Beiträge von StillCrazy

    Ach Jenny!

    Es tut mir so leid, das zu lesen ?(

    Wie ist es Dir nach dem Traum gegangen, in dem Du ihr begegnet bist? War es dann besser oder hast Du sie noch mehr vermisst?

    Geht es Dir besser, wenn Du nicht zu ihr fährst? Dann überleg Dir, ob es nicht besser ist, ein wenig auf Distanz zu gehen. Ich glaube ja, dass wir den Verstorbenen überall nahe sei können. Nicht nur an ihrem Grab.

    Ich bin selber keine große Friedhofgeherin - aber ich glaube das ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden.

    Ich wünsche Dir ganz fest, dass es Dir morgen wieder besser geht :30:

    Liebe Jenny,

    es tut mir sehr leid, zu lesen, dass es Dir wieder so schlecht geht!

    Weißt Du, was diese Verschlimmerung ausgelöst hat? Eine Erinnerung? Irgend ein Jahrestag? Ein Traum?

    Bringst Du ihr etwas mit, wenn Du sie besuchst? Wie ist es für Dich nach dem Besuch? Besser?

    Ich wünsche Dir alles Gute und denke an Dich!

    Lieber Josef - und alle anderen - die mir Kraft wünschen: vielen Dank dafür!


    Liebe Astrid,


    wie es mir geht???????? Es ist eine Berg- und Talbahn.


    Vielleicht das Gute zuerst: meine Sehnenscheidenentzündung wird deutlich besser. (Was mich besonders freut, weil ich es als Zeichen nehme, dass mein Körper auch in der Lage ist, Dinge heilen zulassen und nicht immer nur neue Krisensymptome zu erzeugen).


    Ich habe letzte Nacht verhältnismässig gut geschlafen. Meine übliche Medikation hat gereicht, es war nicht nötig (wie in den Tagen zuvor) Beruhigungsmittel zu nehmen. Das möchte ich, wann immer es geht, vermeiden - aus Angst vor einer eventuellen Abhängigkeit.


    Bereits am Donnerstagabned, als das Trennungsszenario plötzlich so konkrete Konturen bekommen hat, hatte ich einen Infekt bekommen. Nase zu, Müdigkeit, Kopfweh, Schmerzen im Kieferbereich.

    War in diesem Zustand am Freitag in der Arbeit und am Samstag auf einem (trotzdem sehr schönen) Ausflug. Der war schon lange geplant, wir sind mit meinem Bruder als Geschenk zu seinem 50er an einen See geafhren und waren zum Abschluß des Tages richtig, richtig fein essen.

    Lisa und ihr Freund waren mit dabei. Wir haben und alle gut vertragen. Rudi hat den Ausflug sehr genossen. Ich auch.


    Gestern habe ich dann versucht, den Infekt los zu werden. Was mir auch gelungen ist. Bin liegen geblieben, habe meine Schüssler Salze genommen, vor allem die heiße 7. Es hat wirklich gut getan.


    Ich halte es nach wie vor für ein großartiges Bild, das Du da gebraucht hast: der Platz für Rudi, mich und die Krankheit ist zu eng. Immer, wenn sie in den Hintergrund tritt, ist ein gutes Miteinander möglich. Immer, wenn sie in den Vordergrund tritt, ist es die Hölle.

    Ich habe gestern wieder versucht, mit ihm zu reden. Es ist halbwegs gegangen. Er hat mir (zum ersten Mal überhaupt) gesagt, dass es ihm auch oft zu viel wird.

    Das war für mich bemerkenswert. Nicht, weil ich darauf in meiner Empathielosigkeit nicht gekommen wäre. Sondern weil es das erste Mal war, dass er das so ausgedrückt hat.

    Ich würde ihm, mir, uns so sehr wünschen, dass er die bestehenden Hilfsangebote annehmen könnte. Beratung bei der Krebshilfe, Männergruppe in der Krebshilfe, ein Gespräch mit einem Psychoonkologen (das müsste er zahlen, in der KH-Ambulanz sind die nicht, nur auf der Station), Methoden der Komplementärmedizin.


    Wir sind anfangs mit der Krebsdiagnose so recht und schlecht zurecht gekommen (nach dem ersten Moment des Schockes). Es war: wir beide gegen die Krankheit - wir trotzen ihr so viel Schönes wie möglich ab. Wir waren in Italien, es war wunderschön...

    Dann kam die Info, dass es auch außerhalb der Knochen Metastaen gibt. Ungefähr zu der Zeit, als ich hier ins Forum gekommen bin. Und diese Diagnose hat die Prognose natürlich drastisch verschlechtert. Zuvor war es realistisch, noch von einigen Jahren mit guter Lebensqualität auszugehen. Jetzt ist das eher nicht realistsich. Die Ärzte hüllen sich über die Zukunft plötzlich in Schweigen (war zuvor nicht so war) - ich finde, das spricht für sich.


    Nach dieser Hiobsbotschaft ist Rudi depressiv geworden. Wenn wir nichts unternehmen (da geht es ihm meist gut) sitzt er stundenlang da und starrt ins Leere. Wenn ich ihn anspreche sagt er immer: passt schon. Er ist grantig, grummelig, zieht sich zurück, reagiert nicht auf Berührung - wenn er sich überhaupt berühren lässt.

    Ich kenne das von ihm, wir hatten das schon einmal ein paar Jahre lang. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Wann immer ich mit Fachleuten darüber spreche, bestätigen sie mir, dass es eine Depression im medizinischen Sinn ist - freilich (zum Glück) nicht in ihrer schlimmsten Erscheinungsform.

    So gesehen sind wir eigentlich zu viert: Rudi, der Krebs, die Depression und ich.

    Ich würde mir so sehr wünschen, ihm wünschen, uns wünschen, dass er etwas gegen die Depression tut. Da gibt es Möglichkeiten, das weiß ich doch aus eigener Erfahrung!

    Das Zusammenleben mit dem depressiven Rudi ist für mich so unaussprechlich schwer (war es damals schon).

    Insofern ist die Frage, ob ich ihn liebe, schwer zu beantworten: es gibt nämlich zwei Rudis. Den "normalen", den ich von Herzen liebe, und den depressiven, bei dem ich immer wieder gegen Wände laufe und mich auf's Neue verletze.


    Und eine Frage, die weiterhin offen ist für mich: liebt er mich? Wenn ja, warum nimmt er dann nicht einmal die Baldriankapseln, die ich für ihn gekauft habe? Er würde vielleicht besser schlafen, sich vielleicht besser fühlen - und wir hätten es schöner miteinander.

    Ist es ein unzumutbarer Aufwand, es zu versuchen? Er weiß, wie wichtig mir das wäre...

    Ich spüre, wie in mir die Tränen aufsteigen, während ich darüber schreibe.

    ich wende mich jetzt meiner Arbeit zu. Ich habe meine Notfalltropfen vor mir stehen. Ich werde diesen Tag gut bewältigen.

    Und ich bitte Euch weiterhin: behandelt mich so, wie Ihr von anderen behandelt werden wollt. Einträge, die mir Egotripps, mangelnde Liebe oder sonstwas attestieren, werde ich nicht lesen. Man kommt ja relativ schnell drauf, in welche Richtung eine Mitteilung geht.

    diese Botschaften haben mir die (ohnehin schon) schwierigen letzten Tage noch schwieriger gemacht.

    Das kann ich für mich nicht brauchen - und Ihr könnt euer Engagement, das das Schreiben ja bedeutet, andernorts sinnvoller einsetzen.

    Mir geht es nicht um fies, ich habe das Wort auch nicht in den Mund genommen.


    Aber:

    Nach alldem, was ich von Dir gelesen habe - inclusive der Aussage über meine Wehwehchen - möchte ich darauf verzichten, mich mit Dir über meine Befindlichkeit auszutauschen.

    Liebe Lilo,

    Danke für Deine sehr klugen Zeilen. Ich werde darauf antworten, auch auf die Frage, wie es um das Fundament unserer Beziehung bestellt ist. Dazu gibt es in der Tat einiges zu sagen, und ich danke Dir für Dein Interesse. Wie gesagt, ich werd darauf zurück kommen. Für jetzt ist es aber einmal genug mit dem Schreiben.

    Euch alles alles Gute!

    Wenn Katarina schreibt (sinngemäß) Menschen können mehr schaffen als sie sich zunächst zutrauen, dann ist das sicher richtig.

