Danke & kein Problem
Beiträge von StillCrazy
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Liebe Leute,
es verwirrt mich, wenn Ihr in meinem thread kommuniziert. Ich denke zunächst immer, es gibt Nachrichten für mich, wenn ich die Benachrichtigung auf der Seite sehe....
Alles Liebe & gute Nacht ☺
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Liebe Stille Perle,
das klingt super, was Du da schreibst
Genau: an trüben Tagen ruht sich die Seele aus. Vielleicht sucht sie sich auch manchmal selber ein bisschen im Nebel... Und sonst öffnen wir unser Herz so weit wie möglich. Lassen es durchleuchten von der Sonne und durchlüften vom Frühlingswind.
Gute Nacht
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Liebe Astrid,
ja - ich sage es ihnen. Aber eigentlich gibt es keine Worte für die Dankbarkeit, die ich empfinde. Weil ich weiß, dass alles ganz anders sein könnte. Und dass es ein großes Geschenk ist, so unterstützt zu werden.
Mir geht es weiterhin ganz gut. Aber ich merke schon, dass ich nicht wirklich stabil bin. Wenn es draußen grau und regnerisch ist, fühl eich mich schon gedrückter als sonst. Ich sage mir dann, dass der Regen gut ist für die Natur. Und dass das Gedrückt-Sein eigentlich ein gutes Zeichen ist (wenn auch unangenehm). Weil es mir zeigt, dass meine Seele gesund ist und auf einen Verlust eben mit einer entsprechenden Stimmung reagiert. Wenn ich immer nur in Balance wäre, dann hätte ich den Verdacht, dass ich etwas verdränge. So denke ich mir: gehört dazu - so wie der Regen zum Wetter und zur Gesundheit des Gartens gehört. So kann ich die gedrückte Stimmung besser nehmen. Un dich verspreche mir selber, dass sie wieder vorbei gehen wird. Wie ja auch der Regen vorbei geht.
Morgen ist nun der Tag, an dem wir die Papiere sortieren wollen. Es gelingt mir, nicht allzu viel daran zu denken. Würde ja eh nichts bringen, jetzt schon die Gedanken darum kreisen zu lassen... Bin also in der Hinsicht ganz zufrieden mit mir.
Habe heute in Haus und Garten gearbeitet. Es hat sehr gut getan, einen freien Tag zu haben. Auszuschlafen...
Kein Sinn, keine Struktur - damit habe ich zum Glück nicht zu kämpfen. Ich habe da in den letzten Tagen einige Male drüber nachgedacht. Auch angeregt davon, was ich hier von den Leuten so lese.... Mir war immer ziemlich klar, wer ich bin - auch als Kind und Jugendliche. Und in der Trauer war / bin ich keine andere. Ich hatte auch damals , nach dem Tod meiner Mutter (der für mich die Katastrophe meines Lebens war und mich zutiefst erschüttert hat) ein Gefühl dafür, wer ich bin. Meine Werte, meine Interessen, mein Verhalten - das hat sich nicht geändert. Ich habe sie vermisst. Ganz schmerzlich. Aber ich bin weiterhin neugierig geblieben, gesellig, am Leben interessiert.
Genau so geht es mir jetzt eigentlich auch. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich die geblieben bin, die ich kenne.
Ich merke natürlich, dass ich schneller müde werde, dass ich dünnhäutiger bin. Danach muss ich mich richten. Aber ich bin keine andere geworden...
Ich wünsche Euch allen einen so-gut-wie-möglichen Abend!
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Lieber Josef,
ich kenne das gut! Besonders zu den Feiertagen fehlen uns die lieben Verstorbenen. Ich wünsche Dir, dass Dich das Vermissen jetzt (wo wieder Alltag ist) etwas weniger quält!
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Jetzt ist es schon wieder länger her, dass ich nichts geschrieben habe...
Irgendwie verfliegen die Tage. Ich gehe arbeiten, in die Chorprobe und zum Yoga, alles wie immer. Treffe Leute, pflege auch online Bekanntschaften. Die meiste Zeit geht es mir ganz gut. Wenn man davon absieht, dass ich sehr schnell müde werde, unkonzentriert bin (und so auch fehleranfällig, das merke ich vor allem in der Arbeit), immer wieder sehr unangenheme, unruhige Träume habe.
Mein Umfeld reagiert zum Glück weitgehend verständnisvoll...
Ziemlich schlecht ist es mir am Dienstag gegangen. Da bin ich mit Kopfweh aufgewacht, hatte schlecht geschlafen und war den ganzen Tag recht missmutig, grantig.
Glücklicherweise hatte ich am Dienstagnachmittag einen Termin bei meiner Therapeutin. Die hat mir geholfen, das Ganze ein wenig aufzudröseln. Danach war es deutlich besser.
Am 9. 5. habe ich einen Termin beim Notar wegen der Verlassenschaft. Solche Dinge schrecken mich aus mehreren Gründen zutiefst. Alles Bürokratische (z. B. Finanzamt, Versicherungen, etc.) macht mir Angst. Da sind (meinem Gefühl nach) so nebulose, unfassbare und große Mächte im Spiel, die über Dinge meines Lebens entscheiden. Das ist mir alles sehr unangenehm.
Na, wie auch immer - gestern hat mir ein sehr, sehr lieber Bekannter (Jurist) angeboten, Rudis Papiere mit mir zu sichten. Und - sollte es nötig sein - mich auch zum Notar zu begleiten. Sollte juristischer Beistand nicht erforderlich sein, geht eine Freundin mit.
Ich bin gestern Abend, nachdem ich den Termin mit dem Bekannten vereinbart hatte, im Bett gelegen mit Tränen der Dankbarkeit in den Augen. Ich habe jetzt viel weniger Angst und fühle mich in so guten Händen.
Ich bin so grenzenlos dankbar für mein Umfeld, das mich so gut trägt.
Hier im Forum lese ich immer wieder von Enttäuschungen, Lieblosigkeiten, Freunden, Kollegen, Nachbarn und Angehörigen, die sich verständnislos verhalten. Das alles finde ich sehr, sehr schlimm!!!!!!!! Mein tiefstes Mitgefühl für alle die, die dadruch noch zusätzlich verletzt werden!!!!!!!!!!!!!
Ich möchte hier einfach gern festhalten, wie dankbar ich vor diesem Hintergrund bin, dass ich so großartige Leute rund um mich habe. In der Arbeit, im Chor, im Freundes- und Bekanntenkreis - wo auch immer.
Ich fühle mich gut begleitet, gestützt - ein Stück weit auch beschützt. Immer wieder sind da größere und kleinere Dinge, die für mich wirklich ein Geschenk sind. Ich bin so froh darüber!
Ich weiß, dass man hier alles schreiben kann, was einem am Herzen liegt. Und deshalb möchte ich es noch einmal ausdrücklich unterstreichen: für mich ist es wie ein Wunder, dass so viele Leute so hilfreich sind, so unterstützend. Und ich bin ihnen und "dem Schicksal" (oder wem auch immer) unendlich dankbar dafür!
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Ein paar kurze Zeilen von mir...
Ich war heute wieder arbeiten. Gestern hatte ich ja noch "Trauerurlaub" - 3 Tage gibt es da in meinem Betrieb.
Ich habe am einer sehr netten Geschichte mit kulturellen Bezügen und auch Humor gearbeitet. Es hat mir sehr gut getan. Mir ist dann durch den Kopf gegangen: ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser. Solche Themen, die man mit einem Augenzwinkern angehen kann - das ist genau meins. Ich freu mich immer sehr, wenn es etwas zu lachen oder doch zumindest zu lächeln gibt.
Später habe ich dann noch Yoga. Und am Abend ist dann meine Lieblingsserie im Fernsehen.
Es geht richtig beschaulich zu heute - nach der Unruhe der letzten Zeit. Ich finde das sehr angenehm.
Euch allen einen so-schön-wie-möglichen Abend
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Liebe Gabi,
das Grab sieht sehr schön aus! Frühlingshaft bunt...
Lange schon möchte ich Dir ein paar Zeilen schreiben. Aber in letzter Zeit war es für mich so wahnsinnig dicht... Dazu kommt, dass nach dem, was ich von Dir lese, Dein Weg so ganz anders aussieht als meiner. Ich lese, mit viel Interesse. Nehme Anteil daran. Und freue mich auch sehr über Deine guten Worte, die Du immer wieder für mich findest.
Es tut mit sehr leid, dass das mit der Therapie für Dich in dieser Form nicht das Richtige war. Man hofft doch sehr auf solche Dinge - und ist im nachhinein so enttäuscht, wenn es nicht das bringt, was man sich gewünscht hatte.
Auch wenn Deine Welt so anders aussieht als meine (und ich deshalb das Gefühl habe, nicht viel sagen zu können, weil meine Situation eben eine andere ist), eines möchte ich Dir mitteilen: ich habe beim Lesen das Gefühl, dass sich bei Dir die Dinge in eine sehr positive Richtung entwickeln. Mit Rückschlägen, Anfällen von Traurigkeit etc. Natürlich...
Aber ich finde, da hat sich bei Dir im Laufe der Zeit viel gewandelt, von einer Verzweiflung hin zu einem neuen Selbstbewusstsein. Mir gefällt das sehr gut.
Das möchte ich dir unbedingt sagen
Alles Liebe Dir!
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Liebe Astrid,
es geht mir gut
Habe gestern einen kleinen, feinen Ausflug mit einer Bekannten gemacht und später Rudis noch Rudis Nichte vor ihrer Heimreise nach Tirol getroffen. Heute habe ich frei. Werde am Nachmittag mit einer Freundin reiten gehen. Heute haben wir ja tolles Wetter hier.
Alles ist gut
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Ihr Lieben alle
Vielen Dank für Eure guten Worte und Gedanken!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es war - ohne Scherz oder Übertreibung - ein wunderschöner Tag gestern. Ich hatte das Gefühl, dass die Empfindung des Aufgehoben- und Geborgenseins sich gestern noch einmal extrem verdichtet hat.
Da war so viel Wärme, so viel Freundschaft, so viel Zuneigung spürbar. Alle bei der Trauerfeier Anwesenden waren so lieb zu mir. Jeder auf seine Art. Es war unglaublich.
Die Messe war wunderschön. Wie haben unsere Lieder wirklich gut gesungen. Ich war - wie geplant - beim Chor auf der Orgelempore und konnte auch mit einer kleinen Ausnahme problemlos mitsingen.
Der Geistliche - ein Ordensmann, den ich schon sehr lang kenne und mit dem ich mich sehr gut verstehe - hat den Gottesdienst wirklich ganz großartig gestaltet. Er hat eine sehr stimmige und berührende Predigt gehalten und auch sonst alles ganz wunderbar gemacht.
Dann, auf dem Weg zum Friedhof (das ist bei uns schon ein Stück zu gehen), ist eine Chorfreundin neben mir gegangen, hat meine Hand gehalten, war für mich da.
Am Grab selber hat es dann zum Glück gar nicht lang gedauert. Vor der Situation hatte ich schon Angst gehabt, aber das war dann recht unspektakulär. Das hat mich überrascht.
Dann haben mir alle auf sehr persönliche Weise kondoliert. Auch Rudis Kollegen, von denen sehr viele da waren (und die ich mit einer Ausnahme nicht gekannt habe).
Was ich unglaublich schön gefunden habe, war, dass meine Chefin da war. Sie musste zwar nach der Messe wieder zurück ins Büro - aber allein, dass sie sich die Zeit genommen hat zu uns in den Ort zu fahren. Ich war so bewegt...
Dann haben wir gemeinsam gegessen - diejenigen, die es sich halt einteilen konnten, noch da zu bleiben. Ich habe im Lokal vor dem Essen eine kleine Rede gehalten (in der Kirche habe ich nix gesagt, Lesungen und Fürbitten hatte ich unter den Gästen aufgeteilt). In der Rede habe ich mich bei allen bedankt fürs Dasein, für die Verbundenheit und Unterstützung bisher - und ich habe darum gebeten, auch weiterhin unterstützt zu werden. Weil es auch weiterhin eine schwierige Situation für mich sein wird - wenn auch anders schwierig als zu Rudis Lebzeiten.
