Beiträge von rabelein

    Liebe Lea,


    wir haben uns etwa zur gleichen Zeit hier angemeldet und seit dieser Zeit bin ich auch stille Leserin in deinem thread.( ich schreibe bei dem Thema: Verlust eines Kindes )


    Leider habe ich keine tröstenden Worte für dich, Ich will dir nur versichern daß du nicht alleine bist und ich viel an dich denke
    Ich möchte dich nur kurz sanft und liebevoll in den Arm nehmen - ohne Worte.- und Dir schreiben, daß ich dich sehr gut verstehen und vieles nachfühlen kann .


    Ich habe meine Tochter durch eine Überdosis Heroin ( gewollt oder ungewollt das weiß niemand ) verloren. Es ist zwar schon 5 Jahre her aber erst jetzt, kann ich mich der Trauerarbeit stellen - bis dato war ich versteinert und habe genau genommen nur vor mich hin "vegetiert", nur auf Arbeit irgendwie funktioniert und ansonsten meine restliche Zeit im Bett liegend oder wie festgetackert im Sessel hockend verbracht und so langsam mich und die Wohnung verwahrlosen lassen. Das war möglich, da ich allein lebe und nur noch für meine Katze verantwortlich bin. Besuch lies ich nicht zu.
    Noch immer bringen mich Schuldgefühle (warum konnte ich das nicht verhindern? ) usw. fast um.


    Heute habe ich endlich meinen Arzt darauf angesprochen und er hat mir citalopram verschrieben -sie liegen jetzt in der Schublade und ich traue mich nicht sie zu nehmen.(Abhängikeit?) Auch eineTherapie ( stationär ) ist im Gespräch.


    Daß ich jetzt etwas zum Handeln komme und nun den Willen habe, aus meinem Loch etwas herauszuschauen habe ich diesem Forum zu verdanken.
    An dieser Stelle nochmals Danke an die Schreiber in meinem thread. :24:
    Auch für dich wird dieses Forum echt hilfreich sein.


    So liebe Lea, jetzt habe ich doch mehr geschrieben als gedacht.


    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, viel Mut und Zuversicht.Möge bei uns Beiden bald wieder ein wenig Hoffnung einkehren


