Beiträge von Nebelfrau

    Hallo Ute,


    ich finde es schön dass aus deiner Trauer so etwas konstruktives und heilsames entstanden ist.
    Es ist auch ein sehr schönes Angebot wie ich finde.
    Meine Frage wäre noch ob man auch Kinder mitbringen darf bzw. das Angebot dafür geeignet ist?


    Vielleicht - nur ein Vorschlag - ist der Thread aber, da er in erster Linie von den Trauerurlauben erzählt - unter "dies und das" gut aufgehoben. Dass er möglicherweise in "Verlust eines Partners" Menschen irritiert (und auch provoziert), kann ich schon nachvollziehen, auch wenn das sicher nicht beabsichtigt war.


    Mir ist schon klar dass der Tod deines Partners und das, was du nun tust nicht so leicht zu trennen ist. Da du aber hauptsächlich von den Urlauben schreibst, wäre das vielleicht die passende Rubrik?


    Was denkst du?


    Mit lieben Grüßen,
    Malena

    Liebe New Asha, <3


    es tut mir leid dass du so eine schwere Zeit hattest, auch noch hast, und dir so liebe Menschen gestorben sind.
    Es ist schön dass du da bist finde ich und ich hoffe, du findest im Schreiben etwas Trost und Klarheit...
    mir hats geholfen und vielen Anderen auch!


    Ganz herzliche Grüße!
    Malena

    Liebe Hedi,


    irgendwie habe ich das Gefühl dass du gerne und gut tanzen kannst.
    Und dass es Spaß macht, mit dir zu tanzen :)
    Es ist hoffentlich nicht unpassend, das zu dir zu sagen - bei mir war es so dass ich erst kürzlich zum ersten mal ganz zufällig getanzt habe, mit einer Clown Frau. Danach habe ich mich ertappt gefühlt - weil ich gespürt habe dass es das erste mal in der Trauer war. Sei lieb gegrüßt!

    Ach lieber Dieter,


    deine schwarze Tinte ist Musik in meinen Augen ;-)


    wo findest du nur die Worte?


    Wo?


    Bringen sie die Katzen und Kater mit?


    Der Gedanke gegen die Krusten des Lebens anzugranteln, wie Ebbe und Flut sozusagen?
    Und dein Zitat von Rumi erinnert mich an das Höhlengleichnis...nur so by the way :)


    Liebe Astrid, also der Spruch mit dem "wenn eines geht kommen 5 zum Begräbnis" kenne ich nur von Barthaaren die man auszupft. Nicht dass ich einen hätte ... ;-) ...nur manchmal haben meine Witze einen Bart. Dass du an Mephisto nicht glaubst wundert mich jetzt, für mich verkörpert die Figur schon ganz gut das getrieben sein im Menschen, der Wunsch nach Allmacht, nach Uferlosigkeit und Lebensgier...eigentlich ein ganz aktuelles Thema um ein Busserl (nein: bisserl - die Autokorrektur korrigiert das immer, ist wohl in Küsserlaune) zu moralifizieren.
    Das Ende von Faust ist ja auch nicht uninteressant...und die letzten Zeilen sind einfach nur überwältigend...alles Irdische ist nur ein Gleichnis ... und so weiter und so fort...


    Bei deinem feinen Humor Dieter, wie hast du es gesagt - jemand der auf den Stockzähnen lächelt und lacht...so einen feinen Humor kenne ich eher aus Deutschland, eher im Norden...hintersinnig ist glaube ich das Wort.


    Waggerl kenne ich schon. Seine Weihnachtsgeschichten, auch der latente Rassismus darin den ich ehrlich gesagt herablassend finde und schade. Daher auch meine Ambivalenz dazu. Die Romane lassen mir so das Herz bluten, z.B. die fröhliche Armut, dass ich sie offen gesagt nicht aushalte. (Erinnern mich auch oder zu sehr an die Erzählungen meiner Mutter, aus ihrer (Nach)kriegskindheit). Was gefällt dir denn so an ihm? Und welchen Roman meinst du?


