Beiträge von blaumeise

    "wiederkäuen" - da wurde offensichtlich was falsch verstanden oder zu flüchtig gelesen.


    vorher stand das Wort "durchkauen", gemeint im Sinne von immer wieder "gut durcharbeiten"

    Manchmal muss man das immer wieder von neuem. Einmal und noch einmal regelrecht " durchkauen" ( und das ist keine " verlorene" Lebenszeit. ) Nicht umsonst habe ich das Wort wiederkäuen in Anführungszeichen ( Gänsefüßchen ) "" gesetzt! Warum wohl?

    Das langfristige Ändern von alten Verhaltensweisen, in diesem Fall Denkmustern geht halt nicht so Knall auf Fall! Das ist kein Kochen von Instantkaffee.

    Genau wie das Verzeihen. - da reicht auch nicht nur das Singen von Mantras, oder Verzeihungsliedern und schwuppdiwupp hat man verziehen. ( wobei solche Lieder durchaus helfen können ).Verzeihen vollzieht sich ganz langsam, von innen heraus und ist KEINE einmalige Sache. Leider leben wir nicht im Disneyland., auch wenn diese Illusion zuu schön wäre.

    Ich habe oft gesagt : "ich verzeihe" und habe mir dabei auf die Schulter geklopft, weil ich so "toll" war. Aber schlussendlich bin ich dabei nur vor meinen eigenen Gefühlen weggelaufen, wollte mich ihnen nicht stellen und es war leichter vorschnell zu sagen: "ich habe verziehen "als mich mit den dunklen Gefühlen auseinander zu setzen. Es waren eben Lippenbekenntnisse, obwohl ich in diesem Augenblick wirklich dachte, ich hätte wirklich verziehen.


    Veränderung die dauerhaft wirken sollen ist "Arbeit" und beinhaltet leider Hinfallen und aufstehen und hinfallen und aufstehen....3 Schritte vor und 2 zurück.

    Das ist MEINE Erfahrung.


    Ich schreibe hier in diesem Forum immer nur von MEINEN EIGENEN ERFAHRUNGEN die ich gemacht habe und davon welche Strategien MIR geholfen haben. Ich habe nicht den Anspruch, dass das auch für andere gilt. und ich will meine Beiträge auch nicht so verstanden wissen. Wenn jemand etwas davon für sich übernehmen kann , es für ihn evtl hilfreich ist, ist das o.k. und da freue ich mich. Wenn es jemand nicht für sich übernehmen kann, wenn er denkt, das passt nicht für mich, ist nicht stimmig für mich, darf und SOLLTE er das ruhig verwerfen. Das ist für mich ebenso o.k. - macht mich nicht traurig oder so.


    Ich denke, das Forum ist u.a. dafür da , Erfahrungen miteinander zu TEILEN, evtl. Anregungen für eine andere Blickrichtung zu geben, Mut und Hoffnung und Kraft zu geben usw.

    Ich denke und ich vertraue einfach darauf, dass jeder hier die jeweiligen Beiträge auf die Tauglichkeit für seine eigene Situation prüfen kann.


    Und persönliche Antipathien sollte man im Interesse des Forums zurück stellen. Wir sind doch erwachsen.


    blaumeise

    Liebe Sonja,


    zuallererst will auch ich dich recht herzlich hier begrüßen.


    Gut, dass du hierher gefunden hast und gut, das du all deine, dich so belastenden, Gefühle offen ansprichst und es dir von der Seele schreibst.

    Es wurde dir schon sehr viel kluges und hilfreiches geschrieben.


    Ja, heftige Schuldgefühle gehören irgendwie fast immer zum Trauerprozess und das ist auch normal.

    " Ach hätte ich doch nur..." - eine Endlosschleife im Kopf, die unendlich quält...

    und ,

    wie du schon geschrieben hast, kann leider von AUSSEN, NIEMAND diese Gefühle zum Schweigen bringen auch wenn die Argumente noch so richtig sind und man sie selbst, vom Verstand her,auch gut nachvollziehen kann, sie sogar als richtig erkennt. Aber...... Gefühl und Verstand....finden oft nicht zueinander...

    Schuld- und Schamgefühe sind grässlich! Ich kenne das.Ich bin sozusagen damit aufgewachsen.Meine leibliche Mutter hat sich selbst getötet, da war ich gerade 11. Mein Vater hat uns Kinder in der Verwandtschaft herumgereicht und damals habe ich ihn gehasst, weil er mich "geopfert" hat ( für seine Geliebte). und gleichzeitig fühlte ich mich schlecht, weil ich ihn hasste ( du sollst Vater und Mutter ehren...) Meine Pflegeeltern waren sehr liebevoll, aber ich habe ihnen Nie gesagt, dass ich sie liebe, habe mich nie bei ihnen bedankt. Im Gegenteil, ich war in den ersten Jahren ein " schwieriges, bockiges Kind.Ich habe ihnen das Leben teilweise ziemlich schwer gemacht. Sie sind beide tödlich verunglückt, ohne je meine Liebe "spüren zu dürfen", obwohl ich sie heiß und innig geliebt habe, es aber "auf Teufel komm raus" nicht zeigen wollte. Als mein leiblicher Vater starb, fühlte ich NICHS und das hat mir später auch Schuld/ Schamgefühle gemacht.

    Während meiner Ehe hatte ich Schuldgefühle wegen - rückblickend gesehen - NICHTS. Ich fühlte mich schuldig, wenn ER schlechte Laune hatte, wenn ICH das Essen versalzt hatte und er deswegen "meckern MUSSTE", der Boden nicht klinisch rein geputzt war, das Sex.Leben nicht so dolle war usw.Für alles übernahm ich die Verantwortung. sie


    SCHULDIG, schuldig, schuldig, ...schäm dich!


    Im Laufe der Zeit kam es dazu, dass ich mich als schlechter Mensch fühlte - durch und durch schlecht.Ich dachte/fühlte immer: "wenn ich ein guter bzw wertvoller Mensch WÄRE, dann hätte/würde ich mich NIE sooo verhalten und zu den Schuldgefühlen kam dann noch die Scham dazu. Das Schlimmste daran war - vor allem als Kind - dass ich felsenfest glaubte, ich könne NIE im Leben daran was verändern - an meiner " Schlechtigkeit". Für immer zur Schlechtigkeit verdammt.Mangel nicht behebbar. ( damals verlor ich auch den Glauben an Gott).Ich fühlte mich sooo minderwertig, untauglich,verlassen, allein, einsam.


    In meiner Therapie habe ich gelernt, meine Schuld/Schamgefühle zu akzeptieren. Meine Therapeutin versuchte zum Glück nicht, mir diese Gefühle auszureden. Sie sagte mir auch nicht wie "toll" ich eigentlich sei, wie "liebenswert", wie "wertvoll"...

    (das hätte ich ihr auch NIE geglaubt).

    Sie sagte immer nur ich sei: "GUT GENUG". Ihr Akzeptieren meiner Gefühle verkleinerte so nach und nach die Macht, die diese Gefühle über mich hatten.

    Ich musste lernen, MIR SELBST zu verzeihen.Mir zu verzeihen, dass ICH nicht GOTT höchstpersönlich bin (klingt jetzt sicherlich seltsam), sondern fehlerhaft - einfach NUR ein Mensch, der manchmal auch falsche - manchmal sogar gravierend -Entscheidungen trifft etc.


    Meine Therapeutin half mir dabei, eine INNERE Gerichtsverhandlung abzuhalten.Mit allem was dazu gehört: Eröffnung, Verlesung der Anklage und Verteidigung, Aussagen von Zeugen, so eine Art von Kreuzverhör, Beweisführung, Verteidigung, Urteilsverkündung. Das ganze fand sehr oft statt, zog sich sehr lange hin. (weil ich zu keinem Ergebnis kam (Freispruch oder Verurteilung) und war sehr aufreibend.Ich musste gleichzeitig alle Rollen SELBST Spülen, was gar nicht einfach war, denn ich musste sehr genau denken und tief in meine Emotionen tauchen .

    Und nach dem Schuldspruch - aber auch ERST DANACH - erfolgte eine Begnadigung.(auch durch mich)


    In den Fällen Mutter, Pflegeeltern, Exmann konnte ich so ganz langsam Frieden schließen und mein damaliges Verhalten akzeptieren und annehmen.

    Was die Sache mit meinem Vater angeht, da liegt noch ein großer Berg vor mir und von Verzeihen (ihm) bin ich noch meilenweit entfernt.


    Alles hatte aber auch eine gute Seite.Ich bin inzwischen viel sensibler geworden was andere Menschen und Situationen betrifft, bin etwas mehr empathischer.Ich verurteile auch nicht mehr so vorschnell andere Leute wie früher.


    Was ich eigentlich sagen möchte: liebe Sonja, du musst deinen ganz eigenen Weg gehen.Es wird dir vielleicht nichts anderes übrig bleiben, als deine Schuldgefühle regelrecht "durchzukauen", "wiederzukäuen" , evtl. sogar tausendmal oder sogar mehr. Irgendwann werden diese Gefühle vielleicht nicht mehr so übermächtig sein und andere Gefühle/ Gedanken werden viel stärker zum Vorschein kommen. Beispielsweise solche wie: "wir haben uns beide gegenseitig so viel gegeben, haben gemeinsam so viel Schönes erlebt, es gibt so viele Erinnerungen, für die ich dankbar sein kann....Und das was ich dir "schuldig" blieb, macht all die Liebe zwischen uns nicht kleiner. Es war halt so. Es ist, wie es ist....Es war "unser" Weg. und es war "DEIN" ureigener Weg, den du SO - genau auf diese Weise - gehen musstest auch wenn ich es nicht verstehe."


    Ach ja, zum Schluss möchte ich dir doch noch den Kopf ein wenig waschen - aber ganz liebevoll. Du schreibst von deinem Hang zur Selbstzerstörung und dass du damit aber niemanden schadest. FALSCH gedacht! Du schadest dadurch ein bisschen allen , die dich mögen und lieben.Sie möchten dich gesund und irgendwann wieder "lebensfroh" sehen....und nicht krank. Ich dachte zum Beispiel meine Essstörung (ich esse zuviel bei Frust) betrifft nur mich, ICH bin halt dick, was soll's.. Nee, die Folgeschäden trifft auch die Kinder ( harmloseste Folge: meine Figur ist ihnen ein bisschen peinlich....)


    Ich hoffe, ich bin dir durch diesen post nicht zu nahe getreten.


    Meine guten Wünsche begleiten dich


    blaumeise

    Hallo liebe StillCrazy,:24:


    ich möchte dir schreiben, dass ich sehr viel an dich und an deinen Rudi denke, auch wenn ich ,aus ganz persönlichen Gründen, zur Zeit wenig im Forum lesen oder schreiben kann.


    Schön, dass du dich bemühst, dir eine positive Einstellung zu bewahren und Zitat von dir: "den negativen Gedankenspiralen etwas entgegen zu setzen"..... "gute Übung, Positiv Szenarien genauso akribisch zu zeichnen, wie ich es mit Negativ Szenarien mache..." :!::!::!::28:


    Das ist so wichtig und soooo schwer. Ich wünsche dir dazu ein gutes Gelingen und einen langen Atem.


    Das Dilemma ist halt, dass wir durch Erziehung und andere gesellschaftliche Einflüsse mehr darauf trainiert sind , auf Katastrophen zu achten als auf die guten Dinge und sich auf diese Weise, diese neg. Seiten tief in unser Gehirn brennen.Dadurch verstärken sich dann auch unsere Ängste ...... Ein Teufelskreis. ...Stichwort: selbsterfüllende Prophezeiung.

    Da hilft u.a. nur ein Perspektivenwechsel....und ein ständiges "am Ball bleiben"....Man muss sich seine Gedankenmuster bewusst machen und - wenn notwendig - in klitzekleinen Schrittchen - diese Muster ändern, dabei v.i.e.l GEDULD aufbringen und sich selbst verzeihen können, wenn es denn nicht gleich so klappt... Hm - ganz schwierige Sache. Zumal sich alte Denkmuster sehr gerne hinterlistig wieder anschleichen, wenn man Mal nicht aufpasst und sich zu sicher fühlt .Doch ich denke, du schaffst das. <3


    Auch ich übe mich zur Zeit im Perspektivenwechsel und darum - trotz aller Widrigkeiten - etwas mehr Lebensqualität zu finden und mir zu erhalten.

    Zur Zeit werde ich von meiner Umwelt ständig bombardiert mit Aussagen wie : " du MUSST halt POSITIV denken". Das war schon während meiner schweren Depression so und jetzt ist es, durch meine neue Erkrankung, noch viel schlimmer geworden! Manche glauben sogar, mir unbedingt sagen zu müssen, ich hätte halt nicht POSITIV GENUG gedacht und MÜSSE jetzt eben den Preis dafür zahlen....:95:


    Ich bin kein Fan von reinem positivem Denken.

    Ich bemühe mich, mich vor allem auf meine positiven Gefühle zu konzentrieren. Eine Balance zu finden zwischen Schrecklich und Gut.

    Ich halte sehr viel von Optimismus, Hoffnung, Zuversicht, Glauben aber das hat meiner Meinung nach eben NICHTS mit dem sog. "pos.Denken" zu tun. Reines "positive Denken" - so wie es in manchen Kreisen so modern ist - halte ich für sehr schädlich. Ich finde das viel zu einseitig. Für mich (und ich spreche jetzt nur von mir, von MEINER Einstellung) ist das eine Art von Verdrängen , Schwarz-Weißmalerei. Die einzigen die wirklich davon profitieren sind letztendlich die Autoren gewisser Selbsthilfebücher. Damit lässt sich gut Geld verdienen, der Markt boomt...

    Und wenn es nicht klappt mit dem "Denken"...werden dazu noch Schuldgefühle aufgebaut, Versagensgefühle geschürt, Druck aufgebaut... denn da ist man halt leider SELBST schuld. Weil man eben nicht intensiv genug positiv gedacht/ gefühlt hat, man dazu nicht "fähig"war, einem der "echte" Glaube gefehlt halt,....usw. . Schuld ist nicht die Methode, schuld ist eben dieser einzelne "unfähige"Mensch.

    Ironie an* eben blöd gelaufen* Ironie aus


    Aber -


    das Leben ist halt NICHT N.U.R positiv - es ist AUCH positiv. Es gibt immer Beides! Ein sowohl als auch! Inklusive aller Grautöne dazwischen. Das Leben ist kein Wunschkonzert und es gibt keinerlei Kontrolle über alles.

    Glücklich, wer das akzeptieren kann - ohne wenn und aber. Das ist aber so schwer.!


    Inzwischen möchte ich ALLE Gedanken/ Gefühle , die in mir auftauchen, zulassen. Positive sowie Negative. Sie alle haben ihre Berechtigung. Sie sind gleich-wertig und notwendig.

    Früher dachte ich nicht so, da bin ich vor allem weggelaufen und das war - zusammen mit anderen Gründen - ein wesentlicher Grund für meine schweren Depressionen (und meinem Suizidversuch ( vor Jahren) und den zwanghaften Suizidgedanken der letzten 2 Jahre, die zum Glück seit der Elektroschock Therapie bis jetzt nicht mehr aufgetreten sind ).

