Beiträge von StillCrazy

    Das ist schon gut, dass Du sprudelst ;)

    Und mit dem, was Du schreibst, hast Du auf jeden Fall recht.

    Aber im Falle dieser Krankheit ist es halt schon noch etwas vertrackter als in einer Beziehung, in der beide Teile etwas - sagen wir - bequem geworden sind.

    Ich denke, für einander attraktiv sein ist für ihn im Moment einfach kein Thema, weil es - hart formuliert - ums Überleben geht. Und darum, wie lang das noch (und in welchem Zustand) möglich ist.

    Da tut sich einfach ein Graben auf zwischen seiner Situation und meiner Situation:

    Nur weil es für ihn kein Thema ist, heißt das noch lange nicht, dass es für mich kein Thema ist.

    Seufz...

    Ja, liebe Hedi, da hast Du 100%ig recht!

    Ein Mensch ist ein Gesamtkunstwerk und ein Foto wird ihm oft nicht gerecht. Ich kenne das in der Tat sehr gut, dass Menschen vielleicht gar nicht so interessant aussehen - und dann sprechen sie über etwas, das ihnen am Herzen liegt, und plötzlich entwickeln sie eine ganz eigene Strahlkraft.

    Und ich finde auch, dass es darum geht, wie sich jemand bewegt, wie jemand spricht - alles mögliche...

    Fotos werden dem in vielen Fällen nicht gerecht.

    Ich wollte nur sagen, dass wir Menschen aus der analogen Welt (in der wir uns soch noch überwiegend bewegen ;)) an optische Eindrücke gewohnt sind. Und dass das wohl mit ein Grund ist, dass manche das online-Kennenlernen mit Fotos leichter finden.


    Was das andere betrifft - ich glaube da gibt es keine Lösung im Sinn von tatsächlicher Lösung. (Wenn jemand eine hat, stifte ich eine Flasche Sekt.)

    Ich wollte einfach nur das Problem umreissen, weil es sich da beim Schreiben grad so in den Vordergrund gedrängt hat. Da musste es einfach raus...

    Ich möchte dazu gerne etwas schreiben, obwohl meine persönlichen, direkten Erfahrungen damit so gut wie gar nicht vorhanden sind. Ich habe aus Neugierde ein bisschen in Profilen von Männern geblättert (wo das halt möglich ist), weil ich wissen wollte, wie die Männer, die derzeit auf der Suche sind, so sind bzw. wie sie sich darstellen.

    In meiner engeren Umgebung (eine Kollegin und eine Tennis-Dame) habe ich zwei Frauen, die über Singlebörsen wirklich ihnen entsprechende (mittlerweile) Langzeitpartner gefunden haben.


    Ich denke, es gibt im Internet alles, was es in der normalen, analogen Welt auch gibt. Männer (und auch Frauen), die auf der Suche nach One-Night-Stands sind (was legitim ist aber nicht von allen angestrebt wird), AbzockerInnen (vielleicht häufiger als im normalen Leben, weil es bequemer ist, Kontakte über das Internet anzubahnen), Unsichere, Menschen auf der Suche nach der großen Liebe - die ganze Bandbreite des Möglichen eben.

    Man kann bei einer Begenung im wirklichen Leben schlechte Erfahrungen machen und bei einer Begegnung im Internet auch. Vielleicht ist im Internet die Gefahr etwas größer, weil man leichter Menschen auf den Leim geht, die mit geschönten Profilen arbeiten.


    Ich muss gestehen, bei meinen "Blätteraktionen" haben mich Profile mit Bild auch mehr interessiert als solche ohne. Nicht, weil ich George Clooney finden möchten, sondern weil es für mich schon aussagekräftig ist, ob jemand z. B. viele Piercings hat, eine Spießerkrawatte, ein unverkennbar gezwungenes Lächeln - oder ob jemand einfach sympathisch aussieht.

    Im echten Leben haben wir das ja auch: optische Eindrücke von Menschen, die uns über den Weg laufen. Und diese Eindrücke tragen mit dazu bei, dass wir sie irgendwie "klassifizieren": gut angezogen, cooler Haarschnitt, viel zu mager etc. Ich glaube, das passiert unbewusst und bei allen - Männer, Frauen, Kinder. Wir nehmen die Menschen wahr.

    Aber natürlich ist klar, dass es eine Frau nicht will, wie Katalogware betrachtet zu werden, wie lang sind ihre Beine, hat sie Falten etc.