    Es gibt aber auch Menschen, die sich mehr zutrauen als sie schaffen können. Das Resultat ist dann nicht selten Burnout.

    Es gibt nicht eine Regel, einen Massstab, der an alle gleichermassen anzulegen ist.


    Ich lese hier vieles, das mir nicht aus der Seele spricht, das nicht zu meinen Erfahrungen passt. Und das ist genau Ausdruck desssen: dass wir Menschen verschieden sind, dass unsere Lebengschichten verschieden sind, dass unsere Situationen verschieden sind und nicht einer einzigen allgemein gültigen Norm entsprechen.


    Mein Ziel hier ist es, andere zu ermutigen. Ich verstehe hier längst nicht alles. Aber das macht nichts. Ich bin nicht das Mass aller Dinge. Man kann den Verlust eines geliebten Menschen verkraften. Ich habe das erlebt und ich möchte diese Erfahrung anderen vermitteln. Unabhängig davon, wie sehr ich die konkrete Situation verstehen kann - oder eben nicht.


    Andere zu behandeln so wie man selber behandelt werden möchte, das ist eine gute Richtlinie. Behandelt mich hier bitte so, wie Ihr selber hier behandelt werden möchtet: mit Wertschätzung.

    Wenn Ihr etwas nicht versteht, könnt Ihr gerne nachfragen. Oder Ihr könnt zur Kenntnis nehmen, dass ich in einem Bereich einen anderen Zugang habe als Ihr selbst.

    Es gibt in der Bibel eine sehr brauchbare Maxime: urteilt nicht, auf dass ihr nicht verurteilt werdet.

    Ich bitte Euch, in diesem Sinne mit mir umzugehen.

    Liebe Leute,

    ja, ich werde hier weiter schreiben. Aber ich werde genau überlegen, was ich dem Forum anvertraue und was nicht.

    Da sind Sätze gekommen wie: verschone uns mit deinen Wehwehchen.

    So etwas trifft mich wie ein Keulenschlag. Wo ist die konstruktive Wirkung dieser Aufforderung? Wie soll sie zu meiner Selbstreflexion beitragen? Wie soll sie mich weiter bringen?

    Und wer mir attestiert, ich verstehe die Situation (Zusammenleben mit einer todkranken Person nich), möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass ich das vor über 30 Jahren erlebt habe. Ein Jahr lang. Ich war dabei, als meine Mutter starb. Ich habe ihre Hand gehalten. Ich habe mit ihr gesprochen. Die anwesenden Erwachsenen sind in einigem Abstand da gestanden und haben zugesehen.

    Als sie tot war, hat much niemand in den Arm genommen. Die Erwachsenen haben begonnen, Dinge zu organisieren. Die Bestattung anzurufen, Verwandte, Dokumente zusammen zu suchen.

    Liebe Stern 27,

    wo bist Du jetzt? Noch am Strand? Ist die Sonne wieder gekommen?

    Mir geht es wie Hedi. Es ist sehr berührend zu lesen, was Du schreibst. Ich habe keine Antworten - wie sollte ich auch?

    Aber ich weiß, dass Fluten kommen - und auch wieder gehen. Wenn wir ein bisschen mit ihnen vertraut sind, erkennen wir den Rhythmus der Gezeiten. So wie auch das Leben einen Rhythmus hat: Zeiten des Ruhens und Zeiten des Handelns, Zeiten des Trauerns und Zeiten der Freude. Und auch Zeiten der Ratlosigkeit, wie ich sie gerade erlebe.

    Ich wünsche Dir, dass Du am Strand eine schöne Muschel siehst, ganz in Deiner Nähe - wenn die Flut sich zurückgezogen hat.

    Liebe alle, das mit dem Schlafen ist insofern schwierig, weil sich Rudi weigert, etwas zu nehmen. Er nimmt keine Tabletten, die ihm der Arzt in der Krebshilfe empfohlen hat, und auch nicht die Baldriankapseln, die ich für ihn gekauft habe. Tipps in dieser Richtung sind somit leider fruchtlos. Weiß nicht, was man sonst noch tun kann, um seinen Schlaf zu fördern.

    Danke, liebe Blaumeise!

    Danke, liebe Kiwi!


    Ehrlichkeit. Toleranz. Wertschätzung für andere Meinungen. Kein "Trauerwettbewerb". Zusammenhalt in schwierigen Situationen statt gegen einander aufzutreten.


