Liebe Vanessa!
Ja kann ich verstehen, das ihr kein Grab habt, warst du schon wieder einmal am Rhein an eurem Lieblingsplatz? Schön diese Erinnerungsecke in eurem Zimmer und der Baum, spannend wird es wenn dieser Baum euch Johanfrüchte schenkt.
Das es schwer ist auf zu stehen, wie ich dich versteh, bei mir war es das ins Bett gehen ich schaffte es einfach nicht ins Bett.
Hab Geduld mit dir, mit deinem Mann du hast Zeit und darfst dir diese Zeit nehmen.
Was mir sehr gut getan hat, hier zu schreiben. Gesehen und gelesen zu werden. Gerade als Mutter von verstorbenen Kindern wird man von vielen Menschen gemieden weil sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Aus der Angst heraus nix falsch machen zu wollen.
Das was mir dann ganz viel geholfen hat ist einen Familiengedenktag ein zu führen für alle unsere Verstorbenen Kinder an dem wir ihren Geburtstag mit Kuchen und einem Gast und irgendetwas gestalterisches Tun. Diesmal waren es Herzsteine verzieren
Noch etwas das es mir erleichtert hat freudvoll der Trauer zu begegnen war es für mich ein neues Instrument zu erlernen, und da der Trauer einen lauten unüberhörbaren Klang zu geben, ob freudvoll traurig was auch immer, darum ging es nicht einmal sondern viel mehr da kann keiner weg hören. Ich werd wahrgenommen. Vielleicht findest du einen Ausdruck für deine Trauer der dich wieder spüren lässt das du lebendig bist. Es gibt einen Weg, es gibt deinen Weg. Hab Vertrauen. Hab Mut aller Unsicherheit aller Hoffnungslosigkeit zum Trotz du schaffst das gemeinsam mit deinem Mann
Sei lieb gegrüßt
das Tagpfauenauge