Beiträge von StillCrazy

    Jetzt hat er mir doch erlaubt, das Rote Kreuz anzurufen. Er wird gerade ins Spital gebracht. Die Sanitäter sagen aber, es ist nicht sicher, ob er dort Schmerzmittel bekommt. Das muss der Arzt entscheiden. Wahnsinn, oder?

    Die haben offenbar schon Schmerzpatienten ohne nichts wieder heimgeschickt =O=O=O

    Na mal sehen, es muss ja nicht sein, dass es bei ihm so passiert....

    Bei uns ist es heute ziemlich arg. Rudi hat heftige Schmerzen im linken Bein. Seine bisherigen Schmerzmittel scheinen dagegen kaum mehr zu helfen. Notarzt will er nicht (der könnte ihm wirksamere Medikamente verschreiben). Also ist es halt ein Sich-Dahinschleppen.

    Ich habe kein Auto und auch keinen Führerschein, kann ihn deshaln nicht in eine Ambulanz bringen, wo er Hilfe bekäme. Freunde zu bitten, das wäre ihm wohl auch nicht recht. Er sagt immer wieder "es geht schon", tatsächlich aber wirkt er jetzt richtig gebrechlich, so ganz anders als noch vorgestern =O=O=O

    Das werden wohl schwierige Feiertage ?(?(?(

    Liebe Miriam,

    Zunächst einmal möchte ich unterstreichen, was Katarina geschrieben hat: ja, es wird besser. Auf jeden Fall und unbedingt! Auch wenn Du es Dir jetzt nicht vorstellen kannst: Du wirst wieder lachen, Du wirst wieder Dinge genießen!

    Ich weiß, wovon ich rede, ich habe meine Mama verloren als ich 18 war, sie ist an einem Frühlingstag im Mai gestorben. Zuvor hatte sie ein Jahr lang gegen den Krebs gekämpft.

    Du schreibst, Du fühlst Dich einsam, das macht Dein Trauern bestimmt noch schwieriger. Ich glaube, in solchen Situationen ticken viele Männer auch anders als Frauen. Oft neigen sie dazu, statt den Verlust zu betrauern, Ersatz zu suchen.

    Ich habe das bei meinem Vater so erlebt, und meine Therapeutin bestätigt mir, dass das oft so geschieht.

    UND: auch wenn Dein Mann und Dein Sohn ein noch so gutes Verhältnis zu Deiner Mutter gehabt haben mögen - ihre Mutter war es nicht. Du bist die, die die Mama verloren hat, Du bist die am meisten Leidtragende.

    Es gibt so vieles, das ich Dir noch schreiben möchte, um Dich zu trösten, aber das mache ich dann ein anderes Mal. Nur so viel noch für heute: bitte hab Vertrauen in die Zukunft. Sie wartet auf Dich, sie hält viel für Dich bereit. Jetzt ist Trauer, jetzt ist Ausnahmezustand. Der Verlust Deiner Mutter ist unumkehrbar. Aber Du wirst es schaffen, diesen Verlust in Dein Leben zu integrieren. Und dann als veränderte Frau (aber immer noch Du selber) Deine Zukunft zu gestalten. Ob Du dazu früher oder später in der Lage sein wirst, das ist nicht so wichtig. Aber der Tag wird kommen. So wie nach jedem Winter die Wärme und das Licht wiederkommen :24:

    Oje! Da bin ich ja ordentlich daneben gelegen, einem Herbstmenschen vom Frühling vorzuschwärmen...

    Um ehrlich zu sein: für mich ist der Frühling auch geprägt von der Erinnerung an die letzte Zeit meiner Mutter.

    Trotzdem freue ich mich immer, wenn der Winter vorbei ist und die Natur wieder aufwacht.

    Was ist es, das Du so am Herbst magst? Die bunten Blätter?

    Hat es sich für Dich normalerweise erleichternd angefühlt, ans Grab zu gehen? Oder ist es früher auch schon passiert, dass Du Dich danach so gefühlt hast?

    Gibt es etwas, das Dir gut tut? Eine bestimmte Tätigkeit, ein Ort, ein Gedanke? Vielleicht klingt das blöd für Dich, aber ich bin jemand, der seit vielen Jahren wegen Schlaflosigkeit in ärztlicher Behandlung ist. Wenn Du schreibst, dass Du so viel schläfst, dann denke ich mir: vielleicht ist es gut, dass sie viel schläft, vielleicht wäre es noch schlimmer, sich wach herumzuwälzen. Vielleicht erholt sie sich im Schlaf?

