Beiträge von StillCrazy

    Liebe Sandra,

    willkommen hier bei uns! Ich habe meine Mama 1984 verloren, da war ich 18.

    Ich wünsche Dir alles Gute und viel, viel Kraft. Auch wenn es hier "nur' online ist, es gibt hier wertvolle Unterstützung :24:

    Liebe cali,

    ich freue mich, dass Du unser Forum gefunden hast!

    Hier gibt es ganz unterschiedliche Geschichten und Menschen, auch in Deinem bzw. unserem Alter (ich bin 52).

    Ich finde es toll, dass Du trotz Deiner so schmerzvollen Erlebnisse schreiben kannst, dass Du weißt: bessere Tage werden kommen.

    Ich wünsche Dir, dass das ganz schnell geschehen wird und freue mich darauf, mehr von Dir zu lesen :):):)

    Eine Erfolgsmeldung von meiner Seite: Hatte heute ein sehr langes Telefonat mit der stellvertrenden ärztlichen Leiterin des Institutes, das bei uns die Vorsorgeuntersuchungen durchführt. Weil ich mich ja über dieses Erlebnis der anderen Art mit dem Arzt beschwert hatte.

    Fazit: die haben dort eine Stressambulanz!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    D. h. dort sitzen Expertinnen (offenbar alles Frauen), die genau wissen, wie sich psychischer Stress im Körper konkret manifestiert. Auf die Idee, dass das hilfreich sein könnte, ist der Kerl damals nicht gekommen.

    Also, dort habe ich Anfanh Juli einen Termin. Und noch Ende Juni bin ich bei einer Psychologin, die sich auskennt mit einer Technik namens Gedankenstopp (oder so ähnlich). Auch dort. Das ist sozusagen ein Goodie, weil ich mit dem Arzt eine so seltsame Erfahrung gemacht habe.

    Jetzt bekomme ich gratis Unterstützung - weil ich mich überwunden habe und meinen Frust ausgedrückt habe.

    Cool - oder???????

    Bin sehr zufrieden mit mir ^^

    Liebe Vilja,

    sorry, jetzt hab ich die Antwort an Hayat irrtümlich auf Deine Seite geschrieben. Tut mir Leid.

    Ich bin sehr berührt von dem, was Du da schilderst. Ich habe auch die Erinnerung, väterlicherseits sehr ungerecht behandelt worden zu sein.

    Ich wünsche Dir viel Kraft! Und: Du klingst nicht undankbar. Du klingst wie jemand, der es sehr schwer hatte, und der sehr mutig damit umgeht.

    Liebe Hayat,


    so - jetzt komme ich dazu, ein paar Zeilen zu schreiben...


    Als mein Vater (mit dem ich es nicht leicht hatte) vor vielen Jahren gestorben ist, da habe ich es durch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter erfahren. Meine Stiefmutter hatte sie mir frühmorgens hinterlassen. Sein Tod kam plötzlich und unerwartet, für alle überraschend. Er ist im Schlaf gestorben.


    Das war zuerst natürlich ein Schock. Er war erst 64, kein hohes Alter - und eben nicht krank. Beim Begräbnis habe ich viel geweint, aber eher um meine Mutter (die ja schon lang im selben Grab lag) als um ihn.

    Danach habe ich mich schon traurig gefühlt, aber längst nicht so tief betroffen wie nach dem Tod meiner Mutter.

    Das schlimmste war, dass es nun nicht mehr "gut" werden konnte, die Bücher waren geschlossen, eine Annäherung nicht mehr möglich. Was mich auch sehr geschmerzt hat war, dass er seinen Nachlass nicht geregelt hatte. Er war ja, wie gesagt, ein überraschender Tod. Seine Frau, meine Stiefmutter (die wirklich böse zu meinem Bruder und mir war / ist), hat er großartig abgesichert. An uns hat er nicht gedacht. Es gab/gibt Geld und Wertpapiere in Bankdepots. Keiner hatte Unterlagen, keiner wusste wo und was. Wenn Dokumente aufgetaucht sind... wir haben jedenfalls nie davon erfahren.


    Einerseits ist es unfair, dass wir so um einen Teil (vielleicht einen Großteil) unseres Erbes gekommen sind. Andererseits - und das tat mehr weh - war es schmerzhaft so gezeigt zu bekommen, dass er auf uns genau Null geschaut hat. Dass ihm sein Geld in einem Bankdepot lieber war als in den Händen seiner Kinder.

    ich meine, wenn er alles dem Roten Kreuz vermacht hätte, das hätte ich besser nehmen können. Aber diese Gleichgültigkeit...


    Tja! Aber insgesamt war der Schmerz einfach nicht so groß. Wohl auch, weil ich wusste, dass ich alles versucht hatte. Ich hatte ein paar Wochen vor seinem Tod das Gefühl gehabt, ich sollte ihn anrufen. Das habe ich auch getan. Seine Frau hat abgehoben und gesagt, er sei müde - er werde zurückrufen. Das hat er nie getan.


    Nicht sehr lang nach seinem Tod habe ich meine kleine Villa Kunterbunt gekauft (mit eigenem Geld bzw. Kredit). Das war ein wichtiger Schritt. Hier habe ich dann neue Wurzeln geschlagen. Hier gehöre ich hin. Und das ist gut so.


    Kurz nach dem Tod meines Vaters habe ich mit einer Seelsorgerin telefoniert. Ich habe ihr recht emotionslos erzählt, dass mein Vater gestorben ist und einiges über die Umstände. Ich habe dann gesagt: ich hoffe, ich wirke nicht gleichgültig oder gefühllos. Und sie hat gesagt: gar nichts von dem. Du wirkst ehrlich.

    Das hat mir unglaublich gut getan.


    Ich sehe es so wie Christine: nicht zu allen Menschenhaben wir eine gleich tiefe emotionale Bindung. Deshalb ist auch die Trauer nicht immer gleich groß. Ich denke, zu einem großen Teil war mein Vater für mich schon "gestorben" solang er nich gelebt hat.


    Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen.


    Was Du schreibst über Verlust der Wurzeln und so - das kann ich gut nachvollziehen.

    Ich denke, Deine Gefühle sind wie sie sind. Wenn Du gut auf sie hörst (und den Eindruck habe ich) kannst Du Dich auf sie verlassen. Es gibt beim Trauern keine Normen.


    ich wünsche Dir viel Kraft und alles, alles Gute :):):)

    Liebe Hayat,

    das ist in der Tat eine sehr spezielle Geschichte. Vielleicht kann ich Dir morgen dazu etwas schreiben, wie es für mich war, als mein Vater gestorben ist. Ich hatte ein schwieriges Verhältnis mit ihm und nach seinem Tod auch ganz andere Trauergefühle als nach dem Tod meiner geliebten Mutter.

    Für jetzt aber einmal gute Nacht :19:

    So, jetzt habe ich einen schönen, ruhigen Abend mit mir allein verbracht. Dienstags sind immer meine Lieblingsserien im Fernsehen. Dabei bin ich 30 Minuten Rad gefahren (vorm Fernsher) soll ja gut für das gute Cholesterin sein, Bewegung. Und für die Figur auch ;)

    Gestern waren es 25 Minuten. Vielleicht gelingt es mir ja, das in dem Stil aufrecht zu erhalten (bisher habe ich mich immer mit 15 zufrieden gegeben - wenn überhaupt). Irgend etwas hat jetzt den Ehrgeiz in mir geweckt. Naja, mal sehen....

    Und dann hab ich endlich dran gedacht, dass ich die Lieder üben muss, die ich beim 50er meiner Freundin singen will. "Forever Young" (das geht ganz gut, da hab ich heute einiges weiter gebracht) und "Für mich soll's rote Rosen regnen" (das ist MEIN Lied, das erste, das ich mit meiner Lehrerin einstudiert habe). Das wackelt leider ein bisschen, aber ich werde es schon noch hinkriegen. Das ging ja schon sehr gut, auch vor Publikum.

    Jetzt fühle ich mich richtig glücklich, entspannt und zufrieden.

    Das Singen macht mich glücklich, bringt mich sofort ins Hier und Jetzt. Ich kann so viel hineinlegen. Gefühle direkt ausdrücken, ohne den Umweg über Gedanken oder Worte.

    Ich weiß auch nicht, WIE es genau funktioniert. Aber das ist ja gar nicht wichtig. Entscheidend ist, DASS es funktioniert :):):)

    Liebe Nebelfrau,

    da sind sehr kluge und schöne Dinge in Deinen beiden Einträgen <3<3<3

    Es ist nicht ganz so, dass ich meine Mama wie eine begleitende Kraft spüre, wie den "großen Engel". Leider. Ich denke, das wäre ein schönes Gefühl, aber so ist es nicht.

    Es ist eher so, dass ich mir manchmal denke, sie regelt Dinge in meinem Leben (auch im Leben meiner Tochter Lisa). Dass wir beide beruflich so gut gelandet sind, dass ich damals ein leistbares Haus gefunden habe (in Windeseile, das zweite, das ich besichtigt habe), dass Lisa ein so problemloses Kind war....

    All das hätte nicht sein müssen. Aber so war es. Und ich denke eben, da hat sie irgendwo ein paar Fäden gezogen.