    lG
    rabelein <3

    Liebe Foris,
    heute ist ein sooo beschi..ener Tag. ch fühle mich wie mitten in einem Orkan der mich hin und her wirft - und ich finde keinen Halt.
    Jetzt habei ich mich zu Euch geflüchtet.
    DArf ich euch ein bisschen von meiner Tochter erzählen?
    Ach, sie war, als sie klein war so ein herziges Kind, ein richtiger Sonnenschein. Sie war lebhaft, fröhlich und sehr neugierig auf dieWelt.
    Es war eine schöne, glückliche Zeit.
    Ich hatte das Glück in ein Mutter-Kind-Programm aufgenommen zu werden. Hier wurden nur Alleinerziehende aufgenommen, die keinen Kontakt zum Vater ihrer Kinder hatten und nicht in einer Beziehung lebten. Wir verzichteten auf ganztägige außerhäusliche Erwerbstätigkeit. betreuten unsere Kinder in den ersten drei Lebensjahren ganz alleine. Dafür wurden wir vom Staat materiell abgesichert. („Sozialhilfe"-Regelsatz sowie Mehrbedarfszuschlag für allein erziehende Mütter/Väter und ihr Kind, Mietzahlung, Beihilfen für Bekleidung, für Heizkosten und bei besonderen Belastungen, Beiträge zur Kranken- und Sozialversicherung). Vorraussetzung, man war wirklich allein. und man war bereit, regelmäßig eine bestimmte, von Sozialpädogogen geleitete Gruppe, zu besuchen.Das Alter der Alleinerziehenden war nach oben offen, es gab viele über 40 jährige dort.
    Ich war selig, denn so mußte ich sie nicht zu früh in fremde Hände geben (oma oder. dgl. gab es ja nicht). Ich habe mich voll auf sie konzentriert, sie war mein ein und alles..
    Nach den 3 Jahren änderte sich schlagartig alles. Ich mußte (wollte ) wieder arbeiten.
    Jetzt war ich eine Vollzeit arbeitende Alleinerziehende mit all den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten (keine Zeit, Organisationproblemen wenn Marita krank war, chronische Übermüdung , ständigem schlechtem Gewissen, Geldmangel, diverse Ängste usw.) Ich fand es schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Geld zu verdienen, emotional für sie dazu sein und mich gleichzeitig auch nicht zu vergessen, und ihr den Vater zu ersetzen. Ich wollte eine super Mutter, eine super Freundin, ein gutes Vorbild sein. Ihr zeigen, daß auch Frauen ihren "Mann" stehen können, eigenständig sein können.
    Doch was ist daraus geworden?
    Marita fühlte sich in der Tagesstätte sehr wohl - dennoch hatte ich Schuldgefühle, sie dorthin "abgeschoben" zu haben. Das Ganze kompensierte ich, indem ich sie finanziell verwöhnte, ihr keinen Wunsch abschlug. Doch ihre wahren Bedürnnisse habe ich stark vernachlässigt, und war gleichzeitig bestürzt darüber, ihr keine emotionale Stütze zu sein.( das habe ich irgendwie schwach gespürt und daraufhin auch mit Schuldgefühlen reagiert.)
    Ich stellte zwar Regeln auf, aber ich war nicht konsequent. An manchen Tagen war es halt einfacher, alles einfach treiben zu lassen.
    Ich forderte keine Mithilfe im Haushalt, also tat sie nichts. Verständlich.
    Ich sagte oft Nein und lies zu, daß daraus kurz danach meistens ein Ja wurde. Meine Grenzen waren weit gesteckt - zu weit. Auf diese Weise brachte ich ihr bei, keine Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Ich wollte Marita so vieles geben aber in Wirklichkeit habe ich in ihr unrealistische Erwartungen an das Leben geweckt.( so sehe ich das heute)
    Damals merkte ich das nicht. Ich dachte alles sei in Ordnung, alles sei gut. Zumal wir uns beide, oberflächlich gesehen, gut verstanden, eine kleine verschworene Einheit bildeten.
    Marita.war offen für alles,.Sehr kontaktfreudig, sehr charmant, warmherzig, sehr kreativ, gut in der Schule.
    Und ich war blind für die schleichendenVeränderungen.
    Irgendwann wurde ich zur Schule zitiert und erfuhr, sie hatte viele unentschulidgte Fehltage., sei aufsässig, ihr Verhalten zu den Lehrern sei untragbar.. Ich erfand dort viele Entschuldigungen für sie, nahm sie in Schutz.
    Ich fuhr sie morgens zur Schule, sie ging hinein, winkte mir zu, wartete bis ich außer Sichtweise war und ging in die Stadt...
    Trotzdem schrieb ich ihr immer wieder Entschuldigungen... ließ sie die Konsquenzen ihres Handelns nicht selbst spüren. Auch in anderen Dingen nicht.
    Gespräche mit ihr endetenzu dieser Zeit immer mit Türe zuschlagen und gegenseitigem Anschreien.
    Sie begann sich anders zu kleiden, wollte ständig schockieren, provozieren. Sie trug nur noch schwarz. Alles war schwarz - der lange, am Boden schleifende schwarze Mantel,Hosen, T.shirts, die Stiefel, die Fingernägel, sogar die Lippen schminkte sie sich schwarz. Dazu trug sie haufenweise lange Ketten undeineextrem ausgeflippte Frisur..
    Ich duldete dies, denn ich dachte, wenn ich es zulasse, dann wächst sich dies von selbst aus. Zudem dachte ich dies sei ein Versuch zur Selbstbehauptung, gehöre zum Prozeß des Erwachsenwerdens dazu.
    Die Nachbarn sprachen offen von : da fehlt ein Vater, eine feste Hand.
    ( das Thema Vater war ein besonderes Kapitel, dazu evtl später mehr )
    Ich lebte zolibär, wollte definitiv keinen Mann mehr, auch keinen männlichen Freund - irgendwie fehlte tatsächlich ein Mann in unserer kleinen Welt?? )
    Ich hatte inzwischen 2 Jobs, um uns über Wasser zu halten ( ihr Vater zahlte keinen Unterhalt ).
    Es dauerte lange Zeit, bis ich merkte, daß sie high war und zwar einen Großteil der Zeit. Nachdem der Schock sich irgendwann bei mir legte, hatten Marita und ich ein (scheinbar) sehr vernünftiges Gespräch darüber. Sie offenbarte, was sie an Drogen nahm und wie sie an sie herankam.Vor allem sprachen wir darüber, was sie dagegen tun könne.
    Sie ging dann zur Drogenberatung und ich war "beruhigt". Dachte jetzt ändert sich alles zum Guten und alles wird wie früher. Marita war doch so intelligent, viel zu intelligent, um sich wegzuwerfen. Und wie immer hatte ich mich getäuscht.
    Die Situation verschlimmerte sich weiter. Kam ich nach Hause, verließ sie postwendend die Wohnung und blieb stundenlang weg. Zurückgekehrt verschloß sie sich in ihrem Zimmer. Es war keine Verständigung zwischen uns möglich, jedes Gespräch endete mit Geschrei - beidseitig. Es kam zu häßlichen, sehr beleidigenden Wortwechseln. Ich schrie sie an, sie schrie zurück und umgekehrt. Niemand von uns beiden hatte sich in der Gewalt.Einmal gab ich ihr sogar eine Ohrfeige.Anschließend saß sie heulend inihrem Zimmer und ich heulend im Treppenhaus.
    Später kam sie manchmal mehrere Tage hintereinander nicht nach Hause und ich wußte nicht, wo sie war. Eine schreckliche Zeit. Mit so vielen Ängsten und Vorwürfen ( was wird aus ihr,? warum habe ich so versagt,? warum habe sie zugrunde gerichtet?, ich liebe sie doch so ).
    Irgendwann war mein Sparbuch verschwunden und es fehlten ständig große Beträge aus meinem Geldbeutel....
    Sie brachte so komische Typen nach Hause die mir Angst machten.Ich fühlte mich hilflos und duldete auch dies.Ich hatte einfach Angst meine geliebte Tochter würde sonst gar nicht mehr nach Hause kommen, total auf der Straße landen.
    Sie wurde immer dünner und blaßer


