Liebe Sunset,
das kann ich gut nachfühlen, mein Onkel und meine Tante (die nicht mehr leben) lebten 300km weit weg und an meiner Mutter blieb alles hängen, ein wenig auch an mir.
Wenn dann Besuch kam war die Großtante - die ich auch sehr liebte - strahlend, bestens gelaunt, und hat sich dann furchtbar über meine Mutter beschwert (und über den Besuch, wenn er weg war).
Meine Mutter war jeden Abend bei ihr, über 20 Jahre lang, hat sie behandelt als Physiotherapeutin, hat sie gepflegt.
Stundenlange Gespräche, später auch über Wahnvorstellungen.
Nach außen hin aber die Fähigkeit das alles sehr gut zu kompensieren...
Niemand hat sich das angetan, zu merken wie anstrengend und auch aggressiv meine Großtante nach ein-zwei Tagen erkennbar wurde...gar nicht ihre "Schuld" ...es war einfach auch die Frustration über ihre Erkrankung, das Merken dass nicht mehr alles so klappt aber nicht zuordnen können...der wie du sagst ... Stolz, Misstrauen...aber auch - Tyrannei....eben bis hin zu "Einkaufsverboten" und sehr speziellen Wünschen und Vorstellungen, kenne ich alles... sicher ohne böse Absicht...eben aus Zorn...Abbau von kognitiven Fähigkeiten...
ich habe keine Ahnung wie meine Mutter das so lange geschafft hat, jeden Tag. Ich hätte mir sehr gewünscht sie hätte öfter eine Grenze gesetzt, aber sie wollte es so.
Wie geht es dir dabei?
Wo würdest du die Grenze setzen, wenn du könntest?
Was kann dir dabei helfen?
Und daher wünsche ich dir viel Kraft, auch für eine Lösung wo dann auch du wieder mehr im Mittelpunkt stehst.
Kann ich das so sagen?
Liebe Grüße und viel Spaß mit deiner Sendung,
so kleine Entspannungsmomente braucht man
Malena