    Nun könnte ich mir natürlich sagen: dann wird sie das wohl auch weiterhin tun, und ich muss mir keine Sorgen machen....

    Nun, so einfach ist es dann auch wieder nicht, so intensiv zu vertrauen, das schaffe ich nicht. Leider.

    Obwohl ich vielleicht Grund dazu hätte - wer weiß ;););)

    Dankeschön :-)


    Ich möchte gern bei StillCrazy bleiben. Ich erzähle doch recht viel von mir (manchmal auch von meiner Arbeit, durch die ich schon in meinem Bereich keine Unbekannte bin) mein Profilbild ist recht lebensecht. Da möchte ich meinen Vornamen lieber für mich behalten. Nicht, weil ich gegenüber Euch lieben Menschen hier Misstrauen hätte. Aber hier kann ja doch jeder lesen (was ich gut finde) - da möchte ich diese Art von Persönlichkeitsschutz gerne haben.

    Nochmals: es ist kein Zeichen von Misstrauen Euch gegenüber.


    Und im übrigen kommt der Name von einem Lied, das ich sehr liebe: "Still Crazy after all these Years" von Paul Simon. Insofern "klingt" er für mich auch besser als mein tatsächlicher Vorname.

    Danke, lieber Josef!


    Ihr beiden habt mich dann doch noch auf eine gute Idee gebracht: Rudi spricht nicht mit freunden über seine Befindlichkeit - wohl aber mit seinem ARZT!

    Sein Urologe ist ein wirklich netter, Ich war auch schon mit dabei und kenne ihn persönlich. Nun habe ich den Plan gefasst, einfach den Arzt einzuweihen. Der kann Rudi ja dann deutlich machen, wie wichtig das psychische Gleichgeweicht für das Immunsystem (und damit für den Kampf gegen den Krebs) ist. Mit etwas Glück habe ich da einen Verbündeten! Und bei ihm fällt es auchnicht auf, wenn er sagt: sie sehen müde aus - schlafen sie gut oder so in der Art. Das ist ja sein Job....


    Wollte vorhin dort anrufen.

    Leider ist der Arzt bis 4. 7. auf Urlaub. Es dauert also noch etwas. Aber immerhin - die Idee ist da. Heureka :)

    Vielen Dank!

    Seit sein bester Freund vor 2 1/2 Jahren gestorben ist, hat er eigentlich niemanden, der ihm nahe steht.

    Aber ich werde natürlich weiter nachdenken.

    Znd ich möchte Euch von einem Erfolg berichten: Habe mich über den Arzt von letzter Woche bei der Leitung des Ambulatoriums beschwert. Znd von dort auvh eine sehr freundliche und betroffene Antwort bekommen. Sie wollen mit ihm darüber sprechen und mich dann wieder anrufen. Erfolg!!!!!!!!

    Die Reaktion war so eindeutig, dass ich mir denke, der Herr hat wohl einen einschlägigen Ruf. Sonst hätten sie doch mehr abgewiegelt....

    Wie auch immer - ich habe much gewehrt :):):)

    Danke, liebe Astrid!

    Da gibt es in der Tat einiges zum Nachdenken :)

    Ich denke, auch vor diesem Hintergrund ist es gut, dass er nicht immer bei mir ist. So haben wir beide Zeit zu reflektieren und auch, einander zu vermissen.

    So gemein das vielleicht klingen mag: ich denke, wenn er mich und meine Unterstützung nicht als so selbstverständlich betrachten würde, wäre das auch eine Motivation, besser für sich selber zu sorgen.

    Aber wie ihm das vermitteln???????

    Ich will ja nicht, dass er sich erpresst fühlt, entweder Wohlverhalten oder Trennung - da würde er nur mit Trotz reagieren (soweit kenne ich ihn).

    Es ist soooooo schwierig :/

    Ich kann mir, ehrlich gesagt, kaum vorstellen, was ihn dazu bewegen sollte, sich Hilfe zu holen.

    Er ist ein großartiger Mensch: klug, hilfsbereit, großzügig.... So viele positive Eigenschaften. Aber er lässt die Dinge anstehen, verleugnet, bis sie ihm über den Kopf wachsen. Das ist schon mehrfach so geschehen - incl. der Pleite seiner damaligen Firma, was ihm jahrelang eine Pfändung auf das Existenzminimum eingebracht hat. Und damals schon Depressionen. Er hat sich nicht mehr gewaschen, nicht mehr rasiert, aufgehört Bücher zu lesen - was ihm zuvor so wichtig war.

    Ich weiß nicht, wie ich ihn dazu bewegen sollte, sich Hilfe zu holen.