Liebe StillCrazy!
Ich verstehe absolut was du sagst, ich verstehe absolut, dass du wütend bist.
Und ich glaube dir gerne, dass du Angst hast, die Belastung nicht durchzustehen.
Was mich nachdenklich stimmt: Er ist ein herzensguter Mensch, nur konnte er nie kämpfen, weder für sich noch für andere. 
Ich sage dir jetzt so meine ersten Gedanken dazu:
Wenn das schon immer so sein Weg war und er immer so agierte, wie sollte er es jetzt anders machen?
Vielleicht hast du ihm auch schon immer ein wenig solche Dinge abgenommen, er wird es jetzt nicht lernen, nehme ich einmal an.
Du hast jetzt die Möglichkeit entweder seinen Weg bedingungslos zu akzeptieren und damit leben zu lernen, dass er es nicht so macht wie du es machen würdest.
Oder du hast die Möglichkeit, ihm weiterhin alles zu richten, für ihn gewisse Kämpfe auszutragen, Infos einzuholen,.... (Falls du dazu überhaupt die Kraft hast und bereit dazu bist)
Weißt du eigentlich was er lieber hätte?
Mag er es, dass du diesbezüglich alles für ihn machst, oder hätte er eben lieber seinen Weg?
Ein Gespräch über diese unterschiedlichen Sichtweisen und was er wirklich will wäre sicher der erste Schritt.
Das waren so meine ersten Gedanken. Ich weiß, sehr hilfreich ist das alles nicht. Manches kommt mir auch so "vorwurfsvoll" und nach "supergescheit" vor. Das soll es nicht sein. Ich kann mir echt vorstellen, dass es sehr, sehr schwer ist.
Zu der Frage, ob ich mir eine jahrelange Begleitung eines schwer kranken Partners vorstellen könnte, ohne Unterstützung von außen. Ich sage dir das, was ich immer sage (klingt auch wieder so grob, aber ich empfinde es so) : Ich war froh, dass meinem Mann und mir das durch seinen sehr plötzlichen Tod erspart blieb. Natürlich hätte ich es genau wie du versucht, mein Bestes versucht. Aber es ist mir so für ihn und sogar für mich lieber.
Hedi 