    Jetzt will ich sehen, wie die Dinge tatsächlich sind. Nur dann kann ich gegensteuern.Wenn ich negative Gedanken in den Keller sperre, oder sie ganz tief in den Boden buddle, heißt das nicht, dass sie deswegen weg sind. Sie sind trotzdem da , wachsen klammheimlich zu Riesen heran , die wüten und toben. Sie finden immer einen Weg aus dem Versteck und laufen einem nach, lassen uns nie in Ruhe -zerstören uns bis wir krank werden und uns ihnen dann entweder doch stellen müssen oder - irgendwann - "zu- Grunde".

    Wenn mich meine neg. Gedanken sehr bedrückend versuche ich mich zu fragen: "wie realistisch ist das alles"? "Welche Beweise gibt es dafür"? "Was kann ICH dagegen TUN" bzw. "Inwiefern kann mir das helfen"? etc. und dann konzentriere ich mich aufs Ein-Atmen und Aus-Atmen und auf den gegenwärtigen Moment und falls nötig, beame ich mich - für kurze Zeit und zur SELBSTtröstung - in eine, MICH tröstende Vorstellung. Ich ziehe mich beispielsweise dann oft in meiner Phantasie in "MEINEN sicheren Ort" zurück. Ich male mir diesen Ort liebevoll aus - einschließlich der Gerüche, der Temperatur - "mache" dort was mir Spaß bereitet, lade mir gedanklich bestimmte Personen dazu ein oder ziehe es vor allein zu sein ( je nach Stimmung) und komme dann oft gestärkt und getröstet in meine Wirklichkeit zurück. Ich bin dann sehr oft positiv gestimmt und das, ohne krampfhaft alle negativen Gedanken auszuschalten und alles nur Schönzureden und permanent "positiv Denken" zu müssen.


    Ich halte es lieber inzwischen mit REALISTISCHEM Denken, mit KONSTRUKTIVEN Denken.


    Und das beinhaltet eben 2 Seiten- das Positive UND das Negative.


    Während meiner letzten Therapie hat eine Mitpatientin sinngemäß folgendes gesagt: " Mal angenommen, ihr würdet mit eurem Auto geradewegs auf eine Mauer zufahren und eure Denkweise nicht ändern und keinen Richtungswechsel vornehmen. Was passiert dann? .....

    Jetzt stellt euch vor, ihr denkt "positiv." und stellt euch vor, diese Mauer wäre ein Tunnel - was sie natürlich nicht ist und nie werden wird, Aber ihr wünscht euch das ganz stark, von Herzen, setzt all eure Hoffnung darauf und glaubt an den Tunnel.. Leider ist die Mauer aber kein Tunnel, sie ist halt trotz positiver Gedanken einfach eine starre, undurchlässige Mauer. Ihr fahrt darauf zu und..... Wenn ihr Glück habt gibt es " nur" einen Sachschaden.Habt ihr Pech, gibt es euch danach vielleicht nicht mehr...

    Die andere Möglichkeit wäre folgende: gleiche Mauer, gleiches Auto, gleicher Fahrer.Ihr schaut genau hin, erkennt, dass die Mauer fest und undurchdringlich ist. Ihr setzt euer ganzes kreatives, realistisches Denken ein und erkennt: aha, ein Richtungswechsel ist notwendig, reißt das Steuer herum und fahrt an der Mauer vorbei bzw. stoppt rechtzeitig. Alles gut gegangen...


    Diese Äußerung hat mir sehr imponiert. Ich denke oft daran und möchte sie heute einfach mit euch teilen, zumal ich , wie gerade vorhin geschrieben, ständig mit "positivem Denken sollen" konfrontiert werde.

    Ebenso wie du , liebe StillCrazy, versuche ich auch, mir eine positive EINSTELLUNG zu bewahren, trotz allem, schöne Augenblicke zuzulassen und vor allem, sie auch zu sehen und zu genießen.


    Bitte, bitte drückt mir für die nächste Zeit die Daumen. Mein Behandlungsplan steht ( nach Einholung einer 2. Meinung) und ich bekomme nächsten Mittwoch den Port gelegt und die Woche darauf beginnt die Chemo.

    Eigentlich wollte ich bzgl. meiner Erkrankung hier im Forum nichts schreiben und ich will/ werde auch nicht so ins Detail gehen - aber momentan brauche ich ein paar gedrückte Mutmacherdaumen.

    Ansonsten lasse ich alles auf mich zukommen (es bleibt mir auch nichts anderes übrig.) Ist aber sehr,sehr schwer und ich fahre gerade Gefühlsachterbahn.


    Oh je, liebe StillCrazy, jetzt habe ich deinen thread für mich "missbraucht". Ich hoffe, es stört dich nicht so sehr. Ich habe einfach darauf los geschrieben, und jetzt bin ich zu müde oder zu "faul" alles zu löschen und nochmal alles in meinem thread zu schreiben.


    Ich umarme dich und Rudi und wünsche euch -TROTZ ALLEM - schöne Momente zum Genießen, ein wenig Lebenslust. Denkt daran: Solange wir atmen, leben wir! Und solange sind wir berechtigt auch ein kleines Stückchen "Lebenslust" zu empfinden und sei es nur für einige Augenblicke. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht so arrogant.

    Zudem wünsche ich euch beiden, dass ihr all eure Kraftquellen immer öfters anzapfen könnt und dass die Quellen so richtig sprudeln.

    Ich wünsche euch, dass ihr auch in dieser Situation zwischendurch herzhaft miteinander lachen könnt. Sammelt alle Glücksmomente, alle Momente der Zufriedenheit, alle Momente der Vertrautheit, alle Momente der Liebe ...Sammelt, sammelt, sammelt...und schreibt sie in euer Glückstagebuch. Täglich mindestens 3 schöne Augenblicke. Rabelein ( eine verstorbene Userin und meine beste Freundin ) hatte ein solches Tagebuch und es hat ihr sehr geholfen. In dieses Tagebuch schrieb sie ausdrücklich und ganz bewusst nur schöne Momente.

    Ich habe jetzt auch damit angefangen!


    Liebe StillCrazy, ich finde, du machst alles ganz toll. So wie ich das aus der Ferne beurteilen kann, bist du auf einem guten Weg. <3<3<3


    Ich stehe im Augenblick wieder mal neben mir und hoffe, ich habe nicht allzu wirr und unverständlich geschrieben.


    AL

    blaumeise

    Liebe Hayat,


    ich weiß jetzt gar nicht, was ich dir zum Tod deiner Freundin sagen kann. Daher nur :30:

    Ich nehme dich einfach mal in den Arm und halte dich solange , wie du es möchtest :24:

    Vor kurzem habe ich sinngemäß gelesen: Es geschehen Dinge auf Erden, bei denen wir nicht gefragt werden.Wir stehen machtlos und stumm daneben und können es nur so hinnehmen.


    Schön, dass du sie im Hospiz besucht hast und dich von ihr verabschieden konntest und dass es für euch "rund" war. Welch tröstlicher Gedanke.


    Viel Kraft wünscht dir


    blaumeise

    <3

    Liebe Monika :24:,


    es tut mir leid, dass du dich im Forum nicht mehr so geborgen fühlen kannst und etwas enttäuscht bist. Du hast mir ja ein wenig davon geschrieben und ich danke dir sehr für dieses Vertrauen.

    Es menschelt halt auch hier und das ist völlig normal und ich muss gerade an den Satz denken, den man Adenauer zuschreibt.Er soll sinngemäß gesagt haben, dass wir die Menschen nehmen sollen,wie sie sind,denn es gäbe keine anderen, keine besseren...oder so ähnlich. Irgendwie weise, oder nicht?