    Mit lieben Grüßen <3

    uff....nach langem Suchen habe ich den thread wieder gefunden... das ist ja schon fast wie in meinem Zuhause ... ;-) geliebte Chaos...


    Ich bin froh jetzt - liegt es am zweiten Trauerjahr? - oder liegt es an veränderten Lebensumständen, - oder hatte ich nun die Kraft was zu ändern und es ist eine Mischkulanz aus allem - mehr und mehr Kraft zu haben.


    Ja, ich hatte natürlich immer eine tiefe Liebe für ihn. Aber die Kraft es ihm zu zeigen, zu spielen, zu lachen zu tanzen...ach, das war so schwer, so hart.
    Ich war manchmal wie hinter einem Zaun, einer Glasscheibe, und nur froh darüber dass andere da waren, die ihn gestärkt haben. Es ist schön dass er hier eine Oma hat....


    Jetzt merke ich dass ich "auftaue", ich kann mich einlassen und merke aber auch, wie sehr mich der Schmerz betäubt hat... i


    Und auch der Kleine hat kürzlich einmal seine Trauer formuliert. Sprach über seine Nonna, und dass sie ihm fehlt. Er war sehr tapfer in der ganzen Zeit, doch es hat glaube ich ganz gut geklappt dass wir und ich geschaut haben, dass er ein sicheres Umfeld hat das ihn stützt und ihm Halt gibt...


    es wird also besser.
    Ich kann wieder mehr die Mami sein, die ich sein will.


    Hoffen wir auf das Beste... <3

    Liebe Andrea,


    es ist so schön von dir zu lesen.
    Und wie du deinen Weg beschreibst, ich bin froh dass es dir gut geht.


    Ich danke dir auch für deine guten Wünsche, die kann ich brauchen, es ist ganz schön anstrengend wieder mal von Vorne anzufangen ;-) Darum freue ich mich auch mit dir und kann verstehen, dass du den Plan hast bei deiner gewohnten Arbeit zu bleiben und einen Weg zu finden, der für dich stimmig und gut ist.


    Ich wünsche dir erstmal auch ganz viel positive Energie, Liebe im Herzen
    deinen Ernst bei dir, seine Liebe - um dich jetzt am Weg des gesund werdens zu begleiten.
    Ja, Trauer ist keine Krankheit, aber wenn zu viel dazu kommt kann es krank machen...ich bin sehr froh dass du Menschen hast, die dich da unterstützen.


    Gerade habe ich wieder einmal deinen Film "Long way home" weiter empfohlen. Ich finde ihn wirklich wunderschön, und auch die Chinese Ghost Story, wirklich einer der schönsten Filme.


    Ja, und darum, aber nicht nur darum
    denke ich an dich und schicke dir ganz liebe Grüße,
    ich weiß nicht wie du momentan Lust hast hier zu schreiben, ich merke bei mir auch dass das da mal Worte sind die raus können und da sind, und manchmal nicht, aber es ist immer schön von dir zu lesen.


    Eine gute, erholsame Zeit,
    sei herzlich umarmt,
    Malena

    Lieber Dieter,


    das ist so schön...diese Erinnerung von dir...ganz lebendig, das Gefühl wie Veronika und du euch in den Armen liegt, eure Liebe. Es tut mir leid dass es dir so weh tut, und du es so vermisst. Ich kann mir auch vorstellen und ich kenne es ja selbst wie es ist, wenn es einen überkommt. Ich finde wieder einmal nicht die Worte...und kann nur für mich sagen dass es schön ist zu wissen, dass es eine Liebe wie die Eure gegeben hat, und gibt. Dass man so lieben kann.


