• Liebe Still Crazy,

    mein herzliches Beileid - im wahrsten Sinne des Wortes.


    Dein Traum ist doch irgendwie verständlich. Rudi ist gegangen. Er hat dich verlassen.

    Nicht als arrogantes Miststück, sondern durch das arrogante Miststück Krebs.

    Deine Wut darauf ist natürlich.


    Die Bestattung ist in guten Händen, bei einer Frau, die euch beide kennt, du bist bei deiner Arbeit

    und in deinem Chor- und Freundeskreis gut begleitet. Das freut mich.

    Du weißt aus deiner eigenen Erfahrung, dass das der Anfang ist. Genieße es, wenn es dir gut geht,

    lass dir nichts ein- oder aufreden und gehe DEINEN Weg.


    Ich wünsche dir all das, was du für die nächsten Tage brauchst.

    Lg. Astrid.

  • Liebe StillCrazy,


    auch ich möchte mich anschließen und dir mein herzliches Beilied aussprechen!


    Mir fehlen irgendwie die richtigen Worte, ich wünsche dir einfach, dass du für dich den richtigen Weg für die kommende Zeit findest.


    Liebe Grüße

    Tina

  • Vielen liebe Dank Euch allen für die guten Worte 💖

    Ich habe nach einem geschäftigen Tag einen ruhigen Abend verbracht. Sehr viel erledigt. Bei der Bestatterin. Ein Grab angemeldet bei der Gemeinde. Lieder & Bibelstellen für den Gottesdienst sind auch schon ausgesucht. Alles, soweit ich das jetzt sehen kann, in meinem Sinne.

    Tja..... Es war schon heftig, habe mich schwach gefühlt zwischendurch, stark Herzklopfen gehabt. Aber jetzt fühle ich mich sehr friedlich. Bin müde & werde bald ins Bett gehen.

    Gute Nacht Euch allen <3<3<3

  • Liebe StillCrazy,


    obwohl der Tod von Rudi abzusehen war, fehlen mir jetzt die Worte. Ich spreche Dir mein herzliches Beileid aus und wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Fühl Dich umarmt.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Nochmals vielen dank Euch allen für Eure lieben Worte!!!!!!!!!!!


    Diese Woche ist sehr schnell vergangen. Ich gehe arbeiten, in dem Ausmaß, wie es für mich passt. Daneben natürlich viel Organisatorisches, Entscheidungen treffen - wobei mir zum Glück niemand drein redet.


    Ich habe das Gefühl, ganz gut zurecht zu kommen. Schlafe auch ganz gut - was für mich immer ein Indikator dafür ist, wie es mir geht. Unruhige Träume, ja - aber das ist in dieser Situation ja auch nicht verwunderlich.

    Und: ich werde unheimlich schnell müde. Wahrscheinlich bin ich ziemlich ausgepowert von den letzten Wochen. Und jetzt ist auch alles sehr anstrengend.

    So empfinde ich das Leben im Moment: als sehr, sehr anstrengend. Nicht direkt traurig oder deprimierend, das nicht...


    Ich denke, dass sich in mir einiges (oder vieles) neu ordnet, in einen neuen Modus übergeht. Und dass das viel Kraft braucht.

    Im Grunde sind wir alle verblüfft, wie wenig niedergeschlagen wir sind: meine Tochter, Rudis Schwester, ich...

    Es ist seltsam. Fast so als würde er uns vor dieser alles vernichtenden Trauer schützen. Als würde er uns helfen, mit seinem Weggehen zurecht zu kommen. Soweit das halt geht...


    Ich weiß, das klingt nach einem etwas esoterischen Zugang - aber für mich ist es die einzig mögliche Erklärung.


    Euch allen alles Liebe <3<3<3

  • Wie der Zugang auch immer ist, wenn es dir wohl tut, dann passt es für dich und das freut mich.

    Du hast schon oft Verlusterfahrungen in deinem Leben tragen müssen und du weißt, dass es auch andere Zeiten geben kann. Darum genieße es, wenn es gerade nicht so schwer ist, wie du erwartet hast.

    Rudi ist sicher bei dir und bei euch.

    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Wollte Euch kurz noch ein paar Zeilen schreiben. Bin sehr gefordert in den letzten Tagen, alles erscheint mega anstrengend. Ich bin müde, träume sehr unruhig. Es ist weniger ein Traurigsein als das Gefühl, einen Platz für all den Horror finden zu müssen, den ich in den letzten fast 2 Jahren erlebt habe. Diesen langen Abschiedsweg mit seinen immer wieder traumatischen Einschnitten: der definitiven Diagnose, dem Zusmmenbruch in der Ambulanz, dem dramatischen Schemerzanfall am Karfreitag, dem Moment, als er aufgrund seiner Schmerzmedikation nur noch lallen konnte. Und. Und. Und.

    Ich habe das Gefühl, dass das jetzt meine "Aufgabe" ist, mit all dem irgendwie klar zu kommen, es in mein Leben zu integrieren, damit ins Reine zu kommen.

    Die Bestatterin hat mir heute gesagt, dass die Urne schon "da" ist. Die Kremierung ist schon erfolgt. Auf ihren Rat hin habe ich mir den genauen Zeitpunkt nicht sagen lassen. Das wäre zwar möglich gewesen, aber ich weiß jetzt, dass es besser so ist. Es nicht gewusst zu haben.

    Trotzdem hat mich die Nachricht, dass das geschehen ist, irgendwie geschockt. Es ist wieder ein entscheidender Schritt. Etwas, wo es kein Zurück gibt.

    Gute Nacht Euch allen!

  • Liebe StillCrazy,

    es gibt kein Zurück und das wird immer mehr klar werden.


    Was die Zeit der letzten 2 Jahre betrifft: Vielleicht magst du ein rückblickendes Tagebuch schreiben? Vielleicht deine Erinnerungen nochmal in Worte und Zeichen fassen. Das kann helfen. Es ist ein Unterschied, ob ich darüber schreibe, wenn ich "drinnen stecke" oder mit dem Blick zurück. Danach kannst du deine Geschichte hier nochmal lesen und schauen, was damals wichtig und wertvoll und schwer und schön war. Das Aufschreiben kannst du gerne hier machen und das Vergleichen auch. Vielleicht tut es dir trotz des Schweren ein kleines bisschen wohl.


    Nur so eine Idee von mir.


    Hat die Bestatterin begründet, warum sie dir davon abrät, den genauen Zeitpunkt der Kremierung zu erfahren? Das würde mich interessieren. Ich hatte gerade den Gedanken, dass es für mich wichtig sein könnte. Darum wüsste ich gerne, warum es da ein Abraten gibt.


    Ich wünsche dir, dass du bestmöglichst schlafen kannst.


    Wann wird die Urnenbeisetzung sein? Hast du dich schon für eine Art entschieden?


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe StillCrazy,


    ich verstehe Dich sehr gut. Der lange Abschiedsweg mit Bildern, die immer wieder kommen. Ich wünsche Dir, dass diese Bilder und Gedanken bald den schönen Erinnerungen weichen.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Liebe Astrid,


    vielen Dank für die Anregung! Ich denke auch, dass es in Richtung Schreiben gehen wird, in welcher Form auch immer, um das Erlebte zu be- und verarbeiten. Bisher hatte ich noch nicht die Energie. An Arbeitstagen schaffe ich es sowieso nicht - und an Wochenenden bin ich rechtschaffen müde und zu kaum etwas zu gebrauchen. Schon gar nicht zu etwas, das mich emotional fordert. Aber ich denke, das wird sich ändern. Die Dinge wollen ja raus - bzw. umgesetzt werden.


    Die Bestatterin hat es mir nicht im Detail erklärt, warum sie es nicht für gut hält, den Zeitpunkt der Kremation zu wissen. Sie hat nur gesagt: weißt du, das dauert schon sehr lang. 2,3 Stunden.


    Wie ich mich kenne, wäre es für mich sehr belastend gewesen, den genauen Zeitpunkt zu wissen, zu spüren, wie er auf mich zukommt. Diese Stunden dann (wahrscheinlich) in der Arbeit zu verbringen und immer wieder daran denken zu müssen.

    Natürlich: man kann das auch gestalten, sich in dieser Zeit mit lieben Menschen umgeben... aber ich glaube, ganz praktisch gesehen, wäre das für mich wohl schwierig geworden. Denn meine lieben Menschen gehen ja auch alle arbeiten.


    So konnte ich einfach unbefangener sein. Ich habe mich auch dagegen entschieden, zwei Abschiedsfeiern zu machen, eine im Krematorium und eine in der Kirche und am Friedhof. Das wäre mir zu viel geworden.

    Wir beten morgen für Rudi in der Kirche. Mit schönen Liedern und Texten. Aber ohne Urne und großen Trauerpomp. Und am 12. 4. ist dann das feierliche Begräbnis. Die verrottbare Urne kommt in ein ganz normales Erdgrab. So entspricht es, soweit ich das heute sehe, meinen Bedürfnissen am besten.


    Die Bibelstellen sind schon ausgesucht. Der Chor probt schon die Lieder. Habe gestern mitgesungen, sie klingen sehr, sehr schön. In den kommenden Tagen habe ich das Gespräch mit dem Priester (mit dem ich eine langjährige sehr schöne Bekanntschaft habe und den ich sehr schätze).


    Ich denke, das wird alles gut werden. Ich fühle mich gut von der Gemeinschaft der Menschen rund um mich getragen. das wird auch am 12. 4. so sein.

  • Es freut mich, dass es für dich der passende Weg war, den Zeitpunkt der Kremierung nicht zu wissen.


    Welche Bibelstellen und welche Lieder habt ihr denn gewählt?


    Schön, dass du den Chor hast und dass du einen Priester hast, dem du vertrauen kannst.


    Ja, das mit dem Tagebuch braucht Zeit. Wenn du es handschriftlich machen möchtest, kannst du dir ja schon mal ein schönes Büchlein besorgen.

    Dann ist es da, wenn du es brauchst.

    Und wenn du es hier tun willst, kannst du jederzeit einen neuen Thread anfangen.


    Sei lieb gegrüßt.

    Astrid.

  • Liebe StillCrazy,


    ich denke oft daran, wie es dir wohl geht. Ich war anfangs (und auch jetzt teilweise noch) sehr schnell müde und nach der Arbeit so erschöpft, dass ich oft schon um 19 Uhr schlafen gegangen bin.


    Ich denke, es wird ein sehr schönes Begräbnis.


    Ich habe den Ehering meines Mannes und ein paar kleine Briefchen an ihn in die Urne legen dürfen - dabei habe ich den Aufkleber auf der Urne gesehen, mit dem Datum, wann es durchgeführt wurde. Es hat mich damals sehr erschüttert und im Nachhinein wüsste ich es lieber nicht.


    Ich habe relativ schnell nach dem Tod meines Mannes einige Dinge aufgeschrieben, die ich auf keinen Fall vergessen wollte (ich bin leider sehr vergesslich, auch bei Dingen, die mir sehr wichtig sind). So z.B. was wir in den letzten Tagen besprochen haben, welche Sprüche wir intern nur zwischen uns beiden gemacht haben und so. Ich sehe mir diese Notizen gerne an.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und dass du deine positiven Energien behälst,

    liebe Grüße

    Tina

  • Liebe StillCrazy,


    ich hatte furchtbare Angst vor der Trauerfeier. Beim Gespräch mit der Pfarrerin habe ich mich kaum beteiligt, ich hadere gerade mit Gott. Sie fragte uns, welche Lieder wir ausgewählt hatten. Eines davon war "Die Töne sind verklungen" von Peter Maffay.


    Bei der Trauerfeier ging sie dann auf dieses Lied ein, das fand ich sehr schön und zeigte mir, dass sie sich Gedanken gemacht hatte. Nach der Trauerfeier habe ich mich herzlich bei ihr bedankt.


    Die Trauerfeier war einerseits sehr, sehr traurig, aber auch schön gestaltet.


    Liebe StillCrazy, am kommenden Freitag sind meine Gedanken bei euch.


    Liebe Grüße

    Josh