwas, lache nach wie vor viel und hab auch freudige Momente, aber ...


    Seine Oma hat immer zu uns gesagt: "Ihr passt zusammen, wie ein Paar alte Latschen." Übrigens der Spruch mit der Hütte ist klasse.

    @Jutta
    Wenn du so gerne einen Hund hättest Jutta, in dem Tierheim auf Sardinien sitzen ganz viele ältere Tiere, die sich auch so sehr ein Zuhause wünschen, auch die Katzenverträglichkeit lässt sich vor Ort testen. Da dort leider neben den 700 Hunden, auch noch um die 120 Katzen untergebracht sind :(

    Lünchen, Blünchen hatte ich im Alter von 12 Wochen aus einem Kellerloch geholt, wo sie mit ihren Geschwistern und ihrer Mama hockte. Wir lebten dreizehn Jahre zusammen. Von ihr hab ich viele Bilder, aber leider alle auf Papier.
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    Die Mine Bine lebte mit ihren Geschwistern gemeinsam in einen Istanbuler Waldstück. Leider gibt es dort immer wieder Vergiftungsaktionen, obwohl die Hunde von Tierschützern kastriert, geimpft und betreut werden.
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    Die Ömi Eisbär saß 13 Jahre im Tierheim und hatte furchtbar große Angst vor Menschen, Hunden und Gewitter. Sie war noch fast zwei Jahre bei mir.
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    Nazumi saß auch so um die dreizehn Jahre im gleichen Tierheim, wie die Ömi Eisbär und galt lange Zeit als unvermittelbar, weil sie ebenfalls so scheu war. Sie ist jetzt seit Oktober da. Nazumi ist zwar vorsichtig, aber draußen eher eine Draufgängerin als ein Angsthase.
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    @ indiasummer: Mine wird immer mit einem Mali verwechselt, aber die dunkle Maske stammt wohl eher vom Kangal, den dort so zahlreich vertretenen Hirtenhunden

    Was ich am meisten vermisse, kam mir gestern wieder wie ein Bumerang zu Bewusstsein. Das stille Verstehen. Wenn ich traurig war, oder verzweifelt, oder erschöpft, oder orientierungslos, oder wütend, - nie hast du mich mit Tipps oder Empfehlungen traktiert. Du hast mich angeschaut, mich in den Arm genommen, mir eine sinnbefreite Geschichte erzählt, die mich zum Lachen brachte, oder mit größter Überzeugungskraft und voller Ernsthaftigkeit verkündet: "Wenn alle Stricke reißen, fliegen wir eben zum Mond."


    Nie waren da Ratschläge, die auf mich niederprasselten, wie ein mächtiges Wintergewitter "Mach dich davon doch nicht abhängig." Bleib doch mal ruhig." "Sieh es doch mal realistisch." "Das ist doch kein Grund sich so aus der Ruhe bringen zu lassen." - dieser Überheblichkeitsichmeineesjanurgutmitdirundbesserwortschwall ließe sich wohl endlos fortsetzen. Die Menschen reden und reden.


    Ich fühle mich einsam in dieser Welt ohne dich.

    Es gibt Literaten, Wissenschaftler, Politiker, usw. - eben Menschen außerhalb des unmittelbaren "eigenen Dunstkreises", die einen irgendwie auch prägen. Bei mir war es die Lektüre C.G.Jungs. Ich habe immer so ein bisschen meine Probleme, mit den heutzutage zahlreich vorhandenen esoterischen Strömungen und vermisse dort meist eine gewisse Realitäts-, Bodennähe und letztendlich auch die Ehrlichkeit. Das Wissen darum, dass wir, wenn wir mal wirklich in uns reinhören, recht wenig wissen.


    Jung hat mich deshalb begeistert, weil er gerade wegen seiner Offenheit und Ehrlichkeit die unendlich vielen, unbekannten Variablen des Lebens und unseres Daseins nie geleugnet hat, sich beim gedanklich Möglichen nicht einschränkte und zeitgleich das Hier und Jetzt ebenso wertschätzte, wie das nicht Greif- und Fassbare. Und wenn es ums Träumen geht, gehört seine Traumdifferenzierung hier mit rein.


    Zitat

    ...... sah Jung in Träumen primär die Aufarbeitung des Tagesgeschehens während des Schlafs.


    Dabei unterschied er zwischen bedeutenden und unbedeutenden Träumen. Unbedeutende Träume sind Träume, die tatsächlich nur von Alltagsproblemen handeln, also der Verarbeitung der Probleme des Vortags dienen. Viel wichtiger waren für Jung die Träume, die er als bedeutende Träume bezeichnete. Solche Träume waren für ihn archetypische, präkognitive, sich wiederholende und kompensatorische Träume.


    Zum Weiterlesen ----> http://traeumen.org/traumforsc…ung-nach-carl-gustav-jung


    Träumt schön :)

    Danke dir Marsue. Ich schreib da später mal noch etwas, bin gerade wirklich schon fertig zum Schlafengehen.