    Mein Poblem - das füge ich hier noch an, weil ich fühle, wie sehr es mir unter den Nägeln brennt - mein Problem besteht darin, dass ich mich als Frau nicht wahrgenommen fühle. Es dreht sich so vieles um Rudis Krankheit, und auch dort, wo es um unsere Bezieghung geht, um uns als Paar, stehen Fragen von gegenseititger Unerstützung, von Einfühlungsvermögen etc. im Vordergrund.

    Dass ich als Frau wahrgenommen werden möchte, dass ich z. B. einmal ein Kompliment bekommen möchte, das hat überhaupt keinen Platz.

    Und fragt mich jetzt bitte nicht, ob ich schon einmal mit Rudi darüber geredet hätte....

    Wenn ich etwas in der Richtung sage (Zwiegepsräche sind kaum möglich, weil er so gut wie nix sagt - also bleibt es bei kurzen Aussagen meinerseits)... wenn ich etwas in der Richtung sage, dann kommen in den folgenden Tagen manchmal Komplimente, aber eben nicht von Herzen, sondern weil er eben weiß, dass ich etwas Bestimmtes hören möchte.

    Und echt: darauf kann ich natürlich verzichten.

    Realistsicherweise gehe ich nicht davon aus, dass ich mit einem Mann ausgerechnet in dieser Situation eine Gesprächskultur entwickeln kann, die es über 20 Jahre lang nicht gegeben hat.


    Also bleibe ich eben über mit dem was ich möchte, brauche. Zumindest derzeit... aber das werdet Ihr ja von Euch kennen.


    Verzwickt, nicht wahr????????

    Es war dann, trotz Stress zwischendurch, ein guter Tag.


    War jetzt noch bei einem Abendtermin und bin neben einer großartigen Frau zu sitzen gekommen. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie bis vor nicht allzu langer Zeit das österreichische Kulturforum (oder so) in Prag geleitet hat. Nun ist es ja so, dass ich gerade eine Dienstreise nach Prag vorbereite, und das ganze hat sich ziemlich zäh angelassen. War zwischendurch schon mutlos. Dann ging es wieder etwas bergauf.

    Diese wunderbare Frau hat mir auf jeden Fall von sich aus angeboten, einen Kontakt herzustellen, der für mich wirklich wichtig ist.

    Ich meine, ja.... Ich hätte natürlich ein mail schicken können. Aber sowas fällt nicht immer auf fruchtbaren Boden. Wenn es da jemanden gibt, der hilft, dann ist das ungleich wertvoller.


    Ich finde das einfach so ermutigend, dass es dann, nach einer Durststrecke, passieren kann, dass Dinge einfach funktionieren :):):)

    Liebe Hedi,


    habe das jetzt mit viel Interesse gelesen - und danke Dir sehr für Deine Offenheit. Ich finde es sehr großzügig von Dir, dass du diese Erfahrung nicht für Dich behalten hast.


    Du bist eine coole Frau ;)

    Liebe Vroni,


    das klingt wirklich sehr gut, finde ich :):):)

    Ich gehe auch regelmässig zu einer Psychologin der Krebshilfe (so alle 2 - 3 Wochen). Sie sagt mir auch, dass ich auf einem guten Weg bin. Und ich finde das so beruhigend, zu wissen, dass es ok ist, was ich fühle und mache Man neigt ja manchmal doch zum Grübeln, ob man die Dinge nicht anders angehen sollte, anders betrachten oder so...


    Ich freue mich, dass du da jetzt eine so kompetente Unterstützerin gefunden hast!

    Liebe Lilo,

    da gibt es nichts nachzusehen! Du bist ein gläubiges Mitglied Deiner Gemeinde, Du stehst dazu, aber so wie Du schreibst, willst Du niemandem Deine Sichtweise aufzwingen. Ich empfinde Dich da als sehr respektvoll anderen Lebensentwürfen gegenüber.

    Ich selber bin (sehr) katholisch sozialisiert, habe mich aber von dieser pfarrlich verfassten Form des Glaubenslebens ziemlich distanziert. Das ist eine lange Geschichte....

    Es hält mich aber nicht davon ab, so etwas wie Mystik (christlicher Prägung) in meinem Leben zu finden und zu kultivieren.

    Ich könnte viel darüber schreiben - aber nicht mehr heute Abend.

    Gute Nacht ;)

    :love::love::love:

    Habe es gerade gelesen, liebe Nebelfrau, und werde es morgen noch einmal lesen & darüber nachdenken.

    Das Engellied kenne ich als Lied (ich denke von Erika Pluhar und / oder Wolf Biermann). Hatte es immer als eine Art Liebeslied (Absage an symbiotische Beziehungen) aufgefasst. Aber es hat wohl mehrere Bedeutungen.

    Und das Link sehe ich mir auch morgen an. Komme gerade von der Chorprobe & bin müde.

    Mein Arbeitstag ist fast zu Ende heute. Ich habe viel erledigt, bin mit mir zufrieden. War auch ein bisschen unterwegs, das hat mir Zeit zum Nachdenken gegeben.


    Es ist seit ein paar Monaten so, dass ich mich erstaunlich gefasst fühle - abgesehen natürlich von krisenhaften Momenten und der Angst, die mich überkommt, wenn ich mir die weitere Entwicklung ganz plastisch vorstelle (das soll man nicht zu exzessiv tun, sagt die Psychologin bei der Krebshilfe).

    Aber oft, erstaunlich oft, ist es so, dass ich mich irgendwie behütet fühle. Das Schlimme ist passiert (wir haben die Diagnose bekommen) es passiert gerade jetzt (in Rudis Körper) und es wird noch schlimmer werden (das ist dann der Abschied). Und obwohl das Schlimme passiert (ist), mitten in dem Schlimmen, fühle ich mich (heute) behütet.


    Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich weiß nur: es kommt nicht aus mir allein. Sind es die guten Gedanken anderer Menschen? Ist es die Kraft, die man in schwierigen Situationen entwickelt (so wie Glückshormone beim Laufen)? Oder ist es doch auch die Kraft des jenseitigen "großen Engels" - als solchen hat Else Lasker-Schüler ihre Mutter einmal beschrieben, als "großen Engel, der neben ihr ging".


    Ihr findet vielleicht, das ist ein Widerspruch, weil ich ja vor kurzem erst geschrieben habe, ich spüre meine Mutter nicht. Und das stimmt auch: ich kann nicht sagen, ob sie es ist, ich kann es nicht zurodnen. Es ist nicht so, dass ich ihre "Qualität" wahrnehme (wenn Ihr wisst, was ich meine), es sind nicht "ihre" Worte, die mir durch den Kopf gehen, es ist nicht so, dass ich ihre Berührungen empfinde.

    Aber ich fühle mich manchmal, als ginge ein großer Engel neben mir.


    Vielleicht braucht er auch gar keinen Namen, vielleicht reicht es, dass ich ihn spüre.


    "Von guten Mächten wunderbar geborgen..."dieses Lied haben wir im Herbst im Chor einstudiert. Ich habe Rudi beobachtet, wie er es voller Überzeugung gesungen hat. Oder war es einfach die Melodie, die ihm so gefällt, dass er so viel hineinlegt hat...?

    Mir gefällt ja die andere Stelle fast noch besser: "Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar..."


    Es ist schon paradox: diese Worte können so eine Zumutung sein, wenn man sie jemandem einfach hinwirft, als Anweisung (so sollst du dich fühlen, wenn man wirklich gläubig ist, fühlt man sich so).

    Ich wäre die erste, die auf die Barrikaden ginge, wenn mir jemand damit käme. Was bildet sich der ein? Was weiß der von mir? Von meinem Leid und von meinen Nöten?

    ich glaube, ich würde mir das von keinem Menschen sagen lassen, weil es so eine Zumutung wäre, so eine Zwangsbeglückung, so eine Überforderung. ich würde es als Frechheit empfinden: wer bist du, dass du mir sowas auf's Aug drücken willst, so einen frommen Schmus. Es kommt ja leider oft vor, dass es sich Leute leicht machen wollen, und dann mit frommen Sprüchen kommen...


    Im Moment ist es aber so, dass diese Wort aus mir kommen. Natürlich, es sind Zitate von Dietrich Bonhoeffer - und von ihm kann ich diese Worte auch nehmen, ich weiß ja, in welcher Situation er sie geschrieben hat.

    Aber das Gefühl, das er so meisterhaft in Worte fasst, das kommt aus mir. Und es kommt, ohne dass ich etwas dazu tue. Es ist einfach da.


    Ich weiß nur, damals, als meine Mutter so krank war (und sie ist ja im Frühling gestorben, in dieser Zeit denke ich immer besonders an sie... ) damals habe ich diese guten Mächte nicht gefühlt, die behüten und trösten. Getröstet hatte mich ja immer sie - aber in ihrer Situation war sie dazu nicht in der Lage. Und so blieb ich ungetröstet und unbehütet.


    Hoffentlich klingt das jetzt alles nicht sehr wirr... ich sitze mit Tränen in den Augen vor dem Computer, aber es sind gute Tränen. Tränen, die erleichtern. Nicht Tränen, die Kopfweh machen (das passiert mir leider öfters).

    Liebe Nebelfrau,

    ich habe das Gedicht für Jenny gesucht, weil ihr Herz momentan soooo schwer ist. Aber vielleicht magst Du es ja auch. Wo Du ja so einen Zuneigung zu Gedichten hast.

    Es ist von einer Tochter an ihre verstorbene Mutter - und mehr als hundert Jahre alt:

    Else Lasker-Schüler

    Meine Mutter

    War sie der große Engel,


    Der neben mir ging?

    Oder liegt meine Mutter begraben


    Unter dem Himmel von Rauch –


    Nie blüht es blau über ihrem Tode.

    Wenn meine Augen doch hell schienen


    Und ihr Licht brächten.

    Wäre mein Lächeln nicht versunken im Antlitz,


    Ich würde es über ihr Grab hängen.

    Aber ich weiß einen Stern,


    Auf dem immer Tag ist;


    Den will ich über ihre Erde tragen.

    Ich werde jetzt immer ganz allein sein


    Wie der große Engel,


    Der neben mir ging.

    (1910)

    Liebe Jenny,


    ich schicke Dir hier ein Gedicht. Hoffe, es macht Dich nicht allzu schmerzhaft-traurig (ich finde, es gibt ja auch eine sanfte Trauer). Vielleicht also kurz nachdenken, bevor Du es liest - und entscheiden, ob jetzt oder später der richtige Moment ist dafür.

    Eine Tochter schreibt es für ihre verstorbene Mutter. Ich finde es wunderschön.

    Sei auf jeden Fall ganz fest umarmt :24:



    Else Lasker-Schüler

    Meine Mutter

    War sie der große Engel,


    Der neben mir ging?

    Oder liegt meine Mutter begraben


    Unter dem Himmel von Rauch –


    Nie blüht es blau über ihrem Tode.

    Wenn meine Augen doch hell schienen


    Und ihr Licht brächten.

    Wäre mein Lächeln nicht versunken im Antlitz,


    Ich würde es über ihr Grab hängen.

    Aber ich weiß einen Stern,


    Auf dem immer Tag ist;


    Den will ich über ihre Erde tragen.

    Ich werde jetzt immer ganz allein sein


    Wie der große Engel,


    Der neben mir ging.

    (1910)

    Dann halte ich Dir die Daumen, liebe Lilo, dass Du den heutigen Abend gut bewältigst.

    Und danke, dass Du es noch einmal so schön auf den Punkt gebracht hast, mit dem sicheren Terrain. Ist schon eine sehr gute, kompakte Zusammenfassung so :)

    Wollte euch noch kurz ein wenig erzählen, wie es heute so läuft. Ganz gut nämlich :)

    War gestern bei der Krebshilfe zu einem Gespräch mit "meiner" Psychologin. Da bin ich alle 2 - 3 Wochen, das tut recht gut. Im Gespräch ist mir dann auch klar geworden, wieviel sich für mich in den letzten Monaten geändert hat, wieviel "selbständiger" ich geworden bin.

    Also... nicht dass ich sonst besonders unselbständig gewesen wäre. Aber das einzufädeln, dass ich mit einer Partnerin auf Tenniscamp fahre, auf meine Initiative hin, ganz ohne Rudi oder den Chor-Kollegen, der das sonst organisiert hat... darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Und mit einer Freundin habe ich so halb - halb vereinbart, dass wir nach Venedig fahren. Wir haben einander die feste Absicht bestätigt, aber noch nix gebucht oder so.

    Gerade das war für mich immer so eine schwierige Vorstellung, allein (d. h. ohne ihn) urlaubsmässig zu verreisen. Und siehe da - es gibt durchaus auch andere Personen, mit denen ich verreisen kann. Auch wenn er natürlich noch da ist und auch fit. Aber es gibt doch ein gutes Gefühl für "später": ich kann das.


    Für nächste Woche habe ich mir heute ein Treffen ausgemacht mit einer sehr netten jüngeren Kollegin ausgemacht, die auf der Reise nach Sarajevo mit dabei war. Wir haben da in einer Sozialeinrichtung sehr nette Leute kennen gelernt, die uns beide zum Essen eingeladen haben. Denen wollen wir jetzt ein kleines Paket als Dankeschön schicken.

    Eine ganz liebevolle Intrige schmieden, sozusagen ;)


    Das sind Dinge, die gut funktionieren, und die ich auch seit Rudis Diagnose mit besonderer Aufmerksamkeit pflege: Kontakte nach "außen" aufrecht zu erhalten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, zu sehen: ich kann das, andere Leute haben gern mit mir zu tun, ich bin nicht allein.


    Heute geh ich nach der Arbeit eine Stunde ins Kaffeehaus (sonst hab ich am Dienstag immer Yoga, aber unserer Lehrer ist krank). Ich werde jede Menge "Bunte" lesen und mich im Detail darüber informieren, wer mit wem in der Welt der Reichen und Schönen ^^

    Liebe Christine,


    ich möchte Dir noch einmal danken für die so lieben und verständnisvollen und ehrlichen Worte von gestern! In meiner Situation gibt es kaum etwas Wertvolleres als Mut zugesprochen und Rückhalt angeboten zu bekommen.

    Ich hatte gestern beim Lesen wirklich Tränen in den Augen.

    Ich bin wirklich froh, dass ich Euch in den unergründlichen Weiten des Internet gefunden habe :love::love::love:

    Liebe Nebelfrau,


    jetzt habe ich ein bisschen mehr Zeit, um genauer zu antworten...


    Mich hat das gestern sehr berührt, zu lesen, Du hattest das Bedürfnis mich zu trösten <3

    Es waren nicht genau die richtigen Worte für mich, so wie ich bin. Aber ich glaube, die sind auch schwer zu finden. Ich meine, wir hier in dem Forum wissen sehr persönliche Dinge von einander, sehr private Erfahrungen, die wir zum Teil sogar wiedererkennen oder den unseren als ähnlich empfinden. Und doch kennen wir einander kaum. Wir wissen nicht, welche Worte für wen wie besetzt sind, wir wissen nicht unbedingt über die Vorlieben der anderen Bescheid, z. B. ob sie durch ein Ziel eher motiviert oder eher abgeschreckt werden, weil sie Angst haben, es nicht zu erreichen.

    Was ich damit sagen will: unsere Situationen mögen sehr ähnlich sein, aber vom Naturell her, von der Lebenserfahrung etc. sind wir doch sehr verschieden.

    Und da liegt es auf der Hand, dass nicht immer alles genau so passt, wie ein Schlüssel ins Schloss.

    Kein Problem :)


    Das Gedicht von Erich Fried liebe ich sehr. (Und ich finde auch den Taschentuch-Film super.)

    Es hat eine so klare Botschaft, eine so bestechend einfache sprachliche Struktur. Es verblüfft mich immer wieder, wie wenige Worte es braucht, um etwas so Komplexes auszudrücken.

    Ich habe ein bisschen gelesen, was Du so schreibst. Das geht es, wenn ich das richtig gesehen habe, viel um Gedichte, um Sprache, um Übersetzungen. Hast Du damit beruflich zu tun? Oder beschäftigst Du Dich aus Neigung damit in Deiner Freizeit?

    Ich habe, bevor Rudis Diagnose so viel verändert hat in meinem Leben, ein paar Liedertexte übersetzt. Z. B. Factory von Bruce Springsteen. Es war mir so ein Anliegen, und die Worte sind großteils wie von selbst gekommen, es war phantastisch.


    Im Moment tut sich in dieser Richtung nichts auf für mich. Ich habe es ein paarmal versucht, bin aber in den Anfängen stecken gbelieben. Ist nicht schlimm. Man kann auch ohne übersetzen ganz gut leben ;)


    Liebe Nebelfrau, ich wünsche Die alles Gute und freue mich immer, von Dir zu lesen ;)

    :30::30::30:

    Liebe Jenny,

    kann jetzt nicht viel schreiben. Aber eines möchte ich Dir unbedingt sagen: ich sehe keinen Grund für ein schlechtes Gewissen! Es gibt gute Gründe, dass Du Deine Mama nicht am Friedhof besuchst.

    Außerdem glaube ich, dass man den Verstorbenen an vielen Orten begegnen kann (Du schreibst ja selber, dass Du sie spürst), nicht nur am Friedhof. Aus meiner Sicht musst Du Dir zumindest darüber den Kopf nicht zerbrechen. Liebe ist nicht an Orte gebunden.