    <3


    Heul-Ecke habe ich keine.
    Aber ich hatte und habe noch meinen "Heul-Uterus".
    Das ist das Auto meiner Mutter, sie hat es mir vererbt. Ich war anfangs unglücklich über die PS, aber damit kann man sichere Überholmanöver starten. Es ist ein Kombi. Eigentlich wollte meine Mutter ein ganz elegantes Auto kaufen, wie sie es liebte, aber sie suchte dann dieses aus, um mir beim Siedeln zu helfen.
    Sie sagte damals beim Kauf "das wird wohl mein letztes Auto sein"
    Ich habe es gehasst dass sie das gesagt hat.


    Und nun bin ich drin gesessen ein Jahr lang, mein Faradayscher Käfig gegen die Blitzschläge der Trauer, im nackten Schmerz, ohne Feigenblatt des "sich zusammenreißend".
    Ich hab darin geschrien, geweint, laut und leise. Hab Musik gehört bis die Ohren bluten, und das Herz.
    Hab mich geborgen gefühlt, und tue es noch.
    Ich beäuge misstrauisch jede kleine Roststelle am Blech.


    Mit herzlichen Grüßen,
    die Näbelfrau

    Liebe Lea,


    ich freue mich dich zu lesen und ich finde diesen Thread schön.


    Gerne geselle ich mich mit meinen Gedanken dazu, wenn ich darf...


    Ja, Verlustängste.
    Der Tod meiner Mutter war ein Moment, vor dem ich mich mein Leben lang gefürchtet habe. Ich hatte bei Todesfällen zuvor Angstzustände und Albträume, und ich hatte keine Angst ob ich das bewältigen würde können, und wenn ja wie.


    (Einmal hatte ich einen Albtraum vor Jahren, dass die Sonne nicht aufgehen wird und meine Mutter stirbt.
    Ich bin aufgewacht und bin losgelaufen um den Sonnenaufgang zu sehen. Einen Moment hätte es wirklich so sein können, dass die Sonne nicht wieder kommt. Aber sie kam...) und so war es dann auch...im Leben...
    Jahre später...


    Als dann die Diagnose kam hatte ich einerseits Glück Leben in mir zu spüren. Vielleicht hat mir das die Kraft gegeben, und den Weg gezeigt. Gleichzeitig war die Ironie so bitter, das Leben war gerade so schön wie nie, und dann dieses Damoklesschwert!


    Es war aber auch, und das hat mich überrascht und mich auf ganz innige Art beschenkt die Kraft der Liebe
    meiner Mutter, über alle Abgründe der zwischenmenschlichen Verletzung und Verwundung hinweg, über die Abgründe des Todes hinweg, mir eine Verbundenheit und Liebe zu schenken, eine Großzügigkeit, einen Trost - also, wenn es wirr klingt: die Art wie sie gegangen ist, wie sie gestorben ist,
    war so großherzig, so als wolle sie es mir leicht machen, so als wolle sie mir noch einmal das Leben schenken, und mir mit ihrer Liebe die Botschaft da lassen "genieße es, du sollst nicht zerbrechen"


    Was also bleibt ist dies:
    einerseits natürlich die Gewissheit dass meine unendliche Liebe zu bestimmten Menschen mich verwundbar macht, mich überwältigt, und es möglich ist dass das Schicksal mich zerstören kann, oder fast indem es mir das Liebste nimmt. Was ich dann täte - mir den Kopf rasieren und buddhistische Nonne werden? Ich weiß es nicht.


    Ich weiß wenn ich mit den lieben Menschen liege (und ich will sie nicht nennen um die Götter nicht neidisch zu machen ;-) dann habe ich das Geschenk des Hier und Jetzt, und kann dieses Geschenk voll annehmen und diese Schönheit ist der Zauber des Lebens und der Liebe


    ist es wie das Gedicht von Jandl


    liegen, bei dir


    ich liege bei dir.
    deine arme halten mich.
    deine arme halten mehr als ich bin.
    deine arme halten, was ich bin
    wenn ich bei dir liege und
    deine arme mich halten.