    Natürlich: es geht viel Zeit verloren, wenn man so viel schläft. Was würdest Du gerne mit Deiner Zeit anfangen? Was hast Du früher so gemacht?

    Nachtrag: habe gerade mit ihm telefoniert. Er sagt, er hat arge Schmerzen und klingt ganz weinerlich und schwach. Er hatte heute frei, offenbar den ganzen Tag im Bett verbracht. In mir hat sich alles zusammengekrampft, so wie er geklungen hat. Ich habe regelrecht Angst vor dem Heimkommen ?(

    Möchte mich am ende dieses Arbeitstages noch kurz melden bei Euch...

    Gesundheitlich geht es mir zum Glück gut. In diesem Fall war es also doch nicht so schlimm wie befüchtet. ich nehme brav die Tabletten und vertrage sie gut.

    Das Fest gestern am Abend war wirklich sehr, sehr lustig. Ich habe Tränen gelacht, und auch Rudi hat sich gut amüsiert. Es waren freunde von ihm von früher dort. Er tut leider von sich aus kaum etwas, um derartige Kontakte zu pflegen, dabei konnt ich gestern wieder sehen, wie gut ihm sowas tut. Naja... vielleicht wird es ja ejtzt was, die beiden Männer haben immerhin Telefonnummern getauscht und wir haben uns ausgemacht, einmal was miteinander zu unternehmen.


    Heute in der Früh dann eher ein Dämpfer. Rudi hat ein Bein immer so nachgezogen - Schmerzen von den Metastasen. Er hat dann eh nicht den harten Mann gespielt sondern eben eine halbe Schmerztablette extra genommen, Die sind nicht so stark, die Dinger, da kannman gut nach Bedarf dosieren, sagt auch der Arzt von der Krebshilfe.

    Aber es ist halt doch traurig, sowas zu sehen. Und ich hab mir gedacht: es wird der Tag kommen, an dem wir beide an dieses Osterfest zurückdenken werden als eines, an dem es ihm "doch noch so gut gegangen ist". Und dabei wird es doch jetzt auch schon ärger mit den Schmerzen und vieles empfindet er schon als anstrengend...


    Aber ich will jetzt keine trüben Gedanken spinnen. Draußen scheint die sonne. Und am Montag gegeh wir ins Kino, unbedingt etwas Lustiges ansehen, und dann was essen. Schließlich sind Feiertage zum Genießen da ;)

    Liebe Helia,

    mir geht es auch so. Es passt einfach üüüüüüüberhaupt nicht zusammen, Sterben und Frühling.

    Frühling steht für neues Leben - das kannst Du ja an Deinen Katzen auch ein bisschen sehen, die im Frühling auf die Welt gekommen sind. Sie waren bestimmt ur süß, als sie klein waren....

    Vielleicht kannst Du ja auch ein bisschen mit der Natur gehen, wahrnehmen, dass die Tage länger, sonniger und milder werden. Dass die Vögel ganz fröhlich singen, dass es bunte Blumen gibt.

    So wie Du es beschreibst, hattest Du dich ja zurückgezogen, wie es manche Pflanzen im Winter tun, um neue Kraft zu schöpfen. Jetzt kommt für sie die Zeit, wieder aufzublühen....

    Ich wünsche Dir, dass Du diesen Tag so gut wie möglich verbringen kannst :)

    (Schade, dass es hier kein Blumensmiley gibt ;))

    Liebe Helia,

    meine Mama ist auch an Krebs gestorben und auch im Mai (auch wenn es schon sehr viele Jahre her ist).

    Gut zu lesen, dass es Dir etwas besser ging. Vielleicht sind es zunächst einmal die kleinen Schritte. Auch sie bringen uns weiter. Selbst wenn es an schwierigen Tagen eher in die andere Richtung zu gehen scheint.

    Wie heißen Deine Katzen?

    Mein Kater heißt Pauli und ist 14 Jahre alt.

