Wieder einmal beschäftigt mich das Thema Trauern auf meine Weise....
Insgesamt geht es mir sehr gut. Habe am Wochenende eine wunderbare Zeit mit H. verbracht. Beruflich läuft alles rund. Ich freue mich auf den Frühling.
Und doch merke ich, dass da eben parallel dieser Prozess des Neu-Einordnens läuft. Nur halt ohne Tränen und Verzweiflung. Trotzdem bin ich damit beschäftigt (das zeigen mir z. B. auch Träume), für Rudi und die mit ihm erlebte Geschichte (über 20 Jahre meines Lebens) den richtigen Platz zu finden. So, das er da sein darf, aber nicht stört. Ich muss herausfinden, wo dieser Platz ist, wie er aussieht, wie oft ich ihn aufsuche und überhaupt wie ich dazu stehe.
Ich denke, dass das jetzt deutlicher ist, diese Herausfroderung, als noch vor ein paar Monaten. ich denke, damals war ich im "Augen zu und durch"-Modus, hungrig auf die positiven Dinge des Lebens, um wieder halbwegs in eine Balance zu kommen. Nach all dem Schweren und Schmerzhaften.
Jetzt empfinde ich es so, dass vielleicht ein tragfähiges Fundament für ein neues Leben gelegt ist - und auf dieser Basis wendet sich jetzt meine kluge Seele der Verarbeitung des Erlebten zu bzw. dem Ordnungmachen und Neu-Einordnen.
Das ist ja auch eine Aufgabe, die Teil von schmerzhaften, tränenreichen Trauerprozessen ist...
Einerseits bin ich froh darüber, dass das Trauern bei mir jetzt so wenig mit Traurig-Sein zu tun hat, andererseits irritiert es mich auch. Einfach weil ich über diese Form des Abschiednehmens und Neusortierens wenig weiß und wenig lese.
Hab mir jetzt grad gedacht, vielleicht recherchiere ich ein wenig im Internet....
Wäre auf jeden Fall auf Eure Rückmeldungen gespannt.
Euch allen alles Gute