    Aber Enttäuschungen schmerzen - sehr sogar. Aber bitte, liebe Monika, ziehe dich nicht in dein Schneckenhaus zurück - du schadest dir dadurch nur selbst.

    Es gibt hier noch viele andere userInnen...


    Auch ich dachte vor gar nicht allzulanger Zeit : wo ist unser wärmendes, liebevolles, von Respekt für den anderen ( auch wenn er eine andere Sichtweise hat wie man selbst ) getragenes Forum geblieben. Ich war sehr verwirrt und traurig, denn dieses Forum hat mich gerettet, als ich im Fallen war, als ich fast am "Durchdrehen" war. Es erschien mir immer wie ein sicherer Hafen, in den ich aus stürmischer, "gefährlicher" See jederzeit zurückkehren durfte. Und immer standen im Hafen Menschen, die mich, obwohl sie mich NICHT PERSÖNLICH kannten, voller Mitgefühl und Verständnis empfingen. Das Lesen hier, das wertschätzende Miteinander hat mir meinen beschwerlichen Weg viel, viel leichter gemacht, hat mir Hoffnung und Zuversicht zurückgegeben. ( dafür an dieser Stelle ein herzliches Danke ) Ich konnte mich ausruhen, um dann gestärkt und mit dem Gefühl ,nicht allein zu sein, weiterzugehen...

    Ich empfand dieses Forum als so wohltuend - so aussergewöhnlich in der heutigen Zeit.

    Doch dann schlichen sich - ganz, ganz langsam - Misstöne ein.

    Ich schreibe jetzt nur von meinen SUBJEKTIVEN Empfindungen, die die andere User hier NICHT teilen müssen.

    Aus dem Gefühl: wir sind eine Schicksalsgemeinschaft, wir sitzen alle in einem Boot, weil wir alle hier derzeit in einer nicht ganz einfachen Lebenssituation stecken, wir stützen,trösten helfen einander wurde ein Gefühl von: es gibt hier eine Zwei-Klassengesellschaft.

    Hier die "vermeintlich ach sooo GUTEN", dort das "weniger gute Fußvolk". Dort die "Altvorderen", hier die Neuen, hier die echt "REAL Trauernden", dort die "falsch" oder gar evtl. NICHT Trauernden,...vieles das ich las , erschien mir selbstgefällig, selbstgerecht....

    Dazwischen immer öfters Angriffe auf bestimmte Userinnen , dazu die VERSTECKTEN, giftigen Pfeile in eine gewisse Richtung, das Moralisieren, das SPEKULATIONEN als Wahrheit verbreiten, dieses versuchte "Rausbeißen", das gezielte Beeinflussen hinter den Kulissen, dieses Verunsichern, dieses Unruhe ins Forum bringen und und und.

    Ich fand das nicht fair,sehr traurig und ich spielte mit dem Gedanken das Forum, das so plötzlich nicht mehr " mein" Forum war, zu verlassen.


    ABER - inzwischen weiß ich:


    DAS FORUM i.S.T.:

    liebevoll,

    wertschätzend,

    eine Schatztruhe,

    respektvoll,

    hilfreich,

    tröstend,

    aufbauend,

    neue Sichtweisen aufzeigend,

    ein Sicherheitsnetz, in das man sich getrost fallen lassen kann.


    und es unterscheidet sich dadurch von den allermeisten Foren, die man sonst so findet.


    Aber in einem Forum schreiben eben Menschen. SIE gestalten das Forum.und dadurch menschelt es auch gewaltig. Es ist eben wie im realen Leben. Die Einen sind so, die anderen so! Aber genau das ist es , was das Forum auch lebendig macht!

    Man muss eben, wie im realen Leben, sortieren, schauen Wer bzw Was einem gut tut und dementsprechend handeln.Man muss u.a. die Illusion aufgeben everybodys Darling zu sein, bzw akzeptieren, dass manche Menschen, die Hoffnungen, die sie wecken,( über WhatsApp z.B.) nicht halten können (?) oder wollen(?).

    Rabelein erzählte immer, sie würde das Forum nutzen, wie einen Selbstbedienungsladen. DAS aus dem Regal nehmen, was sie nutzen kann, das was sie gebrauchen kann,was ihr gut tut und das ANDERE einfach LIEGEN LASSEN ( um es vielleicht später doch nutzen zu können, denn manchmal ist man für gewisse Einsichten noch nicht reif dazu )


    Der Rede kurzer Sinn liebe Monika.

    Bitte lass dir nicht durch Enttäuschung das Forum verleiden.Es war dir so hilfreich und wird es wieder sein. Ich glaube fest daran. Man spricht bei Menschen von Selbstheilungskräften - das gleiche gilt bestimmt auch für ein Forum wie dieses. Es heilt sich selbst.


    Dieses Forum IST UNBEZAHLBAR - in jeder Hinsicht:!:


    Außerdem, das Cafe braucht dich <3<3 - alle hier "brauchen" und mögen dich..


    So,liebe Monika, ich nehme dich jetzt an die Hand.Wir beide gehen an den See und setzen uns in dein Böötchen. Aber zuerst deponieren wir all unsere Anspannung, unsere Sorgen, unsere Einsamkeitsgefühle am Strand in ein Schließfach. Dort können sie, eingesperrt, warten bis wir sie wieder irgendwann mal abholen.:P

    Aber in DIESEM Augenblick genießen wir das Boot, die Sonne, das Wasser, unser Dasein.

    Spürst du den Windhauch der dein Gesicht streichelt?

    Das Böötchen schaukelt sanft auf und ab. Wir haben unsere Augen geschlossen und ganz langsam schleicht sich ein zauberhaftes, kleines Lächeln in unser Gesicht.Unsere Hände hängen über den Bootsrand und wir spüren das erfrischende , kühlende Wasser, das unsere Finger umspült.. Wir fühlen uns leicht und sorgenfrei...Welch schöner Tag....

    In einer Kühlbox habe ich uns eine Kanne Pfefferminz- Ingwertee mitgebracht. Pfefferminze ist frisch aus dem Garten einer ehemaligen Arbeitskollegin.

    Der Tee ist soooo was von lecker.


    Hab eine schöne Zeit und fühle dich sanft gedrückt


    Dein

    - wie du immer sagst -


    blaumeischen


    zi-zi, zi-zi, zi-zi, sitü-sitü


    oh weh, da sich doch glatt eine Sorge eingeschlichen -

    weg damit -

    ein aufgeregtes blaumeisen "tscheretetet..._

    Hat's geklappt, liebe Monika?

    Hoffe doch - hab mich fest angestrengt 8o:love:

    Liebe Rabelein,

    gestern war ich sehr traurig und fühlte mich sehr einsam.

    Seit einem Jahr bist du nun fort, bist du nicht mehr bei mir - zumindest körperlich.

    Wo bist du jetzt? Gibt es dich überhaupt noch und wenn ja, in welcher Form?

    Jeden Tag wird es mir immer bewusster, was ich durch deinen Tod verloren habe.

    Einen großen Teil meiner emotionalen, psychischen und spirituellen Entwicklung führe ich auf den Kontakt mit dir zurück.

    Du warst mir Lehrmeisterin und enge Freundin. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, in den letzten Monaten auch nachts. Ich habe oft bei dir übernachtet, weil du manchmal so große Angst hattest und selbst in dieser Zeit, warst du mir eine Stütze, wann immer ICH Zuspruch und Rat brauchte.

    Wie oft habe ich schweigend deine Hand gehalten, wollte dir damit vermitteln, dass ich für dich wie ein Anker sein wollte und in Wirklichkeit hast DU MICH gehalten.