    Danke!

    Liebe 3 Schwestern. Das hast Du mir vor gut einem Monat, am 5. Mai geschrieben. Nur zur Erinnerung. Aber wenn ich darüber nachdenke gibt es einen Shitstorm.

    Danke auch für die Erinnerung daran, selber so zu handeln, wie man behandelt werden möchte.

    Möchtet Ihr auf Eure arglos formulierten Gedanken Reaktionen, wie ich sie von Euch bekommen habe?

    Nur zu, sagt ja, wenn das Recht andere so abzukanzeln auf Gegensitigkeit beruht. Ich hätte da einiges auf Lager. Habe aber bisher aus Respekt vor anderen Meinungen darauf verzichtet.

    Erfahrung genug um einen Menschen zu verurteilen, den man aufgrund von ein paar Einträgen kennt, haben hier offenbar sehr viele.

    Ich finde das selbstgerecht, aber damit bin ich natürlich genauso auf dem Holzweg wie mit all dem anderen.

    Liebe Angie,

    vielen Dank für Deine ehrlichen Worte. Soviel ich verstanden habe, hast Du keinen einzigen Tag lang mit einem krebskranken Partner verbracht. Bei mir ist es fast ein Jahr. Solltest Du je in die Situation kommen - was ich Dir nicht wünsche - dann bekommst Du vielleicht eine Ahnung davon, was es mit meiner Empathielosigkeit auf sich hat.

    Wie kommst Du dazu ein Urteil zu fällen, in einer Sache, in der Du nicht die geringste Erfahrung hast?

    Mein Bedürfnis, von Menschen die mich ausdrücklichermassen nicht verstehen, Mitteilungen entgegenzunehmen, hält sich nämlich in sehr engen Grenzen.

    Liebe Indian Summer,


    Schade, dass Du die Sache mit der Gitarre jetzt als Hobby abtust.

    Wie kommst Du dazu? Für mich gehört Musik zum Tröstlichsten, das es in der Welt gibt. Ich habe mir überlegt: wenn ich Gitarre lerne, dann wird das mein Leben bereichern. Es wird mich trösten. Es wird meine (dann vielleicht leere Zeit) sinnvoll füllen. Es wird mich ins Hier und Jetzt bringen. Es wird mir helfen, mich neu und anders auszudrücken.


    Können wir uns darauf einigen: ich werte Haustiere nicht ab - und Du nicht Musik?


    Ich fühle mich von Dir nicht verstanden. Rudi lässt mich nicht in seine Nähe. Er macht zu. Er lässt sich nicht berühren. Er spricht nicht. Er verbietet mir, den Arzt zu holen. Er lässt sich von niemandem helfen. Nimmt nicht einmal pflanzliche Mittel, um schlafen zu können. Aber was schreibe ich das überhaup, das habe ich doch alles schon ausgeführt. Und Du hast es gelesen.


    Es ist, wie Christine schreibt: es ist wie eine Mauer, auf die ich immer wieder auffahre. Und es verletzt mich immer wieder.

    Wenn es das ist, was Du mir für die Zukunft ans Herz legst, dann vielen Dank. Ich habe es zur Kenntnis genommen.

    Hat nicht irgendjemand einmal geschrieben, hier dürfe man alles ausdrücken?

    Ist inzwischen eine Zensurabteilung für zumutbare und unzumutbare Gedanken eingeführt worden?

    Es tut mir aber gut zu lesen, dass Rudi ohne mich und meinen Egotrip ein besseres Leben haben wird. Mit diesem Gedankengang hast Du mir sehr geholfen. Vielen Dank dafür!

    Liebe Astrid,

    ja - das Szenario, das Du da beschreibst, das liest sich für mich wunderschön. Es klingt, als hätte ich dann wieder Platz, mich zu bewegen, Luft zum Atmen. Das schöne miteinander teilen und einander unterstützen, soweit es die Umstände (und die auf beiden Seiten eingeschränkten Kapazitäten) eben ermöglichen.

    Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass sich das in die Praxis umsetzen lässt. Ich werde auf jeden Fall intensiv darüber nachdenken.

    Danke Euch allen für Euer Mitdenken und Eure ehrlichen Worte!