    Ich muß jetzt eine Pause machen. Mein Herz klopft so wild und mir ist übel.


    Danke fürs Lesen. Ich dachte, wenn ich ein wenig schreibe, geht es mir besser dem ist aber nicht so. Ich bin so aufgewühlt und fühle irgendwie eine leichte Panik in mir.
    Soll ich den Beitrag abschicken? Ich weiß nicht, ob es richtig ist. Es kommt mir so vor als hätte ich mit diesem Text Marita "verraten" Wie kommt das?


    Ich schicke doch ab
    rabelein

    Hallo liebe
    Katarina <3 , Hanna <3 , indian summer <3 , Kathi <3 .Anna90 <3 , Christine <3 Petra <3 , Maki <3 , Amitola <3 , lieber Wolfgang <3
    ich nehme euch alle liebevoll virtuell in den Arm und veranstalte mal ein Gruppenknuddeln :24: :24: :24:
    Ich kenne euch zwar nicht persönlich und auch hier nur ganz kurz und doch bringe ich euch viel Zuneigung entgegen.



    :2: Ein ganz liebes Dankeschön an alle, die meine Sorgen ertragen und verstehen können und sich an meine Seite stellen.


    Ich bin so gerührt über eure netten, aufbauenden Worte und würde gerne etwas davon zurückgeben. Leider gelingt mir dies nicht.
    Ich lese in den anderen threads, beginne zu schreiben und lösche dann das Geschriebene, denn alles was ich schreibe, klingt in meinen Ohren so hohl,so phrasenhaft ( obwohlich ich es ehrlich meine) . Ich finde einfach nicht die richtigen Worte.
    Es ist so egoistisch von mir, nur zu nehmen. Ich weiß. Aber - ich habe im Augenblick nichts zu geben - bin so leer.
    Was ich jedoch mit euch teilen möchte, ist ein Gedicht das ich gestern in einem Wartezimmer las und mir abgeschrieben habe. Irgendwie hat es mich berührt:


    Zuerst nach dem Grauen
    Überleben lernen....
    ......
    Die Zähne zusammen beißen lernen
    Sich verschließen lernen.
    Nichts mehr davon wissen wollen lernen
    Durchhalten und kämpfen lernen
    Dann - vielleicht
    weil dein Hartsein
    dich langsam zu töten beginnt - dem Leiden einen Namen geben
    Das Schweigen brechen
    Dem Schrei erlauben,das Herz zu verbrennen
    und die Welt
    in Asche versinkenlasse
    mit trockenen Tränen
    das Licht löschen...
    ......
    Jetzt endlich
    der Stille lauschen.Einem anderen Leuchten
    Raum geben und sich davon
    berühren lassen


    Und dann
    leben lernen
    hoffen lernen
    lächeln lernen
    berühren und berührt werden lernen
    vertrauen lernen
    lieben lernen.


    Ich bin jetzt gerade dabei ,dem "Leid einen Namen geben" Will nicht länger starr und lebend tot sein.
    Vielleicht gelingt mir auch " leben lernen..."
    Zur Zeit geht es allerdings nur darum die Tage zu überstehen.Doch so langsam keimt Hoffnung ( Dank Euch)


    In Zuneigung
    rabelein

    Danke Euch allen


    Mir ist, als wäre ein Faß angestochen. Meine Tränen fließen und fließen. Eigentlich die ersten Tränen nach 5 Jahren. Selbst bei der Beerdigung konnteich nicht weinen - war versteinert.
    Seit ich dieses Forum gefunden habe, kann ich kaum aufhören zu weinen. Auch jetzt, während ich schreibe, komme ich nicht dagegen an.Hoffentlich kann ich morgen zur Arbeit ( bin heute früher gegangen ) Weitere Fehltage kann ich mir nicht leisten, denn ich war letztes Jahr des öfteren krankgeschrieben und mein Arbeitgeber war darüber überhaupt nicht beglückt.


    kurz zu Katarina,
    ach Du :30:
    Was Du von deinem Vater geschrieben hast, kann ich von meinem 10 Jahre älteren Bruder berichten. ( mit allem was dazugehört) Meine Mutter hat es gewußt und geduldet.( ich war noch in der Grundschule). Lange Jahre konnte ich mit ihrem Schweigen nicht umgehen. Doch es war sicherlich schwer für sie: hier die Tochter, dort der Sohn. Zum Glück konnte ich ihr irgendwann verzeihen. Die letzte Zeit vor ihrem Tod waren wir uns sehr nahe.
    Ich habe mich nicht geritzt. Dafür gefressen und wog mit etwa 11 Jahren schon 96 kg.
    Vielleicht hängt mein Drang ( oder wie ich das bezeichnen soll) zu Schuldgefühlen mit diesem Mißbrauch zusammen. Hier brauchte ich Jahre ( war schon über 40) bis ich das Gefühl ablegen konnte, ich wäre an der ganzen Sache alleine schuld., ich hätte ihn dazu getrieben.
    Mißbrauch ist ein solcher Vertauensverlust. Es fällt einem danach so schwer, wieder Vertrauen zu bilden


    Sorry, das hat nichts mit dem Thema Trauer und mit meiner Tochter zu tun. Hat mich jetzt einfach überwältigt und wollte geschrieben wären.
    Mache jetzt Schluß, bevor ich weiterin Selbstmitleid suhle


    Wünsche allen eine gute Nacht
    rabelein

    Hallo liebe Mitfühlende,


    es tut gut Euch zu lesen. Vielen Dank für die herzliche Aufnahme und das Verständnis.


    Ich wollte Euch schon seit einigen Tagen wieder schreiben, aber irgendwie hatte ich keine Worte - dafür aber Tränen. Jedesmal wenn ich hier saß, Euch las ( sehr oft ), konnte ich weinen. Seit Jahren die ersten Tränen und ich merke, in mir ist ein See von ungeweintenTränen.
    Ich hatte mich bisher völlig eingekapselt. Da ich alleine lebe, ist auch niemand da, der mich aus meiner " Trance" reißt. Mein Bekanntenkreis schmolz nach dem Tod meiner Tochter. Viele konnten mit der Situation nicht umgehen, doch die Meisten habe ich selbst verprellt,d.h. ich ging nicht ans Telefon, wenn es klingelte, rief selbst niemanden an, habe Post nicht beantwortet, öffnete nicht die Haustür, wenn es klingelte usw. War nur in meiner Trauer, dem Selbstmitleid und den Schuldgefühlen gefangen. Dass sich die anderen zurückzogen ist verständlich.
    2 Jahre später zog ich in eine andere, größere Stadt und habe mir hier bis jetzt keinen Bekanntenkreis aufgebaut.
    1. hier habe ich niemanden von den wirklichen Todesumständen erzählt. Ich weiß selbst nicht warum ich nicht dazu stehen konnte. Ich habe immer erzählt, ich hätte sie durcheinen Verkehrunfall verloren.DieseLüge macht es mir unmöglich mich mit meinen Arbeitskollegen ehrlich über meineTochter zu unterhalten. Decke ich dieLüge auf,glaubt mir niemandmehr...
    2. Für den Zustand meiner Wohnung muß ich mich schämen. Ich war/bin gerade fähig zur Arbeit zu fahren, dort zu funktionieren, eine taffe Maske zu tragen, um zuhause sofort in ein Loch zufallen. Manchmal fange ich schon auf der Heimfahrt an zu zittern und dann auch in der Regel zu erbrechen. in meiner Wohnung sitze ich entweder im Sesseloder liege im Bett und die Gedanken drehen sich:Hätte,hätte,hätte,.. warum,warum war ich so blind?