    Gestern habe ich mich aufgerafft und bin spontan zu "Balduin"gefahren. - dem Baum an der Alb der dir und Marita so wichtig war. EUER PLATZ! Der Platz an dem du immer Ruhe und Frieden fandest, dem Platz an dem ihr beide oft so glücklich wart.

    Es hat sich dort viel verändert. Vieles ist zugewachsen und ich habe Balduin nicht gefunden - aber so einen ähnlichen und ich habe ihn schlichtweg zu Balduin erklärt ( und vielleicht war er es ja tatsächlich)

    Ich habe alles ganz intensiv angeschaut - für dich. Ich habe für dich das Gras gespürt, die Luft geatmet,die Sonne auf meiner Haut gespürt - alles für dich.

    Ich setzte mich ins Gras unter den Baum, überquerte barfuß die Alb, warf Steine ins Wasser und sonnte mich.

    Es war ein trauriger Tag und dennoch musste ich oft lächeln.Ich sah euch zu bei eurer "Wildwasserüberquerung" , beim Federballspielen, beim Kuchenessen...Leider nur in meiner Phantasie aber dennoch so real.


    Ich vermisse Dich.

    Ich vermisse u.a.

    dein Lächeln,

    deine Zuneigung,

    deine Ermutigungen,

    deinen (manchmal sehr schwarzen) Humor,

    dein Gefühl für Situationskomik,

    Ich vermisse die Gespräche mit dir.

    Ich vermisse den kindlichen, glücklichen Ausdruck in deinem Gesicht, wenn du ein Eis Schlecktest - da hast du oft alles um dich herum vergessen! Einmal bliebst du sogar MITTEN auf einer Kreuzung stehen, völlig drin versunken, den allerletzten Rest von Eis aus dem Becher zu kratzen - die Autos um dich herum völlig vergessend. (damals hätte ich dich am liebsten verdroschen - vor Sorge)

    Was ich besonders an dir schätzte war deine Fähigkeit Schweigen auszuhalten. Wie oft saßen wir zusammen und keine von uns redete und diese Stille war nie unangenehm, nie peinlich, nie iritierend.

    Du konntest auch vieles einfach "stehen lassen".Nichts musste mit aller Gewalt "ausdiskutiert" werden, nicht unbedingt " zurechtgerückt" werden.


    Natürlich hattest du auch düstere Seiten. - manchmal konntest du recht " biestig" sein. Aber auch diese Seiten an dir beginne ich rückblickend zu lieben.


    Einmal sagtest du zu mir : vergiss mich nicht"

    Liebe rabelein, ich vergesse dich nicht.VERSPROCHEN!


    Deine

    blaumeise<3

    die noch soviel schreiben könnte, jetzt aber weinen muss

    Hallo liebe StillCrazy,


    ich war jetzt längere Zeit nicht mehr in deinem thread, denn die letzten Wochen waren sehr turbulent und verwirrend für mich. Ich bekam eine sehr schwerwiegende Diagnose, die sich nach vielen diversen Untersuchungen leider bestätigte. :33: (Ich will und werde in diesem Forum nicht näher darauf eingehen )Das alles ( und zusätzliche Querelen ) hat viel Kraft gekostet. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich kaum auf andere eingehen konnte. Auch jetzt noch bin ich irgendwie im " Brummkreisel" des Schocks. :95:


    Dennoch haben mich deine letzten Worte berührt.

    Viel weiterhelfen kann ich dir leider nicht, ich möchte dir nur sagen, dass ich mit dir fühle und deinen momentanen Zustand irgendwie recht gut verstehen kann.


    Ich finde es gut, dass du hier so authentisch bist, deine Gefühle nicht beschönigst und Klartext sprichst.:!:

    Deine derzeitigen Lebensumstände sind verdammt hart.Nichts ist mehr wie es war. Nicht nur Rudis Leben hat sich verändert - AUCH DEINS. auch DEINE Zukunftsträume sind geplatzt und genau wie Rudi, hast du NICHT darum gebettelt.


    Ich kann all deine Gefühle nachvollziehen.:24:<3


    Ja, der Erkrankte ist Rudi - zweifellos - aber er ist nicht ALLEIN betroffenen. Auch du bist betroffen, indirekt betroffen. Auch du bist enttäuscht, verwirrt, voller Sorge, einsam...fühlst dich verwirrt, wenn er dir nicht sagt, was Sache ist ( egal aus welchen Gründen er das tut)


    Vergiss bitte nicht - hier in diesem Forum geht es um DICH. Es geht hier nicht um Rudi. Es geht ganz allein um dich, um deine Wahrnehmung, deine Gefühle. Es geht um DEINEN Weg, die Situation zu bewältigen Es gibt kein : moralisch gesehen müsste ich..... ich sollte,.. es wird erwartet...


    Aber das weißt du ja selbst! Ich wollte es dir nur nochmal ans Herz legen!


    Ich finde es schrecklich, dass , in solchen Situationen, oft nur das Leid des Kranken gesehen wird. Es wird leicht vergessen, dass der Angehörige nicht nur " mit-leidet" sondern, dass er A.U.C.H leidet und das nicht zu knapp.! Alle haben Verständnis für die negativen Gefühle der Kranken, aber von den Angehörigen wird erwartet bzw verlangt, dass sie "Heilige" sind.Immer nett, immer sanft, immer verständnisvoll, aufopfernd und nie aggressiv! Dabei sind diese Gefühle soooo wichtig. Es ist IMMER ein Wechselbad der Gefühe . Alles ist dabei....Angst, Wut, Zorn, Mitleid, Liebe, Ohnmacht,Trauer ,Ärger... und das ist OK. ( und so ganz nebenbei, noch sind wir nicht Gott ) Aber wenn man davon spricht, scheint man eine Tabuzone zu betreten. Da steht dann ein großes Schild: Betreten strengstens untersagt!!! Zuwiderhandlung wird streng bestraft.

    Schrecklich.Ich denke, man kann seine Situation nur annehmen und gut damit leben oder ändern, wenn man sich ALLEN Gefühlen stellt, sie als vorhanden akzeptiert , sie ANDEREN auch ehrlich mitteilt und sich nicht selbst dafür verurteilt bzw verurteilen lässt.


    Sei DU, so wie du es im Moment sein kannst.


    Ich glaube, egal wie du dich irgendwann entscheiden wirst - : ob du bei Rudi bleibst, dich vorübergehend von ihm trennst oder gar endgültig - es wird die richtige Entscheidung sein.( für euch beide) Und solltest du dich für eine völlige Trennung entscheiden, dann brauchst du meiner Meinung nach, kein schlechtes Gewissen zu haben. Denn dann wäre es auch Rudi gegenüber nur fair . Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.


    Ich finde es toll, dass du dir Verbündete ins Boot holst und dich gut um dich kümmerst,


    Hast du schon mal an eine Angehörigenselbsthilfegruppe gedacht?


    Und noch was. Rudi ist krank.Dennoch sollte auch von seiner Seite aus ein guter Umgang und respektvolles Verhalten eine Selbstverständlichkeit sein.Auch in diesem Punkt gehe ich konform mit dir.


    Ich schicke dir mal ein dickes Kraftpaket mit Sonnenscheinbonbons.


    AL

    blaumeise

    <3:24:

    <3 Liebe Monika, <3


    Ich kann dein verletzt sein sehr gut verstehen.


    ich habe Christines Zitat mit dem "Verklären" anders aufgefasst - nicht als Vorwurf oder gar Angriff , eher als nachdenklich.

    Ich kann jetzt nicht für Christine sprechen, es sind meine eigenen Gedanken.