Wir sind noch lang beisammen gesessen. Ich habe mich gefreut, Leute zu sehnen, mit denen ich sonst selten zusammen komme (so ist das ja oft bei Begräbnissen). Viele haben mir gesagt, dass wir sehr schön gesungen haben - und dass es so eine schöne Messe war. Das hat mich natürlich sehr gefreut, weil ich ja Lieder und Texte ausgewählt hatte, die Fürbitten zum Teil formuliert.
Als ich dann, ganz spät, endlich im Bett gelegen bin, habe ich geweint. Es waren Tränen der Dankbarkeit. Sie sind ganz leicht geflossen, haben mir kein Kopfweh gemacht (wie ich es oft habe, wenn ich weine). es war alles sehr entspannt. Ich war so dankbar für diese Feier, die uns allen so gut getan hat.
Ich hatte keine große Angst gehabt vor der Trauerfeier (mit Ausnahme der Situation am Grab, davor war ich mir schon sehr unsicher gewesen) - aber es war dann alles doch viel stimmiger und schöner als ich es erwartet hatte.
Soweit mein kurzer Bericht. Es gäbe so viele Details.... Ich werde sie alle in Erinnerung behalten. In sehr lebendiger Erinnerung.
Euch allen alles Gute
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Liebe Astrid,
die Bibelstellen sind das Ende des Buches Hiob (wo er von Gott alles wieder neu geschenkt bekommt, was er zuvor verloren hatte). Das Ende des Buches der Offenbarung, wo nach den schrecklichen Zerstörungen klares Wasser fließt und Leben in Fülle herrscht. Sowie die Seligpreisungen aus der Bergpredigt: Selig sind die Trauernden etc.
Gestern war die Sponsion meiner Tochter. Es war ein wunderschönes Fest. Auch die Familie ihres Freundes war dabei. Es sind so nette Leute. Sie haben mir ganz leckere Sachen mitgebracht: Gebäck, Nudeln, und Süßigkeiten zu Ostern. Ich werde ja heuer kein Osternest von Rudi bekommen - da war es eine so schöne Überraschung, dass sie mir etwas mitgebracht haben
Morgen ist das Begräbnis. Habe heute noch letzte Vorbereitungen getroffen. Ich denke, es wird alles gut gehen.
Alles Liebe
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Wieder einmal ein paar Zeilen von mir. Angeregt durch Astrid (danke fafür) habe ich einen neuen thread eröffnet. Es ist ja anders jetzt. Zuvor hat Rudi noch gelebt. Jetzt ist er tot und zumindest in körperlicher Form nicht mehr da.
Gestern hatte ich ein Treffen mit dem Geistlichen, der am Freitag mit uns den Trauergottesdienst und das Begräbnis begehen wird. Ich habe schöne Lieder ausgesucht: Von guten Mächten wunderbar geborgen, the Rose, an Irish Blessing, ein paar Gospels und ein Ave Maria. Lauter schöne Lieder, die hoffnungsfroh und lebensbejahend sind. Das selbe gilt für die Bibelstellen.
Aus heutiger Sicht habe ich vor, mit den Chorleuten oben auf der Orgelempore zu sein während der Messe. Mir ist es lieber dort als umgeben von Rudis Verwandten, wo es sicher sehr viele Tränen und lautes Wehklagen geben wird.
Ich fühle mich unter den Chorleuten geborgener. Wenn es geht, möchte ich mitsingen (zumindest zum Teil). Wenn nicht, kann mich auch dort jemand in den Arm nehmen und trösten. Das sehe ich unten, in der ersten Reihe unter lauter weinenden Angehörigen, eher nicht gewährleistet. Ich möchte auch nicht so in der "Auslage" sitzen mit meinen Gefühlen.
Habe heute mit der Psychologin von der Krebshilfe lang telefoniert. Ihr erzählt, dass ich mich erstaunlich stabil fühle Und sie gefragt, was sie davon hält, ob sie meint, ich verdränge meiner Trauer oder halte sie zurück.
Sie hat gemeint, da soll ich mir keine Sorgen machen. Sie findet das alles sehr stimmig. Sie hat gemeint, ich habe mich gut auf alles vorbereitet, mir rechtzeitig Hilfe gesucht, ich weiß, was mir gut tut und kann um Unterstützung bitten, wenn ich die brauche - all das, meint sie, trägt dazu bei, dass ich jetzt halbwegs im Gleichgewicht bin.
Der Geistliche meinte auf die selbe Frage, ich spüre es wohl, dass viele Leute an Rudi und mich denken, uns gute Gedanken schicken. Er meint, das gibt Kraft.
Ich bin nicht mehr so müde wie in den Tagen unmittelbar nach Rudis Tod und habe auch nicht mehr so unruhige Träume. Auch das ist ein Zeichen für mich, dass ich gut unterwegs bin.
Morgen ist die Sponsion meiner Tochter. Es wird sicher ein schönes Fest. Sie hat so lang so intensiv für ihr Studium gearbeitet. Jetzt ist sie fertig, und ich habe das Gefühl, ich werde ungetrübt mitfeiern können. Es ist ein Tag der Freude, trotz allem - ein Tag, der nicht weniger wert ist, weil Rudi gestorben ist. Wir werden froh sein und feiern. Und am Freitag wird das Begräbnis sein - und wie immer dann meine Befindlichkeit sein wird, es wird stimmig sein und dem Anlass entsprechen. Ich bin zuversichtlich, dass mich die Trauer nicht mit sich fortreissen wird - auch wenn es sein kann, dass sie mich ziemlich ins Wanken bringt.
Soviel für heute.
ich wünsche Euch allen einen so-gut-wie-möglichen Tag
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Liebe Astrid,
vielen Dank für die Anregung! Ich denke auch, dass es in Richtung Schreiben gehen wird, in welcher Form auch immer, um das Erlebte zu be- und verarbeiten. Bisher hatte ich noch nicht die Energie. An Arbeitstagen schaffe ich es sowieso nicht - und an Wochenenden bin ich rechtschaffen müde und zu kaum etwas zu gebrauchen. Schon gar nicht zu etwas, das mich emotional fordert. Aber ich denke, das wird sich ändern. Die Dinge wollen ja raus - bzw. umgesetzt werden.
Die Bestatterin hat es mir nicht im Detail erklärt, warum sie es nicht für gut hält, den Zeitpunkt der Kremation zu wissen. Sie hat nur gesagt: weißt du, das dauert schon sehr lang. 2,3 Stunden.
Wie ich mich kenne, wäre es für mich sehr belastend gewesen, den genauen Zeitpunkt zu wissen, zu spüren, wie er auf mich zukommt. Diese Stunden dann (wahrscheinlich) in der Arbeit zu verbringen und immer wieder daran denken zu müssen.
Natürlich: man kann das auch gestalten, sich in dieser Zeit mit lieben Menschen umgeben... aber ich glaube, ganz praktisch gesehen, wäre das für mich wohl schwierig geworden. Denn meine lieben Menschen gehen ja auch alle arbeiten.
So konnte ich einfach unbefangener sein. Ich habe mich auch dagegen entschieden, zwei Abschiedsfeiern zu machen, eine im Krematorium und eine in der Kirche und am Friedhof. Das wäre mir zu viel geworden.
Wir beten morgen für Rudi in der Kirche. Mit schönen Liedern und Texten. Aber ohne Urne und großen Trauerpomp. Und am 12. 4. ist dann das feierliche Begräbnis. Die verrottbare Urne kommt in ein ganz normales Erdgrab. So entspricht es, soweit ich das heute sehe, meinen Bedürfnissen am besten.
Die Bibelstellen sind schon ausgesucht. Der Chor probt schon die Lieder. Habe gestern mitgesungen, sie klingen sehr, sehr schön. In den kommenden Tagen habe ich das Gespräch mit dem Priester (mit dem ich eine langjährige sehr schöne Bekanntschaft habe und den ich sehr schätze).
Ich denke, das wird alles gut werden. Ich fühle mich gut von der Gemeinschaft der Menschen rund um mich getragen. das wird auch am 12. 4. so sein.
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Liebe Pewie,
das mit der Gewerkschaft für Trauernde halte ich für eine GENIALE Idee. Vielleicht wäre es tatsächlich möglich, sowas wie eine Interessensvertretung zu gründen. Eine NGO.
Das wär doch was, oder.....