    - Ernst Jandl, dingfest


    Die Liebe ist das Risiko wert.
    Die Umarmung des Lebens - kann ich es so nennen?
    ----


    Und dann noch ein weiterer Aspekt...
    die Trauer und der Verlust haben mich sehr dankbar gemacht, unendlich dankbar
    (und auch beschämt)
    für das unverschämte Glück dass ich habe.
    Das Leben ist grausam, und schwer zu verstehen.


    Ich höre von den Menschen in Kriegsgebieten, von Menschen auf der Flucht.
    30 Kinder ertrunken vor nicht allzu langer Zeit, das ist eine ganze Kindergartenklasse!
    Was für eine unfassbare Tragödie.
    Bomben und Milliarden Waffendeals -


    Ich denke daran dass sie nicht einmal die Zeit haben zu trauern, ihre Toten zu begraben.
    Um ihr nacktes Leben fürchten müssen, Hunger leiden müssen, gar nicht die Kraft zu haben
    trauern zu dürfen.


    Mir geht das nahe, weil ich von meiner Mutter weiß was Krieg und echter Hunger ist.
    Und welch Elend Krieg und Hunger mit sich bringt.


    Trauer macht wie Liebe verwundbar, aber sie öffnet einen auch - und verbindet.


    Ich hoffe von ganzem Herzen - und auch naiv - auf Frieden, in mir, in der Trauer
    und in der Welt. Ich werde das wahrscheinlich nicht erleben und auch nicht verstehen aber ich möchte verstehen, wie man ein Mensch sein kann - wie - ich glaube es war Exuperie sagt
    und diese Postkarte stand neben dem Bett meiner Mutter - die rote Schritt auf dem vergilbtem Papier
    ich glaube in etwa so


    "man braucht lange um ein Mensch zu werden"


    Zu überlegen, was kann ich tun? Im Kleinen?
    Was macht mich aus? Und was mein Leben?


    Wie kann ich Angst, Hass,Neid, Ekel, Furcht im Zaum halten
    annehmen, weiter gehen -
    und Mitgefühl, mit mir und jedem Menschen neu erfahren
    das Leben erobern
    so dass ich mir selbst
    und meinem Kind auch Rede und Antwort darüber
    stehen kann, darüber
    wie man in dieser so rätselhaften
    schönen und grausamen Welt als Mensch
    existieren und dann Mensch sein kann.


    Was heißt es, am Leben zu sein?


    Ich weiß das klingt abgedreht, aber ich schreibe es einfach mal hierher weil es für mich das ist, was mir wichtig ist.


    Und nein, das ist kein Gutmenschen-Plädoyer.
    Es sind einfach meine Gefühle.


    Es ist also Mut und unendliche Dankbarkeit die mir helfen,
    den Augenblick anzunehmen die ich in der Trauer geschenkt bekam.
    Und dann Hoffnung weiter zu geben, ohne groß zu überlegen...
    ein sinnvolles Leben , ein sinnvolles Da- sein :)


    es ist ja auch was du zum Beispiel machst
    in deiner Arbeit, Menschen die es schwer haben in der Begegnung zu unterstützen
    und privat, mit deinem Mut neu zu lieben


    und ja, es geht schnell dass die Dunkelheit Menschen verschlingt
    (auch einen selbst). Die dunkelste Stunde vor dem Sonnenaufgang...


    es gibt viele Wege...
    ...die Musik des Lebens wie Fontaine sagt...Teil davon sein
    nicht gegen die Stille, die kann man genießen
    aber gegen das Stumme, die Leere, das Nichts.


    Den alles was gelebt hat und speziell die Liebe zu den mir geliebten, verstorbenen Menschen klingt für mich.


    Wie Rilke sagt...die Fragen zu lieben wie geschlossene Bücher um dann, unbemerkt eines Tages in die Antwort hinein zu leben...


    und nein ich habe keine Drogen konsumiert
    es hört sich wahrscheinlich seltsam an
    ich kann es nicht anders sagen



    aber genau das ist das Geschenk
    das aus meiner Größten Angst entstanden ist
    und das ich von meiner Mutter erhalten habe.