    Ich glaube, es ging ihr nicht darum, eure Leistungen bei der Sterbebegleitung zu bagatellisieren, zu schmälern. Sie wollte euch vielleicht nur daran erinnern, dass man rückblickend , oft vieles ANDERS bewertet, dass man mit der Zeit vieles ausblendet ..z.B. wie schlimm sich die Überforderung, die Anspannung TATSÄCHLICH angefühlt hat, wie wütend ( wir sind halt nur Menschen und nicht perfekt) man manchmal auf den Partner war, wie ungerecht man manchmal war usw.


    Ich kann bei dem Thema Pflege nicht mitreden, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man die INTENSITÄT von gewissen Situationen, Gefühlen vergisst, sie, und sie, um jetzt mal die Worte von Christine zu gebrauchen, "verklärt"


    Ich habe wirklich sehr viel Schlimmes erlebt, stelle aber immer wieder fest, dass ich im NACHHINEIN, vieles, z.B. einige Gefühle, nicht mehr in der damaligen Intensität spüre., es "Vergessen" habe, wie es sich anfühlte.

    Um jetzt bei der neuesten zu bleiben: Wie du weißt, war ich schwer krank, hatte u.a. zwanghafte Suicidgedanken, litt sehr darunter und jetzt , - nur einige Monate danach - , kann ich diese Gefühle nicht mehr so in ihrer damaligen Stärke empfinden, ich habe " vergessen".wie stark ich tatsächlich litt.


    Ich hoffe, du verstehst, was ich dir damit sagen möchte.

    Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.


    Liebe Monika, heute geht es mir körperlich schlecht, habe ziemliche Schmerzen und ich glaube, ich werde deine PN erst in den nächsten Tagen beantworten - aber eine Antwort kommt - ganz bestimmt <3


    Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag.

    :24::24::24::24::24::24::24:<3<3<3<3<3<3


    Deine blaumeise, die dich sehr mag und schätzt

    Liebe Katarina,

    wenn du meinen letzten Beitrag vielleich nocheinmal sorgfältig liest, wirst du lesen, dass auch ich für ein sachliches Feedback bin, ja dass ich ein solches sogar für ausserordentlich notwendig halte. Ich finde eine solche Rückmeldung sehr, sehr wichtig und hilfreich.Nichts ist schlimmer als falsche verstandene Rücksichtnahme a la Friede,Freude, Eierkuchen.


    Aber - und jetzt kommt das große Aber:


    Sachliches FEEDBACK, bzw das ÄUSSERN von GEGENTEILIGER MEINUNG und ANGRIFF auf die PERSON sind 2 völlig unterschiedliche Dinge:!:

    Das eine zeugt von Respekt und Achtung vor dem jeweiligen Gegenüber - das andere wertet ihn nur ab., ist verächtlich ...

    und hat absolut gar nichts mit EHRLICHKEIT zu tun. Verstehst du, wie ich das meine?


    Und ich finde, StillCrazy wurde hier in ihrer Persönlichkeit sehr verletzt.


    AL blaumeise :24:

    Ihr Lieben,


    was ist denn hier los ???:4::4::4:


    das Wetter?


    Ich finde auch, dass hier in diesem Forum alles seinen Platz hat - jeder Gedanke , jede Handlung und sei sie für den einen oder anderen noch so unvorstellbar und nicht nachvollziehbar :!:Und genau das liebe ich an diesem Forum. Dieses sich nicht verstellen müssen und aufpassen müssen, dass man "genehm" genug schreibt.


    Wenn man hier nicht einmal seine innersten (geheimen) Gedanken äußern darf, wenn man alles vorher durch einen Filter betrachten , zenzieren muss, dann hat dieses Forum seine Intention verfehlt:!::!:

    Nur durch das aussprechen solcher Gedanken ( manchmal sogar evtl. wirren Gedanken) kommt man sich selbst auf die Schliche, merkt was man wirklich will und denkt und man kann dann auch erst richtig sortieren und eine richtige, EHRLICHE Entscheidung treffen. Und besonders hilfreich ist es, wenn man nicht im stillen Kämmerlein sich damit auseinander setzt sondern wenn man diese Gedanken ANDEREN zeigt ....


    Wichtig ist doch die Ehrlichkeit zu sich selbst! Alles andere ist VERLOGEN und unproduktiv. Man lügt sich selbst in die Tasche und dadurch kann sich aber auch nichts ändern bzw bessern


    Ich schreibe hier unter anderem NICHT , um die anderen User zu unterhalten oder um ihnen zu zeigen was ICH für ein toller, guter Mensch bin:!:


    Ich schreibe hier, um etwas für mich zu verarbeiten. Ich schreibe hier um

    Klarheit , um eine Struktur in meinem Kopf zu bekommen. Ich schreibe hier, um meine Gedanken zu sortieren. Ebenso schreibe ich hier , um andere zu unterstützen, um ihnen MEINE Erfahrungen mitzuteilen (vielleicht kann ja der eine oder andere damit etwas für sich anfangen), ich schreibe hier um Kraft und Mut mit den anderen zu teilen, ich schreibe hier um....


    Aber ich schreibe NICHT, um andere zu beurteilen, ja sogar zu VERURTEILEN :!:

    Wer bin ich denn, um das tun zu dürfen?

    Woher nehme ich das Recht, zu wissen was RICHIG oder Falsch ist.


    Spielt da nicht eine große Portion Selbstgerechtigkeit mit und Überheblichkeit??


    Wenn ich nicht mehr schreiben darf, was ich WIRKLICH fühle, dann wäre dieses Forum eine Farce, eine Verarschung und wäre auch somit nicht mehr " mein Forum"


    Man darf und SOLLTE sogar seine unterschiedliche Meinung äußern ( vielleicht eröffnet diese unterschiedliche Meinung dem anderen ja eine neuePerspektive ). und ja , manchmal drückt man sich dabei nicht richtig aus und wird leider missverstanden.

    Aber man darf den anderen NIEMALS IN SEINER PERSON angreifen und das habe ich jetzt in diesem Fall hier so empfunden.

    Das ist entwürdigend!


    Und was ich so schlimm finde, ist der Wettkampf : ich habe schlimmeres erlebt..meine Trauer, meine Leistungen sind größer als deine usw. Kann man Leid gegeneinander abwägen, miteinander vergleichen ? Ich finde NEIN und nochmals Nein:!:


    So jetzt habe ich mich ausgetobt und es geht mir besser. Leider merke ich, wenn ich zornig bin, immer meine Sprachbarriere. Wahrscheinlich habe ich mich wieder mal misserständlich ausgedrückt. Wer Fragen hat, kann mir ja eine Konversation schicken.


    Liebe StillCrazy:30:<3, schreibe dir bitte weiterhin alles von der Seele und wer damit nicht gehen kann oder will, der braucht deinen thread ja nicht anklicken oder er kann dich schlichtweg blockieren. Punkt.

    Ich lese dich sehr gerne und finde dich sehr bereichernd - auch wenn ich nicht all deine Gedanken Zeile - aber das macht ja nix - zum Glück sind wir Menschen alle unterschiedlich, haben alle einen individuellen Lebensweg der jeden einzelnen prägt.


    So, das waren meine 20 Cent. Wer will, darf jetzt über mich herfallen oder mir eine böse WhatsApp ( wie schon erlebt) schreiben. Ich werde es überleben und dieses mal darüber stehen und deswegen nicht wie damals tagelang in einem tiefen Loch hängen.


    blaumeise, immer noch erbost

    Liebe Lea,


    :love:


    Genieße das schöne Wetter - vielleicht an einen See mit einem kühlen Almdudler, den gibt es ja bei euch im Österreich. Ich habe ihn gestern hier im Supermarkt gefunden und sofort gekauft ( einfach so mal als kleine Verbeugung an euch Österreicher:D ;) .) Probiert habe ich ihn allerdings noch nicht.