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Wollte Euch kurz noch ein paar Zeilen schreiben. Bin sehr gefordert in den letzten Tagen, alles erscheint mega anstrengend. Ich bin müde, träume sehr unruhig. Es ist weniger ein Traurigsein als das Gefühl, einen Platz für all den Horror finden zu müssen, den ich in den letzten fast 2 Jahren erlebt habe. Diesen langen Abschiedsweg mit seinen immer wieder traumatischen Einschnitten: der definitiven Diagnose, dem Zusmmenbruch in der Ambulanz, dem dramatischen Schemerzanfall am Karfreitag, dem Moment, als er aufgrund seiner Schmerzmedikation nur noch lallen konnte. Und. Und. Und.
Ich habe das Gefühl, dass das jetzt meine "Aufgabe" ist, mit all dem irgendwie klar zu kommen, es in mein Leben zu integrieren, damit ins Reine zu kommen.
Die Bestatterin hat mir heute gesagt, dass die Urne schon "da" ist. Die Kremierung ist schon erfolgt. Auf ihren Rat hin habe ich mir den genauen Zeitpunkt nicht sagen lassen. Das wäre zwar möglich gewesen, aber ich weiß jetzt, dass es besser so ist. Es nicht gewusst zu haben.
Trotzdem hat mich die Nachricht, dass das geschehen ist, irgendwie geschockt. Es ist wieder ein entscheidender Schritt. Etwas, wo es kein Zurück gibt.
Gute Nacht Euch allen!
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Liebe adi,
herzlich willkommen hier bei uns. Das klingt ja unvorstellbar erschreckend, was du da beschreibst. Was du da erlebt hast.
Mein Mitgefühl und alles Gute für dich
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Nochmals vielen dank Euch allen für Eure lieben Worte!!!!!!!!!!!
Diese Woche ist sehr schnell vergangen. Ich gehe arbeiten, in dem Ausmaß, wie es für mich passt. Daneben natürlich viel Organisatorisches, Entscheidungen treffen - wobei mir zum Glück niemand drein redet.
Ich habe das Gefühl, ganz gut zurecht zu kommen. Schlafe auch ganz gut - was für mich immer ein Indikator dafür ist, wie es mir geht. Unruhige Träume, ja - aber das ist in dieser Situation ja auch nicht verwunderlich.
Und: ich werde unheimlich schnell müde. Wahrscheinlich bin ich ziemlich ausgepowert von den letzten Wochen. Und jetzt ist auch alles sehr anstrengend.
So empfinde ich das Leben im Moment: als sehr, sehr anstrengend. Nicht direkt traurig oder deprimierend, das nicht...
Ich denke, dass sich in mir einiges (oder vieles) neu ordnet, in einen neuen Modus übergeht. Und dass das viel Kraft braucht.
Im Grunde sind wir alle verblüfft, wie wenig niedergeschlagen wir sind: meine Tochter, Rudis Schwester, ich...
Es ist seltsam. Fast so als würde er uns vor dieser alles vernichtenden Trauer schützen. Als würde er uns helfen, mit seinem Weggehen zurecht zu kommen. Soweit das halt geht...
Ich weiß, das klingt nach einem etwas esoterischen Zugang - aber für mich ist es die einzig mögliche Erklärung.
Euch allen alles Liebe
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Vielen liebe Dank Euch allen für die guten Worte 💖
Ich habe nach einem geschäftigen Tag einen ruhigen Abend verbracht. Sehr viel erledigt. Bei der Bestatterin. Ein Grab angemeldet bei der Gemeinde. Lieder & Bibelstellen für den Gottesdienst sind auch schon ausgesucht. Alles, soweit ich das jetzt sehen kann, in meinem Sinne.
Tja..... Es war schon heftig, habe mich schwach gefühlt zwischendurch, stark Herzklopfen gehabt. Aber jetzt fühle ich mich sehr friedlich. Bin müde & werde bald ins Bett gehen.
Gute Nacht Euch allen
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Wow!!!!!!!!
Danke für diese Mitteilung. Ich war in der Tat auch sehr wütend im Traum.
Verstehe gut, dass das sehr schlimm war für dich.
Ich denke auch, dass es eine Bewältigungsstrategie ist.