    <3



    Mit liebem Gruß,
    schwurbelig
    M<3lena

    Liebe Andrea,



    ich hoffe es geht dir gut. Ich habe so oft an dich gedacht, die letzten Wochen -gerade weil wir beide eine anstrengende berufliche Erfahrung in Zusammenhang mit unserer Trauer gemacht haben.
    Ich hatte mich so gefreut als du anfangs geschrieben hast deine Arbeitskollegen wären stützend und nett, und umso betroffener als du dann geschrieben hast, wie taktlos deine Chefitäten waren.
    Ich hoffe wirklich du hast Zeit für dich, um alles so ins Reine zu bringen wie du es brauchst. Ich wünsche dir dafür viel Licht, Liebe und Kraft, und deinen Ernst im Herzen.


    Sei ganz herzliche gegrüßt,
    MLena <3

    Liebe Astrid,


    zu verzeihen gibt es da gar nichts, es ist jaschön wenn du so viel an Zeit und Worten und Gedanken mir widmest . Ich finde dasl ieb von dir, und es tröstet mich auch jedes Mal (ist ja doch auch mein Trauerthrad hier).


    Wahrscheinlich geht es mir mit der Weisheit, die du zitiert hast ein wenig wie Dieter mit den Stufen oder ich borge mir jetzt den Begriff: abgedroschen - auch wenns ein grauslicher Begriff ist. Es war so ein aufbegehren gegen das zu oft gehörte. Was mich irritiert ist der imperative Charakter (besonders noch mal wenn es als Gnade definiert ist), also genau so wie ich es empfinde, wenn du von der Frau schreibst, die meint sie habe zu spät begonnen zu beten. Oder hat sie das mit einem Augenzwinkern gemeint? Oder meinte sie, dass ihr das Beten Erleichterung verschafft und Stütze ist?
    Denn sonst täte es mir leid, wenn sie - trotz ihres schweren Schicksals - oder gerade deswegen, sie auch noch Schuldgefühle hatte zu dieser Zeit. Wenn aber beten für sie bedeutet, an etwas zu glauben, und auch an sich zu glauben, und sich angenommen zu fühlen, und angekommen im Leben, wie du schreibst -sie konnte ihr Leben dann genießen - dann ist es für mich nachvollziehbar.


    Hm, humorlos und Clown glaube ich geht echt nicht. Also , der Clown ist sonst unfreiwillig komisch.
    Aber ja, du hast das ja rhetorisch gemeint ... die Frage :)
    Weise und Clown diese Dinge bedingen einander wahrscheinlich sogar? ;-)
    Der Clown hat ja den Genius aus der Katastrophe (z.B. Bananenschale) heraus s/eine Geschichte zu erzählen. Eigentlich braucht er die Katastrophe. Wo es für andere aufhört fängt es für ihn an :) (so in der Art hats mir ein Clown einmal erklärt).
    So wie Vonnegut sagt...man sollte seine eigene Geschichte leben, sonst wird man nur teil der Geschichte eines Anderen.


    Und wie man das halten kann und mag wenn dieser Andere ein Gott ist, darüber können wir jetzt wieder lange flachsen ;-)


    Eine Weisheit die ich sehr mag...
    Max Frisch sagt...Krise ist ein produktiver Zustand. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen ;-)



    Mir erscheint es so dass die Weisheit des Alters gar nicht mehr so erkannt und respektiert wird, in einer Gesellschaft die das Alter fürchtet wie der Teufel das Kolibakterienversuchte Weihwasser. Aber du sagst es ja selbst dass es in erster Linie nicht weise ist, in Klischees zu denken. Die passen zwar quasi allen, stehen niemandem so recht.



    Es ist lieb dass du mich "weise" nennst. ;-) Hat Buddha das gemeint mit "jeder ist fähig zur Erleuchtung?"

    Was mir noch einfällt. Meine Mutter hatte dieses Wort "Herzensbildung", das war ihr sehr wichtig- das was hinter dem Wort steckt. Ich versuche immer dran zu denken.




