Beiträge von blaumeise

    Grüß dich Sverja,


    Ja, Giannina Wedde ist eine sehr beeindruckende Frau. Ich mag sie sehr gerne und durfte sie bei einem ihrer Tagesseminare persönlich kennenlernen. Dieser Tag hallt immer noch tief in mir nach, obwohl seither schon mehr als ein Jahr vergangen ist.


    Hier noch ein Text von ihr.

    Vielleicht erfreut er dein Herz.


    Fürchte mich nicht,

    sagt die Trauer,

    auch wenn ich dir folge, schattenhaft,

    auch wenn ich die Ordnung der Dinge störe

    und das unbeschwerte Erwachen am Morgen.

    Weise mich nicht ab,

    sagt die Trauer,

    Auch wenn du müde wirst unter meiner Schwere,

    so wie die Arme deiner Freunde,

    die versuchen, dich zu tragen.

    Fliehe nicht,

    sagt die Trauer,

    denn meine Wogen suchen Ufer

    und alle Segnungen kostbarer Erinnerung

    bringe ich zurück.

    Fürchte mich nicht,

    sagt die Trauer,

    ich bin ja die Liebe.

    Ich bin der schwarzrote Schimmer

    in der Wunde der Endlichkeit.

    Giannina Wedde


    SHANTI



    blaumeise :24:

    Liebe Kleene-3,


    auch ich möchte dich hier herzlich begrüßen.


    Du hast viel Schweres erleben müssen. :30:


    Lass dir Zeit und komme erst mal richtig hier an. Gib dir und uns eine Chance.


    Mit der Zeit wirst du feststellen, dass das Schreiben hier gut tut.


    Du musst ja nicht immer schreiben - nur wenn Du die Kraft dazu hast.


    Du musst hier nichts erklären - es reichen Andeutungen, denn jeder wird dich hier verstehen. Wir sind alle Betroffene und niemand versteht einen so gut, wie jemand der ähnliches erlebt bzw erlebt hat.

    Es ist immer jemand da, der dir sein Ohr leiht, dich wahrnimmt.


    Ich bin seit 2017 hier Mitglied.


    Für mich ist dieses Forum wie ein schützender Hafen, zu dem ich immer wieder, aus stürmischer See zurücksegeln kann,

    um Kraft zu schöpfen,

    um dann gestärkt,

    wieder hinauszusegeln zu können in die rauhe Welt...


    Hier in diesem Forum muss ich nicht stark sein. Darf auch schwach sein!!

    Kann meine Maske für eine Weile ablegen und das tut mir enorm gut.


    Wir können dir deinen Schmerz zwar nicht nehmen, aber wir können dich ein Stückchen auf deinem schweren Weg begleiten und unsere Kraft und Erfahrung mit dir teilen.


    Ich würde mich freuen, mehr von dir hier zu lesen.


    Ich wünsche dir viel Kraft, Zuversicht und Mut


    Alles Liebe

    blaumeise

    Der Trost hat mich gefragt,

    ob ich bereit bin,

    durch den Schmerz

    hindurchzugehen,

    anstatt ihn zu umkreisen,

    und ob ich meine Finger

    so lange in die Wunde lege,

    bis ich das Unversehrte darin

    fühlen kann.


    Er hat mich gefragt,

    ob ich mich halten lasse werde

    von Armen, die nichts je wieder

    in Ordnung bringen,

    und ob ich schweigen kann,

    bils irgendwann wie ein warmer Atem

    ein gutes Wort mich streift.


    Er hat mich gefragt,

    ob ich mich bücken werde

    zu einer kleinen blauen Blüte am Wegerand,

    ob ich Kirschen von den höchsten Ästen pflücke

    und ob ich es ertragen kann

    wenn mich am Abend

    ein Glück ganz ohne Grund befällt.


    Er hat mich gefragt

    ob ich erahne, dass ich auf nichts ein Anrecht habe,

    auch nicht auf die Untröstlichkeit,

    weil sich in jedem Augenblick

    das Leben selbst an mich verschenkt,

    ohne zu zögern und ohne Maß.