    Die Hautärztin meint, wie eine typische Grürtelrose sieht es nicht aus. Sie tippt auf Herpes simplex. Wusste nicht, dass man Fieberblasen auch am Steißbein haben kann, dachte davon sind nur Schleimhäute betroffen, Wie auch immer...

    Als ich dann (kurz) Gelegenheit hatte, ihr ein paar Zusammenhänge darzulegen, hat sie dann beschlossen, mir die Medikation für Gürtelrose zu verschreiben (sicherheitshalber, hat sie gemeint).

    Ich bin damit jetzt einigermassen beruhigt. Übers Wochenende dürfte diesbezüglich dann alles geregelt sein, keine bösen Überraschungen...

    War nicht ganz leicht, jemanden zu finden, wo man so kurz vor den Feiertagen unangemeldet hinkommen kann, in einer Ambulanz bin ich ziemlich übel angeblafft worden. Aber dann bin ich doch (auf einen Tipp meiner Chefin hin) bei einer wirklich guten Adresse gelandet. die waren zwar kurz angebunden aber wirklich sehr verständnisvoll und lieb dort.

    Zwischendurch war ich schon etwas weinerlich. Aber jetzt bin ich froh, dass ich das so schnell und zufriedenstellend regeln konnte. Fazit: ich habe Menschen um mich, die mich unterstützen, die mir gute Tipps geben und mit mir mitdenken.

    Wunderbar!


    Heute Abend sind wir bei einer ganz lieben Bekannten zu einer kleinen Party eingeladen. Da geh ich dann jetzt gleich hin und freue mich sehr darauf.

    Euch allen einen so-schön-wie-möglichen Abend :)

    <3<3<3

    Ich gehe heute Nachmittag in die dermatologische Ambulanz, dann weiß ich mehr.

    Ja, lass mich raus ist gut! RAus aus diesem Alptraum!!!!!!!!!


    Danke allen für die guten Wünsche :love::love::love:

    So wie es aussieht, kriege ich jetzt auch noch eine Gürtelrose. Passt alles: Hatte als Kind Windpocken, Dauerstress, mein Vater hatte das nach dem Tod meiner Mutter.

    Auf jeden Fall ist es eine schmerzende, gerötete Stelle am Steißbein.

    Jetzt zu den Feiertagen.... Super Timing :rolleyes:

    Liebe Jenny,

    ich weiß, dass Dich der Verlust Deiner Mutter sehr schmerzt. Und ich kann gut verstehen, dass Du die letzten Wochen bzw. Monate nicht mit Vorwürfen sondern harmonisch verbringen wolltest.

    Mir geht es so, dass die Wut einfach da ist. Ich schüre sie nicht mit Absicht, ich habe sie mir nicht irgendwo hergeholt.

    Und es ist ja auch nicht so, dass ich zu Hause Szenen mache oder so. Im Gegenteil: ich habe Verdauungsprobleme, weil ich alles bei mir behalte, nichts rauslasse.

    Aber sie ist da. Ich spüre sie, ich kenne den Ursprung, woher sie kommt - und ich drücke sie hier aus. Schließlich heißt es ja, man kann hier seine Gefühle ausdrücken, man muss sich für nichts schämen. Voilà, das ist meine Art damit umzugehen.

    Meine Erfahrung ist: wenn Wut da ist (und das ist sie in meinem Fall), dann nützt es nichts sie zu unterdrücken oder wegzudenken. Sie wird davon nicht weniger, im schlimmsten Fall macht sie einen krank.

    Konstruktiver finde ich es für mich, einen sinnvollen Umgang mit meiner Wut zu finden. Und darum bemühe ich mich nach Kräften.

    Danke auf jeden Fall, dass Du mir in Erinnerung rufst, wie kostbar diese letzte Zeit ist.

    Liebe Helia,

    das klingt sehr intensiv, wie Du Deine Trauer beschreibst!

    Ist es Dein erster so schwerer Verlust? Hast Du mit Deiner Mutter zusammen gelebt? Gibt es jetzt jemanden in Deinem Haushalt? Vielleicht auch einen Vierbeinigen Mitbewohner?

    Mir geht es wie Hedi: ich würde auch gern ein bisschen mehr über Dich wissen, wenn Du ein wenig erzählen magst.....

    Ich wünsche Dir, dass Du zwischendurch doch Gelegenheiten findest, ein wenig Kraft zu tanken!