Beiträge von StillCrazy

    Guten Morgen!

    Hatte vorhin einen Alptraum: Rudi hat mich verlassen. Er hat mir auf sehr arrogante Weise erklärt, wie sehr ich ihn genervt habe. Ich war so verletzt und wütend. Wollte ihn nicht gehen lassen, ihn umstimmen.

    Dann waren seltsame Flugzeuge am Himmel und ein Feuerball fiel auf die Stadt. Ein Terroranschlag. Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet, und wir sind nur noch gelaufen....

    Ich danke Euch allen für Eure lieben und einfühlsamen Worte.

    Es geht mir gut. Jetzt herrscht eine Art Ruhe nach dem Sturm. War gestern noch in der Arbeit, dort waren alle sehr, sehr lieb zu mir. Auch die Leute vom Chor, Freunde.... Sehr viel Rückhalt.

    Am Montag dann Termin bei der Bestatterin, die eine Chorfreundin von mir ist. Alles in guten Händen.

    Euch allen alles Gute

    Rudi ist heute um 5.55 morgens gestorben.

    Ich war nicht bei ihm, habe zu Hause tief und fest geschlafen. Hatte die ganze Zeit schon Zeit, mich von ihm zu verabschieden, und so passt das gut für mich, wie er es sich ausgesucht hat.

    Habe heute sehr schöne Gespräche mit wirklich feinen Menschen geführt. Fühle mich gut im Gleichgewicht. Am wochenende stehen Aktivitäten mit dem Chor an. Ich muss nicht mitmachen. Aber ich denke, ich werde es schaffen - und es wird gut sein.

    So viel für den Moment....

    Rudis Stationsschwester hat mir heute gesagt, es kann jederzeit so weit sein. Er hat in den letzten Tagen wahnsinnig abgebaut.

    Ich fühle mich im Moment halbwegs gefasst. Ich kann es nicht aufhalten. Und ich will auch nicht, dass es so weiter geht. Wir sind alle am Ende unserer Kräfte.

    Liebe Leute,

    vielen Dank Euch alles für Eure Gedanken & Worte 🌸

    Das gestrige Geburtstagsfest hat in mir starke Gefühle des Traurigseins hinterlassen. Obwohl es auch sehr schöne Momente gab.

    Euch allen einen so gut wie möglichen Tag ☺

    Habe vorhin erfahren, dass Rudi keine Chemo mehr bekommt. Er war heute im Spital. Sie haben ihm gesagt, er sei zu schwach dafür. Er teilt diese Ansicht. Hat aber am Telefon sehr geknickt geklungen. Eh klar...

    Habe zunächst gedacht, das handelt sich um das definitive Ende der Chemo. Jetzt hat mir aber eine Kollegin gesagt, die damit persönlich Erfahrungen hat, dass Chemos auch manchmal ausgesetzt werden, bis sich der Patient erholt hat und wieder kräftiger ist.

    Jetzt weiß ich nicht genau, was in Rudis Fall Sache ist...


    Naja, war auf jeden Fall schwer, diese Botschaft zu hören - dazu noch seine betrübte Stimme... Alles nicht so leicht gerade ?(?(?(

    Lieber Josh,

    danke für Deine Zeilen an mich. Ich fühle mich von Dir verstanden :)

    Tage wie Du heute einen erleben musst sind einfach - verzeih die unflätigen Worte, aber ich finde sie passend - scheiße zum Quadrat. Ich habe für mich einmal aufgeschrieben: es gibt Tage, bei denen das beste, was man über sie sagen kann " sie sind vorbei gegangen". Das dürfte wohl so einer sein.

    Der heutige Tag geht vorbei. Morgen ist ein neuer. Und dann hast Du die Gewissheit, Du hast den ersten Geburtstag ohne sie überstanden. Das scheint nicht viel und ist doch ein großer Schritt.

    Ich wünsche Dir einen möglichst unkomplizierten Abend!

    Vielen Dank Euch allen für Eure lieben Zeilen <3<3<3

    Zusätzlich zu einigem Organisatorischem für Rudi (auch aber nicht nur der Geburtstag) bin ich auch beruflich sehr gefordert. Es geht derzeit so richtig rund. Zu allem Überfluß noch Schulungen...

    Ich schaffe es also nicht, hier viel zu schreiben. Aber ich freue mich sehr über Eure Ermutigung und ich denke oft an Euch.

    Alles Liebe & schönen Abend :):):)

    Schon wieder so lang her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe...

    Die Vorbereitungen zu Rudis Geburtstagsfest laufen gut. Er freut sich schon sehr darauf.

    Im Moment ist er oft recht müde, und das macht ihm Sorgen. Jetzt habe ich heute mit dem Caritas-Hospizteam gesprochen. Die sind sicher, dass es von den Cannabis-Tropfen kommt, die er zur Appetitsteigerung nimmt. Klingt ja auch sehr plausibel. Morgen kommt die Ärztin wieder zu ihm, da kann er sie dann konkret darauf ansprechen.


    Einfach ist es für mich nicht, ihn zu besuchen. Er ist so zerbrechlich geworden, so dünn, hat kaum mehr Haare. Letztes Mal haben wir auch über persönliche Dinge gesprochen. Er hat gesagt, dass er sich freut, dass ich allein oder mit anderen etwas unternehme, Reisen mache etc. Das war ein schönes Gespräch. Ich hatte auch ein ganz gutes Gefühl der Nähe zu ihm.


    Meine Tochter hat am 1. 3. das Gerichtsjahr angefangen. Es läuft bisher recht gut. Das freut mich sehr. Auch wir beide kommen recht gut miteinander aus. Am Donnerstag gehen wir gemeinsam ins Theater und zuvor besuchen wir ihn gemeinsam.


    Euch allen einen schönen Abend :-)

    Liebe Gabi & Mäuschen,


    danke für's Nachfragen <3<3<3 ich erzähle dann gleich unten, wie es so aussieht. Gar nicht so schlecht, insgesamt.

    Wie geht es Euch heute????????? Tut der herannahende Frühling doch ein wenig gut?????????


    Bei mir ist in letzter Zeit sehr viel Arbeit. Auch die Wochenenden sind sehr dicht. Lauter nette Sachen eigentlich. Aber ich muss schon ein wenig darauf achten, dass es alles nicht zu viel wird. Der Sonnenschein, der blaue Himmel, den wir oft jetzt haben - das tut schon gut!


    Rudi ist nach wie vor auf der Pflegestation. Er fühlt sich dort recht gut aufgehoben, es ist auch wirklich eine angenehme Stimmung dort - so weit ich das beurteilen kann. Im Moment scheint er mir halbwegs stabil, auf einem tieferen Niveau halt als noch vor 3,4 Wochen. Es geht bergab insgesamt.


    Derzeit bereiten wir seine Geburtstagsfeier vor. Der Chor möchte ihm ein Ständchen bringen. Das wird sicher sehr fein. Mein Bruder und ich machen Brötchen, eine Chor-Dame backt etwas Süßes. So wie ich das sehe, freut er sich sehr auf dieses kleine Fest.


    Gestern habe ich die Hausärztin der Pflegeeinrichtung kennen gelernt. Sie macht einen sehr bodenständigen und patenten Eindruck. Expertin in Palliativmedizin. Es war ein sehr gutes Gespräch zu dritt. Bin froh, dass das so gut gelaufen ist.


    Es ist halt immer schwer, wenn ich hinkomme. Er sieht so dünn aus. Hat fast keine Haare mehr. Alles an ihm wirkt so gebrechlich. Das ist einfach nicht mehr der Rudi, den ich so lange gekannt habe. Aber das ist halt so bei dieser teuflischen Krankheit, das kann man nicht ändern.


    Danke allen, die an mich (uns) denken - auch dir liebe Astrid :)


    Euch alles alles Gute :):):)

    Habe gerade gesehen, dass es jetzt bald ein Jahr ist, dass ich hier in diesem Forum bin. Es war ein ereignisreiches Jahr...


    Im Moment ist es gerade sehr schwierig für mich. Rudi wurde vorgestern vom betreuten Wohnen auf die Pflegestation übersiedelt. Wieder ein entscheidender Schritt auf dem Weg nach unten...

    Von der (sehr netten und sehr kompetenten) Betreuerin wurde mir gesagt, dass er nicht richtig isst (wahrscheinlich auch nicht genug trinkt - das ergänze ich jetzt hier, auch weil ich ihn kenne), dass er nicht mehr in der Lage ist, seine Medikamente allein zu sortieren und vorzubereiten, dass er hart an der Grenze zum wund gelegen sein ist (auf der Pflegestation haben sie Matratzen, die das verhindern). Außerdem ist er in der Nacht auf Samstag gestürzt, weil er so schwach war.


    Mir war dieser so schlechte Zustand nicht bewusst. Vor wenigen Tagen noch hat er mir vorgeschwärmt, wie gut das Essen sei... Oder wollte er damit nur etwas kaschieren??????????


    Ich hatte gestern einen sehr schweren Tag. Inzwischen hab ich mir eine Art To-Do-List gemacht: wen ich aller kontaktieren kann, um Unklarheiten vielleicht ein wenig auszuräumen, das Wochenende nicht ganz allein verbringen zu müssen (grundsätzlich wäre das kein Problem, aber mit diesen Gefühlen hätte ich doch gern Gesellschaft).

    Jetzt bin ich in der Arbeit. Heute bis Freitag auch sehr beschäftigt. D. h. ein wenig werde ich wohl wieder Tritt fassen. Aber ich bin doch immer noch sehr durchgerüttelt und auch ängstlich, was da noch kommen wird.

    Liebe Starman,


    vielen Dank für Deine guten Wünsche!


    Ich hatte als Kind manchmal den Verdacht, egoistsich zu sein. Weil dieses Aufopferungsvolle, das von meiner damals schon recht alten Lehrerin in der Schule auch als Ideal dargestellt wurde, so gar nicht meins ist.

    Ich nehme meine Aufgaben schon wahr, aber nicht so intensiv, dass ich darunter zusammen breche.

    Ich bin grundsätzlich kein besonders sonniges Gemüt. Neige zum Grübeln, zur Ängstlichkeit, zur Sorge, zum Depressiven. Das weiß ich inzwischen recht gut - und deshalb ist mir auch klar, dass ich da ganz bewusst gegensteuern muss. Wenn es wenig Helles in meinem Leben gibt, dann konkrete Massnahmen setzen.

    Es geht nicht immer. Momentan geht es.


    Ich denke in diesen Tagen immer wieder darüber nach, wie sehr ich mich verändert habe, seit wir im August 2017 die Diagnose von Rudis Krebserkrankung bekommen haben. Es hat sich so viel getan!

    Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt. Ich habe viele Hilfsangebote gefunden (und angenommen!).

    Auch wenn es irgendwie nach einem Klischee klingt: ich habe das Gefühl, ich lebe jetzt viel bewusster. Unternehme mehr, plane meine Zeit mehr (weil ich Angst habe, dass mir sonst allein daheim die Decke auf den Kopf fällt). In Sachen Konzerte, Theater, Kultur habe ich noch nie so viel gemacht wie jetzt.

    Das alles tut mir gut. Ich entdecke Neues.

    Zum Glück bin ich (und war ich immer schon) ein sehr neugieriger Mensch, der leicht zu begeistern ist und viele Interessen hat. Das ist ein Segen!


    Es geht also, im Moment, ganz gut.


    Rudi wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen. Er freut sich sehr, wieder ein freier Mensch zu sein. Der wieder schmackhaftes Essen bekommt und nicht mehr in einem 4-Bett-Zimmer gefangen ist.


    Alles Liebe