    Mit liebem Gruß ,

    m.

    Ja, das ist mir auch noch eingefallen...


    Yalom der Burians Esel zitiert... also ein Esel der zwischen zwei Heuhaufen verhungert...weil er sich nicht entscheiden kann...als ewig überlegende (und mich oft noch laaaang quälende) kenne ich das nur zu gut und insofern freue ich mich sehr mit dir, dass du dich klar entschieden hast! :24:

    Noch ein wenig hier, weil eine Prise Philosophie einmal am Tag etwas Schönes ist, und ich diesen Erzählfaden hier sehr mag.


    Lieber Dieter,


    zehn Jahre, das war eine lange Zeit - ich kann ein wenig ahnen, wie das für euch beide war, wie schwer das gemeinsame Durchstehen, auch ertragen - und gleichzeitig wie tief eure Liebe war und ist.
    Was den Tinnitus anbelangt - ich hab schon gehört wie quälend das ist. Manche sagen dass Störgeräusche ihnen helfen...nun, falls das nichts hilft schnapp ich den kleinen Mann im Ohr und steck ihm eine süße Walderdbeere, die nun hier wachsen in sein Mündeln, vielleicht hält ihn das vom Jodeln ab?



    Die Stimme meiner lieben Verstorbenen habe ich bald vergessen - also meine Hörbahn hat kapiert dass ihre Zellen von Außen nicht mehr gereizt werden - aber mein Hörgedächtnis ist verbunden mit den Gefühlen, die die Stimmen der geliebten Menschen in mich gelegt haben, die ich für sie habe, die mir geschenkt haben.
    Die Stimme meiner Großeltern, von verstorbenen Freunden, der lieben Großtante und - meiner Mutter - besonders sie - spricht auch aus mir, wenn ich vor allem mit Kindern spreche. Ich habe ihre Art zu trösten immer sehr gemocht, und wenn sich m/ein Kind weh tut so erlebe ich wie sie aus mir spricht, das geschieht auch ganz überraschend.


    Wenn ich einen inneren Dialog führe so spüre ich auch den Klang, also die Saite die durch die Stimme zum Klingen kam ist da, sie ist mit dem Tod nicht gerissen, sie ist in Schwingung zu versetzen - durch den Gedanken im Dialog an den geliebten Menschen. (Das ich das ich an ihrem Du wurde, das ist nicht verloren).


    Besser kann ich es nicht sagen.


    Trotzdem, was würde ich dafür geben noch einmal sie zu hören, sich gegenüber zu sitzen, ... all das...
    ja, natürlich, ganz natürlich ist das, diese Sehnsucht zu haben. Und es darf auch so sein.


    Mit herzlichem Gruß und einen schönen Wochenbeginn
    an die lieben Menschen hier schickend
    MLena <3


    .

    Liebe Rabelein,



    Dass du dich selbst auch bemitleidest verstehe ich auch. Ein Teil ist sicherlich ein Reflektieren, meinst d Gute?
    Marita, ihre Drogenkrankheit und ihr tieftrauriger Tod, das wird so denke ich etwas bleiben, das - ach mir fehlen die Worte- wie sage ich es, dass du dir verzeihst und trotzdem klar ist, dass dies der größte Schicksalsschlag war.

    So, und nun zu dem Hospiz. Du hast ja deine Entscheidung getroffen, aber da du mich um meine Meinung gebeten hast...ich weiß nicht genau wie das Hospiz ist, von dem du sprichst. Wie hast du dich dort gefühlt? Wie hast du dich mit den Menschen dort gefühlt?



    Schlussendlich bin ich überzeugt dass dein Kater und du genau spürt was du brauchst.

    Liebe Rabelein,

    denke bitte an das Bild mit den Luftballons an den Zehen, die man mit dem Einatmen langsam größer werden lässt...und dann wieder langsam kleiner...und wieder größer.... und kleiner....


    Was du schreibst berührt mich sehr, es macht mich auch traurig.
    ich wünsche mir einfach dass es dir gut geht.