    Vielleicht gibt es bei dir ja auch einen Riesenbecher Eis mit ganz viel Sahne...


    Mir war es heute zu heiß. Ich mag es zwar warm, aber nicht brutzelig warm. Ein bisschen Wind ziehe da doch vor - Hauptsache man kann ärmellos gekleidet sein - mehr brauche ich nicht. Werd halt langsam alt ^^


    Mach's gut


    blaumeise <3:love:

    :24: Liebe Elke, :24:


    ich denke gerade fest an Dich und schicke dir auf diesem Weg ganz viel Kraft und ein großes Paket, bestückt mit Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft und Durchhaltevermögen.


    Ich wünsche dir, dass bald etwas innere Ruhe und das Gefühl der Sicherheit bei dir einkehrt.


    Bitte vergiss nicht, dass sich alles im Leben verändert, dass alles vorübergehen wird.

    Du darfst darauf vertrauen, dass, selbst inmitten negativer Gedanken und neg. Gefühlen und Situationen , dies alles vorübergehen wird, denn es gibt nichts, was von Dauer ist. Die Phasen, die man durchleben muss, sind unterschiedlich schwer (manchmal kaum aushaltbar), aber sie gehen ALLE vorüber. Nichts bleibt so, wie es ist, egal ob gut oder schlecht. Das hat mir eine Userin hier (rabelein) immer wieder vorgesagt.

    Dieses Wissen und der Glaube daran (sie nannte es ein Gesetz des Universums) hat mir oft das Leben gerettet. An manchen Tagen war dieser Gedanke mein einziger Halt ( so wie manchmal die Telefonseelsorge). Ganz besonders in den Phasen meiner wirklich sehr schweren Depression und insbesondere vor den Elektroschocks, die ich deswegen brauchte, half mir dieser Gedanke über die schlimme Zeit

    Bitte gib nie die Hoffnung auf, auch wenn dir ab und zu alles noch so aussichtslos erscheinen mag.


    Was mir zusätzlich auch sehr half (und immer noch hilft) ist der berühmte Gelassenheitsspruch. (auch den habe ich bei oben genannter Freundin zum ersten mal gehört - sie hat ihn als Inspiration für ihre tägliche Meditation genutzt.)


    Vielleicht ist er auch für dich hilfreich. Ich habe ihn in meiner Wohnung hängen und trage ihn auf einem kleinen Zettel immer in meiner Geldbörse. Er begleitet mich also wirklich täglich.


    "Gott gebe mir die Gelassenheit,

    Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann,

    den Mut, Dinge zu ändern,

    die ich ändern kann,

    und die Weisheit,

    das eine von dem anderen zu unterscheiden."


    Mit der Weisheit, um das eine vom anderen zu unterscheiden, happert es bei mir leider noch ganz gewaltig;)


    Elke, es ist schön, dass du manchmal , je nach deiner Verfassung, hier schreibst und uns auf dem Laufenden hälst. Vor allem finde ich toll, dass du per Konversation Kontakt zu Astrid hast.:thumbup:Das ist sicher hilfreich. Nutze alle Hilfsquellen, die du finden kannst....


    Zieh dich nicht zurück, obwohl das sich " verstecken", das sich unter der Decke verkriechen, so verführerisch ist, wenn man sich gelähmt und wortlos fühlt und einem alles, aber auch alles soo schwer fällt. Da will man tief im Innern gar keinen Kontakt. Aber das macht noch einsamer als wie man sich sowieso schon fühlt

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald das Leben wieder spürst und du wieder ein wenig Freude empfinden kannst. Jeden Tag ein klitzekleines Stückchen mehr.


    Wenn du magst, fühl dich von mir umarmt.:24:


    Irgendwann habe ich hier Mal gelesen : wir lächeln uns zu (oder so ähnlich). Ich möchte jetzt dir zulächeln :) - vielleicht lächelst du ja zurück.....


    <3 AL blaumeise <3


    :30:

    Liebe Leonarda,:24:

    es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht und ich glaube dir,dass du das Gefühl hast, an diesem Schmerz zu ersticken.:30:

    Ich denke, jede(r) der hier schreibt, kennt dieses Gefühl aus eigener Erfahrung.

    Du gehst gerade durch eine sehr schwere Zeit.

    Es tut einfach alles so schrecklich weh.10 Wochen ist es erst her seit deine Mama starb , es ist alles noch so frisch - da kann noch nichts verarbeitet sein, da ist man irgendwie immer noch in einem Schockzustand.

    Es ist sehr schwer zu akzeptieren, dass die geliebte Mama nicht mehr da ist. END-GÜLTIG nicht mehr da ist und auch NIE mehr kommt, man sie NIE mehr sehen, NIE mehr berühren kann...

    Der Schmerz ist immens ABER DIESER SCHMERZ , liebe Leonarda, IST AUCH SEHR WICHTIG!

    Dieser Schmerz hilft dir nämlich dabei, den Tod deiner Mama wirklich anzunehmen , den Verlust zu verarbeiten und der Schmerz ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich irgendwann diese Wunde schließen und heilen kann. An diesem Schmerz führt kein Weg vorbei, da musst du durch und da gibt es auch keine Abkürzungen.

    Das klingt erst mal bei damit hart , ist aber die Realität.

    Das Gute und Beruhigende und Tröstliche - mit der Zeit verändert sich der Schmerz, er ist zwar noch da, aber er ist ANDERS, nicht mehr so quälend und er vermischt sich mit dem Gefühl der Dankbarkeit, diesen Menschen überhaupt " gehabt" zu haben, .....

    Aber bis man dahin kommt, liebe Leonarda, dauert es eine Weile .Viele Tränen müssen geweint werden...und alles zusammen erfordert viel Geduld und einen langen Atem.

    Und noch was. Kein Therapeut (und sei es auch der berühmteste und beste der Welt) kann dir deinen Schmerz und deinen Kummer abnehmen. Das kann im Moment niemand. Was ein Therapeut eventuell leisten kann , ist dich ein Stückchen auf deinem schweren Weg begleiten und dir u.a. dabei helfen, deine Schuldgefühle realistisch zu betrachten und dir dabei helfen, deine Gedankenmuster zu ändern.

    Es sind deine Schuldgefühle die mir irgendwie Sorgen machen.Es ist normal in dieser Situation mit dem Schicksal zu hadern - ganz normal -aber ich habe das Gefühl, du legst noch eine Schippe drauf und zerfleischt dich, zerstörst dich selbst.

    Es tut mir immer weh zu lesen, wie du dich quälst mit solchen Gedanken wie: "wenn,wenn,wenn ich doch nur"

    .. oder "das hätte nicht geschehen dürfen" (Ärzte) usw.

    Ich möchte dir keine Vorschriften machen, Ich erdreiste mich nicht ,dir zu sagen , was du tun oder fühlen sollst, aber eines will/muss ich dir doch sagen ( und bitte verzeihe mir, wenn ich dir jetzt zu nahe treten sollte und ich dich unabsichtlich kränken sollte): Leonarda, bitte - bitte bemühe dich, aus diesem negativen Gedankenkarussell auszusteigen!! Solche Gedanken schaden dir nur, sie vergiften dich! Diese Anklagen machen dich nur bitter und erzeugen irgendwann Hass. (und der zerfrisst dich auch - so von Innen - nicht die anderen - DICH!)

    Diese Gedanken sind absolut schädlich für dich UND dadurch auch für deine Familie, denn sie zerstören ,auf Dauer gesehen, dein restliches Leben. Schuldgefühle und Anklagen lähmen und während man um die Schuldgefühle und Anklagen kreist, versäumt man zu leben...ja verlernt zu leben.