    Natürlich hat Marita sich selbst dafür entschieden die Drogen zu nehmen,hat sie sich den falschen Freundeskreis ausgesucht. Aber hätte ich nicht bei der Erziehung versagt, dann hätte sie diesen Fluchtweg nicht gebraucht!! Dann wäre sie immun dafür gewesen!
    Ich wollte ihr immer so etwas wie eine gute Freundin sein. Falsch - eine MUTTER hätte ich sein sollen,eine Mutter die Grenzen setzt und konsequent ist.
    Schlimm für mich:ich dachte immer, wir wären vetraut. Sie hat mir so viel erzählt, Dinge, die ich NIE!!! meiner Mutter anvertraut hätte. Doch rückblickend war das eine Farce, denn das,WIRKLICH Wichtige hat sie mir nie erzählt.


    Heute auf Arbeit: ein Kollege feierte sein Beförderung und bei dem Auflebenlassen seiner "Geschichte" gabs viel zu lachen und ich lachte kräftig mit. Kurz darauf kamen schon wieder die Gedanken.: Marita ist tot und ich lache. Das darf nicht sein.Umgekehrt wäre es richtiger.
    Oft fühle ich mich nicht lebensberechtigt.( KeineAngst, ich habe keine Suizidgedanken).


    Nächste Woche habe ich einen Arzttermin. Will ihn nach einer Therapie frage - hoffe ich tus auch wirklich...


    Danke fürs Lesen. Ich hoffe,ich habe nicht allzu wirr geschrieben,aber ich kann nicht so gut formulieren wie ihr.


    Alles Liebe
    rabelein

    Danke Dir liebe Katarina.für deine sanfte Umarmung. Sie tut so gut.
    Ich vermisse meine Tochter so sehr.
    Eines macht mir Sorgen. Ich kann sie sehen (in meiner Vorstellung ) aber ihre Stimme ist mir nicht mehr präsent. Kennt das auch jemand?


    Alles Liebe


    Rabelein

    zuerst mal einen lieben Gruß an alle die hier lesen und schreiben.


    Es ist heute mein erster Versuch in einem Forum zu schreiben und ich fühle mich dementsprechend sehr unsicher.
    Darf ich überhaupt hier schreiben, denn der Tod meiner Tochter liegt schon 5 Jahre zurück. Aber es schmerzt immer noch so wie am Anfang. Eigentlich funktioniere ich nur noch,d.h. ich stehe morgens auf, eile zur Arbeit,erledige diese mehr schlecht als recht, eile nach Hause und dann höre ich auf zu leben, denn die restliche Zeit verbringe ich meistens im Bett mit der Decke über dem Kopf und grüble und grüble. Die Fragen drehen sich im Kreis: Warum ist alles so gekommen? Bin ich schuld? Warum war ich keine gute Mutter? Hätte ich nicht besser...?
    Zum besseren Verständnis - ich mußte meine Tochter alleine großziehen, ohne väterlichen Unterhalt, war gezwungen 2 Jobs zu haben, um uns durchzubringen.d.h. ich hatte nicht soviel Zeit für sie wie ich gerne gehabt hätte.Ich bemerkte zwar ihre Veränderung, schob das allerdings auf ihre Pupertät und verschloß die Augen. Leider war es nicht die Pupertät - meine Tochter war in den Drogensumpf abgerutscht, mit allem was dazu gehört und sie ist auch an den Drogen gestorben.
    Ich war gar keine gute Mutter, obwohl ich wirklich nur das Allerbeste für sie wollte. Ehrlich. Ich rieb mich auf, doch es war zu wenig. Beim Wichtigsten versagte ich!
    Sie könnte noch leben, hätte ich früher eingegriffen.


    Leider kann ich mit niemanden darüber reden. Ich lebe allein mit meiner Katze ( ihr erzähle ich allerdings oft von meiner Tochter ). Meine sog. Freundinnen sagen immer, ich solle endlich einen Schlußstrich ziehen, was passiert sei sei eben passiert, ist nicht mehr rückgängig zu machen, ich solle aufhören in meiner Trauer und in den Schuldgefühlen stecken zu bleiben.


    Aber es geht nicht!


    so, das wäre es mal für heute


    Liebe Grüße
    rabelein