    Liebe Rabelein - darf ich bitte auch die Medikamente haben, die du bekommst? ;-)
    Verzeih, aber ich will damit nur sagen dass ich glaube, der Mensch der dich da angepöbelt hat von wegen pickigem Hesse wollte dich wahrscheinlich nur ansprechen. Aber für den Begriff "Innenschauapostel" hat sich seine literarische Pöbelei schon gelohnt :) Unglaublich!
    Zu Alaaf und Hellau...
    Stell dir vor wir läuten an den Türen..geschmückt mit Einhornhüten und rosa Tu-Tu's ....guten Tag wir sind die Innenschauapostel von der Hermann Hesse Sekte haben sie ein paar Hexameter und Jamben für uns? Machen wir das nächsten Fasching? ;-)


    Lieber Dieter,
    du hast mich auf eine verstörende Art glücklich gemacht mit deiner lieben Sorge.
    Zum Barthes hatte ich gehofft du könntest etwas kluges Sagen. Vielleicht muss man sich mit ihm wirklich in die heiße Badewanne legen, und am besten noch Absinth dazu trinken um ihn zu verstehen? :)


    Mir geht es so dass diese Gedanken bei mir etwas auslösen als würde ein Groschen fallen, nur ist nicht ganz klar wohin. Einen Moment denke ich "Ah!" und dann im nächsten denke ich "Äh?"


    Zwei Punkte, so ein Unterschied.


    Ich will es aber versuchen, wobei der Barthes das sicherlich ganz anders gemeint hat.


    Anbei noch Wortsalat, wenn man ihn nicht mag einfach liegen lassen, die Schnecken fressen ihn gerne weg ;-)


    Mich persönlich hat der Gedanke tröstlich getroffen, den Moment größter Angst, den ultimativen Zusammenbruch dort hin zu projizieren, wo ich denke, und weiß, und wähne, dass ich am glücklichsten war.
    Nie würde ich auf die Idee kommen diesen Moment voller Glück als Gefahr, Bedrohung oder Abgrund zu sehen. Ganz im Gegenteil, wie oft geht mein Sehnen genau dort hin?
    Wenn der geliebte Mensch also noch lebt fürchtet man ihn zu verlieren, und ist er oder sie einmal gestorben dann ist es so, also bei mir, dass ich fürchte das einmal nicht ertragen zu können. Entweder vorwärts betrachtet, weil der Schmerz nicht aufhört oder größer wird oder ich weiß dass das Leben ohne geliebten Menschen unfassbar viel Kraft braucht weil es sehr traurig ist, das alles zu erleben ohne körperliche Anwesenheit der Person.
    Oder rückwirkend betrachtet, wo ich fürchte der Zusammenbruch ist geschehen mit dem Tod, die größte Angst ist eingetreten - und ich habe es noch nicht realisiert und die Schockwelle wird mich erst erreichen. Das ist ja so finde ich auch ein Damoklesschwert der Trauer.


    Der Gedanke also diesen Moment größter Furcht dort hin zu versetzen, wo ich gänzlich glücklich, ganz und gar hingerissen war, an einen Moment wo ich nie denken würde dass er - eine Gefahr ist, oder ein Abgrund, oder etwas Schlechtes oder Trauriges, diesen Gedanken finde ich kraftvoll denn es ist für mich klar dass in dieser Projektion, wo ich den einen Moment auf den anderen lege, der Verlust durch den Tod die Stärke der Liebe des Moments nicht aufhebt. Die Liebe durchdringt die Furcht, als wäre der dunkle Moment ein Gewebe, das sich mit der Liebe gänzlich vollsaugt.
    Es ist eben dann auch so wie das Bild von Kleist...das Tor, der romanische Bogen...wo das Streben der Steine nach unten, zur Erde, eigentlich der Zusammenbruch...die Kraft ist die den Bogen stehen lässt und aufrecht erhält.