    JA! Das beste aus der noch verbleibenden Zeit machen... das war es, was ich vorhatte bzw. eigentlich immer noch vorhätte. Aber das ist keine Einbahnstrasse.

    Ich bin bereit und bemühe mich darum, das beste für ihn, mich und die Beziehung zu tun.

    Ob er das beste für sich tut, das will ich nicht beurteilen. Das beste für mich und für die Beziehung tut er sicher nicht. Oder wie würdet Ihr das einschätzen, wenn ich eine (mutmasslich stressbedingte) schlechte Diagnose bekomme - und in der selben Nacht ist es auch auf meine ausdrückliche Bitte hin nicht möglich, dass er ruhig liegt, damit ich einschlafen kann?

    Ist es das beste für mich und die Beziehung, wenn ich nach Konzerten in näherer Zukunft suche - und wenn ich ihn frage, ob ihn ein bestimmtes interessieren würde, sagt er: weiß ich nicht.

    Ist es das beste für mich und die Beziehung, wenn jeden Tag das Bett nass ist und er einfach nichts dagegen tut?

    Ich könnte hier viele Dinge aufzählen, aber ich denke, Ihr wisst, was ich meine.


    Liebe Astrid, Du hast es großartig formuliert: es wird zu eng zu dritt.

    Die Psychologin bei der Krebshilfe hat (ungefähr) wörtlich gesagt, dass diese Beziehung für mich so gut wie nichts Nährendes mehr hat, und dass man unter diesen Umständen darüber nachdenken sollte...


    Meine Therapuetin (das ist eine andere Frau) sagt, ihr fällt auf, dass immer, wenn ich meine Bedürfnisse artikuliere (ich hätte gerne eine Medikamentenliste - was übrigens mit dem Sterben überhaupt nix zu tun hat, solche Listen machen auch Menschen, die noch lange leben, jeder kann einmal in Ohnmacht fallen und die Rettung ist dann ratlos - ich hätte gerne ein paar Zeilen an seine Geschwister, warum sie nicht früher informiert wurden - ok, da geht es um den Tod)

    Also, immer wenn ich meine Bedürfnisse artikuliere, dann macht er zu und zieht sich zurück, wird depressiv.

    Liebe Leute, ich verstehe das mit depressiv. Was ich nicht verstehe, ist, warum er nicht sdagegen tut. Er hat mehrfach das Angebot von der Krebshilfe bekommen GRATIS zu Gesprächen zu kommen. Er könnte Antidepressiva nehmen (wie ich es auch tue, angesichts der Situation Dosis erhöht) oder zumindest Johanniskraut.

    Er tut es nicht. Er mutet sich zu, die Dinge einfach zu ertragen. Das wäre ok, wenn er alein wäre. Aber er mutet es mir auch zu. Und er versteht mich, wo das Problem liegt. Er hat wörtlich gesagt: wir sind nicht für einander verantwortlich.


    Sicher ist: die Krankheit schreitet voran. Niemand weiß, wie lang es noch dauert. Es können Jahre sein.

    Die Psychologin bei der Krebshilfe meint, meine "Leiden" in letzter Zeit: Herpes, Sehnenscheidenentzündung, Verdauungs- und Magenprobleme, die Schwellung nach dem Bruch, die nicht zurückgeht, die schlechten Laborwerte - all das könnten Zeichen sein, dass mir die Situation zu viel an die Substanz geht.

    Soll ich jahrelang so weiter machen?


    Noch einmal: ich würde das beste aus der Situation machen. Aber das ist eine Einbahnstrasse. Und sich sehe nicht, wie es geschehen könnte, dass er auch bereit ist, das beste für sich, mich und die Beziehung draus zu machen.

    Es geht jetzt fast schon ein Jahr so. Seit Ende 2016 war ich voller Sorge und habe ihn regelmässig bekniet, zum Arzt zu gehen.

    Ich habe das Gefühl, ich kann nicht mehr. Nicht unter diesen Voraussetzungen.


    Übrigens: es ist jetzt immer darum gegangen, die meine Liebe zu ihm aussieht, ob sie trägt oder nicht.

    Andere Frage: wie ist es um seine Liebe zu mir bestellt? Liebt er mich, als konkrete Person, so wie ich bin - oder will er in dieser Situation einfach eine Begleiterin, die ihm so viel wie möglich abnimmt?