Beiträge von StillCrazy

    Ja, das Wochenende war wirklich gut!

    Heute ist dann aber der Dämpfer bekommen. Hatte in der Früh einen Traum. Weiß nicht mehr genau, worum es ging, eine Szene ist mir noch in Erinnerung: ich sollte etwas zahlen, aber die 2-Euro-Münze war eine Sonderprägung (die gebe ich nicht gern her, ich behalte sie mir leider, weil sie eben so besodners sind). Dannnahm ich 2 50 Cent Stücke in die Hand - und stellte zu meiner Überraschung fest, dass das auch Sonderprägungen waren.

    Ich habe mich in dieser Situation sehr verlasen gefühlt.

    Dann bin ich aufgewacht und fühle mich seither immer noch so: eben verlassen und jämmerlich.

    Arbeiten mit Träumen kenne ich ja von der Therapie her. Ich habe also darüber nachgedacht, was diese an sich harmlose Szene für mich so schmerzhaft gemacht hat...

    Das Gefühl könnte eine "Ergänzung" zum Wochenende gewesen sein. wir haben in den drei Tagen einiges unternommen, ich habe versucht, alles so positiv wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig ist mir aber natürlich aufgefallen, wie müde Rudi manchmal war, wie er das Gesicht verzieht bei manchen Bewegungen - obwohl er sagt, er hat keine Schmerzen.

    Vielleicht ist dieses jämmerliche Gefühl im Schlaf (oder kurz danach) aufgetaucht, weil ich ihm im Wachzustand zu wenig Raum gebe????

    es ist auf jeden Fall ein unangenehmes Gefühl, irgendwie gruselig. So wie auch der Gedanke bzw. das Wissen, dass Rudi etwas in sich hat, närt, das ihn zerstört, sehr, sehr gruselig ist.

    Kurz gesagt: mir geht's immer noch nicht besonders gut. Weiß nicht, wie sich dieser Tag noch entwickelt...

    Ein kleines Erfolgserlebnis hatte ich noch: ein Interviewpartner, dem ich schon seit Wochen nachlaufe, hat mir heute ENDLICH! zugesagt.

    Immerhin...

    Aber die Grundstimmung ist leider immer noch düster...?(?(?(

    Weil es sich letztes Wochenende so bewährt hat, wieder das selbe Programm. Gestern mit Rudi auf dem Markt, heute Café im Nachbarort. Prosecco, Zeitung & dann Caffè affogato. Rudi war am Freitag und gestern sehr müde, hat abgeschlagen gewirkt. Heute zum Glück ganz anders, lebendig und fröhlich. Bin froh!

    Liebe Leonarda,

    ich brwundere Dich, wie Du trotz allem durchhältst! Jetzt ist es ja bald soweit, znd Du gast Deine Termine bei der Therapie und der Trauergruppe. (Wenn ich mich recht erinnere.)

    Noch ein pasr Tage. Das wird Die bestimmt guttun. Bin schon neugierig, was Du dann erzählst... :)

    Liebe Nebelfrau,


    das möchte ich Dir noch ergänzend erzählen: im Lauf der letzten Woche war es mit meiner Tochter eigentlich recht angenehm.

    In einem hast Du sicher recht, sie ist eine sehr Selbständige, eine Nestflüchterin. Immer schon gewesen. Und diese Selbständigkeit (nicht immer ganz freiwillig) hat sie sicher auch bei mir gesehen.

    Es stimmt schon, es ist auch eine Quelle von Selbstvertrauen, zu wissen, dass man auf sich selber und seine Fähigkeiten bauen kann, dass das eine solide Basis ist.


    Auf jeden Fall haben wir in den letzten Tagen ein paarmal telefoniert. Einmal, weil wir einen Überraschungsausflug für meinen Bruder gemeinsam organisieren.

    Außerdem hat sich meine Tochter - angeregt durch meine Reise nach Prag - entschlossen, ihrem Freund ein Wochenende in Prag zum Geburtstag zu schenken. Sie hat sich sogar für die Idee bedankt - ich war ganz verblüfft.

    Und schließlich hat ihr Hund eine Verletzung auf der Pfote (ist schon wieder im Abheilen), und da hatte sie auch das Bedürfnis zu reden. Sie hatte sich Sorgen gemacht, wegen Blutvergiftung und so. Ich denke, da hat sie es auch ganz angenehm gefunden, mit jemandem ausfürhlich über ihre Ängste zu reden.


    Auf jeden Fall hat sich das in letzter Zeit besser entwickelt als ich es erwartet hätte. Das ist schon ein Grund zur Freude.


    Ich wünsche Dir ein schönes, langes Wochenende :):):)

    Das klingt wirklich nach einer Bilderbuch-Mama <3<3<3

    Ich sage jetzt einmal etwas ein wenig Quergedachtes....

    Wenn Du 33 Jahre lang von ihr gelernt hast, wie man das macht: eine liebevolle Mama sein - da hat Dein Kind später einmal ja wirklich Glück, dass es eine Mama bekommt, die das so gut gelernt hat!!!!!!

    Liebe Leonarda,

    da machst Du mich jetzt neugierig... Was würdest Du denn gern anziehen zu Deiner Hochzeit? Kleid? Hosenanzug? Wenn Kleid: kurz oder lang? Ein richtiges Prinzessinnenkleid? Oder etwas Schlichtes, Zeitlos-Elegantes?

    Und Deine Mama? Hätte sie den selben Geschmack gehabt? Oder hättet Ihr da Diskussionen geführt? Wie war ihr Stil? Was hat sie gern angezogen? Wart Ihr Euch da ähnlich?

    Erzähl doch ein bisschen von ihr - dann können wir Dich auch besser verstehen.

    Du hast uns von ihrem Sterben geschrieben. Das ist etwas ganz Schmerzhaftes und Schwieriges. Aber ihr Leben war doch so viel mehr als das, so viel länger, so viel reicher. Mich würde es interessieren, mehr über ihr Leben zu hören.

    Mein Tag im Büro war heute so grenzwertig, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, etwas zu schreiben... :-/

    Also...

    Ich war heute Vormittag bei der Krebshilfe, bei meiner Psychologin. Es war ziemlich ehrlich (insofern also nicht ganz leicht, aber so sind sie dort eben zum Glück: ehrlich) und auch ziemlich gut.

    Es ist unter anderem darum gegangen, dass sich in dieser Situation unsere Wege (Rudis und meiner) auseinander entwickeln. So viele Jahre lang hatten wir die selben Ziele, nicht ganz deckungsgleich aber doch weitgehend. Und jetzt hat sich das verändert. Ich meine: keine Ahnung, wieviele Jahre ich noch habe - aber meine Perspektiven sehen anders aus als seine, meine Pläne sind längerfristig, meine Ziele anders.

    Allein das ist schwierig zu verstehen und ins Leben umzusetzen. Ich meine: der Gedanke ist mir nicht neu, er ist schon öfter in mir aufgetaucht. Aber ich habe ihn noch nie eingehender besprochen. Schon gar nicht mit einer "Expertin".

    Es gilt also jetzt, uns in vielem quasi auseinander zu denken, seine Ziele, meine Ziele, seine Prioritäten, meine Prioritäten - da gibt es plötzlich so große Unterschiede.


    Etwas anderes möchte ich Euch noch gern erzählen: Ich hatte ja am Dienstag meinen ersten Allein-Abend. Und gestern waren wir dann wieder beisammen, waren gemeinsam bei der Chorprobe und haben nachher daheim ein richtig feines Gespräch geführt. Nichts Tiefgehendes, es waren Belanglosigkeiten.

    Aber da war eine gewisse Leichtigkeit drin. Ich habe Witze gemacht (das kann ich ganz gut) und Rudi hat wirklich ehrlich darüber gelacht. So wie schon seit längerem nicht mehr.

    Und er hat auch Witze gemacht.

    Es hat sich so natürlich und entspannt angefühlt. Ich habe mir gedacht, vielleicht tut es ihm auch gut, einmal ungestört für sich zu sein. Ohne dass jemand gleich fragt, was ist und wie es ihm geht und so.

    Es ist mir aber auch aufgefallen, wie schleppend er sich teilweise bewegt hat. Das war gleich am Anfang, als ich heimgekommen bin.

    Trotzdem: unterm Strich würde ich so hoffen, dass uns das so, wie es jetzt ist, beiden gut tut (so lang es die Krankheit halt zulässt), dass wir zu einem besseren Miteinander finden.

    Die Psychologin heute hat gesagt, dass die meisten so schwer kranken Menschen unter schlimmen Ängsten und Depressionen leiden (eh verständlich, würde ich wohl auch) und dass Männer kaum etwas dagegen tun (keine Medikamente, keine Besuche bei Psychologen, keine Selbsthilfegruppen etc.). Rudi sitzt ja speziell an Wochenenden auch da und starrt ins Leere. Mich erschreckt das, ich weiß nicht, wie ich reagieren soll...


    Immerhin kann ich mir jetzt denken, dass es in dieser Situation nicht ungewöhnlich ist. Ich muss also nicht gleich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn auf andere Gedanken zu bringen (diese Tendenz habe ich nämlich und das ist auf Dauer ziemlich anstrengend - wenn ich dann wen zum Anlehnen bräuchte, ist aber niemand da, weil er grad die Kraft nicht hat).

    Vielleicht schaffe ich es ja, das in Zukunft als weniger alarmierend zu betrachten, weil es eben offenbar auch dazu gehört. Und dass ich meine Bemühungen, ihn aufzuheitern, besser dosieren kann. Bewusst einsetzen und nicht reflexartig, jedes Mal wenn er ist Leere starrt.


    Soviel für heute. Gute Nacht :-)

    Leute, wenn ich das richtig gesehen habe, haben wir mit unserer Muttertagsaktion einen Benutzerrekord zuwege gebracht...:8::8::8:

    Liebe Leonarda,

    vielleicht wäre es einen Versuch wert, kleine Stückchen Deiner Trauer durch Akte der Liebe zu ersetzen?

    Indem Du das Grab pflegst (ich weiß schon, das ist sicher noch nicht in seiner endgültigen Form, aber vielleicht ist ja trotzdem etwas möglich), indem Du in Deiner Wohnung eine kleine Erinnerungsecke einrichstest, indem Du Deiner Mama zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag (vielleicht immer am Abend) etwas erzählst, indem Du etwas kochst, was sie gern gekocht hat, vielleicht indem Du für sie betest (wenn Du gläubig bist). Es heißt ja oft, dass die Toten erst dann wirklich tot sind, wenn sie in Vergessenheit geraten sind.

    Vielelicht ist es jetzt gut und richtig, sie durch kleine Akte der Liebe vor dem Vergessenwerden zu bewahren. So kannst Du ganz konkret etwas für sie und für Dich tun.

    Es kann durchaus sein, dass Du Dir das im Moment schwer oder gar nicht vorstellen kannst. Aber könntest Du es einmal versuchen? Du hast ja nichts zu verlieren. Und wenn es gelingt hättet Ihr beide - Du und Deine Mama - etwas gewonnen...

    Das kann nie schaden...

    Wenn Du sie mit Anzug-Männern gesehen hast (so habe ich das in Erinnerung), dann waren das vielleicht Makler - also noch nicht die neuen Eigentümer (könnte ich mir vorstellen).

    Wenn die Geranien auf der Terrasse stehen, kann die Nachbarin nicht allzu weit (oder allzu lang) weg sein.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute (nicht nur) in der Sache :thumbup::thumbup::thumbup:

    Danke, liebe Nebelfrau. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Ich hatte auf jeden Fall nicht erwartet, dass sie anruft, es war eine sehr positive Überraschung :)


    Liebe Lilo,

    es tut mir Leid, zu lesen, dass es wieder so mühsam ist bei Dir. Habe ich mir neulich schon gedacht, aber nichts dazu geschrieben....

    Ich denk an Dich!

    Das mit den möglichen neuen Nachbarn hat mich daran erinnert, wie unsere jetzige Nachbarin damals skeptisch war. Sie hat uns voller Zweifel angesehen und gefragt, ob wir jetzt die Neuen sind.

    Inzwischen verstehen wir uns sehr gut, sind per Du, sie füttert die Katze, wenn wir auf Reisen sind.

    Ich kann gut verstehen, dass Du Dich als allein Lebende unsicherer fühlst als zuvor. Schwierig...

    Vielleicht kann Dir in dieser Situation Dein Glaube helfen? In der Bibel gilt es ja als sehr positiv, Fremden gegenüber offen und gerecht zu sein. Ob das auch für neue Nachbarn gilt.... ;-)

    Ich halte Dir jedenfalls die Daumen. Bitte erzähl, wie es weitergeht!


    Mein Alleine-Abend ist wunderbar ruhig und entspannt! Habe grade meine Lieblingsserie im Fernsehen gesehen. Zuvor war ich beim Yoga. Immer dienstags, danach geht es mir meist recht gut.

    Jetzt setz ich mich dann noch 15 Minuten aufs Zimmerfahrrad. Bisschen was für die Fitness tun ;)


    Euch eine gute Nacht :19::19::19:

    Ein paar Zeilen, wie es bei mir so aussieht...

    Gestern war ich mit Rudi bei einer Buchpräsentation. Eine sehr liebe Bekannte hat einen neuen Roman veröffentlicht, es war wirklich ein gelungener Abend.


    Ich hatte mir am Sonntag ein Herz gefasst und ihn gefragt, ob wir das wieder so machen können, dass er manchmal in seiner kleinen Wohnung übernachtet. 2x in der Woche, um genau zu sein.

    Er hat zugestimmt. Ich hoffe, es hat ihn nicht sehr verletzt oder geärgert oder so. Nach aussen hat er etwas irritiert aber nicht tiefer betroffen gewirkt.

    Heute in der Früh war es dann schon ein komisches Gefühl. Zu wissen: heute kommt er nicht, heute wird das Haus leer sein, wenn ich heimkomme. Ich meine - das war ja früher auch so, aber da war die Situation eine andere, da gab es diese Diagnose nicht, da war das alles irgendwie unbefangener. Jetzt hat es ja trotzdem irgendwie mit abschied zu tun.

    War also zunächst ein wirklich eigenartiges und nicht sehr angenehmes Gefühl


    Inzwischen hat sich das aber etwas gelegt. Habe vorhin eine offenbar recht nette junge Frau auf Twitter kennen gelernt. Sie hat Brustkrebs und muss jetzt die Ergebnisse der heutigen CT Untersuchung abwarten. Wir haben ein bisschen hin- und hergeschrieben. War wirklich fein!


    Wenn dann sowas passiert, dann geht es mir gleich wieder gut! Neue Leute kennenlernen, etwas Neues entdecken, Ideen haben und entwickeln - das ist meins, da bin ich glücklich. Auch wenn die Situation nicht gut ist, sowas macht mich immer froh.


    Auf jeden Fall geht es mir wirklich viel besser als am Vormittag, und darüber bin ich schon froh!