    Es ist einfach auch ein überraschender Gedanke, und oft helfen mir überraschende Gedanken den Karren den ich Gehirn nennen will aus dem Gedankenschlamm zu ziehen.
    Ja, sehr wirr, ich weiß.
    Und das zweite...also mir gefiel einfach der Gedanke
    "ohne dich bin ich nicht mehr ich" den er zitiert, folgernd aus dem Abbild des Paares auf dem antiken, zu Lebzeiten gemeißelten Grabstein. Und diesen Gedanken anknüpfend an das wunderschöne Gedicht das Christine geschrieben hast, als du von deiner Frau Veronika gesprochen hast.
    Ich dachte einfach du könntest den Gedanken schön finden.


    Und da du so von dir aus elegant schreibst (und dass du mir unterstellst ich würde dir unterstellen, mich als Claqueur zu sehen finde ich arg) schleppe ich eben alles mögliche von draussen rein, wie die Katze...
    darunter eben auch Barthes auf der Fußmatte. :)


    Aber in einem irrst du dich ... am Dach da hast du bestimmt, ganz bestimmt einen Siebenschläfer...
    Mäuse sind bekanntlich mucksmäuschenstill, lärmen tun die oben genannten! :)


    Wie gehts dir denn heute?
    Was liest du denn gerade?
    Und was blüht so bei dir?


    Sei lieb gegrüßt,
    (Frau im Nebel klingt so nach Bob Marley ;-))

    sicher stiefelt unsere kluge und gewitzte Christine in ihren
    Reckenhosen
    durch ihr Paradies und liest bei einem Gläschen Roten ihrem
    keuschen, scheinschwangeren Feigenbaum 10001 Nacht vor.
    Aber bestimmt ist es ganz anders.
    Wollte nur etwas albern das Wort Reckenhosen irgendwo unterbringen, wobei dir Christine so Hosen bestimmt unverschämt gut stehen ... ;-)


    Mit liebem Gruß <3

    Meine Erfahrung ist die dass man nach so einem markerschütternden Schock einfach Zeit braucht, und noch mal Zeit um wieder Vertrauen ins Leben zu haben. Es gelingt aber.
    In der Zwischenzeit bin ich einfach unendlich dankbar die lieben Menschen lebendig da zu haben, die ich lebendig da habe. Und der Rest ist Hoffnung.
    Ich wünsche dir dabei viel Kraft, und die Frage was du brauchst, um dich sicher zu fühlen...


    ich drück dich und weiß, es ist nicht leicht
    Malena <3

    höhö,


    da schreibt man einmal was von Erdbeerbowle und bekommt das Gebet der AA's ins Stammbuch ;-)
    SCNR liebe Astrid, du liebste aller schönen Harmoniewalze....rseelen ;-)


    Ja, sicherlich - das ist schon ein guter Gedanke und doch frage ich mich - will ich immer weise sein? Es juckt mich zu sehr in den Fingern folgendes zu schreiben...
    Würde man manchmal nicht das Unmögliche für Möglich halten, das Undenkbare für denkbar, das Unlösbare für lösbar ... das Unergründbare für erfassbar...womöglich würden wir Menschen noch immer denken der Himmel wäre ein dunkles Tuch mit Löchern drin und der Horizont ein Rand von dem man herunterfällt.


    Darum, bei aller Weisheit - auch Unvernunft!...
    "die Vorsehung beschützt Kinder und Idioten
    das weiß ich weil ich beides ausprobiert habe "
    sagt Mark Twain



    Liebe Lea,


    das ist so schön <3 und ich hoffe du ziehst also auch den Hut vor dir selbst ;-)
    Ich ziehe ihn vor dir, vor alledem was du geschafft hast mit deiner Liebe und deiner Stärke, auch mit deinem Freund an deiner Seite...du das Leben wieder zulassen und genießen kannst, so klingt das für mich.


    Ich genieße heute den Regentag bei Kuscheln und Abhängen, ;-)
    sei lieb gegrüßt
    Malena :24: