Liebe Ange,
Ich sitze hier und mit dir.
Ich bin im Augenblick nicht geeignet zum Mut spenden. Ich sitze selbst zu tief im Loch, fühl mich hautlos. aber für einen lieben Gruß an dich reichts.
Fühl dich liebgehabt.
Das Leben hat dir so übel mitgespielt - und dennoch bist du für andere da.
Du bist so eine Liebe - das erkenne ich an dem was du hier schreibst.
Du bist so ein wertvoller Mensch. Du bist wichtig.
Ange, du musst nicht immer stark sein. Du darfst auch schwach sein.
Trauer ist Schwerarbeit sagt man und das stimmt auch.
Da fühlt man sich schlapp, kraftlos, Körperlich und seelisch.
Da kann man sich manchmal zu nichts aufraffen, da ist den Kamm zu halten und die Haare zu kämmen schon Herausforderung genug.
Ich kenne Zeiten, da kam ich eine Woche lang nicht aus dem Schlafanzug. Zähne putzen? Was ist das? Wozu? Bett machen? Wozu? Ich könnte endlos fortfahren....
Aber das ist o.k.
Schwäche zeigen darf - nein Schwäche zeigen das muss sein.
Lass dich einfach in unsere Arme fallen.
Wir fangen dich auf, richten dich auf, stützen dich, bis du wieder alleine gehen kannst.
Vertraue uns und - vor allem - vertraue dir selbst.
Es kommt der Tag, da wirst du dich leichter fühlen, besser atmen können. ... Versprochen!
Und vielleicht kommt der Tag, da schöpfst du wieder ein wenig Lebenskraft, Lebensmut.
Da kommt dann ein zaghaftes leises Ja zum Leben über deine Lippen. Das wünsche ich dir so, liebe Anke.
Verliere bitte NIE die Hoffnung.
Ich weiß, das ist leicht geschrieben aber schwer getan.
Bis du wieder hoffen kannst, hoffe ich stellvertretend für dich.
Liebe Ange, alles ändert sich im Leben.
Du wirst und hast dich schon geändert,.
Deine Gefühle werden sich ändern. Dein Blickwinkel auf das Leben wird sich ändern. Dein Schmerz, deine Verzweiflung.... alles ändert sich.
Das ist ein Gesetz des Universums.
Das Leben wird vielleicht nicht besser, aber anders. Vielleicht anders schön. Wer weiß das schon.
Versuch einfach zu vertrauen und schieb die Gedanken an die Zukunft beiseite.
Lebe einfach nur von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.
Wenns ganz schwer wird, konzentriere dich einfach nur auf deinen Atem.
Einatmen - langsam ausatmen. Ein - Auuuuuus - ein - auuuu.
Mir hilft das immer. Soll jetzt kein Ratschlag sein sondern nur eine Idee.
Wenn du willst, atme ich gemeinsam mit dir:
Ein - auuus, ein-Auuus.
Nicht den Atem forcieren sondern ihn einfach kommen lassen und darauf achten, wo im Körper du ihn spürst. Nase, Schulter, Bauch, Rücken oder sonstwo.
Dir alles Liebe
blaumeise, die dich mag und dich gerne liest.