    Wie eine, die noch in die Weite

    dieses Wortes wachsen muss,

    sagte ich Ja.

    Giannina Wedde

    Liebe/Lieber JaRo,


    Gut, dass du so schnell hierher gefunden hast.


    Tief bewegt habe ich deine Zeilen gelesen.

    Mein tiefes Mitgefühl.


    Es tut mir leid, dass du deinen Vater verloren hast.


    Es tut mir soo leid - und es macht mich wütend, dass du ihn - wegen diesem Schei..Corona - nicht auf seinem letzten Lebensweg begleiten durftest.

    Das ist ganz schrecklich...


    Natürlich haben die anderen irgendwie recht wenn sie sagen: "sei froh, er ist von seinem Leiden erlöst." Sie meinen es gut, wollen dich trösten.

    Aber das hilft dir im Augenblick nicht weiter... Dieses Wissen lindert nicht diesen grausamen Schmerz in dir. Diesen bohrenden Schmerz, der JETZT da ist. Und nur das zählt im Augenblick.

    Du hast einen geliebten Menschen verloren, einen Menschen, der dir sehr wichtig ist.


    Mit dem Tod des Vaters verliert man einen Teil seiner Kindheit, einen Teil seiner Wurzeln.


    Ich kann erahnen, wie es dir gerade geht. Ich habe selbst schon viele heißgeliebte Menschen (darunter u. a. auch meine Eltern und Pflegeeltern) beerdigen müssen.


    Dieser Schmerz und die Leere sind überwältigend.


    Aber mir fallen keine Worte des Trostes ein.


    Lass mich dich daher einfach nur wortlos umarmen, wenn ich darf.

    :30:


    Schreib hier immer wenn dir danach zumute ist und du die Kraft dazu hast.


    Mir hilft das hier schreiben. Es befreit.


    Und immer ist irgendeiner da, der mich versteht, der mir zuhört und meinen Schmerz nicht "wegquatschen", nicht zudecken will.


    Hier kann ich alle meine Gefühle zur Sprache bringen. Alles was in mir vorgeht, alles was mich bewegt und sei es noch so widersprüchlich. Hier darf man sein, wie man ist.Und man darf sich unendlich wiederholen, immer wieder dasselbe schreiben, bis es besser wird. Alle verstehen das, denn sie durchleben oder durchlebten ebenfalls diese Schmerzen, diese Sehnsucht...


    Ich hoffe, auch du machst hier diese Erfahrung und ich wünsche dir einen guten Austausch.


    Magst du uns ein bisschen von deinem Vater erzählen? Natürlich nur, wenn du willst.


    Dir und deiner Familie alles Gute und ganz viel Kraft


    blaumeise

    Liebe Kornblume,


    nix arme blaumeise


    !!! Armer blaumeisensohn!!!


    AN diesem Tag konnte ich noch nicht drüber lachen.

    Hatte daher auch keine "Lust" mehr zum "richtig" kochen und so musste er mit Griesbrei vorlieb nehmen -


    und Griesbrei hasst er :(


    auch dir eine erholsame Nacht, liebe Kornblume und allen anderen natürlich auch :19:


    blaumeise :24:

    Liebe Luise, <3


    von hier aus werden nächste Woche 2 Daumen und 8 Katzenpfoten gedrückt.

    Du packst das liebe Luise und sogar mit links - sagt mir meine Kristallkugel ;)


    Zum Thema Schusseligkeit.

    Ich glaube, wir alle hier sind derzeit schusselig und mit unseren Gedanken oft nicht bei dem, was wir gerade machen. Ist aber normal. Wie sollte es auch anders sein. Wir sind ja auch in einer Ausnahmesituation.


    In punkto Zerstreutheit trage ich derzeit die Weltmeisterkrone! :)


    Ich wollte uns vor kurzem mal ein gutes Stück Fleisch gönnen (ja, ich liebe hin und wieder ein bisschen Fleisch).


    Öffnete zu diesem Zweck das Gefrierfach und... fand - erste Schusseligkeit - ein nicht beschriftetes "Etwas" vor, das ich kurz entschlossen, als Fleisch deklarierte. ..


    Aufgetaut entpuppte "es" sich... als ein Paar Socken!!! .


    Ja, richtig gelesen. :)


    Ich hatte Socken eingefroren. 8o:22:


    Zuerst war ich bestürzt, dann schämte ich mich und jetzt... lache ich...

    Ist schon lustig, wie?


    Shit happens - Was solls!?


    Schlüssel lässt sich ersetzen. Auch wenn finanziell etwas eng wird... Es gibt schlimmeres....


    Ach Luise, du kennst ja unser Motto.


    Aufgeben gilt nicht.


    Ich finde, du bist - allgemein gesehen - auf einem guten Weg.... Zumindest lese ich dich so. Rückfälle gehören dazu. 3 Schritte vor, 2 zurück macht unterm Strich 1 Schritt vor - auch wenn der Schritt nur ein klitzekleines Schrittchen ist, das man selbst kaum registriert.


    Liebe Luise, fühl dich verstanden, geknuddelt und liebgehabt


    blaumeise:24:

    Liebe Susa,


    ich möchte dich ganz herzlich in unserer Trauerfamilie begrüßen.


    Wir alle hier haben einen oder mehrere geliebte, wichtige Menschen verloren und wissen, was Du gerade duchmachst.


    Diese Leere, diese Hilflosigkeit, diese Ohnmacht, die Einsamkeit, dieser Schmerz....

    Das Gefühl von einer Klippe zu stürzen... ins Bodenlose... das ist so grausam.

    :30:


    Fühl dich hier gut aufgehoben und schreibe, wann immer dir danach ist. Schreibe dir deinen ganzen Kummer von der Seele. Wir halten das aus und begleiten dich auf dem steinigen Weg, der nun vor dir liegt. Hier bist du nicht allein.


    Vielleicht können unsere Antworten, unsere anderen Beiträge und unsere Geschichten dir ein wenig Kraft schenken.


    Ich wünsche dir einen halbwegs erträglichen Tag.


    blaumeise

    Hallo ihr Lieben da draußen,


    Seit heute mittag sind meine Gedanken nahezu ständig wieder bei meiner Mutter und ihrem Suizid.


    Ich kann einfach nicht abschalten....


    Vor einiger Zeit fand ich "zufällig" einen Segensspruch.


    Ich will ihn hier einstellen. Für meine Mutter aber auch für die vielen Menschen, die zur Zeit verzweifelt sind und die von solchen Gedanken heimgesucht werden.


    <3 Für dich Mama: <3


    Wie viele Untröstlichkeiten hast du wohl gesammelt mit den Jahren,

    zu viele Bitten für unaussprechlich gehalten in unserer Mitte,

    wie viele Male das Sterben vertagt

    mit einem Rest Hoffnung als Kissen in schlaflosen Träumen

    von Tagen, die wirtlicher sind.


    Ein Sterben wie Deines ist schwer zu ertragen, weil es sagt,

    dass mitten im Leben das Morgen dir schon verloren schien.

    Wohin nun mit den Worten, die trösten und stärken,

    wohin mit den Gesten, die wärmen und bergen,

    wohin mit den Farben, die wir flüstern über wachsendem Grau?

    Aus deinem Sterben stehen so viele Fragen auf.

    Auch die eine die quält:

    Haben wir versäumt dich zu tragen?


    Deine letzte Reise finde ein glückliches Ende

    Heimgekehrt in die Ewigkeit hinter den Formen atme Deine Seele auf

    Heimgekehrt in die Arme dessen, dem kein Schmerz fremd ist,

    koste Deine Seele die Ruhe, die du hier vermisst hast.

    Heimgekehrt ins Schauen der Dinge

    sättige sich deine Seele an der Liebe, die niemals endet.


    Für alle, die mit ihrem Leben ringen, wie du gerungen hast,

    legen wir diesen Segen wie ein Gebinde aus Blumen an den Fuß jedes Berges, der nicht zu erklimmen scheint,

    in das Getöse jedes Kampfes der nicht mehr zu gewinnen ist

    in das Dunkel jeder Ausweglosigkeit,

    an der ein Mensch den Mut für das Leben verliert:

    Möge es dir geschenkt sein,

    das Leben zu lieben und zu wissen,

    dass du für die Welt kostbar und unverzichtbar bist.

    Giannina Wedde


    blaumeise :24:

    Liebe Luise,


    "Ein Lebewesen für die Seele.. trotz allem ein Trost." Das hast du schön geschrieben.


    Wie wahr!


    Und sie schenken soooo viel Liebe - ohne wenn und aber!

    Egal ob man für manche menschliche Augen zu dick, zu hässlich, zu dumm, zu alt, zu krank, zu gebrechlich, zu arm ..... ist. Sie lieben uns einfach.


    Liebste Luise, schicke dir einen liebevollen Knuddler.


    <3<3<3:24::love::love::24::5::*


    Komm gut durch den Tag. Ich bin oft in Gedanken bei dir.


    blaumeise :24:

    

    Eine schnurrende Katze ist Freude

    Zwei schnurrende Katzen sind der Himmel auf Erden.

    Ich sitze gerade im Sessel. Der eine Kater liegt auf meinem Bauch und schnurrt. Der andere liegt eng an mich gekuschelt an meiner Seite und schnurrt auch hingebungsvoll.

    Fühl mich wie im Paradies und gerade glücklich.


    blaumeis:24:

    Lieber Uwe,


    Danke für deinen Gruß.


    Seit einigen Tagen gehe ich fremd. Bin Bach untreu geworden. :) Aber bestimmt nicht für lange.


    Beim Aufräumen und Sortieren fand ich eine alte CD von Evgeny Kissin (auch Jewgeni Igorewitsch Kissin). Kennst du ihn?

    Diese CD läuft derzeit bei mir rauf und runter. Unterbrochen von der Waldsteinsonate (gefällt mir auch gut).


    Und dazwischen läuft - so richtig dazu passend - eine alte CD von den Kastelruther Spatzen.


    Ich wäre derzeit so gerne in meinen heißgeliebten Dolomiten und träume mich mit den Spatzen dorthin...


    auch ich denke an dich und schicke dir einen ganz lieben Gruß in den Solling.


    blaumeise :24:

    <3Liebe Sonne,<3


    ja, die Natur gibt ganz viel Kraft.!!!


    Und ich denke, nicht nur wenn man sie bewusst wahrnimmt.


    Ich finde, sie wirkt auch auf unbewusster Ebene.


    Wenn man unter einem Baum sitzt, auf einer Wiese sitzt und äußerlich gesehen, gar nichts - depressionsbedingt - wahrzunehmen scheint, dann wirkt sie dennoch und heilt. Man muss nur lange genug sitzen....


    Ich hatte immer nur in Zeiten einer schweren Depression vermeintlich keinen Zugang zur Natur.


    Ansonsten brauche ich Natur.


    Schon als Kind flüchtete ich mich immer in den Wald. Hatte meinen Lieblingsbaum. Brachte es sogar fertig - obwohl ansonsten sehr unsportlich - auf den Baum zu klettern. Fühlte mich dann getröstet, aufgehoben - und lach jetzt bitte nicht, - verstanden.(vom Baum)

    Das lag vielleicht auch daran, dass vor meinem Elternhaus eine wunderschöne Rotbuche stand. Aus Erzählungen weiß ich, dass ich als Säugling immer dort

    "geparkt" wurde und dass später auch mein Laufställchen unter der Rotbuche stand. Man konnte sowohl vom Küchenfenster als auch vom Bürofenster dorthin sehen und mich sozusagen beaufsichtigen, ohne direkt bei mir sein zu müssen. Meine Mutter war depressiv (konnte nicht so für mich da sein, wie sie es wohl gerne gewesen wäre) und mein Vater hatte wenig Zeit (er war selbstständig) und so war die Rotbuche sozusagen mein Kindermädchen. Vielleicht kommt daher mein besonderer Bezug zu Bäumen.


    Ich brauche Wald. Ohne würde ich verkümmern.


    Ich habe auch keine Angst allein im Wald unterwegs zu sein. Nur wenn ich auf Hunde ohne Begleitung treffe - da rutscht mir immer das Herz in die Hose. :)


    Wünsche dir einen wunderschönen Tag.


    blaumeise :24:

    Schick mir keinen Engel

    der alle Dunkelheit bannt

    aber einen

    der mir

    ein Licht anzündet.


    Schick mir keinen Engel

    der alle Antworten kennt

    aber einen

    der mit mir die Fragen aushält.


    Schick mir keinen Engel

    der alle Schmerzen wegzaubert

    aber einen

    der mit mir

    Leiden aushält.


    Schick mir keinen Engel

    der mich über die Schwelle trägt

    aber einen

    der in dunkler Stunde

    noch flüstert

    Fürchte dich nicht.

    Elisabeth Bernet

    Liebe Gabi,


    Deine Worte tun mir sehr gut.


    Gemeinsam sind wir stark!


    Dieses Forum ist für mich wie ein Rettungsring. Wir können uns festhalten und gehen nicht unter.... Jeder ist für den anderen da.


    Ich schicke viele gute Gedanken zu dir.


    blaumeise :24:

    Guten Morgen,


    gestern war ein sehr schlimmer Tag für mich. Ich bin gefühlsmäßig zusammengebrochen und hatte einen richtigen Heulkrampf. Wegen einer Nichtigkeit!

    Ich saß auf einem Baumstumpf als mich dort ein Vögelchen besuchte...und ich wußte den Namen des Vogels nicht... Statt diesen Besuch zu genießen, zu beobachten, zermarterte ich mir nur den Kopf, suchte verzweifelt nach dem Namen und bekam schlußendlich einen schlimmen Heulkrampf.


    Nur, weil ich den Vogel nicht bestimmen konnte!


    Das wäre früher nicht passiert. Früher hätte ich zuhause in einem meiner Bücher nachgeschaut und gut wärs dann gewesen. Gestern hat mich dieses Nicht-Wissen vollkommen umgehauen.... Noch Stunden später tat mir vom Weinen alles weh.....


    Heute morgen ist meine Sehnsucht nach Klaus ganz besonders groß.

    Ich vermisse unsere Ausflüge in die Natur. Ich vermisse, gemeinsam mit ihm auf einem Baumstamm oder auf der Erde oder auf einer Bank zu sitzen und dabei sein : "Hast du das gesehen?", "Riechst du das"?, "Hörst du das?" zu hören.

    Ich vermisse seine langen Monologe über Pflanzen, Bäume, Tiere. Oft fand ich das schön ( ich habe soviel dabei gelernt! ) aber sehr, sehr oft haben mich diese Monologe genervt.

    Draußen in der Natur bin eher der schweigsame Typ. Rede nicht allzuviel. Sitze lieber ganz still und ruhig auf einer Lichtung, schaue und fühle lieber. und hasse das "Zerreden", während Klaus gerne dabei dozierte..

    (er wusste halt auch sehr viel)


    Was gäbe ich heute darum, wenn er wieder dozieren würde....

    Liebend gerne würde ich jetzt stundenlang seinen Vorträgen lauschen. Ich würde es genießen.!!!


    Aber es geht nicht mehr. NIE MEHR!


    Klaus war Landschaftsgärtner aus Berufung.

    Nachdem er aus Krankheitsgründen aufhören musste, fuhr er mit mir sehr oft zu seinen alten Wirkstätten. Um sie mir zu zeigen, um zu sehen, wie sich alles entwickelte.... Und auch da hielt er liebend gerne Vorträge...


    Auch diese Fahrten vermisse ich und ich ertappe mich des öfteren dabei, beim spazieren gehen zu denken: "die Bäume müssten aber geschnitten werden", "was haben die da gemacht? Das hätte man aber besser lösen können".....

    Ich betrachte so langsam die Natur mit seinen Augen, den Augen eines Landschaftsgärtners - jetzt, wo Klaus tot ist...


    Aber Klaus hat nicht nur "Vorträge" gehalten.


    In Zeiten, in denen ich ganz tief in meinen Depressionen gefangen war, setzte er mich einfach ins Auto und fuhr mit mir zu den schönsten Plätzen in der Natur und saß lange schweigend neben mir. Täglich!


    Er saß auch neben mir, , als ich wieder, unter einem Baum sitzend und an den Stamm angelehnt, sehen und fühlen konnte, dass der Himmel blau und der Baum grün war.

    Natürlich sah ich vorher auch, dass der Himmel blau war. Aber an diesem bestimmten Tag war anders blau. Richtig blau! Ich kann das nicht mit Worten erklären.

    Ich war einfach wieder da - hier, bei den Lebenden.

    Spürte... sah wieder.... Diesen Tag werde ich NIE

    vergessen!!


    Ich bin überzeugt, dass diese Ausflüge in die Natur mit Klaus sehr viel dazu beitrugen

    Er war damals sehr hartnäckig. Sah über meine Widerstände hinweg, packte mich trotz Protest einfach ins Auto....


    Dafür bin ich ihm soo dankbar.


    Dadurch hat er mir geholfen, wieder ins Leben zurückzufinden...


    Wieder zu sehen: der Himmel ist blau, der Baum ist grün, ein Mensch lächelt...


    Wie gesagt, ich kann das nicht in Worten beschreiben.

    Dieser Zustand hielt nicht lange an. Wiederholte sich aber oft und dauerte immer länger....Und jetzt ist es fast durchgehend so. Ich will leben.!



    Muss jetzt aufhören. Es kommen wieder Tränen - aber es ist kein Heulkrampf.


    Sorry, aber ich hatte jetzt den Drang, euch alles zu erzählen


    blaumeise :24:


    :13:l:13:

    Liebe Adi,


    freue mich mit dir, dass deine Katze wieder da ist.

    P

    Einer meiner beiden Kater geht auch hin und wieder auf eine längere Wanderschaft und ich sterbe dann immer "tausend Tode" bis er wieder da ist, der Strolch.


    Ich kann dein Gefühl, "... als ob noch einmal ein Teil von ihm stirbt" gut nachempfinden.


    Aber jetzt ist sie wieder da:8:und hat bestimmt viele Leckerlis und Streicheleinheiten bekommen.


    Alles Liebe

    blaumeise :24:

    Kurz vor der Coronakrise habe ich mir ein Buch mit Gedichten einer meiner Lieblingsdichterinnen gekauft und vorhin folgendes Gedicht gefunen.


    Ich hoffe, es spricht euch auch an.




    "Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe

    All meine Einsamkeit auf dies Papier.

    Ein Fliederzweig schlägt an die Fensterscheibe.

    Die Maienandacht ruft laut. Doch nicht nach mir.


    Weil du nicht da bist, ist der Bäume Blühen

    Der Rosen Duft vergebliches Bemühen,

    Der Nachtigallen Liebesmelodie

    Nur in Musik gesetzte Ironie.


    Weil du nicht da bist, flücht ich mich ins Dunkel.

    Aus fremden Augen starrt die Nacht mich an

    Mit grellem Licht und lärmendem Gefunkel,

    Dem ich nicht folgen kann.


    Hier unterm Dach sitz ich beim Lampenschirm;

    Den Herbst im Herzen. Winter im Gemüt.

    November singt in mir sein graues Lied.

    "Weil du nicht da bist" flüstert es im Zimmer.


    "Weil du nicht da bist" rufen Wand und Schränke.

    Verstaubte Noten über dem Klavier.

    Und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke

    Die Dinge um mich reden nur von dir.


    Weil du nicht da bist, blättre ich in Briefen

    Und weck vergilbte Träume, die schon schliefen.

    Mein Lachen Liebster, ist dir nachgereist.

    Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.

    Mascha Kaleko



    Liebster Klaus, gerade heute vermisse ich dich so sehr. :33:


    Warum hast du nicht genug auf dich aufgepasst? :13:


    Du warst doch mein Fels in der Brandung.


    Jetzt fühl ich mich so einsam.