    Danke Euch beiden für die lieben Worte.


    Heute saß ich so da und schaute meine Amaryllis an. Mein Freund und ich haben immer den Glanz bewundert, wenn die Blüte ganz frisch war. Dabei dachte ich: "Schade, dass du schon seit mehr als fünf Jahren nicht mehr geblüht hast." Gehe ich heute nachmittags wieder in die Küche, da ist aus dem wachsenden Blatt eine noch kleine aber erkennbare Knospe geworden, die bald eine Blüte sein wird <3

    Ich schreib gerade recht wenig und lese immer nur mit. Was mir dabei jetzt schon öfter durch den Kopf gegangen ist, ist, dass hier sehr angenehme Menschen mit starken Charakteren unterschiedlichster Art vertreten sind. Bin gerne hier bei euch am Lesen auch wenn ich gerade mal nicht selbst die Tasten anschlage.


    Mit Euch würde ich glatt´ne Bank überfallen :P Nein im Ernst, finde es schön, dass mich das Geschriebene hier auch ab und an schmunzeln lässt. Danke Euch!

    Zu langen Gesichtern, nicht in Bezug auf Ex-Partner aber Überheblichkeit im Allgemeinen von mir auch eine kleine Geschichte.


    Neben meinem Studium hab ich auf Märkten gejobbt, wo wir das Geld am Ende in bar gekommen haben. Es war eine anstrengende Arbeit, zu großen Festen, mit teils 15 Stunden am Tag. Nach solch einem Wochenende kam ich am Bahnhof nachts gegen 01:00 Uhr in meiner Heimatstadt an. Mir war nicht ganz klar, ob die Straßenbahn schon weg war oder nicht und so fragte ich am, vor der Haltestelle gegenüberliegenden Taxistand den ersten Fahrer, ob er Genaueres wisse. Er verneinte und so fragte ich weiter, was denn eine Fahrt mit dem Taxi in meine Straße kosten würde. Zur Antwort bekam ich direkt als erstes: "Wenn ich mir kein Taxi leisten könne, sollte ich doch bitte laufen."


    Ich blieb trotz dieser Unverschämtheit hartnäckig und stieg schließlich ein. Der Fahrer motzte während der ganzen Fahrt, dass man wie bereits in seinem ersten Satz erwähnt, ohne Geld, zu laufen hat. Ich war fertig und müde nach den drei Tagen und ziemlich genervt von dem Typen. Bei mir daheim angekommen, nannte er die Kosten der Fahrt, ich glaube es waren 8,90. Ich hielt ihm einen hundert DM-Schein hin und er fragte wieder so rotzig, ob ich es nicht kleiner hätte. Voller Genugtuung öffnete ich meine Geldbörse in der noch exakt sechs weitere hundert DM-Scheine, mein verdientes Gehalt steckten und sagte zuckersüß lächelnd: "Nein, tut mir leid."


    Das ich kein Trinkgeld gab, versteht sich von selbst. :sleeping:


    Mal fernab, was jemand anderes mit einem gemacht hat und wie man selbst früher darauf reagiert hat. Diese Gefühle und Gedanken, die du jetzt dazu hast, dass sich selbst als "Loser" fühlen, sind häufig schlicht Anzeichen einer großen inneren Erschöpfung und die ist, angesichts der Trauer und der großen äußeren wie auch inneren Veränderungen, die damit einhergehen, verständlich.


    Und noch etwas möchte ich schreiben. Du sagst, deine Ex-Freundin habe sich etwas aufgebaut, lebe noch mit der damaligen Frau zusammen usw. Nur mal so als Anmerkung, das ist das Äußere, was man aus der Ferne sieht, ob die beiden dabei tatsächlich ein glückliches, ausgefülltes und zufriedenes Leben führen, weißt du schlicht nicht.


    Ich hatte mal eine ähnliche Beziehung. Mein Exfreund hat nach mir zwei Kinder bekommen, lebt mit der damaligen Affäre heute noch, mittlerweile verheiratet zusammen in einem neu gekauften Haus, hat eine Firma gegründet, nach außen alles schick. Innerlich scheint es nicht ganz so großartig und rosig zu laufen, er nimmt Drogen zum Durchhalten und um das aufgebaute Image aufrecht erhalten zu können, wie ich kürzlich erfuhr.

    An AnnaL,deine sogenannten Zufälle ,und nicht selbst ausgesuchten Umstände deines Lebens,die du dir nicht wissentlich ausgesucht hast,sind diese Aufgaben deines Lebens das dir dein Unterbewusstes serviert,um hier in deiner Welt kredentzt und konsomiert und vertaut werden zu wollen.
    Das sind die Fragen die dein Unterbewusstes über dein erleben in dieser Welt dir stellt,diese Fragen sind meist ungewollt und unerwünscht,und überrachend. Aber genau diese deine Antworten darauf machen stark ,ganz und selbstsicher im Umgang mit deinem weiteren Leben
    Liebe Ostergrüsse an euch beide Wolfgang


    Lieber Wolfgang, ich denke dazu "Jein" Warum?
    Zum einen teile ich deine Sichtweise, zum anderen bin ich aber tatsächlich der Meinung, dass nicht alles steuer- und lenkbar. Was ich mit meinen Sätzen an Rabilein zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass sowohl ihre liebe Tochter, wie sie selbst unter den ihnen gegebenen Umständen jeder für sich ihr Bestmöglichstes gegeben haben. Alles Liebe!


