Liebe Lea,
dass dich das wütend macht ist mehr als verständlich.
Er war in seinem Zustand sehr egozentrisch, bzw. konnte er gar nicht mehr denken und fühlen, wie es dir geht. Das hat eben die Krankheit aus ihm gemacht, denke ich, sie radiert die Gefühle aus.
Ich glaube man darf durchaus vor Wut, auch auf jemanden der verstorben ist, kochen. Böse sein, dass man so verletzt wurde. Dass man allein gelassen wurde mit all den verwirrenden Gefühlen.
Und dass es ausrechnet einem selbst passieren musste. Dass einem der Mensch, dem man am nächsten war, am meisten weh getan hat. Das ist so gemein!
Was glaubst du, was ich für absurde Gedanken hatte. ..ich war sogar böse auf meine Mutter weil sie Krebs bekommen hat. Und auch weil sie das in ihrer Persönlichkeit verändert hat... und dann habe ich mich für die Gefühle geschämt. Ich denke du und dein Freund ihr hattet sicher auch einen längeren Leidensweg davor, oder?
Bist du dann weg gezogen?
Wärst du sonst dort wohnen geblieben? Oder wohnst du noch da und denkst darüber nach, weg zu ziehen?
Ich habe es auch mutig gefunden, verdammt mutig als Rabelein geschrieben hat sie wäre zu einem Zeitpunkt wütend auf ihre Tochter gewesen, und hätte das erst überwinden müssen. Das ist ja ein Tabu, man traut es sich gar nicht zu sagen, und mit diesen Gefühlen alleine zu sein ist echt hart.
Insofern...
wütend zu sein ist sicherlich gesund. Und auch es zu sagen!
Wenn du dann überkochst, kannst du dich ja mit dem Fellnäschen ein wenig "runterknuddeln"
damit das Herz schön weich und warm bleibt - was meinst du?
mit herzlichem Grüße,
Malena
PS nimmst du den Job? und wann gehts in den Urlaub? Bei dir passiert gerade echt viel, finde ich :028: