Beiträge von StillCrazy

    Liebe Kathi,


    vielen Dank für Deine lieben Zeilen - und Du hast sie geschrieben, obwohl es Dir selber gerade so schlecht geht.


    Ich habe mit sehr großer Betroffenheit gelesen, was Du erleben musstest bzw. jetzt erlebst.Es ist schon unbegreiflich, welche Schicksalsschläge es geben kann.

    Ich wünsche Dir, dass Du Leute hast, die für Dich da sind, wenn Du jemanden brauchst. Dass Du ein Netz hast, das dich auffängt, wenn Du das Gefühl hast abzustürzen.


    Ich wünsche Dir alles, alles Gute :24:

    Liebe Nebelfrau, liebe Hayat, liebe alle,


    Ich freue mich, liebe Nebelfrau, dass Du die Sache mit dem Highlight aufgegriffen hast und für dich selber auch etwas dazu entdeckt hast :-)

    diese "Hausaufgabe" war eine tolle Idee von meinem Coach, allein schon deshalb, weil sie ausdrückt: auch in einem Leben wie dem meinen derzeitigen kann es Highlights geben. Man muss sich halt ein bisschen darauf konzentrieren, sie auch wahrzunehmen.

    Er war ehrlich erstaunt, wie viel da zusammen gekommen ist.

    Das ist aber auch geschehen, weil ich das Gefühl hatte, ich sollte jetzt (angesichts dieser Aufgabenstellung) dazu sehen, dass ich auch etwas zu berichten habe. D. h. ich habe begonnen, bewusst Highlights zu planen bzw. zu organisieren. Andere sind "passiert" (wie zufällig) - und dann gibt es noch solche, die ich sozusagen in die Wege geleitet habe (z. B. indem ich mit bestimmten Leuten zuerst Kontakt aufgenommen habe - ein lieber Bekannter hat mich dann, Wochen später, zum Essen eingeladen).


    Ich werde das auf jeden Fall weiter machen und - wie gesagt - eine Art Landkarte daraus entwickeln (so der Plan). Darauf kann ich dann, wenn es mir nicht so gut geht und ich mich nicht so gut spüre wie jetzt, zurückgreifen. Ich denke, das kann mir dann eine gute Unterstützung sein.


    Es ist mir wichtig, meinem Leben gegenüber "gerecht" zu sein. Es ist mir wichtig, auch in miesen Situationen (wie der aktuellen) das Positive (das ja fraglos da ist) nicht zu übersehen oder gering zu schätzen. So lange ich das kann, will ich gerecht sein. Es ist für mich fast so etwas wie eine spirituelle Herausforderung, gerecht zu sein. Ich habe das Gefühl, wenn ich es bin, werde ich dafür belohnt.

    Wenn ich zurück denke, an die Krankheit und das Sterben meiner Mutter - auch damals gab es Situationen, in denen ich Freude empfunden habe. Natürlich habe ich getrauert, viel, viel geweint. Aber es gab auch freudige Momente. Es war alles da, die ganze Bandbreite des Lebens.


    Auch mir ist es damals übrigens so gegangen, dass ich zusehen musste, wie das Leben für alle anderen "normal" war und ich war gefangen in der Katastrophe. Es hat weh getan. Es hat mich von den anderen, von ihrer Leichtigkeit und Lebenslust, abgetrennt. Es hat mich sehr einsam gemacht. Und es gab wirklich blöde Meldungen und Aktionen, vom Menschen z. T., die es eiegntlich besser hätten wissen müssen, weil sie viel älter als ich waren. So habe ich das damals gesehen. Naja...


    Auf einige war ich also schon böse. Aber grundsätzlich hatte ich auch damals das Gefühl, dass die Leute nichts dafür konnten, dass dieses Missempfinden der Situation geschuldet war.

    Und ich habe mittlerweile auch mehrfach erlebt, wie hilflos isch war, wenn jemand aus meinem Umfeld einen Trauerfall hatte. Mir war ein paarmal sehr klar, dass ich jetzt in der Normalität leben und der Kollege einen zutiefst schmerzhaften Verlust erlitten hat. Ich denke, das ist eben so... man kann ein Stück weit gegensteuern, aber eben nur ein Stück weit.

    Ja, es tut weh zu sehen, wie andere feiern, während man selber in der Dunkelheit zu versinken droht. Aber ich für mich sehe das so, dass es nicht daran liegt, dass die Menschen böse sind. (Obwohl es natürlich schon einige Ignoranten, einige Fieslinge, gibt - klar.) Es liegt an der Situation.

    Das macht den Schmerz nicht leichter, aber ich möchte mich bemühen, auch da "gerecht" zu sein.

    Ich werde das vielleicht nicht immer durchhalten können. Aber aus jetziger Sicht möchte ich mich zumindest darum bemühen.


    Ich hoffe, Ihr findet mich jetzt nicht besserwisserisch oder so. Es ist nicht so gemeint. Ich wollte nur einmal meine Sicht der Dinge darlegen. Und jeder Mensch hat natürlich seine eigene Situation, sein eigenes Erleben. Was ich hier schreibe, gilt nur für mich. Aber für mich gilt es.


    So, ich denke das ist es jetzt für heute.


    :):):)

    So, jetzt habe ich Zeit zum Schreiben...

    Vielen Dank Euch allen für Eure guten Worte und Gedanken!


    Heute geht es wieder so halbwegs. Der Freitag war ein sehr dichter, vielschichtiger Tag. Da war die schlimme Diagnose. Am Abend waren wir dann beim Ostbahn-Kurti-Konzert in Tulln. (Das war mein Weihnachtsgeschenk an Rudi), ein befreundetes Paar war mit uns unterwegs. Es war ein unglaublich nasser (starker Regen) und anstrengender Abend. Aber Rudi war begeistert von dem Konzert (er ist ein großer Ostbahn-Fan). Für mich war es eher schwierig, mir sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen.

    Gestern dann ein heftiger Tag. Wieder natürlich die neue Diagnose im Kopf, Rudi ist die ganze Zeit im Bett gelegen, starke Schmerzen, keine Energie. Ich konnte es gar nicht mit ansehen. Es war so schlimm.

    Er ist schmerzmässig nicht gut eingestellt. Die Onkologin hält die Medikamentenliste des Hospizteams nicht für passend und hat ihm die Medikamente nicht verschrieben. Also hat er weiterhin zu wenig Basismedikation und zu viel Akutmedikation. Es tut mir so leid - aber ich kann da nichts machen. Er muss sich selber auf die Beine stellen und das verlangen, was er für richtig hält. Diese Entscheidung kann ich ihm nicht abnehmen, und ich kann auch nicht bei jedem Arztbesuch dabei sein. Es ist ein Jammer...

    Er muss sehen, dass er die Medikamente, die er haben will, vom Hausarzt, Urologen - von wem auch immer verschrieben bekommt. Grundsätzlich halten wir die Vorschläge des Hospizteams ja für sehr sinnvoll. Wie gesagt, das muss er in die Hand nehmen.


    Heute geht es ihm wieder erstaunlich gut. er hat sich gestern gut ausgeruht, hat heute sogar das Frühstücksgeschirr abgewaschen. Da fühle ich mich dann auch gleich wohler, wenn ich sehe, es geht ihm besser.

    Später werde ich dann noch allein ins Kino gehen, mir einen unterhaltsamen Film ansehen. Das wird mir auch guttun.


    So vieles gibt es noch zu erzählen....

    Wir haben beschlossen, dass ich im September allein auf Urlaub fahre (eigentlich haben wir unseren Haupturlaub immer im September). Der Urologe war eher dagegen, dass Rudi jetzt verreist. Vor allem wegen der Schmerzen bzw. der Bandscheiben-Sache. Da geschieht jetzt einmal gar nichts (orthopädisch), weil jetzt wieder alle auf die Leber fokussiert sind. Aber - auch da muss er sich selber durchsetzen, ich kann das nicht für ihn tun.

    Aber zurück zum Thema Urlaub...

    Der langen Rede kurzer Sinn: ich werde heuer allein verreisen. Zunächst ein paar Tage auf ein Jazzfestival in der Steiermark (da kommt dann einen Tag später meine Freundin aus Graz dazu, Zimmer ist schon gebucht, wir haben das letzte örtlich passend gelegene bekommen - alles andere wäre zu weit weg).

    Und ein paar Tage später fliege ich für eine Woche nach Valencia. Diese Stadt kenne ich noch nicht, sie hätte mich schon früher einmal interessiert. Flug ist gebucht. Zimmer habe ich gestern reserviert - quasi als Heilmittel gegen den gestrigen Blues. Zum Glück habe ich ein Hotel in direkter Strandlage bekommen, d. h. ich kann schwimmen gehen, ohne Wertsachen mitzunehmen. DAs ist mir wichtig, sonst habe ich beim Baden kein gutes Gefühl, wenn ich immer Angst haben muss, dass mir jemand was klaut. Natürlich, ich könnten jemanden bitten, ein Auge darauf zu haben - aber so ist es mir lieber. Ich habe dieses Ziel sehr bewusst ausgewählt: eine Stadt, in der ich vieles besichtigen kann (sodass mir allein nicht fad wird) - andererseits kann ich auch am Strand relaxen. Ich habe also viele Möglichkeiten.

    Es wird mir schon immer wieder durch den Kopf gehen, dass Rudi mir fehlt - aber dennoch ist es besser zu verreisen als daheim zu bleiben.

    Rudi hat mich übrigens ausdrücklich dazu ermutigt, zu fahren. Das ist mit wichtig, dass er nicht dagegen ist.

    So sieht das derzeit aus. Trotz allem empfinde ich Vorfreude.


    Grundsätzliches zu meinem Highlight-Programm schreibe ich in einem gesonderten Eintrag. Das sollte jetzt einmal ein Update über die Situation hier sein. In der kommenden Woche sind entscheidende Arzttermine. Ich werde Euch natürlich auf dem Laufenden halten, was da herauskommt und wie es mir / uns damit geht.


    Nochmals lieben Dank an Euch alle für's Mitdenken und Euch allen alles Gute <3<3<3

    Vielen lieben Dank Euch! Möchte später noch ausführlicher antworten....

    Für jetzt nur kurz....

    Bin mit einem schlechten Gefühl aufgewacht. Irgendwie durcheinander, leicht verwirrt, fühle mich bedroht, verwundbar - es ist eine seltsame Mischung.

    Was wird da auf mich / und zukommen? Habe ich die Kraft dafür? Wie lang eird es dauern, bis ich wieder (halbwegs) mein Gleichgewicht finde?

    Eine ganz neue Art von Krebs.... Was gilt es da zu beachten? Womit ist zu rechnen?

    Es ist alles so nebulos momentan.... Auch wirre Träume (passt ja zu meiner Gedamtbefindlichkeit), das Wochenende als "Galgenfrist", dir Details zum Thema Leberkrebs werden sich dann kommende Woche darlegen.

    Es ist schwierig momentan...

    Danke, Ihr Lieben, für Euer Mitgefühl!

    Nächste Woche stehen noch Arzttermine an, dann wird ausgearbeitet, wie genau vorgegangen wird. Vermutlich zunächst Strahlentherapie und dann OP. Günstig könnte sein, dass beim letzten CT/MRT noch kein Leberkarzinom sichtbar war. Allenfalls eine isolierte Metastase. Wie es aussieht ist dieser Tumor jetzt aber nicht auf eine Metastase zurück zu führen. Sondern etwas eigenes. Möglicherweise aufgrund der Hormone, die Rudi seit einem Jahr bekommt.

    D. h. diese Geschwulst wurde jetzt vermutlich recht frühzeitig entdeckt. Was in der Regel ja ein gutes Zeichen ist.

    Trotzdem kommt da jetzt eine Lawine auf ihn (und indirekt auch auf mich) zu.

    Einmal sehen, wie sich das alles entwickelt.


    Im Grunde haben wir beide es mit Fassung aufgenommen - es war ja schon vor der Biopsie klar, dass es sowas sein KANN. Trotzdem ist es natürlich ein schwerer Schlag.

    Ich bin so froh, dass Ihr da seid, dass ich hier schreiben kann und Verständnis finde. Auch wenn bei sowas die Worte fehlen (mir ja auch) - es ist gut, dass ihr das seid!

    Liebe Hedi, liebe Tina,


    vielen Dank Euch beiden! Ja, morgen um 9 ist nun der termin der Befundbesprechung. Sobald ich etwas weiß, gebe ich bescheid. Ichhabe heute Abend einen Termin für unseren Liederabend im September - das wird mir guttun und lenkt sicher ab.


    Mittlerweile sieht es so aus, dass Rudi die für September geplante Urlaubsreise nicht antreten möchte. Sein Arzt ist auch skeptisch, in erster Linie offenbar wegen der Schmerzen und des Bandscheiben-Vorfalls.

    Ich habe also allein eine Reise nach Valencia gebucht. Eine Woche lang. Rudi ist das sehr recht, er hat mir gesagt, ich soll das unbedingt machen.

    Valencia ist gut - einerseits gibt es dort Strände, ich kann also schwimmen gehen. Und andererseits viel Kultur, Museen etc. - damit mir nicht fad wird. Und auch schöne Ausflüge per Bahn zu Schlössern kann man machen. Da habe ich also viele Möglichkeiten!

    Und sollte es nötig sein, lässt sich jederzeit ein Flug nach Hause finden - und ich bin schnell wieder da.


    Ich glaube, ich habe ja davon erzählt, dass ich den Mann einer Freundin aufgesucht habe, der Coach ist. Jedesmal hat er mir beim vorletzten Mal als Hausaufgabe gegeben, mir jeden Tag ein Highlight zu notieren. Das habe ich gemacht, und er war bei unserem Treffen am Montag ganz begeistert von der Fülle, die sich da für mich aufgetan hat. Es waren ganz unterschiedliche Dinge... Kleinigkeiten, wie eine Radiosendung, die ich genossen habe, oder das Lob eines Kollegen. Aber auch Dinge, die ich mir gegönnt habe, ein tolles Kleid im Ausverkauf oder eine neue Uhr. Und Überraschungen, z. B. eine Einladung zum Abendessen. Dazu kommen Dinge in der Arbeit, die mich so fasziniert haben, dass ich sie als Highlight empfunden habe.

    Er hat mich dann gefragt, was ich mit selber bis zum nächsten Mal als Hausaufgabe gebe würde. Und ich habe gesagt: so eine Art Kategorisierung, sowas wie eine Landkarte meiner Highilghts. Was empfinde ich als solche? Wie sieht die Mischung aus? Dinge, die ich mir selber organisiere, Überraschungen,... wie groß oder klein sind meine Highlights... wo finde ich sie... wie sehr brauche ich andere Menschen dazu, wie sehr kann ich sie in oder mit mir selber entdecken?


    Ich habe mich durch die Aufzeichnung der Highlights ein großes Stück besser kennen gelernt. Das ist mir wichtig und tut mir gut. Ich fühle mich jetzt recht selbständig. Und ich denke, ich werde mein Wissen vertiefen. Ich weiß ja, dass es mir nicht immer so gut gehen wird wie in diesen Sommertagen. Wenn es dann einmal (außen und innen) düsterer wird, dann habe ich meine Landkarte, die mir vielleicht helfen kann, mich zu orientieren. Wo finde ich Gutes, Bestärkendes, Aufbauendes.


    Eigentlich möchte ich noch viel dazu schreiben, aber ich muss jetzt noch etwas arbeiten.


    Euch alles alles Gute :)

    Hallo Kompaktifizierung,


    das kenne ich - das kann nerven, wenn die Dinge nicht funktionieren...

    Ich finde es toll, dass du an Deiner Arbeit weiter machst, dass Du nicht locker lässt. Ja, es ist eine totale Scheiss-Situation. Und trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) hat es viel Sinn, an seiner weiteren Zukunft zu arbeiten. Finde ich echt toll, dass Du das machst - meine Hochachtung!

    Vielen Dank Euch für die guten Gedanken! Ist alles sehr ok hier....

    Die Psychiaterin ist sehr zufrieden mit mir. Ich vertrage die Medikamente gut, ohne Nebenwirkungen. Habe auch den Eindruck, dass sie mir guttun.

    Die Psychologin bei der Krebshilfe ist ganz begeistert, dass ich eine so umsichtige Ärztin auf Kasse gefunden habe. Wird sie weiter empfehlen.

    Sie sagt, ich habe das gut gemacht, mir ein gutes Netz geschaffen, auf das ich mich bestimmt verlassen kann.

    Nachdem, was ich ihr erzählt habe (ich unternehme momentan viel allein und das geht sehr gut) meint sie, meine Seele stimmt sich wohl auf's Abschiednehmen ein. Tatsächlich tut es mir sehr gut, das Gefühl zu haben, auch ohne Rudi handlungsfähig zu sein. Also... Nicht dass es sich immer gut anfühlt, ohne ihn etwas zu unternehmen. Aber es ist doch gut zu wissen, dass ich es KANN.

    Am Freitag bekommen wir das Ergebnis der Biopsie. Bis dahin nicht zu viel daran denken...

    Euch allen alles Gute :)

    Hallo BlackSun,

    herzlich willkommen hier bei uns! Das ist sehr aufwühlend, was Du da schreibst. Allein das geht an die Nieren! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, das alles zu durchleben...

    Es tut so weh, die Mama leiden zu sehen und rein gar nichts tun zu können! Ich habe meine verloren, als ich 18 war. Zuvor hatte sie ein Jahr lang gegen den Krebs gekämpft.

    Hier findest Du nette Menschen in unterschiedlichen Phasen der Trauer. Hier bei uns findest Du offene Ohren und Verständnis.

    Ich wünsche Dir fürs Etste alles Gute :24:

    Liebe Julia!

    Herzlich willkommen hier bei uns!

    Was Du schreibst, klingt wirklich heftig! Ich habe hier schon öfters gelesen, dass ein schlechtes Gewissen zum Trauern dazugehört. Und dass dieses schlechte Gewissen NICHT bedeutet, dass man zu wenig getan hat.

    Ich weiß nicht, ob Dir das jetzt hilft....

    Ich habe meine Mama verloren, als ich 18 war (Krebs). Kenne das also irgendwie, obwohl natürlich jede Situation anders ist und Vergleiche meistens nicht passen.

    Hast Du Leute, die für Dich da sind?

    :24: Alles Gute Dir und erzähl mehr von Dir, wenn Du magst

    Liebe Alle,

    Rudi hat mir am Vormittag noch geSMSt, dass er die Biopsie gut überstanden hat. Konnte Euch aber nicht früher informieren war in einer sehr langen Besprechung...

    Und jetzt gerade hat er angerufen. Er klingt noch sehr müde und darf nicht aufstehen. Ist aber froh, dass für's Erste einmal alles vorbei ist. Weh getan hat es nicht, sagt er. Das ist jetzt einmal die Hauptsache.

    Danke fü's Daumenhalten!

    Das Buch werd ich einmal googeln... ;)

    Es war ein so unglaublich seltsamer Tag heute......

    Ich habe Rudi ins Krankenhaus gebracht & dort 90 Minuten mit ihm gewartet. Dann hatte ich das Gefühl, er war "angekommen" - und mich hat es hinaus ins Leben gezogen. Die Onkologie ist ja schon sehr deprimierend. Ich habe es damals, bei meiner Mama, schon kaum ertragen können. Oder eigentlich gar nicht, trotzdem bin ich oft hingegangen. Und jetzt also wieder :33:

    Als Gegenmittel habe ich mir dann eine Fahrt zu den Ausflugslokalen am Wasser verordnet. Und da plötzlich alles hell und bunt und lebendig. Und ich war so froh, dort zu sein.

    Später ist noch eine Bekannte vom Tennis nachgekommen. Wir haben einen Cocktail getrunken und über Belanglosigkeiten geredet. (Zuvor hatte ich noch Rudi angerufen und erfahren, dass es ihm den Umständen entsprechend "gut" ging.)

    Und auch wenn mir dieses Sein im Bunten und Lebendigen gut getan hat, die Schwäne, das Sonnenglitzern auf dem Wasser, die Boote - oder vielleicht genau deshalb.....

    Ich bekomme das einfach nicht "zusammen": dass es beides so nah beeinander gibt. Die Onkologie mit ihren blassen, dünnen Menschen. Und das bunte Treiben am Ufer. Wie passt das zusammen?

    Kaum eine Stunde dazwischen für mich... So etwas wie das Koordinatensystem meines derzeitigen Lebens, die x und die y Achse.

    Jetzt, im Moment, finde ich das wahnsinnig anstrengend, diesen Widerspruch zwischen diesen beiden Welten. Das emotional in Eins zu bringen (im Kopf weiß ich ja, dass beides da ist) ist soooooo schwer. Es strengt unglaublich an. Gleichzeitig wollte ich, dass es nicht die Bilder von der Onkologie sind, die ich als letzte Eindrücke von dort mit nach Hause nehme.

    Mindestens das ist mir gelungen...:)

    Ach, liebe Kiwi :)

    Der Eingriff ist morgen. Dann ein paar Tage später, schätze ich.

    Hab ihn gerade ins Spital gebracht. Habe ziemlich lang mit ihm gewartet. Jetzt hab ich die Atmosphäre auf der Onkologie nicht mehr ertragen und bin (mit seinem Einverständnis) gegangen. Bun jetzt auf dem Weg zurück ins "normale" Leben. Bei uns ist ja heute Feiertag.....

    Liebe Christine,


    vielen Dank für Deine offenen Worte. Ich sehe das im Wesentlichen genau so, ich weiß auch, dass das noch sehr zäh werden wird (obwohl ich nicht gerne darüber nachdenke, eh klar).

    Möchte unbedingt in den Krankenstand gehen. Wir haben auch über eine mögliche Kur gesprochen - vielleicht dann nächstes Jahr im Frühling.

    Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre es mir natürlich lieber, im Krankenstand zu sein wenn er arbeiten geht.

    Ich bin der Ärztin ja so wahnsinnig dankbar, dass sie das gesehen hat. Diesen Vorschlag hat noch niemand gemacht - auch nicht die vom Hospizteam. Die können mich zwar nicht krank schreiben - aber die Idee hätten sie ja auf's Tapet bringen können.

    Wie auch immer...

    Eventuell könnte ich sogar reisen während der Zeit der Krankschreibung. Sie hat gemeint, Domizilwechsel sei möglich, sie müsste das nur extra dazu schreiben. Da könnte ich vielleicht meine Cousinen besuchen oder meine ehemalige Lehrerin - die hat mich eh schon eingeladen.

    Was auch positiv ist: ich spüre keine Nebenwirkungen von den Medikamenten. Darüber bin ich natürlich sehr froh.


    Morgen um 14 Uhr muss Rudi zur Leberbiopsie ins Krankenhaus. Ich werde ihn hinbegleiten und dann irgend was Nettes in der Stadt unternehmen. Da wird mir schon was einfallen.


    Alles Liebe Dir :)