    Liebe Rabilein

    Wenn man glaubt, dass nachher nichts mehr kommt, naja dann könnte man ja leben wie es einem paßt, ohne weitreichende Konsequenzen, ohne Gewissen.Die Moral vieler Menschen beruht auf der Angst vorm Jenseits.


    Aus Angst vor einer Eventualität etwas nicht zu tun, ist für mich etwas vollkommen anderes als mit Freude das zu tun, was man selbst ausreichend durchdacht und für richtig befunden hat. Diese Angst vorm Fegefeuer wurde ja auch seitens der Kirche jahrzehntelang missbraucht. Mit Angst lassen sich Menschen eben recht gut lenken. Ist nicht meins.

    Liebe Rabelein,
    ich möchte dir da mal ein paar Gedanken schreiben bzw. wie ich die verschiedenen Lebenswege so betrachte. Glück und Zufall spielen in meiner Sichtweise eine ganz entscheidende Rolle. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich jederzeit seiner Selbst so sehr bewusst ist, dass man auch jede Entscheidung tatsächlich bewusst trifft.


    Das fängt schon damit an, wo man geboren wird. Wir leben hier in recht gut situierten Verhältnissen im Vergleich zum Rest der Welt und das ist schlichtweg Glück und Zufall. Auch mit den Drogen ist das für mich so eine Sache. Es gibt Menschen, die schwer abhängig sind und durch glückliche und zufällige Umstände in ihrem Leben einem Menschen begegnen oder eine Situation erleben, die sie quasi so tief innerlich aufrührt, dass sie plötzlich den Mut aufbringen, einen neuen Weg einzuschlagen. Dann gibt es Abhängige, die nicht so viel Glück haben und denen leider keinerlei derartige Situation begegnet, die sie so sehr aufzuwecken vermag, dass Kräfte freigesetzt werden, den zerstörerischen Suchtkreislauf zu verlassen. Es ist so vieles abhängig vom richtigen Moment, der leider nicht jedem vergönnt ist.


    Es hat nicht immer etwas mit dem eigenen Willen zu tun, auch der Zufall lenkt mit. Die Richtung bestimmen wir nicht immer alleine.


    Alles Liebe

    Amitola, dir auch viele liebe Gesundheitswünsche. Meine Grippe hat sich seit einigen Tagen glücklicherweise verabschiedet. Allein das Gassigehen war immens anstrengend, aber jetzt macht´s wieder Freude.

    Danke euch beiden. Mich hatte eine Grippe erwischt und mein Rechner hat auch irgendwelche seltsamen Notrettungsprogramme hochgefahren. Irgendetwas ist kaputt an dem Teil. Momentan läuft er wieder, aber so ganz traue ich dem Frieden noch nicht, denn es kommen immer mal Fehlermeldungen.


    Es ist so, dass ich irgendetwas verändern muss, weil so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben. Alles fühlt sich irgendwie nicht passend/zufriedenstellend an und mich plagt eine zermürbende Dauermüdigkeit, die definitiv nicht vom Schlafmangel herrühren kann.


    Es ist jetzt zwei Jahre her, dass mein Freund nicht mehr bei uns ist. In letzter Zeit ertappe ich mich dabei zu denken, wie viele neue Bilder er in dieser Zeit schon gemalt hätte, in welche Richtung er sich wohl entwickelt hätte und dann wird mir klar, dass mein Leben wie ein Bild ist, dass weitergemalt werden will. Leider scheint bei mir ein unfähiger Künstler am Werk zu sein, der nicht in der Lage ist den Pinsel zu schwingen. Die einzig richtige Entscheidung in den letzten beiden Jahren, war die Hundeomi aufzunehmen, die schon ihr Leben lang im Tierheim hockte. Was anderes Sinnvolles habe ich nicht zustande gebracht. :(

    Die Liebe bleibt und die Trauer bleibt, was sich ändert ist die Akzeptanz des unwiderbringlich Verlorenem.


    Woran ich im Moment noch schwer scheitere ist das: Wie werde ich unserem gemeinsam Erlebtem in Zukunft gerecht? Wie kann ich unsere unzähligen, tausend, kleinen Weisheiten allein weiterleben, so dass du vom Himmel auf die Erde schaust und stolz sagst: "well done". Wo will ich hin mit dir im Herzen?


    ... und Kati, trösten kann mich eh nichts, aber ich mag den Austausch hier <3