    Ich weiß ,worüber ich schreibe, denn ich kenne dieses Leben mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen zur Genüge. Ich kenne dieses zerstörerische Gedankenkarussell, dieses Gefühl und dieses grübeln, grübeln, grübeln UND ich kenne - leider - aus eigener leidvollen Erfahrung auch die fatalen Folgen, die sich aus solch einer Denk- und Verhaltensweise ergeben können:13:

    Ich glaube,solche Gedanken sind eine normale Reaktion innerhalb eines Trauerprozesses. Aber man muss ganz arg aufpassen. Irgendwann muss man sich fragen: will ich in diesem unproduktiven "wenn-nur" Zustand bleiben oder will ich mich auf die Zukunft bzw den Heilungsprozess konzentrieren.Irgendwann muss man wählen und sich für eine Seite entscheiden.

    Was war lässt sich durch nichts auf der Welt ändern, lässt sich nicht rückgängig machen.Zu mir hat einmal jemand gesagt: schreib alles "ich hätte sollen" oder "es hätte nicht sein dürfen" auf ein Blatt und dann ziehe darunter einen ganz dicken Strich, von ganz links am Blatt bis ganz rechts am Blatt und dann leg das Blatt für immer weg. Die Person hatte vollkommen Recht.

    Ziehe einen Schlußstrich und akzeptiere, dass das Vergangene einfach das ist, was es ist, Dass es so ist, wie es ist.

    Schwere Kost - ich weiß, aber es ist eine ENTSCHEIDUNG, die du treffen musst! Eine Entscheidung für dich oder gegen dich.

    Es klingt hart und irgendwie bin ich jetzt wahrscheinlich auch brutal aber mit all deinen Schuldgefühlen, mit all deinen Anklagen an die Ärzte, mit all den Selbstvorwürfen machst du deine Mama nicht wieder lebendig. Das Einzige was du erreichst ist , dein großes Leid noch größer zu machen.

    Was hilft es dir und deiner Mama , wenn du dich durch Schuldgefühle ständig zerfleischt, wenn du dich ständig selbst noch mehr nach unten ziehst?

    Du weißt nicht, ob deine Mama nicht auch so gestorben wäre oder welche Komplikationen es nach der OP gegeben hätte bzw welches Leben sie nach einer OP eventuell hätte führen müssen.Kein Mensch weiß das.Niemand kann in die Zukunft schauen.

    Dinge geschehen und manchmal geschehen so grausame Dinge ,wie du sie erleben musstest und so etwas ist ganz schrecklich.Man ist verzweifelt aber Leonarda, nicht davon, aber auch gar nichts, lag in DEINER Hand. Du hast zu diesem Zeitpunkt DEIN Bestmöglichstes getan! Mehr konntest du nicht tun.

    Was ändern deine Gedanken an der Situation? Es ändert sich nichts außer...

    Und welchen Preis zahlst du für diese negativen Gedanken? Ist der Preis nicht doch etwas zu hoch? Was meinst du?

    Diese Art von Gedanken sind sehr ungesund., sie können Leben zerstören.

    Denke daran, dass deine Mama IMMER das Beste für dich wollte.Spüre in dich hinein und frage dich" was wünscht sich Mama für mich".Ich glaube, dass einer ihrer Wünsche für dich ist, dass du dich nicht davon abhalten lässt ZU LEBEN, dass du glücklich bist, dass du liebevoll mit dir umgehst und dass du auf dich achtest.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Lieben nicht wollen ,dass wir uns mit Schuldgefühlen quälen und dadurch vergessen zu leben.Ich denke, sie wollen uns glücklich sehen, seelisch gesund und zufrieden. Ich glaube, dass wenn wir so leben, wir auf diese Weise unsere Liebe zu ihnen am deutlichsten zeigen. Wir ehren sie ,indem wir sorgfältig und behutsam mit uns selbst umgehen.


    Ich weiß, es ist sehr schwer diese Schuldgefühle abzubauen.

    Ich weiß, man kann nichts gegen das Auftauchen solcher Gedanken machen. Sie tauchen einfach aus dem Nichts auf. Aber ich weiß auch,dass es möglich ist, etwas gegen diese zerstörerischen Gedanken zu tun.Man ist ihnen nicht hilflos ausgesetzt.Man muss sich ihnen nicht ausliefern.Man kann sie durchaus verjagen.Ich habe z.B. gelernt , beim Auftauchen solcher Gedanken BEWUSST an etwas anderes zu denken.Ich denke z.B. immer an einen ganz bestimmten schönen Platz in den Dolomiten.Dort habe ich mit rabelein ( einer verstorbenen Userin aus diesem Forum) eine emotional sehr schöne Zeit verbracht.Ich pendle dann zwischen den beiden Bildern ( Schreckensbild und positivem Bild) hin und her und kann entscheiden bei welchem Bild ich bleiben will und ich bleibe inzwischen immer länger.bei dem positiven Bild ( und das verändert dann auch meine Stimmung) und lasse mich immer weniger von den dunklen Gedanken beherrschen.Ich fühle mich dann nicht mehr so ohnmächtig und ausgeliefert. Ich unterdrücke dadurch nichts aber ich habe eine Wahlmöglichkeit und das befreit.


    Es gibt noch viele andere Methoden.


    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht erschlagen mit meinen Gedanken.Es sollten nur Denkanstöße sein, denn wie schon anfangs geschrieben, tut es mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht .Ich war ja selbst in einer ähnlichen Situation und ich wurde sehr, sehr krank, weil ich nicht rechtzeitig dagegen ansteuerte und mich dieser negativen Strömung zu lange hingab.


    Ich hoffe, du nimmst mir diesen Beitrag nicht krumm. Ich habe lange mit mir gerungen, ihn auch abzuschicken.


    Und noch etwas, Deine Mama ist zwar tot, aber sie ist nicht "wirklich" fort. Sie lebt in dir weiter, sie ist ein Teil von dir und wenn du mal Kinder

    hast, dann ist sie auch Teil von ihnen und lebt in ihnen und durch sie weiter.

    Und du kannst deine Mama immer noch um Rat fragen - du musst halt nur tief in dich hinein horchen.

    Ich schreibe meinen Lieben immer noch Briefe und schreibe mir dann auch selbst ihre Antwortbriefe. Auf diese Weise waren wir uns schon oft sehr,sehr nahe... trotz Tod.


    Liebe Leonarda, ich wünsche dir alles Gute.Ich wünsche dir, dass du etwas findest, dass dich beruhigen kann und dir ein gewisses Gefühl der Sicherheit gibt. Ich wünsche dir, dass du in deinem Schmerz kleine Inseln findest, auf denen du dich ausruhen und Kraft tanken kannst. und vor allem wünsche ich dir, dass du trotz allem - zumindest hin und wieder - etwas findest, worüber du dich freuen kannst.


    blaumeise - immer noch unsicher ob sie diesen Beitrag auf die Reise zu dir schicken soll




    .

    Sorry,dass ich mich soo lange nicht mehr gemeldet habe, aber hier ist es zur Zeit ziemlich turbulent ( durch die Kinder) und ich komme zu " fast nichts"

    Jetzt zu meinem Lichtblick:

    Diese Woche habe ich 2 Vorstellungsgespräche und nächste Woche nochmal eins.

    Es geht voran - wenn auch zäh und schleppend und kaum merkbar.Aber rückblickend sieht man die Mini-minifortschritte:!:Ich bin so dankbar.


    Allen einen erträgliche Woche mit vielen, kleinen, aufbauenden Augenblicken.


    wünscht


    blaumeise ( piep, piep)

    :24:<3


    Passt auf euch auf